Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abfalltage Baden-Württemberg, <strong>2008</strong><br />
Ressourcenschutz durch Abfallwirtschaft<br />
Schirmherrschaft: Tanja Gönner, Umweltministerin<br />
Baden-Württemberg<br />
Bisher ist es nicht gelungen, die in unserer Volkswirtschaft<br />
eingesetzten Ströme an Ressourcen – dies gilt<br />
sowohl <strong>für</strong> Stoffe als auch erst recht <strong>für</strong> Energie –<br />
deutlich zu reduzieren. Viel mehr wird wirtschaftliches<br />
Wachstum in großem Unfang immer noch durch eine<br />
Steigerung des Ressourcenverbrauches erreicht, wenn<br />
auch speziell hinsichtlich der angefallenen Abfallmengen<br />
in Deutschland tendenziell eine Entkopplung mit<br />
dem Bruttosozialprodukt ablesbar ist. Steigende Bedürfnisse<br />
in sich wirtschaftlich stark entwickelnden bevölkerungsreichen<br />
Staaten wie beispielsweise China,<br />
Indien und Brasilien führen zu einem zunehmendem<br />
Wettlauf um Rohstoffe und Energie, was sich in deren<br />
steigenden Preisen ausdrückt, verbunden mit der Ausbeutung<br />
früher als unrentabel angesehener Rohstoffquellen<br />
- mit entsprechend hohen Umweltbelastungen<br />
- und der geopolitisch-strategischen Sicherung dieser<br />
Quellen. Gleichzeitig gewinnt die Nutzung regenerativer<br />
Stoffe und Energie, nicht nur unter CO –As-<br />
2<br />
pekten, zunehmend an Bedeutung.<br />
Zur Lösung der Ressourcenproblematik gibt es unter<br />
der Prämisse, unseren Lebensstandard nicht deutlich<br />
zu verringern, im Wesentlichen drei Möglichkeiten:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Ressourcenschonung durch Vermeidung von Abfällen,<br />
Schließen von Stoffkreisläufen durch Recycling<br />
einschließlich der Wiederverwendung längerfristig<br />
festgelegter Ressourcen („urban mining“) und<br />
Nutzung der in den Abfällen enthaltenen (regenerativen)<br />
Energie, möglichst nach dem Kaskadenprinzip<br />
Erhöhung der Materialeffizienz und Materialsubstitution<br />
bei der Produktion<br />
Veränderung der Konsummuster unter Einbeziehung<br />
immateriellen Konsums, innovationsoffener<br />
Langzeitprodukte, Leasingmodelle u.ä.<br />
Vor diesem Hintergrund kommt der Abfallwirtschaft<br />
eine zentrale Bedeutung zu, da sie maßgebliche Beiträge<br />
zur Verbesserung der Ressourcenproduktivität leistet;<br />
darüber hinaus kann die Abfallwirtschaft wesentliche<br />
Impulse, besonders auch in Richtung Produktion<br />
und Produktverantwortung, aber auch hinsichtlich des<br />
Verhaltens aller Bürgerinnen und Bürger geben.<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Abfallwirtschaft und Abluft<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert, Universität Stuttgart<br />
Tanja Gönner, Umweltministerin Baden-Württemberg<br />
Im Foyer<br />
Abendveranstaltung<br />
97