Vorwort zum Jahrespressebericht 2002 - beim Landkreis Vechta

Vorwort zum Jahrespressebericht 2002 - beim Landkreis Vechta Vorwort zum Jahrespressebericht 2002 - beim Landkreis Vechta

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<strong>Vorwort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jahrespressebericht</strong> <strong>2002</strong><br />

Zum zwölften Mal bietet der <strong>Jahrespressebericht</strong> einen Rückblick auf die Arbeit des<br />

Kreistages und der Kreisverwaltung. Wie immer werden neben den reinen statistischen<br />

Daten auch noch weitere Informationen angeboten. Durch diese Erläuterungen ist die eine<br />

oder andere Zahl bzw. sind die verschiedensten Entwicklungen innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Vechta</strong> hoffentlich etwas verständlicher.<br />

Der Bericht gibt außerdem einen kleinen Überblick darüber, auf wie viele verschiedene<br />

Lebensbereiche der Bürgerinnen und Bürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> die Arbeit der<br />

Kreisverwaltung Auswirkungen hat. Das Spektrum reicht dabei von der Kfz-Zulassung<br />

bis zur Wirtschaftsförderung und von der sozialen Sicherung bis zur Baugenehmigung.<br />

All diese Aufgaben nimmt die Kreisverwaltung aufgrund gesetzlicher Vorschriften wahr<br />

oder, weil der Kreistag dieses so beschlossen hat. Wichtig ist dabei aber immer, in<br />

welcher Art und Weise die Aufgaben erfüllt werden. Deshalb danke ich den Bediensteten<br />

der Kreisverwaltung, denn sie haben die Anliegen und Wünsche der Bürgerinnen und<br />

Bürger sehr gut betreut und bearbeitet.<br />

Die insgesamt positive Entwicklung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> ist im Jahre <strong>2002</strong><br />

insbesondere auch durch die vielfältigsten Entscheidungen und Überlegungen des<br />

Kreistages gefördert und begleitet worden. Allerdings wird es in diesem Jahr nötig sein,<br />

mit den zur Verfügung stehenden Mitteln noch sparsamer zu haushalten als bisher.<br />

Aufgrund der niedriger ausgefallenen Schlüsselzuweisungen sind die finanziellen<br />

Spielräume bei der Aufstellung des Haushaltes noch enger geworden. Politik und<br />

Verwaltung werden in den kommenden Wochen Einsparungen vornehmen müssen, die<br />

sich bei den verschiedensten Einrichtungen und Institutionen und damit mittelbar für die<br />

Bürger auswirken werden. Diese sicherlich unangenehmen Schritte werden uns dabei<br />

helfen, dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hoffentlich auch in Zukunft seine wirtschaftliche<br />

Spitzenstellung in Norddeutschland behalten kann. Deshalb dürfen sich weder die<br />

politischen Gremien noch die Kreisverwaltung bei der Umsetzung der erforderlichen<br />

Sparmaßnahmen beirren lassen.<br />

Albert Focke<br />

Landrat


Inhaltsverzeichnis<br />

Kreistag.................................................................................................................................. 6<br />

Sitzungen......................................................................................................................................... 6<br />

Kreistagsinformationsfahrt nach Brüssel........................................................................................... 7<br />

Kreisverwaltung .................................................................................................................... 8<br />

Allgemeines ..................................................................................................................................... 8<br />

Internet-Auftritt ........................................................................................................................... 8<br />

Bürgerdaten <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gut gesichert........................................................................ 9<br />

Änderung der Verwaltungs- und Aufgabengliederung................................................................... 9<br />

Verwaltungsgliederungsplan .......................................................................................................10<br />

Finanzen .........................................................................................................................................11<br />

Haushalt 2003.............................................................................................................................11<br />

Grunderwerb...............................................................................................................................12<br />

Personalangelegenheiten .................................................................................................................13<br />

Personalstruktur..........................................................................................................................13<br />

Rechtsangelegenheiten ....................................................................................................................14<br />

Allgemeine Rechtsangelegenheiten .............................................................................................14<br />

Besondere Problembereiche........................................................................................................14<br />

Landwirtschaftlicher Grundstücks- und Pachtverkehr ..................................................................15<br />

Zentrale Bußgeldverwaltung .......................................................................................................16<br />

Einführung eines bundeseinheitlichen Tatbestandskataloges ...................................................16<br />

Anzeigen................................................................................................................................17<br />

Sicherheit und Ordnung...................................................................................................................19<br />

Ausländerwesen..........................................................................................................................19<br />

Einbürgerungen ..........................................................................................................................19<br />

Namensänderungen.....................................................................................................................19<br />

Jagdwesen ..................................................................................................................................20<br />

Gaststätten / Gewerberecht .........................................................................................................20<br />

Gefahrtier-Verordnung................................................................................................................20<br />

Feuerwehr...................................................................................................................................21<br />

Kreissicherheitsbeauftragter ...................................................................................................21<br />

Kreisfeuerwehrbereitschaft .....................................................................................................21<br />

Einsatzleitstelle ......................................................................................................................22<br />

Aus- und Fortbildungen im Bereich des Feuerschutzes............................................................23<br />

Feuerwehrtechnische Zentrale – Beschaffungen......................................................................23<br />

Rettungsdienst ............................................................................................................................23<br />

Aufgaben nach dem PsychKG .....................................................................................................23<br />

Straßenverkehr................................................................................................................................24<br />

1


Nachschulungen und Verwarnungen............................................................................................24<br />

Verkehrssicherung / Verkehrslenkung .........................................................................................24<br />

Führerscheinstelle.......................................................................................................................24<br />

Führerscheinumtausch.................................................................................................................25<br />

Zulassungsstelle..........................................................................................................................25<br />

Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung................................................................................26<br />

Tierseuchenbekämpfung .............................................................................................................26<br />

Aujeszky ................................................................................................................................26<br />

BSE........................................................................................................................................26<br />

Tbc ........................................................................................................................................26<br />

Tollwut ..................................................................................................................................27<br />

Schweinepest..........................................................................................................................27<br />

Überprüfung von Tierhaltungen ..................................................................................................27<br />

Lebensmittelüberwachung...........................................................................................................29<br />

Rückstandsüberwachung .............................................................................................................29<br />

Chloramphenicol ....................................................................................................................29<br />

Nitrofen..................................................................................................................................30<br />

Medroxyprogesteronazetat MPA.............................................................................................30<br />

Nitrofuran ..............................................................................................................................31<br />

Tierhandel und Tierverkehr.........................................................................................................31<br />

Schlachtzahlen............................................................................................................................32<br />

Geflügel-Lebenduntersuchungen.............................................................................................33<br />

Schlachtzahlen Rinder und Kälber ..........................................................................................34<br />

Schlachtzahlen Schweine........................................................................................................35<br />

Schlachtzahlen Jungmasthühner..............................................................................................36<br />

Schlachtzahlen Puten..............................................................................................................37<br />

Schlachtzahlen Enten..............................................................................................................38<br />

Schlachtzahlen Gänse .............................................................................................................39<br />

Schlachtzahlen insgesamt .......................................................................................................40<br />

Bildung und Kultur .........................................................................................................................41<br />

Zuschüsse für das Bildungswesen................................................................................................41<br />

Schülerbeförderung.....................................................................................................................41<br />

Kosten der kreiseigenen Schulen.................................................................................................41<br />

Kostenbeteiligung an den Schulen der Städte und Gemeinden .....................................................42<br />

Erziehungsgeld ...........................................................................................................................42<br />

Ausbildungsförderung.................................................................................................................42<br />

Kreismedienzentrum ...................................................................................................................42<br />

Kulturelle Veranstaltungen im Kreishaus <strong>Vechta</strong>.........................................................................43<br />

Ausstellung „Bio- und Gentechnologie – Chancen und Risiken“..................................................45<br />

Romberg-Konzert im Kreishaus und Neu-Edition........................................................................46<br />

Soziales ..........................................................................................................................................49<br />

2


„Hilfe zur Arbeit“ .......................................................................................................................49<br />

Statistik zur Vermittlungsdatei................................................................................................50<br />

Statistik über die Vermittlungsarbeit im Bereich “Hilfe zur Arbeit” ........................................51<br />

Jugendbüro .................................................................................................................................52<br />

Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> ........................................................................................................52<br />

Ausblick .....................................................................................................................................52<br />

Grundsicherungsgesetz ...........................................................................................................52<br />

Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe........................................................53<br />

Konzeption von Einrichtungen................................................................................................53<br />

Jugend ............................................................................................................................................54<br />

Arbeit des Jugendhilfeausschusses ..............................................................................................54<br />

Unterhaltsbeistandschaften, Beurkundungen ...............................................................................54<br />

Kindergartenplätze und Elternbeiträge ........................................................................................55<br />

Jugendgerichtshilfe.....................................................................................................................56<br />

Kurze Notizen - Jugendamt.........................................................................................................57<br />

Fallentwicklung der erzieherischen Hilfen...................................................................................58<br />

Zuschussbedarf für Jugendhilfeleistungen seit 1996 ....................................................................59<br />

Jugendbildungsmaßnahmen an Wochenenden..............................................................................60<br />

Jugendbildungsmaßnahmen in den Ferien....................................................................................61<br />

Jugendbildung insgesamt ............................................................................................................61<br />

Internationale Jugendbegegnungen..............................................................................................61<br />

Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeitern ....................................................................................62<br />

Jugendschutz ..............................................................................................................................62<br />

Förderung von Jugendgruppen ....................................................................................................62<br />

Jugend- und Freizeitzentrum am Dümmer ...................................................................................63<br />

Betreuungsstelle .........................................................................................................................64<br />

Allgemeines ...........................................................................................................................64<br />

Altersstruktur .........................................................................................................................64<br />

Beteiligung im Verfahren .......................................................................................................64<br />

Krankheitsbilder.....................................................................................................................64<br />

Wohnformen ..........................................................................................................................65<br />

Gesundheit......................................................................................................................................66<br />

Amtsärztlicher Dienst .................................................................................................................66<br />

Tuberkulose-Beratung.................................................................................................................66<br />

Gesundheitsaufsicht ....................................................................................................................66<br />

Kinder- und Jugendgesundheitsdienst..........................................................................................67<br />

Sprachberatung...........................................................................................................................67<br />

Jugendzahnpflege .......................................................................................................................67<br />

AIDS-Beratung...........................................................................................................................67<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst .......................................................................................................68<br />

Verwaltung.................................................................................................................................68<br />

3


Natur- und Umweltschutz................................................................................................................69<br />

Naturschutzprojekte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ...................................................................................69<br />

Wespen- und Hornissenschutz.....................................................................................................70<br />

Amphibienschutz ........................................................................................................................70<br />

Fledermausschutz .......................................................................................................................70<br />

Heckenschutz und Heckenpflege.................................................................................................71<br />

Neuanlage von Obstwiesen .........................................................................................................71<br />

Neuanlage von naturnahen Kleingewässern.................................................................................71<br />

Naturdenkmale ...........................................................................................................................72<br />

Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E + E) „Osterfeiner Moor“, Damme ............................72<br />

Naturschutzfachlicher Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF) ...........................................................72<br />

Landschaftsrahmenplan...............................................................................................................73<br />

Bodenabbau................................................................................................................................75<br />

Torfabbau und Renaturierung am Beispiel des Goldenstedter Moores .........................................76<br />

Förderung von Kalkungsmaßnahmen im Privatwald des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> ...............................79<br />

Stellungnahmen zu Verfahren .....................................................................................................79<br />

Unser Dorf soll schöner werden ..................................................................................................79<br />

Bauangelegenheiten ........................................................................................................................80<br />

Entwicklung................................................................................................................................80<br />

Bauantragsentwicklung in den letzten zehn Jahren ......................................................................81<br />

Gesetzesänderungen....................................................................................................................82<br />

Denkmalschutz ...........................................................................................................................82<br />

Straßenbau......................................................................................................................................83<br />

Radwegebau <strong>2002</strong>.......................................................................................................................83<br />

Zusammenführung der Kreisstraßenmeistereien Lohne und <strong>Vechta</strong>..............................................84<br />

Abfallwirtschaft ..............................................................................................................................85<br />

Abfallentsorgungssatzung ...........................................................................................................85<br />

Ausschreibung der Restabfallentsorgung.....................................................................................85<br />

Sicherung und Rekultivierung der Deponie Tonnenmoor.............................................................85<br />

Wasserwirtschaft.............................................................................................................................87<br />

Gebäudewirtschaft ..........................................................................................................................88<br />

Wirtschaftsförderung.......................................................................................................................90<br />

Kreis-Förderprogramm ...............................................................................................................90<br />

Leader+ ......................................................................................................................................90<br />

Existenzgründungsberatungen und allgemeine Finanzierungsberatungen .....................................90<br />

Informations-Systeme UNS und GewIS.......................................................................................90<br />

Steinbeis.....................................................................................................................................91<br />

Promotion Weser-Ems ................................................................................................................91<br />

SESAMES..................................................................................................................................92<br />

Tourismus...................................................................................................................................92<br />

Radwanderpass.......................................................................................................................93<br />

4


Inline-Skater...........................................................................................................................93<br />

Route der Gartenkultur ...........................................................................................................94<br />

Reiten.....................................................................................................................................94<br />

„Sehenswertes mit Bus- und Bahn erFAHREN“......................................................................95<br />

Koordinierungsstelle zur beruflichen und betrieblichen Förderung von Frauen im Oldenburger<br />

Münsterland....................................................................................................................................96<br />

Aufgaben....................................................................................................................................96<br />

Beratungsarbeit...........................................................................................................................96<br />

Berufliche Weiterbildung............................................................................................................96<br />

Überbetrieblicher Verbund Oldenburger Münsterland e.V...........................................................97<br />

Gründerinnen- und Unternehmerinnen Treff (GUT) ....................................................................98<br />

Veranstaltungsausblick....................................................................................................................99<br />

5


Kreistag<br />

Sitzungen<br />

Im vergangenen Jahr haben vier Kreistagssitzungen und mehrere Ausschussitzungen<br />

stattgefunden. Die zweite Sitzung des Kreistages im Jahre <strong>2002</strong> hatte zwei Neuerungen<br />

zu bieten. Zum einen leitete mit der stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden Agnes<br />

Siemer erstmals eine Frau eine Kreistagssitzung in <strong>Vechta</strong>. Zum anderen fand <strong>zum</strong> ersten<br />

Mal eine Einwohnerfragestunde statt, die allerdings von den Einwohnern nicht genutzt<br />

wurde. Es war zudem die letzte Sitzung, an der Hermann Baro als Hauptamtsleiter<br />

teilnahm.<br />

In der letzten Sitzung des Jahres <strong>2002</strong> wurden Willibald Meyer und Fritz Enneking für 30<br />

bzw. 25-jährige Mitgliedschaft im Kreistag geehrt. Beide kämpften in ihrer ersten<br />

Wahlperiode um den Erhalt des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>.<br />

v.l.n.r. Kreistagsvorsitzender Josef Schlarmann, Fritz Enneking, Landrat Albert Focke, Willibald Meyer<br />

(Foto: Kathe)<br />

6


Kreistagsinformationsfahrt nach Brüssel<br />

Vom 18. bis <strong>zum</strong> 20. April fand eine Kreistagsinformationsfahrt nach Brüssel statt. Dabei<br />

machten sich die Mitglieder des Kreistages ein Bild von der Arbeit der Abgeordneten des<br />

Europäischen Parlaments. Außerdem erfuhren sie vom heimischen MdEP Hans-Peter<br />

Mayer welche Bedeutung die in Brüssel erlassenen Gesetze und Verodnungen für die<br />

Bürgerinnen und Bürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> haben. Am zweiten Tag wurde die<br />

Niedersächsische Landesvertretung in der „Europäischen Hauptstadt“ besucht.<br />

Selbstverständlich diente die vom ehemaligen Hauptamtsleiter Hermann Baro organisierte<br />

Fahrt gerade auch den neuen Kreistagsabgeordneten <strong>zum</strong> parteiübergreifenden<br />

gegenseitigen Kennenlernen.<br />

Obwohl eigentlich verboten, drangen die Kreistagsabgeordneten<br />

in den Plenarsaal des Europäischen Parlamentes ein<br />

7


Kreisverwaltung<br />

Die folgenden Seiten enthalten einen kurzen und mit Sicherheit nicht vollständigen<br />

Überblick über die verschiedensten Aufgaben und Tätigkeiten der Kreisverwaltung im<br />

vergangenen Jahr.<br />

Allgemeines<br />

Internet-Auftritt<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat seinen Internet-Auftritt vor allem im Bereich Bürgerservice<br />

weiter ausgebaut. Die Reservierung von Wunschkennzeichen für die Kfz-Anmeldung<br />

wurde voll automatisiert. Daneben werden mittlerweile über 110 Formulare für die<br />

gängigsten Dienstleistungen <strong>zum</strong> Download angeboten. Unter anderem diese Leistungen<br />

brachten den Internet-Auftritt der Kreisverwaltung in einer Studie des Landes<br />

Niedersachsen zur E-Government-Tauglichkeit der niedersächsischen Kommunen auf<br />

einen sehr guten 29. Rang bei 467 untersuchten Kommunen.<br />

Um diesen Service nicht nur zu halten, sondern das Internet-Angebot weiter auszubauen,<br />

wird seit kurzem ein sogenanntes Redaktions-System eingesetzt. Dies ermöglicht eine<br />

beschleunigte Pflege der Inhalte auch ohne Programmierkenntnisse.<br />

Eingabemaske <strong>zum</strong> Bestellen von Wunschkennzeichen<br />

8


Bürgerdaten <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gut gesichert<br />

Seitdem es Datenschutzgesetze gibt, sind insbesondere auch die Verwaltungen gefordert,<br />

technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen, um eine datenschutzkonforme<br />

Verarbeitung personenbezogener Daten sicherzustellen. Dabei ist es unerheblich, ob<br />

Daten in Akten oder mit Hilfe der Elektronischen Datenverarbeitung verarbeitet werden.<br />

Der Bürger muss sich darauf verlassen können, dass die über ihn bekannten Daten vor<br />

unberechtigtem Zugriff geschützt sind.<br />

Ob und inwieweit dieses sichergestellt ist, überprüfen der Datenschutzkoordinator des<br />

<strong>Landkreis</strong>es und der gemeinsame Datenschutzbeauftragte der Kommunalen<br />

Datenverarbeitung Oldenburg (KDO) in regelmäßigen Abständen. Die umfangreichen<br />

Überprüfungen im Bereich Aktenaufbewahrung, Zugriffsberechtigungen, Virenschutz,<br />

Vernichtung von Akten usw., hatten folgendes sehr gutes Ergebnis:<br />

„Wenn es darum geht, welche Verwaltung die Datenschutz-Anforderungen am<br />

effizientesten umsetzt, dann sollte man die Samtgemeinde Dobrock und den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Vechta</strong> in einem Atemzug nennen“ (Zitat KDO-Info Nr. 12/<strong>2002</strong>).<br />

Änderung der Verwaltungs- und Aufgabengliederung<br />

In Fortführung des Umstrukturierungsprozesses wurden ab 01.10.<strong>2002</strong> die Ämter 10 und<br />

20 aufgelöst und deren Aufgaben (mit Ausnahme der Öffentlichkeitsarbeit) in einem<br />

neuen Amt 10 mit der Bezeichnung „Amt für zentrale Aufgaben und Haushalt“<br />

zusammengefasst. Die Leitung dieses Amtes sowie die Funktion des Leitenden<br />

Bürobeamten übernahm Kreisoberamtsrat Horst Hinrichs.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit wurde zusätzlich zur Pressearbeit dem Referenten des Landrates<br />

übertragen. Er ist jetzt auch für den Inhalt des Internets verantwortlich.<br />

9


Verwaltungsgliederungsplan<br />

Stand: 01.10.<strong>2002</strong><br />

Referent des Landrates<br />

Gert Kühling<br />

Tel.: 04441-898-1122<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Hans Bernholt<br />

Tel.: 04441-898-2600<br />

Frauenbeauftragte<br />

Monika Scherbring<br />

Tel.: 04441-898-1025<br />

Personalrat<br />

Marlies Witte<br />

Tel.: 04441-898-1020<br />

10<br />

Amt f. zentrale<br />

Aufgaben und Haushalt<br />

Horst Hinrichs<br />

Tel.: 04441-898-1100<br />

11<br />

Personalamt<br />

Heinz Hartmann<br />

Tel.: 04441-898-1200<br />

14<br />

Rechnungsprüfungsamt<br />

Heinz-Dieter Nording<br />

Tel.: 04441-898-1300<br />

Landrat<br />

Albert Focke<br />

Tel.: 04441-898-1000<br />

Allgemeiner Vertreter<br />

EKR Herbert Winkel<br />

Tel.: 04441-898-1005<br />

32<br />

Rechts- und<br />

Ordnungsamt<br />

Frau Jutta Wagner<br />

Tel.: 04441-898-1500<br />

36<br />

Straßenverkehrsamt<br />

Heinz Lammers<br />

Tel.: 04441-898-1700<br />

39<br />

Amt f. Veterinärwesen<br />

u. Lebensmittelüberwachung<br />

Dr. Fritz Dunger<br />

Tel.: 04441-898-1800<br />

40<br />

Amt für Schulen und<br />

Kultur<br />

Werner Tauchert<br />

Tel.: 04441-898-1900<br />

Referentin für<br />

besondere Aufgaben<br />

Katrin Eger<br />

Tel.: 04441-898-1009<br />

50<br />

Sozialamt<br />

Bernd Thomann<br />

Tel.: 04441-898-2000<br />

51<br />

Jugendamt<br />

Heinz Wehebrink<br />

Tel.: 04441-898-2100<br />

Jugend- und<br />

Freizeitzentrum<br />

Geschäftsführer<br />

Rudolf Bröer<br />

Tel.: 04441-898-2120<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

Ravensberger Str. 20<br />

49377 <strong>Vechta</strong><br />

Telefon (04441) 898-0<br />

Telefax (04441)898-1037<br />

Internet: www.landkreis-vechta.de<br />

eMail: info@landkreis-vechta.de<br />

eMail (direkt):<br />

(jeweiliger Hausanschluss)@landkreis-vechta.de<br />

53<br />

Gesundheitsamt<br />

Dr. Hanns-Rüdiger<br />

Röttgers<br />

Tel.: 04441-898-2200<br />

61<br />

Amt für Natur- und<br />

Umweltschutz<br />

Rudolf Stukenborg<br />

Tel.: 04441-898-2300<br />

66<br />

Amt für Wasserwirtschaft,<br />

Hoch- und<br />

Tiefbau<br />

Otto Langeland<br />

Tel.: 04441-898-2500<br />

63<br />

Amt für Planung und<br />

Bauordnung<br />

Bernard Schomaker<br />

Tel.: 04441-898-2400<br />

10


Finanzen<br />

Haushalt 2003<br />

Die Verabschiedung des Haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 durch den Kreistag<br />

war für den 19. Dezember <strong>2002</strong> vorgesehen. Im Entwurf war der Haushaltsplan im<br />

Verwaltungshaushalt bei einer Erhöhung der Kreisumlage auf 44 Punkte (bisher 42<br />

Punkte) ausgeglichen. Zur Finanzierung der Investitionen waren Kreditaufnahmen in<br />

Höhe von 5,1 Mio. € geplant. Nach der Steuerschätzung im November <strong>2002</strong> hat das Land<br />

aktuelle Zahlen für den kommunalen Finanzausgleich 2003 veröffentlicht. Danach<br />

entstand gegenüber dem bisherigen Entwurf im Verwaltungshaushalt 2003 ein Fehlbedarf<br />

in Höhe von rd. 5,5 Mio. €. Der Kreistag hat daraufhin die Verabschiedung des Haushalts<br />

2003 verschoben und den Landrat gebeten, einen überarbeiteten Planentwurf vorzulegen.<br />

Im neu zu erstellenden Planentwurf soll der Verwaltungshaushalt in Einnahme und<br />

Ausgabe wiederum ausgeglichen sein. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen zurzeit alle<br />

Aufgabenbereiche erneut auf dem Prüfstand. Dabei sind auch noch aktuelle<br />

Ausgabenerhöhungen wie der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst und die Erhöhung<br />

der Gaspreise ab 01.01.2003 mit zu berücksichtigen. Inwieweit im Ergebnis der<br />

Haushaltsausgleich erreicht werden kann, bleibt abzuwarten.<br />

Zum Ende des Haushaltsjahres <strong>2002</strong> betrug die Verschuldung des <strong>Landkreis</strong>es rd. 28,2<br />

Mio. €. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 219 € (durchschnittliche Pro-<br />

