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Ballett- Der Tanz erzählt Geschichten der Musik - Freiherr-vom-Stein ...

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<strong>Freiherr</strong>-<strong>vom</strong>-<strong>Stein</strong>-Schule, Hessisch-Lichtenau<br />

Fach: <strong>Musik</strong><br />

Lehrer: Herr Schmidt<br />

<strong>Ballett</strong>- <strong>Der</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>erzählt</strong> <strong>Geschichten</strong> <strong>der</strong> <strong>Musik</strong><br />

Von Tanja Nickel<br />

Laudenbach, den 11.04.2007


Inhaltsverzeichnis<br />

I. Inhaltsverzeichnis……………………………………………………………..... 1<br />

II. Vorwort…………………………………………………………………………... 2<br />

III. Kapitel 1………………………………………………………………………….. 3<br />

Die Anfänge des <strong>Ballett</strong>s…………………………………………………………. 3<br />

1.1. Definition: Was ist <strong>Ballett</strong>?……….…………………………………………. 3<br />

1.2. Die Entstehungsgeschichte…………………………………………………... 3<br />

1.3. Die Entwicklung des <strong>Ballett</strong>s…………………………………………………4<br />

IV. Kapitel 2………………………………………………………………………......8<br />

<strong>Musik</strong> und Bewegung…………………………………………………………….. 8<br />

2.1. Zusammenhang von <strong>Musik</strong>/<strong>Musik</strong>sprache und Bewegung/<strong>Tanz</strong>sprache…….8<br />

2.2. Umsetzung von <strong>Musik</strong>sprache in <strong>Tanz</strong>sprache…………………………….... 9<br />

V. Kapitel 3………………………………………………………………………….. 13<br />

<strong>Ballett</strong> in vollendeter Perfektion………………………………………………….. 13<br />

3.1. Inhalt von Romeo und Julia………………………………………………….. 13<br />

3.2. Interpretation…………………………………………………………………. 14<br />

VI. Fremdwortverzeichnis ………………………………………………………….. 19<br />

VII. Nachwort………………………………………………………………………… 20<br />

VIII. Literaturverzeichnis…………………………………………………………….. 21<br />

IX. Erklärung………………………………………………………………………... 22<br />

X. Anhang…………………………………………………………………………… 22


Vorwort<br />

Die vorliegende Jahresarbeit steht unter dem Thema „<strong>Ballett</strong> – <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>erzählt</strong> <strong>Geschichten</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Musik</strong>“. Das vorgegebene Thema werde ich in drei Bereiche aufteilen. Um das <strong>Ballett</strong><br />

besser verstehen zu können, möchte ich im ersten Kapitel die Geschichte und die Entwicklung<br />

näher erläutern. Obwohl es unterschiedliche Stilausprägungen in verschiedenen Län<strong>der</strong>n gab,<br />

findet man im heutigen <strong>Ballett</strong> verschiedene Kombinationen <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>stile. Dies macht das<br />

<strong>Ballett</strong> mit jedem neuen Stück einzigartig. Es kommt ebenso darauf an, die gesamten<br />

Ausdrucksformen und <strong>der</strong>en Bedeutung verstehen zu können. Deshalb werde ich im zweiten<br />

Kapitel auf den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>/ <strong>Musik</strong>sprache und <strong>der</strong> Bewegung/<br />

<strong>Tanz</strong>sprache verdeutlichen, da dies die Grundvoraussetzung für eine Interpretation eines<br />

<strong>Ballett</strong>stückes ist. Ebenso will ich die Frage beantworten, wie man die <strong>Musik</strong>sprache in die<br />

<strong>Tanz</strong>sprache umsetzten kann. Dies werde ich am Beispiel des <strong>Ballett</strong>stückes “Romeo und<br />

Julia“ im dritten Kapitel versuchen umzusetzen. Ich habe mir dieses Stück ausgesucht, da ich<br />

bereits die Verfilmung von Romeo und Julia im Fernsehen gesehen habe. Außerdem halte ich<br />

den Inhalt dieses Stückes gerade deshalb für interessant, weil man dem Zuschauer eine<br />

Liebesgeschichte mit Hilfe von <strong>Musik</strong> und Bewegung, aber ohne Worte, nahe bringen kann.<br />

Insgesamt interessiert mich dieses Thema sehr, da ich viel Spaß an <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> habe und<br />

ebenso am <strong>Tanz</strong>. Es fasziniert mich wie Ballerinen mit sehr hartem Training, sehr guter<br />

Körperbeherrschung und mit Hilfe von Ausdruck und <strong>Musik</strong> eine Geschichte erzählen<br />

können. Des Weiteren finde ich es sehr anregend, was die <strong>Musik</strong>- und <strong>Tanz</strong>sprache alles zu<br />

bieten hat und was für ein weites Spektrum sie aufweist. Ebenso spannend finde ich es, eine<br />

eigene Interpretation eines <strong>Ballett</strong>stückes durchzuführen und die wichtigsten Merkmale<br />

einiger Szenen herauszustellen. Die Geschichte des <strong>Ballett</strong>s finde ich ebenfalls lehrreich.<br />

Ich versuche diese Themen in den folgenden Kapiteln zu verdeutlichen und ein wenig<br />

anschaulich zu machen, damit man die Bedeutung des <strong>Ballett</strong>s und <strong>der</strong>en wichtigsten<br />

Komponenten, die <strong>Musik</strong> und die Bewegung, besser verstehen kann.


Kapitel 1<br />

Die Anfänge des <strong>Ballett</strong>s<br />

1.1. Definition: Was ist <strong>Ballett</strong>?<br />

Das Wort <strong>Ballett</strong> kommt <strong>vom</strong> italienischen balletto, welches gleichbedeutend mit dem Wort<br />

<strong>Tanz</strong> ist. <strong>Ballett</strong> wird auch klassischer <strong>Tanz</strong> genannt und bezeichnet eine <strong>Tanz</strong>vorführung auf<br />

einer Bühne mit <strong>Musik</strong>begleitung. Es ist ein Bühnenstück, bei dem <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> im Mittelpunkt<br />

steht. <strong>Ballett</strong> gilt ebenfalls als eine Kunstform am Theater und wird als ein <strong>Musik</strong>stück<br />

bezeichnet, welches als Begleitung für den Bühnentanz verfasst wurde.<br />

Mit Hilfe von Körpersprache, <strong>Tanz</strong>, <strong>Musik</strong> und Ausdruck wird im klassischen <strong>Ballett</strong> eine<br />

Geschichte <strong>erzählt</strong>. 1<br />

1.2. Die Entstehungsgeschichte<br />

Die Anfänge des <strong>Ballett</strong>s gehen auf das Zeitalter <strong>der</strong> Renaissance zurück. In dieser Epoche<br />

entwickeltet sich eine Künstlergestalt (<strong>Musik</strong>, Dichtung und bildende Kunst), welche die<br />

Kunst als eine Zusammenführung von Handwerk und schöpferischen Tätigkeiten betrachtete 2 .<br />

Das <strong>Ballett</strong> entwickelte sich aus den an italienischen Fürstenhöfen gepflegten Schauspielen,<br />

ebenso wie aus dem Gesellschaftstanz. An den Anfang <strong>der</strong> Geschichte des <strong>Ballett</strong>s wird das<br />

Bild 1: Ballet comique<br />

de la Reine<br />

“Ballet comique de la Reine“ von Baltazarini aus dem Jahr 1581<br />

gestellt. Es wird auch “Circe“ genannt und wurde als erstes am<br />

Pariser Hof uraufgeführt.<br />

Das <strong>Ballett</strong> wurde jedoch nicht schlagartig erfunden, son<strong>der</strong>n<br />

begründet seine Ursprünge beson<strong>der</strong>s auf die Vorläufer in den<br />

Län<strong>der</strong>n Italien und Frankreich 3 .<br />

1 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Ballett</strong>, 27.01.07<br />

2 Vgl. Liechtenhan, S. 9<br />

3 Vgl. Liechtenhan, S. 13f.<br />

4 Vgl. http://ancre.chez-alice.fr/danse/cour.jpeg, 14.04.07<br />

Die von Maskeraden geprägte Zeit <strong>der</strong> Renaissance und die<br />

4 Moresken trugen zum späterem dramatischen “Ballets de Cour“<br />

bei, welches hauptsächlich in Frankreich vorzufinden war. <strong>Der</strong><br />

<strong>Tanz</strong> war zu dieser Zeit vor allem zur Unterhaltung des Adels


gedacht. Die so genannten <strong>Tanz</strong>meister spielten in <strong>der</strong> Renaissance und des Barocks eine<br />

große Rolle, da sie als Vorbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> heutigen Choreographen bezeichnet werden können, die<br />

nicht nur <strong>Tanz</strong>, son<strong>der</strong>n auch gute Manieren und Disziplin lehrten. 5<br />

Das <strong>Ballett</strong> war damals ein Zusammenklang aus Gesang, <strong>Musik</strong>, <strong>Tanz</strong> und Rezitation. Die<br />

Männer übernahmen die weiblichen Rollen im <strong>Ballett</strong>, das dank <strong>der</strong> langen Klei<strong>der</strong> und <strong>der</strong><br />

Masken sehr gut möglich war. Die Vorführungen fanden, nicht wie heute in einem Theater<br />

statt, son<strong>der</strong>n in einem rechteckigen Saal. Die Inhalte wurden sehr von <strong>der</strong> griechischen und<br />

römischen Mythologie geprägt und die Akteure im <strong>Ballett</strong> waren fast ausnahmslos Adelige. 6<br />

