Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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Lehrstuhl <strong>für</strong> Abfallwirtschaft und Abluft<br />
Siedlungsabfall<br />
Abfälle sind Wertstoffe am falschen Ort. — Diese Aussage ist zentrale Grundlage vieler Aktivitäten<br />
unseres Arbeitsbereichs „Siedlungsabfall”. Schwerpunkte sind die Vermeidung, die Verwertung und<br />
die umweltfreundliche Behandlung kommunaler und gewerblicher Abfälle.<br />
Dabei geht es sowohl um ökologische wie ökonomische<br />
Aspekte. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass die<br />
Vermeidung von Abfällen <strong>für</strong> Gewerbebetriebe finanziell<br />
durchaus interessant sein kann. Sehr eingehend<br />
beschäftigen wir uns mit der Frage, wie eine Abfallwirtschaft<br />
der Zukunft aussehen kann. Fragen dabei<br />
sind unter anderem: Welche Abfälle sollen weiterhin<br />
getrennt eingesammelt werden? Welche Wertstoffgemische<br />
lassen sich durch neue technische Verfahren<br />
trennen? Kann ein Teil der Abfälle auch wirtschaftlich<br />
auf der Schiene transportiert werden?<br />
Mehrere Forschungsvorhaben beschäftigen sich mit<br />
der Behandlung von biologischen Abfällen, u. a. mit<br />
den Fragen: Gibt es Schadstoffe im Bioabfall? Werden<br />
diese Schadstoffe bei der Kompostierung abgebaut?<br />
Welches Energiepotenzial steckt in biologischen Abfällen,<br />
wenn sie in Vergärungsanlagen zur Erzeugung<br />
von Biogas oder in Biomassekraftwerken verwertet<br />
werden?<br />
Für die Erstellung von Abfallwirtschaftskonzepten <strong>für</strong><br />
Kommunen oder Landkreise spielt die Simulation und<br />
Modelldarstellung von Abfallströmen und Verwertungstechniken<br />
eine große Rolle.<br />
Da auch der Mensch selbst unter ökologischen Gesichtspunkten<br />
zum Abfallproblem werden kann, haben<br />
wir Untersuchungen zu den ökologischen Auswirkungen<br />
von Erd- und Feuerbestattungen durchgeführt.<br />
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Für einige Kommunen sehr interessant sind unsere<br />
Untersuchungen zu dezentralen Konzepten der Abfallbehandlung<br />
in Tourismusgebieten. Bei diesen Insellösungen<br />
können Verfahren zur Abfall- und Abwasserbehandlung<br />
mit der Erzeugung von Brauchwasser und<br />
Energie kombiniert werden.<br />
Dezentrale und angepasste Technik ist auch von großer<br />
Bedeutung <strong>für</strong> die nachhaltige Entwicklung von<br />
Dritte-Welt- und Schwellenländern. Aus diesem Grund<br />
bestehen Kooperationen und Gemeinschaftsprojekte<br />
mit Einrichtungen in Brasilien, Costa Rica, Ägypten,<br />
der Türkei und anderen Ländern.<br />
Forschungsschwerpunkte:<br />
• Entwicklung neuer abfalltechnischer Strategien<br />
• Umweltmanagement in Klein- und Mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
• Abfallwirtschaft in Mega-Cities von morgen<br />
• Ökobilanzielle Bewertung in der Abfallwirtschaft<br />
• Sammlung und Transport von Siedlungsabfällen<br />
• Recycling von Wertstoffen<br />
• Biologische Behandlung: Kompostierung und Vergärung<br />
• Entwicklung und Prüfung von abbaubaren Kunststoffen<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
• Neue Methoden zur Erfassung von Geruch, Staub,<br />
und Keimen<br />
• Ökologische Bewertung von Erd- und Feuerbestattungen<br />
im Friedhofswesen<br />
• Dezentrale Entsorgungssysteme in Tourismuszentren<br />
• Physikalisch-chemische Untersuchung von Abfällen