Kopf-Verschuldung der Nieders. <strong>Landkreis</strong>e am 31.12.2001 = 334 €, <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

seinerzeit 207 €).<br />

Zur Erledigung des Barzahlungsverkehrs im Kreishaus wurde im August <strong>2002</strong> ein<br />

Kassenautomat in räumlicher Nähe <strong>zum</strong> Straßenverkehrsamt und <strong>zum</strong> Ordnungsamt<br />

aufgestellt. Durch den Kassenautomaten werden grundsätzlich alle Bareinzahlungen<br />

abgewickelt, wobei die Einzahlungen durch die Bürger auch durch EC-Karten<br />

vorgenommen werden können. Damit sind jetzt Einzahlungen außerhalb der regulären<br />

Öffnungszeiten, unabhängig von der personellen Besetzung einer Zahlstelle, möglich.<br />

Nennenswerte Probleme gab es bei der Bedienung des Kassenautomaten bisher nicht, da<br />

die notwendigen Arbeitsschritte leicht verständlich dargestellt sind.<br />

11


Grunderwerb<br />

Der Grunderwerb für den Ausbau von Straßen und Radwegen konnte <strong>2002</strong> im geplanten<br />

Umfang durchgeführt werden. Lediglich in der Stadt Dinklage waren verschiedene<br />

Grundstückseigentümer nach wie vor nicht bereit, die benötigten Grundstücksstreifen für<br />

Radwege abzugeben. Das förmliche Planfeststellungsverfahren konnte für diese<br />

Maßnahmen noch nicht abgeschlossen werden. Dagegen waren bei anderen Kreisstraßen<br />

sämtliche Anlieger bereit, die benötigten Grundstücksstreifen abzugeben, so dass mit den<br />

Straßenbaumaßnahmen begonnen werden konnte. Es handelt sich dabei im einzelnen um<br />

den Radweg an der K 247 von Rechterfeld bis zur Kreisgrenze <strong>Landkreis</strong> Oldenburg, um<br />

den Radweg an der K 270 von der B 214 Steinfeld-Bahnhof bis <strong>zum</strong> Kreisverkehr Düpe<br />

und um den Fahrbahnausbau und Radweg an der Kreisstraße 253 von Bonrechtern nach<br />

Wöstendöllen.<br />

Weiterhin wurden im Jahre <strong>2002</strong> Grundstücke von rd. 158.000 m² für den "Naturschutz-<br />

fachlichen Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF)" von fünf Eigentümern für<br />

Ausgleichsmaßnahmen gekauft.<br />

12


Personalangelegenheiten<br />

Personalstruktur<br />

Zum Jahreswechsel waren 552 (Vorjahr 543) Personen <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

beschäftigt. Damit stieg die Anzahl der Beschäftigten leicht an. Allerdings ist die Anzahl<br />

der Beschäftigten insofern nur bedingt aussagekräftig, da sie nicht darüber informiert<br />

wieviele Personen sich in Mutterschutz oder in Teilzeit (255 statt 248) befanden.<br />

Außerdem ist es aufgrund von Gesetzesänderungen und damit einhergehenden neuen<br />

Aufgaben zu dem Anstieg gekommen.<br />

Die Beschäftigtenstruktur sah im letzten Jahr wie folgt aus: 91 (91) Beamte , 374 (365)<br />

Angestellte, 66 (67) Arbeiter,<br />

Am 01.08.<strong>2002</strong> wurden zwei Kreisinspektor-Anwärter/innen, drei Kreissekretär-<br />

Anwärterin/innen, zwei Auszubildende für den Beruf der/des Verwaltungsfach-<br />

angestellten und eine Praktikantin im Rahmen des Schulbesuchs an der Fachoberschule<br />

Verwaltung und Rechtspflege eingestellt. Weiterhin konnte ein Auszubildender für den<br />

Beruf des Straßenwärters gewonnen werden. Neun Personen sind im Rahmen des<br />

Programms „Hilfe zur Arbeit“ befristet eingestellt worden.<br />

Die neuen Anwärter/innen und Auszubildenden des Jahres <strong>2002</strong> mit Landrat Albert Focke<br />

13


Rechtsangelegenheiten<br />

Allgemeine Rechtsangelegenheiten<br />

Der Rechtsbereich des Rechts- und Ordnungsamtes ist die zentrale juristische<br />

Verwaltungsstelle des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> für alle Rechtsbereiche. Darüber hinausgehend<br />

ist ein wesentlicher Bestandteil des Aufgabenbereichs des Rechtsamtes die<br />

vorprozessuale Rechtsberatung der Fachämter und die Mitwirkung bei Satzungen und<br />

Verträgen. Außerdem kommt die Beratung der Kommunen und ihrer Gesellschaften in<br />

vielfältigen Rechtsbereichen im Rahmen des gesetzlich zulässigen Umfangs hinzu.<br />

<strong>2002</strong> wurden aus den Vorjahren 33 Klageverfahren (31 Verfahren in der I. Instanz und 1<br />

Verfahren in der II. Instanz, 1 Verfahren in der III. Instanz) sowie 5 Antragsverfahren (I.<br />

Instanz) rechtskräftig entschieden.<br />

Im ersten Rechtszug waren an Neueingängen 128 (103) Klage- und Antragsverfahren zu<br />

verbuchen. Schwerpunkt waren in diesem Jahr die Verwaltungsstreitsachen. Hier sind<br />

insbesondere die Bereiche Asylrechtsverfahren und Ausländerrecht ( 40 [32] Verfahren),<br />

Bauordnungsrecht (25 [19] Verfahren) und Straßenverkehrsrecht ( 31 [17] Verfahren)<br />

hervorzuheben.<br />

Im zweiten Rechtszug waren insgesamt 26 Neueingänge zu verzeichnen, wovon 17 Verfahren<br />

als Beschwerdeverfahren und 9 als Berufungszulassungsverfahren geführt wurden. Ein<br />

Verfahren wurde in der III. Instanz abgewiesen.<br />

Der Bereich der Zivilklageverfahren hatte zwei Neueingänge zu verbuchen. Ein Verfahren<br />

wurde erstinstanzlich abgelehnt und befindet sich zur Zeit in Berufung. Die Entscheidung<br />

des zweiten Verfahrens steht noch aus.<br />

An Prozess- und Verfahrenskosten sind 21.358,01 € (12.587,70 €) entstanden. Die Differenz<br />

<strong>zum</strong> Vorjahr ergibt sich aus einem Klageverfahren im Personalbereich.<br />

Besondere Problembereiche<br />

Wie im Vorjahr waren auch <strong>2002</strong> das Baurecht, das Ausländerrecht und insbesondere das<br />

Straßenverkehrsrecht Verfahrensschwerpunkt der öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten.<br />

Fahrtenbuchanordnungen und das Fahren unter Drogen war dabei die Ursache für eine<br />

Vielzahl der Verfahren.<br />

Als weitere Besonderheit ist hervorzuheben, dass im Bereich der<br />

Verwaltungsrechtsstreitigkeiten in diesem Jahr 2 Neueingänge an Klageverfahren gegen<br />

14


Planfeststellungsverfahren wegen Radwegeneubau zu verbuchen sind. Diese Verfahren sind<br />

deshalb von besonderer Bedeutung, da der Radwegeneubau im Interesse der Allgemeinheit<br />

geschieht und auch häufig Fördermittel mit dem Radwegeneubau verbunden sind.<br />

Im Bereich der verwaltungsrechtlichen Klageverfahren ist weiterhin die hohe Zunahme an<br />

Verfahren in der zweiten Instanz auffällig. Diese resultiert daraus, dass die<br />

Verwaltungsgerichtsordnung wieder einmal geändert worden ist. Die zuvor eingeführten<br />

Zulassungsverfahren im Beschwerdebereich wurden abgeschafft. Außerdem wird in der<br />

Berufungsinstanz nahezu jedes Verfahren zugelassen. Dies war in der Vergangenheit<br />

nicht so, denn das Zulassungsverfahren sollte gerade verhindern, dass es zu einer<br />

verstärkten Zunahme von Klageverfahren in der zweiten Instanz kommt<br />

Landwirtschaftlicher Grundstücks- und Pachtverkehr<br />

Dem Wachstumszwang der Städte/Gemeinden bei der Schaffung und Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen und der Wohnraumbeschaffung stehen Ansprüche der Landwirtschaft auf<br />

Erhalt, Sicherung und Verbesserung der Agrarstruktur entgegen.<br />

Der tägliche Flächenverbrauch für die vielfältigen kommunalen Aufgabenfelder findet<br />

zwangsläufig zu Lasten der Landwirtschaft statt. Ein wichtiges Regelungsinstrument für<br />

diesen Konfliktraum ist das Grundstücksverkehrsgesetz aus dem Jahre 1961, das<br />

bundeseinheitlich die Ansprüche auf eine Verbesserung der Agrarstruktur festgeschrieben hat:<br />

„Bauernland in Bauernhand“ – unter diesem vereinfachten Schlagwort findet die Kontrolle<br />

des landwirtschaftlichen Grundstücksverkehrs durch den dafür zuständigen Grundstücks-<br />

verkehrsausschuss statt.<br />

Die Aufgaben nach dem Grundstücksverkehrsgesetz/Pachtverkehrsgesetz nimmt der 5-<br />

köpfige Grundstücksverkehrsausschuss unter Vorsitz von Kreislandwirt Norbert Meyer wahr.<br />

Die Geschäftsführung des Ausschusses ist dem Rechtsamt zugeordnet. Der Ausschuss tagt in<br />

der Regel einmal im Monat.<br />

Dem Interessenausgleich zwischen den kommunalen Zukunftsaufgaben und den Ansprüchen<br />

der Landwirtschaft auf Verbesserung der Agrarstruktur kommt in der jüngsten Zeit eine<br />

immer stärker werdende Bedeutung zu. Einerseits sind die Zukunftsplanungen der Städte und<br />

Gemeinden zu ermöglichen, andererseits ist aber auch das rechtliche Instrument des<br />

Grundstücksverkehrsgesetzes zu benutzen, um die gesetzliche Aufgabe des<br />

Grundstücksverkehrsgesetzes zu erfüllen.<br />

15


Insbesondere die Lösung von Konfliktlagen <strong>beim</strong> Erwerb von landwirtschaftlichen<br />

Grundstücken für die Entwicklungsplanung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden<br />

nimmt in den Ausschussberatungen an Bedeutung zu.<br />

Der Grundstücksverkehrsausschuss beriet im Jahre <strong>2002</strong> in 11 (11) Sitzungen über 375<br />

(340) Anträge. Dem Ausschuss wurden 26 (16) Pachtverträge angezeigt. Im Rahmen der<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Mitwirkungspflicht bei Hofübergabesachen war der<br />

Grundstücksverkehrs-ausschuss bei 25 (20) landwirtschaftsgerichtlichen Verfahren<br />

beteiligt.<br />

Zentrale Bußgeldverwaltung<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gehört zu den wenigen Kommunen, die sich der Einrichtung einer<br />

zentralen Bußgeldstelle bedienen. Diese Tatsache ist den meisten Bürgerinnen und<br />

Bürgern leider nicht bekannt, weil fast jeder die „Bußgeldstelle“ mit Geschwindig-<br />

keitsüberschreitungen in Verbindung bringt. Die meisten Anzeigen beziehen sich zwar<br />

auf den Bereich der StVO und der StVZO, aber es werden von der zentralen<br />

Bußgeldstelle auch andere Ordnungswidrigkeiten verfolgt, die in den<br />

Zuständigkeitsbereich des LK <strong>Vechta</strong> fallen.<br />

Einführung eines bundeseinheitlichen Tatbestandskataloges<br />

Zum 01.11.<strong>2002</strong> konnte der bundeseinheitliche Tatbestandskatalog eingeführt werden.<br />

Dieser neue Katalog gilt für alle Bundesländer und sorgt für identische<br />

Tatbestandsnummern, die nun 6-stellig sind. Der bisherige Katalog war länderintern mit<br />

4-stelligen Tatbestandsnummern versehen.<br />

Der bundeseinheitliche Tatbestandskatalog befasst sich ausschließlich mit Verstößen<br />

gegen die Straßenverkehrsordnung, die Straßenverkehrszulassungsordnung, die<br />

Fahrerlaubnis-verordnung, das Straßenverkehrsgesetz, die Ferienreiseverordnung und die<br />

Verordnung über internationalen Kraftfahrzeugverkehr. Die Kurzfassung im DIN A 6<br />

Format umfasst 264 Seiten. Die Originalversion im DIN A 4 Format mit ca. 440 Seiten ist<br />

unter www.KBA.de im Internet abrufbar.<br />

16


Anzeigen<br />

Im abgelaufenen Jahr ist ein leichter Rückgang der Anzeigen zu verzeichnen. Die Ursache<br />

dafür könnte, neben den vielen technischen Umstellungen, in der Reduzierung der<br />

Geschwindigkeitskontrollen im Autobahnbereich (A 1) des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> liegen.<br />

Die Autobahn ist in diesem Bereich im Wesentlichen wieder hergestellt, so dass nur<br />

wenige Baustellenbereiche ausgewiesen waren, in denen eine Kontrolle stattfinden<br />

musste. Das Anzeigenaufkommen aus dem Bereich der Polizeiinspektion <strong>Vechta</strong> ist in<br />

etwa gleich geblieben.<br />

17


18<br />

Verkehrs-<br />

ordnungs-<br />

widrigkeiten<br />

Asylrecht Gefahrgut-<br />

vorschriften<br />

Abfallbe-<br />

seitigung<br />

Gaststätte<br />

Jugend-<br />

Schutz<br />

Verstöße<br />

gegen die<br />

Schulpflicht<br />

Verschie-<br />

denes<br />

Güterkraft-<br />

verkehr und<br />

Taxen<br />

Schwarzar-<br />

beit, HWO,<br />

GewO<br />

Lebens-<br />

mittelüber-<br />

wachung<br />

Bau-<br />

recht<br />

Pflegever-<br />

sicherung gesamt<br />

Bußgeldver-<br />

fahren<br />

13.799<br />

(19.179)<br />

29<br />

(25)<br />

24<br />

(23)<br />

117<br />

(75)<br />

33<br />

(13)<br />

104<br />

(74)<br />

140<br />

(94)<br />

122<br />

(136)<br />

48<br />

(15)<br />

82<br />

(84)<br />

120<br />

(102)<br />

38<br />

(29) (19.957<br />

Verwar-<br />

nungen<br />

15.327<br />

(17.575)<br />

0<br />

(0)<br />

0<br />

(1)<br />

0<br />

(0)<br />

1<br />

(0)<br />

0<br />

(0)<br />

12<br />

(2)<br />

34<br />

(53)<br />

0<br />

(1)<br />

0<br />

(1)<br />

0<br />

(0)<br />

1<br />

(0)<br />

(17.633)<br />

Isteinnahmen<br />

in EUR<br />

1.499.653<br />

(1.704.805)<br />

1.164<br />

(1.399)<br />

1.570<br />

(2.724)<br />

7.542<br />

(6.020)<br />

4.994<br />

(1.634)<br />

8.921<br />

(6.649)<br />

10,123<br />

(11.843)<br />

17.895<br />

(8.086)<br />

3.375<br />

(9.699)<br />

15.046<br />

(28.584)<br />

40.473<br />

(41.487)<br />

2.808<br />

(2.933)<br />

1.613.56<br />

4<br />

(1.825.869)<br />

Zahlungser-<br />

leichterungen<br />

451<br />

(248)<br />

16<br />

(13)<br />

0<br />

(0)<br />

6<br />

(5)<br />

2<br />

(1)<br />

6<br />

(12)<br />

13<br />

(3)<br />

0<br />

(0)<br />

4<br />

(5)<br />

1<br />

(0)<br />

2<br />

(4)<br />

1<br />

(0)<br />

502<br />

(291)<br />

Erzwingungs-<br />

haftanträge<br />

482<br />

(397)<br />

3<br />

(3)<br />

1<br />

(0)<br />

5<br />

(5)<br />

5<br />

(3)<br />

12<br />

(15)<br />

11<br />

(13)<br />

1<br />

(1)<br />

5<br />

(2)<br />

0<br />

(1)<br />

3<br />

(1)<br />

3<br />

(6)<br />

531<br />

(447)<br />

Einsprüche 1821<br />

(2.217)<br />

0<br />

(1)<br />

9<br />

(1)<br />

10<br />

(9)<br />

7<br />

(4)<br />

10<br />

(4)<br />

19<br />

(15)<br />

28<br />

(35)<br />

10<br />

(28)<br />

31<br />

(22)<br />

16<br />

(24)<br />

2<br />

(4)<br />

1.963<br />

(2.364)<br />

Einspruchs-<br />

rücknahmen<br />

811<br />

(719)<br />

0<br />

(2)<br />

2<br />

(1)<br />

1<br />

(0)<br />

2<br />

(0)<br />

1<br />

(0)<br />

3<br />

(7)<br />

11<br />

(8)<br />

1<br />

(1)<br />

8<br />

(3)<br />

9<br />

(4)<br />

2<br />

(0)<br />

851<br />

(745)<br />

Anhörungen 35.117*<br />

(47.462)<br />

29<br />

(15)<br />

15<br />

(10)<br />

52<br />

(31)<br />

27<br />

(7)<br />

108<br />

(73)<br />

138<br />

(71)<br />

157<br />

(144)<br />

39<br />

(129)<br />

61<br />

(38)<br />

129<br />

(98)<br />

39<br />

(28)<br />

35.911<br />

(48.106<br />

Kosten-<br />

Bescheide<br />

Sicherheitsleistungen<br />

Fälle Einnahme<br />

Fahrver-<br />

bote<br />

gesamt<br />

davon wegen<br />

Alkohol<br />

davon<br />

wegen<br />

Drogen<br />

*einschließlich Verwarnungen und erneuter Anhörungen<br />

Nur Verkehrs-<br />

ordnungs-<br />

widrigkeiten<br />

1.574<br />

(1.722)<br />

453<br />

(408)<br />

68.403<br />

(61.773)<br />

1.644<br />

(2.623)<br />

86<br />

(68)<br />

52<br />

(14)<br />

* Zahl in der Klammer = Wert vom Vorjahr


Sicherheit und Ordnung<br />

Ausländerwesen<br />

Im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr ist die Zahl der im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> lebenden Ausländer<br />

erneut geringfügig angestiegen. Während am 31.12.2001 im Kreisgebiet 8.406 Ausländer<br />

gemeldet waren, lebten Ende <strong>2002</strong> ca. 8475 Ausländer bei uns. Die Zahl der dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> vom Nds. Innenministerium zugewiesenen Asylbewerber hat sich im<br />

Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr kaum verändert.<br />

Im Bereich des Ausländerrechts hat es im Jahr <strong>2002</strong> wegen des geplanten<br />

Zuwanderungsgesetzes Schlagzeilen gegeben. Zum 01.01.2003 sollte ursprünglich das<br />

Zuwanderungsgesetz in Kraft treten. Jedoch ist dagegen Verfassungsklage erhoben<br />

worden und das Bundesverfassungsgericht hat am 18.12.<strong>2002</strong> entschieden, dass das<br />

Zuwanderungsgesetz nichtig ist. Damit trat das Gesetz nicht <strong>zum</strong> 01.01.2003 in Kraft.<br />

Für die Ausländerbehörden war diese Entscheidung von Vorteil, da aufgrund fehlender<br />

Verordnungen, die im Zusammenhang mit dem Zuwanderungsgesetz erforderlich<br />

gewesen wären, eine Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes in der Praxis nur schlecht<br />

möglich gewesen wäre. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob nicht in Kürze erneut über das<br />

Gesetz entschieden werden wird.<br />

Einbürgerungen<br />

173 Antragsteller wurden eingebürgert, 8 Anträge mussten abgelehnt und 69 Anträge<br />

mussten überwiegend aufgrund noch mangelhafter Kenntnisse der deutschen Sprache<br />

zurückgestellt werden.<br />

Jahr 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Anträge 297 345 566 286 302<br />

Einbürgerungen L 0 0 53 120 173<br />

Namensänderungen<br />

Das deutsche Namensrecht sieht eine Vielzahl von Möglichkeiten vor, einen Namen zu<br />

ändern.<br />

Sofern eine Änderung des bisherigen Vor- oder Familiennamens nicht nach den<br />

Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches ermöglicht werden kann, bleibt dem<br />

Antragsteller häufig nur die Möglichkeit der öffentlich-rechtlichen Namensänderung nach<br />

den Bestimmungen des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen.<br />

19


Eine Namensänderung kann jedoch nur erfolgen, wenn diese durch einen wichtigen<br />

Grund gerechtfertigt ist und das persönliche Interesse des Antragstellers an der<br />

Namensänderung dem öffentlichen Interesse an der Beibehaltung des überkommenen<br />

Namens überwiegt. Dieses ist in der Regel nur für anstößig bzw. lächerlich klingende<br />

Namen oder Sammelnamen, die zu Verwechslungen oder anderweitigen Problemen<br />

führen können, anzunehmen.<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> hat sich die Zahl der Anträge wieder dem Niveau der Jahre 1999 und 2000<br />

angenähert.<br />

Namensänderungen 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Anträge 41 47 26 27 15 25<br />

Jagdwesen<br />

Es wurden für das Jagdjahr <strong>2002</strong>/03 insgesamt 1692 Jagdscheine (Stand 31.12.<strong>2002</strong>) neu<br />

erstellt oder verlängert. 932 Personen ( das entspricht 55,08 %) machten dabei von der in<br />

Niedersachsen erstmalig ab dem 01.04.<strong>2002</strong> bestehenden Möglichkeit Gebrauch, den<br />

Jagdschein gleich für 3 Jahre zu lösen.<br />

Hierdurch sind, da die Gebühr für den 3–Jahres–Jagdschein höher ist als die normale<br />

Jagdscheingebühr, im Haushaltsjahr <strong>2002</strong> höhere Gebühreneinnahmen als ursprünglich<br />

erwartet zu verzeichnen; jedoch hat dies für die nächsten Jahre auch einen<br />

Gebührenrückgang in gleichem Umfang zur Folge.<br />

Von den insgesamt 70 angemeldeten Teilnehmern an der Jägerprüfung haben 64 Personen<br />

die Prüfung bestanden.<br />

Gaststätten / Gewerberecht<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 112 Gaststättenerlaubnisse erteilt (einschließlich<br />

vorläufiger Erlaubnisse).<br />

Es wurden 36 Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet.<br />

Außerdem wurden 45 gewerberechtliche Erlaubnisse erteilt.<br />

Gefahrtier-Verordnung<br />

Nach der im Juli 2001 verabschiedeten Gefahrtier-Verordnung (GefTVO) war das Halten<br />

bestimmter Hunderassen grundsätzlich verboten, für weitere Hunderassen galt ein<br />

Maulkorb- und Leinenzwang. Ausnahmegenehmigungen waren jeweils möglich.<br />

20


Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 03.07.<strong>2002</strong> wurden wesentliche<br />

Teile der GefTVO für nichtig erklärt, was de facto zur Hinfälligkeit sämtlicher<br />

Regelungen der GefTVO, die sich auf das Halten und Führen von Hunden bezogen,<br />

führte.<br />

Mittlerweile liegt ein Entwurf der Landesregierung für ein Niedersächsisches<br />

Hundegesetz vor, das zwar weiterhin für vier Rassen eine Haltungsgenehmigungs- und<br />

Leinenpflicht, jedoch keine Maulkorbpflicht nach bestandenem Wesenstest sowie<br />

Erteilung einer Haltungsgenehmigung vorsieht. Für alle weiteren Hunde ist für den Fall,<br />

dass Anhaltspunkte für eine Gefährlichkeit vorliegen, eine Einzelfallprüfung hinsichtlich<br />

der Pflicht zur Ablegung eines Wesenstestes bzw. einer Leinen- und/oder<br />

Maulkorbpflicht vorgesehen.<br />

<strong>2002</strong> ausgestellte Genehmigungen nach der GefTVO:<br />

Haltungsgenehmigungen (§ 1) 1<br />

Maulkorbbefreiungen (§ 2) 2<br />

Feuerwehr<br />

Kreissicherheitsbeauftragter<br />

Neuer Kreissicherheitsbeauftragter für die Freiwilligen Feuerwehren des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Vechta</strong> ist der Kamerad Heinrich Südkamp, Freiwillige Feuerwehr Damme. Er löst den<br />

Kameraden Hubert Pille, Freiwillige Feuerwehr Langförden, ab, der dieses Amt 11 Jahre<br />

lang innehatte und es aus Altersgründen aufgeben musste.<br />

Kreisfeuerwehrbereitschaft<br />

Die Kreisfeuerwehrbereitschaft des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> war vom 24.08. bis 26.08.<strong>2002</strong><br />

im Rahmen des Einsatzes Elbehochwasser <strong>2002</strong> im <strong>Landkreis</strong> Lüchow Dannenberg im<br />

