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Endodontie & Konservierende Zahnheilkunde

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DENTAL<br />

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BAROMETER<br />

Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik<br />

Endodontie<br />

Doppelte Kanalkrümmung<br />

Klinische Erprobung<br />

Ivoclar Vivadent sucht Teilnehmer<br />

Kampf gegen Viren<br />

Superheilmittel Vitamin C killt Viren<br />

AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


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EDITORIAL<br />

3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

diesmal ist alles anders: die Corona-Pandemie zwingt uns zu drastischen<br />

Einschränkungen, lähmt zunehmend das öffentliche Leben rund um den<br />

Globus und sorgt weltweit für Ungewissheit. Einmal mehr wird deutlich,<br />

wie abhängig wir voneinander sind. Neben Vernunft und Solidarität verlangt<br />

diese Ausnahmezeit, dass wir hochgradig flexibel, entscheidungsfreudig<br />

und vor allem voller Zuversicht agieren. Mit dieser Ausgabe wollen<br />

wir auch ein kleines Stück Normalität auf den Weg bringen, nach der<br />

wir uns inzwischen alle sehnen. Flexibel ging es bei uns auch weit nach<br />

Redaktionsschluss zu: So verschob Dr. Ronald Möbius einen geplanten<br />

Serienstart zu Vitamin D3 und berichtet nun aus aktuellem Anlass über<br />

das Supervitamin C als wirksame Waffe gegen Viren.<br />

"Nicht Angst, Panik und<br />

Isolation, sondern Konfrontation<br />

mit einem<br />

starken Immunsystem<br />

ist die Rettung<br />

vor Viren."<br />

In unserem Dossier veranschaulicht Dr. Michael Miyasaki in einem Fallbericht<br />

die sehr gute Handhabung und überzeugende Farbauswahl<br />

des Restaurationsmaterials OMNICHROMA bei einer Restauration im<br />

Seitenzahnbereich. Die regenerative Endodontie beleuchten Dr. Julian<br />

Schmoeckel und Kollegenteam anhand eines Patientenfalls näher. Um<br />

scharfe Kurven und dünne Tunnel geht es im Bericht von Dr. Andrea<br />

Balocco, der anhand von zwei Praxisfällen anspruchsvolle Wurzelkanalbehandlungen<br />

mit flexiblen NiTi-Instrumenten demonstriert. Einfeilensysteme<br />

sind auf dem Vormarsch: Dr. Ernst M. Posch erläutert in einem<br />

Patientenfall die einzelnen Arbeitsschritte mit einem reziprok arbeitenden<br />

System. Das "Allroundtalent" Kofferdam überzeugt Behandler wie<br />

Patienten gleichermaßen, wie Sylvia Geiger belegt. Im Anschluss liefert<br />

Jana Brandt dazu die Bestimmung der Abrechnung und macht deutlich,<br />

dass es sich auch wirtschaftlich lohnt, Kofferdam gezielt in das Therapiekonzept<br />

einzubinden. Aber: die Dokumentation muss stimmen!<br />

Restaurative Zahnheilkunde ist auch Ihr Thema? Dann nehmen Sie teil<br />

an der Klinischen Erprobung neuer Tetric-Produkte von Ivoclar Vivadent.<br />

Die drei besten Behandlungsdokumentationen werden bei uns als Fachbeitrag<br />

veröffentlicht, wobei wir die Teilnehmer redaktionell unterstützen.<br />

Gute Mitarbeiter binden und halten ist topaktuell, nicht nur in Krisenzeiten.<br />

Nadja Matysiak appeliert an Ihre Führungsrolle als Praxisinhaber und<br />

berät Sie gern!<br />

Bleiben Sie zuversichtlich und vor allem gesund!<br />

Ihr<br />

Klaus-Peter Sorgau<br />

Redaktion Dental Barometer<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


4 INHALT<br />

3 Editorial<br />

66 Vorschau/Impressum<br />

Aus der Praxis<br />

6 CAD/CAM<br />

IPS e.max ZirCAD Prime<br />

22 NiTi-Feilensystem: Treffer aus dem spitzen Winkel<br />

Ungewöhnliche Wurzelkanäle bewältigen<br />

@ Dr. Andrea Balocco<br />

Dossier Endodontie & Konservierende Zahnheilkunde<br />

10 OMNICHROMA<br />

Anwendungsbeispiel aus den USA<br />

14 SDR-Technologie feiert 10-Jähriges<br />

Überraschend jung – überraschend<br />

bewährt<br />

18 Regenerative Endodontie?<br />

Ein Fallbericht mit vier Jahren Follow-up<br />

26 Doppelte Kanalkrümmung<br />

Feilen mit Crown-down-Technik<br />

42 Klinische Erprobung Ankündigung<br />

Ivoclar Vivadent: Effiziente Ästhetik mit der Tetric Line<br />

@ pikselstock / Fotolia<br />

28 Wurzelkanalaufbereitung<br />

Reciproc Feilensystem von VDW<br />

32 Kofferdam<br />

Allroundtalent mit vielen Vorteilen<br />

34 Abrechnung<br />

Kofferdam – die absolute Trockenlegung<br />

36 Die Depophorese ®<br />

Faktor erfolgreicher WKB<br />

Barometer Testphase Ankündigung<br />

40 KETTENBACH DENTAL<br />

Visalys ® Temp<br />

44 Kampf gegen Viren<br />

Vitamin C killt Viren und repariert Folgeschäden<br />

© LuckyStep / Adobe Stock<br />

Barometer Testphase Auswertung<br />

41 Dentsply Sirona<br />

Rinn ® XCP-PSP Fit TM<br />

Zahnmedizin<br />

48 Praxismanagement<br />

Mitarbeiter binden und halten – Teil 1<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


INHALT<br />

5<br />

50 VIP-ZM Mitgliederseiten<br />

Wirtschaft<br />

54 Steuern<br />

Gewerbesteuerproblematik bei BAG<br />

und Zahnarzt<br />

56 Datenschutz<br />

DSGVO-Update: Empfangsbereiche<br />

58 Zahnzusatzversicherung<br />

Win-Win für Patient und Praxis<br />

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60 Akademie<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


6 CAD/CAM<br />

10<br />

Form und Farbe der neuen Einzelzahnkrone in regio 21 passen perfekt.<br />

IPS e.max ZirCAD Prime: Bewährungsprobe<br />

in der Königsklasse<br />

Es ist nicht die monolithische Krone und auch nicht die vestibulär verblendete Brücke im unteren Seitenzahnbereich,<br />

für die der Zahntechniker brennt. Schlagworte wie Effizienz und Wirtschaftlichkeit entfachen bei uns keine<br />

Leidenschaft. Die Aufgabe einen einzelnen Inzisivus zu versorgen, das ist schon eine echte Herausforderung,<br />

die das Zahntechniker-Herz höherschlagen lässt. Ein Blick auf die natürlichen Nachbarzähne, ihre Farbe, ihre<br />

Form, die kleinen individuellen Details – das regt die Phantasie an und vor dem inneren Auge entstehen<br />

fast automatisch erste Bilder von einem möglichen Ergebnis, wie bei dem im Folgenden gezeigten Fall.<br />

Text/Bilder Yuki Momma, Weston, MA (US); Dr. Christy Savas, Worcester, MA (US)<br />

Bei der Patientin handelt es sich um eine junge Frau von 24<br />

Jahren. Als Teenie hatte sie in regio 21 eine Zahnfraktur erlitten,<br />

die mit Composite in Schichttechnik restauriert wurde.<br />

Zwischenzeitlich wurde der Zahn mit einer Kunststoffkrone<br />

neu versorgt. Doch diese Restauration wirkte irgendwie leblos,<br />

im Vergleich zu den Nachbarzähnen klobig und fiel nach<br />

einer Zahnaufhellung besonders unangenehm auf (Abb. 1).<br />

Patientenwunsch und Lösungsansatz<br />

Die Patientin wünschte sich jetzt eine perfekte Anpassung<br />

in Form und Farbe. Da waren zahntechnische Kreativität,<br />

handwerkliches Geschick und die richtigen Materialien erforderlich.<br />

Die Wahl fiel aus verschiedenen Gründen auf IPS<br />

e.max ZirCAD Prime von Ivoclar Vivadent. Maßgeblich für<br />

diese Entscheidung war das neue Verfahren, das für die Herstellung<br />

der Rohlinge entwickelt wurde, die Gradient Technology<br />

– kurz GT. Kombiniert werden hierbei als Rohstoffe<br />

3Y-TZP (hochfestes Zirkonoxid) und 5Y-TZP (hochtransluzentes<br />

Zirkonoxid) – und das mit einem stufenlosen, schichtfreien<br />

Farb- und Transluzenzverlauf sowie besonders homogener<br />

Gefügestruktur. Der relativ verfärbte Stumpf wurde vollkeramikgerecht<br />

mit abgerundeter Schulter präpariert (Abb. 2).<br />

Für diesen Fall bietet das Zirkonoxid IPS e.max ZirCAD Prime<br />

die idealen Voraussetzungen, um den relativ dunklen Stumpf<br />

abzudecken und gleichzeitig den hohen ästhetischen Anforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Mit Leidenschaft für Schönheit<br />

Die Krone wurde im CAD-Programm in leicht reduzierter<br />

Form gestaltet, inzisal mehr als zervikal, um speziell zur<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


CAD/CAM<br />

7<br />

Schneide hin noch Raum für eine individuelle Schichtung zu<br />

haben. Im Zahnhalsbereich hingegen wurde die Krone schon<br />

initial massiver konstruiert, um die hier höhere Opazität von<br />

IPS e.max ZirCAD Prime optimal zur Abdeckung der Stumpfverfärbung<br />

zu nutzen.<br />

In der CAM-Software konnte die Konstruktion dann exakt<br />

innerhalb der Scheibe positioniert werden. Fräsobjekte aus<br />

IPS e.max ZirCAD Prime lassen sich unter anderem mittels<br />

Speed-Sinterprogrammen verarbeiten. Mit beispielsweise<br />

dem Programat S1 1600 von Ivoclar Vivadent beträgt die Sinterzeit<br />

für Einzelzahnkronen wie die hier gezeigte unter zweieinhalb<br />

Stunden. Nach dem Sintervorgang zeigte die Restauration<br />

auf Anhieb eine außerordentliche Passgenauigkeit auf<br />

dem Modell (Abb. 3).<br />

Mit dem Verblendsystem IPS e.max Ceram wurde der Krone<br />

in der Grundfarbe BL1 nun Leben eingehaucht (Abb. 4 und<br />

5). Bei unserer jungen Patientin stellte die ungewöhnlich helle<br />

Zahnfarbe eine Herausforderung dar. Hier bieten die Schmelzund<br />

Effektmassen des IPS e.max Ceram Selection-Sortiments<br />

dem Zahntechniker besondere kreative Freiheit und ermöglichen<br />

noch mehr Individualität in der Schichttechnik: Der Helligkeitswert<br />

lässt sich gezielt steuern und es können natürlich<br />

wirkende Effekte für eine ausdrucksstarke Ästhetik realisiert<br />

werden. Unser besonderes Augenmerk lag auf der Gestaltung<br />

der inzisalen Dentinstruktur.<br />

1<br />

Nach einer Zahnaufhellung fällt die Kunststoffkrone in regio 21 besonders negativ auf.<br />

2<br />

Der relativ verfärbte Stumpf wurde mit abgerundeter Schulter präpariert.<br />

Zahn 11 zeigt eine ausgeprägt bläulich durchschimmernde,<br />

also recht lichtdurchlässige und von Dentinbälkchen durchzogene<br />

Schneidekante, wobei die Inzisalkante an sich vergleichsweise<br />

opak ist. Formgebung und Farbspiel sowie<br />

Innenleben und Oberflächentextur des natürlichen Nachbarzahns<br />

konnten optimal rekonstruiert werden.<br />

Für das richtige Finish und den passenden Oberflächenglanz<br />

sorgte das Malfarben- und Glasursortiment IPS Ivocolor.<br />

Abbildung 6 zeigt die fertiggestellte Krone auf dem Modell.<br />

Der Moment der Wahrheit<br />

Die Einprobe im Patientenmund hätte nicht besser verlaufen<br />

können. Die Passung war exzellent, die Optik überzeugte.<br />

Die Abbildungen 7 und 8 von der Einprobe demonstrieren<br />

eindrucksvoll die bemerkenswerte ästhetische Wirkkraft der<br />

Gradient Technology: Trotz extrem heller Zahnfarbe und relativ<br />

verfärbtem Stumpf schafft es IPS e.max ZirCAD Prime im<br />

zervikalen Bereich zu decken und gleichzeitig mit den angelegten<br />

Mamelons und dem aufgelegten Transpaanteil aus der<br />

Tiefe heraus Vitalität zu vermitteln.<br />

Das zur Schneide hin immer ausgeprägtere lebendige Lichtspiel<br />

sorgt für ein harmonisches Gesamtergebnis, das sich<br />

ebenbürtig zwischen den natürlichen Nachbarzähnen einreiht.<br />

Der Patientenwunsch nach einem in Form und Farbe<br />

perfekten Ergebnis wurde erfüllt (Abb. 9 und 10). »<br />

3<br />

Die nur leicht anatomisch reduzierte Krone aus IPS e.max ZirCAD Prime zeigte eine sehr gute<br />

Passung.<br />

4 5<br />

Mit den vielfältigen Massen des IPS e.max Ceram-Systems können auch Bleachfarben mit<br />

lebendiger Lichtdynamik umgesetzt werden.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


8<br />

CAD/CAM<br />

Beeindruckendes Ergebnis<br />

9<br />

6<br />

Die fertiggestellte Krone auf dem Modell<br />

Die Patientin strahlt wieder, der behandelnde Zahnarzt ist<br />

mehr als zufrieden und das Zahntechniker-Herz lacht, denn<br />

so macht Arbeit Spaß. Selbstredend: Der Alltag in Praxis und<br />

Labor bringt nicht nur spannende Fälle im Bereich der High-<br />

End-Ästhetik mit sich und für den wirtschaftlichen Erfolg ist<br />

ökonomisches Handeln Pflicht. Aber da ist es doch umso besser,<br />

wenn eine Vollkeramiklösung zur Verfügung steht, die<br />

sich für sämtliche Indikationen von der Einzelzahnkrone bis<br />

zur vielgliedrigen Suprakonstruktion und für jede Verarbeitungstechnik<br />

eignet – von monolithisch gefräst bis hochästhetisch<br />

geschichtet.<br />

Für uns steht fest: Wenn IPS e.max ZirCAD Prime diese<br />

Bewährungsprobe in der Königsklasse wie hier gezeigt meistert,<br />

dann ist auch alles andere möglich.<br />

© XXX<br />

Christy Savas, DDS<br />

7<br />

Einprobe: Trotz der natürlich wirkenden Transluzenz der Restauration...<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

Universitätsstudium in Dentalchirurgie an<br />

der Georgetown University in Washington,<br />

D.C.; eröffnete 1982 eigene Praxis in<br />

Worcester County und betreut dort seit<br />

mehr als 30 Jahren Patienten; berufliche<br />

Weiterbildung ist für ihn ein großes Anliegen:<br />

Mitglied von zwei lokalen Dental<br />

Study Clubs, einschließlich des Spear<br />

Education Clubs von Dr. Frank Spear,<br />

war Präsident der Central Massachusetts<br />

Implant Dental Study Group<br />

8<br />

... verschwindet die verfärbte Zahnsubstanz ohne vorherige Maskierung zuverlässig unter<br />

der Krone.<br />

9<br />

Exzellentes Ergebnis von natürlicher Ästhetik<br />

Yuki Momma, RDT<br />

Abschluss in Dentaltechnologie an der<br />

Yukioka Zahntechnikerschule in Japan<br />

—<br />

1998 startete er seinen beruflichen Werdegang<br />

im Dentallabor Obal;<br />

<strong>20</strong>00 wechselte er als Zahntechniker an<br />

die Miyamoto Dental Clinic; berufsbegleitendes<br />

Studium am Osaka Ceramic<br />

Training Center; danach begann er seine<br />

Karriere als Keramiker im Gnathos Dental<br />

Studio in Weston, Massachusetts.; gründete<br />

<strong>20</strong>17 das Dentallabor Ceramic Artisan<br />

Dental Lab.; seitdem Publikation von Fachartikeln<br />

und Referententätigkeit (unter<br />

anderem <strong>20</strong>18 in Boston, <strong>20</strong>19 in New York)<br />

Ceramic Artisan Dental Lab Inc.<br />

506 Boston Post Road Weston MA 02493<br />

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10 KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

OMNICHROMA – eine Fülle an Möglichkeiten<br />

Ein Anwendungsbeispiel aus den USA<br />

Ein häufiger Alptraum, mit dem Zahnärzte täglich konfrontiert werden, hat mit der Farbauswahl<br />

der Materialien zu tun, die wir im Mund unserer Patienten verwenden. Für die meisten von uns sind die Tage<br />

der silbernen Amalgamfüllungen und Goldkronen vorbei; unsere Patienten wollen natürlich aussehende<br />

Zähne. Und natürlich ist heute relativ dazu, wie oft sie ihre Zähne gebleacht haben.<br />

Text /Bilder Dr. Michael Miyasaki<br />

Die Angst vor der Farbwahl steigt, wenn in der gut beleuchteten<br />

und gut sichtbaren vorderen Lächelzone gearbeitet wird.<br />

Dr. Israel Abramov von der städtischen Universität New York<br />

hat einst herausgefunden, dass Frauen besser in der Lage<br />

sind, Farbtöne und subtile Farbunterschiede zu erkennen.<br />

Deshalb verlasse ich mich oft auf meine weiblichen Teammitglieder,<br />

um die Farbwahl des von uns verwendeten Materials<br />

zu bestätigen. In meinen mehr als 30 Jahren in der Praxis habe<br />

ich gerade akzeptiert, dass ich für den Rest meiner Karriere<br />

Farben wählen muss, und einer meiner Träume war, mir keine<br />

Sorgen über die Farbe der von mir verwendeten Komposit-<br />

Restaurationsmaterialien machen zu müssen.<br />

Dann wurde ich von Tokuyama Dental angesprochen, um ihr<br />

neuestes Material, OMNICHROMA, auszuprobieren. Ein einfarbiges<br />

Komposit, das sich, wie sie sagten, an die Farbe des<br />

umgebenden Zahnes anpassen würde. Als mir gesagt wurde,<br />

dass sie ein neues Material hätten, bei dem eine Farbe für fast<br />

jede direkte Kompositrestauration geeignet wäre, war ich in<br />

der Tat sehr skeptisch. Könnte ein Traum wahr werden?<br />

Tokuyama Dental hat ein Kompositmaterial entwickelt,<br />

das auf dem Konzept des "Chamäleoneffektes" basiert.<br />

Sie haben ein einziges Material geschaffen, das eine breite<br />

Palette natürlicher Zahnfarben abdecken kann. Das bedeutet<br />

Einsparungen durch weniger Zeitaufwand für die Farbwahl<br />

sowie monetäre und räumliche Einsparung, da nicht mehr so<br />

viele verschiedene Farben, jeweils in unterschiedlichen Opazitätsgraden,<br />

bevorratet werden müssen. Nach Jahren der<br />

Forschung und Entwicklung hat Tokuyama Dental das sehr<br />

beeindruckende OMNICHROMA-Komposit entwickelt, welches<br />

das einfachste Farbsystem bietet, das ich kenne.<br />

OMNICHROMA ist ein einfarbiges Universal-Komposit, welches<br />

strukturelle Farben erzeugt. Dieses einfarbige OMNICHROMA<br />

hat die Fähigkeit, die 16 klassischen VITA-Farben ästhetisch<br />

mit der Smart Chromatic Technology von Tokuyama Dental<br />

zu vereinen, was durch die Verwendung von gleichmäßig<br />

großen 260 nm-Kugelfüllern erreicht wird. OMNICHROMAs<br />

sphärische Füllstoffe wirken als additives Farbmischsystem,<br />

das sich von den meisten Kompositen unterscheidet, die<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

11<br />

1 2<br />

3<br />

4 5 6<br />

das subtraktive Farbmischsystem mit Pigmenten und Farbstoffen<br />

verwenden. Das subtraktive Farbmischsystem erfordert<br />

die Auswahl einer zum Zahn passenden Farbe, da die<br />

Materialfarbe durch die Pigmentierung festgelegt wird. Mit<br />

dem additiven Farbmischsystem erzeugt OMNICHROMA eine<br />

Rot-Gelbe-Strukturfarbe, die dem umgebenden natürlichen<br />

Zahn entspricht.<br />

Das klingt gut, aber wir wissen auch, dass ein Zahn viele<br />

verschiedene Opazitäten hat, aus denen sich seine Farbe<br />

zusammensetzt. Normalerweise ist das Dentin opaker als der<br />

transluzentere Schmelz. Die Transluzenz des Zahnschmelzes<br />

gibt uns eine natürliche Tiefe. Bei den meisten Kompositmaterialien<br />

haben wir also opakere Dentinfarben, transluzentere<br />

ästhetische Schmelzfarben, vielleicht eine Universalfarbe und<br />

andere Sonder- oder Spezialfarben. Auch hier ersetzt OMNI-<br />

CHROMA alle diese Farben, allerdings mit einem Vorbehalt.<br />

Bei der Anfertigung einer großen Restauration der Klasse<br />

III oder IV würde die Restauration aufgrund der Dunkelheit<br />

der Mundhöhle den Anschein erwecken, einen niedrigeren<br />

Farbwert zu haben (Farbwert ist die relative Helligkeit oder<br />

Dunkelheit einer Farbe). Beim OMNICHROMA-System gibt es<br />

in diesem Fall den OMNICHROMA-BLOCKER, der als linguale<br />

Schicht verwendet werden kann, um den höheren Farbwert<br />

von großen Frontzahnrestaurationen zu erhalten oder<br />

um leichte Verfärbungen zu maskieren, die zum Beispiel bei<br />

Klasse I- oder Klasse II-Restaurationen nach der Entfernung<br />

von Amalgam auftreten können.<br />

OMNICHROMA ist sowohl für die Verwendung im Front- als<br />

auch im Seitenzahnbereich geeignet. Der Patient im folgenden<br />

Fallbericht benötigte den Austausch einer insuffizienten<br />

Amalgamfüllung im Seitenzahnbereich, und wir entschieden<br />

uns für OMNICHROMA als Restaurationsmaterial, um die<br />

Materialqualitäten zu demonstrieren.<br />

Patientenfall<br />

Zunächst wurde der Zahn mit einer Karpule mit 1.8 cc<br />

2 %igem Lidocain 1:100.000 epi örtlich betäubt und anschließend<br />

der Zahn mittels Kofferdam isoliert (Abb. 1). Für die<br />

sonst aufwendige Farbauswahl wurde keine Zeit benötigt, da<br />

wir OMNICHROMA (Tokuyama Dental) verwendeten.<br />

Der Zahn wies interproximale Kariesbereiche auf und der distal-linguale<br />

Höcker war betroffen. Die Amalgamrestauration,<br />

Karies und schwache Bereiche des Zahnes wurden entfernt.<br />

Die okklusalen Ränder wurden abgeschrägt, um den Verbund<br />

und die Farbanpassung zu verbessern (Abb. 2).<br />

Seek, ein Kariesindikator von Ultradent, wurde verwendet, um<br />

sicherzustellen, dass kein kariöses Restdentin zurückbleibt »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


12 KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

7 8<br />

9<br />

© Copyright<br />

10<br />

12<br />

13 11 14<br />

(Abb. 3). Anschließend wurde dann der Zahn mit dem MicroEtcher<br />

CD von Danville und einem Aluminiumoxid-Pulver<br />

(27 Mikron) abgestrahlt (Abb. 4). Zur Herstellung des distalen<br />

Kontakts wurde das V3-Matrizensystem von Triodent verwendet<br />

(Abb. 5).<br />

Danach wurde der Zahn selektiv mit einer 35 %igen Phosphorsäure<br />

geätzt. Das Ätzmittel wurde am Schmelzrand platziert,<br />

um eine signifikante Phosphorsäureätzung des Dentins<br />

zu vermeiden (Abb. 6).<br />

Das Ätzmittel wurde dann gründlich vom Zahn abgespült und<br />

der Dentinbereich des Zahnes feucht gehalten. Die vom Arzt<br />

gewählte G5 wurde wegen ihrer antimikrobiellen, desensibilisierenden<br />

Eigenschaften in den Zahn einmassiert (Abb. 7).<br />

Nun wurde Universal Bond (Tokuyama Dental) auf den Zahn<br />

appliziert. Dieses Universal Bond ist ein Zwei-Flaschen-System,<br />

das in einem Dappenbecher gemischt und dann auf den<br />

Zahn aufgetragen wird (Abb. 8). Ein schwacher Luftstrom<br />

wird auf die Oberfläche aufgetragen, bis das Tokuyama Universal<br />

Bond nicht mehr in Bewegung ist, und dann wird ein<br />

milder Luftstrom verwendet. Es ist nicht notwendig, das Bonding<br />

vor dem Aufbringen des OMNICHROMA-Komposites zu<br />

lichthärten. Die Verwendung von Tokuyama Universal Bond<br />

spart Zeit bei der Behandlung und lässt die Bedenken bezüglich<br />

mangelnder Lichtintensität verschwinden (Abb. 9).<br />

Eine kleine Menge des mittelfließfähigen Komposites Estelite<br />

Universal Flow (Tokuyama Dental) wurde auf den Kavitätenboden<br />

appliziert, um die Kavität auszukleiden und eine<br />

vollständige Anpassung zu gewährleisten (Abb. 10). Dann<br />

wurde der opake OMNICHROMA BLOCKER dort platziert,<br />

wo der Zahn auf dem Kavitätenboden dunkler war (Abb. 11).<br />

In der Folge wurde OMNICHROMA-Komposit inkrementell<br />

platziert (Abb. 12).<br />

Bei der Verwendung der Komposit-Instrumente fällt auf, dass<br />

das Komposit es ermöglicht, mit dem Material zu arbeiten<br />

ohne zu kleben. Es ist zu beachten, dass OMNICHROMA<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

13<br />

selbst bei Einwirkung von Umgebungslicht genügend Arbeitszeit<br />

hatte, um seine ideale Konturierung zu ermöglichen.<br />

Bevor es ausgehärtet wird, erscheint OMNNICHROMA normalerweise<br />

opaker und weißer als die umgebende Zahnhartsubstanz,<br />

wird aber nach dem Aushärten halbtransluzent.<br />

Jedes Komposit-Inkrement wurde mit Ultradents Valo Grand<br />

ausgehärtet (Abb. 13). Die vollständige Aushärtung ist bei<br />

der Arbeit mit jedem lichthärtenden Kompositmaterial von<br />

entscheidender Bedeutung. Nachdem die Kavität vollständig<br />

gefüllt war, wurde die Okklusalfläche poliert.<br />

Tokuyama Dental ist seit langem für seine qualitativ hochwertigen<br />

und hochästhetischen Komposite bekannt, und<br />

OMNICHROMA ist ein Beispiel für diese Linie von Hochleistungs-Kompositen,<br />

wie zum Beispiel Estelite Sigma Quick<br />

(Tokuyama Dental). Dieser Fall zeigt, dass OMNICHROMA in<br />

vielen Bereichen hervorragende Leistungen erbringt. Es lässt<br />

sich sehr gut handhaben und die einzelne Farbe hat eine ausgezeichnete<br />

Ästhetik, die sich nahtlos an die Umgebungszahnfarbe<br />

anpasst. Die Polierbarkeit ist leicht zu erreichen;<br />

sowohl Patient als auch Behandler waren mit den Ergebnissen<br />

nach der Restauration eines stark geschädigten Zahnes<br />

zufrieden (Abb. 14).<br />

Dr. Michael A. Miyasaki<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

praktiziert in Sacramento, Kalifornien/<br />

USA; war Lehrkraft an der University of<br />

Southern California School of Dentistry und<br />

hält international Vorträge; er ist Director<br />

of Education am Pacific Aesthetic Continuum;<br />

seit über 30 Jahren führt er Live-OP<br />

zu Ästhetik, Okklusion, Laseranwendung<br />

und Implantaten durch; heute bringt er das<br />

beste Material und die besten Techniken<br />

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oft gar nicht, dass sie besonders gefährdet sind. Dazu<br />

gehören: Diabetiker, Raucher und Senioren sowie Personen<br />

mit hormonellen Veränderungen oder Dauer-Gestresste.<br />

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Dentalbarometer April <strong>20</strong><br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


14<br />

KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

© Dao<br />

Füllungstechnologie feiert<br />

10-Jähriges: überraschend jung –<br />

überraschend bewährt<br />

Die ganze endodontische Behandlung von der Wurzel bis zur Krone, englisch: „R2C – The Root to Crown<br />

Solution“, hat es doch schon immer gegeben, oder? Wer in diesem System denkt und therapiert, dem<br />

mag es so vorkommen, obwohl es erst drei Jahre jung ist. Eine Komponente hat aber soeben einen<br />

schönen runden Geburtstag erreicht: Die SDR-Technologie feiert ihr zehnjähriges Bestehen.<br />

