Mundus Vini Sommerverkostung 2019

Die Hommage an die Grande
Dame der Champagne ist das
Herzstück des Hauses Pommery.
Auch wenn man mit Les
Clos Pompadour, geschaffen
zur 175-Jahr-Feier des Hauses,
einen ultra raren, nur in Magnums
abgefüllten Champagner
im Portfolio hat, so ist doch die
Cuvée Louise das Flaggschiff
des Hauses und eine Hommage
nicht nur an Louise, sondern
ebenso an die Kunst der Chefs
de Cave der Champagne und
somit an die Kunst der Assemblage
auf höchstem Niveau. Diese
Kunst übte Thierry Gasco im
Hause Pommery von 1992 bis
2017 aus, gefolgt von Clément
Pierlot. Gasco vermählte für die
Cuvée Louise Chardonnay mit
Pinot noir aus den Grand-Cru-
Lagen in Aÿ für Pinot noir sowie
in Avize und Cramant für Chardonnay.
Die Cuvée Louise Rosé
Brut wird zudem ergänzt durch
einen Anteil von Pinot noir aus
Bouzy.
Mehr als 13 Jahre der Reife in den
Crayères von Pommery sind die
Basis dieser drei außergewöhnlichen,
ja absolut einzigartigen
Champagner. Probiert man die
drei Champagner nebeneinander,
wird schnell offensichtlich,
wie entscheidend sich
die Unterschiede durch den
Verzicht auf Dosage oder
die Zugabe eines kleinen
Anteils von Rotwein auf
die Gesamtkomposition
des Champagners auswirken.
Als Basis findet man
bei allen drei Cuvées die
drei Grand-Cru-Lagen mit
einem Anteil von rund
60 Prozent Chardonnay
und 40 Prozent Pinot noir.
Die Cuvée Louise 2004
ist ein finessenreicher
Prestige-Champagner in
elegantem Gelb mit zartgrünen
Reflexen. Er präsentiert sich mit
feinen rauchigen und markanten
Brioche-Noten, die von reifer
gelber Frucht unterlegt sind
und Anklänge von Reineclauden
und Zitrusfrüchten sowie von
ein wenig Nussbutter und Mandeln
haben. Am Gaumen hat der
Champagner viel Konzentration
und zeigt eine Fülle mit großer
Substanz und Länge. Seidig und
geradezu schmeichelnd ist das
höchst elegante Mundgefühl, bei
dem die Frucht von Marzipan
und Hefe begleitet wird. Die Cuvée
Louise 2004 ist ein herrlich
intensives und zugleich finessenreiches
Meisterwerk.
Probiert man danach die Cuvée
Louise Nature 2004, dann wird
schnell klar, dass es sich bei ihr
um den grundsätzlich gleichen,
aber doch etwas anderen Charakter
handelt. Sie ist der trockenere
und leicht druckvollere
Vertreter des noblen Trios. Der
trockenere Charakter verfügt
über die gleiche sensationell feine
Perlage und präsentiert sich
zu Beginn ähnlich rauchig und
von Brioche getragen. Die hellen
Noten von Zitrusfrüchten, Zitronenschalen,
weißen Blüten und
Kreide aber sind präsenter als
beim Brut, dafür treten die reifen
gelben Fruchtnoten stärker
in den Hintergrund. Am Gaumen
ist die Cuvée Louise Nature
direkter in der Ansprache,
druckvoller und zupackend mit
Frische und Mineralik bei ähnlicher
Länge. Somit findet dieser
Champagner seine Liebhaber
unter jenen, die eine messerscharfe
Aromatik einem hedonistischen
Gesamteindruck vorziehen.
Die Cuvée Louise Rosé 2004 beschließt
das Trio und ergänzt
es um einen rotfruchtigeren
Aspekt. Sie ist die ultimative
Antwort auf die enorme Nachfrage
nach Rosé im Allgemeinen
und Rosé-Champagner
im Besonderen. Die Zugabe
von Bouzy-Pinot noir erweitert
die Palette nicht nur um einen
eleganten Farbton, der an Pfirsiche
und Rosen erinnert. Sie
öffnet sich auch mit einem Duft
von Cassis und Walderdbeeren,
Grapefruits und Steinfrüchten
wie Aprikosen und Nektarinen,
abgerundet von einer feinen, an
Kreide und Kalk erinnernden
Mineralik. Am Gaumen zeigt
der Rosé neben aller Frische
eine subtile Cremigkeit, Geschmeidigkeit
und Frische bei
größter Finesse und feinster
Süße.
Für welche Cuvée Louise
man sich auch immer
entscheiden mag – wenn
es nicht gleich alle drei
sein sollen –, so zeigt sich
doch in allen drei Varianten
immer wieder aufs
Neue die Basis dieses
Champagners: das Pure,
Klare, Unverfälschte des
Grand-Cru-Chardonnays
und die Finesse und Eleganz
des Grand-Cru-Pinot
noirs, optimal gereift
und zusammengeführt
zu einer vollendeten Gesamtkomposition.
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