Einsatz.<br />

Insgesamt waren 119 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

mit 21 Fahrzeugen vor Ort in Pisselberg. Sie sicherten einen 1,5 km langen Bahndamm,<br />

der gleichzeitig als Damm für den Elbenebenfluss Jeelze fungiert, mittels Planen und<br />

Sandsäcken gegen einen drohenden Durchbruch.<br />

Am 07./08. September <strong>2002</strong> fand darüber hinaus die Übung „Cevus J“ der<br />

Kreisfeuerwehrbereitschaft <strong>Vechta</strong> in Brake im <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch statt. Hier galt es<br />

21


u.a. Menschen unter Atemschutz aus einem brennenden Schiff zu retten, eine<br />

Wasserversorgung über größere Entfernung aufzubauen sowie die Brandbekämpfung<br />

unter schwierigen Bedingungen zu üben.<br />

Einsatzleitstelle<br />

Im Rahmen eines Tages der offenen Tür stand allen interessierten Bürgerinnen und<br />

Bürgern am 12.10.<strong>2002</strong> die sanierte und modernisierte Einsatzleitstelle für eine<br />

Besichtigung unter fachkundiger Führung offen. Die rasante Entwicklung auf dem Gebiet<br />

der Datenverarbeitung und Telekommunikation und die damit verbundenen Vorteile<br />

(Schnelligkeit, bessere Bedienbarkeit und größerer Umfang an Möglichkeiten) führten<br />

dazu, dass die digitale Technik in der Einsatzleitstelle Einzug gehalten hat. Eine schnelle<br />

und effektive Alarmierung der Rettungskräfte <strong>zum</strong> Wohle aller ist damit gewährleistet.<br />

Die politischen Gremien des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> haben im Jahre <strong>2002</strong> beschlossen, die<br />

Funkversorgung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> durch Einrichtung einer Gleichwellen-<br />

funkversorgung zu erneuern. Die Umsetzung wird im Jahre 2003 erfolgen.<br />

Der langjährige Leiter der Einsatzleitstelle Hans Helms ist in den Ruhestand<br />

verabschiedet worden. Nachfolger ist seit dem 01.10.<strong>2002</strong> Alfred Dinkelmann.<br />

Einweihung der Einsatzleitstelle<br />

22


Aus- und Fortbildungen im Bereich des Feuerschutzes<br />

Auch im Jahre <strong>2002</strong> fanden wieder je 2 Grundausbildungs-, Maschinisten-, Sprechfunker-<br />

und Atemschutzgeräteträgerlehrgänge statt. Hieran nahmen Feuerwehrmänner und –<br />

frauen der freiwilligen Feuerwehren sowie Vertreter verschiedener Hilfsorganisationen<br />

teil. Darüber hinaus fanden für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren<br />

Weiterbildungsveranstaltungen <strong>zum</strong> Thema Retten und Bergen aus Pkws sowie dem<br />

Arbeiten mit dem Rauchhaus und der Schaumbox statt.<br />

Feuerwehrtechnische Zentrale – Beschaffungen<br />

Den Freiwilligen Feuerwehren steht nunmehr in der Feuerwehrtechnischen Zentrale u. a.<br />

eine Wärmebildkamera zu Verfügung. Diese knapp 20.000,00 € teure Anschaffung<br />

erleichtert den Feuerwehrleuten das Auffinden von Personen bei schwierigen<br />

Sichtverhältnissen wie Dunkelheit, Rauch oder Nebel.<br />

Rettungsdienst<br />

Der Rettungsdienst sowie der Krankentransport werden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> vom<br />

beauftragten Malteser – Hilfsdienst durchgeführt.<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> wurde erstmals ein landesweiter Vergleich des Rettungsdienstes<br />

vorgenommen. Aus diesem Kennzahlenvergleich ist ersichtlich, dass der Rettungsdienst<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> schnell, aber gleichzeitig auch kostengünstig betrieben wird. Die<br />

Entgelte für den Einsatz der Rettungsmittel wurden bereits seit Jahren nicht mehr<br />

verändert und konnten im Vergleich mit benachbarten Rettungsdiensten auf einem<br />

niedrigen Stand gehalten werden.<br />

Auch die Eintreffzeiten der Rettungsmittel, ob nun Rettungswagen, Notarzteinsatzwagen<br />

oder Babynotarztwagen, bewegen sich im Landesvergleich auf einem sehr guten Wert.<br />

Aufgaben nach dem PsychKG<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> sind 69 Personen nach den Regelungen des NpsychKG in die<br />

Landeskrankenhäuser Wehnen und Osnabrück auf Antrag des Ordnungsamtes mit<br />

Gerichtsbeschluss eingewiesen worden. Weitere 59 Personen sind vom Ordnungsamt des<br />

<strong>Landkreis</strong>es aufgesucht worden, um ein Einweisungsgespräch zu führen.<br />

Jeder Einweisung geht eine ärztliche Untersuchung voraus. Diese Untersuchungen<br />

werden überwiegend von niedergelassenen Ärzten aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

durchgeführt. Es wird ein Gutachten erstellt, welches Grundlage der vom Ordnungsamt<br />

23


eim Amtsgericht <strong>Vechta</strong> beantragten Gerichtsverhandlung zwecks Erlass eines<br />

Einweisungsbeschlusses ist.<br />

Straßenverkehr<br />

Nachschulungen und Verwarnungen<br />

Es wurden im Jahre <strong>2002</strong> insgesamt 184 Nachschulungen für Fahranfänger angeordnet.<br />

Hiermit wurde die im Vergleich zu den Vorjahren bereits erhöhte Anzahl aus den Jahren<br />

2000 mit 174 Anordnungen und 2001 mit 176 noch leicht übertroffen. Von diesen<br />

Anordnungen erfolgten fünf wegen begangener Alkoholdelikte.<br />

Die meisten Nachschulungen wurden wegen Überschreitung der zulässigen<br />

Höchstgeschwindigkeit, Vorfahrtsmissachtung und teilweise damit verbundener Unfälle<br />

angeordnet.<br />

Für insgesamt 79 Fahrerlaubnisinhaber wurde eine Teilnahme am Aufbauseminar für<br />

verkehrsauffällige Kraftfahrer angeordnet. Im Jahre 2001 waren es nur 63 Anordnungen.<br />

Gegen 349 Personen wurde wegen Erreichens von 8 oder mehr Punkten im<br />

Verkehrszentralregister (VZR) Verwarnungen ausgesprochen. Damit ging die Anzahl der<br />

Verwarnungen im Vergleich <strong>zum</strong> Jahre 2001 um 9 zurück.<br />

29 Personen musste wegen Nichtteilnahme am angeordneten Seminar bzw. Erreichens<br />

von 18 oder mehr Punkten im VZR die Fahrerlaubnis entzogen werden.<br />

Verkehrssicherung / Verkehrslenkung<br />

Die Anzahl der im Jahre <strong>2002</strong> zur Verkehrssicherung und Verkehrslenkung ergangenen<br />

Anordnungen ist auf 295 angestiegen (2001245 und 2000333).<br />

Führerscheinstelle<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> sind 191 (277) Personen als Drogenkonsumenten in Erscheinung getreten.<br />

Die Zahl derer, die nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis sind, wird immer höher. Von<br />

diesen Personen wird ein ärztliches Gutachten in Form einer Haaranalyse oder in Form<br />

von Drogenscreenings gefordert, wenn Sie die Erteilung einer Fahrerlaubnis beantragen.<br />

Ca. 90 Inhaber bzw. Bewerber um eine Fahrerlaubnis wurden aufgefordert, ein Gutachten<br />

auf der Grundlage einer Haaranalyse, Drogenscreenings oder ein medizinisch-<br />

psychologisches Gutachten beizubringen.<br />

24


10 Personen wurde aufgrund von Drogenkonsum die Fahrerlaubnis entzogen. Weitere 5<br />

Personen haben auf Ihre Fahrerlaubnis verzichtet, um eine kostenpflichtige Entziehung<br />

der Fahrerlaubnis zu vermeiden.<br />

Das Führen eines Pkw unter dem Einfluss von Cannabis (Marihuana und Haschisch)<br />

begründet Zweifel an der Kraftfahreignung des Fahrers. Werden andere Drogen<br />

nachgewiesen wie z.B. Amphetamine oder Kokain, wird die Fahrerlaubnis sofort<br />

entzogen.<br />

Führerscheinumtausch<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> wurden 1.885 Führerscheine in den neuen EU-Führerschein umgetauscht.<br />

Im Dezember erschien in der OV ein Artikel mit dem Hinweis, dass die Führerscheine der<br />

Klasse 3 bis <strong>zum</strong> Jahresende umgetauscht werden müssten. Diese Meldung war falsch,<br />

führte aber dazu, dass ca. 250 Personen ihren alten Führerschein umtauschten.<br />

Zulassungsstelle<br />

Nach dem Stande vom 01.01.<strong>2002</strong> waren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> insgesamt 99.163 (96.672)<br />

Kraftfahrzeuge einschließlich Anhänger zugelassen, davon waren 68.741 (67.264) Pkw.<br />

Es wurden 4.744 Neufahrzeuge (20015.714, 20005.878) zugelassen und 7.153<br />

Fahrzeuge aus fremden Zulassungsbezirken umgeschrieben (20018.651, 20008.446).<br />

6.285 Fahrzeuge wechselten im <strong>Landkreis</strong> den Besitzer (20018.153, 20008.246).<br />

25


Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung<br />

Tierseuchenbekämpfung<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> hat es in den Rinder-, Schweine-, Geflügel- und sonstigen Tierbeständen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> keine Ausbrüche von bedeutungsvollen, sich schnell ausbreitenden<br />

Tierseuchen (z.B. ESP, MKS, AK, Geflügelpest usw.) gegeben. Jedoch ist es auf Grund<br />

der hohen Tierbestände auch weiterhin unbedingt erforderlich, auf den Ausbruch von<br />

Tierseuchen personell, organisatorisch und technisch gut vorbereitet zu sein.<br />

Zur besseren Vorbereitung und Planung von Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung<br />

(sogenanntes Krisenmanagement zur Tierseuchenbekämpfung) wird in Niedersachsen in<br />

einer zentralen Arbeitsgruppe mit Vertretern der verschiedenen Veterinärbehörden ein<br />

„Tierseuchenbekämpfungshandbuch“ erarbeitet. Mitarbeiter des Veterinäramtes sind<br />

daran beteiligt.<br />

Aujeszky<br />

Nachdem im Jahre 2001 die AK-Impfungen eingestellt wurden, sind seit dem Jahr <strong>2002</strong><br />

keine vorbeugenden Impfungen gegen die Aujeszkysche Krankheit (AK) bei Schweinen<br />

mehr durchgeführt worden. In den Beständen wurden lediglich regelmäßige Unter-<br />

suchungen von Blutproben auf AK vorgenommen. Ein Ausbruch von AK konnte dabei<br />

nicht festgestellt werden.<br />

BSE<br />

Die Bekämpfung der Bovinen Spongiformen Encephalopathie (BSE) bei Rindern ist in<br />

Deutschland seit der ersten Feststellung im Jahre 2000 von herausragender, öffentlicher<br />

Bedeutung.<br />

Auch im Jahre <strong>2002</strong> wurden deshalb umfangreiche BSE-Untersuchungen bei allen<br />

Schlachtrindern mit einem Alter von über zwei Jahren und bei allen verendeten älteren<br />

Rindern durchgeführt. Ende des Jahres ist dann der erste Fall einer BSE-Feststellung bei<br />

einer älteren Kuh im <strong>Landkreis</strong> festgestellt worden; das Tier und einige weitere Tiere des<br />

Bestandes (Kohorte) wurden unverzüglich getötet und unschädlich beseitigt.<br />

Tbc<br />

Infolge der amtlichen Feststellung von Tuberkulose (Tbc; Mycobacteriumbovis-Infektion)<br />

in zwei Rinderbeständen im <strong>Landkreis</strong> Gifhorn (Niedersachsen) sind in einigen<br />

26


Kälbermastbetrieben im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, die Kälber aus diesen beiden betroffenen Be-<br />

trieben eingestallt hatten, entsprechende Untersuchungen vorgenommen worden. Eine<br />

Tbc-Erkrankung konnte hier bei keinem Kalb ermittelt werden.<br />

Tollwut<br />

Insgesamt wurden 14 im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> erlegte oder gefangene Füchse im Jahre <strong>2002</strong><br />

auf Tollwut untersucht. Da keine Erkrankung festgestellt wurde, ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

Tollwut frei.<br />

Schweinepest<br />

In einigen östlichen und nördlichen Gebieten des Landes Niedersachsen ist in den letzten<br />

Jahren bei Wildschweinen Klassische Schweinepest (KSP; auch als Europäische<br />

Schweinepest [ESP] bezeichnet) festgestellt worden. Da in den letzten 5 Jahren im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> das Vorkommen von Wildschweinen zugenommen hat, ist die Gefahr<br />

einer Übertragung dieser Tierseuche auf die Hausschweinebestände weiter gewachsen. Im<br />

Jahre <strong>2002</strong> wurde deshalb eine Vielzahl von erlegten oder gefallenen Wildschweinen auf<br />

Schweinepest untersucht. Bis auf einen Fall waren alle untersuchten Wildschweine frei<br />

von KSP. In einer Untersuchung ist ein Verdacht auf Schweinepest geäußert worden, der<br />

jedoch auf Grund der Nichteignung der Probe für weitergehende Untersuchungen nicht<br />

widerlegt werden konnte.<br />

Mit der Kreisjägerschaft <strong>Vechta</strong> und allen Hegeringsleitern wurde dies besprochen und es<br />

sind sofort wirksame Maßnahmen eingeleitet worden. Zusätzlich wird durch den Kreis-<br />

landvolkverband <strong>Vechta</strong> e.V. und die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-<br />

Westdeutschland e.V. (ISN) seit November <strong>2002</strong> für jedes im <strong>Landkreis</strong> erlegte und auf<br />

KSP untersuchte Wildschwein eine Prämie von 50 € an den Erleger ausgezahlt.<br />

Überprüfung von Tierhaltungen<br />

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ca. 200 schweinehaltende Betriebe aufgrund der<br />

Schweinehaltungshygieneverordnung überprüft. Die dabei festgestellten Mängel wurden<br />

mit den Tierhaltern besprochen und deren Beseitigung gefordert.<br />

Eine mit der Schweinehaltungshygieneverordnung vorgegebene Anforderung zur<br />

Vermeidung einer Seucheneinschleppung und Seuchenverbreitung ist die Pflicht zur<br />

Einfriedung (Einzäunung) von Betrieben mit mehr als 700 Mastplätzen oder mit einer<br />

entsprechenden Sauenzahl. In diesen Betrieben waren bis <strong>zum</strong> 11. Juni <strong>2002</strong> (Ablauf der<br />

27


Übergangsfrist gemäß SchHaltHygV) die Stallanlagen einzäunen. Obwohl dies bereits<br />

seit Anfang des Jahres intensiv mit Landwirten, Verbänden, Tierärzten usw. besprochen<br />

worden ist und auch im Veterinäramt eine Vielzahl von Beratungsgesprächen (ca. 300<br />

Gespräch) mit Tierhaltern geführt wurden, konnten nicht alle betreffenden Betriebe die<br />

Einzäunung fertigstellen. Diesen Betrieben sind befristete Ausnahmegenehmigungen bis<br />

zur Fertigstellung der Einfriedung erteilt worden.<br />

Im Oktober <strong>2002</strong> kam es in einem kleineren Kälberstall und einem größeren Schweine-<br />

mastbestand zu einer Stallbesetzung durch die Tierschutzorganisation „Arche 2000“. In<br />

beiden Betrieben wurden teilweise erhebliche Mängel bei der Haltung von Tieren festge-<br />

stellt. Die anlässlich der Besetzungen angefertigten Videoaufzeichnungen wurden über<br />

einen privaten Fernsehsender ausgestrahlt.<br />

Im Dezember <strong>2002</strong> hat es nochmals ein Gespräch mit Vertretern dieser Organisation <strong>zum</strong><br />

Stand der Mängelbeseitigung in beiden Betrieben gegeben.<br />

Bei der Überprüfung des Tierarzneimitteleinsatzes in landwirtschaftlichen Betrieben im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist zunehmend eine bessere Dokumentation, d.h. eine detaillierte Auf-<br />

zeichnung der Anwendung von Arzneimitteln bei Tieren in das sogenannte „Bestands-<br />

buch“, festzustellen. Diese Aufzeichnungen und auch die tierärztlichen Abgabebelege<br />

sind wichtige Unterlagen für die Einführung des „Qualität + Sicherheit-Systems (Q+S)“<br />

in Betrieben mit Nutztierhaltung. Ziel dieser Bemühungen der Landwirtschaft sind eine<br />

Stärkung des Vertrauens der Verbraucher und eine Erhöhung der Sicherheit der tierischen<br />

Lebensmittel.<br />

Auch in Zukunft werden seitens des Amtes für Veterinärwesen und Lebensmittelüber-<br />

wachung die Überprüfungen in Nutztierhaltungen zur Einhaltung der tierseuchenrecht-<br />

lichen, tierschutzrechtlichen und arzneimittelrechtlichen Vorschriften durchgeführt.<br />

Nationaler Rückstandskontrollplan<br />

Seit 1989 wird in der EU ein Rückstandskontrollplan nach einheitlichen Kriterien<br />

durchgeführt. Die Umsetzung erfolgt in Deutschland durch den nationalen<br />

Rückstandskontrollplan. Rückstandskontrollen beinhalten die Untersuchung von Stoffen,<br />

die tierische Produkte für den menschlichen Verkehr <strong>zum</strong>indest bedenklich erscheinen<br />

lassen.<br />

Hier soll die illegale Anwendung von verbotenen oder nicht zugelassenen Stoffen bei den<br />

Tieren aufgedeckt werden, die nach der Schlachtung als Lebensmittel in den Verkehr<br />

gebracht werden.<br />

28


Die Probenahme erfolgt in den Erzeugerbetrieben und in den Schlachtbetrieben. Auch der<br />

Einsatz von zugelassenen Tierarzneimitteln wird hier kontrolliert. Es wurden 6.743<br />

Schweine, 707 Rinder und 129 Kälber untersucht. Eine Grenzwertüberschreitung wurde<br />

dabei nicht festgestellt.<br />

Lebensmittelüberwachung<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> haben die Mitarbeiter des Amtes für Veterinärwesen und Lebens-<br />

mittelüberwachung weiterhin regelmäßig Überprüfungen und Kontrollen sowie<br />

Beratungen in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben durchgeführt.<br />

Besonders zu erwähnen ist, dass im Rahmen der Konzentration der<br />

Lebensmittelüberwachung bei den <strong>Landkreis</strong>en die Zuständigkeit für die<br />

Lebensmittelüberwachung in Betrieben der Stadt <strong>Vechta</strong> auf den <strong>Landkreis</strong> übergegangen<br />

ist. Dadurch vergrößerte sich die Zahl kontrollpflichtiger Lebensmittelbetriebe um 320<br />

auf nunmehr 1260 Betriebe.<br />

Rückstandsüberwachung<br />

Neben den o.a. „Routineaufgaben“ waren im Jahre <strong>2002</strong> schwerpunktmäßig Aufgaben der<br />

Rückstandsüberwachung zu bearbeiten. Es handelte sich dabei um Probleme, die im<br />

Zusammenhang mit der Feststellung von Rückständen folgender, nicht erlaubter Stoffe in<br />

Lebensmitteln auftauchten:<br />

Chloramphenicol<br />

Chloramphenicol (CAP) ist ein Antibiotikum, das wegen seiner unerwünschten<br />

Nebenwirkungen seit 1994 in der Tiermedizin EU-weit verboten ist. Aus dem Jahr <strong>2002</strong><br />

sind 2 Fälle besonders erwähnenswert:<br />

Bei einem in den Niederlanden geschlachteten Kalb aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden<br />

durch ein privates Labor CAP-Spuren festgestellt.. Die Ermittlungen im Bestand sowie<br />

Beprobung von Kälbern führten zu keinem Nachweis von CAP. Vermutlich war eine aus<br />

Polen gelieferte Milchpulvercharge die Ursache.<br />

In Cuxhaven wurden mit CAP kontaminierte Garnelen aus den Niederlanden zu<br />

Fischmehl verarbeitet und Schweinefutter zugesetzt. Ein Schweinemastbetrieb im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurde mit dem angeblich kontaminierten Futter beliefert. Sowohl<br />

Futterproben wie Gewebeproben geschlachteter Schweine ergaben keinen Nachweis von<br />

CAP.<br />

29


Nitrofen<br />

Bei Nitrofen handelt es sich um ein nicht zugelassenes Pflanzenschutzmittel. Mit<br />

kontaminiertem Öko–Futterweizen und daraus hergestellten Futtermischungen wurden<br />

insgesamt 9 alternative Betriebe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> beliefert. Diese Betriebe wurden<br />

unmittelbar nach Bekanntwerden der Lieferungen vom <strong>Landkreis</strong> gesperrt.<br />

Im Einzelnen waren nachstehende Tierhaltungen betroffen:<br />

- Ein Junghennenaufzuchtbetrieb mit Bodenhaltung und eine Legehennenfarm mit<br />

Freilandhaltung mit insgesamt 27699 Tieren hatten möglicherweise kontaminiertes<br />

Futter erhalten. Die betroffene Tiere waren aber bereits in andere <strong>Landkreis</strong>e<br />

verbracht worden. Vorhandenes Futter war aufgebraucht.<br />

- 1 Betrieb mit Schweinehaltung: Die amtl. Futtermittelprobe wies 0,010 mg/Kg auf;<br />

bei vier geschlachteten Schweinen konnte kein Nitrofen nachgewiesen werden.<br />

- 2 Betriebe mit Putenmast in Auslaufhaltung (1500 Tiere): Futter-, Leber-, Fett- und<br />

Muskelproben wiesen keine Nitrofen–Rückstände auf.<br />

- 2 Betriebe mit Masthähnchen mit Auslauf (13.944 Tiere)<br />

In einem Betrieb waren Futtermittel- und Gewebeproben ohne Nachweis von<br />

Nitrofen.<br />

Im zweiten Betrieb wurde durch ein privates Labor Nitrofen nachgewiesen. Die<br />

Tötung des Bestandes folgte auf Antrag des Besitzers.<br />

- 1 Legehennenbetrieb in Freilandhaltung (800 Tiere):<br />

Die Beprobung von Fett-, Leber- und Muskelgewebe war negativ;. die kontaminierten<br />

Eier wurden über den <strong>Landkreis</strong> Diepholz entsorgt.<br />

Medroxyprogesteronazetat MPA<br />

MPA wird <strong>beim</strong> Menschen zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt und ist in der<br />

Tiermedizin bei Hunden und Schafen zugelassen.<br />

Anfang Juli <strong>2002</strong> informierte ein niederländischer Mäster das Veterinäramt über die<br />

Lieferung von Weizenquellwasser mit möglicher MPA Kontamination in seinen<br />

Schweinebestand.<br />

Sofort eingeleitete Untersuchungen des Weizenquellwassers ergaben Werte von 0,195<br />

und 0,239 mg/Kg. Nach negativen Befunden bei 21 probegeschlachteten Schweinen<br />

wurde der Bestand wieder freigegeben. Ein zweiter gesperrter Betrieb konnte nach<br />

entsprechenden Untersuchungen ebenfalls freigegeben werden.<br />

30


Nitrofuran<br />

Es handelt sich um ein Antibiotikum, das ähnlich wie bei dem Wirkstoff<br />

Chloramphenicol aufgrund seiner unerwünschten Nebenwirkungen EU-weit nicht mehr<br />

zur Behandlung von Lebensmittel liefernden Tieren zugelassen ist. Dieser Wirkstoff<br />

wurde im Jahre <strong>2002</strong> vereinzelt bei Grenzkontrollen in Geflügelfleischsendungen aus<br />

Drittländern nachgewiesen. Als Folge daraus wurde die allgemeine Untersuchungspflicht<br />

für Ware aus besagten Ländern in allen Grenzeinfuhrstellen der EU eingeführt.<br />

Belieferte Betriebe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden im Verlaufe des Geschehens vom Amt<br />

für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung dahingehend überprüft, dass sie nur<br />

unbedenkliche Produkte in den Verkehr brachten.<br />

Bei kritischen Erzeugnissen oder Anlieferungen wurden gezielte Untersuchungen<br />

veranlasst, erst nach Vorliegen negativer Befunde erfolgte eine Freigabe der Ware <strong>zum</strong><br />