1.3. Die Entwicklung des <strong>Ballett</strong>s<br />

In dem Zeitalter des Barocks (Ende des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts) erreichte das<br />

<strong>Ballett</strong> de Cour unter Ludwig XIV. seinen Höhepunkt, aber auch eine enorme<br />

Weiterentwicklung. Er gründetet 1661 die “Académie Royale de Danse“ (königliche<br />

<strong>Tanz</strong>akademie). Die Stilepoche war geprägt von einer prunkvollen Gestaltung in allen<br />

Bereichen <strong>der</strong> Künste. In <strong>der</strong> <strong>Ballett</strong>geschichte war dies die Zeit des Übergangs von den<br />

Ballet de Cour und Maskeraden zu den <strong>Ballett</strong>opern, den Komödien mit <strong>Ballett</strong> (Comédie-<br />

<strong>Ballett</strong>) und den Handlungsballetten. 7<br />

Es begann ein Zeitalter <strong>der</strong> großen Tänzer und Ballerinen und es folgte eine Verbesserung<br />

und Verfeinerung <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>technik. Das <strong>Ballett</strong> entwickelte sich zunehmend weiter. Es wurde<br />

zum Bühnenstück und zunehmend von Berufstänzern getanzt. 8 Seit 1681 durften Frauen<br />

erstmals offiziell tanzen. 9 In diesem Jahr soll angeblich zum ersten Mal eine Berufstänzerin,<br />

Mademoiselle Lafontaine, aufgetreten sein.<br />

1726 schaffte Cupis de Camargo als erste Tänzerin die hohen Absätze ab und verkürzte ihr<br />

bodenlanges Kleid. 10<br />

Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, zur Zeit des Rokoko und des Klassizismus wurden die ersten<br />

Handlungsballette aufgeführt. Zuvor besaßen die Tänze ein gemeinsames Motiv, aber sie<br />

waren durch keine durchgängige Handlung verbunden. Im Handlungsballett wird eine<br />

Handlung durch <strong>Tanz</strong> und Mimik dargestellt. 11 Bedeutend für die weitere <strong>Ballett</strong>entwicklung<br />

war Jean-Georges Noverre. Er war <strong>der</strong> Erfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Ballett</strong>ästethik und durch ihn verän<strong>der</strong>ten<br />

5 Vgl. Liechtenhan, S. 15ff.<br />

6 Vgl. Liechtenhan, S. 21ff.<br />

7 Vgl. Liechtenhan, S.33ff.<br />

8 Vgl. http://www.gimmels.net/ballett.php, 30.01.07<br />

9 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Ballett</strong>, 27.01.07<br />

10 Vgl. http://www.gimmels.net/ballett.php, 30.01.07<br />

11 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Ballett</strong>, 27.01.07


sich die Themen im <strong>Ballett</strong>. Anstelle von Heldengestalten <strong>der</strong> antiken Welt traten nun<br />

Menschen <strong>der</strong> Gegenwart. 12<br />

Durch die französische Revolution hat sich das <strong>Ballett</strong> im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t nach Russland,<br />

England und vor allem Italien verlagert. Es war ein gesellschaftliches Ereignis.<br />

Die Romantik war für das <strong>Ballett</strong> sehr bedeutsam, denn sie beeinflusste die Themen und somit<br />

auch die Darstellungsform des <strong>Tanz</strong>es. Bevorzugte Themen waren z. B. Zauberwesen und<br />

Luftgeister, wie Elfen o<strong>der</strong> Gnomen. <strong>Der</strong> Traum zu schweben legte bei den Damen die<br />

Grundlage des Spitzentanzes (ungefähr 1930-1940). Gleichzeitig mit <strong>der</strong> Entwicklung des<br />

<strong>Ballett</strong>schuhs ist <strong>der</strong> Spitzentanz jedoch erst zu dem geworden, was er heute ist. Maria<br />

Taglioni zählt zu einer <strong>der</strong> ersten Personen, die 1831 flüchtig auf den Spitzen tanzte. Wer<br />

jedoch genau den Spitzentanz erfunden hat, ist nicht nachzuvollziehen. 13<br />

Die Männer wurden im Romantikzeitalter zunehmend von<br />

den Frauen verdrängt. Als dominant galt nun das<br />

Weibliche und Ballerinen wurden verehrt. Das <strong>Ballett</strong><br />

hatte zur Zeit <strong>der</strong> Romantik in Frankreich einen sehr<br />

hohen Stellenwert, da viele auch heute noch berühmte<br />

Werke aus diesem Land stammten. 14<br />

Eigenschaften des romantischen <strong>Ballett</strong>s sind unter<br />

an<strong>der</strong>em das eng anliegende Mie<strong>der</strong> und die zu einem<br />

Knoten zusammengebundenen Haare. Ein heutzutage<br />

noch sehr berühmtes Handlungsballett aus <strong>der</strong> 15 Romantik<br />

ist “Giselle“. 16<br />

Bild 1: Maria Taglioni<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts herrschte ein Mangel an gut ausgebildeten Tänzern und<br />

Talenten, daher wurden teilweiße Männerrollen von Ballerinen übernommen, wie in dem<br />

Handlungsballett “Coppélia“ von 1870. <strong>Ballett</strong> galt nun als wenig seriöse Kunst, was unter<br />

an<strong>der</strong>em auch daher stammte, dass sich die Tänzerinnen noch meist zusätzlich Geld, zu ihrem<br />

geringen Lohn, mit Herrenbesuchen verdienen mussten. 17 Ende des 19 Jahrhun<strong>der</strong>ts drohte<br />

<strong>der</strong> Zerfall des mitteleuropäischen <strong>Ballett</strong>s. Dänemark und Russland jedoch entwickelten sich<br />

zu Brennpunkten des <strong>Ballett</strong>s. 18<br />

12<br />

Vgl. Liechtenhan, S.53ff.<br />

13<br />

Vgl. Liechtenhan, S.67ff.<br />

14<br />

Vgl. Liechtenhan, S.70<br />

15<br />

Vgl. http://artfiles.art.com/images/-/Marie-Alophe/Maria-Taglioni-in-La-Sylphide-Souvenir-DAdieu-circa-<br />

1832-Giclee-Print-C12065452.jpeg, 14.04.07<br />

16<br />

Vgl. Liechtenhan, S. 71ff.<br />

17<br />

Vgl. Liechtenhan, S.87ff.<br />

18<br />

Vgl. http://www.gimmels.net/ballett.php, 30.01.07


In Russland war für die großen Erfolge des <strong>Ballett</strong>s Marius Petipa verantwortlich, welcher die<br />

klassischen <strong>Ballett</strong>e, wie Schwanensee, Dornrösschen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nussknacker verfasste (<strong>Musik</strong>,<br />

Pjotr Iljitsch Tschaikowskis). Petipa entwickelte aus dem emotionalen klassischen <strong>Ballett</strong>stil<br />

aus Frankreich und dem harten Italienerstil ein starr strukturiertes <strong>Ballett</strong> (Zarenklassik), das<br />

Ballets Russes. Dieser <strong>Tanz</strong>stil wurde 1909 durch das russische <strong>Ballett</strong> nach Europa<br />

gebracht. 19 Die Erfolge beruhten jedoch nicht mehr nur auf die Choreographie, son<strong>der</strong>n<br />

genauso auf die <strong>Musik</strong> (z.B. Le Sacre du printemps von I. Strawinsky).<br />

Mit Serge Diaghilew, dem Begrün<strong>der</strong> des Ballets Russes, brach eine neue Ära an.<br />

Farbenprächtige Bühnenbil<strong>der</strong> und neue Ideen für die Choreographie prägten diese. Michael<br />

Fokine veröffentlichte 1914 seine Vorstellungen über Choreographien. Er meinte unter<br />

an<strong>der</strong>em, dass die Ausdrucksfähigkeit <strong>vom</strong> ganzen Körper ausgeht, dass <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> sich nicht<br />

<strong>der</strong> <strong>Musik</strong> unterordnen darf und er lehnte die an Regeln gebundenen Bewegungsabfolgen<br />

ab. 20 So entstand eine neue Zeit <strong>der</strong> Choreographien bzw. des <strong>Ballett</strong>s und immer wie<strong>der</strong><br />

wurden berühmte <strong>Musik</strong>er und Maler in das <strong>Ballett</strong> mit eingebunden. In Europa jedoch, geriet<br />

das <strong>Ballett</strong> zunehmend in Vergessenheit.<br />

Bild 2: Mo<strong>der</strong>n Dance<br />

Parallel verlief zum Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>t eine<br />

Gegenbewegung zum klassischen <strong>Ballett</strong>, <strong>der</strong><br />

Ausdruckstanz, er wird auch Mo<strong>der</strong>n Dance genannt. Er<br />

versetzte dem <strong>Ballett</strong> neue Impulse und übte Kritik an<br />

dem klassischen <strong>Tanz</strong>. Die Amerikanerin Isadora Duncan<br />

war die erste berühmte Vertreterin des Ausdruckstanzes. 21<br />

In Amerika hat <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>n Dance 22 mehr Erfolge erzielt,<br />

als das klassische <strong>Ballett</strong>. 23<br />

Rudolf von Laban veröffentlichte 1927 eine <strong>Tanz</strong>schrift und ist ebenfalls Schöpfer <strong>der</strong> neuen<br />