Text Dr. Christian Ehrensberger<br />

Die SDR-Technologie hat vor zehn Jahren der Bulkfill-<br />

Technik den entscheidenden Schub gegeben. Das weltweit<br />

erste fließfähige Material in diesem Marktsegment überzeugte<br />

die Zahnärzte. Sie ergriffen nun in großer Zahl die<br />

Chance, statt einer mühsamen und wegen der vielen Schritte<br />

auch fehleranfälligen Inkrementtechnik eine Kavität von bis<br />

zu vier Millimetern Tiefe auf einmal zu füllen. Ein einziges<br />

Inkrement reichte!<br />

Ein Game Changer der Füllungstherapie<br />

Die zugrundeliegende SDR-Technologie kombiniert viele<br />

vorteilhafte Eigenschaften mit hoher Relevanz für die zahnärztliche<br />

Praxis. Das Material ist fließfähig, aber es fließt nicht<br />

weg, und es weist selbstnivellierende Eigenschaften auf.<br />

Dies bedeutet für die Praxis, dass es gut an die Wandungen<br />

und vor allen Dingen an den Boden der Kavität anfließt und<br />

sich adaptiert.<br />

Das Akronym SDR bedeutet übrigens Stress Decreasing Resin<br />

(= Stress verminderndes Harz) und steht für den extrem niedrigen<br />

Polymerisationsstress. Er gilt als Voraussetzung für eine<br />

lange Haltbarkeit von Füllungen, speziell in Kavitäten mit<br />

hohem C-Faktor, zum Beispiel bei Postendo-Kavitäten.<br />

In Studien haben sich die Vorteile dieser Werkstofftechnologie<br />

immer wieder bestätigt. 1-3 Eine besondere Beachtung<br />

verdient die Studie von Prof. Dr. Jan W. V. van Dijken, Universität<br />

Umeå, Schweden. »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

15<br />

1<br />

Die Fähigkeit eines Komposits zur Adaptation an die Wandungen und den Boden des<br />

approximalen Kastens stellt eine entscheidende Voraussetzung für die Dichtigkeit dar.<br />

3 4<br />

@ Dentsply Sirona<br />

@ Holzmeier<br />

Diese Eigenschaften tragen speziell in der Endodontie zu einem bakteriendichten Verschluss<br />

des Wurzelkanalsystems bei (hier: Micro-CT nach Wurzelkanalobturation mit<br />

AH Plus und Guttapercha und nach koronalem Verschluss mit SDR).<br />

Breit indiziert und speziell auch für diese Indikationen empfohlen: postendodotische Versorgung von Klasse-I- und Klasse-II-Kavitäten unter Verwendung der SDR-Technologie.<br />

2<br />

@ Holzmeier @ Dr. F. Paqué<br />

esd_drittelQ_dental-barometer-3-<strong>20</strong>19_mai<strong>20</strong>19.pdf 1 06.05.<strong>20</strong>19 17:08:04<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


16 KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

© Copyright<br />

5 6<br />

@ Dao<br />

@ Dao<br />

Beispiel für eine indirekte Restauration nach Wurzelkanalbehandlung: Zunächst erfolgte der Stumpfaufbau mit Bulkfill-Komposit (zweimalige Applikation von SDR flow+, Dentsply<br />

Sirona), anschließend die Versorgung mit einer Krone, die adhäsiv befestigt wurde (Calibra-System, Dentsply Sirona).<br />

Sechs-Jahres-Studie: in situ<br />

beobachtet, beurteilt und bewährt<br />

„Im sechsjährigen Follow-up-Zeitraum erwies sich die Bulkfill-Technik<br />

als klinisch sicheres Verfahren mit sehr akzeptabler<br />

Langlebigkeit“ – so lautet das Fazit des Studienleiters. 4<br />

Die Ergebnisse haben die Leistungsfähigkeit des dabei<br />

eingesetzten Komposits und seiner wissenschaftlichen<br />

Grundlagen über einen langen Beobachtungszeitraum bestätigt<br />

(SDR Technologie, Dentsply Sirona).<br />

Mit mehr als 62 Millionen Applikationen durch 84.000<br />

Anwender steht die SDR-Technologie im Bulkfill-Komposit-<br />

Bereich einsam an der Spitze. Eine weitere Aufwertung hat<br />

sich erst kürzlich durch die neue Materialvariante SDR flow+<br />

ergeben. Sie weist eine noch höhere Verschleißfestigkeit und<br />

eine verbesserte Röntgensichtbarkeit auf. Darüber hinaus ist<br />

sie in drei zusätzlichen Farben (A1, A2, A3) erhältlich. Und das<br />

ursprüngliche Indikationsspektrum von Klasse-I- und Klasse-<br />

II-Kavitäten hat sich auf Klasse-III- und Klasse-V-Kavitäten<br />

ausgeweitet. Auch bei Milchzahnversorgungen im Seitenzahnbereich<br />

empfiehlt sich SDR flow+.<br />

Einsam an der Spitze – im System<br />

ein Teamplayer<br />

So klar die SDR-Technologie im Bulkfill-Bereich das Feld<br />

anführt, so teamfreudig zeigt sie sich im Rahmen der integrierten<br />

Lösung „R2C – The Root to Crown Solution“. Diese<br />

folgt konsequent der Erkenntnis, dass sich nur dann das<br />

beste Ergebnis erzielen lässt, wenn von der Wurzelkanalbehandlung<br />

bis zur koronalen Restauration die einzelnen<br />

Schritte miteinander harmonieren und ein stimmiges Gesamtkonzept<br />

ergeben.<br />

Ray und Trope haben das eindrucksvoll bewiesen 1 : In ihrer<br />

Studie ging die Erfolgsquote von Zähnen mit guter Wurzelkanalobturation<br />

bei schlechter koronaler Restauration von<br />

zirka 90 Prozent auf 44 Prozent zurück. In einem späteren<br />

systematischen Review und einer Metaanalyse legten Gillen<br />

et al. nach 2 : Die besten klinischen Resultate werden durch<br />

eine adäquate Wurzelkanalbehandlung und eine adäquate<br />

restaurative Behandlung erzielt. 5,6<br />

Zu den wesentlichen Komponenten des R2C-Systems zählen<br />

darum unter anderem endodontische Feilen (zum Beispiel<br />

WaveOne Gold), ein kabelloser Motor (X-Smart IQ), der mit<br />

einer App (Apple iOS IQ-App) über ein Tablet gesteuert werden<br />

kann, ein Universaladhäsiv mit aktiver Feuchtigkeitskontrolle<br />

(Prime&Bond active/Active-Guard Technology) und ein<br />

nanokeramisches Komposit für die letzte okklusale Schicht<br />

zur Komplettierung der direkten koronalen Restauration in<br />

unterschiedlichen Viskositäten (Ceram.x Spectra ST HV und<br />

LV, Dentsply Sirona).<br />

Fazit für die Praxis<br />

Es ist beruhigend zu wissen, dass all diese Produkte ihre<br />

speziellen Vorzüge haben, wie oben für die bewährte SDR-<br />

Technologie und insbesondere für das Bulkfill-Komposit<br />

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SDR flow+ beispielhaft dargestellt. Ihre volle Leistungskraft jedoch entfalten<br />

die R2C-Komponenten im Teamplay.<br />

So dürfte dieses System in sieben Jahren ebenfalls einen runden Geburtstag<br />

begehen können. Den Zehnten der SDR-Technologie kann übrigens jeder<br />

mitfeiern und dabei selbst profitieren – mit der aktuellen Jubiläumspackung:<br />

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1 – 6<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion der Barometer Verlagsgesellschaft mbH angefordert werden.<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


18 ENDODONTIE<br />

5<br />

9<br />

OPG-Ausschnitt der 2-Jahres-Kontrolle: Eine vollständige periapikale Heilung bei<br />

komplettiertem Wurzelwachstum mit größerer Wurzellänge und Dentinstärke ist zu<br />

befunden, Bildunterschrift vgl. Gewebereaktion Typ 1.<br />

© Copyright Dr. Schmoeckel<br />

Regenerative Endodontie?<br />

Ein Fallbericht mit vier Jahren Follow-up<br />

Bei avitalen Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum stellt eine Wurzelkanalbehandlung<br />

eine besondere zahnärztliche Herausforderung dar. 6 Insbesondere der große Wurzelkanaldurchmesser,<br />

die dünnen Kanalwände und der weit offene Apex bereiten dabei Schwierigkeiten (Abb. 1) 3 . In diesem<br />

Beitrag soll daher die Option der regenerativen Endodontie anhand eines Patientenfalls näher beleuchtet<br />

und gegenüber bislang gängigen Therapieoptionen wie der Apexifikation abgegrenzt werden.<br />

Text /Bilder ZA Mhd Said Mourad, OÄ Dr. Ruth M. Santamaría, Prof. Dr. Christian H. Splieth, Dr. Julian Schmoeckel<br />

Die sogenannte Apexifikation war bislang eine gängige<br />

Therapieoption für avitale Zähne mit nicht abgeschlossenem<br />

Wurzelwachstum . 14 Bei dieser Behandlung soll eine<br />

apikale Barriere durch die Anwendung von Kalziumhydroxid<br />

über einen längeren Zeitraum geschaffen werden. 5 Die<br />

wesentlichen Nachteile der Apexifikation sind die insgesamt<br />

lange Behandlungs- und Nachbeobachtungszeit, da diverse<br />

Behandlungssitzungen benötigt werden, sowie die trotz<br />

Behandlung verbleibenden dünnen Wurzelkanalwände, die<br />

Frakturen begünstigen. 21<br />

Eine weitere regelmäßig angewandte Behandlungsoption<br />

nutzt Mineral Trioxide Aggregates (MTA) 16, 18 , um damit in<br />

einem einzigen Termin eine „künstliche apikale Barriere“ am<br />

weit geöffneten Apex zu schaffen. Die Verwendung von MTA<br />

reduziert die benötigte Zeit deutlich im Vergleich zur Apexifikation,<br />

jedoch bleibt als gravierender Nachteil, dass die Wurzelkanalwände<br />

auch nach Anwendung dieser Technik immer<br />

dünn und daher fragil bleiben. 16<br />

Die Revaskularisation oder heute meist als regenerative<br />

endodontische Therapie (RET) bezeichnet, ist eine neuartige<br />

Behandlungsoption, die einen biologischen Ansatz zur<br />

Behandlung von avitalen bleibenden Zähnen mit nicht abgeschlossenem<br />

Wurzelwachstum bietet.<br />

Die Revaskularisation liefert zugleich häufig gute Behandlungsergebnisse<br />

8 und versetzt den Zahnarzt somit in die Lage,<br />

eine weitere Behandlungsoption anzubieten. Dabei wird dem<br />

nekrotischen Zahn mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum<br />

gar die Möglichkeit auf eine (scheinbare) „Wiederbelebung<br />

der Pulpa“ gegeben und das Wurzelwachstum kann<br />

2, 19<br />

somit weiter fortschreiten.<br />

Wesentliche Voraussetzungen für die gewünschte Reaktion<br />

des Gewebes nach regenerativer endodontischer Behandlung<br />

stellen die vollständige Entfernung der nekrotischen Pulpa<br />

und die ordnungsgemäße Desinfektion des Wurzelkanals<br />

dar. 10, 1<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ENDODONTIE<br />

19<br />

Die Wurzelkanaldesinfektion erfolgt hingegen nicht genauso<br />

wie bei der konventionellen Wurzelkanaltherapie, bei der eine<br />

deutliche Bearbeitung des Wurzelkanals mit endodontischen<br />

Feilen durchgeführt wird. Bei der RET sollte die Instrumentierung<br />

des Wurzelkanals auf ein Minimum beschränkt werden,<br />

bevor ein desinfizierendes Medikament ins Wurzelkanalsystem<br />

appliziert<br />

13, <strong>20</strong><br />

wird.<br />

In der wissenschaftlichen Literatur sind für die Desinfektion<br />

im Rahmen der RET die Verwendung einer Triple-Antibiotika-<br />

Paste (TAP), einer doppelten Antibiotika-Paste (DAP) und von<br />

7, 9, 11<br />

Kalziumhydroxid beschrieben.<br />

Im Folgenden wird deshalb ein Fall präsentiert und diskutiert,<br />

bei dem die RET als Therapieoption einer irreversiblen Pulpitis<br />

und teilweiser nekrotischer Pulpa bei einem Molaren mit nicht<br />

abgeschlossenem Wurzelwachstum angewandt wurde.<br />

Fallbericht<br />

Ein achtjähriges Kind wurde von seinem Hauszahnarzt zur<br />

Abteilung Kinderzahnheilkunde des Zentrums für Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK) der Universitätsmedizin<br />

Greifswald mit dem Verweis "Behandlung der kariösen<br />

Läsionen wegen mangelnder Kooperation“ überwiesen. Der<br />

Patient berichtete über spontane Schmerzen auf der rechten<br />

Seite des mandibulären Molarenbereichs (regio 46).<br />

1<br />

Zahnfilm nach dentalem Trauma permanenter oberer Scheidezähne mit nicht<br />

abgeschlossenem Wurzelwachstum ohne Anhalt auf eine Wurzelfraktur. Eine Wurzelkanalbehandlung<br />

für solche Zähne stellt aufgrund des großen Wurzelkanaldurchmessers<br />

(a), den dünnen Kanalwänden (b) und dem weit offenen Apex (c) eine große Herausforderung<br />

dar.<br />

© ZA Mourad<br />

Nach klinischer Untersuchung erfolgte die radiologische<br />

Untersuchung: Im Röntgenbild war im Unterkiefer rechts am<br />

ersten permanenten Molaren eine tiefe kariöse Läsion mit Pulpabeteiligung,<br />

und einer wahrscheinlichen periapikalen Läsion<br />

(mesiale Wurzel) bei nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum<br />

und dünnen Wurzelkanalwänden zu befunden (Abb. 2).<br />

Aufgrund der vorliegenden klinischen und radiologischen<br />

Befunde wurde für den Zahn 46 die Diagnose irreversible Pulpitis<br />

und teilweise nekrotische Pulpa mit Verdacht auf Parodontitis<br />

apicalis gestellt. Die Eltern wurden mittels informierter<br />

Zustimmung (informed consent) ausführlich über die oben<br />

genannten Therapiemöglichkeiten wie die Apexifikation, das<br />

Schaffen einer apikalen Barriere mit MTA, die Extraktion und<br />

den schließlich beschlossenen Versuch einer RET aufgeklärt.<br />

1. Behandlungssitzung bei der RET<br />

Da der Patient zwar ängstlich doch potentiell behandlungswillig<br />

war, wurde die Behandlung mittels Lachgassedierung<br />

empfohlen und durchgeführt. Mit der Zahnbehandlung 46<br />

wurde nach Aufklärung und Applikation einer Lokalanästhesie<br />

(Ultracain D-S, Sanofi Aventis) im Unterkiefer rechts sowie<br />

der Applikation von Kofferdam für eine absolute Trockenlegung<br />

begonnen.<br />

Zunächst wurde die gesamte Pulpa entfernt und im Zuge<br />

der minimalen Aufbereitung der Kanalwände wurden die »<br />

2<br />

OPG-Ausschnitt des Anfangsbefundes des Patientenfalls: Die kariöse Läsion an Zahn 46<br />

mesial reicht bis an die Pulpa. Zudem besteht der Verdacht auf eine apikale Aufhellung,<br />

insbesondere an der mesialen Wurzel.<br />

3<br />

Die Auswahl einer präkonfektionierten Stahlkrone (hier von 3M Espe) in der richtigen<br />

Größe erfolgt in der Regel aus einem Kronenset.<br />

© ZA Mourad © Dr. Schmoeckel<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


<strong>20</strong> ENDODONTIE<br />

Kanäle mit <strong>20</strong> ml 0.6 % NaOCl (je Kanal) mit einer ‘sidevents‘-Nadel<br />

(Canal Clean, Biodent) mit abgeschlossenem<br />

Ende gespült. Dies sollte das Risiko der Applikation von NaOCl<br />

in den peri-apikalen Raum minimieren.<br />

4 a<br />

© ZA Mourad<br />

Das Trocknen der Kanäle erfolgte mit sterilen Papierspitzen<br />

und anschließend wurde eine TAP, das Ciprofloxacin (250<br />

mg), Metronidazol (500 mg) und Minocyclin (50 mg) enthielt,<br />

in die Kanäle unter Verwendung einer Lentulospirale mit<br />

einem langsamen Handstück eingebracht. Auf die Kanaleingänge<br />

wurde ein Wattepellet platziert und der Zahn temporär<br />

verschlossen (IRM, Dentsply). Zur Weiterbehandlung eine<br />

Woche später war der Zahn nun asymptomatisch.<br />

9<br />

4 b<br />

Bildunterschrift<br />

Klinisches Bild: Bei der 2-Jahres-Kontrolle zeigt sich klinisch eine adäquate Kronenversorgung<br />

des Zahnes 46. Der Patient befindet sich zu diesem Zeitpunkt noch in der<br />

Wechselgebissphase.<br />

© ZA Mourad<br />

2. Behandlungssitzung bei der RET<br />

Die Behandlung wurde, erneut unter Lachgassedierung,<br />

Lokalanästhesie und Kofferdam zur absoluten Trockenlegung,<br />

weitergeführt. Die Spülung der Kanäle erfolgte wieder mit <strong>20</strong><br />

ml 0.6 % NaOCl und die Trocknung mit sterilen Papierspitzen.<br />

Als finale Spüllösung wurde 17 % EDTA in die Kanäle eingebracht.<br />

Mit einer sterilen K-Feile (ISO: 30) wurde anschließend<br />

die Blutung in den Wurzelkanälen induziert. Als das Blut das<br />

Niveau der Kanaleingänge erreichte, wurden kleine Stücke<br />

Gelasponschwamm (Gelaspon, Bausch and Lomb) auf den<br />

Blutungsbereich am Eingang des Kanals gelegt. MTA (Ledermix<br />

® MTA, RIEMSER Pharma GmbH) wurde mit sterilem Wasser<br />

vermischt und auf den “blutigen“ Gelasponschwamm<br />

aufgetragen. Der Zahn wurde mit IRM (Dentsply) gefüllt und<br />

mit einer konfektionierten Stahlkrone (3M Espe, Abb. 3) unter<br />

Verwendung eines dünnfließenden Glasionomerzements (Fuji<br />

Triage, GC) zur Zementierung, versorgt.<br />

© Copyright<br />

Kontrollsitzungen bis zu fast<br />

vier Jahre nach der RET<br />

Zu den ersten drei Kontrollbesuchen, die nach drei, neun<br />

und 16 Monaten erfolgten, war der Zahn 46 stets asymptomatisch.<br />

Auch nach zwei Jahren war der Zahn sowohl<br />

klinisch funktional als auch ohne pathologische Befunde<br />

(Abb. 4). Die röntgenologische Kontrolle zeigte zudem eine<br />

eindrucksvolle vollständige periapikale Heilung mit apikalem<br />

Verschluss, sowie einer signifikanten Zunahme der Wurzellänge<br />

und -dicke (Abb. 5). Die letzte Fotodokumentation bei<br />

einem zahnärztlichen Kontrolltermin nach RET erfolgte bislang<br />

nach fast vier Jahren. Dabei stellte sich der Zahn immer<br />

noch sowohl klinisch funktional als auch asymptomatisch<br />

dar (Abb. 6). Eine erneute röntgenologische Kontrolle schien<br />

daher nicht indiziert und eine weitere Strahlenbelastung zu<br />

diesem Zeitpunkt unnötig.<br />

6<br />

Klinisches Bild: Bei der Kontrolle nach fast vier Jahren zeigt sich weiterhin klinisch eine<br />

adäquate Kronenversorgung. Der Patient weist nun ein juveniles permanentes Gebiss auf.<br />

© ZA Mourad<br />

Diskussion<br />

Durch die RET beziehungsweise Revaskularisation konnten bei<br />

diesem Patientenfall die Nachteile der traditionellen Behand-<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ENDODONTIE<br />

21<br />

lungsoptionen bei der Apexifikation oder der MTA-Technik<br />

(mit apikalem Plug), die wegen spröden denaturierten Dentins<br />

häufig zu Frakturen führt, überwunden werden.<br />

Die RET bietet, wie auch dieser Fall zeigt, gar eine Chance<br />

für weitere Wurzelkanal- und Apexentwicklung, welche die<br />

Prognose für den Zahn verbessert, da insbesondere dadurch<br />

22, 23<br />

das Frakturrisiko sinkt.<br />

Eine ausreichende Desinfektion des Wurzelkanalraums wird<br />

entweder mit Kalziumhydroxid oder einer Antibiotika-Paste<br />

als intrakanaläres Medikament erreicht. 7 Laut der American<br />

Association of Endodontics 17 , wird die TAP (Gemisch aus 1:1:1<br />

Ciprofloxacin:Metronidazol:Minocyclin) bis zu einer Endkonzentration<br />

von 0,1 bis 1,0 mg/ml für das regenerative Verfahren<br />

bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum<br />

empfohlen. Bei diesem Patientenfall wurde daher dieser Empfehlung<br />

gefolgt.<br />

Eine retrospektive Auswertung von Röntgenaufnahmen bei<br />

Zähnen, die mit RET unter Verwendung von TAP als intrakanaläres<br />

Medikament im Vergleich zu anderen Materialien wie<br />

Kalziumhydroxid oder Formocresol behandelt wurden, zeigte,<br />

dass bei Verwendung von TAP eine signifikant erhöhte Dicke<br />

der Wurzelkanalwand erreicht werden konnte. 24<br />

Die Stammzellen der apikalen Papilla (SCAP) gelten als Hauptquelle<br />

der Zellen für die Pulparegeneration bei Zähnen mit<br />

nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum. 26 Ein geeignetes<br />

Spülprotokoll sollte daher Anwendung finden, um eine hohe<br />

Überlebensrate des SCAP zu gewährleisten. 25 Die endgültige<br />

Spülung mit 17 % EDTA hat sich bei regenerativen endodontischen<br />

Prozeduren als vorteilhaft erwiesen, da EDTA die größte<br />

Zellüberlebensrate (89 % Lebensfähigkeit) für die Stammzellen<br />

der apikalen Papilla aufweist. 25<br />

Nach Chen et al. (<strong>20</strong>12) 4 können fünf verschiedene Typen der<br />

Gewebereaktion nach RET an permanenten Zähnen mit nicht<br />

abgeschlossenem Wurzelwachstum, nekrotischer Pulpa und<br />

apikaler Läsion, beobachtet werden. In diesem Fall wurde die<br />

primär erwünschte Typ-1-Gewebereaktion als apikaler Verschluss<br />

beobachtet, die eine Zunahme der Wurzellänge sowie<br />

der Wurzeldentindicke beschreibt.<br />

Die Art der finalen restaurativen Versorgung stellt sicherlich<br />

einen der wichtigsten Aspekte für einen langfristigen Therapieerfolg<br />

dar. In diesem Fall wurde die Stahlkrone als Versorgungsoption<br />

genutzt, da Stahlkronen auch bei bleibenden<br />

Molaren eine höhere Erfolgsquote, verglichen mit anderen<br />

Materialen wie Amalgam oder Komposit, aufweisen und ein<br />

recht guter langfristiger Randschluss gewährleistet werden<br />

kann. 15<br />

In diesem Fall wurden also, zumindest bis zur Nachkontrolle<br />

nach viereinhalb Jahren, die Hauptziele der regenerativen<br />

Endodontie erreicht: guter Heilungsprozess und Abwesenheit<br />

11, 17<br />

von klinischen oder radiologischen Symptomen.<br />

Fazit<br />

Eine regenerative endodontische Behandlung sollte als biologische<br />

Behandlungsoption für das Management von avitalen,<br />

permanenten Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum<br />

bei der Therapieentscheidung aufgrund zahlreicher<br />

Vorteile mit in Betracht gezogen werden.<br />

1 – 26<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion der Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

angefordert werden.<br />

Mhd Said Mourad<br />

Zahnarzt<br />

Abteilung für Präventive Zahnmedizin<br />

und Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Prof. Dr. Christian H. Splieth<br />

Zahnarzt<br />

Leiter der Abteilung für Präventive<br />

Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Dr. Ruth M. Santamaría<br />

Zahnärztin<br />

Oberärztin der Abteilung für Präventive<br />

Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Dr. Julian Schmoeckel<br />

Zahnarzt<br />

Oberarzt der Abteilung für Präventive<br />

Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

—<br />

Walther-Rathenau-Straße 42<br />

17475 Greifswald<br />

Tel.: +49 3834 867 136<br />

E-Mail: julian.schmoeckel@uni-greifswald.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


22 ENDODONTIE<br />

9<br />

Bildunterschrift<br />

© Copyright<br />

Treffer aus dem spitzen Winkel<br />

Weltweit stehen Endodontie-Experten vor denselben Herausforderungen: ein genaues Bild von der<br />

Gesamtsituation zu erhalten, die entsprechenden Instrumente dafür auszuwählen und das dreidimensionale<br />

Wurzelkanalsystem vollständig von Bakterien und Debris zu reinigen. Ein extrem flexibles<br />

NiTi-Feilensystem kann helfen, spitze Winkel zu meistern, genau wie andere Herausforderungen, die Fußballfans<br />

bestens bekannt sind. Der italienische Endo-Spezialist Dr. Andrea Balocco zeigt in zwei Fällen aus<br />

seiner Praxis in Aosta, dass Zahnärzte wie Profifußballer den perfekten Dreh anstreben.<br />

Text /Bilder Dr. Andrea Balocco<br />

In einem normalen Fußballspiel ist es für den gegnerischen<br />

Stürmer fast unmöglich aus einem spitzen Winkel zu treffen,<br />

solange der Torhüter ruhig bleibt und die Gesetze der Physik<br />

befolgt, indem er die lange Ecke abschirmt – außer natürlich,<br />

man ist Marco van Basten und schafft es, allen Regeln der<br />

Wahrscheinlichkeit entgegen, trotzdem zu treffen, so wie im<br />

legendären EM-Finale 1988.<br />

In der Endodontie stehen Experten manchmal vor ähnlich<br />

herausfordernden Situationen: Winkel von fast 90 Grad<br />

erfordern den Einsatz extrem flexibler Instrumente sowie<br />

das richtige taktile Gefühl beim Führen der rotierenden Feile<br />

durch den Kanal. Enge Tunnel sind zudem auch im endodontischen<br />

Alltag ein vertrautes Bild und lassen sich mit der<br />

passenden Crown-down-Sequenz meistern, wie der zweite<br />

Fall des folgenden Berichts verdeutlicht.<br />

Patientenfall 1 – Den Bogen raushaben<br />

Eine 42-jährige Patientin wurde zum Abschluss einer von<br />

einem Kollegen begonnenen Wurzelkanalbehandlung in<br />

unsere Praxis überwiesen. Im Notdienst war beim zweiten<br />

Prämolaren des rechten Oberkiefers eine Pulpotomie durchgeführt<br />

worden. Der behandelnde Zahnarzt hatte zur Rettung<br />

des Zahnes eine Kalziumhydroxid-Einlage appliziert, um<br />

ihn für die folgende Wurzelkanalbehandlung vorzubereiten.<br />

Nach Sichtung der Röntgenbilder stellte sich heraus, dass<br />

Zahn 15 eine ungewöhnliche Anatomie aufwies: In der präoperativen<br />

Aufnahme war eine scharfe Kurve vom koronalen<br />

Drittel der Wurzel aus verlaufend sichtbar, welche bei der<br />

anschließenden Formgebung eine echte Herausforderung<br />

darstellen würde (Abb. 1).<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ENDODONTIE<br />