Verkauf.<br />

Landwirtschaftlicher Betrieb mit Milchkuhhaltung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

Tierhandel und Tierverkehr<br />

Der Handel mit landwirtschaftlichen Tieren aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in andere EU-Mit-<br />

gliedstaaten und aus diesen Ländern in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> war im Jahre <strong>2002</strong><br />

weiterhin sehr intensiv.<br />

31


Aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind im Jahre <strong>2002</strong> folgende Tiertransporte in andere EU-<br />

Staaten bzw. Drittländer amtstierärztlich untersucht und bescheinigt worden:<br />

176 Transporte mit Schweinen (gesamt: 28.791 Zucht-, Nutz- und Schlachtschweine)<br />

174 Transporte mit Rindern (gesamt: 7.609 Zucht-, Nutz- und Schlachtrinder)<br />

242 Transporte mit Geflügel (gesamt: 3.132.014 Stück Geflügel verschiedenster Art,<br />

insbesondere Schlachtgeflügel, Eintagsküken und Zuchtgeflügel)<br />

117 Pferdetransporte (gesamt: 543 Pferde, insbesondere Sport- und Zuchtpferde)<br />

14 Bruteiertransporte (gesamt: 692.640 Stück Bruteier).<br />

Im gleichen Zeitraum sind aus EU-Staaten bzw. Drittländern in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

nachfolgende Tiertransporte gelangt:<br />

1.102 Transporte mit Schweinen (gesamt: 487.717 Zucht-, Nutz- und Schlacht-<br />

schweine)<br />

8 Transporte mit Rindern (gesamt: 393 Kälber und andere Rinder)<br />

154 Transporte mit Geflügel (gesamt: 8.000 Stück Schlachtgeflügel, 4.555.385 Stück<br />

Eintagsküken und 33.498 Stück Nutzgeflügel)<br />

70 Pferdetransporte (gesamt: 136 Pferde, insbesondere Sport- und Zuchtpferde)<br />

30 Bruteiertransporte (gesamt: 658.560 Stück Bruteier)<br />

37 Transporte mit Tiersamen (gesamt: 1.855 Portionen Samen für Pferde, Rinder u.<br />

Schweine).<br />

Schlachtzahlen<br />

Die Schlachtzahlen in den drei EU-zugelassenen Schlachtbetrieben für Großtiere waren bei<br />

Rindern und Schweinen wie schon im Vorjahr leicht rückläufig.<br />

In den fünf EU-zugelassenen Geflügelschlachtbetrieben wurden bei den Schlachtzahlen für<br />

Jungmasthühner, Puten und Gänsen Zuwächse erzielt, die Zahlen bei den Enten waren leicht<br />

rückläufig.<br />

Detaillierte Übersichten über die Schlachtungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind auf den<br />

folgenden Seiten zusammengestellt.<br />

32


Geflügel-Lebenduntersuchungen im <strong>Landkreis</strong><br />

für Schlachtbetriebe<br />

außerhalb des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />

für das<br />

innergemeinschaft-<br />

liche Verbringen und<br />

den Export<br />

für Geflügelschlacht-<br />

betriebe im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> 1<br />

<strong>Vechta</strong><br />

Stück<br />

Jungmast-<br />

hühner<br />

Legehennen Puten Enten Gänse Summe<br />

7.737.164 3.085.364 841.680 257.564 11.921.771<br />

770.618 1.618.036 2.388.655<br />

13.095.832 280.136 177.760 21.561 13.575.289<br />

insgesamt: 21.603.614 4.703.400 1.121.816 435.324 21.561 27.885.715<br />

1 einschließlich Lebenduntersuchungen in den Schlachtbetrieben<br />

33


Anzahl<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

75.568<br />

28.147<br />

123.575<br />

26.156<br />

120.163<br />

Schlachtzahlen Rinder und Kälber<br />

20.821<br />

88.242<br />

18.576<br />

96.266<br />

128.364<br />

119.723<br />

12.172 10.754 10.774<br />

110.120<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Rinder 75.568 123.575 120.163 88.242 96.266 128.364 119.723 110.120<br />

Kälber 28.147 26.156 20.821 18.576 12.172 10.754 10.774 5.376<br />

Jahr<br />

5.376<br />

34


Anzahl<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

1.184.544<br />

959.702<br />

931.812<br />

Schlachtzahlen Schweine<br />

1.099.014<br />

Jahr<br />

1.252.676<br />

1.261.442<br />

1.178.357 1.172.570<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Schweine 1.184.544 959.702 931.812 1.099.014 1.252.676 1.261.442 1.178.357 1.172.570<br />

35


Schlachtzahlen und -gewichte Jungmasthühner<br />

Hinweis: Im Jahre <strong>2002</strong> erhöhte sich das durchschnittliche Schlachtgewicht zu 2001 um ca. 50 gr. pro Jungmasthuhn<br />

Anzahl<br />

120.000.000<br />

60.000.000<br />

40.000.000<br />

20.000.000<br />

0<br />

105.460.411<br />

100.000.000<br />

85.887.637<br />

99.420.796<br />

96.606.762<br />

93.406.095<br />

91.074.186<br />

88.212.857<br />

85.765.527<br />

79.767.385<br />

81.538.049<br />

81.137.998<br />

80.000.000<br />

73.114.469<br />

76.291.315<br />

68.709.794<br />

Jahr<br />

110.523.061<br />

97.120.688<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Jungmasthühner Stück 68.709.794 73.114.469 76.291.315 81.137.998 85.765.527 91.074.186 96.606.762 97.120.688<br />

Jungmasthühner kg 79.767.385 81.538.049 85.887.637 88.212.857 93.406.095 99.420.796 105.460.411 110.523.061<br />

36


Anzahl<br />

25.000.000<br />

20.000.000<br />

15.000.000<br />

10.000.000<br />

5.000.000<br />

0<br />

17.317.166<br />

17.595.320<br />

Schlachtzahlen und -gewichte Puten<br />

16.857.192<br />

17.289.432<br />

17.881.314<br />

16.952.363<br />

18.037.831<br />

1.476.704 1.439.386 1.395.384 1.418.214 1.467.425 1.426.230 1.517.059 1.799.318<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Jahr<br />

19.880.139<br />

Puten Stück 1.476.704 1.439.386 1.395.384 1.418.214 1.467.425 1.426.230 1.517.059 1.799.318<br />

Puten kg 17.317.166 17.595.320 16.857.192 17.289.432 17.881.314 16.952.363 18.037.831 19.880.139<br />

37


Anzahl<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

113.778<br />

508.052<br />

290.038<br />

554.628<br />

Schlachtzahlen und -gewichte Enten<br />

569.585 561.513<br />

270.823 266.614 269.119<br />

548.821<br />

343.777<br />

661.184<br />

367.356<br />

706.533<br />

324.573<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Enten Stück 113.778 290.038 270.823 266.614 269.119 343.777 367.356 324.573<br />

Enten kg 508.052 554.628 569.585 561.513 548.821 661.184 706.533 639.696<br />

Jahr<br />

639.696<br />

38


Anzahl<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

136.579<br />

111.695<br />

31.458 32.887 32.998<br />

Schlachtzahlen und -gewichte Gänse<br />

114.617 112.805<br />

24.108<br />

29.061<br />

130.306<br />

30.950<br />

134.688<br />

35.521<br />

154.580<br />

39.827<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Gänse Stück 31.458 32.887 32.998 24.108 29.061 30.950 35.521 39.827<br />

Gänse kg 136.579 111.695 114.617 112.805 130.306 134.688 154.580 156.942<br />

Jahr<br />

156.942<br />

39


Schlachtzahlen insgesamt<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> geschlachtet:<br />

Rotfleisch<br />

Stück<br />

Schweine 1.172.570<br />

Rinder 110.120<br />

Kälber 5.376<br />

Schafe 103<br />

Ziegen 11<br />

Pferde 0<br />

Weißfleisch<br />

Stück<br />

Hähnchen 97.120.688<br />

Puten 1.799.318<br />

Enten 324.573<br />

Gänse 39.827<br />

40


Bildung und Kultur<br />

Zuschüsse für das Bildungswesen<br />

Für die Musikschule des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> e. V. trägt der <strong>Landkreis</strong> 50 % der nicht<br />

durch Einnahmen gedeckten Kosten. Dies waren im abgelaufenen Haushaltsjahr<br />

322.000,00 €. Außerdem ist der Musikschule Lohne e. V. vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ein<br />

Zuschuss in Höhe von 62.000,00 € gewährt worden. Die Musikschule Romberg e. V.<br />

Dinklage erhielt einen Zuschuss in Höhe von 15.000,00 €, die Musikschule<br />

Neuenkirchen-Vörden e. V. bekam einen Zuschuss in Höhe von 4.500,00 €. Die<br />

Erwachsenenbildung-seinrichtungen im Kreisgebiet sind auch <strong>2002</strong> durch den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Vechta</strong> gefördert worden und zwar mit einem Zuschuss von insgesamt 100.000,00 €.<br />

Die Schulen in freier Trägerschaft wurden vom <strong>Landkreis</strong> wie folgt unterstützt:<br />

a) Die Liebfrauenschule <strong>Vechta</strong> erhielt einen Zuschuss von 511.000,00 €.<br />

b) Das Kolleg St. Thomas in Füchtel erhielt einen Zuschuss von 320.000,00 €.<br />

c) Das Offizialat erhielt für die Ludgerus-Schule <strong>Vechta</strong> einen Zuschuss von 143.000,-<br />

€.<br />

d) An die Berufsbildenden Schulen der Schwestern Unserer Lieben Frau in <strong>Vechta</strong>-<br />

Marienhain ist <strong>2002</strong> ein laufender Zuschuss von 51.000,00 € gezahlt worden, ebenso<br />

ein einmaliger Zuschuss für die EDV-Beschaffungen von 15.000,00 €.<br />

e) Die Heimvolkshochschule in Stapelfeld erhielt wiederum einen Zuschuss von<br />

30.000,00 €.<br />

f) Die Fachhochschule und Berufsakademie „Oldenburger Münsterland“ mit Sitz in<br />

<strong>Vechta</strong> ist <strong>2002</strong> vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mit ca. 420.000,00 € unterstützt worden.<br />

Schülerbeförderung<br />

Für die Schülerbeförderung wurden im Jahr <strong>2002</strong> insgesamt 3 Mio. Euro ausgegeben. Es<br />

werden täglich ca. 6.000 Schülerinnen und Schüler zu den Schulen befördert.<br />

Kosten der kreiseigenen Schulen<br />

Für Bau- und Einrichtungsmaßnahmen bei den kreiseigenen Schulgebäuden hat der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> <strong>2002</strong> insgesamt 1,9 Mio. Euro investiert. Für die laufende Unterhaltung<br />

der kreiseigenen Schulen wurden rd. 2,5 Mio. Euro ausgegeben.<br />

Für das Gymnasium Damme wurden für neue naturwissenschaftliche Unterrichtsräume<br />

und die Erweiterung des Lehrerzimmers 560.000,-- € investiert. Bei den Berufsbildenden<br />

41


Schulen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> wurden für neue EDV, Maschinen und Geräte für den<br />

Unterricht insgesamt 177.000,-- € ausgegeben.<br />

Kostenbeteiligung an den Schulen der Städte und Gemeinden<br />

An den Bau- und Unterhaltungskosten der Schulen der Städte und Gemeinden hat sich der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mit 3,9 Mio. Euro beteiligt.<br />

Erziehungsgeld<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in 2.800 Fällen insgesamt 7,3 Mio. Euro Erzie-<br />

hungsgeld an die Eltern und Erziehungsberechtigten ausgezahlt.<br />

Ausbildungsförderung<br />

Nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> <strong>2002</strong><br />

für 270 Schülerinnen und Schüler etwa 1,1 Mio. Euro ausgezahlt.<br />

Kreismedienzentrum<br />

Der Medienverleih im Kreismedienzentrum wird von Schulen, Fachhochschulen, der<br />

Hochschule, der Erwachsenenbildung, Vereinen und Gruppen in Anspruch genommen. Es<br />

sind über 12.000 Medien aus allen Unterrichts- und Wissensgebieten vorhanden. Im<br />

abgelaufenen Jahr wurden 9.000 Leihvorgänge registriert, 5.500 Kunden besuchten das<br />

Kreismedienzentrum. Dabei wurde auch der Verleih von Mediengeräten sowie die<br />

entsprechende Technikberatung in Anspruch genommen. Auch <strong>2002</strong> wurden eigene<br />

Medien hergestellt, u. a. für die kulturellen Veranstaltungen im Kreishaus. Zu den<br />

besonders nachgefragten eigenen Produktionen gehörte der in Zusammenarbeit mit der<br />

Feuerwehrtechnischen Zentrale und der Liebfrauenschule <strong>Vechta</strong> hergestellte Lehrfilm<br />

„Die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz“, der sogar von der Londoner Feuerwehr<br />

angefordert wurde. Die Synchronisation erfolgte durch Lehrer und Schülerinnen der<br />

Liebfrauenschule.<br />

42


Kulturelle Veranstaltungen im Kreishaus <strong>Vechta</strong><br />

Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen fanden <strong>2002</strong> im Kreishaus <strong>Vechta</strong> statt. Viele<br />

Bürgerinnen und Bürger nutzten die Angebote der Kreisverwaltung.<br />

Ein Jazzkonzert mit dem Quartett „The East-West-Circle“ sorgte am 1. Februar dafür,<br />

dass „hochkarätige“ Musiker im Kreishaus aufspielten: Am Schlagzeug Billy Bontas,<br />

einer der Mitgründer des Quartetts und Musikschullehrer in <strong>Vechta</strong>, am Saxophon Adam<br />

Pieronczik, 1999 Künstler des Jahres in Polen, Mircea Tiberian, Professor für das Fach<br />

Jazz in Bukarest am Klavier und Jean-Louis Racinfosse, Kontrabass, der in der<br />

Musikszene zu den bekanntesten Bassisten Europas zählt. Der Besetzung entsprechend<br />

gingen die Zuhörer im Großen Sitzungssaal bei den jazzmusikalischen Darbietungen<br />

begeistert mit.<br />

Kompositionen, die speziell für Mandolinenorchester arrangiert worden sind, bot das<br />

Konzert mit dem Oldenburger Mandolinen-Orchester e. V. Unter der Leitung von Gertrud<br />

Gunkel, Musikschullehrerin der Kreismusikschule <strong>Vechta</strong>, gab das Orchester am 24.<br />

Februar ein stimmungsvolles Konzert. Die rund zwei Dutzend Mitwirkenden stellten ein<br />

ausgefeiltes Programm vor, mit dem das Können des Mandolinenorchesters nuancenreich<br />

unterstrichen worden ist.<br />

Arien und Lieder der heiteren Art brachte der Konzertabend mit Peter Uhlig, Bass, und<br />

Leta Henderson, Klavier. Die beiden Interpreten gastierten am 16. März <strong>zum</strong> ersten Mal<br />

im Kreishaus <strong>Vechta</strong>. „Gewürzt“ wurde der Konzertabend mit Lyrik und Prosa, die Peter<br />

Uhlig stimmungsvoll zwischen den Liedbeiträgen vorzutragen wusste. Kompositionen<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart, Albert Lortzing und anderen wechselten ab mit Lyrik<br />

und Prosa von Wilhelm Busch bis Ignatz Ringelnatz. Viel Beifall belohnte die beiden<br />

Künstler im vollbesetzten Großen Sitzungssaal des Kreishauses.<br />

Das Konzert mit dem Duo „Wind & Strings“ - Marco Ehrhardt, Querflöte und Andreas<br />

Lieberg, Gitarre - erfreute ebenfalls zahlreiche interessierte Zuhörer. Die beiden<br />

studierten Musiker stellten ihr virtuoses Spiel bei Solis und gemeinsam vorgetragenen<br />

Musikstücken vor. Die eher selten zu hörende Instrumentenkombination Querflöte/Gitarre<br />

bot einen besonderen musikalischen Reiz, der vom Publikum im Großen Sitzungssaal<br />

begeistert angenommen wurde. Das Repertoire des Duos umfasst unter anderem<br />

43


earbeitete Musikstücke von alten Meistern wie Bach, Händel und Debussy, Volkstänze<br />

und auch moderne Kompositionen unter anderem von Astor Piazolla.<br />

Die Akkordeon-Ensembles „d´Accord“ und „Intrada“ gaben eine Kostprobe ihres<br />

Könnens bei einem Konzert am 26. Oktober im Kreishaus. „D`Accord“ gruppierte sich<br />

vor rund zwei Jahren und hat Ensemble-Mitglieder aus <strong>Vechta</strong> und Westertede. „Intrada“<br />

ist ein seit etwa zehn Jahren bestehendes Ensemble. Die fünf Mitglieder sind in der<br />

schleswig-holsteinisch/dänischen Grenzregion beheimatet. Beide Ensembles wurden<br />

bereits mit Auszeichnungen und Preisen für ihr hervorragendes Akkordeonspiel bedacht.<br />

Zu dem eigens für <strong>Vechta</strong> zusammengestellten Programm wurden schwungvolle neuere<br />

Musikstücke und klassische Kompositionen in Bearbeitung für Akkordeon einfühlsam<br />

gespielt. Durch das Programm führte Peter Zanetti. Er ist an der Kreismusikschule <strong>Vechta</strong><br />

tätig und Mitbegründer des hiesigen Akkordeon-Ensembles.<br />

Das erste Operetten- und Musicalkonzert fand am 23. November im Kreishaus <strong>Vechta</strong><br />

statt. Mit Anja-Katharina Wigger, Sopran, Franz Beering, Tenor, und Werner Lamm,<br />

Klavier, gastierten drei renommierte Interpreten im Großen Sitzungssaal. Unter dem<br />

Motto „Die lustige Witwe trifft Das Phantom der Oper“ wurden bekannte Arien und<br />

Lieder aus berühmten Operetten von Benatzky, Kalman, Lehar und Strauß vorgestellt.<br />

Weltbekannte Songs aus Musicals von Bernstein bis Webber brachten die Drei im<br />

zweiten Teil des abwechslungsreichen Programms. Etwa 300 Zuhörer erlebten an diesem<br />

Konzertabend einfühlsam, stimmungsvoll und schwungvoll gegebene Soli und Duette.<br />

Die Aussstellung „Kunst-Stücke“ entstand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe<br />

Kunsthandwerk Oldenburg e. V., zwei Künstlern aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Vom 17.<br />

November bis 1. Dezember wurden kunsthandwerkliche und künstlerische Arbeiten im<br />

Kreishaus <strong>Vechta</strong> vorgestellt. Rund 20 Aussteller – Meisterinnen, Meister,<br />

Designerinnen, Designer, Schmuckgestalter und die beiden Künstler Albert Bocklage und<br />

Ulrich Fox - beteiligten sich.<br />

Mit Martin Weitzmann gastierte <strong>zum</strong> dritten Mal in jährlicher Folge ein Märchenerzähler<br />

im Kreishaus. Fabeln, Sagen und märchenhafte vorweihnachtliche Geschichten brachte<br />

der Buchhändler aus Neuenkirchen seinen jungen Zuhörern bei der Veranstaltung am 7.<br />

Dezember nahe.<br />

44


Ausstellung „Bio- und Gentechnologie – Chancen und Risiken“<br />

Vom 6. August bis <strong>zum</strong> 27. September <strong>2002</strong> fand die große Jahresausstellung „Bio- und<br />

Gentechnologie – Chancen und Risiken“ im Kreishaus <strong>Vechta</strong> statt. Mit dieser<br />

Ausstellung hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in vielfältiger Weise auf Bio- und Gentechnologie<br />

aufmerksam gemacht und darüber hinaus ein breit gefächertes Informationsangebot<br />

unterbreitet. Den Kern der Ausstellung bildeten die Satellitenausstellung „Gen-Welten<br />

Ernährung“ der Nestle Fondation Alimentarium, Schweiz, und die Wanderausstellung<br />

„Gentechnik und Umweltschutz“ des Deutschen Museums, München. Von den<br />

heimischen Einrichtungen wurden Biotechnologische Methoden in der Kriminalistik, In-<br />

Vitro-Vermehrung bei Pflanzen, die Funktionsweise von Biogasanlagen, biologische<br />

Abwasserreinigung in Kläranlagen, Mischnebelverfahren zur Abluftbehandlung,<br />

biologisch abbaubare Kunststoffe, biotechnologische Verfahren der Lebensmittelanalye,<br />

Biotechnologie in der Rinderzucht, Futtermittel und Biotechnologie,<br />

Studienmöglichkeiten und Berufe in der Bio- und Gentechnologie vorgestellt<br />

Bio- und Gentechnologie im Foyer des Kreishauses<br />

45


Zur Bio- und Gentechnologie-Ausstellung ist eine Begleitbroschüre erschienen, die sich<br />

insbesondere an Schülerinnen und Schüler wendet. Studiendirektor Wolfgang<br />

Schulenberg verfasste maßgeblich die Texte der rund 70 Seiten umfassenden Broschüre.<br />

In ihr ist das enorme Spektrum der Bio- und Gentechnologie, ihre Ursprünge, ihre<br />

Anwendungsbereiche und Zukunftspotentiale informativ und allgemeinverständlich<br />

erläutert. Die Teilnehmer der Ausstellung „Bio- und Gentechnologie – Chancen und<br />

Risiken“ sind außerdem mit Fachbeiträgen in der Schrift berücksichtigt. Die<br />

Begleitbroschüre ist als Klassensatz den weiterführenden Schulen im Kreisgebiet<br />

kostenlos zur Verfügung gestellt worden.<br />

Begleitend sind im Ausstellungszeitraum zahlreiche Veranstaltungen angeboten worden.<br />

An über 20 Terminen nutzten Interessierte die Möglichkeit, sich allgemein oder zu<br />

speziellen Themen über Bio- und Gentechnologie in Wort und Bild zu informieren.<br />

Insbesondere Schulklassen der Gymnasien und der Realschulen im Kreis <strong>Vechta</strong><br />

besuchten die Ausstellung. Interesse fand die Ausstellung ebenfalls bei hiesigen<br />

Berufsbildenden Schulen. Selbst von auswärts reisten Schulklassen an, um sich im<br />

Kreishaus die Ausstellung anzuschauen. Insgesamt wurden über 1500 Besucher aus nah<br />

und fern gezählt, rund 35 Schulkassen strömten in die Ausstellung. Das Thema Bio- und<br />

Gentechnologie wird aber wohl weitaus mehr Personen näher gebracht worden sein, da<br />

von den beteiligten Ausstellern intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben worden ist.<br />

Außerdem machten die örtlichen und überörtlichen Zeitungen sowie Berichte in weiteren<br />

Medien auf die Präsentation im Kreishaus <strong>Vechta</strong> aufmerksam.<br />

Romberg-Konzert im Kreishaus und Neu-Edition<br />

Ein durchgängig positives Echo fand auch in diesem Jahr das Romberg-Konzert im<br />

Kreishaus <strong>Vechta</strong>. Das Oratorium „Der Messias“ nach der Dichtung „Messias“ von<br />

Friedrich Gottlieb Klopstock und die „Messe B-Dur“ erklangen erstmals nach wohl über<br />

zwei Jahrhunderten wieder. Rund 400 Zuhörer kamen am 9. November in das Kreishaus,<br />

um fast in Vergessenheit geratene Romberg-Werke bei einer Uraufführung zu hören.<br />

Mit diesem Konzert konnten erneut Werke des in <strong>Vechta</strong> geborenen Komponisten<br />

Andreas Jakob Romberg (1767 – 1821) der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht<br />

werden, die zuvor von Prof. Dr. Karlheinz Höfer musikwissenschaftlich aufgearbeitet<br />

worden waren. Das Romberg-Werk „Der Messias“ ist etwa 200 Jahre alt (Hamburg<br />

1802), die „Messe B-Dur“ datiert aus dem Jahre 1787. Nach der Romberg-Forschung<br />

zählt die Messe somit zu den relativ frühen klassischen Kompositionen des zu seinen<br />

46


Lebzeiten hochgeachteten Musikers und Komponisten. Beide aufgeführten Werke sind für<br />

Soli, Chor und Orchester komponiert.<br />

Romberg-Konzert im Foyer des Kreishauses<br />

Die Leitung des Konzertes hatte der Musikwissenschaftler Karlheinz Höfer. Mitwirkende<br />

waren: Beate Stanko, Sopran, Christine Lichtenberg, Mezzosopran, Günter Thiele, Tenor,<br />

Knut Schoch, Tenor, Klaus G. Werner. Bariton, Martin Schneider, Bass, das junge<br />

