Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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Lehrstuhl <strong>für</strong> Abfallwirtschaft und Abluft<br />
Ökologische und ökonomische Bewertung der<br />
getrennten Sammlung von verwertbaren Abfällen<br />
aus privaten Haushalten und vergleichbarer<br />
Anfallstellen - Teil: Ökologische Bewertung<br />
Im Rahmen der vom Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft<br />
und Technologie beauftragten Studie „Ökologische<br />
und ökonomische Bewertung der getrennten Sammlung<br />
von verwertbaren Abfällen aus privaten Haushalten<br />
und vergleichbarer Anfallstellen“ wurden die derzeit<br />
diskutierten alternativen Erfassungssysteme <strong>für</strong><br />
Leichtverpackungen (LVP) und stoffgleiche Nichtverpackungen<br />
(SNVP) untersucht. Die Bewertung erfolgte<br />
in Anlehnung an die Ökobilanz nach ISO 14040 ff. Modelliert<br />
wurden alle relevanten Prozessschritte von der<br />
Erfassung über den Transport bis zur Verwertung bzw.<br />
Behandlung der Restabfälle. Als Referenz wurden Szenarien<br />
<strong>für</strong> den städtischen, verdichteten und ländlichen<br />
Raum abgebildet. Neben dem Status Quo wurden verschiedene<br />
Szenarien, wie eine trockene Wertstofftonne,<br />
Sack im Behälter sowie die gemeinsame Erfassung<br />
zusammen mit Resthausmüll modelliert. Die Behandlung<br />
des Resthausmülls bzw. der Reststoffe erfolgt zum<br />
einen in einem Müllheizkraftwerk (MHKW) und zum<br />
anderen in einer anaeroben mechanisch-biologischen<br />
Abfallbehandlungsanlage (MBA). Bilanziert wurden<br />
die Wirkungskategorien Treibhausgase, Versauerung<br />
und Eutrophierung. Bei der ökologischen Bewertung<br />
Wirkungskategorie Treibhausgase (in t CO 2 -Äquivalenten). Struktur „Städtisch (500.000 Einwohner)“<br />
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der betrachteten Szenarien ergibt sich folgendes Bild.<br />
Grundsätzlich führen alle abfallwirtschaftlichen Maßnahmen<br />
aus Sicht des Klimaschutzes zur Umweltentlastung.<br />
Neben den Wirkungsgraden der Behandlungsoptionen<br />
(MHKW und MBA), werden die modellierten<br />
Szenarien durch die Substitution von Primärprozessen<br />
beeinflusst. Hier sind im Wesentlichen, entsprechend<br />
den betrachteten Abfallströmen Resthausmüll und<br />
Leichtverpackungen, die Anteile an ausgeschleusten<br />
Metallen und Kunststoffen zu nennen. Die getrennte<br />
Erfassung und stoffliche Verwertung von Leichtverpackungen<br />
hat ökologische Vorteile, wie durch die Entlastung<br />
an klimarelevanten CO -Äquivalenten, aber auch<br />
2<br />
durch die Verringerung des Versauerungspotenzials<br />
und der Eutrophierung gezeigt werden kann. Hierbei<br />
ist eine gemeinsame Erfassung und Verwertung von<br />
LVP und stoffgleichen Nicht-Verpackungen anzustreben.<br />
In der Konsequenz muss festgehalten werden,<br />
dass es unerlässlich ist, die Erfassung und Verwertung<br />
von Verpackungs- und Restabfällen sowohl unter ökologischen<br />
als auch kostenseitigen Gesichtspunkten an<br />
die jeweilige lokale Situation anzupassen.<br />
In der nachfolgenden Grafik sind exemplarisch die<br />
Nettoergebnisse der untersuchten Szenarien <strong>für</strong> die<br />
Wirkungskategorie Treibhausgase (CO -Äqui.) <strong>für</strong> den<br />
2<br />
städtischen Raum zusammengefasst.