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Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...

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Lehrstuhl <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und Wasserrecycling<br />

2-stufiges Konzept zur fermentativen Produktion<br />

von Wasserstoff und Bioerdgas durch innovative<br />

Gasaufbereitung<br />

Der weltweite Energiebedarf wird heute noch überwiegend<br />

aus fossilen Energieträgern gedeckt. Der<br />

steigende Energieverbrauch und limitierte Rohstoffressourcen<br />

erfordern jedoch die Entwicklung von<br />

Methoden zur alternativen Energieerzeugung. Die<br />

Entwicklung von Brennstoffzellen mit Wasserstoff als<br />

Brennstoff ist eine viel versprechende Möglichkeit zur<br />

Nutzung alternativer Energien. Derzeit wird die am<br />

Häufigsten eingesetzte Reformierung wasserstoffreicher<br />

Energieträger wie Erdgas als technisch und<br />

wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit zur Wasserstoffgewinnung<br />

erachtet. Eine nachhaltige Energieversorgung<br />

ist aber nur möglich, wenn der Umstieg von fossilen<br />

auf regenerative Energien gelingt.<br />

Ziel des Vorhabens ist die Produktion von Biowasserstoff<br />

und Bioerdgas durch die Verwendung einer innovativen<br />

Gastrenntechnik (IFK). Das Verfahren soll<br />

in einem 2-stufigen, anaeroben Fermentationsprozess<br />

realisiert werden und die Option bieten, aus den biologischen<br />

Reststoffen Biopolymere durch eine Verfahrensvariation<br />

zu produzieren. In der ersten Stufe des<br />

Fermentationsprozesses wird das aus der Abwasserreinigung<br />

stammende Substrat fermentativ zu Wasserstoff<br />

umgesetzt, wobei auf Grund der Reaktionsbedingungen<br />

keine vollständige Umsetzung erfolgen<br />

kann. Daher wird der ersten (Wasserstoff-)Stufe eine<br />

zweite fermentative Stufe nachgeschaltet. Hier wird<br />

das Restsubstrat, wobei die Zugabe von neuem Sub-<br />

Projektträger:<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung<br />

(BMBF)<br />

Projektlaufzeit:<br />

03/<strong>2009</strong> - 02/2012<br />

Projektpartner:<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Feuerungs- und Kraftwerkstechnik (IFK),<br />

Universität Stuttgart<br />

EnBW AG<br />

Purolite Deutschland GmbH<br />

RBS wave GmbH<br />

Projektleiterin:<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Steinmetz<br />

Projektkoordinator:<br />

Dipl.-Ing. RBM C. Meyer<br />

Sachbearbeiter:<br />

Iosif Mariakakis, M.Sc.<br />

Internet:<br />

http://www.iswa.uni-stuttgart.de/awt/forschung/<br />

forschung_wasserstoff2.html<br />

32<br />

strat ebenfalls möglich ist, fermentativ zu Biogas vollständig<br />

umgesetzt. Das in den beiden Stufen erzeugte<br />

Gas wird durch ein innovatives Verfahren mit Hilfe von<br />

speziellen Ionenaustauschern, wobei das CO2 von dem<br />

entsprechenden Gasgemisch getrennt wird, bei atmosphärischem<br />

Druck aufbereitet. So ist die Produktion<br />

von hochreinem Wasserstoff zur Verwendung als<br />

Treibstoff im Personenverkehr und die Produktion von<br />

Bioerdgas zur Einspeisung in das Erdgasnetz möglich.<br />

Gleichzeitig wird auf Grund der Tatsache, dass bei der<br />

CO2-Abtrennung durch diese Ionenaustauscher Wärme<br />

frei wird, eine autarke Versorgung bzw. Beheizung<br />

der Fermenter ermöglicht. Durch die Regeneration<br />

der Ionenaustauscher ist die Gewinnung von nahezu<br />

reinem CO2 möglich, was wiederum <strong>für</strong> die fermentative<br />

Produktion von Wasserstoff von Vorteil ist. Durch<br />

die Rückführung von CO2 könnte die erforderliche Erniedrigung<br />

des H2-Partialdrucks auf Gleichgewichtkonzentrationen<br />

(10-3 bar – 10-4 bar) zur Verbesserung<br />

der H2-Ausbeute erreicht werden.<br />

Im Rahmen von labortechnischen Versuchen sollen<br />

verschiedene Substrate der Abwasserreinigung auf<br />

ihre Eignung als Substrat zur biologischen Wasserstoffproduktion<br />

und die dabei entstehende Reststoffe zur<br />

Bioerdgas und Biopolymere untersucht werden. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf der Ermittlung der optimalen<br />

Randbedingungen dieser biologischen Prozesse<br />

(z.B. pH-Wert, Wasserstoffpartialdruck, erforderliche<br />

CO2-Mengen als Stripgas, Nährstoffsituation, Aufenthaltszeit<br />

im Reaktor, Raumbelastung des Reaktors,<br />

Zusammensetzung des Substrates). Das wesentliche<br />

Ziel hierbei ist, die Ausbeuten der einzeln Prozesse zu<br />

maximieren.<br />

Abbildung: Verfahrensbild des Prozesses

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