Romberg-Orchester und das Collegium vocale <strong>Vechta</strong>.<br />

Die Veranstaltung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunst,<br />

Musik und Literatur der Hochschule <strong>Vechta</strong> und der Andreas-Romberg-Gesellschaft<br />

<strong>Vechta</strong> e.V. wurde von der Landessparkasse zu Oldenburg und durch den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Vechta</strong> gefördert.<br />

Kurz vor dem Kreishaus-Konzert konnte von der Romberg-Forschung eine Neuedition<br />

vorgestellt werden. Erschienen ist im Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven, der zweite<br />

Romberg-Denkmalband einer Reihe, die im Laufe der Jahre insgesamt 16 Editionen<br />

(Orchesterwerke, Chorwerke, Kammermusik) umfassen soll. Prof. Karlheinz Höfer, der<br />

47


wieder in Zusammenarbeit mit Dr. Klaus G. Werner die diesjährige Edition vorbereitete,<br />

legte die Partitur zur „Messe B-Dur“ vor.<br />

Die Romberg-Neuedition des Jahres <strong>2002</strong> wurde vom Hochschulrat der Hochschule<br />

<strong>Vechta</strong>, von der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und vom<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gefördert.<br />

48


Soziales<br />

Im Sozialamt des <strong>Landkreis</strong>es blickt man auf ein gutes Jahr zurück. Die veranschlagten<br />

Haushaltsmittel reichten nicht nur aus, um die Aufgaben zu erfüllen, sondern es waren<br />

sogar Einsparungen möglich. Dieses ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die<br />

Anzahl der Sozialhilfeempfänger im <strong>Landkreis</strong>, die Hilfe <strong>zum</strong> Lebensunterhalt beziehen,<br />

zurückgegangen ist. Waren am 31.12.2001 noch 3.112 Personen im Sozialhilfebezug, so<br />

waren es am 30.09.<strong>2002</strong> nur noch 2.855 Personen. Die Grenze von 3.000 Sozialhilfe-<br />

empfängern ist somit seit Jahren erstmalig wieder unterschritten worden.<br />

Gründe hierfür sind <strong>zum</strong> einen die vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote, aber auch<br />

die erfolgreiche Arbeit des „Sachgebiets Hilfe zur Arbeit“ sowie die Einrichtung des<br />

Jugendbüros am 01.08.<strong>2002</strong>.<br />

„Hilfe zur Arbeit“<br />

Im Vordergrund der „Hilfe zur Arbeit“ steht die Forderung an die Sozialhilfeempfänger,<br />

durch eigene Arbeitsaufnahme den Lebensunterhalt sicherzustellen.<br />

Zunächst wurde ab dem 01.10.1998 eine Vermittlungsdatei aufgebaut, in der derzeit<br />

3.069 Personen registriert sind. Aufgrund der eingeholten Informationen über die<br />

Hilfeempfänger war dann eine zielgerichtete Vermittlung besser möglich. Durch den<br />

engen Kontakt zu den Hilfeempfängern konnte auch vermieden werden, dass sie sich in<br />

der Sozialhilfe „einrichten“.<br />

Folgende Zahlen verdeutlichen die Erfolge des Projektes:<br />

694 neu geschaffene Beschäftigungsverhältnisse<br />

123 Vermittlungen zur beruflichen Eingliederung junger Menschen<br />

650 Heranziehungen im Jahresdurchschnitt zu gemeinnütziger Arbeit durch die<br />

Gemeinden<br />

90 % der vermittelten Personen wurden nach bisherigen Erhebungen nicht wieder als<br />

Sozialhilfeempfänger registriert<br />

Den Nebeneffekt dieser Vermittlungstätigkeit machen folgende Zahlen deutlich:<br />

448 Sozialhilfekürzungen wegen fehlender Mitwirkung<br />

220 Leistungskürzungen wegen Arbeitsverweigerung<br />

90 Leistungseinstellungen wegen Arbeitsverweigerung<br />

70 Personen haben den Sozialhilfeantrag zurückgenommen<br />

49


Tabelle 1<br />

Statistik zur Vermittlungsdatei<br />

(Stand 31.12.<strong>2002</strong>)<br />

Insgesamt erfasste Personen 3.069<br />

Davon:<br />

- Frauen 1.750<br />

- Männer 1.319<br />

- ledig 854<br />

- verheiratet 1.159<br />

- eheähnliche Gemeinschaft 197<br />

- getrennt lebend 390<br />

- geschieden 423<br />

- verwitwet 46<br />

Personen mit Kindern 1.883<br />

Davon:<br />

- 3 Kinder und mehr 611<br />

- alleinerziehend 809<br />

Tabelle 2<br />

Erfasst, aber momentan nicht aktuell im Sozialhilfebezug 1.845<br />

Somit verbleibende grundsätzlich vermittelbare Personen 1.224<br />

Davon: **<br />

- mit Vermittlungshemmnissen (gesundheitliche Einschränkung) 457<br />

- ohne Führerschein (mangelnde Mobilität) 677<br />

- Ausländer / Aussiedler mit Sprachproblemen 311<br />

- alleinerziehend (Problematik Kinderbetreuung) 467<br />

- ohne Schulabschluss 247<br />

- ohne Berufsabschluss 296<br />

**Bei den in Tabelle 2 aufgeführten Merkmalen handelt es sich um Kriterien, die eine Vermittlung<br />

erschweren, aber nicht automatisch unmöglich machen. Grundsätzlich ist zunächst von einer<br />

Arbeitsfähigkeit dieser Hilfeempfänger auszugehen. Zu berücksichtigen ist, dass eine Vermittlung<br />

selbstverständlich höheren Aufwand erfordert, wenn vermittlungshemmende Merkmale zu beseitigen sind.<br />

50


Vorbereitungen<br />

Statistik über die Vermittlungsarbeit im Bereich “Hilfe zur Arbeit”<br />

(01.01.<strong>2002</strong> – 31.12.<strong>2002</strong>)<br />

Berichtszeitraum Projektzeitraum*<br />

1. angeschriebene Personen Ca. 550 ca. 3.700<br />

2. EDV – erfasste Personen 470 3.069<br />

3. Sozialhilfe-Kürzung bei fehlender Rückantwort 51 473<br />

4. Durchgeführte Klientengespräche 500 ca. 3.100<br />

*Projektzeitraum: 01.10.1998 –30.11.2001<br />

Vermittlungen<br />

Neu geschaffene Beschäftigungsverhältnisse 132 694<br />

Davon:<br />

a) Einzelmaßnahmen 91 501<br />

b) Projektmaßnahmen 36 193<br />

c) Männer 43 331<br />

d) Frauen 89 363<br />

e) bei gemeinnützigen Arbeitgebern** 57 246<br />

f) bei privaten Arbeitgebern** 34 205<br />

g) abgebrochene Maßnahmen 7 48<br />

h) Abbruch wegen eines anderen Arbeitsplatzes 1 12<br />

** Projektteilnehmer sind in diesen Angaben nicht enthalten. Sie werden aus der Maßnahme in Praktika<br />

vermittelt, wobei ca. 80 % der Praktika bei privaten Arbeitgebern stattfinden.<br />

Jugendbüro (seit 01.08.<strong>2002</strong>) 59 59<br />

Besondere Vermittlungstätigkeiten<br />

Vermittlung zur RAN – Stelle*** 14 123<br />

*** Regionale Arbeitsstelle zur beruflichen Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen<br />

Berufliche Perspektive durch Hilfe zur Arbeit<br />

Vermittlung HzA, RAN-Stelle, Jugendbüro 205 876<br />

51


Jugendbüro<br />

Seit dem 01.08.<strong>2002</strong> ist ein sogenanntes Jugendbüro mit finanzieller Unterstützung des<br />

Landes und des Arbeitsamtes <strong>Vechta</strong> im <strong>Landkreis</strong> eingerichtet worden. Personen<br />

zwischen 18 und 27 Jahren, die erstmalig einen Sozialhilfeantrag stellen, werden direkt<br />

an das Jugendbüro vermittelt. Hier wird sofort ein Arbeitsangebot gemacht. Damit entfällt<br />

eine Sozialhilfegewährung. In den ersten 3 Monaten der Tätigkeit wurde von 51<br />

Jugendlichen 41 Personen ein Arbeitsangebot gemacht. 7 Personen waren nicht<br />

erschienen und 3 Personen waren nicht vermittelbar.<br />

Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong><br />

Die Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> (Pflege-, Behinderteneinrichtungen, ambulante Dienste)<br />

waren ebenfalls nicht untätig. Es sind verschiedene Modernisierungsmaßnahmen oder<br />

Neubauten durchgeführt worden. Die Einrichtungen stellen sich auch den neuen<br />

Herausforderungen in der Betreuung besonderer Personengruppen. Zu nennen ist hier<br />

insbesondere die Inbetriebnahme des „Haus Arche“ <strong>beim</strong> Hedwigstift <strong>Vechta</strong> für<br />

Demenzerkrankte. Dabei handelt es sich um die erste Einrichtung dieser Art im<br />

<strong>Landkreis</strong>, obwohl sich die übrigen Pflegeeinrichtungen auch um Demenzerkrankte<br />

kümmern.<br />

Ausblick<br />

Mit einiger Sorge muss aber auf das Jahr 2003 geblickt werden. Hier kommen neue<br />

Aufgaben und Probleme auf die Sozialämter zu, deren Auswirkungen noch nicht absehbar<br />

sind. Zu nennen sind u. a.:<br />

Grundsicherungsgesetz<br />

Das neue Gesetz gilt für Personen über 65 Jahre und erwerbsunfähige Personen ab 18<br />

Jahre. Es wird einen erheblichen Verwaltungsaufwand erzeugen, während der Nutzen für<br />

die Antragsberechtigten nicht absehbar ist. Zumindest die in Einrichtungen<br />

untergebrachten Personen erhalten eventuell Leistungen nach dem<br />

Grundsicherungsgesetz, welche voll bei der Heimunterbringung als Einkommen<br />

einzusetzen sind. Daneben stellt sich die Frage, ob Bund und Land auch tatsächlich die<br />

zusätzlichen Kosten für die Umsetzung des Gesetzes erstatten oder die <strong>Landkreis</strong>e wieder<br />

erheblich mitfinanzieren müssen.<br />

52


Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe<br />

Hier gibt es noch keine klaren Aussagen des Bundes. Es liegen offensichtlich<br />

Überlegungen oder bereits Gesetzesentwürfe vor, diese Aufgabe den Arbeitsämtern zu<br />

übertragen. Die erfolgreiche Praxis der <strong>Landkreis</strong>e („Hilfe zur Arbeit“) wird damit<br />

beeinträchtigt oder sogar abgeschafft. Nach der entzogenen kommunalen Zuständigkeit<br />

werden die kommunalen Mittel wohl für die „Aufgabenübertragung“ an den Bund (die<br />

Arbeitsverwaltung) transferiert werden müssen.<br />

Konzeption von Einrichtungen<br />

Die Platzkapazitäten der Einrichtungen, insbesondere der Behinderteneinrichtungen, sind<br />

ausgelastet. Neue Einrichtungen sind zu planen und zu schaffen, z.B. eineWerkstatt für<br />

Behinderte, Wohnheime für Behinderte. Erhebliche Anstrengungen sind erforderlich, um<br />

die Finanzierung sicherzustellen. Das gilt insbesondere für die laufenden Kosten für die<br />

Benutzer der Einrichtungen.<br />

53


Jugend<br />

Arbeit des Jugendhilfeausschusses<br />

Im Februar <strong>2002</strong> fand die 1. Sitzung des Jugendhilfeausschusses nach den Neuwahlen<br />

statt. Die 2. Sitzung erfolgte nach der Sommerpause im Jugend- und Freizeitzentrum am<br />

Dümmer. Themen waren u. a. die Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplanes und die<br />

institutionellen Betreuungsmöglichkeiten von Kindern sowie die Förderung freier Träger<br />

der Jugendhilfe.<br />

Beherrschendes Thema bei allen Entscheidungen und Debatten der Ausschussmitglieder<br />

waren die steigenden Jugendhilfeleistungen (siehe Grafik über Zuschussbedarf und<br />

Fallentwicklungen seit 1996).<br />

Fragen zur Förderung von Maßnahmen, die Eltern bei der Erziehung unterstützen sollen<br />

und Benachteiligungen von jungen Menschen abbauen sollen, wurden ausführlich<br />

beraten, so die Einrichtung eines Jugendbüros, Zuschüsse zu Jugendwerkstätten und<br />

Zuschüsse für eine Beratungsstelle für Ehe, Familie und Lebensfragen. Außerdem<br />

entschied der Ausschuss in 13 Widerspruchsachen des Jugendamtes.<br />

Unterhaltsbeistandschaften, Beurkundungen<br />

Auch das Jahr <strong>2002</strong> brachte neue Gesetze für die Reform des Kindschaftsrechtes. Durch<br />

das "Gesetz zur weiteren Verbesserungen von Kinderrechten (Kinderrechtsverbes-<br />

serungsgesetz)" vom 05.04.<strong>2002</strong> besteht nunmehr auch die Möglichkeiten, die<br />

Beistandschaft des Jugendamtes zu beantragen, wenn die elterliche Sorge für das Kind<br />

beiden Eltern gemeinsam zusteht. Der Antrag ist von dem Elternteil zu stellen, in dessen<br />

Obhut sich das Kind befindet. Bedingt durch diese Gesetzesänderung werden nun auch<br />

verstärkt Beistandschaften für sogenannte "Scheidungskinder" beantragt. Da die<br />

finanziellen Verhältnisse in den Scheidungsfällen oft sehr stark belastet sind, bereitet eine<br />

Beistandschaft den Sachbearbeitern viel Arbeit. Die Beistände haben Kindsunterhalt zu<br />

berechnen und rechtlich durchzusetzen mit allen notwendigen Rechtsverfahren vor den<br />

Zivilgerichten.<br />

Die Unterhaltsbeistände des Jugendamtes sind in <strong>2002</strong> insgesamt in 997 Beistandsfällen<br />

freiwillig in Anspruch genommen worden. Die beigetriebenen Unterhaltsleistungen der<br />

Mündel stiegen gegenüber dem Jahr 2001 um 75.621,00 € auf nunmehr 1.057.607,00 €.<br />

54


Beurkundungen hatten die Beistände, die auch gleichzeitig Urkundsbeamte sind, in<br />

insgesamt 315 Fällen durchzuführen. 266 mal waren Vaterschaften und Unterhalts-<br />

verpflichtungen zu beurkunden und 49 mal beantragten die Kindeseltern die Beurkundung<br />

der gemeinsamen elterlichen Sorge für das Kind.<br />

In 175 Fällen (2001 nur 11 Fälle) wurden Personen gemäß § 18 KJHG bei der Trennung<br />

<strong>zum</strong> Unterhalt der Kinder beraten und unterstützt. 13 mal traten Beistände bei<br />

minderjährigen Müttern mit der Personen- und Vermögenssorge für Kinder als<br />

gesetzlicher Vormund bei.<br />

In Fällen, in denen von den unterhaltspflichtigen Kindesvätern kein Unterhalt zu<br />

bekommen war, konnte Unterhaltsvorschuss beantragt werden. In 599 laufenden<br />

Zahlfällen waren Unterhaltsvorschüsse zu leisten. Insgesamt sind im Berichtsjahr 393<br />

Neuanträge auf Zahlungen aus der Unterhaltsvorschusskasse gestellt worden. Die Anzahl<br />

der eingestellten Fälle stieg von 278 auf 290. Bei einem Bestand von 1.496 Zahl- und<br />

Rückforderungsfällen (Vorjahr 1.422) wurden über 890.000 € an Bundes- und<br />

Landesmitteln ausgegeben und 241.000 € wieder vereinnahmt.<br />

Seit dem 01.01.<strong>2002</strong> wird der <strong>Landkreis</strong> aufgrund einer Gesetzesänderung mit 20 % an<br />

den einzusetzenden Geldern aus seinem Haushalt belastet. Gleichzeitig verbleiben 30 %<br />

der wieder vereinnahmten Rückflüsse <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong>. Dies bedeutet eine zusätzliche<br />

Ausgabe in Höhe von ca. 22.500 € für den <strong>Landkreis</strong>.<br />

Kindergartenplätze und Elternbeiträge<br />

Nach der Kindergartenbedarfsplanung des <strong>Landkreis</strong>es nahmen in <strong>2002</strong> in 47<br />

Kindergärten insgesamt 4.747 von 5.379 Kindern einen Platz in Anspruch. Dies<br />

entspricht 88,25 %. In 4.423 Plätzen wurde der Rechtsanspruch erfüllt, die 324 übrigen<br />

Kinder nahmen freiwillig kürzere Betreuungszeiten in Anspruch.<br />

In allen Städten und Gemeinden bestand die Möglichkeit zur integrativen Erziehung<br />

behinderter und nicht behinderter Kinder. In vier Sonderkindergärten - in <strong>Vechta</strong>, Bakum<br />

Dinklage und Steinfeld - bestand die Möglichkeit zur heilpädagogischen Betreuung in<br />

Kindergärten. Dem Platzangebot standen aus drei Jahrgängen 5.371 Geburten gegenüber.<br />

Zurzeit entwickeln sich weitere integrative Erziehungsgruppen in den Kindergärten.<br />

Finanz- und sozial schwache Familien und Alleinerziehende beantragten auch im Jahr<br />

<strong>2002</strong> die Übernahme der Elternbeiträge <strong>zum</strong> Besuch der Kindergärten. 496 Anträge<br />

55


wurden gestellt. Während 2001 für diese Elternbeiträge noch 620.000 DM (317.000,96.<br />

€) aufzuwenden waren, sind für das Jahr <strong>2002</strong> noch 317.100 € veranschlagt worden.<br />

Jugendgerichtshilfe<br />

Die Jugendgerichtshilfe wirkt an Straf- und Ermittlungsverfahren mit. Die Tätigkeit ist<br />

gerichtsbezogen. Sie erfolgt aber gleichwohl nach sozialpädagogischen Hand-<br />

lungsprinzipien.<br />

Die Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe waren in 475 Verfahren beteiligt (2001 = 355). In<br />

101 Fällen wurde die Jugendgerichtshilfe an den sogenannten Diversionsverfahren<br />

beteiligt. In 2001 erfolgte eine Beteiligung in 147 Fällen. Dabei handelt sich um<br />

Ermittlungsverfahren, die ohne Hauptverhandlung nach Erfüllung von Auflagen und<br />

Weisungen, Täter-Opfer-Ausgleich und Schadenswiedergutmachung eingestellt werden.<br />

Auffällig ist im Jahr <strong>2002</strong> wiederum, dass sehr viele Straftaten unter dem Einfluss von<br />

Alkohol bzw. Drogen geschahen.<br />

Im Sommer <strong>2002</strong> konnten 22 Jugendliche und Heranwachsende den Sozialen<br />

Trainingskurs beenden. Bis zu 20 Jugendliche bzw. Heranwachsende können in die<br />

begonnenen Kurse in <strong>Vechta</strong> und Damme aufgenommen werden. 10 Jugendliche erhielten<br />

im Jahr <strong>2002</strong> eine Einzelbetreuung. Das Nachbetreuungsangebot in einer Sport- und<br />

Freizeitgruppe wurde regelmäßig von 10 bis 15 Jugendlichen wahrgenommen. In den<br />

Wintermonaten nahmen bis zu 25 Jugendliche daran teil. Die Durchführung der<br />

ambulanten Maßnahmen erfolgt auch mit einem freien Träger.<br />

198 Jugendliche/Heranwachsende hatten gemeinnützige Arbeit in Bußgeld-, Ermittlungs-<br />

und Strafverfahren zu verrichten. Hierbei wurden 5800 Stunden geleistet. Die Zuweisung<br />

dieser Arbeit war nur möglich durch die Bereitschaft vieler Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Vechta</strong>, daran mitzuwirken.<br />

In 9 Verfahren wurde versucht dieses durch einen Vergleich zwischen Täter und Opfer<br />

unter Beteiligung der Jugendgerichtshilfe zu Ende zu bringen. In Zusammenarbeit mit der<br />

Kreisverkehrswacht wurden für 69 Teilnehmer Verkehrserziehungskurse durchgeführt. In<br />

2001 lag die Teilnehmerzahl noch bei 25. Es handelt sich überwiegend um jugendliche<br />

Teilnehmer, die sich des Fahrens ohne Fahrerlaubnis mit Kleinkrafträdern im<br />

Straßenverkehr schuldig gemacht haben. Die Polizei scheint derartige Vergehen verstärkt<br />

zu verfolgen.<br />

Für noch nicht strafmündige aber bereits durch Straftaten aufgefallene Kinder der<br />

Altersgruppe von 12 bis 14 Jahren bestand wiederum die Möglichkeit an einem<br />

Sozialisierungskurs teilzunehmen. In Absprache mit den erziehungsberechtigten Eltern<br />

56


konnten 18 Jungen an einem derartigen Kurs teilnehmen. Die Kurse wurden in Lohne und<br />

für den Südkreis in Damme angeboten. Erstmalig wurde ein Sozialisierungskurs für 9<br />

Mädchen angeboten.<br />

Kurze Notizen - Jugendamt<br />

In der wirtschaftlichen Jugendhilfe mussten in <strong>2002</strong> vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Heimkosten<br />

für 81 Kinder und Jugendliche in Heimen der Erziehungshilfe sowie für 35 Kinder,<br />

Jugendliche und junge Volljährige in Internaten und Behinderteneinrichtungen gezahlt<br />

werden. Die Kosten des täglichen Heimplatzes betragen ca. 125,00 €. Für junge<br />

Volljährige waren insbesondere fortgesetzte Hilfen zur Erreichung eines<br />

Ausbildungszieles zu zahlen. Insgesamt sind hierfür 4.561.000 € zur Verfügung gestellt<br />

worden.<br />

An Familienpflegekosten außerhalb des Elternhauses waren 724.090,00 € für insgesamt<br />

90 Kinder im Berichtsjahr zu leisten, für Tagesmütter bei 44 Kindern waren es insgesamt<br />

94.389,00 €.<br />

Für ambulante Erziehungshilfen (häusliche Betreuung, heilpädagogische Hilfen für<br />

seelisch behinderte Kinder u.a.) wurden im Berichtsjahr 1.373.077,00 € (Vorjahr:<br />

1.877,051,00 DM = 959.720,94 €) ausgegeben.<br />

Für teilstationäre Tagesgruppenbetreuung wurden <strong>2002</strong> bei 30 Unterbringungen<br />

749.570,00 € aufgewendet.<br />

Im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe und der Betreuungshilfen haben<br />

hauptamtliche Sozialpädagogen und Honorarkräfte 58 Familien und 105 Kinder (Vorjahr<br />

insgesamt 149) im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ambulant betreut. Die in den Familien geleistete<br />

Hilfe hat sich auch <strong>2002</strong> als besonders effektiv erwiesen, da die gesamte Familie in den<br />

Hilfeprozess einbezogen werden konnte. Die intensive sozialpädagogische Einzelbe-<br />

treuung befasst sich mit allen in der Familie vorkommenden Problemkreisen, vom<br />

Erziehungsverhalten des Erwachsenen über Hausaufgabenhilfe bis zur Anleitung zu einer<br />

wirtschaftlichen und geordneten Haushaltsführung.<br />

57


800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Fallentwicklung der erzieherischen Hilfen<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong> 2003<br />

Plan<br />

Stand: 29.10.<strong>2002</strong><br />

Kindergarten<br />

Tagespflege<br />

Heime<br />

Pflegefamilien<br />

ambulant<br />

teilstationär<br />

58


12.000.000 €<br />

10.000.000 €<br />

8.000.000 €<br />

6.000.000 €<br />

4.000.000 €<br />

2.000.000 €<br />

Zuschussbedarf für Jugendhilfeleistungen seit 1996<br />

0 €<br />

10.923.500 € 10.558.320 € 9.909.685 €<br />

8.049.276 €<br />

5.476.147 € 5.152.023 € 4.770.118 €<br />

<strong>2002</strong> 2001 2000 1999 1998 1997 1996<br />

59


Jugendbildungsmaßnahmen an Wochenenden<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> sind an 6 Wochenenden insgesamt 44 Wochenendveranstaltungen<br />

durchgeführt worden. Die Schwerpunkte dieser Seminare lagen im Bereich der<br />

Motivationsbildung bei Jugendlichen im Hinblick auf ihre Mitarbeit in Jugendgruppen.<br />

Aber auch Ausbildungsangebote für Mitarbeiter in der Jugendarbeit sind weiter vermehrt<br />

angeboten und angenommen worden. Die Nachfrage nach einigen dieser Veranstaltungen<br />

ist immer noch größer als das Angebot. Bei manchen Veranstaltungen ist der Bedarf zur<br />

