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Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...

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Entwicklung einer mobilen Minikläranlage zur<br />

biologischen Reinigung von Fäkalabwasser in<br />

Reisemobilen und Booten sowie Entwicklung<br />

eines Verfahrens zur Überprüfung und Analyse<br />

der Leistungsfähigkeit von Minikläranlagen<br />

In Mobiltoiletten, die beispielsweise in Reisemobilen<br />

oder auf Booten zum Einsatz kommen, werden in der<br />

Regel Chemikalien zur Verflüssigung der Fäzes verwendet,<br />

um eine vorübergehende Speicherung des<br />

Abwassers (Fäkalabwasser oder Schwarzwasser) zu<br />

ermöglichen. Dies birgt neben der Abhängigkeit von<br />

Chemikalien weitere Nachteile wie Geruchsbelästigung<br />

und den unangenehmen Umgang mit dem Tankinhalt<br />

bei dessen Entleerung.<br />

HRZ Reisemobile hat eine mobile, chemikalienfreie<br />

Verflüssigungseinheit („Aqualizer“) mit gleichzeitiger<br />

Vorbehandlung des Schwarzwassers entwickelt. Das<br />

Verfahren beruht auf einer Bakterien-/Enzymmischung.<br />

Anschließend soll das im Aqualizer verflüssigte<br />

und vorbehandelte Fäkalabwasser in einem aeroben<br />

Prozess weitergehend gereinigt werden. Die sich<br />

selbst entwickelnde Mischbiozönose soll unterschiedliche<br />

Außeneinflüsse wie Temperaturschwankungen,<br />

Stoßbeschickungen, Stillstandszeiten etc. überstehen<br />

können. Die Untersuchung der hierzu erforderlichen<br />

Randbedingungen und Betriebseinstellungen ist Kerninhalt<br />

des Projektteils der Universität Stuttgart. Der<br />

Unterschied zu großen Kläranlagen besteht u. a. darin,<br />

dass hier nahezu reines Fäkalabwasser aufbereitet<br />

wird. Ein derartiges Verfahren in einem geringen Bauraum<br />

und mit einer diskontinuierlichen Betriebsweise<br />

zu realisieren stellt eine große Herausforderung dar.<br />

Bisher ist noch unbekannt, wie sich unter extremem<br />

und wechselhaften Betriebsbedingungen (Temperatur,<br />

Abwassertechnik AWT<br />

Betriebszyklen, Nährstoffverhältnisse) eine geeignete<br />

Biozönose herausbilden kann, die in der Lage ist, stabile<br />

Ablaufwerte der biologischen Stufe zu ermöglichen.<br />

Angestrebt wird eine Reinigungsleistung der „Mini-<br />

Kläranlage“, die den Anforderungen an kleine Kläranlagen<br />

nach Abwasserverordnung (AbwV) entspricht,<br />

wobei die Elimination von Kohlenstoffverbindungen<br />

Priorität besitzt. Darüber hinaus sollen jedoch auch<br />

Erkenntnisse über die zusätzliche Möglichkeit einer<br />

Stickstoffelimination gewonnen werden.<br />

Wird eine ausreichende Reinigungsleistung durch die<br />

mobile „Mini-Kläranlage“ erreicht, so könnte der Ablauf<br />

ohne unangenehmes „Handling“ und schadlos in<br />

den Grauwassertank bzw. in ein Gewässer eingeleitet<br />

werden.<br />

Projektträger:<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie<br />

Projektlaufzeit:<br />

08/<strong>2008</strong> - 07/2010<br />

Projektpartner:<br />

HRZ Reisemobile GmbH<br />

Projektleiterin:<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Steinmetz<br />

Projektkoordinator:<br />

Dipl.-Ing. RBM C. Meyer<br />

Sachbearbeiter:<br />

Karen Mouarkech, M.Sc.<br />

Internet:<br />

http://www.iswa.uni-stuttgart.de/awt/forschung/<br />

forschung_schwarzwasser.html<br />

Abbildung:<br />

Versuchsstand mit<br />

Aqualizer-Einheit<br />

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