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Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...

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Untersuchungen zur weitergehenden P-Elimination<br />

auf Stuttgarter Kläranlagen vor dem Hintergrund<br />

der Umsetzung der EG-WRRL im Neckareinzugsgebiet<br />

Im Zuge der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie<br />

(WRRL) im Neckareinzugsgebiet ist auf Grund einer<br />

am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Siedlungswasserbau</strong>, Wassergüteund<br />

Abfallwirtschaft (ISWA) erstellten Studie damit zu<br />

rechen, dass <strong>für</strong> die großen Kläranlagen im Neckareinzugsgebiet<br />

verschärfte Anforderungen an die einzuleitende<br />

Phosphorfracht gestellt werden.<br />

Im Auftrag der Stadtentwässerung Stuttgart (SES)<br />

wird daher untersucht, welche Gesamtphosphor-<br />

Überwachungswerte (Pges ) an den Stuttgarter Außenklärwerken<br />

eingehalten werden können, ohne dass<br />

zusätzliche verfahrenstechnische Stufen zu Phosphorelimination<br />

eingeführt werden. Für das Gruppenklärwerk<br />

Ditzingen und das Klärwerk Plieningen werden<br />

detaillierte Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse<br />

auf das Klärwerk Möhringen zu übertragen<br />

sind.<br />

In einem ersten Schritt wurden die Betriebstagebücher<br />

der Klärwerke aus den Jahren 2007 und <strong>2008</strong><br />

begutachtet. Dabei wurde festgestellt, dass sowohl <strong>für</strong><br />

die partikulären als auch <strong>für</strong> die gelösten organischen<br />

Phosphorverbindungen im Ablauf der Kläranlagen kein<br />

Handlungsbedarf besteht, da die gemessenen Konzentrationen<br />

im Bereich der Erwartungen lagen. Dementsprechend<br />

liegt der vorhandene Handlungsspielraum<br />

primär in einer Reduzierung der o-Phospatkonzentration<br />

im Ablauf der Klärwerke.<br />

Zur schnellen und gezielten Durchführung der Untersuchungen<br />

wurde am ISWA eine statistische Methode<br />

zur Auswertung aller routinemäßig erhobenen und<br />

daher verfügbaren Phosphordaten entwickelt, die belastbare<br />

und vergleichbare Ergebnisse zur Bewertung<br />

Abwassertechnik AWT<br />

der erreichbaren Pges-Konzentrationen liefert.<br />

Kernpunkt der Auswertung ist die belegbare statistische<br />

Unabhängigkeit der o-Phosphatkonzentrationen von<br />

den restlichen Phosphorfraktionen, d.h. im Wesentlichen<br />

den partikulären und gelösten organischen Phosphorverbindungen.<br />

Die Kopplung von hochaufgelösten<br />

Daten über die o-Phosphatkonzentrationen im Ablauf<br />

der Belebung mit einer Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

ebendieser restlichen Phosphorfraktionen, die aus den<br />

Betriebstagebüchern der Jahre 2007 und <strong>2008</strong> erstellt<br />

wurde, führt zu hochaufgelösten Wahrscheinlichkeitswerten<br />

<strong>für</strong> Pges-Ablaufkonzentrationen. In Absprache<br />

mit der SES wurde als Ziel eine Wahrscheinlichkeit<br />

der Einhaltung von Überwachungswerten in der qualifizierten<br />

Stichprobe von 90% festgelegt. In der Auswertung<br />

der Daten wird der Anteil der hochaufgelösten<br />

Datenpunkte erhoben, die diese Forderung nicht erfüllen.<br />

Diese Kenngröße dient als Vergleich zwischen<br />

den einzelnen Phasen der Untersuchungen und lässt<br />

Schlussfolgerungen über die Einhaltung verschiedener<br />

angenommener Überwachungswerte zu.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Anwendung des entwickelten<br />

Auswertungsverfahrens ist zum einen das Vorliegen<br />

von möglichst genauen hochaufgelösten o-Phosphat-<br />

Messwerten. Diese Daten werden auf den Stuttgarter<br />

Außenklärwerken online im Bereich der Abläufe der Belebung<br />

erhoben. Die Qualität der Daten wurde <strong>für</strong> das<br />

Gruppenklärwerk Ditzingen und das Klärwerk Plieningen<br />

als ausreichend bewertet. Im Falle des Gruppenklärwerks<br />

Ditzingen stiegen die o-Phosphatkonzentrationen<br />

jedoch wieder etwas über die Nachklärung an,<br />

was mit einem Aufschlagsfaktor berücksichtigt wurde.<br />

Die 2. Voraussetzung <strong>für</strong> die Anwendung der Methode<br />

liegt in der Vergleichbarkeit der Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

der restlichen Phosphorfraktionen zwischen<br />

Messkampagne und den Betriebstagebüchern 2007-<br />

<strong>2008</strong>. Diese ist <strong>für</strong> die Klärwerke in hinreichendem<br />

Maße gegeben.<br />

Abbildung:<br />

Anteil der Stichproben,<br />

bei denen<br />

verschiedene<br />

P ges-Grenzwerte von x mg P/L nicht<br />

mit ausreichender<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

von 90% eingehalten<br />

werden (GKW<br />

Ditzingen)<br />

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