Institutsbericht 2008-2009 - Institut für Siedlungswasserbau ...
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Siedlungswasserbau</strong>, Wassergüte- und Abfallwirtschaft<br />
Unsere diesjährigen Abfalltage Baden-Württemberg<br />
beleuchten das Thema „Ressourcenschutz durch Abfallwirtschaft“<br />
aus den Blickwinkeln abfallwirtschaftlicher<br />
Strategien, der Abfallpolitik und Gesetzgebung<br />
über organisatorische Fragestellungen bis hin zu neuen<br />
technischen Ansätzen und Erfahrungsberichten<br />
aus der Praxis. Einen besonderen Schwerpunkt bilden<br />
Aspekte zum Wettbewerb in der Abfallwirtschaft,<br />
da abfallwirtschaftliche Aktivitäten maßgeblich auch<br />
durch die Kräfte des Marktes gestaltet werden. Neben<br />
logistischen Fragestellungen stehen besonders auch<br />
Abfall und Energie auf der Tagesordnung; kann doch<br />
die Abfallwirtschaft einen maßgeblichen Beitrag zum<br />
Klimaschutz leisten, wie die Entwicklungen der letzten<br />
Jahre gezeigt haben. Nicht zuletzt bildet die Biomassenutzung<br />
organischer Abfälle ein zentrales Element<br />
des Ressourcenschutzes; hier sind noch bedeutende<br />
Potentiale in Deutschland vorhanden. Neue Konzepte<br />
und Entwicklungen sollen hier vorgestellt werden.<br />
An dieser Stelle möchte ich ganz besonders den Sponsoren<br />
und Ausstellern danken. Ohne deren finanzielle<br />
Unterstützung wäre eine Tagung dieses Formats nicht<br />
möglich gewesen.<br />
Mögen unsere Abfalltage Baden-Württemberg <strong>2008</strong> unter<br />
der Schirmherrschaft von Umweltministerin Tanja<br />
Gönner einen Beitrag leisten, neue Lösungsansätze und<br />
Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, den Ressourcenschutz<br />
durch Abfallwirtschaft weiter zu intensivieren, innovative<br />
abfallwirtschaftliche Entwicklungen anzuregen<br />
und den Raum schaffen, Erfahrungen auszutauschen<br />
und gemeinsam offene Fragestellungen zu diskutieren.<br />
Teilnehmerzahl: ca. 300<br />
Referenten:<br />
W. Bagin Prof. Dr.-Ing. M. Beckmann • Dr. K. Biedermann<br />
• Prof. Dr.-Ing. habil. W. Bidlingmaier • Prof.<br />
Dr.-Ing. B. Bilitewski • Dr.-Ing. H.-J. Dornbusch • W.<br />
Eisenmann • Prof. Dr.-Ing. S. Flamme • Prof. Dr.-<br />
Ing. B. Gallenkemper • Tanja Gönner • Dr. T. Heß D.<br />
Hoffmann • G. Hoffmann • P. Hoffmeyer • J.<br />
Hübner • K. Kögler • B. Landers • R. Mross • G.<br />
Neuhold • K. Raab • G. Rotermund • Prof. W.<br />
Schenkel • R. Schmidt • Prof. Dr.-Ing. R. Scholz • Prof.<br />
Dr.-Ing. H. Seifert • Dr.-Ing. R. Siechau<br />
Stuttgarter Berichte zur Abfallwirtschaft, Band 93<br />
ISBN 978-3-8356-3163-2<br />
98<br />
87. Abfallwirtschaftliches Kolloquium <strong>2009</strong><br />
Abfallströme im Spannungsfeld von Ökonomie und<br />
Ökologie, 17. November <strong>2009</strong><br />
Die aktuelle gebremste wirtschaftliche Entwicklung<br />
und damit einhergehende drastisch gesunkene Rohstoffpreise<br />
sowie freie Kapazitäten bei Müllheizkraftwerken<br />
und Anlagen zur Mitverbrennung von Abfällen<br />
führen dazu, Abfallwirtschaft verstärkt unter rein<br />
ökonomischen Gesichtspunkten zu betrachten. Hierbei<br />
wird gleichzeitig von politischer Seite die Forderung<br />
erhoben, die etablierten, stark differenzierten und in<br />
der Vergangenheit vor allem auch an ökologischen<br />
Kriterien ausgerichteten Konzepte zu verlassen und<br />
sich verstärkt - häufig scheinbar - kostengünstigeren<br />
Wegen zuzuwenden, indem auch vor dem Hintergrund<br />
neuer Sortiertechnologien die Aufhebung der Getrenntsammlung<br />
<strong>für</strong> energetisch verwertbare Stoffgruppen<br />
in den Raum gestellt wird.<br />
Wenn auch die in der Abfallrahmenrichtlinie festgelegte<br />
fünfstufige Verwertungshierarchie fordert, dass die<br />
stoffliche Verwertung der energetischen Verwertung<br />
vorzuziehen ist, so stehen doch Interpretationen im<br />
Raum, die diese Schlussfolgerungen in Frage stellen.<br />
Es ist jedoch unbestritten, dass eine Kaskadennutzung<br />
die ökologisch bessere Lösung darstellt.<br />
Im Rahmen der gesamten Diskussion muss auch betont<br />
werden, dass Abfallwirtschaft auch eine Maßnahme<br />
zur Daseinsvorsorge darstellt und die Bürgerinnen<br />
und Bürger zum Umweltschutz motivieren kann. Darüberhinaus<br />
hat gerade hinsichtlich der getrennten<br />
Erfassung Deutschland eine Vorreiterrolle in Europa<br />
übernommen, an der sich andere EU-Mitgliedstaaten<br />
orientieren, wenn auch völlig klar ist, dass eine direkte<br />
Übertragung nicht zu generalisieren ist und auch<br />
bei uns Optimierungspotentiale bestehen. Sicher bestreitet<br />
niemand, dass wir weit davon entfernt sind,<br />
zurück auf dem Weg zu „alles auf die Deponie“ bzw.<br />
heutzutage „alles in den Ofen“ zu sein - dies ist schon<br />
aus Kapazitätsgründen gar nicht realisiertbar - doch<br />
der Weg zur von ökonomischen Kräften häufig von<br />
Spotmarktpreisen getriebenen Abfallwirtschaft ist<br />
unübersehbar. Dass eine nur hiernach ausgerichtete<br />
Abfallwirtschaft nicht funktionieren kann, zeigt als herausragendes<br />
Beispiel der Kampf und anschließender<br />
Rückzug ums Altpapier im Jahr <strong>2008</strong>. Nicht zuletzt vor<br />
dem Hintergrund, dass Abfallwirtschaft den Bürgerinnen<br />
und Bürgern vermittelbar bleiben muss, aber<br />
auch dass hochwertige Abfallentsorgungsanlagen lange<br />
Abschreibungszeiten haben, muss <strong>für</strong> kalkulierbare