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Primärstruktur von Humaninsulin und der Humaninsulinanaloga

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In dem Moment, wo <strong>der</strong> Arzt die Diagnose Diabetes mellitus erstellt, hat <strong>der</strong> Betroffene<br />

bereits über mehrere Jahre einen sogenannten Prae-Diabetes entwickelt. Da die<br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Typ 2 Diabetiker übergewichtig ist (> 80%), reagieren Muskulatur <strong>und</strong><br />

Leber vermin<strong>der</strong>t auf das eigene Insulin (Abnahme <strong>der</strong> Insulinsensitivität), es entsteht<br />

eine Insulinresistenz. Diese führt gleichzeitig dazu, dass die Bauchspeicheldrüse<br />

vermehrt Insulin ausschüttet (Anstieg <strong>der</strong> Insulinsekretion), ohne jedoch senkend auf<br />

den Blutzucker einzuwirken (Blutzuckeranstieg). Dies bedeutet, dass <strong>der</strong> Typ 2<br />

Diabetiker eine Hyperinsulinämie hat, aber trotzdem einen relativen Insulinmangel, da<br />

offensichtlich das gesamte produzierte Insulin nicht wirksam ist. Im Zustand des Prae-<br />

Diabetes entwickelt <strong>der</strong> Patient bereits schon erste mikro- <strong>und</strong> makrovaskuläre<br />

Erkrankungen, die da sind:<br />

Erkrankungen <strong>der</strong> Augen <strong>und</strong> Nieren, Herzerkrankungen, Gefäßschäden aller Art,<br />

Nervenschädigungen <strong>und</strong> den diabetischen Fuß. Bleibt <strong>der</strong> Diabetes unbehandelt, so<br />

stellt die Bauchspeicheldrüse nach <strong>und</strong> nach ihre Tätigkeit ein, <strong>der</strong> Blutzucker steigt<br />

weiter an, die Insulinsensitivität <strong>der</strong> Zielorgane nimmt weiter ab <strong>und</strong> die<br />

Negativentwicklung <strong>der</strong> Folgeerkrankungen ist nicht mehr aufzuhalten.<br />

Die Aufgabe des Arztes besteht darin, das jeweilige Stadium <strong>der</strong> Erkrankung für den<br />

Patienten zu erkennen <strong>und</strong> seine Therapie diesem anzupassen, damit bestehende<br />

Folgeerkrankungen verzögert bzw. noch nicht vorhandene verhin<strong>der</strong>t werden. Alle<br />

Maßnahmen, die <strong>der</strong> Arzt trifft (mit <strong>und</strong> ohne Medikamente), müssen somit auf eine<br />

möglichst optimale Insulinwirkung beim Patienten abzielen, indem dessen<br />

körpereigenes Restinsulin genutzt <strong>und</strong> evtl. extern durch Tabletten <strong>und</strong> zusätzliches<br />

Insulin unterstützt werden kann, damit sie <strong>der</strong> Physiologie eines Ges<strong>und</strong>en nahe<br />

kommen.<br />

3.2. Was ist Insulin <strong>und</strong> was bedeutet physiologische Insulinwirkung?<br />

Das Hormon Insulin besteht aus Eiweiß <strong>und</strong> wird in den Langerhanschen Inseln (B-<br />

Zellen) <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse gebildet. Von dort aus wird es direkt über die Pforta<strong>der</strong><br />

zur Leber <strong>und</strong> weiter in das Blutgefäßsystem abgegeben. Die Bauchspeicheldrüse<br />

produziert beim ges<strong>und</strong>en Erwachsenen in 24 St<strong>und</strong>en ca. 40 Einheiten Insulin (1 IE<br />

ca. 0,3 ml).<br />

Insulin besteht aus zwei Aminosäureketten, einer A-Kette mit 21 Aminosäuren <strong>und</strong><br />

einer B-Kette mit 30 Aminosäuren. In beiden Ketten gibt es sechs Cystein-<br />

Aminosäuren, die durch Disulfidbrücken verb<strong>und</strong>en sind. Zwei Disulfidbrücken werden<br />

zwischen den beiden Ketten gebildet <strong>und</strong> verbinden diese somit zu einem Molekül. Die<br />

dritte Disulfidbindung wird innerhalb <strong>der</strong> A-Kette geknüpft. Man unterscheidet zwischen<br />

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