<strong>Tanz</strong>form.<br />

1932 war ein wichtiges Jahr für das deutsche <strong>Ballett</strong>. Ein Choreograph namens Kurt Jooss<br />

entwickelte ein Protestballett (Totentanz). Dieses versuchte die Angst vor einer Apokalypse<br />

darzustellen. Dennoch gab es zwischen 1920 und 1950 in Deutschland, Österreich und <strong>der</strong><br />

19 Vgl. Liechtenhan, S. 95ff.<br />

20 Vgl. Liechtenhan, S.107ff.<br />

21 Vgl. http://www.gimmels.net/ballett.php, 30.01.07<br />

22 Vgl. http://www.spdwdance.org/new%20images/982G7181.jpg, 14.04.07<br />

23 Vgl. Liechtenhan, S. 153


Schweiz kaum <strong>Ballett</strong>vorführungen, außer in den Opern, die teilweiße <strong>Ballett</strong>einlagen<br />

enthielten. 24 Dem Volkstanz wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt. 25<br />

In den 30er Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts begannen in England <strong>Ballett</strong>aufführungen populär zu<br />

werden. Dies ist berühmten Choreographen und begabten Tänzern zu verdanken. 26<br />

In <strong>der</strong> Sowjet-Russischen <strong>Ballett</strong>geschichte zählte das Bolschoi-<strong>Ballett</strong> aus Moskau zu einem<br />

wichtigen Punkt, welches weltweit berühmt ist. Dieses <strong>Ballett</strong> führte die Erfolge des<br />

damaligen zaristischen <strong>Ballett</strong>s fort. Die Erfolgsballette Romeo und Julia (1938) und<br />

Cin<strong>der</strong>ella (1945), zeigten deutlich den Stil und die sehr gute Technik des Sowjet-Russischen<br />

<strong>Ballett</strong>s. 27<br />

Das französische <strong>Ballett</strong> ist nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unversehrt geblieben.<br />

<strong>Der</strong> Choreograph Maurice Bejart prägte das französische <strong>Ballett</strong> durch eine Verbindung des<br />

klassischen <strong>Tanz</strong>es und mo<strong>der</strong>neren Bewegungsabläufen. Trotzdem wurden meist nur Stücke<br />

imitiert o<strong>der</strong> man versuchte erfolglose Kopien herzustellen. 28<br />

Seit etwa 1975 bestehen die <strong>Ballett</strong>e in Europa aus mehreren Akten und haben wie<strong>der</strong> eine<br />

längere Spielzeit. Es handelt sich meist um humane Auseinan<strong>der</strong>setzungen o<strong>der</strong> Probleme.<br />

Das <strong>Ballett</strong> besteht heute aus einer großen Vielfalt an neuen Formen und Stilrichtungen und<br />

man versucht die Technik und die Leistungen <strong>der</strong> Tänzer immer mehr zu erweitern. 29 Neben<br />

freiem künstlerischem Handeln sind heute auch verschiedene <strong>Tanz</strong>stile vorhanden, welche<br />

nebeneinan<strong>der</strong> ihre Existenz erhalten können. 30<br />

24 Vgl. Liechtenhan, S. 127<br />

25 Vgl. Liechtenhan, S. 149<br />

26 Vgl. Liechtenhan, S. 129ff.<br />

27 Vgl. Liechtenhan, S. 133ff.<br />

28 Vgl. Liechtenhan, S. 143ff.<br />

29 Vgl. http://www.geocities.com/Vienna/Opera/2464/musik/ballett.htm, 01.02.07<br />

30 Vgl. Liechtenhan, S.100


Kapitel 2<br />

<strong>Musik</strong> und Bewegung<br />

2.1. Zusammenhang von <strong>Musik</strong>/<strong>Musik</strong>sprache und Bewegung/<strong>Tanz</strong>sprache<br />

In <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> werden Töne durch die musikalischen Parameter Harmonie, Melodie, Rhythmik<br />

und Dynamik zu einem Ganzen zusammengefügt (siehe Kapitel 2.2.) <strong>Musik</strong> ist die<br />

Bezeichnung für Tonkunst. Das Wort <strong>Musik</strong> stammt aus dem Griechischen und bedeutet<br />

Musenkunst. <strong>Musik</strong> ist ein Ausdrucksmittel, sie kann verschiedene Emotionen in einem<br />

Menschen hervorrufen z.B. Angst durch Gruselmusik o<strong>der</strong> Beruhigung durch sanfte <strong>Musik</strong>.<br />

Diese werden mit Hilfe des Körpers und durch die Sinne des Menschen z. B. des Hörorgans<br />

wahrgenommen und steigern so die Wahrnehmungsfähigkeit. Bei jedem Individuum werden<br />

jedoch unterschiedliche Wirkungen durch <strong>Musik</strong> erzeugt. Das kann an <strong>der</strong> Einstellung <strong>der</strong><br />

Menschen zur <strong>Musik</strong> o<strong>der</strong> aber an <strong>der</strong> momentanen Stimmungslage liegen. Die große Vielfalt<br />

<strong>der</strong> Klänge, kann man mit <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Gefühle des Menschen vergleichen. Durch <strong>Musik</strong><br />

Wahrnehmung<br />

Sozialverhalten und<br />

Konzentration<br />

werden auch körperliche<br />

Reaktionen hervorgerufen.<br />

Gänsehaut, Tränen, Erregung<br />

o<strong>der</strong> Schweißausbrüche sind<br />

einige Auswirkungen davon.<br />

Man benutzt um bestimmte<br />

Emotionen zu erreichen<br />

bestimmte Merkmale in einem<br />

31 <strong>Musik</strong>stück. Wenn man die<br />

Zuhörer z. B. in eine Art Trance<br />

versetzen will, werden.<br />

Wie<strong>der</strong>holungsstrukturen benutzt,<br />

die sich etwas än<strong>der</strong>n, so gewöhnt<br />

sich das Bewusstsein an die Wie<strong>der</strong>holungen und eine Art Trancezustand wird erreicht.<br />

Umgekehrt kann <strong>der</strong> Mensch jedoch auch seine Gefühle mit Hilfe von <strong>Musik</strong> ausdrücken.<br />

Positive Verän<strong>der</strong>ungen des Sozialverhaltens, <strong>der</strong> Wahrnehmungsfähigkeit, <strong>der</strong><br />

Konzentrations-fähigkeit, <strong>der</strong> Ausdrucksfähigkeit und <strong>der</strong> Kreativität werden durch die <strong>Musik</strong><br />

31 Vgl. Stummer S. 22<br />

<strong>Musik</strong><br />

und<br />

Bewegung<br />

Kreativität<br />

Ausdruck<br />

Abbildung 1: För<strong>der</strong>ung von <strong>Musik</strong> und Bewegung


geför<strong>der</strong>t. 32 Des Weiteren werden das ästhetische Empfinden und die Fantasie z. B. durch<br />

improvisierendes Musizieren erweitert. 33<br />

Bewegung demnach ist die Verän<strong>der</strong>ung eines Ortes o<strong>der</strong> einer Position. Es gibt<br />

unterschiedliche Bewegungsarten, unter an<strong>der</strong>em gleichmäßige, aktive o<strong>der</strong> impulsive. Sie ist<br />

<strong>der</strong> Ursprung <strong>der</strong> Kommunikationsmittel, da wir gegenüber an<strong>der</strong>en Menschen mit Bewegung<br />

meist Gefühle ausdrücken. Außerdem ist es die Körpersprache des Menschen, an <strong>der</strong> man<br />

erkennen kann, wie sich ein an<strong>der</strong>er Mensch gerade fühlt. Über Mimik, Gestik und<br />

Muskelspannung kann <strong>der</strong> Zustand einer Person dargestellt werden. Bewegung hilft, dass man<br />

seinen Körper, sich selbst und die Umwelt wahrnehmen kann. Bewegung kann Menschen in<br />

<strong>der</strong> Seele ergreifen, wenn man die Körpersprache, also die Mimik und die Gestik <strong>der</strong><br />

tanzenden Menschen verstehen kann o<strong>der</strong> zu verstehen versucht. Durch <strong>Musik</strong> werden<br />

Bewegungen einfacher und besser verstanden. 34 Mit Hilfe <strong>der</strong> Bewegung lernen die<br />

Menschen zu kommunizieren, o<strong>der</strong> die Kommunikationsfähigkeit zu steigern, ihren Körper<br />

besser kennen zu lernen und Gestaltungsmöglichkeiten zu etablieren, ebenso wird die<br />

Kreativität gesteigert. Mit dem Körper können differenzierte Erlebnisse gemacht werden und<br />

Emotionen und Stimmungslagen können durch die Motorik ausgedrückt werden. 35<br />

2.2. Umsetzung von <strong>Musik</strong>sprache in <strong>Tanz</strong>sprache<br />

Beide Elemente, die <strong>Musik</strong>sprache und die <strong>Tanz</strong>sprache haben ihre eigene<br />

“Ausdruckssprache“. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> wird als eine rhythmische Körperbewegung<br />

bezeichnet, welche Begleitung von <strong>Musik</strong> o<strong>der</strong> auch Gesang erhält und als eine Einheit von<br />

