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Primärstruktur von Humaninsulin und der Humaninsulinanaloga

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In <strong>der</strong> Abbildung 12 sind zwei Therapiekonzepte mit Basalinsulinen in Kombination mit<br />

Tabletten dargestellt.<br />

Im ersten Konzept wird ein klassisches Verzögerungsinsulin, das NPH-Insulin (Neutral-<br />

Protamin-Hagedorn-Insulin), einmal zur Nacht (22 Uhr) gespritzt <strong>und</strong> mit einem oralen<br />

Antidiabetikum am Tag kombiniert. Dieses Insulin (grüne Kurve) hat eine Wirkdauer<br />

<strong>von</strong> ca. 10-16 St<strong>und</strong>en mit einem Wirkmaximum nach 4–6 St<strong>und</strong>en. Möglich ist auch<br />

eine zweite Injektion am Morgen (7 Uhr). Wie man an <strong>der</strong> Grafik erkennen kann,<br />

entspricht <strong>der</strong> Kurvenverlauf des Verzögerungsinsulins nicht <strong>der</strong> physiologischen<br />

konstanten Basalinsulinversorgung eines Ges<strong>und</strong>en (rote Kurve). Durch das<br />

Wirkmaximum nach 4–6 St<strong>und</strong>en kann es zwischen 2 <strong>und</strong> 4 Uhr morgens zu einem<br />

erhöhten Insulinpeak kommen, welcher die Gefahr einer Hypoglykämie<br />

(Unterzuckerung) für den Patienten mit sich bringt. Da dieser in <strong>der</strong> Regel zu dieser<br />

Zeit schläft, entsteht für den Diabetiker ein Risiko <strong>der</strong> Stoffwechselentgleisung.<br />

Nachteilig ist auch, dass man mit einer Wirkdauer <strong>von</strong> 10–16 St<strong>und</strong>en nicht<br />

ausreichend gute Nüchternblutzuckerwerte in den frühen Morgenst<strong>und</strong>en erreichen<br />

kann, was dann zu erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie) führt.<br />

Um die erhöhten Blutzuckerwerte zu den Mahlzeiten zu korrigieren (Maxima <strong>der</strong> roten<br />

Kurve), werden Tabletten eingenommen, in diesem Fall z.B. ein Sulfonylharnstoff<br />

(Glimepirid), <strong>der</strong> durch den Glukosereiz zu den Mahlzeiten die Bauchspeicheldrüse zu<br />

einer höheren eigenen Insulinproduktion anregt. Der Vorteil ist hier, dass nur eine<br />

Tablette am Morgen nötig ist.<br />

Im zweiten Konzept wird <strong>der</strong> Sulfonylharnstoff mit einem langwirksamen<br />

Insulinanalogon (Insulin Glargin) kombiniert. Auch dieses Insulin (violette Kurve) wird<br />

um 22 Uhr gespritzt, hat aber eine Wirkdauer über 24 St<strong>und</strong>en. Wie man an <strong>der</strong> Grafik<br />

sehen kann, hat dieses Basalinsulin ein flaches Wirkprofil, ohne einen ausgeprägten<br />

Insulinpeak <strong>und</strong> kommt damit <strong>der</strong> physiologischen Basalinsulinversorgung eines<br />

Ges<strong>und</strong>en nahe. Die Gefahr nächtlicher Hypoglykämien ist damit fast unmöglich <strong>und</strong><br />

auch am Morgen sind gute Nüchternblutzuckerwerte ohne Hyperglykämien zu<br />

erwarten. Dies bedeutet auch, dass <strong>der</strong> Patient ein besseres Blutzuckertagesprofil<br />

erreichen kann <strong>und</strong> seine Blutzuckerwerte zu den Mahlzeiten niedriger ausfallen, dem-<br />

entsprechend auch die Tablettendosierung.<br />

Vorteil bei<strong>der</strong> Konzepte ist die leichte Handhabung <strong>der</strong> Therapie: nur 1-2 Injektionen<br />

am Tag. Regelmäßige Blutzuckermessungen sind nur in <strong>der</strong> Einstellungsphase nötig,<br />

bei feststehen<strong>der</strong> Basalinsulindosis sind sie nicht mehr unbedingt täglich nötig. Der Arzt<br />

kann die Dosis nach dem jeweiligen Nüchternblutzucker festlegen, sollte sie aber<br />

vierteljährlich überprüfen <strong>und</strong> gegebenenfalls immer wie<strong>der</strong> anpassen. Nach den<br />

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