23<br />

1 2<br />

3<br />

Präoperatives Röntgenbild Fall 1, Zahn 15<br />

Pulpenkammer mit zwei getrennten Kanälen<br />

Vorgebogene Handfeilen zur Sondierung<br />

4<br />

Regenerierung von “Controlled Memory”-Feilen unter<br />

Wärmebehandlung<br />

5<br />

Klassische HyFlex CM-Sequenz im Organizer<br />

6<br />

Kontrollaufnahme mit zwei Instrumenten im Kanal<br />

Bei Fortsetzung der Behandlung unter Kofferdam wurde<br />

zunächst die Pulpakammer genauestens inspiziert. Dabei<br />

konnten eindeutig zwei voneinander unabhängige Kanäle<br />

identifiziert werden (Abb. 2). Beide Kanäle wurden mit vorgebogenen<br />

Hand-Stahl-Feilen der Größe 6 sondiert. Anschließend<br />

wurde ein manueller Gleitpfad mit Handfeilen der<br />

Größe 08, 10 und 12 geschaffen. Die Form der verwendeten<br />

Handfeilen gab bereits eine erste Vorstellung davon, womit<br />

wir es im vorliegenden Fall zu tun hatten (Abb. 3).<br />

Die eigentliche Aufbereitung erfolgte mithilfe von HyFlex<br />

CM NiTi-Feilen. „CM" steht dabei für den sogenannten<br />

„Controlled Memory"-Effekt. Durch geschickte Nutzung der<br />

physikalischen Eigenschaften der Legierung leitete der internationale<br />

Dentalspezialist COLTENE seinerzeit die Entwicklung<br />

bruchfester NiTi-Feilen ein. Genau wie die eingesetzten<br />

Handfeilen sind auch „CM“-behandelte NiTi-Feilen vorbiegbar,<br />

sie weisen allerdings keinen Rückstelleffekt auf wie<br />

herkömmliche NiTi-Feilen. Feilen wie die HyFlex CM behalten<br />

ihre Form und bewegen sich zuverlässig im Kanalzentrum.<br />

Nach Verwendung können sie durch einfaches Erwärmen<br />

wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht werden, das heißt<br />

sie nehmen während der Sterilisation im Autoklaven von<br />

selbst ihre typische Spiralform an. Diesen physikalischen Prozess<br />

kann man sogar mit eigenen Augen beobachten, wenn<br />

man ein handelsübliches Feuerzeug zur Demonstration ihrer<br />

regenerativen Fähigkeiten an die Feile hält (Abb. 4). Findet die<br />

Feile nicht zu ihrer alten Form zurück, ist es quasi an der Zeit<br />

einen „Ersatzspieler einzuwechseln“.<br />

Zur Bewältigung der scharfen Kurve im vorliegenden Patientenfall<br />

kam folgende Sequenz zum Zug: Als Erstes wurde die<br />

HyFlex CM 15/.04 auf Arbeitslänge eingesetzt. Danach wurde<br />

die HyFlex CM <strong>20</strong>/.06 bis auf drei Millimeter der Arbeitslänge<br />

in den Kanal eingeführt. Zur Ausformung des apikalen Drittels<br />

wurde die Aufbereitung mit einer jeweils auf Arbeitslänge<br />

eingeführten 25/.04- und 30/.04-Feile abgeschlossen (Abb. 5).<br />

Die hohe Flexibilität der extrem bruchsicheren Instrumente<br />

ermöglichte die Überwindung des spitzen Winkels, sodass<br />

die Feilen problemlos der natürlichen Anatomie des Wurzelkanals<br />

folgten. Mit tupfenden Auf- und Abbewegungen der<br />

Feile wurde der Apex erreicht und beide Kanäle konnten von<br />

der vorliegenden Debris gereinigt werden. Selbstverständlich<br />

wurde beim jeweiligen Instrumentenwechsel ein sorgfältiges<br />

Spülprotokoll durchgeführt, um sicherzustellen, dass sämtliche<br />

Bakterien, die nicht ins Wurzelkanalsystem gehören,<br />

entfernt werden.<br />

In der Kontrollaufnahme ist der spitze Winkel von fast 90<br />

Grad im Wurzelkanal leicht erkennbar. Zwei HyFlex-Instrumente<br />

wurden auf Arbeitslänge eingeführt und folgen<br />

automatisch der ungewöhnlichen Kurve (Abb. 6). Zu guter<br />

Letzt wurde die Wurzelkanalbehandlung mit einer Carrierbasierten<br />

Obturation abgeschlossen. Das postoperative<br />

Röntgenbild zeigt, dass bei der endodontischen Behandlung<br />

keinerlei Stufen oder andere iatrogene Schädigungen<br />

entstanden sind. Die Guttapercha stellt eine perfekte<br />

Kurve da, von der auch Fußballer der ersten Liga in Italien<br />

träumen (Abb. 7). »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


24 ENDODONTIE<br />

9<br />

7<br />

Postoperatives Röntgenbild Fall 1, Zahn 15<br />

Bildunterschrift<br />

8<br />

Präoperatives Röntgenbild Fall 2, Zahn 16<br />

© Copyright<br />

9<br />

Kontrollaufnahme Fall 2<br />

10<br />

Postoperatives Röntgenbild Fall 2<br />

Patientenfall 2 – Tunnelspiel<br />

In diesem Fall wurde eine 28-jährige Patientin mit Schmerzen<br />

im rechten Oberkiefer in unserer Praxis vorstellig. Zahn 16 war<br />

bereits stark zerstört und schrie förmlich nach einer längst<br />

überfälligen Wurzelkanalbehandlung.<br />

Die präoperative Röntgenaufnahme zeigte eine sehr kompliziert<br />

geformte mesio-bukkale Wurzel: Diese war nicht nur<br />

relativ dünn, sondern wies auch eine sehr abrupte Krümmung<br />

auf, die unmittelbar unter dem Kanaleingang begann (Abb. 8).<br />

Erneut kamen HyFlex CM NiTi-Feilen, diesmal in einer speziellen<br />

Crown-down-Sequenz, zum Einsatz: Zunächst erfolgte<br />

die Einführung einer 25/.08-Feile bis auf fünf Millimeter vor<br />

Arbeitslänge in den Kanal, dann einer 30/.06-Feile bis auf drei<br />

Millimeter vor Arbeitslänge. In der palatinalen und disto-bukkalen<br />

Wurzel folgte eine 25/.06-Feile auf volle Arbeitslänge.<br />

Die beiden mesio-bukkalen Kanäle wurden mit folgender<br />

Sequenz instrumentiert: <strong>20</strong>/.06 (bis auf fünf Millimeter vor<br />

Arbeitslänge), 30/.04 (bis auf drei Millimeter vor Arbeitslänge)<br />

und schließlich die HyFlex CM 25/.04 auf Arbeitslänge.<br />

Das chemische Reinigungsprotokoll wurde durch die intrakanaläre<br />

Erwärmung von Hypochlorit ebenfalls leicht modifiziert.<br />

Diese Technik zeigte besonders gute Ergebnisse im<br />

apikalen Delta der palatinalen und disto-bukkalen Wurzel.<br />

Auch hier veranschaulicht die Röntgenkontrolle den ultradünnen<br />

Tunnel, den es zu passieren galt (Abb. 9). In der Nachuntersuchung<br />

beweist die postoperative Röntgenaufnahme<br />

zudem, dass die Carrier-basierte Obturation ihr Ziel erreicht<br />

hat, obwohl solch feine Strukturen nicht gerade leicht zu<br />

durchdringen sind (Abb. 10).<br />

Die Wurzel allen Übels<br />

In Zeiten allgegenwärtiger Selfie-Schnappschüsse und der<br />

ständigen Optimierung der Selbstinszenierung auf den eigenen<br />

Social-Media-Kanälen scheint es, dass gerade jüngere<br />

Patienten Zahnprobleme vor allem dann behandeln lassen,<br />

sobald sie sich in der ästhetischen Zone abspielen. Spricht<br />

man über buchstäblich tiefer „verwurzelte“ Schmerzen, bringen<br />

viele Patienten in Italien offensichtlich eine hohe Leidensfähigkeit<br />

mit, wenn es um die Vermeidung einer vermeintlich<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


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umfangreichen und daher mutmaßlich auch schmerzhaften<br />

Behandlung geht. Aufgabe des Endo-Spezialisten<br />

ist es, Patienten über die Chancen einer modernen<br />

Wurzelkanalbehandlung zu informieren und somit Vorurteile<br />

über den Eingriff selbst abzubauen.<br />

High-Tech-Instrumente ermöglichen eine zuverlässige,<br />

effektive und gründliche Reinigung des Kanals und<br />

machen die endodontische Versorgung zu einer wertvollen<br />

Option, um den Verlust eines ansonst gesunden<br />

Zahnes zu verhindern. Selbst in Fällen mit ungewöhnlicher<br />

Anatomie, die vor Jahren noch als „unbehandelbar"<br />

bezeichnet wurden, kann mittlerweile häufig eine<br />

Wurzelkanalbehandlung mit überzeugender Langzeitprognose<br />

durchgeführt werden.<br />

Fazit<br />

Flexible NiTi-Instrumente wie die HyFlex-Feile erlauben<br />

Endo-Experten selbst ungewöhnliche dreidimensionale<br />

Wurzelkanalanatomien zu reinigen und zu formen.<br />

Scharfe Kurven und dünne Tunnel sind nur zwei<br />

Anwendungsbeispiele, welche die Bruchfestigkeit und<br />

Flexibilität modularer NiTi-Systeme demonstrieren.<br />

Clever kombiniert können jene Feilen in allen gängigen<br />

Aufbereitungstechniken eingesetzt werden – für ein<br />

qualitativ hochwertiges Ergebnis auf „WM-Niveau“.<br />

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ZAHN-<br />

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Dr. Andrea Balocco<br />

Zahnarzt<br />

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erwarb <strong>20</strong>09 seine "Laurea in Odontoiatria<br />

e Protesi Dentaria" an der<br />

Universität Parma (Italien); habilitierte<br />

an derselben Universität und<br />

begann seine Lehrtätigkeit mit dem<br />

Schwerpunkt Endodontie während<br />

seiner praktischen Arbeit in einer<br />

Zahnklinik in Aosta;<br />

als Mitglied der ESE sowie verschiedener<br />

endodontischer Gesellschaften<br />

seines Heimatlandes leitet<br />

Balocco regelmäßig nationale wie<br />

internationale Workshops.<br />

—<br />

Coltène/Whaledent GmbH & Co. KG<br />

Raiffeisenstraße 30<br />

89129 Langenau<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


26 ENDODONTIE<br />

© VDW<br />

9<br />

Bildunterschrift<br />

Revision eines Zahns mit doppelter<br />

Kanalkrümmung<br />

© Copyright<br />

Revisionen stellen eine Herausforderung für die meisten Zahnärzte dar. Die Ursache für den primären<br />

Misserfolg kann unterschiedliche Ursachen haben, ist aber immer in einer unzureichenden Reinigung<br />

des Endodonts begründet. Dies kann an einem sehr stark verzweigten Kanalsystem liegen, oder<br />

auch im Nichterreichen der Arbeitslänge begründet sein, wie auch im hier beschriebenen Fall.<br />

Text/Bilder Dr. Gaizka Loroño, Bilbao/Spanien<br />

Eine 51-jährige Frau wurde zur Behandlung überwiesen. Die<br />

allgemeine Anamnese ergab keinen besonderen Befund. Die<br />

spezielle Anamnese von Zahn 15 ergab eine Perkussionsempfindlichkeit<br />

des Zahnes und Palpationsempfindlichkeit in der<br />

apikalen Region des gleichen Zahnes. Auf der intraoralen<br />

Röntgenaufnahme stellte sich eine apikale Läsion im periapikalen<br />

Bereich dar. Ursächlich war vermutlich eine pathologisch<br />

veränderte Pulpa aufgrund einer vorherigen Behandlung mit<br />

Unterfüllung (siehe Abb. 1 a). In der DVT-Aufnahme bestätigte<br />

sich der Verdacht der apikalen Läsion und es konnte durch<br />

die Auswertung des DVT eine doppelte Kanalkrümmung in<br />

mesiodistaler (Abb. 1 b) und in palatinal-bukkaler Richtung<br />

(Abb. 1 c) festgestellt werden. Die Diagnose: eine symptomatische<br />

apikale Parodontitis am zuvor behandelten Zahn.<br />

Nach Lokalanästhesie mit 3,6 ml 2 % Lidocain mit Zusatz von<br />

Epinephrin (1:80.000), erfolgte die Isolierung mittels Kofferdam<br />

und die Zugangspräparation. Während der gesamten<br />

Aufbereitung wurde insgesamt mit 12 ml 5,25 % NaOCl<br />

gespült. Für die koronale Entfernung der Guttapercha wurden<br />

ein Gates-Glidden-Bohrer Nr. 2 und eine VDW.ROTATE<br />

Revisionsfeile 25.05 verwendet. Da die Wurzelfüllung deutlich<br />

zu kurz war, wurde in dieser Region die unabsichtliche<br />

Präparation einer Stufe vermutet, sodass an dieser Stelle mit<br />

besonderer Vorsicht vorgegangen wurde, um eine weitere<br />

Verschlechterung der Situation zu vermeiden.<br />

Nach Entfernung des Füllmaterials wurde die Stufe dargestellt<br />

und mithilfe von vorgebogenen ISO 8 K-Feilen (VDW)<br />

umgangen. Als nächstes wurde mit dem Apexlokator Raypex<br />

5 (VDW) die Arbeitslänge ermittelt. Anschließend wurde<br />

mit ISO 10 und 15 K-Feilen ein Gleitpfad hergestellt und dann<br />

mit VDW.ROTATE Instrumenten 15.04 und <strong>20</strong>.05 präpariert<br />

(Abb. 2 a und 2 b). Dabei wurden die Feilen nicht in der empfohlenen<br />

Sequenz und Single-Length-Technik angewendet,<br />

sondern in Kombination mit einer Crown-down-Technik.<br />

Die Crown-down-Technik ermöglicht es, den koronalen<br />

Abschnitt des Wurzelkanals zu erweitern, um das Vordringen<br />

der Feile in die komplexen Bereiche zu erleichtern und<br />

den Wandkontakt und somit den Stress für die Instrumente<br />

zu reduzieren. Aus diesem Grund wurde, direkt nachdem die<br />

Kanalkrümmung mit VDW.ROTATE 15.04 passiert war, VDW.<br />

ROTATE <strong>20</strong>.05 verwendet, um den Abschnitt koronal der<br />

Krümmung aufzubereiten und damit den Kanal zu erweitern<br />

und das Erreichen der Arbeitslänge mit VDW.ROTATE 15.04<br />

zu erleichtern. Nachdem auch das VDW.ROTATE <strong>20</strong>.05 Instrument<br />

auf Arbeitslänge gebracht worden war, wurde die<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ENDODONTIE<br />

27<br />

1 a<br />

1 b<br />

1 c<br />

2 a<br />

Die intraorale Röntgenaufnahme des<br />

Auf der DVT-Aufnahme ist eine Kanal-<br />

Auf der DVT-Aufnahme ist eine Kanal-<br />

Röntgenaufnahme des periapikalen<br />

periapikalen Bereichs zeigt die apikale<br />

krümmung in mesiodistaler Richtung<br />

krümmung in palatinal-bukkaler Richtung<br />

Bereichs mit VDW.ROTATE <strong>20</strong>.05 im<br />

Läsion.<br />

zu erkennen.<br />

zu erkennen.<br />

Wurzelkanal<br />

2 b<br />

3<br />

4 a<br />

4 b<br />

Intraorale Ansicht des periapikalen Bereichs<br />

EDDY Spülspitze (VDW) im Wurzelkanal<br />

Abschließende Obturation mit Guttapercha<br />

b) Intraorale distale Röntgenaufnahme des<br />

mit VDW.ROTATE <strong>20</strong>.05 im Wurzelkanal<br />

und einem kunstharzbasierten Sealer:<br />

periapikalen Bereichs<br />

a) Okklusale Ansicht<br />

Aufbereitung beendet. Diese Entscheidung wurde getroffen,<br />

weil das apikale Gauging eine ISO <strong>20</strong> Klemmpassung ergab<br />

und eine weitere Kanalerweiterung nicht notwendig war.<br />

Die abschließende Spülung erfolgte mit 3 ml 5,25 % NaOCl,<br />

1 ml 17 % EDTA und noch einmal 3 ml 5,25 % NaOCl. Die drei<br />

Spüllösungen wurden dabei mit einer EDDY Spülspitze (VDW)<br />

bei einer Frequenz von 6.000 Hz für 30 Sekunden aktiviert<br />

(Abb. 3). Nach dem Trocknen des Kanals wurde eine Downpack-<br />

und Backfill-Obturation mit BeeFill 2in1 (VDW) durchgeführt,<br />

mit AH-Plus (Dentsply Sirona) als Sealer (Abb. 4 a, b<br />

und c). Der Zahn wurde anschließend mit einem provisorischen<br />

Material verschlossen und die Patientin zur definitiven<br />

Restauration zurücküberwiesen.<br />

Dr. Gaizka Loroño<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

Endodoncia Exclusiva<br />

Hurtado de Amezaga <strong>20</strong><br />

48008 Bilbao, Spanien<br />

www.loronoendodoncia.com<br />

4 c<br />

c) Intraorale orthoradiale Röntgenaufnahme des periapikalen Bereichs<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


28 ENDODONTIE<br />

9<br />

Bildunterschrift<br />

© Copyright<br />

Wurzelkanalaufbereitung mit nur einer<br />

reziprokierenden Feile, biokeramischer<br />

Obturation und einem MTA-Sealer<br />

Die Tendenz geht heute eindeutig zu Einfeilensystemen, weshalb hier ein sicheres und<br />

dennoch relativ schnelles System vorgestellt werden soll. In diesem klinischen Fall wurde das Reciproc<br />

Feilensytem von VDW gewählt; hier die M-Wire Feile R25 mit der Länge von 25 mm, ISO 25.<br />

Text /Bilder Dr. Ernst M.Posch<br />

Wie bei jeder endodontischen Behandlung sollte auch bei<br />

Einfeilensystemen die Arbeit unter absoluter Trockenlegung<br />

mittels Kofferdam erfolgen, nicht zuletzt, weil besonders<br />

bei diesen Systemen auf die ausgiebige Spülung der Kanäle<br />

geachtet werden sollte.<br />

Bei der R25 handelt es sich um eine moderne M-Wire NiTi<br />

Legierung, welche sich durch eine hohe Flexibilität auszeichnet<br />

und damit auch für enge und gekrümmte Kanäle verwendet<br />

werden kann. Die Feile hat einen s-förmigen Querschnitt<br />

mit einem regressiven Taper, das heißt die Konizität beträgt<br />

auf den ersten 3 mm von apikal 8 %, danach nach koronal<br />

4 %. Passend dazu stehen Papierspitzen und Guttaperchaspitzen<br />

zur Verfügung, mit exakt auf die Feile ausgerichteten<br />

Durchmessern und Konizitäten, was besonders die Einstiftobturationstechnik<br />

erleichtert.<br />

Es handelt sich darüber hinaus um eine Einmalfeile, welche<br />

maximal für Molaren mit vier Kanälen benutzt werden kann,<br />

danach nicht mehr eingesetzt werden sollte. Vorteil: keine<br />

Aufbereitung des Instrumentes ist erforderlich, einhergehend<br />

mit weniger Gefahr für eine Kontamination des Personals<br />

und weniger Aufbereitungskosten. Die Drehung in Schneidrichtung<br />

ist größer als die in der Rückbewegung, bei einem<br />

großen Spanraum. Es sollte immer nur ohne Druck auf und<br />

ab bewegt werden, bis ca. 3 mm in die Tiefe. Danach ist das<br />

Instrument zu säubern und der Kanal zu spülen. Vor dem<br />

Einsatz der Reciproc Feile sollte auf einen geradlinigen Zugang<br />

zum Wurzelkanal geachtet werden.<br />

In diesem Bericht wird ein Patientenfall vorgestellt, der im<br />

Einzelnen auf die Arbeitsschritte mit einem reziprok arbeitenden<br />

System eingeht. »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


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instrumente<br />

scharfen ist<br />

geschichte<br />

1<br />

R25 Reciproc Feile<br />

2<br />

Röntgenaufnahme vor endodontischer Behandlung<br />

»ineffektiv<br />

»zeitaufwandig<br />

»verletzungsanfallig<br />

3<br />

Zustand nach Trepanation<br />

4<br />

Sekundäre Zugangskavität und Darstellen der<br />

Kanaleingänge mit long neck Rosenbohrer<br />

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5 a<br />

Sondieren der Wurzelkanäle mit Mikroopener<br />

5 b<br />

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6 b<br />

MTA-Sealer auf Masterpoint zum Benetzen<br />

der Kanalwände<br />

7<br />

Zustand nach WF: mesiale Kanäle bereits mit<br />

Komposit bakteriendicht verschlossen<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


30 ENDODONTIE<br />

9 Bildunterschrift<br />

8 9<br />

© Copyright<br />

Bakteriendichter präprothetischer Verschluss<br />

Abschlussröntgenbild<br />

Behandlung<br />

Eine 30jährige Patientin stellte sich mit akuten Beschwerden<br />

an Zahn 36 in der Praxis vor: Perkussion positiv, Vitalitätsprobe<br />

stark positiv, Parodontalspalt erweitert und beim<br />

Sondieren spontan blutend, bei sehr guter Mundhygiene.<br />

Die angefertigte Einzelzahnaufnahme zeigte deutlich eine<br />

Parodontalspalterweiterung und eine apikale Aufhellung.<br />

Nach Leitungsanästhesie und Anlegen von Kofferdam<br />

erfolgte die Trepanation des Zahnes.<br />

Zunächst wurde die primäre Zugangskavität präpariert, um<br />

einen geradlinigen Zugang zu den Kanälen darzustellen. Im<br />

Anschluss wurden die Kanaleingänge aufgesucht und mit<br />

einem Long Neck Rosenbohrer freigelegt. Nun konnte vorsichtig<br />

mit einem Mikroopener der Kanalverlauf sondiert werden,<br />

welcher je nach Gängigkeit mit einer Handfeile erforscht<br />

wird – hier mit einer 010 Feile. Mit der Handfeile erfolgte<br />

auch die initiale Längenbestimmung der Kanäle. Sodann<br />

konnte nun die reziprokierende Aufbereitung erfolgen.<br />

Die Feilen erweisen sich als extrem schneidfreudig, deshalb<br />

sollte man immer in mehreren Schritten passiv in den Kanal<br />

hineinarbeiten, unterbrechen und ausgiebig mit NaOCl spülen<br />

sowie die Feile säubern. Vor Erreichen der Arbeitslänge<br />

am besten noch einmal rekapitulieren, um eine Überinstrumentierung<br />

zu vermeiden. Dazu nochmal mit der 10er Handfeile<br />

die Längenbestimmung durchführen.<br />

Wir haben auf Arbeitslänge nun eine schnelle und saubere<br />

Kanalaufbereitung mit einem Durchmesser von 025 und<br />

einem Taper von 4 % generiert, ausreichend, um gründlich<br />

spülen zu können.<br />

Zur Entfernung des Smearlayers wird abschließend mit Canal-<br />

Pro EDTA 17 % gespült, danach als letzte „Ölung“ nochmal<br />

NaOCl 3 %. Mit den zum System passenden Papierspitzen<br />

erfolgt nun die Trocknung der Kanäle, danach kann obturiert<br />

werden.<br />

In diesem klinischen Fall wurde ein MTA-Sealer verwendet,<br />

welcher mit einer Guttaperchaspitze 025/4 % dünn bis zur<br />

Arbeitslänge an die Kanalwände appliziert wurde. Bei der<br />

Einstifttechnik kürzen wir die Guttapercha auf 8 mm und<br />

führen sie mit einem Handplugger bis auf Arbeitslänge ein.<br />

Der Gummistopp am Plugger wird dazu auf Arbeitslänge<br />

minus 8 mm eingestellt.<br />

Das Ganze wird schließlich mit einem Heatplugger thermoplastisch<br />

bis 3 mm vor Arbeitslänge verdichtet, um auch alle<br />

Ramifikationen zu versiegeln. Zum Schluss noch der Backfill,<br />

hier mit der kabellosen Obturationseinheit Elements free.<br />

Wir haben somit eine subcrestale Obturation, welche<br />

mit Komposite bis zum Pulpenkammerboden abgedeckt<br />

wird. Falls erforderlich kann noch ein Glasfaserstift adhäsiv<br />

befestigt werden beziehungsweise der Zahn präprothetisch<br />

adhäsiv und bakteriendicht rekonstruiert werden.<br />

Dr. Ernst M. Posch<br />

Endodontologe<br />

—<br />

Steingasse 7<br />

74909 Meckesheim<br />

Tel.: +49 6226 99 26 088<br />

Fax: +49 6226 99 26 077<br />

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32 ENDODONTIE<br />

Fit Kofferdam ® – Wie positioniert sich<br />

die moderne ZAP in Deutschland?<br />

Kofferdam heute: Fluch oder Segen? Frust oder Lust? Exotischer Luxus oder Relikt aus<br />

längst vergangener Zeit für „Freaks und Exoten“ oder die einzige praxisrelevante, zuverlässige<br />

und sichere Methode, ein steriles Operationsfeld und ein aseptisches Arbeiten, zum Beispiel in<br />

der Endodontie, bei der Eröffnung und Ausräumung der Pulpenkammer, zu ermöglichen?<br />

Text Silvia Geiger, Samswegen Bilder Dr. Frank Schäfers, Hattorf<br />

9 Bildunterschrift<br />

In Deutschland stieg die Akzeptanz von fünf Prozent im Jahr<br />

1991 auf nur 24 Prozent im Jahr <strong>20</strong>16, während diese in den<br />

USA schon 1995 mit 47 Prozent sehr hoch war.<br />

Gönnen Sie sich die absolute Trockenlegung mittels<br />

Kofferdam, zum Beispiel gemäß der Qualitätsrichtlinien für<br />

die endodontische Behandlung (ESE) oder aufgrund weiterer<br />

wissenschaftlicher Stellungnahmen anerkannter Fachgesellschaften<br />

(zum Beispiel DGZMK, DGZ). Dort heißt es: „Kofferdam<br />

hat bei jeder Sitzung einer Wurzelkanalbehandlung zu<br />

erfolgen“. In der Regel nimmt das Anlegen des Kofferdams<br />

nicht mehr als ein bis drei Minuten in Anspruch. Eine geringe,<br />

überdies ergonomisch sinnvolle und Zeit sparende Maßnahme<br />

im Vergleich zu den sonst üblichen sich wiederholenden<br />

Spülungen und dem damit verbundenen „Verpacken“<br />

des Patienten mittels Watterollen.<br />

© Copyright<br />

Akzeptanz des Kofferdams bei den Patienten<br />

Nach entsprechender, einführender Erklärung gibt es bei<br />

den Patienten eine gute Akzeptanz in Höhe von 64 Prozent.<br />

Die Patienten genießen das sichere Gefühl während der<br />

Behandlung: niemand manipuliert, zieht an der Wange oder<br />

Zunge, und die kalte Absaugtechnik, welche zum unnatürlichen<br />

Austrockenen der Mundhöhle führt, ist auch kein<br />

Thema mehr.<br />

Der Kofferdam macht es den Patienten leichter, den Mund<br />

geöffnet zu halten. Wenn nicht gearbeitet wird, ist das vorsichtige<br />

Schließen des Mundes, das Abschlucken von Speichel<br />

und die damit verbundene Gelenkentlastung ohne Weiteres<br />

möglich. Zudem gibt es keine unangenehmen Geschmacksbelästigungen,<br />

um nur einige Vorteile zu nennnen.<br />

Es spricht nichts gegen Kofferdam, denn bereits nach einiger<br />

Übung verkürzen und optimieren sich Ihre Behandlungsabläufe<br />

und -zeiten, woraus letztendlich eine deutliche Steigerung<br />

Ihrer Arbeitsqualität resultieren wird. Wäre doch<br />

gelacht, wenn sich die heutige Praxis nicht spielend zunutze<br />

machen würde, was der New Yorker Zahnarzt Dr. S.C.B.<br />

bereits 1864 in die Zahnheilkunde einführte. Getreu dem<br />

Motto „Simple is best“!<br />

Nutzen Sie das „Allroundtalent“ Kofferdam, um Ihren Patienten<br />

und sich die Prävention vor Verschlucken und Aspiration<br />

von Fremdkörpern dentalen Ursprungs, vor allem bei herabgesetztem<br />

Schluckreflex zu ersparen (zum Beispiel bei<br />

Patienten fortgeschrittenen Alters oder Patienten mit reduziertem<br />

Allgemeinzustand, aber auch bei Morbus Parkinson,<br />

der Behandlung unter Lokalanästhesie und Ähnliches).<br />

Gönnen Sie sich ab jetzt den Luxus eines perfekt übersichtlichen<br />

Arbeitsfeldes ohne störenden Speichel. Arbeiten Sie<br />

mit absolut trockenen und griffigen Instrumenten und ohne<br />

beschlagene Mundspiegel, welche Sie immer wieder „sichtfrei“<br />

machen müssen!<br />

Seien Sie gewiss, es gibt nur wenige absolute Kontraindikationen,<br />

bei welchen Sie zukünftig auf Kofferdam<br />

verzichten müssen: schwere obstruktive Atemwegserkrankungen,<br />

Klaustrophobie und fehlende Kooperation. Bei den<br />

relativen Kontraindikationen handelt es sich beispielsweise<br />

um bekannte oder vermutete Latexallergie (Lösung: latexfreien<br />

Kofferdam in Anwendung bringen) oder Epilepsie<br />

(mögliche Lösung: Rücksprache mit dem Hausarzt und Prämedikation)<br />

und andere.<br />

Betriebswirtschaftliche Relevanz der<br />

absoluten Trockenlegung mit Kofferdam<br />

Mit etwas Übung, einer optimalen Arbeitsvorbereitung und<br />

einer für das eigene Handling gut geeigneten Technik lässt<br />

sich Kofferdam in den unterschiedlichen Indikationen in<br />

ein bis drei Minuten über sechs Zähne äußerst zügig in situ<br />

bringen. Außerdem lässt sich jede Kofferdamanwendung<br />

wirtschaftlich positiv darstellen.<br />

Entdecken Sie die Anwendung des Kofferdams für sich und<br />

Ihre Patienten und investieren Sie gemäß des Mottos: „Sie<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ENDODONTIE<br />

33<br />

1<br />

Adhäsive Befestigung einer Krone 14 – die paragingivale waagerechte Präparation<br />

erforderte eine absolute Trockenlegung, um maximale Adhäsion für die Krone zu<br />

erzielen. Mit dieser Präparation und Eingliederung wurde eine sonst unumgängliche<br />

endodontische Behandlung mit anschließender Stiftversorgung vermieden.<br />

2<br />

Endodontische Behandlung an Zahn 26, Zustand nach Entfernung der palatinalen<br />

Wurzel und Darstellung von drei Wurzelkanälen in den zwei verbliebenen bukkalen<br />

Wurzeln mit provisorischer Aufbaufüllung palatinal aus Glasionomerzement<br />

3 4<br />

5<br />

Adhäsive Eingliederung von zwei einflügligen e.max Adhäsivbrücken zum Ersatz der<br />

Zähne 31 und 41 bei einem 15-jährigen Patienten bei Nichtanlage. Eindrucksvoll zu<br />

beobachten ist das Austrocknen der natürlichen Zähne bei längerer Positionierung<br />

des Kofferdams.<br />

Trockenlegung des Zahnes 11 mit der<br />

Klammer Nr. 210 ( Einzelzahnisolation) für<br />

eine endodontische Behandlung.<br />

Trockenlegung der Oberkieferfront<br />

(OK- Frontzahntrockenlegung 13 - 24),<br />

für diverse Indikationen relevant, zum<br />

Beispiel für eine adhäsive Restauration<br />

mit Komposit.<br />

6<br />

7<br />

Trockenlegung der OK- Front zzgl. Anwendung der Cervical-Klammer Nr. 214 zur temporären<br />

Verdrängung von Kofferdam und Gingiva nach appical, zum Beispiel zur adhäsiven<br />

Befestigung von Veneers, aber auch für ein absolut trockenes Arbeitsfeld, um eine<br />

