Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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Lehrstuhl <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und Wasserrecycling<br />
Eine weitere Möglichkeit wäre die direkte Membranfiltration<br />
der Kreislaufwässer mit anschließender biologischer<br />
Konzentratbehandlung. Hier könnten deutlich<br />
Kosten eingespart werden, da die Reaktoren, insbesondere<br />
die anaeroben, mit deutlich höheren CSB-Belastungen<br />
bei kleineren Volumenströmen beaufschlagt<br />
werden könnten. Dementsprechend werden Abwässer<br />
verschiedener Anfallorte in die Untersuchung einbezogen.<br />
Milchindustrie<br />
Bei den Untersuchungen in der Milchindustrie wurden<br />
Abwässer verschiedener Anfallorte ebenfalls mit<br />
Membranverfahren behandelt. Dabei handelt es sich<br />
um Abwässer verschiedener Spülprozesse, bei denen<br />
die Konzentration an Abwasserinhaltsstoffen einer<br />
großen zeitlichen Änderungsdynamik unterliegt. Die<br />
Zielsetzung liegt dabei in einer getrennten Erfassung<br />
von Teillströmen, die entweder keinerlei Behandlung<br />
bedürfen, direkt mit Membranverfahren reinigbar sind<br />
oder durch eine Kombination von biologischen Verfahren<br />
und Membranverfahren aufzubereiten sind.<br />
Somit können Aufbereitungsverfahren zielgerichtet<br />
und effizient eingesetzt und Kostenersparnisse erzielt<br />
werden.<br />
Ein weiterer konkreter Bestandteil der Untersuchungen<br />
war es, inwieweit der Kläranlagenablauf mit Umkehrosmosemembranen<br />
behandelt werden kann, so dass<br />
das entstehende Permeat den Anforderungen <strong>für</strong> den<br />
Einsatz als Kesselspeisewasser genügt, d.h. ein fast<br />
vollständige Entsalzung nebst weitestgehendem Rückhalt<br />
der organischen Verbindungen.<br />
Halbtechnische Versuchsanlage zur Behandlung von<br />
Molkereiabwässern mittels Ultra- bzw. Nanofiltration<br />
78<br />
Gefördert von:<br />
Willy-Hager-Stiftung<br />
Projektleiter:<br />
Prof. Dr.-Ing. U. Rott<br />
Projektkoordinator:<br />
Dipl.-Ing. Ralf Minke, AOR<br />
Sachbearbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Andreas Neft<br />
Verbesserter und vorbeugender Gewässerschutz<br />
durch optimale Abstimmung von Indirkteinleitungen,<br />
Kanalnetz, Regenwasserbehandlung<br />
und Kläranlage<br />
Die industrielle und kommunale Abwasserreinigung ist<br />
an einem Punkt angelangt, an dem weitere Verbesserungen<br />
des Gewässerschutzes bzw. Erhöhungen der<br />
Reinigungsleistungen nach gängiger Praxis entweder<br />
nachhaltig nur durch langfristige prozessintegrierte<br />
Maßnahmen zur innerbetrieblichen Vermeidung oder<br />
Verminderung der Abwasserbelastung oder kurzfristig<br />
durch zusätzliche kostenintensive (end-of-pipe) Reinigungsstufen<br />
erreicht werden können.<br />
Alle im Bereich der industriellen und kommunalen<br />
Abwasserbehandlung eingesetzten mechanischen,<br />
chemischen und biologischen Verfahren und Verfahrenskombinationen<br />
haben jeweils einen systemspezifischen<br />
Arbeitsbereich hinsichtlich optimaler Raum-<br />
Zeit-Ausbeuten bzw. des Kosten-Nutzen-Verhältnisses.<br />
Andererseits bewirkt das Ziel eines weitgehenden Gewässerschutzes<br />
durch minimierte Restkonzentrationen<br />
in Kläranlagenabläufen, dass die Kläranlagen wegen<br />
der Schwankungen der Zulaufbelastung auf relativ<br />
seltene Zulaufspitzen dimensioniert werden müssen.<br />
Über lange Zeiträume, wenn die Zulaufbelastung unterhalb<br />
der Auslegungswerte liegt, sind diese Anlagen<br />
überdimensioniert. Dennoch treten gerade wenn die<br />
Zulaufbelastung dann z. B. stoßweise die Auslegungswerte<br />
überschreitet Überlastungssituationen mit<br />
entsprechenden Überschreitungen der akzeptablen<br />
Ablaufgrenzwerte und damit eine Gewässerbelastung<br />
auf.<br />
Industrielle bzw. kommunale Kläranlagen werden gegenwärtig<br />
sehr selten in ihrem optimalen Arbeitsbereich<br />
und damit wirtschaftlich betrieben. Sie weisen<br />
über relativ lange Zeiträume Kapazitätsreserven auf,<br />
die vorrangig vor teuren Neuinvestitionen durch<br />
Optimierung des Zusammenspiels von Kläranlage,<br />
Kanalsystem und (Indirekt)-Einleiter genutzt werden<br />
sollten.<br />
Übergeordnetes Ziel dieses Pilot-Vorhabens war es,<br />
am Beispiel der KA Mergelstetten (Heidenheim) die<br />
vorhandenen Reinigungskapazitäten durch Steuerung<br />
der Abwassereinleitungen in Abhängigkeit der Be-