Geist, Seele und Körper symbolisiert wird. Die Grundlage des <strong>Tanz</strong>es ist Bewegung. 36 Frei<br />

erfundene o<strong>der</strong> vorgegebene Schrittkombinationen und Körperbewegungen werden so<br />

miteinan<strong>der</strong> kombiniert. Die abstrakte <strong>Tanz</strong>sprache kann Kognitives, Affektives und<br />

Imaginäres ausdrücken und so eine Geschichte erzählen. Körper und <strong>Musik</strong> werden durch den<br />

Tänzer zu Art Synthese verbunden. Die <strong>Musik</strong> dringt so förmlich in den Körper ein. 37<br />

Die <strong>Musik</strong>sprache bezeichnet demnach, wie die <strong>Musik</strong> ausgedrückt o<strong>der</strong> dargestellt werden<br />

kann. Des Weiteren zeigt die <strong>Musik</strong>sprache, was sie bei einem Menschen hervorrufen o<strong>der</strong><br />

32 Vgl. Stummer S. 126ff.<br />

33 Vgl. Stummer S. 132<br />

34 Vgl. Stummer S. 155ff.<br />

35 Vgl. Stummer S. 161<br />

36 Vgl. Stummer S. 182<br />

37 Vgl. http://www.gak-bremen.de/archiv/_2002/the_music_in_me_chapter_, 2 08.02.07


ewirkten kann und ebenso was sie für eine Form hat. Nun stellt sich die Frage: „Wie setzt<br />

man die Sprache <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> in die Sprache des <strong>Tanz</strong>es um?“<br />

Man kann Bewegung in <strong>Musik</strong> umsetzen o<strong>der</strong> aber die <strong>Musik</strong>sprache kann durch die<br />

<strong>Tanz</strong>sprache ausgedrückt werden. <strong>Musik</strong> und Bewegung beeinflussen sich somit gegenseitig,<br />

z. B. än<strong>der</strong>n sich die Bewegungen zu <strong>Musik</strong>stücken je nach dem ob die <strong>Musik</strong> ihre Lautstärke<br />

o<strong>der</strong> Stimmung än<strong>der</strong>t. Die Bewegungen, die <strong>vom</strong> Körper ausgehen werden durch innerliche<br />

und äußerliche Schwingungen von <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> ausgelöst. Die <strong>Musik</strong>- und <strong>Tanz</strong>sprache<br />

besitzen eine enge Verbundenheit. Ebenfalls kann die <strong>Musik</strong> durch die Bewegung<br />

fantasievoller komponiert werden. 38 Die <strong>Musik</strong> kann Bewegungsformen räumlich (z. B.<br />

vorwärts und rückwärts), zeitlich (langsam und schnell), dynamisch (hart und weich) und<br />

formal (laufen o<strong>der</strong> springen) begleiten. Jede Bewegung findet in einem Raum und zu einer<br />

bestimmten Zeit mit einem gleichzeitigen Kraftaufwand statt. Die Parameter Raum, Form,<br />

Zeit und Kraft sind somit bedeutende Merkmale in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> und <strong>der</strong> Bewegung. Die<br />

Beziehung <strong>der</strong> Elemente zueinan<strong>der</strong> ist jedoch immer variabel. 39 Die Form <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> wird<br />

durch die Melodie, die Harmonie, den Rhythmus und das Tempo deutlich, während sie in <strong>der</strong><br />

Bewegung Spannungs- und Entspannungsphasen, also die Haltung und die Körperformen<br />

darstellt. Die Form bildet den gesamten Handlungsrahmen <strong>der</strong> Ausführungen. 40<br />

Grundsätzlich sollte das Tempo <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>, <strong>der</strong> Bewegung angepasst sein o<strong>der</strong> die Bewegung<br />

sollte sich nach <strong>der</strong> Schnelligkeit <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> richten, damit sie zusammen harmonieren<br />

können. Außerdem sollten die Dynamik und die Raumdimension bei <strong>der</strong><br />

Bewegungsbegleitung adäquat sein. 41 Die Sprache <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> und des <strong>Tanz</strong>es können auch<br />

Differenzen ausrufen, z. B. wenn ein <strong>Musik</strong>stück nicht harmonisch klingt o<strong>der</strong><br />

<strong>Tanz</strong>bewegungen nicht nachvollziehbar o<strong>der</strong> gar unverständlich wirken. Jedoch können sie<br />

auch sehr gut o<strong>der</strong> sogar perfekt miteinan<strong>der</strong> harmonieren. Beide Sprachen können den<br />

Menschen berühren o<strong>der</strong> Gefühle in ihm auslösen. 42 Man kann in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>- ebenso wie in<br />

<strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache bestimmte Wörter, wie Freude, Schmerz o<strong>der</strong> Trauer ausdrücken.<br />

Die Parameter <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>- und Bewegungssprache haben eine entscheidende Funktion. In <strong>der</strong><br />

Sprache <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> spielt bei dem Parameter Raum, <strong>der</strong> Klangraum, also <strong>der</strong> Tonumfang eine<br />

wichtige Rolle. In <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache kann <strong>der</strong> raumgreifende Bewegungsumfang immer<br />

unterschiedlich sein. Die unterschiedliche Tonhöhe, wird in <strong>der</strong> Bewegung durch die<br />

Raumposition ersetzt (z. B. oben o<strong>der</strong> unten). Diese Position kann entwe<strong>der</strong> oben, in <strong>der</strong> Mitte<br />

38 Vgl. Stummer S. 147ff.<br />

39 Vgl. Stummer S. 236<br />

40 Vgl. Stummer S. 236ff.<br />

41 Vgl. Stummer S. 148<br />

42 Vgl. Stummer S. 186


o<strong>der</strong> unten liegen. <strong>Der</strong> Melodieverlauf eines <strong>Musik</strong>stückes kann auf- o<strong>der</strong> absteigend sein,<br />

demnach ist auch <strong>der</strong> Raumweg in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache geradlinig o<strong>der</strong> kurvig und die<br />

Raumebene kann entwe<strong>der</strong> senkrecht, waagerecht o<strong>der</strong> schräg sein. Es gibt enge, weite, große<br />

o<strong>der</strong> kleine Tonabstände/ Intervalle in einem musikalischen Stück. Die Raumdimension in <strong>der</strong><br />

Bewegung ist ebenfalls eng, weit, groß, klein, nah o<strong>der</strong> fern. <strong>Der</strong> Parameter Zeit wird in <strong>der</strong><br />

<strong>Musik</strong> an <strong>der</strong> Dauer eines <strong>Musik</strong>stückes gemessen. Die Zeit stellt in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache<br />

langsame o<strong>der</strong> schnelle Bewegungsabläufe dar. Die Bewegungsdauer ist demnach ebenso<br />

kurz o<strong>der</strong> lang. Das Tempo, welches schnell o<strong>der</strong> langsam sein kann gehört ebenfalls zum<br />

Parameter Zeit. Das Tempo <strong>der</strong> Bewegung wird somit auch schnell o<strong>der</strong> langsam ausgeführt.<br />

Än<strong>der</strong>t sich das Tempo in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> von accelerando zu ritardando, von metrisch zu<br />

ametrisch o<strong>der</strong> werden die Pausenzeiten, die Notenwerte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rhythmen in einem Stück<br />

verän<strong>der</strong>t, findet gleichzeitig in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache eine Tempoverän<strong>der</strong>ung statt. Die<br />

Bewegungen können schneller o<strong>der</strong> langsamer werden, sie können kontinuierlich fortgeführt<br />

o<strong>der</strong> unterbrochen werden. Ebenso können Bewegungen regelmäßig o<strong>der</strong> unregelmäßig<br />

durchgeführt werden o<strong>der</strong> Pausen stattfinden. <strong>Der</strong> Parameter Kraft beschreibt in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> die<br />

Lautstärke, laut, leise, crescendo o<strong>der</strong> decrescendo und die Spannung o<strong>der</strong> die Entspannung<br />

<strong>der</strong> Kraft in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>. In <strong>der</strong> Sprache des <strong>Tanz</strong>es stellt die Tonstärke den Krafteinsatz dar,<br />

<strong>der</strong> stark, sanft, mit Spannungs- o<strong>der</strong> Entspannungsphasen erfolgen kann. Er kann ebenso<br />

schwächer o<strong>der</strong> stärker werden. Die Schwerpunkte o<strong>der</strong> die Akzente in <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> <strong>Musik</strong><br />

können leicht o<strong>der</strong> schwer gesetzt werden. Die Bewegungsimpulse dagegen werden weich,<br />

hart, kräftig, zart flüchtig o<strong>der</strong> mit viel Energie ausgeführt. Die Kraft in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> kann durch<br />

legato, portato o<strong>der</strong> staccato Noten erfolgen. In <strong>der</strong> Bewegungssprache wird dies durch runde<br />

o<strong>der</strong> eckige Bewegungen deutlich gemacht.<br />

Unter dem gemeinsamen Parameter Form versteht man in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> zum einen die<br />

musikalischen Formen, wie Motiv, Phrase, Liedform o<strong>der</strong> die sprachlichen Formen wie Prosa<br />

o<strong>der</strong> Gedichte. Im <strong>Tanz</strong> spiegelt sich dies zum einen durch Bewegungsformen o<strong>der</strong> -abläufe<br />

und zum an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>form wie<strong>der</strong>. Merkmale, die in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>- und in <strong>der</strong><br />

<strong>Tanz</strong>sprache angewendet werden sind Wie<strong>der</strong>holungen, Variationen, Erweiterungen und<br />