Zahnhalskavität unter optimalen Bedingungen realisieren zu können.<br />

Trockenlegung von 35 bis 37, für Füllungstherapien oder endodontische Behandlungen in<br />

diesem Bereich (Klammer Nr. 7 in situ).<br />

sehen besser, was Sie behandeln, und Sie behandeln besser,<br />

was Sie besser sehen“ in einen Quantensprung. Oder im<br />

übertragenen Sinne: Gönnen Sie sich eine „Effizienzoffensive<br />

4.0“ mit der bisher eher schlummernden, aber genialen Erfindung<br />

von Sanford Christi Barnum aus dem Jahr 1864.<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Frank Schäfers (Patientenfälle, Zahnartpraxis<br />

in Hattorf).<br />

Silvia Geiger<br />

Referentin für Prävention,<br />

Parodontologie und Chirurgie<br />

—<br />

Hager & Werken GmbH & Co. KG<br />

Ackerstraße 1 · 47269 Duisburg<br />

E-Mail: info@hagerwerken.de<br />

www.hagerwerken.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


34 ABRECHNUNG<br />

Absolute Trockenlegung:<br />

Die Abrechnung von Kofferdam<br />

Die absolute Trockenlegung mittels Kofferdam ist in Deutschland noch eine Randfigur. Nur wenige<br />

Zahnarztpraxen nutzen die Möglichkeiten der absoluten Trockenlegung. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand,<br />

der Patient empfindet den Kofferdam nicht negativ, wie viele Zahnarztpraxen vermuten. Neben der Sicherheit<br />

für die Tätigkeit des Zahnarztes, überzeugt der Kofferdam auch bei Patienten. Kein Würgereiz, Vermeidung<br />

unangenehmer Gerüche und Geschmacksempfindungen bis hin zum leichteren Offenhalten des Mundes sind nur<br />

einige positive Aspekte. Warum also nicht über die Verwendung von Kofferdam nachdenken?<br />

Text Jana Brandt<br />

9<br />

Bildunterschrift<br />

© Copyright<br />

In der Zahnarztpraxis müssen hierfür die Organisation und<br />

der Zeitbedarf bei der Behandlung überdacht werden. Es werden<br />

zusätzliche Schritte notwendig und dies wirkt sich auf<br />

die Kalkulation bestimmter Behandlungsgebiete aus. Es handelt<br />

sich um eine delegierfähige Aufgabe, die eine Mitarbeiterin<br />

durchführen kann. Zeitbedarf und Honorierung richten<br />

sich nach dem Stundensatz und sind mittels BEMA 12 oder<br />

GOZ <strong>20</strong>40 gut vergütet. Wie sieht nun die Bestimmung der<br />

Abrechnung aus und welche Fallstricke sind bei der Berechnung<br />

nach BEMA zu beachten?<br />

1. Berechnung im BEMA via<br />

Sachleistung der GKV<br />

In der Sachleistung steht das Wirtschaftlichkeitsgebot an erster<br />

Stelle. Dies muss durch den Vertragszahnarzt strengstens<br />

beachtet werden. Der BEMA hat keine separate Gebührenposition<br />

für den Kofferdam, hierfür wird die BEMA 12 „Besondere<br />

Maßnahmen beim Präparieren oder Füllen“ herangezogen.<br />

Der Einsatz der BEMA 12 richtet sich nach dem<br />

Befund und der Indikation, diese Leistung zu erbringen. Die<br />

Keimabschirmung ist in vielen Behandlungsbereichen heutzutage<br />

eine wissenschaftliche Forderung und stellt somit<br />

einen wichtigen Bestandteil der Grundbehandlung dar. Die<br />

BEMA 12 kann eine Position sein, deren Erbringung angezweifelt<br />

werden kann. Dokumentation oder bildliche Darstellung<br />

sind somit für die Durchsetzung des Honoraranspruches<br />

elementar wichtig.<br />

Zur Dokumentation gehört mindestens die Angabe der Diagnostik<br />

und Indikation sowie die Angabe der Region mit den<br />

beklammerten Zähnen. Vorteilhaft ist außerdem die Angabe<br />

der Klammergrößen. Die bildliche Darstellung muss unter<br />

Beachtung des Strahlenschutzes gezielt angewendet werden.<br />

Dennoch ist es möglich und dringend anzuraten, bei<br />

endodontischen Behandlungen das Röntgenbild so anzufertigen,<br />

dass die Klammern an den Nachbarzähnen erkennbar<br />

sind. In der Wirtschaftlichkeit geht natürlich die Auffassung<br />

der Notwendigkeit zur Verwendung von Kofferdam je nach<br />

Sichtweise weit auseinander. Die Sachleistung der GKV soll<br />

indikationsgerecht und wirtschaftlich eingesetzt werden.<br />

Somit sind die Umsetzung der wissenschaftlichen Forderungen<br />

und die Wirtschaftlichkeit für die GKV problematisch. Es<br />

obliegt daher dem Zahnarzt, die Verwendung von Kofferdam<br />

gegenüber der GKV zu rechtfertigen und die Notwendigkeit<br />

darzulegen.<br />

Unter Beachtung der Keimfreiheit und Vermeidung einer<br />

erneuten Keimbesiedelung und einer Verschlechterung der<br />

Prognose des Heilungserfolges muss eine strenge Bewertung<br />

erfolgen. Dabei geht es somit nicht nur um die „Ist-Situation“,<br />

sondern auch um die Vermeidung möglicher Komplikationen<br />

oder Verschlechterungen in der Therapie und damit einhergehender<br />

zusätzlicher Kosten für die GKV, die mit dem Einsatz<br />

von Kofferdam vermieden werden können.<br />

Trotz Beschreibung, dass Kofferdam als besondere Maßnahme<br />

beim Präparieren oder Füllen gelten kann, findet die<br />

Verwendung bei Fissurenversiegelungen mittels Bestimmung<br />

ebenfalls ihre Indikation. Es lohnt sich also den Kofferdam<br />

gezielt in das Therapiekonzept einzubinden:<br />

Indikation<br />

Endodontie<br />

indirekte/<br />

direkte<br />

Überkappung<br />

Fissurenversiegelung<br />

Hinweis<br />

Die Auffassungen in der Wirtschaftlichkeitsprüfung sind<br />

hier sehr unterschiedlich. Ob der Kofferdam in jeder<br />

Behandlungssitzung indiziert ist, muss der Behandler<br />

entscheiden. Bei der Vitalexstirpation ist dies indiziert, in<br />

den Folgesitzungen muss der Zahnarzt abwägen, ob er dies<br />

als Sachleistung erbringen muss oder als zusätzliche private<br />

Leistung neben der elektrometrischen Längenmessung,<br />

analogen Leistungen oder den zusätzlichen Spülprotokollen<br />

separat vereinbart.<br />

Unter strenger Beachtung der Indikation und Prognose<br />

des Zahnes kann die keimfreie Behandlung als Sachleistung<br />

angezeigt sein. Die neue Qualitätsvorgabe zur cP/P gibt<br />

strenge Vorgaben und es kann zu Prüfungen kommen.<br />

Die Fissurenversiegelung unter Kofferdam ist in der<br />

Bestimmung der BEMA 12 ausdrücklich erlaubt, somit ist<br />

abweichend von der Vorgabe „Präparieren/Füllen“ auch die<br />

Fissurenversiegelung eine Indikation zur Berechnung der<br />

BEMA 12 für den Kofferdam zulässig.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ABRECHNUNG<br />

35<br />

Die erhöhte Dokumentationsanforderung kann gut mit der<br />

Delegation von Kofferdam abgefangen werden. Während die<br />

Mitarbeiterin den Kofferdam legt, kann der Behandler die<br />

Dokumentation anfertigen. Der Verzicht auf den Kofferdam<br />

kann einen erheblichen Honorarverlust bedeuten. Die Honorierung<br />

durch die BEMA 12 liegt bei etwa 10,80 Euro:<br />

Leistung<br />

Fissurenversiegelung/IP<br />

5<br />

Vitalexstirpationen<br />

cP/P<br />

Anzahl der<br />

Fälle pro Jahr<br />

fiktiv: 100 × IP5 je Quartal<br />

= 400 Fälle im Jahr<br />

*Berechnung je Kieferhälfte<br />

kann für 16/17,<br />

26/27, 36/37 und 46/47<br />

die IP 5 8× berechnet<br />

werden, jedoch die<br />

BEMA 12 nur 4×<br />

fiktiv: 5 je Quartal = <strong>20</strong><br />

Fälle im Jahr<br />

fiktiv: 15 Fälle je Quartal<br />

= 60 Fälle im Jahr<br />

Betrag<br />

wenn je Fall die BEMA 12 4×<br />

anzusetzen ist (je Kieferhälfte 1×)<br />

kann es zu folgender Berechnung<br />

kommen: 10,80 € × 4 × 400 Fällen<br />

= 17.280,00 €, denn die Anzahl<br />

der IP 5 ist oft nicht identisch mit<br />

der Anzahl der BEMA 12*<br />

4 × 10,80 € = 43,<strong>20</strong> €<br />

<strong>20</strong> × 10,80 € = 216,00 €<br />

60 × 10,80 € = 648,00 €<br />

Die Honorierung mit 10,80 Euro ergibt ein Zeitfenster von zirka<br />

7 Minuten bei einem Stundensatz von 90,00 Euro. In der Regel<br />

benötigt eine versierte ZFA zwischen 3 bis 5 Minuten zum Anlegen<br />

eines Kofferdams. Dies bedeutet, dass die Honorierung<br />

für den Zeitbedarf von 5 Minuten mit 10,80 Euro über dem<br />

Stundensatz liegt.<br />

Der Einsatz von Kofferdam in Verbindung mit einer Füllung<br />

muss der Behandler anhand des Wirtschaftlichkeitsgebotes<br />

und der aktuellen Diagnostik vornehmen. Mit der gewünschten<br />

Quadrantensanierung könnte der Einsatz von Kofferdam<br />

durchaus wirtschaftlich gestaltet werden, sofern der Vertragszahnarzt<br />

die Verwendung dessen als indiziert dokumentiert.<br />

In Verbindung mit der Mehrkostenvereinbarung bei<br />

Füllungen muss die Indikation zur BEMA 12 unter anderen<br />

Gesichtspunkten erfolgen – siehe unter Punkt 3.<br />

der Faktorausgleich für den Mehraufwand ratsam, denn der<br />

flüssige Kofferdam würde in dieser Konstellation keine selbstständige<br />

Maßnahme darstellen.<br />

In der Honorierung der GOZ <strong>20</strong>40 mit Faktor 2,3 nach Zeitaufwand<br />

unter Beachtung der Wirtschaftlichkeitsstunde von<br />

90,00 Euro, würde eine Behandlungszeit von zirka 5 Minuten<br />

bleiben. Der deutliche Vorteil in der GOZ liegt daran, dass<br />

kein Wirtschaftlichkeitsgebot vorhanden ist. Die Berechnung<br />

erfolgt nach Notwendigkeit, somit ist der Einsatz von Kofferdam<br />

in der privaten Abrechnung wesentlich breiter gefasst.<br />

Sie kann also zu jeder Sitzung Anwendung finden, sobald<br />

eine absolute Trockenlegung, keimfreie Behandlung vonnöten<br />

ist beziehungsweise eine Keimübertragung vermieden<br />

werden soll.<br />

3. Der Kofferdam als private<br />

Zusatzleistung in der GKV<br />

Der Patient der GKV hat die Wahl nach Aufklärung und Beratung<br />

zusätzliche private Leistungen in Anspruch zu nehmen.<br />

Der Kofferdam kann als Begleitleistung mit dem GKV-Patienten<br />

zusätzlich vereinbart werden, denn die Indikation in der<br />

Sachleistung wird unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

getroffen. Dies grenzt die Sachleistung der GKV deutlich ein.<br />

Eine Tabelle mit Möglichkeiten, die Sie bei Ihren privaten Zusatzangeboten<br />

einkalkulieren können, erhalten Sie gern auf<br />

Anfrage bei der Redaktion des Barometer-Verlags.<br />

Der Einsatz von Kofferdam ist ein zusätzlich attraktiver wirtschaftlicher<br />

Faktor in der Praxis, der sich bei kleiner Umstellung<br />

der Organisation leicht integrieren lässt. In anderen<br />

Ländern liegt der Anteil unter Kofferdam stattgefundenen<br />

Behandlungen deutlich höher als in Deutschland. Er erhöht<br />

die Sicherheit in der Behandlung und schafft ein angenehmeres<br />

Behandlungsgefühl bei den Patienten.<br />

2. Berechnung in der GOZ<br />

Die GOZ hält für den Kofferdam eine separate Position zur<br />

Verfügung, die GOZ <strong>20</strong>40 ist für das Anlegen von Kofferdam<br />

angedacht. In der GOZ ist die Honorierung mit 8,41 Euro bei<br />

Faktor 2,3 deutlich unter dem BEMA-Satz. Damit Sie die<br />

Honorierung der GKV erreichen können, benötigen Sie mit<br />

der GOZ <strong>20</strong>40 einen Faktor von 2,9 und befinden sich bereits<br />

im Bereich der Begründungen.<br />

Mit der GOZ kann die <strong>20</strong>40 für das Anlegen eines Spanngummis<br />

berechnet werden. Damit ist die Leistungsbeschreibung<br />

eindeutig. Der Zugriff auf die analoge Berechnung gemäß<br />

§ 6 (1) GOZ erlaubt jedoch die Berechnung von „flüssigem<br />

Kofferdam“ als selbstständige Maßnahme. Für die Kombination<br />

Kofferdam mit flüssigem Kofferdam zum Abdichten ist<br />

Jana Brandt<br />

Freiberufliche ZMV,<br />

Fachautorin & Referentin<br />

—<br />

Individuelles Praxismarketing &<br />

Abrechnungsbetreuung InPrA<br />

Kornmarkt 1 · 06256 Sangerhausen<br />

Tel.: +49 341 231 032-0<br />

E-Mail: redaktion@dental-barometer.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


36 ENDODONTIE<br />

Die Depotphorese ® als maßgeblicher Faktor<br />

erfolgreicher Wurzelkanalbehandlung<br />

Die erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung (WKB) mit der Depotphorese ® : Eine Betrachtung<br />

bei zuvor erfolgter endodontischer Behandlung und Zahnersatz in <strong>20</strong>08.<br />

Die Depotphorese ® wird vom Autor seit 1992 angewendet. Ein sehr zuverlässiges Verfahren, durch welches<br />

der Zahn derart keimarm/-frei wird, dass er nahezu steril erscheint, und welches bei der WKB im Allgemeinen<br />

und besonders auch in kritischen endodontischen Fällen seine Stärke aufzeigt. Der Autor hat nach Anwendung<br />

der Depotphorese ® keinen Zahn aufgrund endodontischer Problematik entfernen müssen. Es wird die<br />

alltägliche Endodontie mit der Depotphorese ® fallspezifisch kombiniert eingesetzt. Die Depotphorese ®<br />

lässt sich spontan und leicht in den endodontischen Alltag integrieren und sehr gut delegieren.<br />

Text /Bilder Dr. Thomas Peters<br />

Fallbeschreibung<br />

Die 1951 geborene Patientin erhielt in <strong>20</strong>08 eine Brücke von<br />

34 bis 38 (Abb. 1) mit WKB an 36 (Abb. 2). In <strong>20</strong>15 kam es<br />

zu einer lokalen Parodontitis Regio 36 (Abb. 3 und 4). Die<br />

Entzündung konnte durch lokale Maßnahmen bis <strong>20</strong>19 stabil<br />

behandelt werden. Im Oktober <strong>20</strong>19 kam es aber in Regio<br />

36 zu einer Fistelung (mesiale Wurzel, Abb. 5) und Druckschmerz.<br />

Am 29.10.<strong>20</strong>19 wurde die Brücke entfernt und eine WKB<br />

an 36 durchgeführt, hierbei ergänzend eine Hemisektion.<br />

Trotz Medikamenteneinlage verblieben die Fistel und das<br />

Beschwerdebild (Abb. 6 und 7). Es kam zur Anwendung der<br />

Depotphorese ® am 4.11., 13.11. und 13.12.<strong>20</strong>19, je an den<br />

mesialen Kanälen von 36 (Abb. 8). Die distale Wurzel von 36<br />

wurde aufgrund Nichterfordernis nicht mit einbezogen. Zwischenzeitlich<br />

erfolgte die Vorbereitung zu neuem Zahnersatz,<br />

da sich das klinische Bild ab Beginn der Depotphorese ® sehr<br />

deutlich besserte.<br />

Bereits am 19.12.<strong>20</strong>19 erfolgte die temporäre Eingliederung<br />

des Zahnersatzes. Die Fistel war innerhalb einer Woche vollständig<br />

verschlossen (Abb. 9). Am 13.01.<strong>20</strong><strong>20</strong> erfolgte die Wurzelfüllung<br />

(Abb. 10 und 11). Die ehemalige Fistel ist nur noch<br />

als narbige Schleimhauterhebung auszumachen (Abb. 12).<br />

Zahn 36 wurde mit Beginn der Depotphorese ® zunehmend<br />

beschwerdefrei und ist aktuell ohne Auffälligkeit und wieder<br />

von hoher Festigkeit. Durch seinen Erhalt konnte auf<br />

Implantation oder erforderliche Einbeziehung von Zahn 33 in<br />

eine neue Brückenkonstruktion verzichtet werden. Letztlich<br />

konnte wieder ein Ersatz, fast identisch dem vorherigen, ohne<br />

größere Maßnahmen eingegliedert werden. »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ENDODONTIE<br />

37<br />

1<br />

Zahnersatz aus <strong>20</strong>08<br />

2<br />

Röntgenaufnahme vom 17.06.<strong>20</strong>08<br />

3 4<br />

5<br />

Lokale Parodontitis in <strong>20</strong>15 Röntgenbefund <strong>20</strong>15<br />

Fistelung, Oktober <strong>20</strong>19<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


38 ENDODONTIE<br />

6 7<br />

Anhaltendes Beschwerdebild, 13.12.<strong>20</strong>19 Röntgenaufnahme vom 13.12.<strong>20</strong>19<br />

8 9<br />

Anwendung der Depotphorese ® Fistel vollständig verschlossen, 19.12.<strong>20</strong>19<br />

10<br />

Wurzelfüllung, 13.01.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

11<br />

Wurzelfüllung, 13.01.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

12<br />

Ergebnisstand am 15.01.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Fazit<br />

Wendet man fallspezifisch zur WKB die Depotphorese ® an,<br />

ergeben sich häufige Einsatzmöglichkeiten, welche einen<br />

nicht mehr erwarteten Zahnerhalt explizit zu sichern vermögen,<br />

was von Patientenseite ausnahmslos sehr honoriert wird.<br />

Kombiniert man, beispielsweise bei Fällen sich abzeichnender<br />

Misserfolge, die WKB mit der Depotphorese ® , lassen sich<br />

Erfolgsquoten sehr weit über statistischem Wert erreichen,<br />

und bis dahin schwierige oder aussichtslose Fälle können mit<br />

fast 100prozentiger Sicherheit ausgeheilt werden.<br />

Dr. Thomas Peters<br />

Zahnarzt<br />

1987-92 Studium in Hamburg;<br />

seit 1995 in eigener Praxis in Wuppertal<br />

niedergelassen; seit <strong>20</strong>07 Fortbildungen<br />

und Publikationen zur Depotphorese ®<br />

—<br />

Herzogstraße 17<br />

42103 Wuppertal<br />

Tel: +49 <strong>20</strong>2 451 002<br />

E-Mail: drthomaspeters@online.de<br />

www.drthomaspeters.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


7. VIP-ZM-Kongress<br />

„BIoloGIsche<br />

IMPlantoloGIe –<br />

auF Den Zahn GeFühlt“<br />

Kongresssprache:<br />

Deutsch<br />

5. – 7. JunI <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

FlonheIM/RheInhessen<br />

Unser diesjähriger VIP-ZM-Kongress findet unter dem Schwerpunkt<br />

„Bio logische Implantologie und Zirkonimplantate“ statt, denn nach<br />

Schätzungen wird der Marktanteil für Zirkonimplantate von derzeit 1,5 % auf<br />

25 % in den nächsten Jahren steigen. Ich möchte an dieser Stelle nur ein paar<br />

Referenten namentlich nennen: Prof. Thomas Zeltner (WHO),<br />

Dr. Volker von Baehr (IMD-Berlin), Prof. Dr. Jean-Pierre Bernard (Genf)<br />

sowie Prof. Itzhak Binderman (Tel Aviv). Das komplette Programm finden Sie<br />

auf der Webseite des VIP-ZM e. V.<br />

Für das Abendprogramm haben wir ein Party-Schiff gechartert, das Sie, in<br />

Bingen startend, durch das abendlich erleuchtete Mittelrheintal (UNESCO-<br />

Weltkulturerbe) führt.<br />

Ich freue mich, Sie bald in Flonheim zum 7. Kongress begrüßen zu dürfen.<br />

Ihr Dr. armin nedjat (Präsident VIP-ZM e. V.)<br />

Gebühr für den dreitägigen Kongress:<br />

Für VIP-ZM e. V. Mitglieder: kostenfrei<br />

Für nicht-Mitglieder: 495,– €<br />

Für Begleitpersonen : 90,– €<br />

beinhaltet das Dinner & die VIP-ZM-Party auf dem schiff)<br />

Jahre s-<br />

mit gliedschaft<br />

im VIP-ZM e. V.:<br />

149,– €<br />

www.vip-zm.de<br />

KontaKt<br />

telefon: +49 (0)6131 492 41 39<br />

e-mail: info@vip-zm.de<br />

VIP-ZM e. V.<br />

Verein innovativ-praktizierender<br />

Zahnmediziner/-innen e.V.


Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

Visalys ® Temp<br />

Auch mit Provisorien kann man glänzen<br />

Das provisorische Kronen- und Brückenmaterial von Kettenbach<br />

Dental glänzt mit Funktionalität und gleichzeitig<br />

hochästhetischen Ergebnissen. Ausgezeichnet mit hervorragender<br />

Bruchfestigkeit, auch bei hohen Kaubelastungen,<br />

steht Visalys ® Temp auch in puncto Ästhetik in<br />

nichts nach. Die Hochglanzpolierbarkeit und die leichte<br />

und präzise Ausarbeitung führen in jeder Situation zu<br />

brillanten Ergebnissen.<br />

Mit wenigen Schritten zum strahlenden Ergebnis<br />

Das Erstellen eines Provisoriums mit Visalys ® Temp führt<br />

mit wenigen Schritten, kurzer Arbeitszeit und einfacher<br />

Ausarbeitung zu eleganten Ergebnissen. Das Material<br />

lässt sich sehr einfach austragen und bindet innerhalb<br />

von nur 4 Minuten bereits vollständig ab. Nach finaler<br />

Aushärtung erreicht Visalys ® Temp eine außergewöhnlich<br />

hohe Bruchfestigkeit, welche zu spürbar weniger<br />

Brüchen und Reparaturen führt. Trotz der beachtlichen<br />

Stabilität lassen sich Provisorien aus Visalys ® Temp sehr<br />

leicht und präzise bearbeiten und führen zu passgenauen<br />

Ergebnissen. Ob hochglanzpoliert oder direkt eingesetzt,<br />

Provisorien aus Visalys ® Temp glänzen immer.<br />

Das Provisorium für vielfältige Ansprüche<br />

Visalys ® Temp wurde entwickelt, um das Warten des<br />

Patienten auf die definitive Restauration so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten. Der Patient bekommt einen<br />

ersten realitätsnahen Eindruck für seine endgültige<br />

Restauration und kann die Wartezeit ohne Einschränkungen<br />

in Funktionalität und Ästhetik mit einem guten<br />

Gefühl und Zufriedenheit überdauern. Ein Provisorium aus<br />

Visalys ® Temp, egal ob (Teil-)Krone, Brücke, Inlay, Onlay<br />

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Mit der Anmeldung zur Barometer Testphase akzeptieren Sie die Teilnahmebedingungen, einzusehen unter www.barometer-testphase.de


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Auswertung<br />

Rinn ® XCP-PSP Fit<br />

Positionierungssystem für Speicherfolien<br />

Welche drei Eigenschaften des Rinn ® XCP-PSP Fit Positionierungssystems<br />

haben Ihnen besonders gut gefallen?<br />

34 % fester Halt, kein Verrutschen<br />

30 % Set-Up durch Farbcodierung<br />

<strong>20</strong> % weniger Einzelteile<br />

8 % passend für alle wichtigen<br />

Marken von Speicherfolien<br />

5 % kein direkter Zahnkontakt<br />

3 % weiche Textur der Hüllen<br />

Hält die Schutzhülle mit Hilfe der Sicherheitslasche<br />

die Speicherfolien fester an Ort und Stelle als<br />

bei den bisher verwendeten Produkten?<br />

Das neue Positionierungssystem Rinn ® XCP-PSP Fit aus dem Hause<br />

Dentsply Sirona bringt einen entscheidenden Fortschritt bei der Verwendung<br />

von Speicherfolien mit sich. Es wurde designt, um Speicherfolien<br />

an Ort und Stelle zu halten und damit die Qualität von Röntgenbildern<br />

zu verbessern und Aufnahmewiederholungen zu reduzieren.<br />

Die besonders weichen Hygieneschutzhüllen, die den Patientenkomfort<br />

erhöhen, kommen mit einem besonderen Feature daher: Eine<br />

Sicherheitslasche auf der Rückseite der Hygieneschutzhülle ermöglicht,<br />

dass die Speicherfolie direkt am Bissblock fixiert werden kann.<br />

Die Wahrscheinlichkeit des Verrutschens, das Risiko von Fehlern<br />

während der Aufnahme und daraus resultierender Aufnahmewiederholungen<br />

werden somit minimiert. Ein weiterer Vorteil: Dank<br />

des Designs wird die Speicherfolie vor Kratzern und Beschädigung<br />

geschützt, denn diese kommt mit den Zähnen gar nicht erst in Berühung.<br />

Rinn ® XCP-PSP Fit funktioniert als Universalsystem und kann<br />

mit allen gängigen Speicherfolienmarken der Größen 0, 1, 2 und 3<br />

verwendet werden.<br />

71 % ja<br />

29 % nein<br />

Wie würden Sie die klinische Anwendung von<br />

Rinn ® XCP-PSP Fit insgesamt bewerten?<br />

36 % hervorragend<br />

55 % gut<br />

9 % zufriedenstellend<br />

0 % schlecht<br />

Würden Sie Ihren Kollegen Rinn ® XCP-PSP Fit empfehlen?<br />

86 % ja<br />

14 % nein<br />

Beim Thema intraorales Röntgen spielt die Qualität der<br />

Aufnahmen für den späteren Behandlungsablauf und das<br />

Behandlungsergebnis eine wichtige Rolle – diese Einschätzung<br />

teilt auch die Gesamtheit der Testphasen-Teilnehmer<br />

zum Röntgen-Positionierungssystem Rinn ® XCP-PSP TM Fit<br />

von Dentsply Sirona. Ebenfalls 100 Prozent erachten in<br />

diesem Zusammenhang die korrekte Positionierung der<br />

Speicherfolie für ein aussagekräftiges Röntgenergebnis als<br />

sehr wichtig.<br />

In diesem Zusammenhang erscheint Folgendes besonders<br />

interessant:<br />

Mehrere offizielle Stellen empfehlen beim intraoralen<br />

Röntgen nur in Ausnahmefällen die Verwendung der<br />

Halbwinkeltechnik und raten stattdessen im Regelfall zur<br />

Arbeit mit einem Haltersystem. Sie bringe unter anderem<br />

eine exakte Positionierung des Speichermediums, eine<br />

optimale Abbildungstreue sowie einen signifikant verbesserten<br />

Strahlenschutz durch Einblendung mit sich.


