Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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Plausibilitätsprüfung der Wasseraufbereitungs-<br />
anlage des Stahlwerks der ThyssenKrupp CSA im<br />
Bundesstaat Rio des Janeiro / Brasilien<br />
ThyssenKrupp ist einer der größten Technologiekonzerne<br />
weltweit. Mehr als 190.000 Mitarbeiter arbeiten<br />
weltweit <strong>für</strong> die Schwerpunktbereiche Stahl, Industriegüter<br />
und Dienstleistungen. Sie erwirtschafteten im<br />
Geschäftsjahr 2006/2007 einen Umsatz von mehr als<br />
51 Milliarden Euro.<br />
Gut 20 Prozent des Konzernumsatzes der Thyssen-<br />
Krupp AG werden durch die ThyssenKrupp Steel AG<br />
realisiert. Ein Unternehmen der ThyssenKrupp Steel<br />
AG ist ThyssenKrupp CSA Companhia Siderurgica in<br />
Brasilien<br />
ThyssenKrupp CSA Companhia Siderurgica erweitert<br />
derzeit die Kapazitäten der ThyssenKrupp Steel AG<br />
durch den Bau des integrierten Hüttenwerkes in der<br />
Bucht von Sepetiba im Staat Rio de Janeiro in Brasilien<br />
mit einem Investitionsvolumen von drei Milliarden<br />
Euro. Fünf Millionen Tonnen Stahl wird das Werk ab<br />
Herbst <strong>2009</strong> produzieren.<br />
Ein wesentlicher Aspekt <strong>für</strong> die Stahlproduktion im<br />
Hüttenwerk ist die sichere Versorgung mit Medien wie<br />
Energie und Wasser. Die Wasserversorgung des Stahlwerkes<br />
soll durch Entnahme von Oberflächenwasser<br />
aus dem Vorfluter vor Ort gewährleistet werden. Die<br />
benötigte Menge liegt bei etwa 20 m³/s.<br />
Der Arbeitsbereich „Industrielle Wassertechnologie<br />
(IWT)“ des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Siedlungswasserbau</strong>, Wassergüte-<br />
und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität<br />
Stuttgart berät die ThyssenKrupp Steel AG beim Bau<br />
des Hüttenwerks hinsichtlich wasserwirtschaftlicher<br />
Fragestellungen.<br />
Ist-Analyse der Planunterlagen und Überprüfung<br />
der Einrichtungen des „Water Treatment Plant 3“<br />
des Stahlwerks der ThyssenKrupp CSA im Bundesstaat<br />
Rio de Janeiro / Brasilien<br />
Die erforderliche Wassermenge soll über eine Pumpstation<br />
am Flussufer zu zwei Rohwasserspeichern<br />
gepumpt werden. Weitere Einrichtungen der Wasserversorgung<br />
und -Aufbereitung sind Kühltürme (WTP1<br />
und WTP2), eine Filterstation (WTP3), Schmutzwasserbehandlung<br />
(WTP4), Weichwasseraufbereitung<br />
(WTP6), Kaltwasseranlage, Absetzbecken und zwei<br />
Lagertanks.<br />
Die benötigten Wassermengen verteilen sich auf die<br />
einzelnen Einrichtungen wie folgt:<br />
• Industrial water (WTP3) 2.000 m³/h<br />
• Service water 200 m³/h<br />
Industrielle Wasser- und Abwassertechnologie IWT<br />
• Soft water (WTP6) 130 m³/h<br />
• Chilled water 2.750 m³/h<br />
• Clean Circulating water (WTP1) 10.200 m³/h<br />
• Contaminated Circulating water (WTP2)<br />
5.400 m³/h<br />
• Industrial waste water treatment (WTP 4)<br />
• Sewage water pumping<br />
Auf Basis der zur Verfügung gestellten Pläne und sonstigen<br />
Unterlagen sollen die Einrichtungen zur Wasserversorgung<br />
und -aufbereitung auf Plausibilität überprüft<br />
und in ihrer Funktion beurteilt werden. Anhand<br />
einer Studie, die eine gutachterliche Stellungnahme<br />
beinhaltet, sollen die folgenden Einrichtungen der<br />
Kühlkreisläufe und Wasseraufbereitungsanlagen bewertet<br />
werden:<br />
1. Kühlkreislauf 1<br />
2. Kühlkreislauf 2<br />
3. Industriewasseraufbereitung mit Einlauf und<br />
Vorhaltebecken<br />
4. Weichwasseraufbereitung<br />
5. Trinkwasseraufbereitung<br />
6. Kälteanlage<br />
Die Untersuchungen gliedern sich in zwei Teile:<br />
Teil 1: Ist-Analyse der Planunterlagen der Einrichtungen<br />
1 bis 3 und Plausibilitätsprüfung.<br />
Erstellung einer Studie mit gutachterlicher Stellungnahme<br />
Zunächst soll eine Plausibilitätsprüfung der Einrichtungen<br />
1 bis 3 (Kühlkreislauf 1, Kühlkreislauf 2, Industriewasseraufbereitung<br />
mit Einlauf und Vorhaltebecken)<br />
erfolgen, die auf Basis einer Ist-Analyse<br />
und groben Sichtung der Planunterlagen erfolgt. Die<br />
Plausibilitätsprüfung dient der Beurteilung der grundsätzlichen<br />
Funktionsweise der Einrichtungen zur Wasserversorgung<br />
und –aufbereitung. Sie beinhaltet keine<br />
Überprüfung der Dimensionierung der einzelnen Bauwerke<br />
und Leitungen und keine hydraulische Berechnung.<br />
Auf Basis der Plausibilitätsprüfung wird eine Studie in<br />
Form einer Kurzbeurteilung erstellt, die eine gutachterliche<br />
Stellungnahme zur grundsätzlichen Funktionsweise<br />
beinhaltet.<br />
Teil 2: Detaillierte Ist-Analyse der Planunterlagen<br />
und Überprüfung der Einrichtungen 1 bis 6.<br />
Erstellung einer Studie mit gutachterlicher Stellungnahme<br />
Nach Abschluss der Plausibilitätsprüfung der Einrichtungen<br />
1 bis 3 im Teil 1 der Untersuchungen, sollen im<br />
Teil 2 die einzelnen Planunterlagen zu den Kühlkreis-<br />
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