Kontraste. Es können Motive o<strong>der</strong> Phrasen wie<strong>der</strong>holt, erweitert o<strong>der</strong> variiert werden, ebenso<br />

wie dies bei Schrittfolgen o<strong>der</strong> Kombinationen beim <strong>Tanz</strong>en geschehen kann. 43 Außerdem<br />

können in <strong>Musik</strong>stücken Kontraste entstehen, z. B. durch kontrastierte Stimmen o<strong>der</strong><br />

Instrumente o<strong>der</strong> aber durch Kontraste in <strong>der</strong> Melodik, Rhythmik, Intervallik, Dynamik o<strong>der</strong><br />

Artikulation. In <strong>der</strong> Bewegung kann dies ebenfalls <strong>der</strong> Fall sein, z. B. wenn zwei Gruppen<br />

43 Vgl. Stummer S. 249


o<strong>der</strong> Person zu <strong>der</strong> gleichen <strong>Musik</strong> sich sehr unterschiedliche bewegen o<strong>der</strong> tanzen. Die<br />

<strong>Musik</strong> und die entsprechende Bewegung können jedoch auch gegenseitig einen Kontrast<br />

darstellen, z. B. wenn langsame Bewegungen zu einem schnellen <strong>Musik</strong>stück erfolgen o<strong>der</strong><br />

wenn in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache mit viel Krafteinsatz gearbeitet wird, das <strong>Musik</strong>stück jedoch eher<br />

eine leise Tonstärke hat.<br />

So wird in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>, z. B. Trauer durch leise Tonstärke, tiefe Tonhöhen, kurze Tondauer und<br />

langsames Tempo dargestellt. In <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache werden demnach sanfte Bewegungen<br />

ausgeführt, da die Tonhöhe tief ist, liegt die Raumposition meist unten, durch die kurze<br />

Tondauer ist dementsprechend auch die Bewegungsdauer kurz und wegen dem langsamen<br />

Tempo werden die Bewegungen auch langsam umgesetzt. 44 <strong>Musik</strong> und Bewegung können<br />

sich demnach gegenseitig unterstützen, abbilden, auflockern, aber auch entgegenwirken. 45<br />

Die Kommunikation und Ausdrucksfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> und <strong>der</strong> Bewegung sind nonverbal,<br />

sie ersetzen verbale Äußerungen <strong>der</strong> Kommunikation. Man kann sie aber dennoch mit <strong>der</strong><br />

Stimme und <strong>der</strong> Sprache des Menschen vergleichen, denn sie werden ebenso von dem<br />

Parameter Zeit, Raum, Kraft und Form bestimmt. Die Form signalisiert so z. B. die Wortwahl<br />

und den Ablauf eines <strong>Musik</strong>stückes und das Merkmal <strong>der</strong> Zeit beeinflusst den Rhythmus und<br />

das Tempo von Stimme und Sprache. 46<br />

Die <strong>Musik</strong>sprache wird akustisch wahrgenommen und kann vielleicht Gefühle, wie Freude<br />

o<strong>der</strong> Trauer besser darstellen als die <strong>Tanz</strong>sprache, die visuell aufgenommen wird. Diese kann<br />

jedoch vielleicht mit dem Körper des Tänzers und mit Bewegungsabläufen besser<br />

<strong>Geschichten</strong> erzählen. Es sind demnach die Kommunikationsformen <strong>der</strong> Bewegung und <strong>der</strong><br />

<strong>Musik</strong>, die von den Menschen wahrgenommen und verstanden werden muss, damit man ihre<br />

Sprache wirklich beurteilen kann. Des Weiteren geht es <strong>vom</strong> Standpunkt des Betrachters aus<br />

ob o<strong>der</strong> wie er die Sprache aufnehmen will o<strong>der</strong> kann.<br />

“<strong>Musik</strong> ist Bewegung und kann nur aus <strong>der</strong> Bewegung selbst erfasst werden.“ 47<br />

44 Vgl. Stummer S. 249<br />

45 Vgl. Stummer S. 236<br />

46 Vgl. Stummer S. 195<br />

47 E.T. Ferand-Freund in Stummer, S. 147


Kapitel 3<br />

<strong>Ballett</strong> in vollendeter Perfektion<br />

3.1. Die Handlung von Romeo und Julia<br />

Das <strong>Ballett</strong>stück „Romeo et Juliette“ (deutsch Romeo und Julia) ist <strong>der</strong> Titel einer 1595<br />

veröffentlichten Tragödie von William Shakespeare. Das Stück spielt in <strong>der</strong> italienischen<br />

Stadt Verona um 1600 und handelt von zwei verfeindeten Familien, die sich schon seit<br />

Generationen zutiefst hassen.<br />

Das Stück beginnt mit dem Auftritt Bru<strong>der</strong> Lorenzos, <strong>der</strong> von zwei Messdienern begleitet<br />

wird, welche die Schizophrenie seines Wesens deutlich machen sollen. 48<br />

Danach folgt die Handlung mit einer Auseinan<strong>der</strong>setzung zwischen Vertretern <strong>der</strong> Häuser<br />

Capulets und Montagues. Romeo und ist <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong> Montagues und Julia die Tochter <strong>der</strong><br />

Capulets. Auf einem Maskenball <strong>der</strong> Capulets, begegnen dich die Beiden das erste Mal.<br />

Romeo schlich sich eigentlich aber nur auf den Ball, weil er in Rosalinde vernarrt war, eine<br />

Cousine Julias. Er verliebt sich jedoch auf den ersten Blick in die Tochter des Erzfeindes<br />

seiner Familie. Julia erwi<strong>der</strong>t seine Zuneigung und in <strong>der</strong> darauf folgenden Szene bekennen<br />

sich beide ihre Liebe. Die Trennung, aufgrund <strong>der</strong> verfeindeten Familien ist für beide fast<br />

unerträglich. Romeo bittet Pater Lorenzo die Hochzeit durchzuführen. Dieser ist<br />

einverstanden und vermählt heimlich Romeo und Julia in <strong>der</strong> Hoffung, dadurch den Streit<br />

zwischen den beiden Familien zu beenden. 49<br />

Kurz darauf wird Romeo Zeuge eines Kampfes zwischen seinem Freund Mercutio und Tybalt<br />

aus dem Hause <strong>der</strong> Capulets. Es kommt zu einem Duell, indem Mercutio tödlich verwundet<br />

wird. Romeo will Rache und tötet daraufhin Tybalt. In dessen Folge wird er von dem Fürsten<br />

aus Verona verbannt. Bevor Romeo jedoch flüchtet, verbringt er eine leidenschaftliche<br />

Hochzeitsnacht mit Julia. Kurz nach dessen Flucht wird Julia von ihren Eltern eröffnet, dass<br />

sie den jungen Grafen Paris heiraten soll. Julia weigert sich aber und bittet mit Entsetzen Pater<br />

Lorenzo um Hilfe. Dieser eröffnet ihr einen tollkühnen Plan. Julia erhält von ihm einen<br />

Betäubungstrank, den sie am Abend vor <strong>der</strong> Hochzeit mit Paris einnimmt. Dadurch wird sie in<br />

einen todesähnlichen Schlaf versetzt und kann so <strong>der</strong> Hochzeit entkommen. Julia wird für Tod<br />

gehalten und in <strong>der</strong> Familiengruft beigesetzt. Romeo ist verzweifelt, als er von Julias Tod<br />

48 Vgl. Albumcover Romeo et Juliette<br />

49 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Romeo_und_Julia, 02.04.07


erfährt. Er begibt sich zu den Capulets und begeht Selbstmord, kurz bevor Julia wie<strong>der</strong><br />

erwacht. Sie erkennt ihren toten Geliebten neben sich und tötet sich verzweifelt selbst. 50<br />

3.2. Interpretation<br />

Zunächst möchte ich erwähnen, dass die <strong>Musik</strong>beschreibungen ohne Notenmaterial, also nach<br />

Gehör beschrieben worden sind.<br />

Im Stück von Romeo und Julia halte ich die erste Szene für sehr wichtig, da gleich zu Anfang<br />

Bru<strong>der</strong> Lorenzo gezeigt wird, welcher das Schicksal von Romeo und Julia in <strong>der</strong> Hand hält.<br />

Er ist also eine Art Schlüsselfigur. Er wird mit zwei Messdienern gezeigt, welche zwei<br />

Zustände innerhalb seines Körpers darstellen. 51 <strong>Der</strong> Melodieverlauf <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> ist absteigend<br />

und die Tonabstände wurden eher klein und eng gewählt, dadurch löst die <strong>Musik</strong> eine gewisse<br />

Dramatik aus und gibt schon zu Anfang den Eindruck, dass das Stück wohl eher kein Happy<br />

End haben wird. Das Hinzukommen <strong>der</strong> neuen Instrumente und tieferen Töne wird durch das<br />

Einziehen und das Ausstrecken des Armes von Lorenzo gekennzeichnet, somit wirken die<br />

Bewegungen etwas abgehackt. Des Weiteren erzeugt die <strong>Musik</strong> eine Spannung, welche<br />

zusätzlich durch die Mimik <strong>der</strong> Protagonisten unterstützt wird. Die Spannung wird auch durch<br />

das Hereinlaufen <strong>der</strong> Messdiener dargestellt. Die Raumdimension ist eng und nah, aufgrund<br />

