Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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Lehrstuhl <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und Wasserrecycling<br />
Entwicklung eines Verfahrens zur mechanischbiologischen<br />
Abfallbehandlung basierend auf<br />
dem BIOPERCOLAT®-Verfahren mit dem Ziel der<br />
Abfallmengenreduzierung sowie der Erzeugung<br />
von Ersatzbrennstoffen<br />
In vielen „Megacities“ in Entwicklung- und Schwellenländern<br />
fallen hohe Mengen Siedlungsabfall an, die<br />
oft wenig oder gar nicht behandelt werden. Eine einfache<br />
Deponierung ist hierbei fast ausschließlich die<br />
einzig vorhandene Behandlung. Oft sind diese Mülldeponien<br />
„wilde Kippen“, die weder über eine Basisabdichtung<br />
noch über eine Sickerwassererfassung<br />
verfügen. Solche Deponien emittieren große Mengen<br />
an Sickerwässern, Deponiegasen (CO2 und Methan)<br />
sowie Geruchsstoffen, die sowohl lokale, verheerende<br />
Umweltschäden verursachen, als auch erheblich ihren<br />
negativen Beitrag zur globalen Erwärmung beitragen.<br />
Neuere Techniken wie Müllverbrennungsanlagen oder<br />
komplexe Anlagen zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung<br />
sind in den meisten Fällen nicht <strong>für</strong> die<br />
Randbedingungen der Zielländer getestet worden und<br />
daher oft ungeeignet sowie zu teuer.<br />
Ziel des Projektes ist es, ein kostengünstiges und effizientes<br />
Verfahren <strong>für</strong> die Behandlung von Siedlungsabfällen<br />
zu entwickeln. Dieses soll in Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern, speziell in den zahlreichen „Megacities“<br />
aber auch in ländlichen Gegenden, einsetzbar<br />
sein. Das Verfahren hat die Zielsetzung vermarktungsfähigen<br />
Brennstoff als Produkt und nutzbares Biogas<br />
zu erzeugen sowie die Restabfallmenge erheblich zu<br />
reduzieren und zu stabilisieren. Der heizwertreiche Ersatzbrennstoff<br />
kann gewinnbringend an die Zementoder<br />
Papierindustrie sowie an andere interessierte<br />
Industriezweige vermarktet werden. Das Biogas kann<br />
in Blockheizkraftwerken oder mittels Gasturbinen verstromt<br />
werden. Ein Teil des so erzeugten Stroms und<br />
Wärme wird prozessintern verwendet, aber ein großer<br />
Teil kann in das lokale Strom- und falls vorhanden<br />
Fernwärmenetz eingespeist werden.<br />
Die Abfallbehandlungsanlage Kahlenberg bei Ringsheim<br />
dient als Grundidee <strong>für</strong> die vorliegende Projektplanung.<br />
Die dort verwendete Technik soll an die Bedürfnisse<br />
anderer Länder, am Beispiel von Thailand,<br />
angepasst und dementsprechend vereinfacht werden.<br />
Zielsetzung des Projekts ist es, das in Deutschland<br />
erfolgreich etablierte MBA-Verfahren <strong>für</strong> den nassen,<br />
organisch höher belasteten Abfall Asiens und Lateinamerikas<br />
anzupassen und diese Technik exportfähig zu<br />
machen. Dazu soll eine Pilotanlage geplant, gebaut und<br />
intensiv mit dem spezifischen Abfall beschickt werden.<br />
Parallel dazu erfolgt eine umfangreiche Begleitung und<br />
Betreuung der Versuche. Als Standort <strong>für</strong> die Pilotanlage<br />
wurde eine Abfalldeponie in der Provinz Petchaburi<br />
50<br />
in Thailand ausgewählt. Das Projekt wird von einem<br />
mittelständischen lokalen Ingenieursbetrieb mit Sitz in<br />
Bangkok sowie des King Mongkut‘s <strong>Institut</strong>e of Technology<br />
Ladkrabang (KMITL) mitbetreut.<br />
Projektträger:<br />
Umweltministerium Baden-Württemberg<br />
Förderprogramm:<br />
Betriebliche Umwelttechnik<br />
Projektpartner:<br />
WEHRLE Umwelt GmbH, Emmendingen<br />
Sachbearbeiter:<br />
Prof. Dr.-Ing. Uwe Menzel<br />
M.Sc. Dipl.-Ing. Sebastian Platz<br />
Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung<br />
von Bioplastik auf kommunalen Kläranlagen<br />
Ziel des Forschungsvorhabens ist ein kostengünstiges,<br />
effizientes Verfahren <strong>für</strong> die Herstellung von Bioplastik<br />
aus Abwasser zu entwickeln und bereits bestehende<br />
Herstellungsverfahren an den Rohstoff Abwasser anzupassen.<br />
Dabei dienen diese Verfahren zur Herstellung<br />
von Bioplastik als Grundidee <strong>für</strong> die vorliegende<br />
Projektplanung. Eine Anpassung an den Ausgangsstoff<br />
Abwasser ist bisher kaum Gegenstand der Forschung<br />
gewesen und bietet die Möglichkeit Abwasserbehandlungsanlagen<br />
von Schlammproduzenten in Plastikproduzenten<br />
umzuwandeln. Da Plastik heutzutage fast<br />
ausschließlich aus der endlichen Ressource Erdöl synthetisiert<br />
wird ist die Suche nach alternativen Herstellungswegen<br />
unumgänglich. Es ist offensichtlich, dass<br />
die Herstellung von Bioplastik zahlreiche Vorteile mit<br />
sich bringt und dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit<br />
Rechung trägt. So ermöglicht Bioplastik z.B. Ressourcenschonung,<br />
ist kompostierbar und damit biologisch<br />
abbaubar.<br />
Projektträger:<br />
Willy Hager Stiftung<br />
Sachbearbeiter:<br />
Prof. Dr.-Ing. Uwe Menzel<br />
Dipl.-Ing. Timo Pittmann