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Primärstruktur von Humaninsulin und der Humaninsulinanaloga

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In <strong>der</strong> Anwendung <strong>von</strong> Basal- <strong>und</strong> Bolusinsulin sind zwei Konzepte möglich. Im ersten<br />

spritzt <strong>der</strong> Patient Basalinsulin in Form <strong>von</strong> NPH-Insulin (grüne Kurve) einmal zur Nacht<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf auch am Morgen. Das Bolusinsulin (ein Normalinsulin o<strong>der</strong> ein<br />

kurzwirksames Insulinanalogon) wird zu den Mahlzeiten (gelbe Kurven) gegeben,<br />

wobei das Verhältnis <strong>von</strong> Normal- zu Basalinsulin ca. 55:45% beträgt. Der<br />

Basalinsulinanteil soll niedriger gehalten sein, damit <strong>von</strong> ihm keine eigene<br />

blutzuckersenkende Wirkung <strong>von</strong> ihm ausgeht. Aus diesem Gr<strong>und</strong> können auch die<br />

Mahlzeiten je nach Bedarf zeitlich verschoben werden <strong>und</strong> mit dem Einsatz <strong>von</strong><br />

Normalinsulin verstoffwechselt werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung <strong>von</strong> NPH-Insulin sind die unter Punkt 3.3.1 zusammengefassten<br />

Merkmale zur Wirkdauer <strong>und</strong> zum Wirkmaximum identisch <strong>und</strong> zu beachten. Da man<br />

mit dem NPH-Insulin die physiologische Basalinsulinversorgung (rote Kurve) nicht ganz<br />

erreichen kann, besteht die Möglichkeit dieses Insulin durch ein langwirksames<br />

Insulinanalogon (Insulin Glargin) zu ersetzen. In Konzept 2 ist diese Möglichkeit<br />

dargestellt.<br />

Das Analogon hat ein flaches peakloses Wirkprofil (violette Kurve) <strong>und</strong> muss nur<br />

einmal täglich um 22 Uhr gespritzt werden, man erspart sich somit eine zweite<br />

Insulininjektion am Morgen. Das Bolusinsulin zu den Mahlzeiten kann auch hier wie<strong>der</strong><br />

ein Normalinsulin o<strong>der</strong> ein kurzwirksames Insulinanalogon sein. Bei <strong>der</strong> Insulindosis<br />

kann hierbei <strong>der</strong> prandiale Insulinbedarf berücksichtigt werden:<br />

• morgens ca. 1,0-3,0 IE/BE (Insulineinheiten/Broteinheiten)<br />

• mittags ca. 0,5-1,5 IE/BE<br />

• abends ca. 1,0-2,0 IE/BE<br />

Die ICT an sich ist sehr aufwendig, da mindestens 4 Injektionen am Tag notwendig<br />

sind <strong>und</strong> <strong>der</strong> Patient mindestens 4 Blutzuckermessungen durchführen muss.<br />

Der Vorteil <strong>der</strong> intensivierten Insulintherapie ist die nahezu identische Imitation <strong>der</strong><br />

physiologischen Insulinausschüttung eines Ges<strong>und</strong>en (rote Kurve). In <strong>der</strong> Handhabung<br />

des Bolusinsulins kann <strong>der</strong> Injektionszeitpunkt <strong>und</strong> die Insulindosis flexibel eingesetzt<br />

werden, <strong>der</strong> Patient kann seinen Tagesablauf individueller gestalten. Allerdings muss<br />

<strong>der</strong> Patient lernen seine Insulineinheiten für die Mahlzeiten zu berechnen <strong>und</strong> zu<br />

korrigieren. Dazu muss er eine ICT-Schulung besuchen, welche in <strong>der</strong> Regel in einer<br />

diabetologischen Schwerpunktpraxis stattfindet. 31,32<br />

31,32 zusammengefasst nach Prof. Dr. Christoph Rosak et al., Angewandte Diabetologie, UNI - MED<br />

Verlag AG, Bremen, 2005, S. 200 ff. <strong>und</strong> nach Mehnert, Standl, Usadel, Diabetologie in Klinik <strong>und</strong><br />

Praxis, 4. Aufl., Stuttgart, New York, Thieme verlag, 1999, S. 199 ff.<br />

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