<strong>der</strong> Tonabstände. Die Darsteller bewegen sich in einer waagerechten Linie. Durch die<br />

steigernde Spannung und das crescendo wird <strong>der</strong> Krafteinsatz <strong>der</strong> Bewegungen stärker und<br />

gleichzeitig mit dem Erreichen des Höhepunktes in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> wird Lorenzo von den<br />

Messdienern in die Höhe gehoben und beginnt kurz danach lautlos an zu schreien. Durch<br />

diese Gestik wir ebenfalls die Dramatik in dem Stück angedeutet. An dieser Stelle wird<br />

deutlich, dass sich die Raumposition <strong>der</strong> Tonhöhe angepasst hat. Durch die Drehung von<br />

Lorenzo und das sofort folgende in die Höhe heben von den Messdienern wird durch den<br />

großen Tonsprung und durch den Melodieverlauf nach oben deutlich gemacht. Die darauf<br />

folgende Entspannung <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> und das decrescendo wird durch das ersterbende Schreien<br />

und durch die schwächer und langsamer werdenden Handbewegungen <strong>der</strong> Messdiener nach<br />

unten deutlich gemacht. Durch diese Bewegungen wird die lange Tondauer, das langsame<br />

Tempo, ebenso wie das ritardando unterstützt. Die Tonstärke <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> ist sehr leise,<br />

demnach werden auch die Bewegungen und Drehungen sanft ausgeführt. Aufgrund des<br />

50 Vgl. http://www.referate10.com/referate/Deutsch/6/Dreimal-Romeo-und-Julia---William-Shakespeare-<br />

reon.php, 08.04.07<br />

51 Vgl. Albumcover Romeo et Juliette


Melodieverlaufes von unten nach oben wird Lorenzo von den Messdienern zuerst etwas nach<br />

unten gedrückt, danach jedoch empor gehoben. Als die drei Darsteller wie<strong>der</strong> in einer Linie<br />

stehen und Bru<strong>der</strong> Lorenzo die beiden Messdiener zu sich zieht, wird die steigende Spannung,<br />

welche durch die <strong>Musik</strong> verursacht wird, ebenfalls durch die Bewegungen deutlich. Außer<br />

den bewegenden, zusammentreffenden Händen von Lorenzo bewegt sich nichts. Die<br />

<strong>Musik</strong>sprache ist genauso wie bei dem ersten Höhepunkt, jedoch sind die Bewegungen<br />

an<strong>der</strong>s. Das plötzliche nach vorne strecken <strong>der</strong> Arme und das sofortige zurück schwingen<br />

machen die Tempoverän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>- (accelerando) und <strong>Tanz</strong>sprache (schnelleren<br />

Bewegungen) deutlich. Ebenfalls werden die Bewegungen wie<strong>der</strong> mit starkem Krafteinsatz<br />

ausgeführt, aufgrund des crescendo in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>. Danach folgt eine Entspannung in <strong>der</strong><br />

<strong>Musik</strong>, sie wird langsamer und die Bewegungen werden sanfter. Die Bewegungen sind zwar<br />

an<strong>der</strong>s als nach dem ersten Höhepunkt, jedoch ähnelt sich die <strong>Musik</strong> sehr stark. (1 Akt, 0-<br />

4Min)<br />

Die nächste Szene beinhaltet das erste Treffen zwischen Romeo und Julia auf dem Ball <strong>der</strong><br />

Capulets. Die <strong>Musik</strong>sprache drückt mit Hilfe von langer Tondauer, langsamen Tempo,<br />

abwechselnd leiser und lauter Tonstärke und mit einem auf- und absteigendem<br />

Melodieverlauf eine romantische, leidenschaftliche Stimmung aus. Ebenfalls wird diese<br />

Stimmung durch die Chordophone (Streichinstrumente) und die legato Artikullation<br />

hervorgerufen. Die Dauer und das Tempo <strong>der</strong> Bewegungen werden deswegen von Romeo und<br />

Julia sehr langsam und leidenschaftlich ausgeführt, was man auch an ihrer Mimik erkennen<br />

kann. Sie haben sehr nahen Körperkontakt und berühren sich ständig mit den Händen o<strong>der</strong> mit<br />

dem Körper. Ihre <strong>Tanz</strong>sprache hat runde Bewegungen, aufgrund <strong>der</strong> legato Spielweiße. Das<br />

sieht man zum Beispiel sehr gut an dem wellenförmigen Melodieverlauf, <strong>der</strong> von Beiden mit<br />

den Händen nachgeformt wird. Die danach folgende aufsteigende Melodie (eine Art<br />

Dreiklang) wird durch das kurze schnelle Umdrehen <strong>der</strong> Hände und das langsame, sanfte<br />

Annnähern Romeos an Julia verdeutlicht. Ebenso wird die abwendende Geste Julias durch das<br />

Zurückziehen ihres Arms durch die kaum noch hörbare <strong>Musik</strong> deutlich gemacht. So entsteht<br />

<strong>der</strong> Eindruck einer Art Pause in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>- und <strong>Tanz</strong>sprache, obwohl es keine wirkliche<br />

Pause ist. Das Auseinan<strong>der</strong> laufen <strong>der</strong> beiden Protagonisten findet man ebenfalls in <strong>der</strong><br />

<strong>Musik</strong>sprache wie<strong>der</strong>, durch einen Tonsprung (Halbtonschritt) nach oben. Durch das<br />

Hinzukommen des Holzinstrumentes (Flöte) wechselt die Stimmung <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> und <strong>der</strong><br />

Bewegungen. Fröhlichkeit ist nun im Gesichtsausdruck Julias und auch an ihrer <strong>Tanz</strong>sprache<br />

zu erkennen. Steigt die Tonhöhe in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>sprache so wird die Bewegung ebenfalls in einer<br />

oberen Raumposition durchgeführt. Dies ist gut zu erkennen, als Julia eine beidbeinige


Drehung vollzieht o<strong>der</strong> als sie die Arabesque ausführt. Durch die kurze und anschließend<br />

lange Tondauer werden auch die Bewegungen von Julia kurz o<strong>der</strong> lang ausgeführt. Vor <strong>der</strong><br />

Arabesque zum Beispiel passt sie die Bewegungen genau auf den Tonschlag <strong>der</strong> Flöte ab. Sie<br />

werden auch wie<strong>der</strong> dem Melodieverlauf angepasst. Nach <strong>der</strong> Arabesque erkennt man genau<br />

den Verlauf <strong>der</strong> Melodie, welcher mit den Armen und den Fingern von unten nach oben<br />

nachgespielt wird. Somit wird ebenfalls die Tonhöhe wi<strong>der</strong>gespiegelt. Ab dem Zeitpunkt als<br />

Romeo und Julia wie<strong>der</strong> zusammen treffen hört die Flöte auf zu spielen und die Romantik tritt<br />

wie<strong>der</strong> mehr in den Vor<strong>der</strong>grund. Sie schwingen beide ihren rechten Arm langsam, sanft und<br />

gleichmäßig von hinten nach vorne, wodurch das langsame Tempo und die Tondauer <strong>der</strong><br />

<strong>Musik</strong> unterstrichen werden. Danach steigt die Melodie nach oben und die Tonstärke wird<br />

etwas lauter. Die dreimalige Kopfbewegung von <strong>der</strong> einen zur an<strong>der</strong>en Seite stellt die letzten<br />

drei aufsteigenden Töne vor dem Höhepunkt dar. Nun wird die Tonstärke sehr laut und die<br />

Tondauer verkürzt sich. Somit ist das Bewegungstempo, also die Streckung des Oberkörpers<br />

nach unten sehr langsam und die Dauer <strong>der</strong> Bewegung richtet sich nach <strong>der</strong> Tonlänge. Beide<br />

richten sich schnell wie<strong>der</strong> nach oben auf und eine Wie<strong>der</strong>holung folgt. Die nachfolgende<br />

Entspannung und das diminuendo in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> werden in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache durch das sanfte<br />

Schwingen <strong>der</strong> Arme von unten nach oben und das gleichzeitige einknicken <strong>der</strong> Knie<br />

ausgedrückt. Das kurze stärker werden <strong>der</strong> Tonstärke und <strong>der</strong> Melodieverlauf nach unten<br />

werden durch das sanfte, nachgestellte, schnelle gegeneinan<strong>der</strong> schlagen <strong>der</strong> Hände von<br />

Romeo und Julia dargestellt. Danach gehen beide Arme gleichzeitig mit dem Melodieverlauf<br />

nach oben. Die Raumposition än<strong>der</strong>t sich also wie<strong>der</strong> entsprechend <strong>der</strong> Tonhöhe. (2 Akt,<br />

32:25- 33:59)<br />

Am Anfang des zweiten Aktes haben die Festlichkeiten in <strong>der</strong> Stadt zum Fest des Heiligen<br />

Zenos begonnen. Die Menschen sind in Feststimmung. Dieses wird vor allem durch die<br />

Aerophone (Blechblasinstrumente) deutlich. Durch die am Anfang gleich bleibende Melodie<br />

und Rhythmik des Schlagwerkes in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>, wird das Laufen bzw. Einmarschieren (z. B.<br />

eines Militärs) dargestellt. Aufgrund <strong>der</strong> Kontinuität ist <strong>der</strong> Raumweg <strong>der</strong> Darsteller<br />

geradlinig. Die Tonhöhe des Schlagwerkes ist tief, somit laufen die Darsteller etwas gebückt.<br />