42 KLINISCHE ERPROBUNG<br />

9<br />

Bildunterschrift<br />

© Copyright<br />

Effiziente Ästhetik mit<br />

der Tetric Line<br />

Den Unterschied erleben<br />

Zusammen mit der Ivoclar Vivadent GmbH suchen wir sechs<br />

praktisch tätige Zahnärzte, bei denen die restaurative Zahnheilkunde<br />

zum täglichen Praxisalltag gehört. Die Teilnehmer<br />

bekommen ein Kit mit den neuen Tetric-Produkten, das neue<br />

Lichtgerät Bluephase Power Cure und klinisches Zubehör aus<br />

dem Optra-Bereich kostenlos zur Verfügung gestellt und dürfen<br />

die Produkte im Rahmen restaurativer Behandlungen klinisch<br />

erproben.<br />

Effiziente Ästhetik mit der Tetric Line<br />

Mehr als 500 Millionen eingesetzte Komposit-Füllungen<br />

sprechen für sich: Die Produktfamilie Tetric ist in den Zahnarztpraxen<br />

sehr beliebt und klinisch bestens bewährt.<br />

Mit den drei neuen Tetric-Komposits Tetric ® Prime, Tetric ®<br />

PowerFill und Tetric ® PowerFlow können alle Kavitäten in<br />

Front- und Seitenzahnbereich nun noch effizienter bei gleichbleibend<br />

hoher Qualität und Ästhetik versorgt werden.<br />

Neu: Tetric ® Prime – das universelle<br />

modellierbare Komposit<br />

Tetric Prime basiert auf dem klinisch langjährig bewährten<br />

und beliebten Komposit Tetric ® EvoCeram und zeichnet sich<br />

vor allem durch sein erstklassiges Handling aus. Die Highlights<br />

auf einen Blick:<br />

• erstklassiges Handling dank optimierter Konsistenz<br />

• mühelose Verarbeitung in Front- wie im Seitenzahnbereich<br />

dank geschmeidiger Konsistenz<br />

• natürliche Farbanpassung mit nur wenigen ausgewählten<br />

Farben dank ausgeprägtem Chamäleon-Effekt<br />

• hohe Festigkeit, geringer Volumenschrumpf und hohe<br />

Röntgenopazität ähnlich dem bewährten Tetric ® EvoCeram<br />

• kombinierbar mit dem passenden Flow-Komposit: Tetric<br />

EvoFlow ® oder Tetric ® PowerFlow<br />

Neu: Tetric ® PowerFill & Tetric ® PowerFlow – die<br />

effizienten 4 mm-Komposits für den Seitenzahnbereich<br />

Tetric ® PowerFill ist das modellierbare, Tetric ® PowerFlow<br />

das fließfähige 4 mm-Komposit für den Seitenzahnbereich.<br />

Beide Materialien lassen sich mit dem Lichtgerät Bluephase<br />

PowerCure mit einer Leistung von 3.000 mW/cm 2 innerhalb<br />

von 3 Sekunden polymerisieren. Schichten bis zu 4 mm, kurze<br />

Belichtungszeiten von nur 3 Sekunden: die Zeitersparnis ist<br />

deutlich zu spüren bei gewohnter Qualität und Ästhetik.<br />

Ziel dieser klinischen Erprobung ist es, bei einem oder mehreren<br />

Patientenfällen, den kompletten Workflow zur Erstellung<br />

einer Komposit-Restauration, mit den zuvor genannten Tetric-<br />

Produkten, dem Adhäsiv Adhese Universal und dem Lichtgerät<br />

Bluephase Power Cure sowie den Optra-Zubehörprodukten,<br />

schriftlich und in Bildern zu dokumentieren.<br />

Füllen Sie unter www.barometer-online.info das Formular<br />

aus und melden Sie sich jetzt an.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


1 Melden Sie sich an<br />

Füllen Sie das Online-Formular auf der<br />

Website www.barometer-online.info<br />

aus und bewerben Sie sich!<br />

Unter allen Einsendungen wählt die Jury<br />

sechs Teilnehmer aus, die einen Auszug<br />

aus dem 3s PowerCure-Produktsystem<br />

klinisch erproben dürfen.<br />

2 Klinische<br />

Erprobung<br />

Jetzt mitmachen!<br />

Sie führen regelmäßig konservierende<br />

Behandlungen in Ihrer Praxis durch?<br />

Und Ihnen sind effektives Arbeiten und<br />

Zeitersparnis wichtig? Dann bewerben Sie<br />

sich jetzt zur Teilnahme an dieser Aktion!<br />

Sie zählen zu den Teilnehmern, die<br />

3s PowerCure klinisch erproben dürfen?<br />

Dann erhalten Sie von uns zusammen<br />

mit den Produkten einen Leitfaden. Er<br />

dient als roter Faden und unterstützt<br />

Sie dabei, Ihre Ergebnisse schriftlich und<br />

mit klinischen Fotos zu dokumentieren.<br />

3<br />

Fachbeitrag im<br />

Dental Barometer<br />

Zeigen Sie uns, wie Sie das 3s Power-<br />

Cure-Produktsystem genutzt haben.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?<br />

Welche Erfolge konnten Sie bei<br />

Ihren Patienten erzielen?<br />

Alle Informationen zur Aktion und die Teilnahmebedingungen finden Sie auf www.barometer-online.info.<br />

Für Fragen stehen wir Ihnen unter +49 341 231 032-0 oder per E-Mail unter info@dental-barometer.de gern<br />

zur Verfügung. Änderungen vorbehalten.<br />

Anhand der drei besten Dokumentationen,<br />

die eine Jury auswählt, erstellen<br />

wir zusammen mit Ihnen jeweils einen<br />

Fachbeitrag, den wir im Dental Barometer<br />

und online auf www.barometeronline.info<br />

veröffentlichen.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


44 KAMPF GEGEN VIREN<br />

Das Superheilmittel Vitamin C<br />

killt Viren und repariert Folgeschäden<br />

Viren sind infektiöse organische Strukturen, die als Virionen außerhalb von Zellen durch passive<br />

Übertragung verbreitet werden, sich aber als Viren nur innerhalb einer geeigneten Wirtszelle vermehren<br />

können. Viren sind im Wesentlichen bloße stoffliche Programme zu ihrer eigenen Reproduktion in Form<br />

einer Nukleinsäure. Sie besitzen weder eine eigenständige Replikation noch einen eigenen Stoffwechsel,<br />

dringen in die Wirtszelle ein und koppeln sich an deren Stoffwechsel an. Da Viren beziehungsweise<br />

Virionen im Gegensatz zu Bakterien keine Zellen sind, können sie auch nicht wie solche abgetötet<br />

werden. Es ist lediglich möglich, eine virale Infektion und die Virusvermehrung zu behindern.<br />

Text Dr. Ronald Möbius M.Sc. Parodontologie<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

© LuckyStep / Adobe Stock


KAMPF GEGEN VIREN<br />

45<br />

Daraus ergeben sich therapeutische Ansatzpunkte: 22<br />

1. Das Eindringen der Virionen in die Wirtszelle verhindern<br />

2. Den Zellstoffwechsel zum Nachteil der Virusvermehrung<br />

variieren<br />

3. Nach der Virusvermehrung das Austreten der neuen Viren<br />

aus der Zelle verhindern<br />

Vitamin C–induzierte Abwehrmechanismen während<br />

einer Virusinfektion 12<br />

Stadium Stadium des Infekts Ascorbinsäure induzierte<br />

Abwehrmaßnahme<br />

Phase 1<br />

Phase 2<br />

Phase 3<br />

Phase 4<br />

Inhalation, Passage<br />

der Schleimhäute<br />

Virusadsorption an<br />

Zellmembran<br />

Penetration ins<br />

Zytoplasma<br />

45 Min. nach Infektion<br />

Interferon-Induktion<br />

max. r-RNA-Synthese,<br />

erste Zellnekrose 3 Stunden<br />

nach Infektion,<br />

Freisetzung neuer Viren<br />

500 bis 1.500/Zelle<br />

5 bis 6 Stunden nach<br />

Infektion<br />

• Steigerung des IgA-Spiegels<br />

• Festigung des Bindegewebes<br />

• Stabilisierung der Membranintegrität<br />

• Anstieg der Komplementsynthese<br />

• Zunahme der Chemotaxis und<br />

Phagozytose<br />

• Steigerung der Interferonsynthese,<br />

dadurch<br />

• Hemmung der Virusreplikation<br />

• Aktivitätserhöhung der natürlichen<br />

Killerzellen<br />

• Aktivierung der T-Lymphozyten-<br />

Blastogenese<br />

• Erhöhung des IgM-Spiegels<br />

Viren sind in der Lage, innerhalb sehr kurzer Zeit, ihre genetische<br />

Information zu verändern. Die Entstehung von Resistenzen<br />

gegen antivirale Medikamente oder das Auftreten neuer<br />

Viren sind zwei Folgen dieser Wandelbarkeit. Diese einfache<br />

Variationsmöglichkeit der Viren erschwert die Prophylaxe und<br />

Therapie. 12 Die rasante Verbreitung der Coronaviren ist hier<br />

ein typisches Beispiel. Coronaviren sind sehr lange bekannt<br />

und weit verbreitet. Bereits <strong>20</strong>02 gab es eine Pandemie mit<br />

einer Letalität von zehn Prozent (SARS). Die seit <strong>20</strong>19 laufende<br />

Pandemie beruht auf einem veränderten Coronavirus. 22 Die<br />

meisten Symptome, die auftreten, sind Folge einer Entzündung,<br />

die durch die Immunantwort gegen den Erreger ausgelöst<br />

wird. Diese Krankheitssymptome werden nicht direkt<br />

durch die Viren ausgelöst. 14<br />

Zurzeit wird die Isolation praktiziert<br />

Die wichtigste Prophylaxe heißt Isolation, Verhinderung der<br />

Verbreitung. Dennoch erkrankt und stirbt selbst bei einer<br />

Pandemie nicht die gesamte Population. Hierbei ist das<br />

wichtigste Therapeutikum der Mensch mit seinem eigenen<br />

Immunsystem. Kogleck fasste dies so zusammen: „Wenn du<br />

nicht rauchst, nicht trinkst, nicht zu wenig und nicht zu viel<br />

Sport treibst, stets gesund bist und nie Medikamente nimmst,<br />

keine Diät hältst, keine gesundheitlichen Beschwerden oder<br />

Allergien hast, dich sehr ausgewogen ernährst, täglich fünf<br />

bis zehn Portionen Obst und Gemüse in Bio-Qualität isst, du<br />

zusätzlich deine Nahrung mit Nahrungsergänzung optimierst,<br />

ausreichend trinkst, in schadstofffreier Umgebung lebst, nie<br />

am Computer arbeitest, wenn du in stressfreier Ruhe lebst –<br />

wenn alles zutrifft, dann bist du wahrscheinlich genug mit<br />

Vitalstoffen versorgt. Wenn du allerdings wie ein normaler<br />

Mensch lebst, dann zählst du bereits zur Risikogruppe für<br />

einen Vitalstoff-Mangel.“ 11 Nach Wenzel sind mindestens 98<br />

von 100 Menschen für einen Mangel an Vitalstoffen gefährdet.<br />

24 Die Gründe liegen in einer zu geringen Aufnahme oder<br />

es besteht ein erhöhter Bedarf. 18<br />

Verglichen mit unseren Vorfahren, nehmen wir heute deutlich<br />

weniger Vitalstoffe auf. Dafür hat die Menge an verzehrter<br />

Energie in Form von Fetten und Kohlenhydraten deutlich<br />

zugenommen. 18 Dabei führen wir ein Leben, bei dem wesentlich<br />

mehr Schutzstoffe notwendig wären. Wir sind zunehmenden<br />

Belastungen durch Stress, Hektik, Umweltschadstoffen,<br />

Strahlung, Medikamenten und deren Nebenwirkungen<br />

ausgesetzt, und das Ganze bei falscher Ernährung,<br />

zu geringer Flüssigkeitszufuhr, zu wenig Sonne, zu wenig<br />

Bewegung und Belastung. 13<br />

Zu den wichtigsten Vitalstoffen zählt Vitamin C. 12 Vitamin C<br />

ist so wichtig wie Sauerstoff und Wasser. 3 Eine sehr provokante<br />

Behauptung angesichts der Tatsache, dass praktisch<br />

jeder Vitamin C kennt, sich aber die wenigsten dafür interessieren.<br />

23 Vitamine sind essentiell notwendig, 17 es sind die<br />

biochemischen Werkzeuge in unserem Körper. Wie kann<br />

man sich dies vorstellen: Angenommen Sie haben die Aufgabe<br />

ein Bild an die Wand zu hängen, dann brauchen Sie,<br />

um den Nagel einzuschlagen, als Werkzeug einen Hammer.<br />

Der menschliche Körper hat tagtäglich unzählige Aufgaben<br />

zu erfüllen und dafür braucht er spezielle Werkzeuge. Diese<br />

Werkzeuge sind die Vitamine und Enzyme. Ohne Werkzeuge,<br />

sprich ohne Vitamine, kann der Körper diese Aufgaben nicht<br />

oder nur sehr schlecht erfüllen, beides führt mittelfristig zu<br />

ernsten Erkrankungen.<br />

Vitamin C-Unterversorgung<br />

Vitamin C ist aufgrund seines vielfältigen Wirkungsspektrums<br />

der wichtigste Stoff für unseren Körper. 14 Fast alle Tiere genießen<br />

ein erfülltes, gesundes Leben und sterben eines Tages<br />

an Altersschwäche. Sie haben kaum Schlaganfälle, Herzinfarkte,<br />

Krebs oder Infektionskrankheiten, und sie verbringen<br />

nicht einen Teil ihres Lebens im chronisch kranken Zustand.<br />

Leider teilt der Mensch diesen Reichtum an Gesundheit nicht<br />

mit ihnen. 23 Vor mehr als 70 Jahren entdeckten Forscher folgendes:<br />

Die Säugetiere, die am anfälligsten für Infektionskrankheiten<br />

sind – Menschen, Primaten und Meerschweinchen<br />

– waren jene, die Vitamin C nicht selbst synthetisieren<br />

konnten. 17 Die Auswirkungen dieser Unfähigkeit, Vitamin C<br />

zu synthetisieren, sind groß! 15<br />

Eine umfassende Bevölkerungsstudie der Cambridge University<br />

schlussfolgerte, dass viele Erkrankungen unserer Bevölkerung<br />

mit niedrigen Vitamin C-Werten assoziiert sind. Die »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


46 KAMPF GEGEN VIREN<br />

Studie zeigt, dass die Individuen mit den höchsten Vitamin<br />

C- Werten eine nur halb so hohe Sterblichkeit aufwiesen, wie<br />

jene mit den niedrigsten Werten. 10<br />

Vitamin C nimmt auf 95 Prozent unseres Stoffwechsels Einfluss<br />

9 und ist ein wichtiges Antioxidans. 1 Die Wichtigkeit dieses<br />

Übervitamins zeigt sich angefangen vom kleinen Schnupfen,<br />

über Allergien bis hin zu lebensbedrohlichen Herzerkrankungen.<br />

8 Sogar Krebs kann es verhindern oder heilen. 16<br />

Der Bezug zur Zahnmedizin wird noch um einiges deutlicher,<br />

wenn man sich vergegenwärtigt, dass unsere komplette<br />

feste Struktur – Haut, Bindegewebe, Knochen, Parodontium,<br />

Zähne – erst durch Kollagene ermöglicht wird. Zur Kollagenbildung<br />

ist Vitamin C unabdingbar. 11 Der Mensch ohne<br />

Vitamin C ist nur eine zerlaufende Zellbrühe. 12<br />

Vitamin C inaktiviert Viren 12<br />

Wollten wir einen ausreichenden Vitamin C-Spiegel durch<br />

unsere Nahrung erzielen, würde dies umgesetzt bedeuten,<br />

40 Orangen/Tag oder sieben Kilogramm Sauerkraut/<br />

Tag – und das sind nur die Werte für den Normalverbrauch.<br />

Im Krankheitsfall ist der Vitamin C-Bedarf um ein Vielfaches<br />

höher. Eine ausreichende Vitamin C-Versorgung nur über die<br />

Nahrung zu erreichen ist folglich unrealistisch. 3 Der Vitamin<br />

C-Bedarf ist keine konstante Größe. Er variiert sehr stark und<br />

ist von vielen Faktoren abhängig. 12 Nicht nur die Aufnahme<br />

von Vitamin C verändert sich, sondern ganz extrem auch der<br />

tägliche Verbrauch. Im Durchschnitt ist die tägliche Aufnahme<br />

von Vitamin C zu gering. 9<br />

1. Erschwerend ist, dass ein Vitaminmangel auch<br />

sekundär begünstigt wird 4,5,6<br />

• Alkohol, Zigaretten, Drogen, Medikamente<br />

• einseitige oder unzureichende Ernährung, Fast Food,<br />

Konserven, Fertiggerichte, Kantinenessen<br />

• schlechte Resorption im Alter<br />

• falsche oder zu lange Lagerung der Lebensmittel<br />

• während der Zubereitung durch Kochen und Konservieren<br />

gehen Vitamine verloren<br />

• unregelmäßige und tagesweise völlig fehlende Vitamin<br />

C-Aufnahme<br />

• zu geringe Flüssigkeitsaufnahme führt zur verringerten<br />

Resorption<br />

2. Andererseits kommt es auch zu einem erhöhten<br />

Verbrauch an Vitamin C 4,5,6<br />

• Alter, Leistungssport, Wachstum, Schwangerschaft und<br />

Stillzeit<br />

• chronische Erkrankungen (AIDS, HIV, Herpes, Diabetes<br />

mellitus, Hyperthyreose, Helicobacter pylori-Infektionen,<br />

Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen,<br />

Entzündungen)<br />

• Arzneimittel (ASS, Barbiturate, Diuretika, Tetracycline,<br />

Calcitonin, orale Kontrazeptiva, Zytostatika, Antidepressiva,<br />

Antianämika, orale Antidiabetika, Kardiaka, Osteoporosemittel,<br />

Magen-Darm-Mittel, Antiepileptika, Antazida,<br />

Antihypertonika-Parkinsonmittel) steigern die renale<br />

Vitamin C-Exkretion<br />

• Malabsorption und Maldigestion<br />

• Chemo- und Strahlentherapie<br />

• Mangel- und Fehlernährung, Reduktionsdiäten<br />

Der Vitamin C-Bedarf des Menschen variiert stark. Dabei<br />

bewegt er sich in einem Bereich, der die amtlich festgelegten<br />

95 bis 110 mg/Tag weit übersteigt. Bei gesunden Erwachsenen<br />

beträgt der tägliche Vitamin C-Bedarf mindestens 3.000<br />

mg. Er erhöht sich ja nach dem Grad der toxischen Belastung<br />

und den Anforderungen an das Immunsystem. Grundsätzlich<br />

kann dieser Bedarf nicht nur durch Nahrungsmittel gedeckt<br />

werden. 13<br />

3. Wieviel Vitamin C braucht der Mensch 2,4,5,6,11,13,16,21<br />

• unter 10 mg/Tag nur acht Wochen überlebensfähig –<br />

danach inneres Verbluten<br />

• 10 mg/Tag schützen vor der Krankheit Skorbut<br />

• 95 mg/Tag empfohlene Zufuhr für Frauen – Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

• 110 mg/Tag empfohlene Zufuhr für Männer – Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

• <strong>20</strong>0 bis 300 mg/Tag würde jemand zu sich nehmen,<br />

der fünfmal am Tag Obst und Gemüse isst<br />

• 300 mg/Tag hat in Studien das Leben von Männern<br />

um sechs Jahre verlängert<br />

• 1.000 mg/Tag benötigen viele Kranke, um ihren Vitamin<br />

C-Spiegel aufrechtzuerhalten<br />

• 3.000 mg/Tag durchschnittlicher Bedarf bei gesunden<br />

Erwachsenen<br />

• 6-mal 1.000 mg im Abstand von einer Stunde nach<br />

Auftreten der ersten Infektionsanzeichen 21<br />

• 10.000 mg/Tag nahm Prof. Linus Paulin, zweifacher<br />

Nobelpreisträger und Begründer der orthomolekularen<br />

Medizin, 27 Jahre lang ein und wurde 93 Jahre alt<br />

• <strong>20</strong>.000 mg/Tag werden vielfach von Menschen eingenommen,<br />

die Krankheiten wie Aids, Krebs oder Virusinfektionen<br />

überwinden wollen<br />

• <strong>20</strong>.000 mg/Tag werden von Tieren produziert wie<br />

beispielsweise Ziegen und Hunde<br />

• 400.000 mg/Tag zur Therapie schwerer Erkrankungen<br />

in Deutschland<br />

Vitamin C wird schnell wieder abgebaut. 19 Um einen gleichmäßigen<br />

Spiegel zu halten, ist es vorteilhafter, mehrmals<br />

am Tag kleinere Mengen aufzunehmen. 7,8 Die Resorption<br />

erfolgt durch die Schleimhaut bereits in der Mundhöhle, aber<br />

hauptsächlich im Dünndarm. Der Verdauungstrakt zeigt eine<br />

gewisse Resistenz in Bezug auf die Vitamin C-Resorption.<br />

Diese beruht auf Aufnahmebegrenzungen in der Darmwand.<br />

Nur ein Ascorbat-Molekül auf einmal kann mit einem Transporter<br />

durch die Darmwand geschleust werden. Sind alle<br />

Transporter besetzt, wandert nicht absorbiertes Vitamin C in<br />

den Dickdarm. Aus diesem Grunde kann der Körper regulär<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


KAMPF GEGEN VIREN<br />

47<br />

zugeführtes Vitamin C nur begrenzt aufnehmen. Bei einem<br />

gleichmäßig über den Tag verteilten, ständig hohen Vitamin<br />

C-Angebot erhöht sich die Leistungsfähigkeit des Transportersystems<br />

durch die Darmschleimhaut. 14 Vitamin C kann nicht<br />

überdosiert werden. 17 Nimmt der Körper zu viel an Vitamin<br />

C auf, so wird dieses durch den Urin wieder ausgeschieden,<br />

denn Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin. 19 Eine zu hohe<br />

Dosierung von synthetischer Ascorbinsäure kann zu breiigem<br />

Stuhl führen. Bewertet als problemlos ist dies ein Zeichen,<br />

dass die maximale Aufnahmemenge erreicht ist. 14<br />

Vitamin C-Aufnahme<br />

Der Einnahmezeitpunkt sollte morgens oder mittags gewählt<br />

werden, weil hochdosiertes Vitamin C die Müdigkeit vertreibt<br />

und es dadurch zu Einschlafproblemen kommen könnte.<br />

1. Vitamin C<br />

Bei oraler Aufnahme können maximal zirka 1.<strong>20</strong>0 mg/Tag<br />

resorbiert werden. 15<br />

2. Vitamin C-Infusion intravenös<br />

Hier gibt es keine Beschränkungen, Vitamin C kann hochdosiert<br />

appliziert werden. 13,16<br />

3. Liposomales Vitamin C<br />

Da Vitamin C ein wasserlösliches Vitamin ist, ist die Absorption<br />

durch die fetthaltigen Zellwände Dünndarmwandung<br />

eine Herausforderung. Es wird schlechter aufgenommen und<br />

schneller ausgeschieden als ein fettlösliches Vitamin. Durch<br />

die Verbindung des Vitamin C mit den Phospholipiden des<br />

Lecithins entsteht eine liposomale Verbindung. Es entsteht<br />

ein Vitamin C, das mit einer Fettschicht ummantelt ist. Dies<br />

erhöht die Bioverfügbarkeit und Aufnahme durch die Zellwand<br />

deutlich.<br />

Die Hülle der Liposome verschmilzt mit der Zellwand und<br />

setzt so den Inhalt in der Zelle frei. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

oralen Formen wird Vitamin C mit liposomaler Absorptionstechnologie<br />

nicht nur dreimal schneller vom Körper<br />

aufgenommen, sondern bleibt auch viel länger im Blut (bis zu<br />

sechs Stunden). 11,25<br />

4. Vitamin C mit „Time Released Effect“<br />

Vitamin C hochdosiert mit zeitverzögerter Abgabe. Die<br />

„Time Released Formel“ sorgt dafür, dass dem Körper über<br />

viele Stunden hinweg eine ausreichende Menge an Vitamin<br />

C zugeführt wird. Bei der Einnahme von normalen Tabletten/<br />

Brausetabletten oder Pulver wird die gesamte Menge Vitamin<br />

C auf einmal an den Körper ausgeschüttet.<br />

Die Aufnahmemenge ist aber durch das wasserlösliche<br />

Vitamin beschränkt. Schon nach kurzer Zeit kommt es erneut<br />

zur Unterversorgung. Das nicht benötigte Vitamin C wird<br />

unverbraucht ausgeschieden. Diesem Effekt wirkt die „Time<br />

Released Formel“ entgegen. 11<br />

5. OPC – Oligomere Procyanidine<br />

Es handelt sich um eine natürliche Substanz, die in vielen<br />

Pflanzen vorkommt. Mit OPC schützen sich Pflanzen gegen<br />

freie Radikale. Es handelt sich um das stärkste bekannte Antioxidans.<br />

Es ist <strong>20</strong>-mal stärker als Vitamin C und 50-mal stärker<br />

als Vitamin E. OPC wird problemlos im Dünndarm vollständig<br />

resorbiert, gelangt direkt ins Blut und verbreitet sich innerhalb<br />

von 45 Minuten im ganzen Körper. Gemeinsam mit Vitamin<br />

C eingenommen, verstärkt OPC die Wirkung von Vitamin C<br />

um das Zehnfache. Die Einnahme sollte eine halbe Stunde vor<br />

oder nach der Mahlzeit erfolgen, um Reaktionen zwischen<br />

OPC und Eiweiß zu vermeiden. Das OPC wird gebunden und<br />

kann dann nicht resorbiert werden. Nebenwirkungen sind<br />

auch bei höheren Dosierungen nicht bekannt. Bei der Qualität<br />

von OPC gibt es gravierende Unterschiede, Mogelpackungen<br />

mit geringer Dosierung oder minderwertigen Rohstoffen.<br />

OPC ist nicht das Gleiche wie Traubenkernextrakt oder<br />

Traubenkernmehl. Dieses enthält einen bestimmten Anteil an<br />

OPC. Wichtig ist, dass immer der wirkliche Anteil von OPC<br />

angegeben ist. 11<br />

Empfehlung<br />

Nicht Angst, Panik und Isolation, sondern Konfrontation mit<br />

einem starken Immunsystem ist die Rettung vor Viren. Selbst<br />

bei ersten klinischen Anzeichen, Vitamin C – hochdosiert –<br />

killt Viren:<br />

1. Desinfizierende und sterilisierende Maßnahmen im Praxisbetrieb<br />

so exakt wie möglich<br />

2. Zusätzlich beim Betreten der Praxis zwingende Händedesinfektion<br />

3. Für alle Mitarbeiter der Praxis 1.000 mg Vitamin C + <strong>20</strong>0 mg<br />

OPC 3x täglich oder 8 ml liposomales Vitamin C + 8 ml<br />

liposomales OPC.<br />

4. Für Mitarbeiter mit eingeschränkter Immunabwehr oder<br />

bei beginnender Infektion 8 ml Vitamin C + 8 ml OPC 6x<br />

täglich letzte Einnahme 16.00 Uhr<br />

Weitere Informationen unter www.moebius-dental.de oder<br />

bei Fortbildungen, zum Beispiel bei der Landeszahnärztekammer<br />

Sachsen (Kontakt: anders@lzk-sachsen.de).<br />

1 – 29<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion der Barometer Verlags-<br />

gesellschaft mbH angefordert werden.<br />

Dr. Ronald Möbius<br />

M.Sc. Parodontologie<br />

—<br />

Bergstraße 1c<br />

19412 Brüel<br />

Fax: +49 38483 31 539<br />

E-Mail: info@moebius-dental.de<br />

www.moebius-dental.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


48 PRAXISMANAGEMENT<br />

© Hin255 / Fotolia<br />

Gute Mitarbeiter binden und halten – Teil 1<br />

Chance: Führung und Motivation<br />

Wie wichtig ist es Ihren Mitarbeitenden für genau Ihre Praxis tätig zu sein? Sind sie stolz dazuzugehören?<br />

Oder fallen die Antworten weniger entzückt aus? Wie auch immer die Auskunft Ihrer Praxismitarbeiter<br />

lauten mag – sie lässt Rückschlüsse über die empfundene Verbundenheit und Identifikation mit Ihrer<br />

Praxis als Unternehmen zu. Als Praxisinhaber wünschen Sie sich Loyalität und Engagement von Ihrem<br />

Personal. Einen starken Teamgeist, der Ihren Patienten vermittelt: Hier bin ich in guten Händen!<br />

'Loyalität' ist stark verwandt mit dem Wort 'Treue'. Um sie zu gewinnen, braucht es das Gleiche, was<br />

jede erfolgreiche Beziehung benötigt: Kontakt, Anerkennung und regelmäßige Vertrauensbeweise.<br />

Text Nadja Matysiak<br />

Wenn der Nachschub an Fachkräften geringer wird, der<br />

demografische Wandel sein Übriges dazu tut, erscheinen<br />

gute Leute so kostbar wie Diamanten. War die aufwändige<br />

Suche endlich von Erfolg gekrönt, tritt fürs Erste eine allgemeine<br />

Erleichterung ein. Die Mannschaft ist jetzt wieder vollständig<br />

– weiter geht`s, die Patienten warten schon!<br />

Wie in der Zahnmedizin: Prävention<br />

besser als Nachsorge<br />

Unbemerkt fliegen die Wochen und Monate dahin und damit<br />

so manch eine unaufgeregte Chance, die in der Summe das<br />

Band zwischen Ihnen und der neuen Mitarbeitenden gestärkt<br />

hätte. Verpasste Chancen verursachen Kosten. Im schlimmsten<br />

Fall eine Mitarbeitende, die wieder geht. Sorgen Sie vor,<br />

gleich einem Detektiv auf Entdeckungsjagd. Suchen Sie von<br />

Beginn an nach den besonderen 'Gold-Nugget-Momenten'<br />

der Mitarbeiterbindung!<br />

Wirksam führen – Sie können<br />

nicht nicht führen<br />

Als Praxisinhaber sind Sie Führungskraft. In Ihrer Führungsrolle<br />

nehmen Sie Einfluss auf das Verhalten anderer – bewusst<br />

oder unbewusst. Das bedeutet für Sie:<br />

1. Sie beeinflussen Verhalten und damit leisten Sie einen<br />

entscheidenden Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und Mitarbeiterbindung.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


PRAXISMANAGEMENT<br />

49<br />

Führung ist definiert durch Sach- und Beziehungsaufgaben. Beide Bereiche benötigen<br />

Aufmerksamkeit, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhalten (Prof. Peter Nieder <strong>20</strong>01).<br />

Führung Sachaufgabe Beziehungsaufgabe<br />

Führungsrolle erfordert Aufmerksamkeit<br />

Im Vergleich zu führungspassiven Praxen erzeugen führungsaktive Praxen ein höheres Maß an<br />

Mitarbeiterzufriedenheit. Die Folge: mehr Engagement der Mitarbeiter und gesteigerter Praxiserfolg<br />

