Baden aktuell Magazin April 2020

«Heisses Thermalwasser in
der Stadt ist ein Wunder der
Natur, das für alle zugänglich
sein muss.»
Marc Angst, Vorstandsmitglied
des Vereins Bagni Popolari
der Grösse und dem Angebot her sind
die Heissen Brunnen keine Konkurrenz
sondern eher ein winziges, aber ein einmaliges
Zugpferd, die «Referenzprojekte»
stehen in Italien und nicht in der Schweiz.
Heisse Brunnen sollten eine Selbstverständlichkeit
sein für unsere Stadt, die ja
Baden heisst. Von der römischen Zeit bis
Mitte 19. Jahrhundert existierten beidseitig
der Limmat mehrere grosse öffentliche
Freibäder. Wir stellen quasi den Normalzustand
wieder her.
Welche ökologischen Aspekte sind zu
beachten?
Das heisse Wasser soll über eine Ufermauer
in die Limmat fliessen und wird so
abgekühlt, denn an dieser Stelle befinden
sich wichtige, wärmesensible Laichgebiete.
Es handelt sich jedoch um ein «Tröpfli» mit
rund 10 Litern Thermalwasser pro Sekunde,
die Limmat führt weit über 100 000
Liter Wasser pro Sekunde. Zudem werden
die Bodenabläufe an die Kanalisation angeschlossen,
wenn der Brunnen gereinigt
wird. Der Brunnen reiht sich ins jahrhundertealte
System ein: von der Quelle in ein
Becken geführt und zurück in die Limmat.
Wie werden die Rolle und die Leistung
der Ortsbürgergemeinde dokumentiert?
Neben dem Brunnen soll eine dreiseitige
Infosäule erstellt werden, wo die technischen
Aspekte und die Zusammensetzung
des Thermalwassers sowie die Initiative
und Geschichte des Heissen Brunnens
erwähnt werden. Das Engagement der
Ortsbürgergemeinde wird am Brunnen
sichtbar gemacht, auch die historischen
Aspekte um ihren Besitz des Thermalwassers,
entstanden durch ihre Aufgabe
der Armenfürsorge und dem Führen der
Armenbäder.
Der Heisse Brunnen in Ennetbaden wird genau «gegenüber» dem Heissen Brunnen in Baden gebaut.
Visualisierung: Meier Leder Architekten