Meisterbrief 07_16
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Nachrichten aus der Region<br />
Fachkräftesicherung über Flüchtlinge<br />
Die Innung des KFZ-Gewerbes Fulda ist mit 130 angeschlossenen<br />
Betrieben die größte Innung des Landkreises. Im Mittelpunkt<br />
der diesjährigen Jahreshauptversammlung standen vor allem<br />
die Fachkräftesicherung für die Zukunft sowie der erfolgreiche<br />
digitalisierte Unternehmensauftritt des Automobilhandels.<br />
Gemeinsam mit Obermeister Thorsten Krämer diskutierten die<br />
Innungsbetriebe sowie Vertreter der Ausbildungseinrichtungen,<br />
Ferdinand-Braun Schule und BBZ Mitte über das Potenzial von Geflüchteten<br />
im Handwerk. Obermeister Krämer wies darauf hin, dass<br />
die Innung bei Themen wie Unternehmensführung, Ausbildungsfragen,<br />
Fort- und Weiterbildung sowie der Nachwuchsförderung<br />
hilfreich zur Seite stehe.<br />
Er selbst geht mit gutem Beispiel voran. Er beschäftigt in seinem<br />
Betrieb zurzeit 2 junge Männer aus Afghanistan und Eritrea. Laut<br />
Kramer wird der junge Eritreer im Sommer voraussichtlich seinen<br />
Hauptschulabschluss bekommen und seine Lehre als KFZ-Mechatroniker<br />
im Unternehmen beginnen. „Er ist freundlich, aufmerksam<br />
und erscheint pünktlich zur Arbeit“ so Krämer. Stefan Heger von<br />
der Automarkt Heger GmbH in Dipperz berichtet von ähnlichen<br />
Erfahrungen. Auch er beschäftigt einen jungen Flüchtling, der<br />
sehr engagiert und dem Betrieb verbunden sei. Er komme sogar in<br />
seiner Freizeit noch in den Betrieb.<br />
Um die Betriebe in diesem Thema besser unterstützen zu können,<br />
beschäftigt die Kreishandwerkerschaft Fulda seit August<br />
20<strong>16</strong> die „Willkommenslotsin“ Claudia König. Sie berät kleine und<br />
mittlere Unternehmen und unterstützt diese, wenn Bedarf an<br />
Auszubildenden und Fachkräften besteht. Sie kümmert sich um<br />
die Vermittlung von Praktika, Ausbildung oder Beschäftigung von<br />
Flüchtlingen. König behält hierbei rechtliche Fragen im Blick und<br />
trifft eine Vorauswahl, bevor Betrieb und Flüchtling zusammentreffen.<br />
Zunächst geht es jedoch erst einmal um Integration, da die<br />
geflüchteten Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturkreisen<br />
kommen. Meist ist erst eine Vorbereitungszeit notwendig für eine<br />
anschließende Ausbildung im Betrieb. Diese Zeit kann mit staatlichen<br />
Fördermitteln begleitet werden.<br />
Dietmar Weidenbörner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />
Fulda, unterstrich, dass Integration am besten direkt in<br />
der Arbeitswelt stattfinden sollte und wies auf das Potenzial der<br />
geflüchteten jungen Leute für das Handwerk hin.<br />
Das Thema Zukunftsorientierung griff auch Gastredner Dr. Jörg<br />
von Steinaecker, promovierter Wirtschaftsingenieur und Unternehmensberater,<br />
auf. Er zeigte auf, dass die allgemeine Digitalisierung<br />
ein lang anhaltender Trend sei, auf den sich auch die Automobilbranche<br />
einstellen müsse: „ Unsere Kunden sind permanent digital<br />
online und wir müssen entsprechend darauf reagieren.“<br />
Im weiteren Verlauf des Abends wurden folgende Innungsmitglieder<br />
gesondert geehrt:<br />
Klaus Frank (TÜV Hessen) für sein ehrenamtliches Engagement in<br />
der Schiedsstelle, Herrmann Block für sein 25-jähriges Betriebsjubiläum,<br />
Thorsten Krämer und Matthias Weber erhielten den<br />
silbernen <strong>Meisterbrief</strong> für ihr 25-jähriges Meisterjubiläum und<br />
Hans-Günther Scholz und Jürgen Zimmermann freuten sich über<br />
den goldenen <strong>Meisterbrief</strong> zum 50-jährigen Meisterjubiläum.<br />
Gerüstbau-Spezialist WEMO-tec: Neuer Standort in Frankfurt/Main<br />
Am 1. Dezember hat der Eichenzeller Gerüstbau- und Arbeitsbühnenspezialist<br />
WEMO-tec das Unternehmen Beidel-Gottschling<br />
GmbH in Frankfurt übernommen, um so einen neuen Standort im<br />
Rhein-Main-Gebiet zu schaffen. „Wir haben bereits eine ganze Zeit<br />
lang nach einem passenden Gerüstbauunternehmen in Frankfurt<br />
gesucht. Die Rhein-Main-Region gehört schon seit vielen Jahren zu<br />
unseren Kerngebieten“, sagt WEMO-tec-Geschäftsführer Joachim<br />
Nießner. „Auch für die Zukunft sehen wir dort ein beständiges<br />
Marktpotenzial, auf das wir in unserer Größenordnung nicht verzichten<br />
können“.<br />
Mit dem neuen Standort will WEMO-tec einen Stützpunkt etablieren,<br />
der vor allem die in Griesheim und dem benachbarten<br />
Industriepark Höchst ansässigen Industriebetriebe mit spezialisierten<br />
Leistungen im Bereich Gerüstbau versorgt. Das Portfolio<br />
reicht von Arbeits- und Schutzgerüsten über Transportbühnen und<br />
Überdachungen bis hin zu Schallschutzwänden und Bauzäunen.<br />
„WEMO-tec unterhält seit vielen Jahren erfolgreiche Geschäftsbeziehungen<br />
zu Unternehmen im industriellen Bereich. Wir wissen<br />
genau, welche Lösungen dort gebraucht werden, und stehen<br />
unseren Kunden als erfahrener Spezialist zur Seite“, so Nießner.<br />
Außerdem soll in Griesheim eine Anlaufstelle für Gerüstbauer aus<br />
der Rhein-Main-Region entstehen, die von dort aus die zahlreichen<br />
Baustellen in der Region ansteuern.<br />
Über WEMO-tec<br />
Die WEMO-tec GmbH, mit Sitz in Eichenzell bei Fulda, ist seit 1989<br />
am Markt. Mit über 170 Mitarbeitern erbringt WEMO-tec verschiedenste<br />
Leistungen in den Geschäftsfeldern Gerüstbau, Arbeitsbühnen<br />
und Brückenzugangstechnik – nicht nur in Deutschland, sondern<br />
in ganz Europa: Das Unternehmen unterhält Niederlassungen<br />
in Großbritannien, Spanien, Portugal und den Niederlanden.<br />
WEMO-tec ist Teil der WERNER-Gruppe aus Kalbach bei Fulda, die<br />
sieben Gesellschaften sowie beinahe alle Gewerke der Baubranche<br />
umfasst und insgesamt über 1.300 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
www.wemo-tec.de.<br />
Joachim Nießner (l.) mit Ehepaar Gottschling<br />
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