(IFABS / Thill <strong>20</strong>17).<br />

2. Sie können genau das Gegenteil davon bewirken und<br />

Führungsaktiv<br />

73%<br />

2,3*<br />

Ihre Mitarbeitenden unbewusst in ihrer Motivation<br />

Mitarbeiterzufriedenheit:<br />

Praxisergebnis:<br />

bremsen und frustrieren.<br />

Führungspassiv<br />

Mitarbeitermotivation = Vermeiden<br />

von Demotivation!<br />

*Schulnoten-Skalierung<br />

Führen ist vor allem das Vermeiden von Demotivation laut<br />

Managementexperte Reinhard K. Sprenger. Das Übersehen<br />

von Engagement ohne nennenswerte Anerkennung oder<br />

auch das schlichte Verhindern von persönlicher Weiterentwicklung<br />

führt zu Frust und erhöht die Wechselbereitschaft<br />

engagierter Mitarbeiter.<br />

Machen Sie es anders! Erhalten Sie sich motivierte Mitarbeiter,<br />

die Ihrem Unternehmen treu bleiben werden, wenn Sie<br />

folgendes Beispiel als 'No-Go' der Mitarbeiterführung sehen:<br />

Sabine (ZFA) hat in ihrer Freizeit fleißig die Kataloge gewälzt,<br />

Preise verglichen, um Einsparpotenziale für die Praxis zu sichten.<br />

Der Aufwand hat sich gelohnt, mit beachtlichem Ergebnis:<br />

Die Kosten für die nächste Materialbestellung konnten um<br />

Nadja Matysiak • Kommunikation + Stressmanagement + Teamcoaching • Infos unter: www.schrittewagen.de<br />

stattliche 30 Prozent gesenkt werden. Während sie begeistert<br />

von ihrem Fundus berichtet, bleiben die Augen ihrer Chefin<br />

starr auf den Monitor gerichtet.<br />

Viel zu wichtig scheint es, die Einträge der letzten Woche zu<br />

kontrollieren. Mehr als ein schlichtes „Hm..., okay.“ kommt ihr<br />

als Antwort nicht über die Lippen. Die erhoffte Anerkennung<br />

oder ein lobendes Wort bleiben auch Tage später aus, wie so<br />

oft. Traurig denkt Sabine an die Zeit zurück, als sie hochmotiviert<br />

gestartet war. Jemand krank? Kein Problem. Sie sprang<br />

ein, immer wieder. Doch irgendetwas ist jetzt anders.<br />

Sie wägt immer länger ab, ob sie wirklich aushelfen will,<br />

wenn ein Engpass herrscht. Eine Notlüge musste bereits herhalten,<br />

um nicht wieder den Doppeldienst schieben zu müssen.<br />

Obwohl es nicht ihrer Art entspricht, zeigt sie hier und da<br />

den Kolleginnen die kalte Schulter. Doch Sie will es noch einmal<br />

versuchen. Vielleicht ändert sich ja dann etwas. So nimmt<br />

Sabine all ihren Mut zusammen und bittet um ein Gespräch.<br />

Ihre Hände zittern vor Aufregung, als sie ihrer Chefin von dem<br />

Wunsch erzählt, die Aufstiegsfortbildung zur Verwaltungsassistentin<br />

machen zu wollen. Ihre Chefin entgegnet nur entsetzt:<br />

„Dann fehlen Sie mir in der Assistenz. Das kann ich<br />

unmöglich zulassen!“ Zwei Monate später wechselt Sabine<br />

die Praxis.<br />

38%<br />

4,1*<br />

Weitere 'Bindemittel'-Tipps für Ihre Praxis<br />

Heißen Sie Ihr Team willkommen: Ob Blickkontakt, Zulächeln<br />

oder Händedruck - begrüßen Sie alle persönlich in Ihrem<br />

Team. Gehen Sie die Planung des Tages gemeinsam mit ihnen<br />

durch und geben Sie ein kurzes Feedback zum Feierabend.<br />

Lenken Sie dabei gezielt den Fokus auf die Erfolgsmomente<br />

und weniger auf die zwei Prozent, die schief gelaufen sind.<br />

Checken Sie den ‚Beziehungs‘-Kontostand: Menschen leben<br />

und arbeiten in Beziehungen. Neben den Sachthemen dienen<br />

regelmäßig durchgeführte Mitarbeitergespräche dazu,<br />

Führung ist definiert durch Sach- und Beziehungsaufgaben. Beide Bereiche benötigen<br />

um herauszufinden, ob etwas zwischen Ihnen und Ihren<br />

Aufmerksamkeit, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhalten (Prof. Peter Nieder <strong>20</strong>01).<br />

Mitarbeitenden steht. Die rasche Klärung stärkt das gegenseitige<br />

Vertrauen und wirkt sich positiv auf Atmosphäre und<br />

Führung Sachaufgabe Beziehungsaufgabe<br />

Betriebsklima aus.<br />

Im Vergleich zu führungspassiven Praxen erzeugen führungsaktive Praxen ein höheres Maß an<br />

Mitarbeiterzufriedenheit. Die Folge: mehr Engagement der Mitarbeiter und gesteigerter Praxiserfolg<br />

(IFABS / Thill <strong>20</strong>17).<br />

Führungsaktiv<br />

73%<br />

2,3*<br />

Fazit<br />

Mitarbeiter zu halten beginnt mit der richtigen Haltung. Lassen<br />

Sie Ihren Mitarbeitenden die gleiche Aufmerksamkeit<br />

zukommen wie Ihren Patienten. Entdecken Sie die kleinen<br />

und großen Chancen, die sich Ihnen im Praxisalltag bieten.<br />

Regelmäßig geführte Mitarbeitergespräche wirken sich beziehungsfördernd<br />

und bindungsstärkend aus. Eine Investition<br />

in die Zufriedenheit Ihres Praxispersonals und damit in Ihren<br />

eigenen Praxiserfolg.<br />

Tipp<br />

Führungspassiv<br />

Mitarbeiterzufriedenheit:<br />

Nadja Matysiak • Kommunikation + Stressmanagement + Teamcoaching • Infos unter: www.schrittewagen.de<br />

Nadja Matysiak ist Diplom-Psychologin und berät Praxen zu<br />

den Themen Mitarbeiterführung und Teamarbeit. Sie haben<br />

konkrete Fragen? Schreiben Sie unserer Autorin!<br />

38%<br />

Zusammenhang von Führung und Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Nadja Matysiak<br />

Praxisergebnis:<br />

4,1*<br />

*Schulnoten-Skalierung<br />

Kommunikationstrainerin und Praxiscoach<br />

—<br />

Bäumerplan 32<br />

12101 Berlin<br />

Tel.: +49 30 37 303 806<br />

E-Mail: info@schrittewagen.de<br />

www.schrittewagen.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


50<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

MITGlIederseITen<br />

VIP-ZM e. V.<br />

Verein innovativ-praktizierender<br />

Zahnmediziner/-innen e.V.<br />

Aligner: KFO in der „normalen“<br />

Zahnarztpraxis! Warum nicht?<br />

Text/Bilder Dr. Armin Nedjat, Präsident des VIP-ZM e. V.<br />

Als ich 1993 in Frankfurt/Main mein Examen machte, war für<br />

mich die KFO nicht interessant. Als selbstständiger Zahnarzt<br />

schickte ich alle meine, meistens jüngeren, Patienten zu den<br />

KFO-Kollegen in meiner Kreisstadt zur weiteren Therapie. Dies<br />

änderte sich vor etwa zwei Jahren: Ich lernte in Paris einen netten<br />

Kollegen kennen, der mir seine über 1.000 Alignerfälle der<br />

letzten Jahre präsentierte. Ich war beeindruckt, zumal der Kollege<br />

noch allgemeiner Zahnarzt war, implantierte und seine<br />

Patienten prothetisch versorgte. Nach und nach befragte ich<br />

meine (meist) implantologisch/prothetisch zu versorgenden<br />

Patienten, ob sie Interesse an den „unsichtbaren Schienen“<br />

im Vorfeld ihrer Behandlung haben. Zu meiner Überraschung<br />

waren diese von unserem Praxisangebot begeistert. Vor allen<br />

Dingen: auch nach der Behandlung! Mit der Zeit wurden mein<br />

Praxisteam – es ist sehr wichtig, dieses eng einzubeziehen –<br />

und ich auch zu einer erfolgreichen kieferorthopädisch arbeitenden<br />

Praxis.<br />

Ähnlich wie in der Implantologie, wird es auch mit der modernen<br />

Aligner-Kieferorthopädie sein: Die Aligner-Therapie wird<br />

ein ganz gewöhnlicher Fachbereich in der Zahnmedizin und<br />

ist dabei noch sehr leicht integrierbar in unseren täglichen Praxisablauf.<br />

Aligner-Geschichte<br />

Z. Chisthi hatte – aus eigenen Erfahrungen als Patient – die Idee,<br />

das Prinzip der „unsichtbaren Schienen“ für eine ganze kieferorthopädische<br />

Behandlung anzuwenden: Zahnbewegung nur<br />

mit dünnen, transparenten Folien. Mit Hilfe von Investoren<br />

wurde daraufhin Align Technology 1997 in den USA gegründet<br />

und das Invisalign-System von einfachen Anfängen bis zur<br />

Perfektion entwickelt. 1999 stellte R. Boyd auf dem Kongress<br />

der US-Kieferorthopäden AAO die Invisalign-Therapie vor. Die<br />

Innovation von Align Technology war, dass mit einem einzigen<br />

Abdruck der Zähne computergestützt mit CAD/CAM-Technologie<br />

eine ganze Serie von Modellen bis zum gewünschten<br />

Schlussergebnis erstellt werden konnte. Mit diesen Modellen<br />

konnte dann eine beliebig große Serie von Schienen (engl.: Aligner)<br />

für einen Patienten hergestellt werden, ohne dass neue<br />

Abdrucknahmen erforderlich wurden.<br />

Nachdem <strong>20</strong>17 das weltweite Patent für die unsichtbaren<br />

Kunststoffschienen abgelaufen war, bewegte sich einiges<br />

im Aligner-Markt, vor allem beim Preis. Während bis <strong>20</strong>17<br />

Aligner-Therapien durchschnittlich zwischen 6.000 und<br />

8.000 Euro lagen, bieten dies vereinzelt Praxen bereits für<br />

DENTAL DENTAl BAROMETER AUSGABE AusGABe 21 I I <strong>20</strong><strong>20</strong>


VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN MITGlIederseITen<br />

51<br />

unter 3.000 Euro an. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht<br />

und verschiedene Aligner-Systeme miteinander verglichen<br />

und, neben dem Produkt selbst, mein besonderes Augenmerk<br />

darauf gerichtet, wer die Behandlung an der Software plant.<br />

Es sollten immer ausgebildete Kieferorthopäden sein, die diesen<br />

entscheidenden Moment der Patientendatenanalyse und<br />

die Planung mit in die Produktion überführen und keine IT'ler.<br />

Aligner können bei<br />

nahezu allen kieferorthopädischen<br />

Anomalien zur<br />

lösung eingesetzt werden,<br />

sodass keine Kontraindikationen<br />

für diese<br />

Behandlungssysteme<br />

formuliert werden.<br />

Zahnschienen an sich sind<br />

zwar nicht riskant, wenn<br />

jedoch der Zustand der Zähne<br />

vor und während der Behandlung<br />

nicht medizinisch untersucht<br />

wird, können Karies,<br />

Entzündungen oder Probleme<br />

durch schief stehende Zähne<br />

übersehen werden. Zudem<br />

sind Aligner bei extrem schweren<br />

Fehlbissen, bei Kiefergelenksproblemen oder bei Brücken<br />

und Implantaten meist nicht geeignet. Medizinisch führt die<br />

Bundeszahnärzte kammer an: Bei einer kieferorthopädischen<br />

Bewegung von Zähnen wirken bisweilen starke Kräfte, deshalb<br />

sei eine „kontinuierliche Kontrolle seitens eines Zahnarztes“<br />

nötig.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) hat<br />

bereits in ihrer Stellungnahme im Jahre <strong>20</strong>10 die Aligner-<br />

Therapie positiv „abgesegnet“: „Abgesehen von einzelnen<br />

Einschränkungen bietet die Aligner-Therapie einige nicht<br />

unwesentliche Vorteile: Die herausnehmbaren Schienen<br />

sind vielfach nahezu unsichtbar. Die häusliche Zahnpflege<br />

(Bürste, Zahnseide) ist uneingeschränkt möglich. Im Hinblick<br />

auf den Parodontalzustand sind sie festsitzenden Apparaturen<br />

daher tendenziell überlegen. Auch hinsichtlich der<br />

Phonetik und des Tragekomforts bieten Aligner-Systeme<br />

Vorteile, insofern sind sie für bestimmte Berufsgruppen mit<br />

besonderen ästhetischen und funktionellen Bedürfnissen<br />

(zum Beispiel Personen des öffentlichen lebens, Blasmusiker)<br />

eine Bereicherung des Behandlungsinstrumentariums.<br />

Anfängliche Bedenken, das permanente Tragen der Aligner<br />

könne negative Effekte auf die Kiefergelenkfunktion haben,<br />

sind unbegründet.“<br />

Es ist klar, dass man sich bei dieser modernen KFO-Therapie,<br />

durchgeführt in der eigenen Praxis, nicht nur „Freunde“<br />

macht: Sie sägen schließlich als „KFO- Newcomer“ mehr<br />

oder weniger an einem sehr lukrativen Geschäftsmodell.<br />

Alle wissen: Patienten geben ihr Geld sehr gerne und sehr<br />

viel für Ästhetik und vor allem für ihre Kinder aus. »<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

Bilder 1 bis 4: Aufsichtaufnahmen vor der Behandlung (oben) und nach der Behandlung (unten) sowie eine CHAMPIONS SMILE-Simulation vor der Behandlung (QR Code abscannen)<br />

DENTAL DENTAl BAROMETER AUSGABE AusGABe 12 I I <strong>20</strong><strong>20</strong>


52<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

MItglIederseIten<br />

Der Kieferorthopäde „um die Ecke“ wird spätestens dann hellhörig,<br />

wenn Sie ihr KFO-Konzept für „Dumpingpreise“ anbieten,<br />

was Sie auf keinen Fall tun sollten.<br />

Ablauf einer Aligner-Behandlung<br />

1) Als behandelnde Zahnarztpraxis senden Sie acht Fotos<br />

(Frontalbild mit abgehaltenen lippen und Schlussbiss,<br />

zwei seitliche, laterale Bilder im Schlussbiss, Aufsichtbild<br />

des kompletten Oberkiefers und Aufsichtbild des kompletten<br />

Unterkiefers, gegebenenfalls ein Gesichts-Enface-Bild,<br />

zwei laterale Gesichtsaufnahmen), eine aktuelle Panorama-Röntgenaufnahme<br />

(OPG) und Informationen zum<br />

Patienten (Geschlecht, Alter usw.) an eine WhatsApp-<br />

Nummer oder E-Mail-Adresse.<br />

2) Diese Informationen werden an erfahrene Kieferorthopäden<br />

weitergeleitet. Innerhalb von 24 Stunden erhalten Sie<br />

Antwort, ob die Behandlung mit Alignern durchführbar ist<br />

und in welchem Umfang dies geschehen sollte, zusammen<br />

mit einer internen Patientennummer, welche aufgrund<br />

der gesetzlichen Datenschutzrichtlinien vergeben wird.<br />

Nach Einwilligung Ihres Patienten führen Sie einen Oral-<br />

Scan durch beziehungsweise nehmen Ober- und Unterkieferabformungen.<br />

Entweder senden Sie die mit dem<br />

Scanner ermittelten STl-<br />

Daten direkt an die Kontaktadresse<br />

oder Sie lassen<br />

die Doppelmisch-Korrekturabformungen<br />

oder die,<br />

von Ihnen ausgegossenen,<br />

Modelle von CHAMPIONS<br />

SMIlE abholen, um die<br />

sTl-datei bitte an e-Mail:<br />

info@champions-smile.de<br />

Abholservice an<br />

WhatsApp:<br />

+49 151 17 591 893<br />

Daten zu scannen und an die Aligner-Produktion weiterzuleiten.<br />

Zur genauen Bestimmung bitte immer unter<br />

Angabe der anonymisierten, bereits vergebenen, Patientennummer.<br />

3) Mit Hilfe eines präzisen Stereolithographieverfahrens wird<br />

eine Serie von transparenten Kunststoffschienen (Alignern)<br />

gefertigt, mit denen die Zahnstellung in kleinen<br />

Schritten korrigiert werden kann. Im Normalfall wird eine<br />

Schiene 14 Tage lang getragen, ehe die nächste eingesetzt<br />

wird. Für einfache Zahnstellungskorrekturen werden zehn<br />

bis <strong>20</strong> Aligner benötigt, für umfangreiche und komplexe<br />

Zahnbewegungen (zum Beispiel nach Zahnextraktionen)<br />

liegt die Anzahl der Schienen zwischen <strong>20</strong> und 50, in Einzelfällen<br />

sogar darüber hinaus. Die Schienen müssen mit<br />

Ausnahme der Mahlzeiten, nach denen eine gründliche<br />

Zahnreinigung zu erfolgen hat, <strong>20</strong> bis 22 Stunden pro Tag<br />

vom Patienten ständig getragen werden. Die Patientenmitarbeit<br />

beim Tragen der Schienen ist entscheidend für eine<br />

erfolgreiche Behandlung mit Alignern. Deshalb fungieren<br />

Sie als Team mehr als „Jürgen Klopp“ beziehungsweise<br />

„Motivationskünstler“ als „aktive Behandler“.<br />

4) Nach etwa vier Wochen erhalten Sie von uns den kompletten<br />

Satz Schienen nebst Modellen und Nullschiene zur<br />

Einpassung der Attachments beim Patienten sowie gegebenenfalls<br />

detaillierte Stripping-Anweisungen (mit welcher<br />

Strippingfeile an welchem Interproximalkontakt). Angefangen<br />

beim aktuellen Aligner-Material (Polyurethan) über<br />

immer weiter entwickelte Klebeattachments zur Optimierung<br />

der Zahnbewegung, Aufbissrampen zur Bisshebung<br />

bis hin zu Vorschubflügeln zur Korrektur des Rückbisses<br />

– die Innovationskraft von CHAMPIONS SMIlE ist groß.<br />

Bei CHAMPIONS SMIlE klebt in der Regel eine weitergebildete<br />

ZFA (zweitägige ZFA-Kurse beim VIP-ZM beziehungsweise<br />

über die FUTURE DENTAl ACADEMY buchbar!) bis zu<br />

drei sogenannte Attachments – kleine, auf die Zähne aufgeklebte,<br />

zahnfarbene „Knöpfe“, um schwierige Zahnbewegungen<br />

wie Rotationen runder Zähne oder Wurzelbewegungen<br />

zu ermöglichen. Die Attachments ermöglichen eine<br />

bessere Wurzelkontrolle und vertikale Zahnbewegungen.<br />

Was muss man über das Kleben der Attachments hinaus<br />

können? Gute Fotos machen und „strippen“: Die ZFAs lernen<br />

am Stuhl oder im Workshop das interproximale Abtragen mit<br />

sehr dünnen Feilen in den Stärken 0,1 bis 0,3 mm, welches<br />

man manuell ohne Handstück durchführen kann.<br />

Bestellen Sie Ihren Patienten einmal monatlich ein, überprüfen<br />

den Fortgang der Behandlung und übergeben ihm die<br />

beiden nächsten Schienen, die er im 14-Tage-Rhythmus in<br />

der vorgegebenen Reihenfolge wechseln soll. Nach Beendigung<br />

der Behandlung erfolgt ein weiterer Scan beziehungsweise<br />

Abdruck wie auch schon vor der Behandlung, um die<br />

Entwicklung und mögliche erforderliche Feinjustierung zu<br />

ermitteln. Die Vorgehensweise der Datenübermittlung hierbei<br />

ist die gleiche wie zu Beginn.<br />

CHAMPIONS SMILE macht Sie zum Smile-Designer<br />

DENTAL Dental BAROMETER Barometer AUSGABE AusgAbe 12 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN MItglIederseIten<br />

53<br />

Die hochentwickelte Software ermöglicht eine realistische Planung<br />

der Behandlung bis hin zu kleinen Details. Die Behandlungssimulation<br />

können Sie Ihrem Patienten als kurzen Film<br />

per WhatsApp oder E-Mail übersenden oder ihm in Ihrer Praxis<br />

zeigen. Den Datenschutz gilt es zu beachten!<br />

Fazit<br />

• Jede allgemein tätige Zahnarztpraxis in Deutschland kann<br />

92 % aller KFO-Fälle selbst lösen – in enger Zusammenarbeit<br />

mit einem Kieferorthopäden.<br />

• 90 % der erwachsenen Patienten wissen nicht, dass eine<br />

unsichtbare Kieferorthopädie möglich ist.<br />

• 70 % der erwachsenen Patienten benötigen kieferorthopädische<br />

Behandlungen.<br />

• Man optimiert mit Alignern die klinischen Ergebnisse der<br />

implantologisch/restaurativen und prothetischen Arbeiten.<br />

• Man kann benötigten „Platz“ für Implantate und ästhetische<br />

Veneers beziehungsweise Zahnersatz schließen oder öffnen.<br />

• Mit einem guten Aligner-System benötigt man keine fundierte<br />

KFO-Ausbildung, kann aber trotzdem Zähne ausrichten,<br />

Karies und zukünftige PA-Probleme verhindern und<br />

kann buchstäblich „das lächeln“ gestalten, dank der Kieferorthopäden<br />

im Hintergrund.<br />

Ich habe mit Kollegen/innen fast alle bei uns in Deutschland<br />

bekannten Aligner-Systeme getestet und komme zum eindeutigen<br />

Schluss, dass das Gesamtpaket CHAMPIONS SMIlE als<br />

computergestütztes Aligner-System empfohlen werden kann.<br />

Hier stimmt einfach alles. Zahnärzte müssen sich noch nicht<br />

einmal mit der Biomechanik von Alignern auskennen.<br />

Ein Behandlungsplan wird in einem Team von Fachklinikern<br />

und Kieferorthopäden – unter Berücksichtigung der<br />

Patienten daten beziehungsweise Anweisungen von Ihnen als<br />

Zahnarzt – erstellt und erlaubt die Behandlung auch relativ<br />

komplexer Fälle. Das System fasziniert in kürzester Zeit durch<br />

stetige Innovationen der ausgezeichneten Software und seiner<br />

Produkte, seine Unkompliziertheit in der Kommunikation,<br />

seines Preises und wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem<br />

der führenden Aligner-Systeme in Europa (Produktion/Druck<br />

aller Aligner übrigens in Paris). Zusammen mit zwei ZFAs<br />

Ihrer Praxis werden Sie Ihren Patienten in Zukunft sichere und<br />

ästhetische Kieferorthopädie anbieten und diese begeistern<br />

können, und das zu einem fairen Preis.<br />

CHAMPIONS SMIlE ist aktuell mit das technisch am weitesten<br />

entwickelte und zugleich preiswerteste Aligner-System. Es ist<br />

sowohl bei sehr kleinen Zahnbewegungen als auch bei relativ<br />

komplizierten Behandlungen ein geeignetes und wirtschaftliches<br />

Behandlungsverfahren. Die Praxiskosten (Konzeption<br />

und Aligner) sind gut 50 Prozent preiswerter als die des bisherigen<br />

Aligner-Marktführers, jedoch bei unkomplizierterem<br />

Praxisservice. Daher ist CHAMPIONS SMIlE als computergestütztes<br />

System, gerade bei umfangreicheren Behandlungen,<br />

den handwerklichen Systemen (Brackets) auch im Preis weit<br />

überlegen.<br />

Dr. med. dent. Armin Nedjat<br />

Zahnarzt, Präsident VIP-ZM e. V.<br />

—<br />

Kontakt über:<br />

VIP-ZM e. V.<br />

Silvaner Straße 13 a<br />

55129 Mainz<br />

E-Mail: info@vip-zm.de<br />

www.vip-zm.de<br />

DENTAL Dental BAROMETER Barometer AUSGABE AusgAbe 12 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


54 STEUERN<br />

© Fotolia<br />

Gewerbesteuerproblematik<br />

bei BAG und Zahnarzt<br />

Für den Zahnarzt kommt es nicht nur auf die richtige Größe des Bohrers an, sondern auch auf die Größe<br />

des Patientenstamms. Einzelkämpfer haben da aufgrund ihrer grundsätzlich etwas höheren Kostenstruktur<br />

mitunter das Nachsehen. Immer mehr Zahnärzte schließen sich daher zur gemeinschaftlichen Berufsausübung<br />

in einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) zusammen. Durch eine gemeinsame Abrechnung, Synergien<br />

bei der Patientenannahme, ein gemeinsam genutztes Wartezimmer, einer gemeinsamen Webseite oder<br />

gemeinsame Public-Relations-Aktionen können die Kosten geteilt und damit die Gewinne erhöht werden.<br />

Text Gunnar Aurin<br />

Umqualifizierung von selbständigen<br />

Einkünften in gewerbliche Einkünfte<br />

Gesellschafter einer BAG erzielen zwar grundsätzlich Einkünfte<br />

aus selbständiger Arbeit. Es besteht jedoch die Gefahr,<br />

dass ihre Einkünfte gewerblich infiziert werden. Wo der selbständige<br />

Zahnarzt noch müde lächeln kann, wenn der Prüfer<br />

gewerbliche Einkünfte bei ihm konstatiert, hat dies bei einer<br />

BAG als Personengesellschaft weit schwerwiegendere Konsequenzen.<br />

Denn wenn die gewerblichen Einkünfte die einschlägigen<br />

Bagatellgrenzen überschreiten, werden die gesamten<br />

Einkünfte der BAG in gewerbliche Einkünfte umqualifiziert.<br />

Eine Umqualifizierung kann bei einer BAG nur vermieden<br />

werden, wenn die gewerblichen Einnahmen einen äußerst<br />

geringfügigen Anteil von nicht mehr als drei Prozent der<br />

Umsatzerlöse der BAG (verhältnismäßige Bagatellgrenze)<br />

ausmachen und zusätzlich insgesamt einen Umsatz von<br />

24.500 Euro (absolute Bagatellgrenze) im Veranlagungszeitraum<br />

nicht überschreiten.<br />

Scheingesellschafter kann zum<br />

Verhängnis werden<br />

Einer zahnärztlichen BAG können bereits die gesellschaftsrechtlichen<br />

Vereinbarungen zum Verhängnis werden. Denn<br />

eine BAG erzielt nur dann freiberufliche Einkünfte, wenn<br />

alle Gesellschafter berufsrechtlich als approbierte Ärzte und<br />

ertragsteuerlich als Mitunternehmer tätig werden. Ist auch<br />

nur einer der Gesellschafter kein steuerlicher Mitunternehmer,<br />

geht die gesamte BAG einer gewerblichen Tätigkeit nach.<br />

Mitunternehmer ist, wer Mitunternehmerinitiative entfaltet<br />

und Mitunternehmerrisiko trägt. Beides kann unterschiedlich<br />

ausgeprägt sein und sich gegenseitig ergänzen.<br />

Gewinnbeteiligung richtig vereinbaren<br />

Ein Gesellschafter einer BAG trägt Mitunternehmerrisiko,<br />

wenn er am Erfolg oder Misserfolg der Praxis teilnimmt. Das<br />

ist regelmäßig der Fall, wenn er am Gewinn und Verlust sowie<br />

an den stillen Reserven des Anlagevermögens einschließlich<br />

des Praxiswerts beteiligt ist. Doch bei der Aufnahme eines<br />

weiteren Gesellschafters in eine bereits bestehende BAG ist<br />

es oftmals nicht gewünscht, dass dieser an den Früchten des<br />

bisher erwirtschafteten Praxisvermögens partizipiert. Doch<br />

das kann schnell dazu führen, dass der neue Gesellschafter<br />

kein Mitunternehmerrisiko trägt.<br />

Eine schädliche Gewinn- beziehungsweise Vermögensbeteiligung<br />

liegt zum Beispiel vor, wenn ein Gesellschafter<br />

• als Gewinnanteil einen festen Betrag oder einen bestimmten<br />

Anteil seines eigenen Umsatzes erhält,<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