Zeit gedeckt.<br />

Die Interessen- und Bedürfnislage der Kinder und Jugendlichen hat sich in den letzten<br />

Jahren verändert. Den neuen Bedürfnissen wurde Rechnung getragen. Im Vordergrund<br />

steht der Wunsch nach Gemeinschaftserlebnissen in der Gruppe und der Wunsch nach<br />

Kontakt zu unseren Mitarbeitern. Das Interesse an Technik ist zurückgegangen. Der<br />

Bereich des klassischen Werkens gewinnt an Bedeutung.<br />

Die Ausbildung der Jugendgruppenleiter wurde von Jugendamt weiter verbessert. Neben<br />

den Standartausbildungen wurden im letzten Jahr eingeführte Praktika als „Fortbildungs-<br />

schnelldienst“ angeboten. Hier wurden auf Anfrage für aktuelle Probleme in kurzer Zeit<br />

individuelle Forbildungen geschaffen.<br />

Die Themen der angebotenen Seminare waren:<br />

01. "Äktschen" Spiele<br />

02. Auf der Suche nach Excalibur (Fantasy-Spiele)<br />

03. Digitale - Fotografie<br />

04. Boomerang Workshop<br />

05. Dümmerheim Gladiators (Themenspiel)<br />

06. Computeralarm (Einführung am PC für Kinder)<br />

07. Maxi-Haik<br />

08. Würfel dich ins Glück (Abenteuerspiel)<br />

09. Tanzen, Dance Weekend<br />

10. Daniel Düsentrieb & Co ( Werken für Jungen)<br />

11. Das Leben als Vampier (Fantasy-Spiele)<br />

12. Der Maulwurf (Kriminalspiel)<br />

13. Dümmerheim-Lan-Party (Computer-Netzwerk)<br />

14. Kanuwochenenden<br />

15. Games for Fun (Spiele)<br />

16. Video – „Äktschen“<br />

17. Kreawochenende<br />

18. Games inc (Computerspiele)<br />

19. Stunt Academy (Video)<br />

20. Unterwegs mit Zelt und Kanu (Outdoorseminar)<br />

21. Vampire (Fantasy-Spiel)<br />

22. Öffentlichkeitsarbeit für Gruppenleiter<br />

23. Internet for Girls<br />

24. Musikszene<br />

25. Moderation für Gruppenleiter<br />

26. Spielewerkstatt für Leiter<br />

27. Theorie für Gruppenleiter<br />

60


An den Wochenendmaßnahmen nahmen insgesamt 651 junge Leute teil. Viele Eltern<br />

wünschen, dass ihre Kinder in solchen Maßnahmen soziale Kontakte üben und<br />

Perspektiven für ihre Freizeitgestaltung finden.<br />

Jugendbildungsmaßnahmen in den Ferien<br />

In den Osterferien und Herbstferien wurden insgesamt 15 fünftägige Bildungsmaß-<br />

nahmen durchgeführt. Insgesamt haben an den Maßnahmen 203 junge Leute zu folgenden<br />

Themen teilgenommen:<br />

01. Computeralarm<br />

02. The story goes on... (Video)<br />

03. Opposite – Gegensätze ziehen sich an<br />

04. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft (Kreativwoche für Jugendliche)<br />

05. Siedler vom Dümmerheim (Abenteuerwoche)<br />

06. Movie Maker (Video für Anfänger)<br />

07. Desinger Wrkstatt Motor-Kart (Go-Car-Bau)<br />

08. Die Suche nach dem Abenteuer (Themenspiel)<br />

09. The Sentinal – (Fantasykurs )<br />

10. Girls only (Abenteuer, Selbsterfahrung für Mädchen)<br />

11. Dümmerheim Outbreak<br />

12. Männersache (Abenteuer, Selbsterfahrung für Jungen)<br />

Jugendbildung insgesamt<br />

130 Jugendliche konnten nicht ihren Wünschen gemäß berücksichtigt werden. Obwohl<br />

sich viele Jugendliche nicht registrieren lassen, wenn die von Ihnen gewünschten<br />

Seminare schon voll sind, liegt die tatsächliche Zahl der nicht berücksichtigten<br />

Interessenten wohl noch höher.<br />

Die Anzahl der Teilnehmer ist wie geplant etwas gesunken, um die Mitarbeiterfortbildung<br />

verbessern zu können. Die Gesamtteilnehmertage belaufen sich auf 2.509 Tage.<br />

Die Zahl und die Qualifikation der ehrenamtlichen Mitarbeiter soll im nächsten Jahr<br />

weiter verbessert werden. Dies wird durch ein erprobtes praxisnahes Aus- und<br />

Fortbildungskonzept unterstützt.<br />

Internationale Jugendbegegnungen<br />

Der Kontakt <strong>zum</strong> Jugendbüro der Grafschaft Essex in England wurde aufrecht erhalten.<br />

Wegen des Überangebotes an Jugendreisen nach England nahm in diesem Jahr keine<br />

Gruppe am dortigen Jugendlager teil.<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> konnte der Kontakt mit Jugendlichen aus Olomouc intensiviert werden.<br />

Eine internationale Jugendbegegnung als Bootswanderung fand im Jugend- und<br />

61


Freizeitzentrum am Dümmer statt, zwei weitere im tschechischen Atlasgebirge. Für das<br />

nächste Jahr ist im Sommer ein Gegenbesuch bei uns geplant.<br />

Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

Die Arbeit in der Jugendpflege des Jugendamtes steht und fällt mit den ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern, die viele Stunden ihrer Freizeit dafür einsetzen. Im diesem Jahr waren 54<br />

Mitarbeiter in 161 Einsätzen aktiv. Das waren insgesamt 9.099 Arbeitsstunden. Nicht<br />

berücksichtigt sind maßnahmenübergreifende Arbeiten und Planungen. Im nächsten Jahr<br />

sollen zur Stabilisierung des Mitarbeiterstabes neue Ehrenamtliche geworben und<br />

ausgebildet werden.<br />

Jugendschutz<br />

Neben dem vorbeugenden Jugendschutz mit vielen Bildungsseminaren wurde erhebliche<br />

Aufklärungsarbeit im Bereich des kontrollierenden Jugendschutzes geleistet. Zusätzlich<br />

zu vielen Beratungsgesprächen, in denen Gastwirte und Veranstalter mit den<br />

Bestimmungen des Jugendschutzes und deren Handhabung vertraut gemacht wurden,<br />

fanden im Jahr <strong>2002</strong> neun Jugendschutzkontrollen an Wochenenden in den Gaststätten im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> statt. Die Verstöße gegen das Gesetz <strong>zum</strong> Schutz der Jugendlichen in<br />

der Öffentlichkeit sind dadurch deutlich zurückgegangen.<br />

Im Bereich der Gewaltprävention wurden verschiedene Veranstalter beraten und<br />

unterstützt. Grundlagen dafür waren Erkenntnisse und Erfahrungen aus der<br />

Jugendbildungsarbeit.<br />

Förderung von Jugendgruppen<br />

Im finanziellen Bereich ist eine nennenswerte Veränderung eingetreten, Der<br />

Zuschussbetrag für Lager und Fahrten wurde von 3,00 DM auf 2,00 € angehoben. Die<br />

Nachfrage nach Beratung und Sach- wie Kenntnisunterstützung durch Gruppenleiter<br />

(Know How) blieb weiterhin bestehen. In diesem Bereich war auch der Kreisjugendring<br />

mit tätig, insbesondere durch den Verleih von Gerätschaften für die Jugendarbeit.<br />

Für den Bereich "Fahrten und Lager" wurden Zuschüsse i. H. v. 147.859,62 € gezahlt,<br />

davon 54.414,00 € an Schulen. Für internationale Jugendbegegnungen wurden Zuschüsse<br />

i. H. v. 47.995,88 € ausgezahlt, wovon 32.826,00 € an Schulen gingen.<br />

Die Jugendgruppenleiterausbildung der Verbände wurde mit 8.039,70 €, die<br />

Jugendbildung mit 1.501,50 €, Jugendkulturveranstaltungen wurden mit 1.453,40 € und<br />

62


Einrichtung und Renovierung von Jugendheimen und Gruppenräumen einschließlich<br />

Beschaffung von Zelten und Zubehör mit 22.826,10 € bezuschusst.<br />

Jugend- und Freizeitzentrum am Dümmer<br />

Mit voraussichtlich deutlich über 30.000 Übernachtungen wird es für das Jugend- und<br />

Freizeitzentrum wieder ein absolutes Rekordjahr werden. Die bisher höchste Belegung<br />

von 2001 wird noch übertroffen werden. Zum Vorjahr sind dies über 2.000<br />

Übernachtungen mehr.<br />

Weiterhin sind etwa ein Drittel der Gäste Bürgerinnen und Bürger aus dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Vechta</strong>. Die erhebliche Steigerung der Belegung konnte vor allem durch eine sehr gute<br />

Auslastung in den Sommerferien erreicht werden. Die stärkere Werbung und der<br />

verbesserte individuelle Service, insbesondere für Familien, hat hier Wirkung gezeigt.<br />

Die Räumlichkeiten wurden weiter verschönert. Ein Wintergarten mit Kamin ist<br />

angebaut, ein Computerlabor mit Internetnutzung eingerichtet worden. Das Büfettsystem<br />

wurde vervollständigt, so dass alle Mahlzeiten professionell in Büfettform angeboten<br />

werden.<br />

Die Präsens im Internet unter www.jfz-duemmer.de gab den Gästen die Gelegenheit,<br />

schnell an aktuelle Informationen über Ausstattung, Preise und freie Zeiten zu kommen.<br />

Ein automatisiertes Anfragesystem wurde eingerichtet.<br />

Für das Jahr 2003 werden auf Gäste, die mindestens 4 Nächte bleiben, keine Preiserhöhungen<br />

zukommen. Für Kurzzeitgäste wird es teils günstiger, teils etwas teurer werden.<br />

Das Preissystem wurde vereinfacht, um einen besseren Preis – Leistungsvergleich zu<br />

ermöglichen. Das Jugend- und Freizeitzentrum bleibt einer der günstigsten Anbieter in der<br />

Region.<br />

63


Betreuungsstelle<br />

Allgemeines<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 312 Betreuungsverfahren durchgeführt. In 257 Fällen wurden<br />

Betreuungen eingerichtet. Zu 70 % wurden nahe Angehörige zu Betreuern bestellt. In<br />

12% der Fälle wurden andere ehrenamtliche Personen gefunden, die die Betreuung<br />

ausüben. Bei sehr schwierigen Fällen wird die Betreuung berufsmäßig geführt. Das ist bei<br />

18 % der Betreuungen der Fall. Die Anzahl der ehrenamtlichen Betreuungen konnte von 8<br />

% auf 12 % gesteigert werden.<br />

Altersstruktur<br />

Etwa die Hälfte der <strong>2002</strong> eingerichteten Betreuungen betraf ältere Menschen über 65<br />

Jahre (49,6%). Zu 13% wurden Betreuungen für junge Menschen unter 27 Jahren<br />

eingerichtet und zu 36,4% für Menschen zwischen 28 und 65 Jahren. Das zeigt, dass das<br />

Risiko mit höherem Lebensalter wächst. Aus diesem Grunde wird regelmäßig über<br />

Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen informiert, um die Einrichtung einer<br />

Betreuung zu vermeiden und auf die erforderlichen Fälle zu beschränken.<br />

Beteiligung im Verfahren<br />

Die Betreuungsstelle war an 90 Verfahren beteiligt. Es liegt im Ermessen des Gerichtes,<br />

ob die Betreuungsbehörde beteiligt wird. Bei einer Beteiligung der Betreuungsbehörde im<br />

Verfahren werden seltener Betreuungen eingerichtet. Das liegt daran, dass die<br />

Betreuungsstelle andere Hilfen ermittelt, durch die eine Betreuung entbehrlich wird. In<br />

der Betreuungsstelle sind eine Sozialarbeiterin und ein Dipl. Gerontologe beschäftigt, die<br />

im Rahmen der Betreuungsverfahren die Betroffenen und ihre Angehörigen beraten und<br />

auch auf andere Hilfen hinweisen.<br />

Krankheitsbilder<br />

Voraussetzung für die Einrichtung einer Betreuung ist eine Erkrankung. In Betracht<br />

kommen Abhängigkeitserkrankungen, geistige Behinderung, dementielle Erkrankungen,<br />

hirnorganische Erkrankungen – hier im Wesentlichen die Folgen von Schlaganfällen –<br />

und körperliche Erkrankungen. Im Fortgeschrittenen Stadium der Alkoholkrankheit<br />

kommt es <strong>zum</strong> hirnorganischen Psychosyndrom. Personen in einem frühen Stadium der<br />

64


Abhängigkeitserkrankung werden eher nicht unter Betreuung gestellt, sondern an die<br />

Suchtberatung oder an Fachärzte verwiesen.<br />

Mit dem Begriff der dementiellen Erkrankungen wird der altersbedingte Abbau geistiger<br />

und körperlicher Fähigkeiten bezeichnet. Diese Erkrankungen treten vorwiegend im<br />

höheren Lebensalter auf, mit Schwerpunkt im sehr hohen Lebensalter ab 85 Jahren. Durch<br />

die demographische Entwicklung erreichen immer mehr Menschen dieses Lebensalter,<br />

sodass damit die dementiellen Erkrankungen zunehmen. Zur Zeit sind 14,2 % der<strong>2002</strong><br />

unter Betreuung gestellten Personen über 85 Jahre alt. (absolut: 43 Personen)<br />

Wohnformen<br />

Fasst 60 % der von Betreuungsverfahren Betroffenen leben in der eigenen Wohnung,<br />

etwa 30 % in Altenpflegeheimen, die Übrigen in Behindertenwohnheimen, in der<br />

Geronto-psychiatrie, in der Justizvollzugsanstalt, in der Psychiatrie, in Jugendhilfe<br />

Einrichtungen oder sind obdachlos.<br />

65


Gesundheit<br />

Im Oktober <strong>2002</strong> wurde dem Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen Herrn Dr.<br />

Roland Staudt die stellvertretende Amtsleitung übertragen.<br />

Neben dieser Facharztanerkennung führt er die Bereichsbezeichnungen Betriebsmedizin<br />

sowie Umweltmedizin. Dies führt erfreulicher Weise zu einer personellen Entlastung und<br />

Arbeitsteilung, insbesondere bei der Vielfalt der Begutachtungsaufgaben im<br />

amtsärztlichen Bereich.<br />

Amtsärztlicher Dienst<br />

Überraschend musste eine hohe Zahl an Einstellungsuntersuchungen für Lehrer<br />

kurzfristig bewältigt werden, die im Oktober annonciert und bereits <strong>zum</strong> 01.11.<strong>2002</strong><br />

beamtet werden sollten. Des Weiteren wurde eine Vielzahl von Begutachtungen bezüglich<br />

der Reaktivierung von im einstweiligen Ruhestand befindlichen Lehrpersonal<br />

durchgeführt.<br />

Tuberkulose-Beratung<br />

Die Anzahl der überwachungsbedürftigen Tuberkulosefälle und -verdachtsfälle ist<br />

erfreulicher Weise unter Vorjahresniveau, ohne dass sich jedoch hieraus bereits eine<br />

Prognose für kommende Jahre abschätzen lässt.<br />

Der Anteil der im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen vorgestellten Personen aus<br />

den JVAen betrug mehr als ein Viertel (27 von 98 Untersuchten).<br />

Gesundheitsaufsicht<br />

Mit Inkrafttreten der neuen Trinkwasserverordnung am 01.01.2003 müssen die<br />

regelmäßigen Überprüfungen auf Hausinstallationen ausgeweitet werden, aus denen<br />

Wasser für die Allgemeinheit abgegeben wird (z. B. Gaststätten, Gemeinschafts-<br />

einrichtungen, usw.). Die hierzu erforderlichen Probennahmen müssen bei<br />

gleichbleibender Personalsituation durchgeführt werden. Deshalb wurden vorab<br />

Lösungsansätze für die absehbaren Mehrbelastungen erarbeitet, ohne dabei gerade<br />

etablierte Service- und Beratungsangebote (z. B. umweltmedizinische Beratung und<br />

Reisegesundheitsberatung) einschneidend reduzieren zu müssen.<br />

Die durchzuführenden Hygienekontrollen/-begehungen konnten in diesem Jahr auf Arzt-<br />

und Zahnarztpraxen ausgedehnt werden.<br />

66


Kinder- und Jugendgesundheitsdienst<br />

Trotz der Impfungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durch die niedergelassenen<br />

Kinderärzte stellt die Impfsprechstunde des Gesundheitsamtes eine wichtige Ergänzung<br />

im Impfangebot dar.<br />

Impfaktionen in Schulen (z. B. Masern-Mumps-Röteln im September <strong>2002</strong> sowie<br />

Poliomyelitis im November <strong>2002</strong>) leisten einen wesentlichen Beitrag <strong>zum</strong> Schließen von<br />

Impflücken. Hervorzuheben ist, dass im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen nahezu<br />

eine Totalerhebung des Impfstatus dieser Altersgruppe erreicht wird.<br />

Kopflausbefall stellt nach wie vor ein Problem dar. So mussten in diesem Jahr 32 Klassen<br />

in 8 Schulen sowie 3 Gruppen in 2 Kindergärten untersucht werden. Von insgesamt 666<br />

untersuchten Kindern wiesen 47 einen Befall auf (Neubefall = 6 Kinder, alte Fälle = 41<br />

Kinder).<br />

Sprachberatung<br />

Die Zahl der durchgeführten Sprachberatungen konnte im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr leicht<br />

erhöht werden. Bei ca. 20 % der wegen Hör- und Sprachstörungen dem Fachberater<br />

vorgestellten Kinder (46 von 239) waren keine Sprachheilmaßnahmen bzw. andere<br />

Maßnahmen erforderlich.<br />

Die Sprachberatung hat somit einen hohen Stellenwert im Rahmen einer behinderungs-<br />

adäquaten Frühförderung betroffener Kinder.<br />

Jugendzahnpflege<br />

Auch in diesem Jahr führte der Jugendzahnärztliche Dienst (JZÄD) gemäß der<br />

Vereinbarung mit den Krankenkassen und Zahnärzten Maßnahmen der Gruppen-<br />

prophylaxe und die „Doppelkartenaktion“ in Kindergärten, Grund- und Sonderschulen<br />

sowie Orientierungsstufen durch.<br />

Insbesondere das Angebot der Fluoridierung von Backenzähnen wurde von 94 % der<br />

Grundschulen (33 von 35 Schulen) wahrgenommen. Darüber hinaus konnte das<br />

Prophylaxeteam durch die Reihenuntersuchungen 90% dieser Kinder erreichen.<br />

AIDS-Beratung<br />

Seit Herbst <strong>2002</strong> besteht die AIDS-Beratung nunmehr 15 Jahre und hat sich als<br />

Beratungs-, Hilfs- und Präventionsangebot im <strong>Landkreis</strong> fest etabliert. Die Palette der<br />

67


Aktionen reicht von der Einzelberatung über Fortbildungsveranstaltungen bis hin zu<br />

Aktionen <strong>zum</strong> Welt-AIDS-Tag <strong>2002</strong>.<br />

Durch Theaterveranstaltungen, die Sommeraktion „Urlaub – aber sicher!“ usw. konnte<br />

aufgrund der Öffentlichkeitswirkung eine große Personenzahl erreicht werden.<br />

Solidaritäts- und Spendenaktionen, wie der Verkauf der „AIDS-Teddys“ oder eine<br />

Kollekte im Rahmen einer Jugendmesse der Pfarrgemeinde St. Georg in <strong>Vechta</strong> kommen<br />

Erkrankten und HIV-Infizierten direkt zugute.<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Am 20. November jährte sich das Bestehen der Angehörigengruppe, einem Angebot für<br />

Angehörige psychisch Kranker des Sozialpsychiatrischen Dienstes <strong>zum</strong> zehnten Mal. Herr<br />

Manfred Engelmann, der seit zehn Jahren die Angehörigengruppe als Angebot des<br />

Sozialpsychiatrischen Dienst leitet, lud ins Kreishaus <strong>Vechta</strong> ein. Der Leiter des<br />

Sozialpsychiatrischen Dienstes Dr. Röttgers arbeitete die Bedeutsamkeit von<br />

Angehörigenarbeit bei psychisch Kranken heraus und als Gastvortrag stellte Frau Dr.<br />

Schide Nedjat, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Mitarbeiterin<br />

der Christoph-Dornier-Klinik in Münster die „Gesichter der Angst“ heraus. Über 100<br />

Teilnehmer dieser Veranstaltung begingen das 10-jährige Jubiläum gemeinsam.<br />

Am 12. Dezember bot der Sozialpsychiatrische Dienst mit der Hochschule <strong>Vechta</strong><br />

gemeinsam ein erstes Psychoseseminar an. Dieses Psychoseseminar ist als Trialog, also<br />

als Veranstaltung für Angehörige, Betroffene und Fachleute zu verstehen.<br />

Verwaltung<br />

Zum Jahresanfang trat eine neue Gebührenordnung in Kraft. Die alte Gebührenordnung<br />

für Gesundheitsämter wurde in die AllGO (Allgemeine Gebührenordnung) integriert.<br />

Damit einher gingen drastische Gebührenerhöhungen, da die alten Tarife seit 7 Jahren<br />

bestanden und dringend aktualisiert werden mussten. Diese Gebührenerhöhung mit der<br />

Euro-Einführung war allerdings schwer zu vermitteln und stieß oftmals auf<br />

Unverständnis.<br />

Zum 01.11.<strong>2002</strong> mussten neue Verträge mit dem Sozialdienst kath. Männer sowie mit<br />

den Südkreisgemeinden für die Drogenberatung im Südkreis geschlossen werden. Das<br />

ursprünglich auf 3 Jahre angelegte Modellprojekt wurde damit um weitere 5 Jahre<br />

verlängert.<br />

68


Natur- und Umweltschutz<br />

Naturschutzprojekte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> verfügt zur Zeit über rd. 400 ha Biotopflächen (mit Ausnahme der<br />

im Rahmen des E u. E. - Vorhabens und Ziel-5b-Projektes Osterfeiner Moor erworbenen<br />

Flächen = 260 ha), die für den Natur- und Artenschutz gepflegt und entwickelt werden.<br />

Die Flächenpflege erfolgt im Zusammenwirken mit Landwirten. Spezielle Pflege- und<br />

Entwicklungsmaßnahmen, die nicht mit landwirtschaftlichen Maschinen durchgeführt<br />

werden können, führen drei Mitarbeiter der kreiseigenen Pflegekolonne durch, die hierfür<br />

schwerpunktmäßig eingesetzt sind. Darüber hinaus wird der Natur- und Umwelthof der<br />

Caritas mit Biotoppflege- und Entwicklungsmaßnahmen beauftragt. Die Organisation<br />

beschäftigt Langzeitarbeitslose und schwer vermittelbare Arbeitnehmer und Jugendliche.<br />

Die rund 660 Hektar, die insgesamt für Ziele des Natur- und Artenschutzes erworben<br />

wurden, sind über das gesamte Kreisgebiet verteilt. Zu diesen Naturschutzprojekten<br />

gehört das Schlatt-Programm des <strong>Landkreis</strong>es mit Schwerpunkt in den Gemeinden<br />

Goldenstedt und Visbek, die Renaturierung der Huntetalaue und des Goldenstedter<br />

Mühlenbaches, das Tal der Strutbäke, die Talwiesen Nienhausen und das Bexaddetal in<br />

den Dammer Bergen sowie die Grünlandprojekte im Osterfeiner Moor. Ziel dieser<br />

Projekte ist, den Tier- und Pflanzenarten der Talauen, der Moorniederungen, der Fließ-<br />

und Stillgewässer wieder Lebensraum zu schaffen, oder diesen zu optimieren.<br />

Schwerpunkt dieser Maßnahmen ist, auf Grenzertragsstandorten Ackerflächen oder<br />

intensiv genutztes Grünland in extensiv genutztes Grünland zu überführen<br />

Im Zusammenwirken mit der Fischereivereinigung <strong>Vechta</strong> wurden auch in diesem Jahr<br />

am Polder Lüsche die Entkusselungsarbeiten fortgeführt. Desweiteren wird dort die<br />

Extensivbeweidung zur Offenhaltung des Gebietes organisiert. Die am Dammer Bergsee<br />

neben der Entkusselung und der Mahd durchgeführte Beweidung mit Heidschnucken, um<br />

den Gehölzaufwuchs zurückzudrängen, hat sich positiv auf die Orchideenvorkommen<br />

ausgewirkt.<br />

In Tange am Goldenstedter Mühlenbach wurde der große “Tanger Teich” entschlammt.<br />