Sie bewegen sich im Takt <strong>der</strong> Instrumente, das Tempo und die Dauer <strong>der</strong> Bewegungen<br />

wurden also <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>sprache angepasst. Aufgrund <strong>der</strong> lauten Tonstärke werden ihre<br />

Bewegungen ebenfalls mit Krafteinsatz ausgeführt. Mit dem Einsetzen <strong>der</strong> Trompete än<strong>der</strong>n<br />

sich die Bewegungen. Da die Tonhöhe <strong>der</strong> Aerophone (Blechblasinstrumente) höher ist,<br />

richten sich die Darsteller auf. Mit <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>- und <strong>Tanz</strong>sprache wird nun eine Art<br />

heldenhafter Moment und mit Hilfe <strong>der</strong> Armbewegungen eine Begrüßung dargestellt. Die


kurze Tondauer wird in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache durch die ebenso kurze Bewegungsdauer deutlich. In<br />

dieser Szene also durch das Auftippen <strong>der</strong> Füße und das Schwingen bzw. Verbeugen <strong>der</strong><br />

Arme. Man sieht, dass bei den zwei Drehungen auf einem Bein <strong>der</strong> vier Männer, die Dauer<br />

<strong>der</strong> Bewegung länger ist, da die Tondauer länger ist. Außerdem liegt die Tonhöhe bei <strong>der</strong><br />

Drehung höher als zuvor, was einerseits durch die aufrechte Körperhaltung und an<strong>der</strong>erseits<br />

durch die Streckung <strong>der</strong> Arme nach oben symbolisiert wird. Daraufhin steigt die Tonhöhe<br />

erneut, welches in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache durch das Aufschlagen <strong>der</strong> Hände auf die Oberschenkel<br />

und das darauf folgende in die Luft springen <strong>der</strong> Darsteller deutlich wird. Man könnte den<br />

langen, lauten und starken Ton als einen schweren Akzent in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>sprache bezeichnen<br />

und den Sprung als einen kräftigen Bewegungsimpuls in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache. Die Tonstärke wird<br />

in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache somit durch den kräftigen Sprung in die Luft gekennzeichnet. Es folgen<br />

weitere Akzente in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> durch das im Orchester verwendete Idiophon (Becken). Daher<br />

findet man diese auch als Bewegungsimpulse in <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache wie<strong>der</strong>, z. B. durch das<br />

erneute seitliche springen nach rechts und das starke stampfen <strong>der</strong> Füße auf den Boden mit<br />

gleichzeitiger Drehung. All dies wird mit starkem Krafteinsatz ausgeführt, aufgrund <strong>der</strong><br />

lauten Tonstärke. Ebenso ist das schnelle Tempo <strong>der</strong> Bewegungen <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> angepasst. Als<br />

<strong>der</strong> Melodieverlauf wie<strong>der</strong> nach oben steigt än<strong>der</strong>t sich die Raumebene, da die Darsteller eine<br />

Drehung auf einem Bein vollziehen, wobei das an<strong>der</strong>e Bein waagerecht gehalten wird. Die<br />

Melodie verläuft dann jedoch wie<strong>der</strong> nach unten und dementsprechend wird das Bein bei <strong>der</strong><br />

Drehung immer mehr dem Boden zugeführt. Die Ton- bzw. Bewegungsdauer, die Tonstärke<br />

und <strong>der</strong> Krafteinsatz, ebenso wie das Tempo werden wie zuvor beibehalten. Es folgt ein<br />

langer Ton bei dem die Akteure eine Drehung in <strong>der</strong> Luft ausführen. Die Bewegungsdauer<br />

und die Raumposition werden demnach wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>sprache angepasst. Anschließend<br />

folgen in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> wie<strong>der</strong> schwere Akzente durch das Becken, weshalb diese auch wie<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache zu findet ist. Die kräftigen Bewegungsimpulse werden durch die zwei<br />

Sprünge nach oben mit anschließen<strong>der</strong> Landung auf <strong>der</strong> Erde verdeutlicht. Ebenso findet man<br />

diese bei den dazukommenden Frauen, welche ihre Arme bei dem Beckentusch kräftig nach<br />

oben strecken und bei dem zweiten Tusch ihr Bein nach oben schwingen. Anschließend<br />

laufen sie, bei gleichzeitigem schwingen ihrer Arme von unten nach oben, zu den Männern.<br />

Dies passiert im Rhythmus <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>. Es folgt wie<strong>der</strong> ein Bewegungsimpuls, als die Frauen<br />

bei den Männern mit ihren Händen auf den Rücken tippen. Diese springen kurz danach auf<br />

und drehen die Frauen einmal um 360° in <strong>der</strong> Luft. Sie landen wie<strong>der</strong>, als ein Akzent in <strong>der</strong><br />

<strong>Musik</strong> durch das Schlagwerk gesetzt wurde. Nach zu vorigem drehen über <strong>der</strong> Erde<br />

schmeißen die Männer die Frauen, mit viel Krafteinsatz, von unten etwas in die Höhe. In <strong>der</strong>


<strong>Musik</strong>sprache wird dies durch die laute Tonstärke, durch die Tonhöhe und den<br />

Melodieverlauf deutlich. Die Frauen laufen rückwärts aus dem Bild raus und bewegen dabei<br />

ihren Kopf, ihre Arme und ihre Beine nach dem Rhythmus des Schlagwerkes. (2 Akt 2:00-<br />

2:27)<br />

Die nächste Szene beinhaltet die Ankunft des verzweifelten Romeos bei <strong>der</strong> schlafenden Julia.<br />

Dieser denkt, dass Julia bereits tot sei. Die <strong>Musik</strong> vermittelt Trauer, das Tempo ist langsam<br />

und die Tonstärke ist laut. Es werden auch leichte Akzente durch die Membranophone<br />

(Trommeln) gesetzt. Die Intervallabstände verdeutlichen ebenfalls die Trauerstimmung. <strong>Der</strong><br />

Melodieverlauf ist zunächst aufsteigend. An diesem höchstem Punkt (höchste Tonhöhe im<br />

Motiv) tritt Romeo in das Bild ein. Es ist ein Motiv aus sechs Tönen vorhanden, welches<br />

danach noch einmal wie<strong>der</strong>holt wird. Romeo sieht Julia im Bett liegen und fällt kurz darauf,<br />

an dem gleichen Punkt des Motivs (Höhepunkt), verzweifelt zu Boden. Anschließend stehen<br />

die Streichinstrumente im Vor<strong>der</strong>grund, wodurch wie<strong>der</strong> ein dramatischer- o<strong>der</strong> Trauer<br />

Moment gekennzeichnet wird. Es folgen Töne, welche eine kurze Tondauer und eine leise<br />

Tonstärke besitzen. Insgesamt herrscht ein eher langsames Tempo. Romeo vollzieht daher<br />

seine Bewegungen, sein kriechen zu Julia, sanft, kurz und dem Tempo angepasst. Er lässt<br />

Julia aus seinen Armen los, als in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> ein diminuendo vorkommt und fast eine Pause<br />

entsteht. Als Romeo Julia ein letztes Mal küsst bzw. versucht wie<strong>der</strong> zu beleben, entsteht in<br />

<strong>der</strong> <strong>Musik</strong> eine sehr große Spannung und Dramatik, da die Instrumente sehr laut und kräftig<br />

spielen, die Intervalle entsprechend gewählt wurden und diese Szene einen Moll-Charakter<br />

besitzt. Romeo zieht Julia mit seinem Kuss immer weiter in die Höhe, dementsprechend ist<br />

<strong>der</strong> Melodieverlauf aufwärts strebend. Romeo stößt sich von Julia los, als die Trommel einen<br />

schweren Akzent in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> setzt. Romeo streckt mit viel Kraft seinen Arm gerade nach<br />

oben und richtet sich auf seinen Knien auf, als die Melodie wie<strong>der</strong> einen Höhepunkt erreicht,<br />

also die Tonhöhe hoch ist, die Tonstärke wie<strong>der</strong> lauter als zuvor und das Tempo langsam ist.<br />

Ebenso ist die Tondauer lang. Romeo formt nun den Melodieverlauf nach, indem er den Arm<br />

wellenförmig nach unten laufen lässt. Eine ähnliche Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Bewegungen und auch<br />

<strong>der</strong> <strong>Musik</strong> folgt. Romeo verabschiedet sich mit seinen Blicken von ihr, er schreitet rückwärts<br />

von ihr. Die <strong>Musik</strong>sprache drückt dies mit Hilfe von smorzarto aus. Die Trommeln könnten<br />

den Herzschlag von Romeo darstellen. Dieser steht still an einem Punkt. Durch das crescendo<br />

und diminuendo des Schlagwerkes wird eine starke Spannung erzeugt, man wartet darauf,<br />

dass etwas passiert. Romeo rennt während eines crescendo in <strong>der</strong> <strong>Musik</strong> in Richtung Julia, er<br />

stürzt, als eine Art Orgelpunkt erklingt, welcher langsam erstirbt(smorzarto)und begeht<br />

Selbstmord. Es wird still. (3 Akt 52:27-55:30)


Fremdwortverzeichnis<br />

Moresken: Waren kleine dramatische Spiele, eine Art Waffentanz, <strong>der</strong> aus sehr raschen<br />

Bewegungen besteht<br />

<strong>Ballett</strong>s de Cour: Höfisches <strong>Ballett</strong> im französischen Barock<br />

