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Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...

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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Siedlungswasserbau</strong>, Wassergüte- und Abfallwirtschaft<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und<br />

Wasserrecycling<br />

Forschung<br />

Der Lehrstuhl <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und Wasserrecycling<br />

bearbeitet ein weitgefächertes Aufgabenfeld<br />

und ist sowohl in der Grundlagenforschung<br />

als auch in der angewandten Forschung tätig. Zu den<br />

Tätigkeiten des Lehrstuhls gehören zudem die Beratung<br />

von staatlichen und kommunalen Gebietskörperschaften<br />

sowie die Durchführung von Untersuchungsund<br />

Entwicklungsaufträgen privater, industrieller und<br />

öffentlicher Auftraggeber.<br />

Die vier Lehrstuhlarbeitsbereiche „Abwassertechnik“,<br />

„Industrielle Wasser- und Abwassertechnologie“,<br />

„Siedlungsentwässerung“ und „Wassergütewirtschaft<br />

und Wasserversorgung“ verfügen über individuelle<br />

Kernkompetenzen, die in bereichsübergreifender Zusammenarbeit<br />

gebündelt werden, um das Ziel einer<br />

fortschrittlichen Siedlungswasserwirtschaft, d. h.<br />

höchster Ver- und Entsorgungskomfort bei gleichzeitig<br />

bestmöglichem Gewässerschutz und nachhaltigem<br />

Ressourcen-/Energiemanagement, zu erreichen.<br />

Durch die Einbindung in Kompetenznetzwerke sowie<br />

Mitarbeit in Normungsausschüssen, Fachverbänden<br />

und Fachgremien verfügt der Lehrstuhl über vielfältige<br />

Kontakte und Kooperationen mit öffentlichen und industriellen<br />

Forschungseinrichtungen im In- und Ausland.<br />

Tätigkeitsschwerpunkte des Arbeitsbereichs „Abwassertechnik“<br />

(AWT) sind die Optimierung und Weiterentwicklung<br />

von Verfahren zur biologischen und weitergehenden<br />

Abwasserreinigung, sowohl in der Forschung<br />

als auch in der Praxis. Hervorzuheben sind hierbei die<br />

Anaerobtechnik, die Mess-, Steuer- und Regeltechnik,<br />

die Abwasserhygienisierung, das Abwasserrecycling<br />

und die Membrantechnologie.<br />

Mit dem Ziel der nachhaltigen Ver- und Entsorgung<br />

von Siedlungen erforscht und erprobt der Arbeitsbereich<br />

AWT in Pilotprojekten zukunftsorientierte Konzepte<br />

und Technologien zur Minimierung des Energieverbrauchs<br />

auf Kläranlagen, zum Einsatz alternativer<br />

Energieträger bei der Abwasserreinigung sowie zur<br />

Wertstoff- und Nährstoffrückgewinnung aus Stoffströmen,<br />

die bei der Abwasserbehandlung anfallen. Für<br />

den weltweiten Einsatz werden angepasste Verfahren<br />

zur Wasserwiederverwendung konzipiert sowie Bemessungsgrundlagen<br />

<strong>für</strong> den Einsatz von bestehenden<br />

Verfahren beispielsweise in tropischen Klimaten entwickelt.<br />

Stark praxisorientiert werden auch neutrale Leistungsbewertungen<br />

von kompletten Abwasseranlagen<br />

und Kleinkläranlagen als auch von einzelnen Prozessstufen,<br />

z. B. Sauerstoffzufuhr in Belebungsbecken,<br />

durchgeführt.<br />

14<br />

Im Arbeitsbereich „Industrielle Wasser- und Abwassertechnologie“<br />

(IWT) werden sämtliche Fragestellungen<br />

des prozess- und produktionsintegrierten Umweltschutzes<br />

sowie der Minimierung von industriellen<br />

Emissionen durch Kreislaufführung und innerbetriebliche<br />

Aufbereitung von Prozessabwässern, auch auf<br />

internationaler Ebene, bearbeitet.<br />

Durch systematische Vorgehensweise und langjährige<br />

Erfahrung gelingt es, nahezu allen Industriebranchen<br />

erhebliche ökologische und ökonomische Verbesserungspotentiale<br />

aufzuzeigen. Schwerpunkte der Beratungstätigkeit<br />

liegen in der Textilveredlungs- und<br />

Papierindustrie, der Gastronomie- und Lebensmittelindustrie,<br />

der Kosmetik- und Pharmaindustrie, der<br />

Chemischen Industrie sowie der Metall- und Automobilindustrie.<br />

Neben innerbetrieblichen, dezentralen<br />

werden auch zentrale Lösungen durch Entwicklung<br />

weitergehender Reinigungsverfahren zur Mitbehandlung<br />

von Industrieabwässern auf kommunalen Kläranlagen<br />

entwickelt. Im Vorfeld werden hierzu aerobe und<br />

anaerobe biologische Abbautest durchgeführt.<br />

Weitere Arbeitsschwerpunkte liegen in der Aufbereitung<br />

von Deponiesickerwässern mittels biologischer<br />

und chemisch-physikalischer Verfahren. Hier werden<br />

z.B. bei der Deponienachsorge an verminderte Sickerwassermengen<br />

und Schadstoffkonzentrationen<br />

anpassbare modulare Verfahren entwickelt. Wesentlichen<br />

Raum nehmen hier Adsorptionsverfahren an<br />

Pulveraktivkohle und Membranverfahren ein.<br />

Des Weiteren befasst sich der Arbeitsbereich IWT<br />

ebenso mit Wasser- und Wertstoffrecycling wie mit<br />

Ressourcenschonung. Exemplarisch ist hier die Gutachtertätigkeit<br />

zur Beurteilung industrieller Reststoffe<br />

als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie sowie die<br />

Mitverbrennung von Klärschlamm im Zementwerk zu<br />

nennen.<br />

Als offizielle Prüfstelle werden neutrale Leistungsbewertungen<br />

von Anlagen zur Reduzierung von Kohlenwasserstoffen<br />

aus mineralölhaltigen Abwässern durchgeführt.<br />

Mit der Neugründung des Arbeitsbereichs „Siedlungsentwässerung“<br />

(SE) trägt der Lehrstuhl der wachsenden<br />

Bedeutung dieses Aufgabengebietes Rechnung.<br />

Der Arbeitsbereich befasst sich vornehmlich mit der<br />

Entwicklung von Entwässerungskonzepten, der Ableitung<br />

und Behandlung von Regenwasser, der Abflusssteuerung<br />

in Kanalnetzen sowie der Erfassung und<br />

Reduzierung von Fremdwasserabflüssen. Ein neues Arbeitsfeld<br />

stellen Untersuchungen zur Abwärmenutzung<br />

aus Abwasser dar. Methodische Schwerpunkte der Forschungsarbeiten<br />

sind Messungen der Abflussmengen<br />

in Entwässerungssystemen und ihrer Qualität sowie<br />

die Simulation des Niederschlag-Abfluss-Prozesses<br />

und des damit verbundenen Stofftransportes.

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