STEUERN<br />

55<br />

• der Gewinnanteil auf einen Höchstbetrag gedeckelt ist,<br />

• beim Ausscheiden keine Abfindung für seinen Anteil an<br />

den stillen Reserven erhält,<br />

• nicht an Verlusten beteiligt wird (unschädlich ist, wenn<br />

die Verlustbeteiligung auf die Einlage des Gesellschafters<br />

beschränkt ist).<br />

Geschäftsführungsbefugnisse nicht begrenzen<br />

Ein mangelndes Mitunternehmerrisiko kann zwar durch eine<br />

besonders ausgeprägte Mitunternehmerinitiative kompensiert<br />

werden, doch wenn der Gesellschafter nur zur gemeinsamen<br />

Geschäftsführung befugt ist und sogar wesentliche Bereiche<br />

davon ausgenommen sind, genügt dies nicht. Wenn dieser Arzt<br />

dann Patienten eigenverantwortlich und ohne Kontrolle der<br />

anderen Gesellschafter behandelt, schnappt die Falle zu: Nicht<br />

nur die vom Scheingesellschafter erzielten Einkünfte zählen<br />

als gewerbliche Einkünfte, sondern der gesamte Gewinn der<br />

BAG wird in gewerbliche Einkünfte umqualifiziert und unterliegt<br />

neben der Einkommensteuer auch der Gewerbesteuer.<br />

Freiberuflich selbständiger Zahnarzt<br />

im Vergleich zur BAG<br />

Ein selbständiger Zahnarzt, bei dem erhebliche gewerbliche<br />

Einkünfte festgestellt werden, ist immun gegen die gewerbliche<br />

Infektion seiner selbständigen Einkünfte. Er hat beide<br />

Einkunftsquellen parallel zueinander zu führen und muss<br />

die angefallenen Kosten gegebenenfalls auf die beiden zu<br />

erstellenden Gewinnermittlungen aufteilen. Beschäftigt der<br />

selbständige Zahnarzt beispielsweise einen angestellten<br />

Zahnarzt, der nicht in ausreichendem Maße der Kontrolle<br />

des Praxisinhabers unterliegt, erzielt er nur insoweit gewerblichen<br />

Gewinn, wie ihn der angestellte Zahnarzt nachweislich<br />

erwirtschaftet. Die übrigen Gewinne des Praxisinhabers bleiben<br />

aus steuerlicher Sicht selbständiger Natur.<br />

Berechnung der Gewerbesteuer<br />

Sofern es sich um einen gewerblichen Betrieb handelt, muss<br />

grundsätzlich jährlich geprüft werden, ob auch eine Gewerbesteuererklärung<br />

abzugeben ist. Das ist regelmäßig der Fall,<br />

wenn der sogenannte Gewerbeertrag den Freibetrag von<br />

24.500 Euro übersteigt. Der Gewerbeertrag entspricht dem<br />

einkommensteuerlichen Gewinn aus Gewerbebetrieb unter<br />

Berücksichtigung diverser Hinzurechnungen und Kürzungen<br />

nach dem Gewerbesteuergesetz. Der Gewerbeertrag, der<br />

den Freibetrag von 24.500 Euro übersteigt, ist gewerbesteuerpflichtig.<br />

Die Höhe der Gewerbesteuer ist dabei abhängig<br />

vom Gewerbesteuerhebesatz der jeweiligen Gemeinde. Bei<br />

einem Hebesatz von 400 Prozent beträgt die Gewerbesteuer<br />

unter Berücksichtigung der einheitlichen Steuermesszahl von<br />

3,5 Prozent beispielsweise 14 Prozent des gewerbesteuerpflichtigen<br />

Gewinns.<br />

Gewerbesteuerbelastung: Anrechnung<br />

auf die Einkommensteuer<br />

Die Gewerbesteuer ist nicht als Betriebsausgabe abziehbar.<br />

Allerdings wird der Gewerbesteuermessbetrag mit einem<br />

Faktor von 3,8 auf die Einkommensteuer angerechnet. Dies<br />

bedeutet derzeit, dass bei einem Hebesatz von 400 Prozent<br />

die Gewerbesteuer in voller Höhe auf die Einkommensteuer<br />

und den Solidaritätszuschlag angerechnet werden kann.<br />

Im Ergebnis handelt es sich dann aus Sicht des Zahnarztes<br />

oder der BAG um ein reines Nullsummenspiel. Nur die Kosten<br />

für die Erstellung der Gewerbesteuererklärung bleibt<br />

als Belastung übrig. Bei niedrigeren Hebesätzen wird nur<br />

die tatsächlich zu zahlende Gewerbesteuer angerechnet,<br />

sodass sich kein Anrechnungsvorteil ergeben kann. Sofern<br />

der Hebesatz der Gemeinde allerdings höher als 400 Prozent<br />

ist, oder wenn aufgrund von besonderen Umständen<br />

keine oder „zu wenig“ Einkommensteuer entsteht, auf die<br />

angerechnet werden kann, kommt es zu einer verbleibenden<br />

zusätzlichen Belastung.<br />

Kollateralschaden bei Gewerblichkeit<br />

Die gewerbliche Infizierung hat aber einen weiteren negativen<br />

Nebeneffekt, der oftmals nicht bedacht wird.<br />

Ertragsteuerlich sind selbständige Freiberufler und auch die<br />

freiberufliche BAG grundsätzlich von der Buchführungspflicht<br />

befreit. Dabei ist es unerheblich, in welcher Höhe Umsätze<br />

und Gewinne erzielt werden.<br />

Handelt es sich jedoch nicht um eine freiberufliche, sondern<br />

um eine gewerbliche Tätigkeit, kann auch für einen<br />

Zahnarzt oder eine BAG ab einer gewissen Größenordnung<br />

Buchführungspflicht bestehen. Wird ein Umsatz von mehr als<br />

600.000 Euro oder ein Gewinn von mehr als 60.000 Euro<br />

im Kalenderjahr erzielt, muss grundsätzlich bilanziert werden,<br />

wobei es beim selbständigen Zahnarzt auf die tatsächlichen<br />

gewerblichen Einkünfte ankommt. Bei der BAG sind dagegen<br />

die gesamten Praxisumsätze beziehungsweise -gewinne relevant.<br />

Dies bedeutet auch eine höhere Kostenbelastung für die<br />

Erstellung der etwas aufwändigeren Finanzbuchführung und<br />

einer Steuerbilanz zum Jahresende.<br />

Gunnar Aurin<br />

Steuerberater im ETL ADVISION-<br />

Verbund aus Dortmund, spezialisiert<br />

auf die Beratung von Zahnärzten<br />

—<br />

ETL Aurin & ADVISA GmbH<br />

Tel.: +49 231 70 026 100<br />

E-Mail: etl-advisa-dortmund@etl.de<br />

www.etl.de/etl-advisa-dortmund<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


56 DATENSCHUTZ<br />

© Khakimullin Aleksandr / Fotolia<br />

DSGVO-Update: Was Sie über<br />

Empfangsbereiche wissen sollten!<br />

In einem kleinen Film hat sich eine Patientin beim Arzt beschwert, weil die Geschäftszimmerdame<br />

ständig Namen ruft von Personen, die als nächstes dran sind und das dürfe sie doch nicht, aus<br />

Datenschutzgründen. Als diese Patientin dran war, hat der Arzt sie angekündigt: „Die Dame mit der<br />

Hämorride ist dran!“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß mit dem folgenden Artikel.<br />

Text Cem Karakaya<br />

„Ich habe ganz genau gehört, wie die Person vor mir in der<br />

Schlange am Empfang ihre Handynummer gesagt hat!“ Na<br />

und?! Nichts na und! Nach Erfahrung der Autoren werden<br />

auch wegen solcher lapidaren Sachverhalte Ermittlungs- und<br />

Bußgeldverfahren gegen Ärzte eingeleitet, wenn sich ein<br />

Patient über eine Meldeplattform beschwert. Denn Aufsichtsbehörden<br />

erkennen darin gern „strukturelle und organisatorische<br />

Datenschutzdefizite“ – wie in einem Fall der Uniklinik<br />

Mainz, die unter anderem wegen einer Identitätsverwechslung<br />

bei der Annahme ein Bußgeld in Höhe von 105.000 Euro<br />

zahlen musste.<br />

Lesen Sie hier, wie Sie Datenschutzverstöße im Empfangsbereich<br />

leicht vermeiden können, machen Sie unseren Selbstcheck<br />

und lassen Sie sich kostenlos Ihr mögliches Bußgeld<br />

berechnen für den Fall, wenn doch etwas schiefgehen sollte!<br />

Stresstest: Empfangsbereich<br />

Der Empfangsbereich ist das Herz Ihrer Praxis. Datenschutzrechtlich<br />

betrachtet ist es derzeit der Mittelpunkt einiger<br />

Bußgeldverfahren in Deutschland. Die Sicherstellung von<br />

Diskretion in einer Arztpraxis ist Teil Ihrer ärztlichen Verschwiegenheitspflicht.<br />

Diskretion ist natürlich auch die Grundvoraussetzung<br />

für das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt<br />

und Patient.<br />

Diese Anforderungen bestehen auch nicht erst seit Inkrafttreten<br />

der Datenschutzgrundverordnung. Doch jeder kennt<br />

das – zu den Stoßzeiten stehen Patienten Schlange, Geduld<br />

Fehlanzeige! Die Organisation und Koordination der Patientenannahme<br />

gehören zu den täglichen Herausforderungen<br />

der Angestellten.<br />

In mehreren Bußgeldfällen gab das Praxispersonal genau in<br />

diesen Stresssituationen personenbezogene Gesundheitsdaten<br />

im Gespräch oder am Telefon (versehentlich) derart<br />

laut preis, dass Dritte im Wartebereich mithören konnten und<br />

auf diese Weise gegebenenfalls über Patienten und deren<br />

Diagnose informiert wurden. Sie meinen, das passiert in Ihrer<br />

Praxis nicht? Leider bleiben Fehler wie diese gerade in Stresssituationen<br />

nicht aus und entstehen vor allem deswegen,<br />

weil wir die Patienten zufriedenstellen möchten.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


DATENSCHUTZ<br />

57<br />

Mindestanforderungen<br />

Die ärztliche Schweigepflicht ist dann verletzt, wenn Ihr Praxispersonal<br />

Patientendaten Dritten unbefugt offenbart hat. Um<br />

an dieser Stelle einen Irrglauben aufzulösen: Bitte sprechen<br />

Sie Ihre Patienten mit dem Namen an, zum Beispiel um sie<br />

aus dem Wartezimmer zur Behandlung zu bitten. Dies stellt<br />

keinen datenschutzrechtlichen Verstoß dar! Achten Sie aber<br />

bitte auf die Gewährleistung folgender Mindestanforderungen<br />

an die Diskretion:<br />

Die schallschutztechnischen Mindestanforderungen nach DIN<br />

orientieren sich an der geplanten Nutzung. Arztpraxen unterliegen<br />

demgemäß erhöhten Schallschutzanforderungen,<br />

also der Schallschutzklasse II. Akustische Beeinträchtigungen<br />

durch benachbarte Räume müssen vermieden werden.<br />

Der Empfangsbereich sollte vom Wartebereich idealerweise<br />

mit einer Tür abgetrennt werden. Für offene Wartebereiche<br />

wird eine Diskretionsbeschallung durch Hintergrundgeräusche<br />

empfohlen. Durch die Beschränkung des Empfangsbereichs<br />

auf einen Annahmeplatz kann zudem vermieden werden,<br />

dass Personen in zu enger räumlicher Nähe zueinander stehen<br />

und einander zuhören können. Vertrauliche Telefongespräche<br />

sollten nicht im Beisein von wartenden Personen geführt<br />

werden. Wenn doch, dann raten die Behörden dazu, Headsets<br />

zu verwenden und auf Namensnennung sowie auf die<br />

laut gesprochene Wiederholung der Krankheitsgeschichte zu<br />

verzichten. Derartige Telefongespräche sollten – soweit<br />

möglich – von der Anmeldung an einen anderen Anschluss<br />

weiterverbunden werden.<br />

Generell muss bei Auskünften am Telefon die Identität des<br />

Anrufers gesichert werden. Dies kann zum Beispiel durch<br />

Rückruf oder Nachfrage von ausschließlich dem berechtigten<br />

Anrufer bekannten Daten geschehen. Besondere Vorsicht<br />

muss bei Anfragen und Anrufen von Familienangehörigen<br />

angewandt werden, da die ärztliche Schweigepflicht auch<br />

gegenüber Angehörigen gilt.<br />

Bildschirme sollten mit einer Blickschutzfolie versehen werden,<br />

damit zum Beispiel Begleitpersonen des Patienten nicht<br />

von der Seite auf Bildschirme an der Annahme sehen können.<br />

oder die E-Mail-Adresse benötigt wird und dass diese<br />

Angaben grundsätzlich freiwillig sind?<br />

• Ist sichergestellt, dass die vom Patienten abgegebene Einwilligung<br />

wirksam erteilt wird, er über seine Betroffenenrechte<br />

informiert wird und dass diese Unterlagen in der<br />

Datenschutzdokumentation abgelegt werden?<br />

• Kann das Personal Telefongespräche mit sensiblen personenbezogenen<br />

Inhalten führen, ohne dass Unbefugte zuhören?<br />

• Sind Patientenunterlagen wie Karteikarten, Terminkalender<br />

und PC vor dem Zugriff und der Einsicht durch Unbefugte<br />

geschützt (Bildschirmsperre, Schutz von USB-Ports)?<br />

Kalkulieren Sie jetzt, wie teuer ein<br />

DSGVO-Bußgeld für Sie sein könnte<br />

„Wie hoch könnte das Bußgeld sein?“, fragen uns Kunden<br />

und Mandanten häufig, wenn wir Datenschutz- und<br />

Datensicherheits-Assessments durchführen. Anstatt mit der<br />

Angst der Praxisinhaber zu spielen, haben wir einen Bußgeldrechner<br />

entwickelt, der sich an den Berechnungssätzen<br />

der deutschen Aufsichtsbehörden orientiert. Dieser Rechner<br />

ist speziell auf den Gesundheitssektor ausgerichtet:<br />

www.gesunder-datenschutz.de<br />

Das war ein spannender Artikel von Dr. Marc Maisch und<br />

Frau Lucia Ferrigno, LL.M., MBA. Die beiden haben mir verraten,<br />

dass ich mit dem Bußgeld-Rechner ganz verschiedene<br />

Szenarien durchspielen kann – und das kostenlos (garantiert<br />

ohne „In-App-Käufe“), ohne Anmeldung und anonym. Wenn<br />

Sie die Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Ihnen dort empfohlen<br />

werden, anwenden, dann verspreche ich Ihnen 98 Prozent<br />

Sicherheit für Ihre Praxis.<br />

Genießen Sie das Leben und leben Sie sicher!<br />

Ihr Cem Karakaya<br />

P.S.: Die rechtlichen Inhalte wurden von Dr. Marc Maisch,<br />

Rechtsanwalt für Datenschutz- und IT-Recht (marc.maisch@<br />

mms-law.de) und von Lucia Ferrigno, LL.M., MBA, Externe<br />

Datenschutzbeauftragte, TÜV (Lfe@lpe-legal.com) verfasst.<br />

Mehr Informationen unter: www.gesunder-datenschutz.de<br />

Selbstcheck: Ist Ihr Empfangsbereich<br />

datenschutzkonform?<br />

• Ist sichergestellt, dass Besucher die Praxis nicht unbemerkt<br />

betreten oder verlassen können?<br />

• Ist der Empfang deutlich vom Wartebereich getrennt<br />

(„Keine Wartestühle für Patienten am Empfang“, Diskretionslinie<br />

am Boden, räumliche Trennung)?<br />

• Können Patienten ihre Anliegen schildern, ohne dass neugierige<br />

Ohren mithören (Einzelannahme, Verwendung von<br />

Anamnesebögen, Diskretionsbeschallung)?<br />

• Wird dem Patienten erklärt, wofür eine Telefonnummer<br />

Cem Karakaya<br />

arbeitete bis <strong>20</strong>03 für die Türkische<br />

Interpol in der Abteilung auswärtige<br />

Angelegenheiten. Er ist Sachbearbeiter<br />

im Bereich „Neue Medien und Internetkriminalität“<br />

und seit <strong>20</strong>08 Sekretär der<br />

Internationalen Polizei Vereinigung (IPA)<br />

der Verbindungsstelle München.<br />

—<br />

E-Mail: neue-medien@blackstone432.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


58 ZAHNZUSATZVERSICHERUNG<br />

Zahnzusatzversicherung für die PZR<br />

Win-Win für Patient und Praxis<br />

Wie kann die niedergelassene Zahnarztpraxis die Möglichkeiten von Zahnzusatzversicherungen für<br />

sich nutzen, ohne dabei mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten und was bringt dieses Engagement<br />

wirklich? Wir sprachen mit einigen Zahnarztpraxen, welche diese Möglichkeiten für sich erkannt<br />

haben und diese aktiv nutzen, wie sie hierbei vorgehen und was das Erfolgsgeheimnis ist.<br />

Interview mit Zahnarzt Dr. Cornelius Bechmann<br />

Neben IGeL Leistungen gibt es zahlreiche zahnärztliche<br />

Behandlungen, welche durch eine private Zuzahlung erst<br />

möglich werden, wie zum Beispiel hochwertiger Zahnersatz<br />

oder Wurzelkanalbehandlungen. Viele Patienten scheuen<br />

diese Zuzahlungen, meist aus Mangel an Wissen um deren<br />

Bedeutung für die eigene Gesundheit oder wegen ihrer<br />

Höhe. So wird anstelle von zum Beispiel einer Implantatversorgung<br />

für eine Einzelzahnlücke lieber die Brücke gewählt,<br />

um die Eigenkosten möglichst gering zu halten, obwohl<br />

hierfür benachbarte Zähne nicht unwesentlich beschliffen<br />

werden müssen. Die möglichen „Spätfolgen“ werden dabei<br />

meist bewusst in Kauf genommen.<br />

Mit modernen Zahnzusatzversicherungen lassen sich heutzutage<br />

diese Zuzahlungen für verschiedenste Behandlungen<br />

teilweise deutlich reduzieren und dies zu moderaten Monatsbeiträgen.<br />

Die Krux ist nur, dass weder das zahnärztliche<br />

Fachpersonal noch der Zahnarzt selbst aktiv dafür werben<br />

dürfen. Dennoch gibt es diverse legale Möglichkeiten für die<br />

zahnärztliche Praxis durch ZZV den Praxisumsatz zu erhöhen,<br />

ohne dafür Neupatienten generieren zu müssen. Und: Die<br />

Bestandspatienten, welche durch eine bessere oder schönere<br />

Versorgung wieder mehr Lebensqualität erhalten, sind langfristige<br />

und dankbare Patienten und die beste Werbung für<br />

die eigene Praxis.<br />

Dieses Mal haben wir Zahnarzt Dr. Cornelius Bechmann von<br />

der Zahnarztpraxis Dr. Bechmann + Dr. Bechmann aus<br />

Würzburg befragt:<br />

Herr Dr. Bechmann, aus welcher Motivation heraus<br />

haben Sie beschlossen Ihren Patienten zu empfehlen,<br />

über eine Zahnzusatzversicherung nachzudenken?<br />

DR. CORNELIUS BECHMANN In unserer Praxis bieten wir unseren<br />

gesetzlich versicherten Patienten regelmäßig Leistungen an,<br />

die über dem Niveau der GKV liegen. Dies sind insbesondere<br />

professionelle Zahnreinigungen, Implantate mit entsprechenden<br />

Suprakonstruktionen, mit dem Cerec-System hergestellte<br />

vollkeramische Inlays, Teilkronen, Kronen und Brücken,<br />

adhäsive Füllungen aus hochwertigen Compositen, endodontische<br />

Behandlungen mit NiTi-Feilen-Aufbereitung und<br />

funktionsanalytische Maßnahmen. Da nur ein geringer Teil der<br />

Neupatienten über eine Zahnzusatzversicherung verfügt und<br />

von Vorbehandlern in der Regel nicht auf die Problematik der<br />

Versorgungslücke aufmerksam gemacht wurde, halten wir es<br />

für sinnvoll, möglichst alle GKV-Patienten mit entsprechenden<br />

Informationen zu versorgen.<br />

Der Gesetzgeber verbietet es der Zahnärzteschaft<br />

und deren Personal, aktiv bestimmte Versicherer oder<br />

Zahntarife zu empfehlen. Wie haben Sie für sich einen<br />

legalen Weg gefunden, um Ihren Patienten, die sich<br />

mit dem Thema ZZV befassen wollen, weiterzuhelfen?<br />

DR. CORNELIUS BECHMANN Durch ein persönliches Kennenlernen<br />

von Frau Bengel, die sich auf Zahnzusatzversicherungen<br />

spezialisiert hat. Der erste Kontakt kam auf einer Informationsveranstaltung<br />

unseres zahntechnischen Labors ProMödl<br />

zustande. Frau Bengel hat in einem Vortrag die Wichtigkeit<br />

des Themas Zahnzusatzversicherung erläutert und uns damit<br />

wichtige Informationen zum Umgang mit der Materie vermittelt.<br />

Wie lange arbeiten Sie aktiv mit diesem Konzept und<br />

wie haben sich Ihre Praxisumsätze dadurch verändert?<br />

DR. CORNELIUS BECHMANN Der Kontakt zu Frau Bengel und<br />

dem unabhängigen Vergleichsportal von to:dent.ta besteht<br />

seit rund fünf Jahren. Anfangs gaben wir vereinzelt Hinweise<br />

zu den Informationen auf www.todentta.de, mittlerweile<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


ZAHNZUSATZVERSICHERUNG<br />

59<br />

wird bei jedem Neupatienten der Status der Zusatzversicherung<br />

abgefragt und gegebenenfalls die entsprechende Informationsbroschüre<br />

weitergegeben. Dies wird in der digitalen<br />

Patientenakte notiert und nach einem gewissen Zeitraum<br />

erneut abgefragt. Wir benutzen dazu Flyer, die wir dem Patienten<br />

mitgeben. Die ausführlicheren Ratgeber zu Zahnzusatzversicherungen<br />

halten wir für den Anfang für die meisten<br />

Patienten zu umfangreich.<br />

Der Einfluss auf die Praxisumsätze ist in Zahlen schwer wiederzugeben,<br />

da sich in unserer Praxis in den letzten Jahren<br />

grundlegende personelle Veränderungen sowie Besitzveränderungen<br />

ergeben haben, die wesentlich deutlicheren<br />

Einfluss auf die Umsatzentwicklung haben. Es ist aber festzustellen,<br />

dass die Akzeptanz von hochwertigen Versorgungsformen<br />

mit zunehmender Zahl zusatzversicherter Patienten<br />

deutlich zunimmt.<br />

Wie wichtig ist es, dass das gesamte Praxisteam<br />

umfassend um die Möglichkeiten, aber auch die<br />

Risiken, gerade wenn es um „Beratungsleistungen“<br />

geht, Bescheid weiß und wie stellen Sie dies sicher?<br />

DR. CORNELIUS BECHMANN Wir halten es für wichtig, dass die<br />

Information zum Thema Zusatzversicherung vom Zahnarzt<br />

selbst gegeben wird. Das unterstreicht unseres Erachtens die<br />

Wichtigkeit des Themas für den Patienten. Insofern hat unser<br />

Personal damit eigentlich nicht viel zu tun.<br />

Wie nehmen Ihre Patienten Ihre Hinweise auf und<br />

wie ist das Feedback?<br />

DR. CORNELIUS BECHMANN Die Hinweise werden von den Patienten<br />

in der Regel dankbar aufgenommen. Das Feedback ist,<br />

soweit wir das beurteilen können, sehr gut.<br />

Aus Ihren Erfahrungen heraus: Wie beurteilen Sie<br />

heute Ihre Entscheidung, das Thema Zahnzusatzversicherungen<br />

in Ihren Praxisablauf integriert zu<br />

haben und was können Sie Ihren Kollegen/innen<br />

dahingehend empfehlen?<br />

DR. CORNELIUS BECHMANN Der Hinweis auf Zahnzusatzversicherungen<br />

hat sich zu einem wichtigen Pfeiler unseres<br />

Praxismarketings entwickelt. Dies wird für die Zukunft zunehmend<br />

wichtiger werden und die Akzeptanz hochwertiger<br />

Leistungen erhöhen. Wir planen, in naher Zukunft weitere<br />

Privatleistungen in den Bereichen Endodontie, Parodontologie<br />

und Implantologie in unser Leistungsspektrum zu übernehmen.<br />

Auch für diese Bereiche wird eine Zusatzversicherung<br />

zunehmend interessanter werden. Kollegen, die in ihrer Praxis<br />

Leistungen oberhalb des GKV-Niveaus anbieten, kann<br />

man die Befassung mit dem Thema Zusatzversicherung<br />

nur nahelegen.<br />

Herr Dr. Bechmann, vielen Dank für das Gespräch!<br />

Dr. Cornelius Bechmann<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

Zahnarztpraxis<br />

Dres. Bechmann<br />

Wilhelm-Dahl-Straße 14<br />

97082 Würzburg<br />

Tel.: +49 931 415 222<br />

E-Mail: kontakt@praxis-bechmann.de<br />

www.zahnarzt-bechmann-wuerzburg.de<br />

Lesen Sie hier das Statement zum Interview von unserer Expertin<br />

für Zahnzusatzversicherungen, Frau Gabriele Bengel:<br />

Die modernen Zahnzusatzversicherungen<br />

übernehmen nicht nur<br />

privatärztlich verrechnete Kosten<br />

bei Zahnersatz (wozu auch implantologische<br />

Leistungen zählen), sondern<br />

auch im Bereich Endodontie<br />

und Parodontologie. Daher teilen<br />

wir die Einschätzung der Praxis,<br />

dass die Bedeutung von Zahnzusatzversicherungen<br />

und die Nachfrage nach leistungsstarken Tarifen weiter<br />

steigen werden.<br />

Insbesondere bei Endodontie gibt es viele Unterschiede bei<br />

den Zahntarifen. In einer der nächsten Ausgaben des Dental<br />

Barometers werden wir dieses Thema gerne aufgreifen.<br />

Gabriele Bengel<br />

to:dent.ta GmbH<br />

—<br />

Tel.: +49 711 69 306 435<br />

E-Mail: gabriele.bengel@todentta.de<br />

www.todentta.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


60 AKADEMIE<br />

Als Tochter des in den Niederlanden für<br />

seine AccreDidact Print- und Online-Fortbildungreihen<br />

für Ärzte, Zahnärzte und andere<br />

bekannten Marktführers Prelum, kann das<br />

deutsche Fortbildungsunternehmen auf<br />

eine Vielzahl von fachlich fundierten Fortbildungsprogrammen<br />

auf wissenschaftlich<br />

hohem Niveau zurückgreifen.<br />

Mit „Parodontitis im Zusammenhang mit<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ (<strong>20</strong>19, siehe<br />

Abbildung) wird zum Beispiel eine Schulung<br />

angeboten, die die wechselseitigen, oftmals<br />

gravierend nachteiligen Beeinflussungen von<br />

Parodontopathien und systemischen Erkrankungen<br />

wie Gefäß-, Koronarleiden und Diabetes<br />

behandelt.<br />

©AkkreDidakt<br />

AkkreDidakt Zahnmedizin<br />

CME Fortbildungen zu stets<br />

praxisrelevanten Themen<br />

Das mit Sitz in Berlin auf zahnmedizinische<br />

Fortbildungen spezialisierte Unternehmen<br />

Prelum setzt mit seiner Fortbildungsreihe<br />

AkkreDidakt Zahnmedizin seinen vielversprechenden<br />

Weg, einer der engagiertesten<br />

Anbieter von CME-konformen Schulungsprogrammen<br />

zu werden, weiter fort.<br />

Fortbildungsthemen mit absolutem<br />

Bezug zur täglichen Praxis<br />

So erscheinen seit <strong>20</strong>17 jährlich vier Fortbildungen<br />

als gebundenes Booklet (inklusive<br />

Onlineversion) aus allen Themenbereichen<br />

der Zahnmedizin. Die angebotenen Themen<br />

richten sich sowohl an den interessierten<br />

Zahnarzt als auch an den sich allgemein auf<br />

dem Laufenden halten wollenden Praktiker<br />

und sind jeweils für vier CME-Punkte gemäß<br />

BZÄK und DZMK akkreditiert.<br />

AkkreDidakt stellt auch fachübergreifende<br />

Zusammenhänge her.<br />

Die werbefreien Schulungseinheiten lassen<br />

sich als Einzelprogramme oder als vier Programme<br />

umfassendes Jahresabonnement<br />

für 157,50 Euro abrufen.<br />

Die komplette Liste der Themenbereiche<br />

kann bei der Redaktion angefragt werden.<br />

AkkreDidakt<br />

› Rosenstraße 2 · 10178 Berlin<br />

› www.akkredidakt.de<br />

Erfolgreiches erstes<br />

Kick Off <strong>20</strong><strong>20</strong> in Berlin<br />

100 Implant Challenge von MIS<br />

geht in die zweite Runde<br />

Die MIS 100 Implant Challenge geht in die<br />

zweite Runde: Beim ersten Kick Off des Jahres<br />

in Berlin präsentierten MIS und der Implantologe<br />

Dr. Rasmus Sperber in einem packenden<br />

„Rundum-Vortrag“, wie jeder interessierte<br />

Zahnarzt mit sechs aufeinander<br />

abgestimmten Modulen zum Implantatprofi<br />

werden kann.<br />

© MIS Implants Technologies GmbH<br />

Der Initialerfolg der <strong>20</strong>19 ins Leben gerufenen<br />

MIS 100 Implant Challenge implizierte:<br />

Die Challenge wird fortgesetzt. So kamen<br />

Mitte Februar rund <strong>20</strong> Interessenten, Referenten<br />

und Fachleute zum ersten Kick Off<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> zusammen. „Wir haben uns den Markt<br />

genau angeschaut und festgestellt, dass<br />

die bisherigen Angebote viele Schwachstellen<br />

haben.“ Mit diesen Worten begrüßte<br />

Sascha Würzinger, Geschäftsführer bei MIS<br />

Deutschland, seine Gäste. „Denn natürlich<br />

gibt es bereits viele OP-Kurse – aber dort<br />

wird leider zumeist gar nicht implantiert.<br />

Und es gibt Curricula mit Theorie-Inhalten,<br />

die top sind. Es gab aber aus unserer<br />

Sicht nichts, was wirklich die gesamte<br />

Implantologie sinnhaft in einem modularen<br />

Kurskonzept inte griert.“ So führt der Weg<br />

zur eigenständigen Implantatplanung und<br />

-umsetzung bei der 100 Implant Challenge<br />

über sechs Module.<br />

Am Anfang steht jeweils ein Kick Off-Termin<br />

– am <strong>20</strong>. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong> in Köln, am 19. September<br />

in Frankfurt und am 21. November<br />

in Berlin. Hier wird das Konzept vorgestellt<br />

und die Interessenten entsprechend ihrer<br />

Vorkenntnisse kategorisiert, um ihnen im<br />

regelmäßig in Leipzig stattfindenden "OP-<br />

Kurs praktische Implantologie" Patientenfälle<br />

entsprechend zuzuteilen.<br />

Das zentrale Modul ist das zwölfmonatige<br />

Mentoring Programm: Die im OP-Kurs<br />

erlernte Planung von Therapiekonzepten,<br />

welche die Teilnehmer in ihre Praxis implementieren,<br />

wird mit den Kurs-Referenten<br />

online abgestimmt. Weitere Module widmen<br />

sich Praxisstruktur, Marketingmaßnahmen<br />

und Praxisteam. Sascha Würzinger betont:<br />

„Am Ende sollte immer eine erfolgreichere<br />

Praxis stehen – egal ob unsere Teilnehmer<br />

MIS-Verwender sind oder nicht.“<br />

MIS Implants Technologies GmbH<br />

› Simeonscarré 2 · 32423 Minden<br />

› Tel.: +49 571 9 727 6<strong>20</strong><br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


