Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Siedlungswasserbau</strong>, Wassergüte- und Abfallwirtschaft<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Hydrochemie und Hydrobiologie<br />
in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
Am Lehrstuhl <strong>für</strong> Hydrochemie und Hydrobiologie werden<br />
praxisrelevante naturwissenschaftliche Fragestellungen<br />
aufgegriffen und Lösungsansätze in interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit mit Ingenieuren erarbeitet.<br />
Die Kenntnis von naturwissenschaftlichen Grundlagen<br />
und Zusammenhängen ist <strong>für</strong> alle Bereiche der Umweltingenieurwissenschaften<br />
essentiell. So spielen biologische<br />
und chemische Vorgänge bei der Aufbereitung<br />
von Trink- und Abwasser eine ebenso große Rolle wie<br />
bei der Kompostierung von Abfällen und der Sanierung<br />
von kontaminiertem Grundwasser. Die Qualität<br />
von Wasser, sei es Abwasser, Oberflächen-, Grundoder<br />
Trinkwasser, wird über chemische und mikrobiologische<br />
Parameter definiert, <strong>für</strong> die der Gesetzgeber<br />
Grenzwerte festgelegt hat (z.B. in der Trinkwasserverordnung).<br />
Diese müssen turnusmäßig kontrolliert werden<br />
und dürfen nicht überschritten werden.<br />
Die Umweltanalytik hat die Aufgabe, Methoden zu entwickeln<br />
und einzusetzen, um anorganische und organische<br />
Verbindungen in Umweltkompartimenten unterschiedlichster<br />
Komplexität, wie Wasser, Abwasser,<br />
Deponiesickerwasser, Boden, Sediment, Klärschlamm<br />
etc., als Einzelsubstanzen oder summarisch (als sog.<br />
Summenparameter) zu bestimmen. Die hohe Toxizität<br />
einiger Substanzen sowie ungünstige ökotoxikologische<br />
Eigenschaften, wie beispielsweise die Tendenz<br />
zur Bio- und Geoakkumulation, machen es erforderlich,<br />
Stoffe in immer niedrigeren Konzentrationen neben<br />
einer großen Zahl die Analytik z.T. erheblich störender<br />
anderer Verbindungen selektiv zu bestimmen.<br />
Dies stellt erhöhte Anforderung an die Methoden – im<br />
Falle der Grenzwertüberwachung mit besonderem Augenmerk<br />
auf die stets vorhandene Messunsicherheit -<br />
und damit auch an die analytische Qualitätssicherung.<br />
Bei der Entwicklung neuer Technologien in der Abwasserreinigung<br />
oder Trinkwasseraufbereitung werden<br />
neue Erkenntnisse, z.B. die Ermittlung der Effizienz<br />
eines Reinigungsverfahrens, am effektivsten über eine<br />
enge Zusammenarbeit an der Schnittstelle Ingenieurwissenschaften/Naturwissenschaften<br />
gewonnen. Die<br />
wirkungsbezogene Analytik, bei der die ermittelten<br />
Konzentrationen eines Schadstoffes als Basis <strong>für</strong> eine<br />
Risikobewertung mit biologischen Wirkungen korreliert<br />
werden, ist eine der zahlreichen Verzahnungsbereiche<br />
von Biologie und Chemie.<br />
Geeignete, möglichst einfach durchzuführende biologische<br />
Testsysteme (Bioassays) stellen die Basis <strong>für</strong><br />
die praktikable Anwendung dieses Konzeptes dar. Auch<br />
bei der Untersuchung des Umweltverhaltens von natürlichen<br />
und anthropogenen Stoffen, bei der z.B. Abbauwege<br />
und Metaboliten sowie die am Abbau beteiligten<br />
Mikroorganismen identifiziert werden müssen,<br />
arbeiten Chemiker und Biologen Hand in Hand.<br />
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Der Lehrstuhl <strong>für</strong> Hydrochemie und Hydrobiologie am<br />
ISWA wird seit 1996 von Prof. Dr. rer. nat. Jörg W.<br />
Metzger geleitet und gliedert sich in die Abteilung Hydrochemie<br />
und den von Dr. rer. nat. Bertram Kuch und<br />
Dr.-Ing. Wolf-Rüdiger Müller geleiteten Arbeitsbereich<br />
Biologie.<br />
Tätigkeiten in der Lehre<br />
Die Abteilung Hydrochemie bietet <strong>für</strong> Studierende des<br />
Bauingenieurwesens, der Umweltschutztechnik und<br />
der Masterstudiengänge WAREM und WASTE an der<br />
Universität Stuttgart zahlreiche Lehrveranstaltungen<br />
an. Die Themen der Vorlesungen zu den Problemkreisen<br />
Wasser- und Abwasserchemie, Gewässer- und<br />
Bodenschutz sowie zu umweltanalytischen Fragestellungen<br />
werden durch eine Reihe von Praktika von der<br />
Probennahme bis zur chemischen Analyse in den Laboratorien<br />
des <strong>Institut</strong>s vertieft.<br />
Die Veranstaltungen im Einzelnen sind:<br />
Studiengang Umweltschutztechnik<br />
• Umweltchemie mit Praktikum<br />
• Umweltanalytik II mit Praktikum<br />
• Chemische Grundlagen des Gewässerschutzes<br />
• Ökotoxikologie und Bewertung von Schadstoffen<br />
• Wasser- und Abwasserchemie mit Praktikum<br />
• Praktikum chemische Wassertechnologie<br />
• Qualitätssicherung in der chemischen Analytik<br />
• Messen und Analysieren von Gewässerverunreini-<br />
gungen mit Praktikum<br />
• Schadstoffanalytik mit Praktikum<br />
Studiengang Bauingenieurwesen<br />
• Modul: Biologie und Chemie <strong>für</strong> Bauingenieure<br />
• Wasser- und Abwasserchemie<br />
• Modul: Ökologische Chemie<br />
• Modul: Biologie und Chemie von Wasser und Abwasser<br />
mit Praktikum<br />
Studiengang WASTE<br />
• Modul: Chemistry and Biology for Environmental<br />
Engineers with the lecture Organic Chemistry<br />
• Modul: Industrial Waste Water with the lectureWater<br />
Analysis and Analytical Quality Control (lecture<br />
and practical laboratory work)<br />
• Modul: Sanitary Engineering - Practical Class<br />
• Modul: Umweltanalytik-Wasser und Boden<br />
(lecture hold in German)<br />
Studiengang WAREM<br />
• Modul: Chemistry and Biology for Environmental