Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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Simulation and nonlinear control of anaerobic<br />
digestion<br />
Biogas aus der Vergärung von organischen Abfällen<br />
und nachwachsenden Rohstoffen (NaWaRo) kann einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Erzeugung erneuerbarer<br />
Energie liefern. Aus Biogas lassen sich sowohl Strom<br />
und Wärme als auch Treibstoffe herstellen. Für die Vergärung<br />
kommen viele verschiedene Substrate in Frage.<br />
Sie ermöglichen flexible Lösungen bei einer dezentralen<br />
Energieversorgung und bei der Verwertung bzw.<br />
Entsorgung flüssiger und fester organischer Abfälle.<br />
Für Betreiber von Vergärungsanlagen ist der Prozess<br />
aufgrund dessen Empfindlichkeit gegenüber wechselnden<br />
organischen Reaktorbelastungen häufig problematisch<br />
bzw. schwierig zu handhaben. In Fällen<br />
einer Überbelastung, neigt der anaerobe Prozess zu<br />
einer schnellen Versauerung, welche schließlich zum<br />
völligen Erliegen der Vergärungsprozesse führen kann.<br />
Eine gezielte Prozesssteuerung könnte zu einer besseren<br />
Stabilität der Prozesse im Reaktor beitragen. Mit<br />
Hilfe einer solchen Prozesssteuerung lassen sich die<br />
Konzentrationen von organischen Säuren innerhalb<br />
gewisser Sicherheitsgrenzen stabil halten und damit<br />
eine kontinuierliche und anhaltende Methanproduktion<br />
gewährleisten.<br />
Im Rahmen der Doktorarbeit wurde eine nichtlineare<br />
Regelungsstrategie <strong>für</strong> Vergärungsanlagen entwickelt<br />
und getestet. Zum Einsatz kam ein zuverlässiges „virtuelles<br />
Labor“ bzw. ein sogenannter „Simulator“. Die<br />
Arbeit verlief in zwei wesentlichen Schritten:<br />
Im ersten Schritt erfolgte die Implementierung und Kalibrierung<br />
eines nichtlinearen Modells <strong>für</strong> die anaerobe<br />
Behandlung. Damit konnte die Fähigkeit zur Simulation<br />
des dynamischen Verhaltens eines realen Systems getestet<br />
werden. Das Modell der Wahl ist das detaillierte<br />
Anaerobic Digestion Model Nr.1 (IWA); es wurde mit<br />
Hilfe der Software Matlab© implementiert und <strong>für</strong> die<br />
Simulation anhand dreier realer Vergärungsverfahren<br />
kalibriert: einem Bioabfallreaktor, einer Co-Fermentationsanlage<br />
von Schlämmen und Küchenabfällen sowie<br />
ein Faulturm <strong>für</strong> Klärschlämme. Für die anaerobe Behandlung<br />
von Klärschlämmen im Faulturm wurde ein<br />
detailliertes Verfahren zur Abschätzung der relevanten<br />
Parameter umgesetzt.<br />
Im zweiten Schritt erfolgte die Entwicklung der Regelungsstrategie,<br />
durch folgende Phasen:<br />
• Implementierung einer Simulationsplattform <strong>für</strong><br />
einen Co-Vergärungsreaktor <strong>für</strong> landwirtschaftliche<br />
Substrate (Gülle und Maissilage). Das Mischungsverhältnis<br />
zwischen Flüssigem und festem Substrat<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Abfallwirtschaft und Abluft<br />
Simulationsmodell der Vergärung<br />
Vergleich zwischen experimentellen und berechnenden<br />
Parametern<br />
•<br />
•<br />
wird in der Implementierung berücksichtig, so dass<br />
die Rührfähigkeit im Reaktor gewährleistet ist.<br />
Entwurf des Regelungssystems durch die feedback<br />
linearisation Methode: diese Methode berücksichtigt<br />
die Nichtlinearität des Systems und kontrolliert<br />
die Säurekonzentration mittels Regulierung der<br />
Zulaufdurchflussrate. Darüber hinaus erhöht ein<br />
adaptativer Mechanismus die Flexibilität des Reglers.<br />
Test des Systems mit Hilfe des virtuellen Labors<br />
bei realistischen Störungen der Inputkonzentrationen.<br />
Das Steuerungssystem verhindert schnell<br />
und effektiv solche Schwankungen des Reaktors.<br />
Die Arbeit erbrachte folgende Ergebnisse:<br />
• Prozessmodellierung kann ein effektives Instrument<br />
zur Prozesssteuerung und -optimierung sein,<br />
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