Der Teich ist Lebensstätte zahlreicher Amphibienarten, Libellen, der Großen<br />

Teichmuschel und anderer seltener an Gewässer gebundener Arten. Nach der<br />

Entschlammung und der in einem zweiten Bauabschnitt durchgeführten Ufersanierung<br />

kann der Teich seine Funktion als Artenschutzgewässer wieder erfüllen.<br />

In Goldenstedt-Heide, am Rande des Herrenholzes, wurde auf einer kreiseigenen<br />

Grünlandfläche eine neue Schlattsenke angelegt. Mit etwa 90 m Durchmesser verfügt das<br />

69


Stillgewässer über ausgedehnte Flachwasserzonen und einen Tiefwasserbereich im<br />

zentralen Teil. Die Besiedlung mit Pflanzen und Tieren erfogt über natürliche Sukzession.<br />

Der bei der Anlage angefallene Bodenaushub fand z.T. Verwendung bei der<br />

Ufersanierung des Tanger Teiches (s.o.).<br />

Wespen- und Hornissenschutz<br />

In diesem Jahr wurde mit dem Aufbau eines Beraternetzes <strong>zum</strong> Schutz von Wespen und<br />

Hornissen begonnen. Handlungsbedarf besteht hier aufgrund der Tatsache, dass sich in<br />

den letzten Jahren vermehrt hilfesuchende Bürger an den <strong>Landkreis</strong> gewandt haben, weil<br />

sie ein Hornissen- oder Wespennest auf ihrem Grundstück entdeckt hatten. Da diese<br />

Arten aufgrund gesetzlicher Bestimmungen einem allgemeinen und <strong>zum</strong> Teil auch einem<br />

besonderen Schutz unterliegen, darf der Bürger auch bei vermeintlicher Gefährdung nicht<br />

selber tätig werden. Deshalb sollen geeignete Personen hilfesuchende Bürger beraten und<br />

ggf. Nestumsiedlungen vornehmen. Hierzu werden spezielle Schulungen stattfinden. Ein<br />

erstes Informationstreffen mit reger Beteiligung fand bereits im Sommer letzten Jahres<br />

statt.<br />

Amphibienschutz<br />

Im Rahmen des Amphibienschutzes wurden in Zusammenarbeit mit dem Natur- und<br />

Umwelthof rund 10 km Amphibienfangzäune aufgestellt. Die Kontrollen, die sich über<br />

mehrere Wochen erstreckten, übernahmen wieder ehrenamtliche Helfer aus Kreisen des<br />

Naturschutzes, Schulen und interessierten Anliegern. Auf diese Weise werden jedes Jahr<br />

mehrere Tausend Kröten, Frösche und Molche bei ihrer alljährlichen Wanderung <strong>zum</strong><br />

Laichgewässer vor dem Straßentod bewahrt.<br />

Fledermausschutz<br />

Im Zusammenwirken mit der Stadt Damme errichtet der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> als<br />

Projektträger auf dem Gelände der ehemaligen „Gerda“ in der Dammer Mark ein<br />

Fledermauswinterquartier. Hierbei handelt es sich um ein T-förmiges Bauwerk, das in das<br />

Erdreich eingesenkt und mit Erdboden abgedeckt wird, so dass es optisch kaum in<br />

Erscheinung tritt. Hierzu hat das Land Niedersachsen einen 80 %igen Zuschuss gewährt.<br />

Der Standort des Fledermauswinterquartiers liegt in der Nähe der Naturschutzstation<br />

Dammer Berge, von wo aus die Betreuung erfolgen soll.<br />

70


Heckenschutz und Heckenpflege<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden wiederum an mehreren Wallhecken im Kreisgebiet Schädigungen<br />

festgestellt. Insgesamt wurden 3 Verstöße gegen die Schutzbestimmungen des § 33 (1)<br />

NNatG aufgenommen und entsprechend verfolgt. Die betroffenen Heckenabschnitte<br />

haben sich zwischenzeitlich wieder relativ gut entwickelt, so dass voraussichtlich keine<br />

lang-fristigen Schädigungen bleiben werden. Die Zahl der aufgenommenen Verstöße ist,<br />

wie auch schon in den vergangenen Jahren, relativ gering.<br />

Die Neuanlage und Instandsetzung von Wall- und Feldhecken wurde auch im<br />

abgelaufenen Jahr nach dem 1990 verabschiedeten ”Heckenschutz-Programm des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>” finanziell gefördert.<br />

Für das Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 10 Anträge <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gestellt. Hierbei<br />

wurden insgesamt Mittel in Höhe von 8.289,19 € in Aussicht gestellt.<br />

Neuanlage von Obstwiesen<br />

Wie auch im vergangenen Jahr wurden <strong>2002</strong> für die Neuanlage und Ergänzung von<br />

bestehenden Obstwiesen vom <strong>Landkreis</strong> Fördermittel bereitgestellt.<br />

Ziel dieser Förderung ist, diese ehemals für den südoldenburgischen Raum typischen<br />

Biotope langfristig zu erhalten und insbesondere die Verwendung alter und lokaler<br />

Obstsorten zu stärken.<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 10 Anträge zur Neuanlage und Erweiterung von<br />

Streuobstwiesen gestellt. Insgesamt wurden Zuschussmittel in Höhe von 2.327,26 € in<br />

Aussicht gestellt.<br />

Des Weiteren wurde für die Unterhaltung von zwei Obstwiesen ein Pflegekostenzuschuss<br />

in Höhe von 400 DM ausgezahlt.<br />

Neuanlage von naturnahen Kleingewässern<br />

Naturnahe Kleingewässer sind für den Natur- und Artenschutz von besonderer<br />

Bedeutung. Aufgrund ihres biotopspezifischen Artenspektrums stellen sie Biotope von<br />

hohem ökologischen Wert dar. In diesem Jahr wurden 6 Anträge zur Neuanlage von<br />

naturnahen Kleingewässern gestellt. Insgesamt wurden rund 4.024,00 € an Fördermitteln<br />

bereitgestellt.<br />

71


Naturdenkmale<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden wiederum an 14 Naturdenkmalen und naturdenkmalwürdigen<br />

Einzelbäumen Standsicherheitsgutachten für insgesamt 3.011,94 DM durchgeführt.<br />

Nachfolgend wurden bislang an einem Objekt baumpflegerische Maßnahmen zur<br />

Schadensabwehr mit 2.022,79 DM vorgenommen. 2 Bäume mussten aufgrund erheblicher<br />

Standsicherheitsmängel aus der Liste der Naturdenkmale gestrichen und zur Fällung<br />

freigegeben werden. An 10 Bäumen sind noch baumpflegerische Massnahmen<br />

durchzuführen.<br />

Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E + E) „Osterfeiner Moor“, Damme<br />

Der <strong>Landkreis</strong> führt im Bereich des Osterfeiner Moores, nördlich des Dümmers, auf einer<br />

Niedermoorfläche von 180 ha ein E+E-Vorhaben durch.<br />

Gefördert wird dieses Vorhaben mit Mitteln des Bundes (80 %) und des Landes<br />

(30 %). Der <strong>Landkreis</strong> als Projektträger beteiligt sich mit 10 % an den Gesamtkosten in<br />

Höhe von ca. 4,6 Mio. €.<br />

Mit dem E + E-Vorhaben ist Ende 1996 begonnen worden und war zunächst bis Ende<br />

2001 befristet. Eine Verlängerung der wissenschaftlichen Begleitung bis Ende 2006 ist<br />

beantragt und hat Aussicht auf Erfolg.<br />

An dem Vorhaben nehmen 13 örtliche Landwirte sowie das Nds. Landesamt für<br />

Bodenforschung in Bremen, das Forschungs- und Studienzentrum für Veredelungs-<br />

wirtschaft Weser-Ems in <strong>Vechta</strong> und ein Fachbüro (IBL Umweltplanung, Oldenburg) teil.<br />

Das E + E-Vorhaben „Osterfeiner Moor“ soll überzeugend demonstrieren, dass<br />

großflächig praktizierter Naturschutz durch eine ökologisch angepasste Gebiets-<br />

bewirtschaftung engagierter Landwirte eine Existenzgrundlage bieten kann.<br />

Dies wurde bisher in dieser Größe noch nicht durchgeführt.<br />

Naturschutzfachlicher Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF)<br />

Nach den Vorschriften der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung sind die Verursacher<br />

eines Eingriffes verpflichtet, die mit ihrem Vorhaben verbundenen erheblichen<br />

Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft soweit wie möglich zu vermeiden und<br />

nicht vermeidbare Beeinträchtigungen auszugleichen bzw. zu ersetzen. Ebenso sind die<br />

Städte und Gemeinden als Träger der Bauleitplanung auf der Grundlage des<br />

Baugesetzbuches verpflichtet, bei der Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung<br />

72


von Bauleitplänen im Rahmen der Abwägung abschließend über die Durchführung von<br />

Vermeidungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu entscheiden.<br />

Die Umsetzung dieser rechtlichen Vorgaben gestaltet sich für die Vorhaben- und<br />

Planungsträger oftmals problematisch. Insbesondere die Durchführung geeigneter<br />

Naturschutzmaßnahmen bereitet vermehrt Schwierigkeiten und führt häufig zu<br />

unbefriedigenden Einzellösungen.<br />

Um den Vorhaben- und Planungsträgern bei der Umsetzung der erforderlichen<br />

Kompensationsmaßnahmen behilflich zu sein, hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> den<br />

Naturschutzfachlichen Ausgleichs- und Ersatzfond (NEF) eingerichtet.<br />

Die Vorhaben- bzw. Planungsträger zahlen zur Ablösung ihrer Kompensations-<br />

verpflichtungen auf der Grundlage einer einheitlichen Berechnung für die Bereitstellung<br />

und Herrichtung der Kompensationsflächen im Rahmen des NEF einen Geldbetrag an den<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Die Dienstleistung des <strong>Landkreis</strong>es liegt in der Abwicklung der<br />

Kompensationsverpflichtung. Die durchschnittlichen Kosten für die Herrichtung und<br />

Bereitstellung der Flächen im Rahmen des NEF betragen nach derzeitiger<br />

Kostenermittlung 4,10 € je m² herzustellender Kompensationsfläche.<br />

Bis <strong>zum</strong> 10.12.<strong>2002</strong> wurden insgesamt 43 Verträge mit einem Gesamtvolumen von<br />

592.625,26 und einer Gesamtgröße der bereit zu stellenden Fläche von 144.011,35 m²<br />

über den NEF abgewickelt. Drei weitere Anfragen über insgesamt 11,53 ha liegen noch<br />

vor. Mit den Mitteln des NEF wurden im Gegenzug rund 28 ha Flächen erworben und<br />

<strong>zum</strong> Teil bereits für Kompensationszwecke hergerichtet.<br />

Landschaftsrahmenplan<br />

Gemäß § 5 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes haben die Naturschutzbehörden<br />

für ihr Gebiet einen Landschaftsrahmenplan auszuarbeiten und fortzuschreiben. Der<br />

Landschaftsrahmenplan ist ein Fachgutachten des Naturschutzes und der<br />

Landschaftspflege. Er stellt für das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> rahmenhaft den<br />

gegenwärtigen Zustand von Natur und Landschaft, die voraussichtlichen Änderungen, die<br />

anzustrebenden Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie die<br />

Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele gutachtlich dar.<br />

Der Landschaftsrahmenplan für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, der von der Firma Hansa Luftbild<br />

Münster erstellt worden ist, liegt als Vorentwurf vor. Das Beteiligungsverfahren ist<br />

abgeschlossen. Die dem <strong>Landkreis</strong> mitgeteilten Sachfehler werden zur Zeit in den<br />

73


Vorentwurf eingearbeitet. Anschließend ist vorgesehen, den Entwurf des Landschafts-<br />

rahmenplanes im Kreisausschuss und Kreistag vorzustellen.<br />

Der Landschaftsrahmenplan hat nicht die Aufgabe, die fachlichen Erfordernisse und<br />

Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege mit anderen Fachbereichen<br />

abzustimmen. Dies ist dem jeweiligen Verfahren vorbehalten, das die Verbindlichkeit eines<br />

Vorhabens begründet, insbesondere der Aufstellung des Regionalen<br />

Raumordnungsprogramms und der Bauleitpläne, den Planfeststellungs- und<br />

Genehmigungsverfahren nach den Fachgesetzen.<br />

Bodenabbau<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wird zur Zeit auf einer Fläche von 1.600 ha Sand, Kies, Ton und Torf<br />

abgebaut.<br />

Gegenwärtig wird auf zahlreichen Standorten in einer Größenordnung von etwa 210 ha Sand<br />

und Kies abgebaut. Nach Beendigung der Abbauvorhaben werden die betroffenen Flächen<br />

soweit wie möglich wieder dem Landschaftsbild angeglichen. Je nach Umfang des Eingriffs<br />

in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild erfährt die betroffene Fläche in der<br />

Folgenutzung vielfach eine Aufwertung. So wird z. B. auf ehemaligen Ackerflächen nach<br />

erfolgtem Abbau keine landwirtschaftliche Folgenutzung mehr zugelassen, sondern es<br />

werden unterschiedlichste Biotopstrukturen vom Feuchtbiotop bis hin zu Trockenrasenbiotop<br />

hergestellt.<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> wurden ca. 9,1 ha Abbaufläche (Sand und Kies) mit einem Abbauvolumen<br />

von ca. 325.000 qm genehmigt.<br />

Auf zwei Abbaustellen wird auf einer Fläche von ca. 15 ha Ton gewonnen.<br />

Torfabbau ist auf Moorflächen von insgesamt 1.775 ha im Goldenstedter Moor,<br />

Dreiecksmoor, <strong>Vechta</strong>er Moor, Südlohner Moor, Steinfelder Moor sowie im Campemoor in<br />

den letzten zwei Jahrzehnten genehmigt worden. Davon sind bereits ca. 400 ha renaturiert<br />

bzw. wiedervernässt worden.<br />

74


Torfabbau und Renaturierung am Beispiel des Goldenstedter Moores<br />

Allein im Goldenstedter Moor und dem direkt angrenzenden Dreiecksmoor sind von den<br />

insgesamt ca. 360 ha genehmigten Abtorfungsflächen derzeit bereits ca. 214 ha<br />

renaturiert. Dieses hat eine Bestandsaufnahme im Jahr <strong>2002</strong> ergeben. Da das<br />

Goldenstedter Moor einschließlich des Dreiecksmoores im Vergleich zu allen anderen<br />

Mooren am weitesten renaturiert bzw. wiedervernässt ist, soll hiermit exemplarisch der<br />

Entwicklungsprozess in unseren Hochmooren dargestellt werden.<br />

Nach Jahrhunderten der Brenntorfgewinnung mittels Handstich hat das technische<br />

Zeitalter in den „sechziger Jahren“ des letzten Jahrhunderts mit dem Einsatz von<br />

Stechmaschinen begonnen. Gemäß den gesetzlichen Regelungen aus den Jahren 1972<br />

(Bodenabbaugesetz), 1981 (Nds. Naturschutzgesetz) und ebenso 1981<br />

(Moorschutzprogramm) hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Anfang der „achtziger Jahre“ mit der<br />

Regelung des Torfabbaues begonnen. Entsprechend der Zielrichtung der Gesetze sowie<br />

des Moorschutzprogramms sollen die Moore nach erfolgter Abtorfung nicht mehr in<br />

landwirtschaftliche Nutzung genommen bzw. kultiviert, sondern renaturiert, also in den<br />

natürlichen Zustand zurückgeführt werden. Da das Wasser bei natürlichen Mooren eine<br />

wesentliche Voraussetzung ist, sollen sie soweit wie möglich , wiedervernässt werden.<br />

Während des umfangreichen Genehmigungsverfahrens in den Jahren 1984/85 galt es, die<br />

unterschiedlichen Interessen und Belange mit den Gegebenheiten im Moor zu<br />

koordinieren. Hierfür wurde ein Generalplan erstellt.<br />

Die besondere Problematik lag in der Zersplitterung von mehr als 300 Einzelparzellen mit<br />

unterschiedlichen Abbauniveaus und Nutzungen, die auf seinerzeit vier Torfwerke verteilt<br />

waren (heute nur noch zwei).<br />

Es wurde ein Stufenplan für das Goldenstedter Moor entwickelt, der privatrechtliche,<br />

betriebswirtschaftliche und abbautechnische mit naturschutzfachlichen Interessen<br />

verband. Der Stufenplan umfasst drei Abbaustufen.<br />

Das Ziel des Naturschutzes war, einerseits so schnell wie möglich Flächen aus der<br />

Abtorfung herauszubekommen, um sie endgültig beruhigen und renaturieren zu können<br />

(Abbaustufe 1); diese Flächen lagen überwiegend im Randbereich und waren schon<br />

weitestgehend abgetorft.<br />

Andererseits sollten innerhalb des Abtorfungsgebietes einige Ruhezonen (Abbaustufe 3)<br />

verbleiben, die erst abgetorft werden durften, wenn die letzten Flächen der Abbaustufe 1<br />

für die Renaturierung hergerichtet waren. Diese teilabgetorften Flächen liegen verstreut<br />

im Kerngebiet des Moores und weisen noch stärkere Moorauflagen auf.<br />

75


Alle weiteren Abbauflächen wurden mit der Gesamtlaufzeit des Torfabbaues versehen<br />

und in der Abbaustufe 2 zusammengefasst. Diese Flächen haben stärkere Moorauflagen<br />

und liegen auch überwiegend im Kerngebiet des Moores.<br />

Die Fristen für die Abtorfung in der dritten Abtorfungsstufe sind laut der<br />

Genehmigungsbescheide auf Ende 2015 begrenzt. Der Beginn der Abtorfung der dritten<br />

Stufe war mit dem Abschluss der Renaturierungsarbeiten der Abtorfungsflächen in der<br />

ersten Stufe gekoppelt. Da in der ersten Stufe bereits Verzögerungen eingetreten sind und<br />

der Zeitraum für die Abtorfung innerhalb der dritten Stufe zudem sehr begrenzt war, ist<br />

nach heutigen Erfahrungen von einer Laufzeit bis ca. 2020 auszugehen. Aufgrund der<br />

Komplexität der Zusammenhänge ist der Stufenplan nicht statisch, sondern unterliegt<br />

ständigen Veränderungen.<br />

Bei der praktischen Umsetzung des Renaturierungsplanes bereitet die Zersplitterung des<br />

Gebietes, verstärkt durch das dichte Netz von Entwässerungsgräben und Vorflutern,<br />

damals wie heute große Schwierigkeiten.<br />

Im Mittelpunkt stand damals die bange Frage, ob einzelne Flächen überhaupt<br />

wiederzuvernässen sind, wenn sie von einem tiefen Vorfluter tangiert werden. Die<br />

bisherigen Erfahrungen zeigen, dass mit entsprechenden Dammbauten bei dem<br />

überwiegenden Teil der Flächen eine Wiedervernässung durchaus möglich ist. Doch<br />

letztendlich ist die großflächige Wiedervernässung des Moores nur möglich, wenn alle<br />

Gräben und Vorfluter (bis auf eine Restvorflut) aufgehoben sind.<br />

So steht für die Zukunft noch ein großes wasserwirtschaftliches Projekt an, nämlich die<br />

Schaffung eines Ringgrabens entlang der westlichen Seite des Goldenstedter Moores, um<br />

die von außen in das Moor hineinführenden Gräben aufheben zu können und gleichzeitig<br />

den landwirtschaftlichen Oberliegern eine sichere Vorflut zu gewährleisten.<br />

76


Wiedervernässung im Goldenstedter Moor<br />

Vernässungspolder nach der Herstellung im September 1997<br />

Vernässungspolder im ersten Jahr der Wiedervernässung<br />

Vernässungspolder im fünften Jahr der Wiedervernässung<br />

77


Im Jahre <strong>2002</strong> sind folgende Verwaltungsentscheidungen ergangen:<br />

4 Ungenehmigte Waldumwandlungen sind festgestellt worden 1,3036 ha<br />

1 Neuantrag auf Waldumwandlung ist eingegangen 0,65 ha<br />

3 Vorgänge, die von selbst wiederaufgeforstet haben 0,8572 ha<br />

3 Genehmigungsbescheide<br />

mit Ersatzaufforstungsanordnungen<br />

0,83 ha<br />

1,20 ha<br />

19 Erstaufforstungsanträge 5,43 ha<br />

16 Vorgänge, die <strong>zum</strong> Abschluss gebracht werden konnten<br />

Förderung von Kalkungsmaßnahmen im Privatwald des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gewährt seit 1985 Zuschüsse für Waldkalkungsmaßnahmen.<br />

Im Haushaltsjahr <strong>2002</strong> wurden für diese Zuschüsse von 30.000,00 EUR veranschlagt. Das<br />

Forstamt Oldenburg hat einen Zuwendungsbescheid über 30.000,00 EUR erhalten und<br />

den Betrag bereits abgerufen.<br />

Stellungnahmen zu Verfahren<br />

Für die Erteilung immissionsschutzrechtlicher und baurechtlicher Stellungnahmen wurde<br />

das Amt 61 in 318 Fällen beteiligt.<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden vom Amt 61 naturschutzfachliche und -rechtliche Stellungnahmen<br />

zu 63 Bebauungsplänen und 38 Flächennutzungsplänen abgegeben.<br />

Unser Dorf soll schöner werden<br />

Im Jahre <strong>2002</strong> fand erneut der Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser<br />

Dorf hat Zukunft“ statt. Insgesamt nahmen 10 Dörfer des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> am<br />

Kreiswettbewerb teil. Dies waren für die Gemeinde Bakum Lüsche und Schledehausen,<br />

für die Stadt Dinklage Langwege, für die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden Ahe-<br />

Hinnenkamp, Astrup, Bieste und Nellinghof und für die Gemeinde Visbek Halter,<br />

Hogenbögen und Norddöllen. Die Bereisung der Dörfer durch die Bewertungskommission<br />

unter Vorsitz von Landrat Albert Focke fand vom 27.05. bis 31.05.<strong>2002</strong> statt.<br />

Die Abschlussveranstaltung mit der Ehrung der Dörfer wurde am 02. August <strong>2002</strong> im<br />

Siegerdorf Lüsche gefeiert.<br />

78


Bauangelegenheiten<br />

Entwicklung<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> war, trotz rückläufiger Baukonjunktur, geprägt durch einen Anstieg der<br />

Bauanträge und Baumitteilungen.<br />

Die Gesamtzahl der Baumaßnahmen erhöhte sich gegenüber dem Jahr 2001 um ca. 15 %.<br />

Dieser Anstieg ist insbesondere auf die letzten Wochen des Jahres <strong>2002</strong> zurückzuführen.<br />

Aufgrund der Diskussionen um die Änderung der Eigenheimzulage haben viele<br />

Bauwillige ihren Bauantrag bzw. ihre Baumitteilung noch in <strong>2002</strong> eingereicht. Allein im<br />

Dezember wurden 26 % aller Bauanträge des Jahres gestellt. Teilweise gingen täglich bis<br />

zu 50 neue Bauanträge/Baumitteilungen ein.<br />

Die Anzahl der genehmigungsfreien Wohnhausvorhaben (Baumitteilungen gemäß § 69 a<br />

NBauO) ist in diesem Jahr auf 665 (2001: 366) Bauvorhaben stark angestiegen. Dies<br />

entspricht ca. 25 % der gesamten Bauvorhaben im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Von der<br />

Möglichkeit der Baumitteilung wird, insbesondere auch aufgrund der geringeren<br />

Gebühren sowie dem sofortigen Baubeginn bei Vorlage der Unterlagen, Gebrauch<br />

gemacht.<br />

Anfang Dezember <strong>2002</strong> fand im großen Sitzungssaal des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> eine<br />

Besprechung mit Planern und Entwurfsverfassern statt. An der Veranstaltung, an der ca.<br />

80 Entwurfsverfasser teilnahmen, wurden u. a. die bevorstehenden Änderungen der<br />

Niedersächsischen Bauordnung, die Anforderungen an notwendige Bauvorlagen sowie<br />

das Ergebnis einer Kundenbefragung vorgestellt. Insgesamt sind die Entwurfsverfasser<br />

mit den Leistungen des Amtes für Planung und Bauordnung sehr zufrieden. Anregungen<br />

zu häufigeren Informationen und Besprechungen sowie ein verbessertes Internetangebot,<br />

wurden aufgenommen. Deren Umsetzung ist für das Jahr 2003 geplant.<br />

Neben Anträgen für Bauvorhaben sind im Jahre <strong>2002</strong> auch 104 Bauleitplanverfahren der<br />

