Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das erste Treffen der lateinamerikanischen Partner<br />
fand im Oktober 2007 in Bogota/Kolumbien statt Wie<br />
zu erwarten, sind die Unterschiede zwischen den Ländern<br />
groß. Überraschend war jedoch eine wichtige Erkenntnis<br />
aus diesem Treffen: während fast alle großen<br />
Städte in den Partnerländern eine relativ gute Sammlung<br />
und Behandlung der Abfälle sicherstellen können,<br />
ist die Situation in den ländlichen Gebieten noch völlig<br />
unbefriedigend. Häufig wird nur ein geringer Teil des<br />
Abfalls erfasst, die Beseitigung erfolgt in wilden Müllkippen,<br />
in den Flüssen oder in der Landschaft. Auch<br />
wenn die Situation in den Partnerländern nicht völlig<br />
vergleichbar ist, zeigen doch unsere Hochrechnungen,<br />
dass mehr als 50% des Abfallaufkommens in den<br />
ländlichen Gebieten anfällt und damit unzureichend<br />
behandelt wird. Die Umweltauswirkungen auf Böden,<br />
Grund- und Oberflächenwasser und die Atmosphäre<br />
sind zweifellos gravierend. Große Probleme scheint<br />
es auch im Bereich der Krankenhausabfälle und den<br />
gefährlichen Abfällen (Industrieabfälle, aber auch z.B.<br />
Batterien) zu geben.<br />
Ergebnisse, Beispiele und viele andere nützliche Information<br />
u.a. ein Wörterbuch <strong>für</strong> Abfallwirtschaftliche<br />
Begriffe in Englisch, Deutsch und Spanisch sind auf<br />
der Internetseite www.wastenet.de zu finden. Waste-<br />
Net ist offen <strong>für</strong> die Teilnahme und Mitgliedschaft von<br />
Fachleuten und Experten in den Bereichen Abfallwirtschaft<br />
und Nachhaltigkeit sowie <strong>für</strong> Nichtregierungsorganisationen,<br />
die gerade in Lateinamerika zeigen, dass<br />
sich Abfallwirtschaft und soziales Engagement sehr gut<br />
verbinden lassen.<br />
Gefördert von:<br />
EU, DG International Cooperation INCO<br />
Projektpartner:<br />
Costa Rica: Universidad de Costa Rica San Pedro de<br />
Montes de Oca, San Jose, Brazil: Centro Integrado<br />
de Tecnologia e Educação Profissional da Cidade Industrial<br />
de Curitiba, Bolivia: Catholic Bolivian University<br />
„San Pablo“, La Paz, Chile: Technical University<br />
Federico Santa María, Valparaiso, Colombia: Los<br />
Andes University, Bogota, Thailand: King Mongkut‘s<br />
<strong>Institut</strong>e of Technology North Bangkok, Malaysia:<br />
University Sains Malaysia, Penang<br />
Projektlaufzeit:<br />
2007 - <strong>2008</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Dr.-Ing. Klaus Fischer<br />
M.Sc. Anghana Klongkarn<br />
M.Sc. Maria Espinoza<br />
Siedlungsabfall SIA<br />
Zusammensetzung häuslichen Abfalls anhand<br />
ausgesuchter Siedlungsstrukturen in Rumänien<br />
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Interesses<br />
an den Umweltproblemen in Rumänien wurde im Jahr<br />
2007 eine Kooperation zwischen den Umweltministerien<br />
des Landes Baden-Württemberg und Rumäniens<br />
initiiert. Das Ziel der Kooperation war die Unterstützung<br />
Rumäniens zur Entwicklung von angemessenen<br />
Lösungen <strong>für</strong> die Abfallbehandlung. Als Ausgangspunkt<br />
war die Zusammensetzung des häuslichen Abfalls<br />
in Rumänien zu bestimmen. Hierzu wurde im Jahr<br />
<strong>2008</strong> vom Umweltministerium Baden-Württemberg<br />
eine Sortierkampage der Siedlungsabfälle in Rumänien<br />
beauftragt, die gemeinsam durch das <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Siedlungswasserbau</strong>, Wassergüte-, und Abfallwirtschaft<br />
der Universität Stuttgart und Universitatea „Politehnica“<br />
Timisoara erfolgte. Das Projekt wurde von<br />
den Entsorgungsunternehmen Retim (Timisoara) und<br />
Goscom (Vaslui) unterstützt.<br />
Abfallsortierung in Timisoara<br />
In Absprache mit der nationalen Agentur <strong>für</strong> Umweltschutz<br />
(ANPM) in Bukarest wurden die Kreisstädte<br />
Timişoara und Vaslui als Beprobungsgebiete mit unterschiedlicher<br />
Struktur ausgewählt: Timişoara profitiert<br />
von einer dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung<br />
und einer niedrigen Arbeitslosenquote. Die Region um<br />
Vaslui ist die stark agrarisch orientiert und besitzt eine<br />
hohe Arbeitslosigkeit. Aus finanziellen Sachzwängen<br />
konnte Vaslui die Projektarbeit nicht aufrechterhalten.<br />
Die Sortierkampagne konzentriert sich aus diesen<br />
Gründen auf Timişoara, wo zwei Sortieranalysen in<br />
Sommer und Herbst durchgeführt wurden.<br />
Zusätzlich zur Abfalltonne im Ein-Behälter-System<br />
wurde die Restabfalltonne im Zwei-Behälter-System<br />
beprobt. Die Proben wurden in Siedlungsstrukturen<br />
135