AKADEMIE<br />

61<br />

© 3M<br />

Jetzt online informieren!<br />

Zusätzlich zu dem Booklet stehen inzwischen<br />

weitere Tools zur Verfügung, mit<br />

deren Hilfe immer neue Empfehlungen,<br />

Tipps und Strategien zur vereinfachten Entscheidungsfindung<br />

vermittelt werden. Dazu<br />

gehört ein Blog, auf dem die Experten kontinuierlich<br />

neue Beiträge veröffentlichen.<br />

Zudem werden Fortbildungen – beispielsweise<br />

ein Webinar am 11. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong> – in<br />

deutscher Sprache angeboten.<br />

Jetzt online informieren<br />

und anmelden!<br />

Für effiziente Prozesse und<br />

vorhersagbare Ergebnisse<br />

Zahnärzte, die Patienten mit hochwertigem<br />

festsitzendem Zahnersatz versorgen möchten,<br />

stehen vor vielen Herausforderungen.<br />

Denn wer fundierte Entscheidungen treffen<br />

möchte, muss über die zahlreichen zur<br />

Verfügung stehenden Materialoptionen und<br />

Behandlungstechniken sowie deren Einsatzgebiete,<br />

Stärken und Schwächen bestens<br />

informiert sein. Strategien, die Zahnärzte<br />

dabei unterstützen, bietet Success Simplified.<br />

Aus dem Projekt entstand im ersten Schritt<br />

ein Booklet, das zahlreiche Anregungen zur<br />

vereinfachten Entscheidungsfindung sowie<br />

Standardisierung von Behandlungsabläufen<br />

enthält. Es beleuchtet sieben Verfahrensschritte,<br />

erläutert Kriterien für die Auswahl<br />

von Materialien und Techniken sowie klinische<br />

Vorgehensweisen anhand von Fallbeispielen.<br />

Informationen zu Success Simplified und<br />

Link zur Webinar-Anmeldeseite:<br />

www.3M.de/Success-Simplified<br />

3M Company<br />

› 3M Oral Care Espe Platz · 82229 Seefeld<br />

› Tel.: +49 8152 70 01 777<br />

› Fax: +49 8152 70 01 666<br />

› E-Mail: info3mespe@mmm.com<br />

› www.3M.de/OralCare<br />

Event zum <strong>20</strong>jährigen Bestehen<br />

praxisDienste Institut lädt ein<br />

Das praxisDienste Institut lädt alle seine<br />

Absolventen/-innen und Teilnehmer/-innen<br />

der Aufstiegsfortbildungen PAss, ZMP und<br />

DH zum <strong>20</strong>jährigen Bestehen des Institutes<br />

zu diesem kostenlosen Event ein:<br />

9. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>,10:00 bis 15:30 Uhr Rohrbacher<br />

Schlösschen in Heidelberg<br />

© praxisDienste<br />

© praxisDienste<br />

Die Besucher haben die Möglichkeit, diesen<br />

Tag gemeinsam mit den Referenten/-innen<br />

und Absolventen/-innen des praxisDienste<br />

Institutes sowie den zukünftigen Dozenten/-<br />

innen der Medical School 11 i.Gr. zu erleben.<br />

Fachvorträge zu aktuellen Themen begleiten<br />

das Programm.<br />

Programm-Highlights<br />

• Das praktische 1x1 der mobilen Betreuung<br />

– Dr. Dirk Bleiel<br />

• Tipps und Tricks für den Umgang und<br />

die Kommunikation mit Pflegebedürftigen,<br />

Angehörigen und Pflegekräften –<br />

S. Bleckmann<br />

• Mobile Betreuung aus Organisationssicht:<br />

Kooperationsvertrag mit Pflegeheimen<br />

und die korrekte Abrechnung von Leistungen<br />

– Dr. Volkmar Göbel<br />

• „Ernährung und Alter – was müssen<br />

wir wissen?“ – Dr. Jockel-Schneider, Uni<br />

Würzburg<br />

• Die Dentalhygienikerin im Pflegeheim –<br />

Impulse für eine bessere Versorgung – Dr.<br />

Werner Birglechner<br />

Besucher erhalten zudem authentische Einblicke<br />

und Antworten auf Fragen rund um<br />

Studium und Aufstiegsfortbildungen!<br />

Die Veranstaltung inklusive Mittagssnack<br />

ist kostenfrei für alle ehemaligen<br />

und aktuellen Teilnehmer/-innen eines<br />

praxisDienste-Kurses (PAss, ZMP, DH) sowie<br />

für Absolventen/-innen eines Dentalhygienestudiums<br />

B.Sc. Für Zahnärzte/-innen wird<br />

eine Gebühr von 100,- Euro erhoben, für alle<br />

anderen 55,- Euro.<br />

Die Anmeldung ist ausschließlich online<br />

möglich:<br />

www.praxisdienste.de<br />

praxisDienste – Institut für Weiterbildung<br />

› Brückenstr. 28 · 691<strong>20</strong> Heidelberg<br />

› E-Mail: presse@praxisdienste.de<br />

› www.praxisdienste.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


62 MARKTPLATZ<br />

3M Intra-oral Syringe<br />

Einwegspritzen<br />

Vereinfachte Anwendung,<br />

reduzierter Materialverbrauch<br />

Eine der Herausforderungen bei Präzisionsabformungen<br />

ist die gezielte Applikation<br />

des Umspritzmaterials im Bereich der Präparationsgrenzen.<br />

Speziell für Anwender<br />

mit kleinen Händen ist es oft schwierig,<br />

herkömmliche Hand-Dispenser zielgerichtet<br />

zu bedienen. Mit den 3M Intra-oral Syringe<br />

Einwegspritzen, die in zwei Varianten für<br />

A-Silikon- und Polyether-Abformmaterialien<br />

erhältlich sind, bietet 3M eine Lösung für<br />

dieses Problem.<br />

Die handlichen, ergonomisch geformten<br />

Spritzen mit filigraner Spitze sind bis zu 57<br />

Prozent kleiner als ein Hand-Dispenser. Sie<br />

erleichtern die Ausgabe des Materials genau<br />

dort, wo es benötigt wird, selbst im schwer<br />

zugänglichen Approximalbereich. So unterstützen<br />

sie den Anwender bei der Erzielung<br />

präziser Abformergebnisse.<br />

Zusätzlich erleichtern die Doppelkammerspritzen<br />

das Leben der Anwender dadurch,<br />

dass sie bis zu zwölf Stunden vor ihrem Einsatz<br />

mit einem Hand-Dispenser befüllt werden<br />

können und dann jederzeit einsatzbereit<br />

sind. Dabei lässt sich die Menge an Abformmaterial<br />

exakt auf den jeweiligen Patientenfall<br />

abstimmen.<br />

Die Anwendung von Imprint 4 Abformmaterialien<br />

mit der 3M Intra-oral Syringe Einwegspritze<br />

für A-Silikone empfiehlt sich für alle,<br />

© 3M<br />

die Wert auf eine hohe Abformqualität bei<br />

einfacher Anwendung legen.<br />

3M Company<br />

› 3M Oral Care Espe Platz · 82229 Seefeld<br />

› Tel.: +49 8152 70 01 777<br />

› Fax: +49 8152 70 01 666<br />

› E-Mail: info3mespe@mmm.com<br />

› www.3M.de/OralCare<br />

leistet für das IMPLA Implantatsystem und<br />

das Tizian JMA Optic by zebris einen exzellenten<br />

Support.<br />

Vorteile für Zahnmediziner/-innen:<br />

+ Noch höhere Sicherheit<br />

+ Genauere/vorhersehbarere Ergebnisse<br />

+ Gesteigertes Patientenvertrauen<br />

+ Digitales Image für die Praxis<br />

+ Mehr Privatleistungen<br />

IMPLA meets zebris – mit dieser einzigartigen<br />

Kombination beweist Schütz Dental<br />

eine hohe Expertise bei „Funktion in der<br />

Implantologie“, verbunden mit der digitalen<br />

Verarbeitung der Kieferbewegungen.<br />

„Sicher und profitabel<br />

implantieren“<br />

Reale Kieferbewegungen sorgen<br />

für sichere Implantation<br />

Aus einer Hand: Das hochwertige und<br />

bewährte IMPLA Implantatsystem in Kombination<br />

mit dem Tizian JMA Optic by zebris!<br />

Die Langlebigkeit eines Implantates ist unter<br />

anderem maßgeblich von der Einwirkung<br />

der Scherkräfte auf das Implantat abhängig.<br />

Unter Berücksichtigung der echten Kieferbewegungen<br />

erreichen Zahnmediziner damit<br />

eine ideale Okklusion bei den Patienten.<br />

Mithilfe der zebris Real Movement Daten<br />

aus dem gleichnamigen Modul können die<br />

Scherkräfte von vornherein mit eingeplant<br />

werden und begünstigen somit die Voraussetzungen<br />

für ein optimales Setzen der<br />

Implantate. Schütz Dental bietet mit seinem<br />

bewährten Kiefervermessungssystem<br />

alle Module für eine Zahnarztpraxis an und<br />

Schütz Dental GmbH<br />

› Dieselstraße 5-6 · 61191 Rosbach<br />

› Tel.: +49 6003 814-0<br />

› Fax: +49 6003 814-906<br />

› E-Mail: info@schuetz-dental.de<br />

› www.schuetz-dental.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


Palodent ® 360<br />

NEUPRODUKT AB APRIL <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+ Konturierte Matrizen<br />

für enge Kontaktpunkte<br />

und anatomisch korrekte<br />

Konturen und damit<br />

weniger Zeitaufwand<br />

zum Finieren.<br />

+ Ermöglicht die einfache<br />

Platzierung, den besseren<br />

Zugang, die freie<br />

Sicht auf den Arbeitsbereich<br />

und mehr Patientenkomfort.<br />

22 %<br />

GESPART<br />

+ Integrierter Spanner für<br />

eine einfache Platzierung<br />

und Retention der<br />

Matrize ohne sperrige<br />

Halter oder zusätz-<br />

liche Platzierungs- und<br />

Spanninstrumente.<br />

+ Zusammen mit dem<br />

Palodent V3 Teilmatrizensystem<br />

eine<br />

Lösung für alle Klasse<br />

II-Fälle.<br />

PALODENT® V3 & 360 BONUS-PROMOTION SET<br />

• VE = 24 × Palodent 360 Matrizen 5,5 mm<br />

100 × Palodent V3 Matrizen in 4 Größen (je 25 × 3,5 mm,<br />

4,5 mm, 5,5 mm und 6,5 mm)<br />

75 × Palodent V3 Keile (je 25 × klein, mittel, groß)<br />

30 × Palodent V3 WedgeGuards (je 10 × klein, mittel, groß)<br />

1 × Palodent V3 Ring universal<br />

1 × Palodent V3 Ring klein<br />

1 × Palodent V3 Applikationszange<br />

1 × Palodent V3 Pin-Pinzette<br />

+ 48 × Palodent 360 Matrizen 6,5 mm<br />

Bestell-Nr.:<br />

G9181<br />

459,70 €<br />

359,99 €<br />

SIE SPAREN<br />

100 €<br />

im Vergleich zum Einzelkauf<br />

PALODENT® 360 MATRIZEN REFILL<br />

• VE = 48 Stück<br />

Bestell-Nr.: G9182 X<br />

Bitte ersetzen Sie das X mit dem entsprechenden Größencode:<br />

4,5 mm 5,5 mm 6,5 mm<br />

45,99 €<br />

Bestell-Nr. Bezeichnung Menge<br />

-D2<br />

-D2<br />

-D2<br />

-D2<br />

Ja, ich möchte per E-Mail über aktuelle Aktionen und Sonderangebote informiert werden.<br />

Ja, ich möchte den neuen GZD Katalog kostenlos anfordern.<br />

Praxisstempel / Unterschrift:<br />

Kundennummer:<br />

E-Mail:<br />

GZD_Anzeige_<strong>20</strong><strong>20</strong>_04_<strong>DB</strong> 2 Dentsply Palodent V3 360<br />

GEIZ DENTAL | Brahestraße 16 | 04347 Leipzig | Tel.: +49 180 5 0551-22 | Fax: +49 180 5 0551-23 | E-Mail: service@geizdental.de | www.geizdental.de


64 MARKTPLATZ<br />

© Voco GmnH<br />

Provicol QM Aesthetic von VOCO<br />

Der transluzente temporäre Befestigungszement<br />

mit gesteigerter Haftkraft<br />

Mit Provicol QM Aesthetic bietet der Cuxhavener<br />

Dentalhersteller einen Zinkoxid-<br />

Zement der neuesten Generation, der die<br />

Vorteile klassischer Zemente mit herausragender<br />

Ästhetik verbindet. Eine neuartige<br />

Glasmatrix mit polyedrischen Partikeln sorgt<br />

für eine besondere Transluzenz und fördert<br />

die Haftkraft.<br />

Provicol QM Aesthetic passt sich aufgrund<br />

seiner besonderen Transluzenz, die sonst<br />

nur durch eine Harzmatrix erzielt werden<br />

kann, der umgebenden Zahnfarbe an und ist<br />

optisch perfekt auf den Zahnschmelz abgestimmt:<br />

Somit kann der Zahnarzt dem Patienten<br />

auch zur temporären Versorgung ein<br />

herausragendes Ergebnis liefern. Das Indikationsspektrum<br />

von Provicol QM Aesthetic<br />

umfasst sowohl die temporäre Befestigung<br />

provisorischer und definitiver Inlays, Onlays,<br />

Kronen oder Brücken als auch den temporären<br />

Verschluss kleiner einflächiger Kavitäten.<br />

Provicol QM Aesthetic zeichnet sich durch<br />

seine angenehme Fließfähigkeit aus. Die<br />

praktische QM-Spritze garantiert ein sicheres<br />

und genaues Arbeiten. Nach Applikation<br />

ist Provicol QM Aesthetic auf den Punkt<br />

genau standfest – so erfolgt die Zementierung<br />

sehr einfach und Überschüsse lassen<br />

sich sofort oder nach der Aushärtung präzise<br />

und vollständig entfernen.<br />

VOCO GmbH<br />

› Anton-Flettner-Straße 1-3 · 27472 Cuxhaven<br />

› Tel.: +49 4721 719-0<br />

› Fax: +49 4721 719-109<br />

› E-Mail: info@voco.de<br />

› www.voco.dental<br />

REX Piezoimplantate von mectron<br />

Perfekter Sitz – selbst bei<br />

schmalsten Kieferkämmen<br />

Einen schmalen Kieferkamm oralimplantologisch<br />

zu versorgen ist häufig mit Risiken verbunden.<br />

mectron bietet mit dem neuen REX<br />

PiezoImplant nun die perfekte Lösung an.<br />

Mit dem PiezoImplant REX TL (Tissue<br />

Level) ist es mectron gelungen, Patienten<br />

eine weniger invasive Behandlung für den<br />

schmalen Kieferkamm anzubieten. Denn<br />

warum zylindrische Schraubenimplantate<br />

verwenden, wenn Keilimplantate besser zur<br />

Anatomie des Kiefers passen? Die Vorteile<br />

von Keilimplantaten liegen auf der Hand:<br />

Ihr rechteckiger Querschnitt ist ideal für den<br />

Einsatz im schmalen Kieferkamm. Denn ihre<br />

außergewöhnliche Form macht eine Knochenaugmentation<br />

nicht mehr notwendig.<br />

Gleichzeitig verfügen die Piezoimplantate<br />

über die gleiche mechanische Festigkeit wie<br />

Standardimplantate, es besteht also keine<br />

Bruchgefahr.<br />

Weitere Produkteigenschaften fördern die<br />

Osseointegration des Implantats. Makrorillen<br />

unterstützen die spongiöse, Mikrorillen<br />

die kortikale Osseointegration und auch die<br />

raue Oberfläche verbessert die Verankerung<br />

im Kiefer.<br />

Mectron Deutschland Vertriebs GmbH<br />

› Waltherstraße 80/<strong>20</strong>01 · 51069 Köln<br />

› Tel.: +49 221 49 <strong>20</strong> 15-0<br />

› Fax: +49 221 49 <strong>20</strong> 15-29<br />

› E-Mail: info@mectron.de<br />

› www.mectron.de<br />

© Mectron Deutschland Vertriebs GmbH<br />

Anzeige<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


MARKTPLATZ<br />

65<br />

Entscheidend:<br />

Plaquekontrolle bei Gingivitis<br />

Optimaler Patientenschutz in frischen Farben<br />

wellsabib Premium Patientenservietten im praktischen Dispenser<br />

© CP Gaba GmbH<br />

Die wichtigste Maßnahme bei Gingivitis ist die Verringerung von<br />

Plaque. Durch das sachgemäße und regelmäßige Zähneputzen<br />

wird weniger als die Hälfte der bakteriellen Plaque entfernt. Experten<br />

empfehlen daher, bei Zahnfleischentzündungen zusätzlich<br />

Interdentalzahnbürsten und chemische Plaquekontrolle anzuwenden.<br />

In einer Studie zeigte meridol ® Zahnpasta eine stärkere antibakterielle<br />

Wirkung im Vergleich zu anderen Produkten.<br />

Antibakterielle Wirkung von Zinn-Ionen<br />

Zur chemischen Plaquekontrolle werden antibakteriell wirkende<br />

Substanzen wie beispielsweise Zinn-Ionen aus Zinnfluorid genutzt.<br />

Zinn-Ionen können in einer Kombination mit Aminfluorid stabilisiert<br />

werden. Aminfluorid und Zinnfluorid verhindern gemeinsam<br />

die Ansammlung von Bakterien auf der Zahnoberfläche und somit<br />

die Bildung neuen Zahnbelags.<br />

Mehr Effizienz im Praxisalltag – diesem Ideal hat sich wellsamed<br />

verschrieben und bietet jede Menge praktische Lösungen für die<br />

Zahnarztpraxis – angefangen von Mundspülbechern bis hin zu<br />

Traypapier. Optimalen Schutz und Komfort bieten die wellsabib<br />

Premium-Patientenservietten.<br />

Sie bestehen aus zwei Lagen saugstarken Zellstoff und einer<br />

Polyethylen-Schicht. Die PE-Folie auf der Unterseite der Serviette<br />

ist wasserundurchlässig und verhindert das Durchdringen von<br />

Feuchtigkeit. Die Kleidung von Patientinnen und Patienten bleibt<br />

sauber und trocken. Mit einer Auswahl an zahlreichen frischen<br />

Farben, einem attraktiven Blumen-Motiv sowie einem fröhlichen<br />

wellsakids-Design lassen sich die wellsabib Patientenservietten<br />

optimal auf die individuelle Einrichtung der Praxis oder den<br />

Patiententyp anpassen.<br />

Plaqueentfernung zur Prävention von Parodontitis<br />

Um der Entwicklung von Gingivitis und Parodontitis vorzubeugen,<br />

sollten geeignete Maßnahmen wie die regelmäßige häusliche<br />

Mundpflege und eine professionelle Zahnreinigung zur Plaqueentfernung<br />

ergriffen werden. Eine Gingivitis kann geheilt werden,<br />

eine Parodontitis, bei der bereits Gewebe und Knochen abgebaut<br />

werden, aber nicht.<br />

Vor allem aber die Verpackung der wellsabib eröffnet allerlei<br />

Vorteile. Die einfache Entnahme der Dentalservietten aus dem<br />

praktischen Dispenser spart Zeit und sorgt so für mehr Effizienz<br />

im Praxisalltag. Zudem stellt der Umkarton eine platzsparende<br />

und attraktive Lösung dar, die sich gut und bequem in jede Praxis<br />

integrieren lässt.<br />

Die wellsabib Premium Patientenservietten erhalten Zahnarztpraxen<br />

bei GZD (www.geizdental.de).<br />

CP Gaba<br />

› Beim Strohhause 17 · <strong>20</strong>097 Hamburg<br />

› Tel.: +49 40 7319-0125<br />

› E-Mail: CSDentalDE@CPgaba.com<br />

› www.cpgabaprofessional.de<br />

wellsamed GmbH<br />

› Brahestraße 16 · 04347 Leipzig<br />

› E-Mail: info@wellsamed.com<br />

› www.wellsamed.com<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 2 I <strong>20</strong><strong>20</strong>


66 VORSCHAU / IMPRESSUM<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 4. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

mit folgenden Themen *<br />

@ Dr. Nikolas Papagiannoulis<br />

@ ZA Mourad<br />

Implantologie – Möglichkeiten und Grenzen Lückenmanagement 4<br />

... und viele weitere interessante Beiträge der Zahnmedizin<br />

*Die Redaktion behält sich Änderungen der Themen und Termine vor.<br />

HERAUSGEBER / VERLAG<br />

Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Brahestraße 16 · D-04347 Leipzig<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Uwe Bräutigam<br />

JURISTISCHE BERATUNG<br />

RA Jens Mauchnik (Leipzig)<br />

ZAHNMEDIZINISCHE BERATUNG<br />

Dr. med. dent. Rasmus Sperber,<br />

M.Sc. (Leipzig)<br />

HRB (LEIPZIG) 22482<br />

ISSN 1863 – 2858<br />

KONTAKT<br />

TELEFON +49 341 231 032-0<br />

FAX +49 341 231 032-11<br />

E-MAIL info@barometer-verlag.de<br />

redaktion@barometer-verlag.de<br />

VERLAGS-/REDAKTIONSLEITUNG<br />

Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />

E-MAIL info@barometer-verlag.de<br />

REDAKTION<br />

Klaus-Peter Sorgau<br />

Telefon +49 341 231 032-15<br />

E-MAIL sorgau@barometer-verlag.de<br />

REDAKTIONSASSISTENZ<br />

Carmen Zimmermann<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 21 I <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

LAYOUT UND GESTALTUNG<br />

Ulrike Rudolf, Elke Nürnberger<br />

DRUCK<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

Leibnizstraße 5 97<strong>20</strong>4 Höchberg<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

Das Dental Barometer erscheint <strong>20</strong><strong>20</strong> mit 6 Ausgaben<br />

in Deutschland. Es gilt die Mediadaten Preisliste<br />

Nr. 15 vom 01.01.<strong>20</strong><strong>20</strong>. Es gelten die allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen der Barometer Verlagsgesellschaft<br />

mbH.<br />

ABONNEMENT<br />

Der Bezugspreis je Ausgabe beträgt € 5,60 zzgl. ges.<br />

MwSt. und Versandkosten. Der Jahresabonnementpreis<br />

beträgt derzeit (6 Ausgaben) jährlich € 33,60 zzgl.<br />

ges. MwSt. und Versandkosten.<br />

Das Jahresabonnement verlängert sich stillschweigend<br />

um ein weiteres Jahr, sollten Sie es nicht<br />

bis vier Wochen vor Ablauf schriftlich gekündigt<br />

haben. Der Gesamtbetrag eines Abonnements<br />

wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />

VERLAGS- / URHEBERRECHT<br />

Das Dental Barometer ist eine eingetragene Marke<br />

der Barometer Verlagsgesellschaft mbH. Sämtliche<br />

darin enthaltenen Beiträge sowie Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Verviel fältigungen jeglicher Art (auch außerhalb<br />

Deutschlands) sind untersagt und straf bar. Ein Nach-<br />

druck, auch auszugsweise, darf nur mit Genehmigung<br />

und schriftlicher Bestätigung des Ver lages<br />

vorgenommen werden.<br />

Einsendungen und deren Veröffentlichung an die<br />

Redak tion des Verlages und deren Autoren wird<br />

das Einverständnis zur Veröffentlichung, auch nur<br />

teilweise, vorausgesetzt. Für unverlangt eingesandte<br />

Manu skripte, Beiträge o. ä. über nimmt der Verlag<br />

keinerlei Haftung. Veröffentlichungen geben die<br />

Auffassung der Verfasser wieder, müssen jedoch<br />

nicht die Meinung des Verlages wiedergeben.<br />

Gekennzeichnete Anzeigen, Herstellerinformationen<br />

u. ä. befinden sich außerhalb der Verantwortung<br />

des Verlages. Hierfür wird keine Gewähr<br />

übernommen. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen<br />

bzw. fehlerhaften Darstellungen wird in<br />

jedem Fall ausgeschlossen.<br />

Der Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

MITGLIED DER<br />

BEILAGEN DIESER AUSGABE<br />

Zantomed (Vollauflage)<br />

Hager & Werken (Vollauflage)


VIP-ZM e. V. | Silvaner Straße 13a | D-55129 Mainz | fon +49 (0) 6131 492 41 37 | info@vip-zm.de<br />

Einführungsseminar:<br />

08. & 09. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Prof. Dr. Jean-Pierre Bernard<br />

(Leiter und Entwickler des CITC)<br />

Implantologie in Ihrer eigenen Praxis?<br />

Das von mir entwickelte CITC-Curriculum<br />

führt Sie sicher vom Anfänger zum<br />

Implantologie- und Prothetik-Experten.<br />

Stets unter Supervision eines erfahrenen<br />

Implantologen implantieren Sie zunächst<br />

einfache Fälle und werden nach und nach<br />

auch an schwierige Fälle herangeführt.<br />

Mehr über das Curriculum finden Sie auf<br />

der Seite des VIP-ZM e. V.<br />

Ich freue mich auf Sie<br />

Herzlichst<br />

Jean-Pierre Bernard<br />

180 FortbIldungSpunktE<br />

nach der kassenzahnärztlichen bundesvereinigung<br />

(kZbV) und des beirates<br />

Fortbildung der bZÄk und dgZmk<br />

JETZT Infos anfordern!<br />

Grundgebühr für das einjährige<br />

Curriculum: 3.900 €<br />

inkl. Abschluss-Colloquium<br />

WErdEn SIE:<br />

ExpErtE ImplantologIE<br />

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C I t C<br />

ClInICal Implant traInIng ConCEpt<br />

Das CITC-Curriculum<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> | 2. Halbjahr<br />

Fundierte implantologische<br />

Fortbildung in Ihrer<br />

eigenen Praxis:<br />

Implantationen unter<br />

Supervision – ergänzt durch<br />

Theorie & eConferences<br />

Mehr auf: www.curriculum.vip-zm.de<br />

VIP-ZM e. V.<br />

Hier können Sie<br />

den Flyer<br />

downloaden.<br />

Wie liefen<br />

die früheren<br />

CITC-Curricula?<br />

Jean-Pierre<br />

Bernard<br />

berichtet.<br />

Verein innovativ-praktizierender<br />

Zahnmediziner/-innen e.V.<br />

Bitte schicken Sie mir weitere Infos zum Curriculum<br />

Interessent<br />

Titel | Vorname | Name<br />

Straße | Nr.<br />

PEr FAx: +49 (0) 6131 492 41 37<br />

PEr E-MAIl:<br />

ADrESSE:<br />

info@vip-zm.de<br />

VIP-ZM e.V.<br />

Silvaner Straße 13 a<br />

55129 Mainz<br />

PLZ | Ort<br />

Telefon | Fax<br />

E-Mail<br />

Mit Ihrer Abgabe des Formulars stimmen<br />

Sie zu, dass der VIP-ZM e.V. Ihre Daten<br />

zum Zwecke Ihrer Benachrichtigung und<br />

Abwicklung bezügl. des Curriculums <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

speichern und verwenden darf.<br />

Löschung Ihrer Daten jederzeit möglich<br />

über: datenschutz@vip-zm.de<br />

Qualifikation<br />

Zahnarzt/-ärztin Oralchirurg/-in MKG-Chirurg/-in<br />

Praxis-Ausstattung<br />

OPG grünes Winkelstück PC/Laptop mit Kamera & Headset<br />

Implantologische Erfahrung<br />

Implantologische Tätigkeit seit:<br />

Ja Nein Ungefähre Anzahl der bisher inserierten Implantate:<br />

(Jahr)<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift | Praxisstempel


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MIND. 6 - 10 IMPLANTATE<br />

AM PATIENTEN<br />

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BIETET FÜR JEDEN ANSPRUCH DIE PASSENDE LÖSUNG.<br />

Das „100 Implant Challenge“-Programm<br />

hat MIS, einer der führenden Spezialisten<br />

für Dentalimplantate, gemeinsam mit dem<br />

renommierten Implantologen Dr. Rasmus<br />

Sperber konzipiert.<br />

Starten Sie mit der „100 Implant Challenge“<br />

in die praktische Implantologie und operieren<br />

Sie unter Aufsicht direkt am Patienten.<br />

Unsere „Challenge“ bietet jedem Kursteilnehmer<br />

eine bislang einzigartige Kombination<br />

aus eigenständigem OP- und Prothetik-Kurs,<br />

erfolgreichem Praxismarketing,<br />

ganzheitlicher Teamschulung und einem<br />

speziellen, an den individuellen Bedürfnissen<br />

ausgerichteten 12-monatigen Mentoring.<br />

Das Ergebnis: Ein erfolgreicher Einstieg in die Implantologie,<br />

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KICK OFF TERMIN FRANKFURT<br />

19.09.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

KICK OFF TERMIN BERLIN<br />

21.11.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

OUR MISSION IS TO MAKE IT SIMPLE<br />

MIS Implants Technologies GmbH | Simeonscarré 2 | 32423 Minden<br />

service@mis-implants.de | Tel.: 0571 - 972762-0 | Fax: 0571 - 972762-62

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