Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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Lehrstuhl <strong>für</strong> Hydrochemie und Hydrobiologie in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
Entwicklung und Normung eines Verfahrens zur<br />
Prüfung der Bioabbaubarkeit von Polymeren unter<br />
anoxischen Bedingungen mittels Druckmessung<br />
In diesem Projekt wurde ein Verfahren zur Prüfung der<br />
biologischen Abbaubarkeit von Polymeren unter anoxischen<br />
(denitrifizierenden) Bedingungen weiter entwickelt,<br />
um es in die einschlägigen Normungsgremien<br />
auf europäischer und internationaler Ebene als Vorschlag<br />
einbringen zu können. Die bereits bestehenden<br />
internationalen Prüfnormen betreffen ausschließlich<br />
die Bestimmung der aeroben oder anaeroben, nicht<br />
jedoch der anoxischen Abbaubarkeit von Kunststoffen.<br />
Mit dem neuen Verfahren wird diese Lücke geschlossen.<br />
So wird es beispielsweise möglich sein zu prüfen,<br />
ob die Wiederverwendung eines Polymers in der Denitrifikationsstufe<br />
einer Kläranlage möglich ist.<br />
Gefördert von:<br />
Projektträger: Deutsches <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Normung<br />
(DIN), im Rahmen des Projekts „Innovation mit Normen<br />
und Standards“ i. A. d. Bundesministerium <strong>für</strong><br />
Wirtschaft und Technologie<br />
Projektpartner:<br />
Deutsches <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Normung (DIN)<br />
Projektlaufzeit:<br />
04/<strong>2008</strong> - 12/<strong>2008</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Angela Boley<br />
Umweltpreis der Sparkasse Pforzheim Calw <strong>2009</strong><br />
Presseerklärung <strong>für</strong> den Umweltpreis der Spar-<br />
kasse Pforzheim Calw <strong>2009</strong><br />
Die Umweltstiftung der Sparkasse Pforzheim Calw ver-<br />
leiht am 25. Juni in Calw den Umweltpreise <strong>2009</strong>.<br />
Den mit 10000 Euro dotierten Umweltpreis erhalten<br />
Dr. Angela Boley, Dipl. Ing. Martin Kieninger und Dr.<br />
Ing. Wolf-Rüdiger Müller, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Siedlungswasserbau</strong>,<br />
Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität<br />
Stuttgart <strong>für</strong> die Entwicklung eines neuen Verfahrens<br />
zur simultanen Entfernung von Nitrat und Pestiziden<br />
<strong>für</strong> die Trinkwasseraufbereitung.<br />
Das Verfahren:<br />
Eine wichtige Quelle <strong>für</strong> Trinkwasser ist das Grundwasser,<br />
in Deutschland zu zwei Dritteln. Oft ist das<br />
Grundwasser jedoch mit Schadstoffen wie Nitraten<br />
oder Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) belastet. Dann<br />
muss das lebenswichtige Nass aufwendig und teuer<br />
gereinigt werden. Die Entfernung von Nitrat gelingt<br />
196<br />
Abb: Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit unter<br />
anoxischen Bedingungen<br />
mit chemisch-physikalischen Methoden wie Elektrodialyse<br />
oder Ionenaustausch. Technisch geringeren<br />
Aufwand erfordern biologische Verfahren. Dabei verwandeln<br />
Bakterien das gesundheitsschädliche Nitrat in<br />
harmlosen molekularen Stickstoff. Damit dieser chemische<br />
Prozess gelingt, müssen bestimmte Substanzen,<br />
sogenannte Substrate, vorhanden sein, die den<br />
Bakterien Wasserstoffatome zugänglich machen. Das<br />
kann durch Einspeisen von Wasserstoffgas geschehen,<br />
doch ist dies technisch aufwendig.<br />
Bei kleinen Wasserwerken oder in Entwicklungsländern<br />
sind einfachere Methoden gefragt. So könnten natürliche<br />
Substrate in Frage kommen, etwa Stroh, Birkenholz<br />
oder Rindenmulch. Damit lässt sich zwar das<br />
Nitrat abbauen, gleichzeitig gelangen jedoch schwer<br />
abbaubare organische Stoffe (etwa Lignine) ins Wasser.<br />
Als Alternative bieten sich biologisch abbaubare<br />
Polymere in Granulatform an. Derartige Granulate<br />
können zudem Pflanzenschutzmittel adsorbieren und<br />
die sonst erforderlichen Aktivkohlefilter ersetzen.