Rezitation: Mit Stimme, Sprache, Körperhaltung und Bewegung, Emotionen und Gedanken<br />

eines Textes darstellen<br />

Mo<strong>der</strong>n Dance: Das neuere <strong>Ballett</strong>, künstlerische Darstellung von Gefühlen <strong>der</strong> Tänzer<br />

Motorik: Fähigkeit des Körpers sich zu bewegen<br />

Adäquat: Passend, sich übereinstimmend<br />

Metrisch: Betonungsordnung<br />

Ametrisch: <strong>Musik</strong> wird <strong>vom</strong> Metrum befreit, musikalische Zeitordnung wird nur noch von <strong>der</strong><br />

Individualität des Rhythmus bestimmt<br />

Portato: Töne werden voneinan<strong>der</strong> getrennt, jedoch nicht abgehackt (non-legato)<br />

Liedform: Einfachste musikalische Satzform<br />

Prosa: Nicht durch Reim o<strong>der</strong> Metrum gebundene Redeweise<br />

Arabesque: Stellung auf einem Bein bei Hebung und gleichzeitiger Streckung des an<strong>der</strong>en<br />

Beins, die Arme sind ebenfalls ausgestreckt


Nachwort<br />

Im Bezug auf die Geschichte des <strong>Ballett</strong>s habe ich sehr viel Neues erfahren und festgestellt.<br />

Es gab mehrere Entwicklungen in verschiedenen Län<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Ausprägungen bis in das<br />

heutige Zeitalter reichen. Bis zu dem Beginn <strong>der</strong> Jahresarbeit wusste ich nur sehr wenig über<br />

das <strong>Ballett</strong>, konnte mir den Zusammenhang von <strong>Musik</strong> und Bewegung nur in einer begrenzten<br />

Sichtweise vorstellen und hatte vor dem <strong>Ballett</strong> Romeo und Julia noch kein an<strong>der</strong>es gesehen.<br />

Sehr faszinierend fand ich die verschiedenen Ausdrucksmittel <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>sprache, weil ich<br />

bisher noch keine großen Erkenntnisse von dieser Thematik erfahren hatte.<br />

Obwohl ich in <strong>der</strong> Schule bereits <strong>Musik</strong>stücke interpretiert habe, war es sehr schwer, dies an<br />

einem <strong>Ballett</strong>stück ohne Notenmaterial durchzuführen und konnte so mein eigenes Wissen<br />

über eine <strong>Musik</strong>interpretation nur begrenzt einfließen lassen. Ebenso hatte ich zu Anfang<br />

Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Beschaffung <strong>der</strong> Materialien. Da ich die Kunst des <strong>Ballett</strong>s jedoch<br />

sehr schätze und mich für sie interessiere, machte es mir jedoch viel Spaß über dieses Thema<br />

Bücher zu lesen und Neues zu erfahren.<br />

Vor allem die Interpretation von Romeo und Julia war für mich am interessantesten, weil ich<br />

das Gelernte aus <strong>der</strong> Schule und die gemachten Erkenntnisse aus Kapitel 2 in die Praxis<br />

umsetzten konnte. Die begrenzte Seitenanzahl <strong>der</strong> Jahresarbeit führte dazu, dass ich nur vier<br />

Ausschnitte aus einzelnen Szenen interpretieren konnte. Daher ließen sich nicht alle<br />

Erfahrungen mit dem Zusammenhang von <strong>Musik</strong> und Bewegung in die Interpretation<br />

einbringen. Ich konnte mich somit nur auf das für mich Wesentliche beschränken.<br />

Zu <strong>der</strong> Jahresarbeit im Allgemeinen möchte ich hinzufügen, dass eine Begrenzung auf<br />

maximal 15 Seiten für einige Themen viel zu wenig ist und daher eine stärkere Eingrenzung<br />

<strong>der</strong> Thematik von Nöten ist. Dies führt meist dazu, dass die Themen nur grob angerissen<br />

werden können. Das Positive an <strong>der</strong> Jahresarbeit ist die Vorbereitung auf spätere<br />

Studienarbeiten und das Erlernen mit einer vorgegebenen Thematik umzugehen.<br />

Ich hoffe, dass die vorliegende Jahresarbeit die Anfor<strong>der</strong>ungen an dieses Thema erfüllt und<br />

zeigt, dass ich trotz einiger Hin<strong>der</strong>nisse mit großem Interesse an dieser Arbeit geschrieben<br />

habe.


Literaturverzeichnis<br />

Bücher<br />

1) Rudolf Liechtenhan: <strong>Ballett</strong>geschichte im Überblick (für Tänzer und ihr Publikum)<br />

Wilhelmshaven: Noetzel Heinrichshofen- Bücher 1990<br />

2) Brigitta Stummer: Rhythmisch-musikalische Erziehung (Bewegung erklingt- <strong>Musik</strong><br />

bewegt) Wien: Manz 2006<br />

3) Gerhard Zacharias: <strong>Ballett</strong> Gestalt und Wesen (Die Symbolsprache im europäischen<br />

Schautanz <strong>der</strong> Neuzeit) 2., verb. Und durchges. Aufl. , Wilhelmshaven: Noetzel,<br />

Heinrichshofen –Bücher 1993<br />

Internetseiten<br />

1) http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Ballett</strong>, 27.01.07<br />

2) http://www.gimmels.net/ballett.php, 30.01.07<br />

3) http://www.geocities.com/Vienna/Opera/2464/musik/ballett.htm, 01.02.07<br />

4) http://www.gak-bremen.de/archiv/_2002/the_music_in_me_chapter_,08.02.07<br />

5) http://de.wikipedia.org/wiki/Romeo_und_Julia, 02.04.07<br />

6) http://www.referate10.com/referate/Deutsch/6/Dreimal-Romeo-und-Julia---William-<br />

Shakespeare-reon.php, 08.04.07<br />

Erklärung<br />

Ich versichere hiermit, dass ich diese Facharbeit selbstständig verfasst, keine an<strong>der</strong>en als die<br />

angegebenen Hilfsmittel verwendet habe und dass sämtliche Stellen, die benutzten Werken im<br />

Wortlaut o<strong>der</strong> dem Sinn nach entnommen worden sind, mit Quellenangaben kenntlich<br />

gemacht wurden. Diese Versicherung gilt auch für Zeichnungen, Skizzen und bildliche<br />

Darstellungen.<br />

Laudenbach, den 10.04.2007


Anhang<br />

1.4. <strong>Ballett</strong>musik<br />

Die <strong>Ballett</strong>musik entstand in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Die <strong>Musik</strong> wird<br />

entwe<strong>der</strong> auf die Choreographie abgestimmt o<strong>der</strong> die <strong>Musik</strong> wird speziell dafür komponiert.<br />

Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, als das <strong>Ballett</strong> in Russland seinen<br />

Höhepunkt erreichte, wurde die Komposition auf das <strong>Ballett</strong>stück abgestimmt. 52<br />

Das Choreographieren zu einer <strong>Musik</strong> ist jedoch eine Entwicklung des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. 53<br />

Zwei <strong>der</strong> ältesten <strong>Ballett</strong>musiken sind Coppélia von Léo Delibes und Giselle von Adolphe<br />

Adam. Sie wurden beide das erste Mal in <strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts aufgeführt.<br />

Für die Erfolge des <strong>Ballett</strong>s war nicht mehr nur die Choreographie verantwortlich, son<strong>der</strong>n<br />

ebenso viel die <strong>Musik</strong>. Beispiele dafür sind die Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts von Pjotr Iljitsch<br />

Tschaikowski komponierten Stücke. <strong>Der</strong> Nussknacker, Dornrösschen und Schwanensee. Sie<br />

erzielten weltweiten Erfolg. Weitere berühmte <strong>Ballett</strong>musiken des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts sind<br />

Sergej Prokofjews Romeo und Julia und Cin<strong>der</strong>ella sowie Igor Strawinskys <strong>Der</strong> Feuervogel<br />

und Le Sacre du printemps.<br />

1.5. Unterschiedliche <strong>Ballett</strong>stile<br />

Es gibt drei unterschiedliche Stilrichtungen im <strong>Ballett</strong>, das romantische, das klassische und<br />

das mo<strong>der</strong>ne <strong>Ballett</strong>. Je <strong>Ballett</strong> sind an<strong>der</strong>e Kostüme vorhanden.<br />

Weiße <strong>Ballett</strong>röcke, welche die Knie bedecken werden oft in romantischen <strong>Ballett</strong>en getragen.<br />

Im klassischen <strong>Ballett</strong> tragen die Ballerinen die so genannten Tutus. Das sind kurze<br />

<strong>Ballett</strong>röckchen. Somit konnten durch die größere Beinfreiheit auch schwierigere<br />

Bewegungen durchgeführt werden. Dem klassischen <strong>Tanz</strong> kommt bis zum heutigen Tage<br />

Mustergültigkeit zu.<br />

Im mo<strong>der</strong>nen <strong>Ballett</strong> sind die Kostüme meist sehr einfach, vielfältig und sehr<br />

unterschiedlich. 54 Zum Teil wird auch in dem normalen Übungsdress, welches beim Training<br />

getragen wird getanzt.<br />

52 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Ballett</strong>, 03.02.07<br />

53 Vgl. http://www.geocities.com/Vienna/Opera/2464/musik/ballett.htm, 03.02.07<br />

54 Vgl. Ravensburger Schüler Lexikon

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