Städte und Gemeinden durch das Amt für Planung und Bauordnung bearbeitet worden.<br />

Das Planfeststellungsverfahren für die Nordspange der Umgehungsstraße <strong>Vechta</strong> wurde<br />

eingeleitet.<br />

79 Anträgen auf Förderung im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus, 265<br />

Wohnungsberechtigungsscheine sowie 25 Ausnahmegenehmigungen von der<br />

Belegungsbindung sind in <strong>2002</strong> bearbeitet bzw. erteilt worden.<br />

79


In <strong>2002</strong> fand ebenfalls eine umfangreiche Bauberatung mit Bauherren, Planern und<br />

Bauhandwerkern statt.<br />

Nachfolgende Übersicht gibt die wesentlichen Produktgruppen/Dienstleistungen wieder:<br />

Antragsart Anzahl (<strong>2002</strong>)<br />

Bauvoranfragen 141<br />

Bauanträge 1.756<br />

Mitteilungsverfahren 665<br />

Befreiungen/Ausnahmen 333<br />

Teilungsgenehmigungen 770<br />

Widerspruchsverfahren 124<br />

Baulasten 262<br />

Gesamtverfahren 5.602<br />

Die Gesamtzahl der Vorgänge im Jahre <strong>2002</strong> hat sich bei annähernd unveränderter<br />

Personalausstattung um ca. 5 % erhöht. Wesentlich haben hierzu höhere Antragszahlen<br />

bei Baumitteilungen (+ 81 %), Grundstücksteilungen (+ 8 %) und Archivanfragen ( + 12<br />

% ) beigetragen.<br />

Das Amt für Planung und Bauordnung hat sich auch im Jahre <strong>2002</strong> an zahlreichen<br />

Kennzahlen- und Leistungsvergleichen im Bereich Bauaufsicht, Denkmalschutz sowie<br />

Wohnungsbauförderung beteiligt. In allen Kennzahlvergleichen weist der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Vechta</strong> gegenüber anderen Kreisverwaltungen geringe Personalkosten und große<br />

wirtschaftliche Effektivität bei hoher Kundenzufriedenheit aus.<br />

Erwähnenswert für das Jahr <strong>2002</strong> bleibt neben den o. g. Zahlen und Fakten auch der in<br />

den Medien häufig erwähnte Schadensfall an einem Windrad in Ellenstedt. Diese<br />

Windenergieanlage eines ursprünglich aus insgesamt 4 Windrädern bestehenden<br />

Windparks kippte bei starken Sturmböen im Oktober <strong>2002</strong> um. Die Ursache hierfür ist<br />

abschließend noch nicht geklärt. Ein entsprechendes Gutachten wird in den nächsten<br />

Wochen erwartet.<br />

80


Anzahl<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Bauantragsentwicklung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Bauanträge 1661 1797 2004 2125 1907 1857 2004 1727 1780 1537 1522 1756<br />

Mitteilungen 116 355 392 408 558 464 371 665<br />

Gesamt 1661 1797 2004 2125 2023 2212 2396 2135 2338 2001 1893 2421<br />

81


Gesetzesänderungen<br />

Im November <strong>2002</strong> wurde die Novelle der Niedersächsischen Bauordnung durch den<br />

Landtag beschlossen und trat <strong>zum</strong> 31.12.<strong>2002</strong> in Kraft. Mit der Novelle der<br />

Niedersächsischen Bauordnung sind auch Änderungen hinsichtlich der Zuständigkeit, der<br />

Aufgabenübertragung und dem Verfahrensgang bei Antragsverfahren verbunden.<br />

Wesentliche Änderungen ergeben sich daraus, dass zukünftig, d. h. ab 31.12.<strong>2002</strong>, die<br />

Gemeinden und Städte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> entgegennehmende Behörde für<br />

Baumitteilungen sind und zukünftig bereits bei Abgabe der Baumitteilung der gesamte<br />

Entwurf, d. h. sämtliche Bauvorlagen, vorzulegen sind.<br />

Eine weitere Änderung ergibt sich daraus, dass zukünftig die Gemeinden und Städte des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> Teilaufgaben der unteren Bauaufsichtsbehörde auf Antrag übertragen<br />

bekommen können. Die Aufgaben sind objekt- und gebietsbezogen und umfassen alle<br />

Aufgaben im Zusammenhang mit Wohngebäuden geringer Höhe in rechtskräftigen<br />

Bebauungsplangebieten, die eine Wohngebietsausweisung enthalten.<br />

Inwieweit Städte und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> hiervon Gebrauch machen und<br />

entsprechende Anträge stellen, lässt sich derzeit noch nicht abschließend einschätzen.<br />

Wesentliche Änderung für landwirtschaftliche Genehmigungsverfahren ergeben sich<br />

zukünftig durch die <strong>zum</strong> 01.10.<strong>2002</strong> neu in Kraft getretene Technische Anleitung Luft<br />

(TALuft).<br />

Denkmalschutz<br />

Für Investitionsvorhaben an Baudenkmalen wurde ein Zuschussvolumen von 50.000,00 €<br />

bewilligt und ausgezahlt. Insgesamt 66 denkmalschutzrechtliche Genehmigungen und<br />

Steuerbescheinigungen wurden beantragt und erteilt.<br />

Auch der Tag des offenen Denkmals wurde in diesem Jahr wieder aktiv begleitet. Der<br />

Schwerpunkt befand sich dabei im Südkreis. In Wulfenau, Stadt Dinklage, konnte die im<br />

Jahre 1852 erbaute Ev.-Luth. Kirche besichtigt werden. Eine 1611 erbaute Hofanlage die<br />

von 1997 bis 1999 saniert wurde stand den Besuchern in Nienhausen, Stadt Damme,<br />

offen. Vier weitere Denkmale konnten in Neunkirchen-Vörden angeschaut werden. In<br />

Campemoor gab es Einblicke in die archäologische Ausgrabung von Pfahlwegen ( 4.000<br />

– 4.700 v. Chr.). Außerdem waren die Ev. Apostelkirche und die Kath. Kirche St.<br />

Bonifatius in Neuenkirchen sowie das 1843 erbaute Ackerbürgerhaus (Heimathaus) in<br />

Vörden für Besucher geöffnet.<br />

82


Straßenbau<br />

Radwegebau <strong>2002</strong><br />

Wie in den vergangenen Jahren hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> auch im Jahr <strong>2002</strong> das<br />

Kreisstraßennetz weiter ausgebaut. Besonders erfreulich ist dabei der weitere Ausbau von<br />

Radwegen. Der <strong>Landkreis</strong> hat damit nicht nur in die Erhöhung der Sicherheit besonders<br />

der schwächeren Verkehrsteilnehmer investiert, sondern auch zur Stabilisierung der<br />

Baukonjunktur beigetragen.<br />

An den Kreisstraßen 247 (Rechterfeld bis Kreisgrenze), 253 (Bonrechtern bis<br />

Wöstendöllen) und 270 (Kreisel K268/K270 bis Steinfeld) werden derzeit 7,143 km<br />

Radweg gebaut. Auf der Strecke von Bonrechtern nach Wöstendöllen wird zusätzlich die<br />

Fahrbahn saniert und verbreitert. Diese Baumaßnahmen verursachen Gesamtkosten in<br />

Höhe von ca. 2 Mio. Euro.<br />

An der K 269 (Bokern) ist ebenfalls der Bau eines Radweges geplant. Der Beginn<br />

verzögert sich jedoch aufgrund eines anhängigen Klageverfahrens.<br />

Im Rahmen der Kreisbereisung des Bauausschusses wurden die Arbeiten<br />

am Radweg von Bonrechtern nach Wöstendöllen begutachtet.<br />

83


Im Rahmen des Gemeinschaftsradwegebaus, früher als Modelradwegbau bezeichnet,<br />

werden mit finanzieller Beteiligung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> und der jeweiligen Gemeinde<br />

Radwege an Landesstraßen gebaut. Der <strong>Landkreis</strong> beteiligt sich mit 25% an den<br />

Gesamtkosten, jedoch höchstens mit 25.565 € (50.000 DM) pro Kilometer.<br />

In diesem Jahr wurde der Radweg an der Landesstraße 845 von Dinklage Richtung<br />

Quakenbrück fertiggestellt. Weiterhin wurde als Alternativmaßnahme zu einem geplanten<br />

aber nicht realisierten Radwegebau an einer Landesstraße in Holdorf der Ausbau der alten<br />

Bahnstrecke Holdorf-Damme <strong>zum</strong> Rad- und Wanderweg vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />

bezuschusst. Durch beide Maßnahmen entstanden weitere 6,433 km Radwege im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, an denen sich der <strong>Landkreis</strong> mit 141.000 € beteiligt hat.<br />

Zusammenführung der Kreisstraßenmeistereien Lohne und <strong>Vechta</strong><br />

Zum Ende des Jahres <strong>2002</strong> sind die Kreisstraßenmeistereien (KSM) Lohne und <strong>Vechta</strong><br />

zusammengelegt worden. Die Straßenwärter und die Gerätschaften der KSM Lohne<br />

wurden der KSM <strong>Vechta</strong> zugeteilt. Hierzu war der Bau einer weiteren Fahrzeughalle und<br />

der Kauf einer Salzmischstation für die KSM <strong>Vechta</strong> notwendig geworden. Die<br />

Fahrzeughalle der KSM Lohne wurde gegen Gebot <strong>zum</strong> Selbstabbau verkauft.<br />

84


Abfallwirtschaft<br />

Abfallentsorgungssatzung<br />

Wegen des Inkrafttretens der Gewerbeabfallverordnung <strong>zum</strong> 01.01.2003 sowie des<br />

Vollzuges der Bioabfallverordnung sind verschiedene Änderungen der<br />

Abfallentsorgungssatzung erforderlich geworden. Außerdem wurden im Zuge dieser<br />

Anpassungen auch einige redaktionelle Änderungen durchgeführt.<br />

In der Gewerbeabfallverordnung wurde in § 7 Abs. 3 die Pflichtrestabfalltonne für alle<br />

Gewerbebetriebe eingeführt. In diesem Zusammenhang erfolgt insbesondere eine<br />

Konkretisierung der Begriffe „Abfälle aus privaten Haushaltungen“ und „gewerbliche<br />

Siedlungsabfälle“.<br />

Außerdem wurde die Satzung dahingehend ergänzt, dass eine Regelung eingeführt wurde,<br />

wonach Grundstückseigentümer, die vom Benutzungszwang befreit sind, weil ihr<br />

Grundstück zu weit vom nächsten Sammelplatz entfernt ist, der von einem<br />

Sammelfahrzeug angefahren wird, die Abfallsäcke am Jahresanfang von der AWV<br />

zugesandt und in Rechnung gestellt bekommen. Diese Änderung erfolgt, damit<br />

sichergestellt ist, dass die Abfälle auch zur ordnungsgemäßen Entsorgung auf die<br />

Zentraldeponie Tonnenmoor gelangen.<br />

Ferner wurde im Zuge der weiteren Umsetzung der Bioabfallverordnung in § 6 Abs. 1<br />

darauf hingewiesen, welche Abfälle nicht zu den kompostierbaren Abfällen gehören und<br />

demnach auch nicht über die Biotonne zu entsorgen sind.<br />

Ausschreibung der Restabfallentsorgung<br />

Ab 01.06.2005 dürfen auf der Zentraldeponie Tonnenmoor keine unbehandelten Abfälle<br />

mehr abgelagert werden. Die Abfallwirtschaftsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mbH hat<br />

daher die Restabfallentsorgung für die Zeit danach im Herst <strong>2002</strong> ausgeschrieben. Die<br />

Angebote liegen inzwischen vor und werden ausgewertet.<br />

Sicherung und Rekultivierung der Deponie Tonnenmoor<br />

Die Sicherung und Rekultivierung der Deponie Tonnenmoor I (Altdeponie) ist im Jahre<br />

<strong>2002</strong> abgeschlossen worden. Die Plangenehmigung der Bezirksregierung Weser-Ems für<br />

diese Maßnahme wurde mit Bescheiden vom 02.06.1999 und 14.02.2000 erteilt.<br />

Im Zuge der Bauarbeiten wurde der eingebaute Abfall ab Herbst 1999 zunächst <strong>zum</strong> Teil<br />

profiliert und der Form des umgebenden Geländes angepasst. Auf die profilierte<br />

Abfallschicht wurde eine Ausgleichs- und Gasdränschicht aufgebracht. Darauf folgte der<br />

85


Einbau der eigentlichen Dichtung, die aus zwei Komponenten besteht. Die erste ist eine<br />

50 cm dicke mineralische Dichtung aus Tonboden, die zweite eine 2,5 mm dicke<br />

Kunststoffdichtungsbahn. Zuletzt wurde noch eine 1,0 m mächtige Oberbodenschicht<br />

aufgebracht, die dann entsprechend den Vorgaben der Unteren Naturschutzbehörde<br />

begrünt worden ist. Durch die Dichtung wird zukünftig verhindert, dass<br />

Niederschlagswasser in den Deponiekörper eindringt.<br />

Die eingebaute Gasdränschicht stellt sicher, dass Deponiegas nicht unkontrolliert<br />

entweichen kann. Über ein Rohrleitungssystem wird das Gas aus der Deponie abgesaugt<br />

und <strong>zum</strong> Ziegelwerk der Fa. Olfry gefördert. Dort wird es im Ziegelbrennprozess genutzt.<br />

86


Wasserwirtschaft<br />

Wegen einer Anpassung der DIN 4261 ist es zu gravierenden Änderungen <strong>beim</strong> Bau und<br />

Betrieb von Kleinkläranlagen gekommen.<br />

Kleinkläranlagen werden nicht mehr als Behelf angesehen, sondern können als<br />

Dauerlösung für die Schmutzwasserbeseitigung dienen.<br />

Untergrundverrieselungen sind als biologische Nachbehandlung nicht mehr zulässig. Für<br />

bereits bestehende Anlagen werden Übergangsfristen für die Anpassung eingeräumt.<br />

Beim Bau von neuen Kleinkläranlagen und für die Erweiterung oder Sanierung von<br />

bereits bestehenden Anlagen sind nur noch Anlagen mit einer bauaufsichtlichen<br />

Zulassung oder Pflanzenbeete als Nachreinigung zugelassen.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind 3866 Grundstücke nicht an die öffentlichen<br />

Schmutzwasserbeseitigung angeschlossen. 3454 Kleinkläranlagen sind zwischenzeitlich<br />

an die allgemein anerkannten Regeln der Technik angepasst worden. Auf 97<br />

Grundstücken werden die Abwässer wegen besonderer Verhältnisse in abflusslosen<br />

Sammelgruben eingeleitet und zu den kommunalen Kläranlagen entsorgt.<br />

Bei den im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> betriebenen Kleinkläranlagen werden als häufigste<br />

Nachbehandlungsarten Sandfiltergräben (37%), Untergrundverrieselungen (23%),<br />

technisierte Anlagen (16%) und Pflanzenbeete (11%) betrieben.<br />

Antragsunterlagen für den Bau oder die Erweiterung von Kleinkläranlagen können <strong>beim</strong><br />

Amt für Wasserwirtschaft, Hoch- und Tiefbau angefordert oder im Internet unter<br />

www.landkreis-vechta.de abgerufen werden.<br />

Das Programm zur Erfassung aller Heizöltanks wurde auch in <strong>2002</strong> fortgesetzt.<br />

Zwischenzeitlich sind ca. 60 % aller Besitzer von Heizöltanks angeschrieben worden. In<br />

diesem Zusammenhang wird noch einmal darauf hingewiesen, dass es das<br />

Anmeldeformular auch im Internet unter www.landkreis-vechta.de gibt.<br />

87


Gebäudewirtschaft<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> stellt für die Bewirtschaftung seiner kommunalen Liegenschaften<br />

jährlich rund 2,55 Mio € an Sachkosten für Gebäudeunterhaltung, Energiekosten,<br />

Fremdreinigung, Versicherung, Mieten, etc. bereit.<br />

Erweiterungsbau und Sternwarte des Gymnasiums Antonianum in <strong>Vechta</strong><br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden folgende Baumaßnahmen durchgeführt:<br />

Erweiterung des Gymnasiums Antonianum um vier Klasssenräume und einen neuen<br />

Toilettentrakt zwischen Europa- und Niedersachsenhaus<br />

Einbau eines behindertengerechten Aufzuges <strong>beim</strong> Gymnasium Lohne<br />

Erweiterung des Lehrerzimmers und Umbau des Verwaltungstraktes <strong>beim</strong> Gymnasium<br />

Damme<br />

Umbau von drei Fachunterrichtsräumen (Biologie/Physik/Chemie) <strong>beim</strong> Gymnasium<br />

Damme<br />

88


Brandschutzmaßnahmen:<br />

- 3. Bauabschnitt <strong>beim</strong> Gymnasium Damme<br />

- Fortführung der Brandschutzmaßnahmen bei der Elisabethschule und der Ludgerus-<br />

schule in <strong>Vechta</strong><br />

- abschließende Brandschutzmaßnahmen <strong>beim</strong> Gymnasium Antonianum <strong>Vechta</strong>,<br />

<strong>beim</strong> Gymnaisum Lohne, bei der Adolf-Kolping-Schule in Lohne und <strong>beim</strong> Jugend-<br />

und Freizeitzentrum in Damme<br />

Erweiterung und Umbau der Kreisstraßenmeisterei in <strong>Vechta</strong> (bedingt durch die<br />

Auflösung der KSM in Lohne und Umzug nach <strong>Vechta</strong>)<br />

Das Investitionsvolumen für diese Maßnahmen betrug 3,33 Mio €.<br />

In Vorbereitung befinden sich die Erweiterung der Elisabetschule in <strong>Vechta</strong> um vier<br />

Klassenräume incl. Gruppenräume, die Erweiterung der Adolf-Kolping-Schule und der<br />

Handelslehranstalten in Lohne sowie der Umbau bei der Marienschule in Damme zur<br />

Schaffung von drei zusätzlichen Klassenräumen.<br />

89


Wirtschaftsförderung<br />

Kreis-Förderprogramm<br />

Seit 1997 unterstützt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> durch ein spezielles Förderprogramm die<br />

Schaffung neuer und die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze im Kreisgebiet mit großem<br />

Erfolg. Der Kreistag hat beschlossen, dieses Förderprogramm für die Dauer der Laufzeit<br />

des Ziel-2-Programmes (2005) vorzuführen, sofern die EU weiterhin Mittel in gleicher<br />

Höhe zur Verfügung stellt. Die Mittelzusage über die EU-Zuschüsse liegt vor. Seitens der<br />

EU wurden über das Ziel-2-Programm bisher 405.646,- Euro zur Verfügung gestellt. Seit<br />

Beginn der zweiten Tranche im Juli 2001 wurden 70 Anträge gestellt, davon sind bisher<br />

60 Anträge mit einer Bewilligungssumme von 550.000,- Euro bewilligt worden; die<br />

restlichen Anträge befinden sich noch im Verfahren. Mit den bisher bewilligten Anträgen<br />

sind 255 Arbeitsplätze geschaffen und 35 gesichert worden.<br />

Leader+<br />

Nach langwierigen und intensiven Vorarbeiten in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) und<br />

in dazu gebildeten Arbeitskreisen wurde im August 2001 das Regionale<br />

Entwicklungskonzept für die Region <strong>Vechta</strong> verabschiedet. Dieses Regionale<br />

Entwicklungskonzept beinhaltet neuartige Ansätze und Strategien zur ländlichen<br />

Entwicklung und war Voraussetzung für eine Auswahl zu einer Leader+-Förderregion. 27<br />

Regionen haben sich in Niedersachsen dafür beworben, nur 17 davon wurden Anfang<br />

<strong>2002</strong> ausgewählt, darunter der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Ob das Leader+-Programm letztlich<br />

umgesetzt werden kann, wird zurzeit besonders unter finanziellen Aspekten (erhebliche<br />

Kürzung der allgemeinen Finanzzuweisungen des Landes) geprüft.<br />

Existenzgründungsberatungen und allgemeine Finanzierungsberatungen<br />

Vom Leiter der SWF und seinem Stellvertreter sind über 120 sehr intensive und<br />

zeitaufwendige Beratungsgespräche geführt worden, davon 47 Existenzgründungs-<br />

beratungen. Hier hat sich der Existenzgründer-Leitfaden als sehr hilfreich erwiesen.<br />

Dieser Leitfaden wird auch künftig von anderen öffentlichen Institutionen angefordert<br />

und an Interessierte verteilt.<br />

Informations-Systeme UNS und GewIS<br />

Mit der Internet-Datenbank UNS stehen dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> und allen Unternehmen<br />

und sonstigen Interessierten eine leistungsstarke Datenbank zur Verfügung, die<br />

90


Informationen z. B. über Größe, Know-how, Exportländer, Messebeteiligungen usw. von<br />

Unternehmen im Nordwesten vorhält. Aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden bisher 399<br />

Unternehmen erfasst. Die Datenbank UNS präsentiert mittlerweile rund 6.400<br />

Unternehmensprofile aus dem produzierenden Bereich, Handwerk, Handel und dem<br />

Dienstleistungssektor.<br />

Das Gewerbeflächeninformationssystem beinhaltet sämtliche zur Verfügung stehenden<br />

Gewerbeflächen der einzelnen Kommunen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Zurzeit sind es 37. Sie<br />

sind sowohl im Text als auch kartografisch im Internet dargestellt. Die Internet-Adresse<br />

lautet www.regis-online.de.<br />

Zusätzlich wird zurzeit das Kommunale Standort-Informations-System für ganz<br />

Niedersachsen aufgebaut (KomSIS). Dieses System präsentiert ebenfalls aussagefähige<br />

Informationen zu den wichtigsten Gewerbeflächen und Standorten der <strong>Landkreis</strong>e, Städte<br />

und Gemeinden im Internet. Die Präsentation umfasst sowohl Sachdaten wie auch<br />

Kartendarstellungen. Das System stellt eine hochwertige Informationsquelle für Standort<br />

suchende Unternehmen dar, die aussagefähige Erstinformationen suchen. Das KomSIS ist<br />

das erste System in Deutschland unter Beteiligung von insgesamt 44 öffentlichen Trägern.<br />

Steinbeis<br />

Die Aktivitäten von Steinbeis bewegen sich auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Es<br />

fanden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> 54 allgemeine und 16 Spezialberatungen bei den kleineren<br />

und mittleren Unternehmen (KMU) statt. Weiter wurden Steinbeis 3 Projektaufträge<br />

erteilt.<br />

Die Beratungsleistungen erstreckten sich über die verschiedensten Branchenfelder mit<br />

Schwerpunkten im Bereich Handwerk, Handel, Dienstleistung sowie Maschinen-,<br />

Formen- und Anlagenbau.<br />

Promotion Weser-Ems<br />

Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung hat sich <strong>2002</strong> der Initiative „promotion Weser-Ems“<br />

angeschlossen, die am 04.12.<strong>2002</strong> <strong>zum</strong> ersten Mal mit einem sog. Coaching-Abend ins<br />

Kreishaus <strong>Vechta</strong> eingeladen hatte.<br />

Promotion Weser-Ems ist eine Initiative von Volkswagen und dem Land Niedersachsen.<br />

Ziel ist es, mit Unterstützung der Wirtschaft in Weser-Ems Unternehmensgründern auf<br />

dem Weg in die Selbständigkeit zu helfen und das Gründungsklima in der Region zu<br />

verbessern.<br />

91


An dem ersten Coaching-Abend im Kreishaus am 04.12.<strong>2002</strong> nahmen insgesamt rd. 50<br />

Personen teil.<br />

SESAMES<br />

Die 1999 als transregionales Innovationsprojekt der EU begonnene Initiative SESAMES<br />

wird auf regionaler Ebene fortgesetzt. SESAMES Weser-Ems will den in der<br />

Automobilzulieferindustrie tätigen Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle bieten, die<br />

sich speziell um die Belange dieser Betriebe kümmert. Das Land Niedersachsen<br />

unterstützt das auf 2 Jahre angelegte Projekt mit insgesamt 92.500,00 €. Die gleiche<br />

Summe wird von den beteiligten <strong>Landkreis</strong>en, u. a. vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> (5.500,00 € in<br />

2 Jahren), aufgebracht, weitere 51.000,00 € von den beteiligten Unternehmen.<br />

Im Mittelpunkt des Projektes wird die Förderung der regionalen Zusammenarbeit stehen.<br />

Die Errichtung einer Informationsplattform, gemeinsame Maßnahmen zur<br />

Mitarbeiterqualifikation und die Präsentation der Region nach außen als attraktiver<br />

Wirtschaftsstandort werden weitere inhaltliche Schwerpunkte sein. Das Konzept basiert<br />

auf einer Unternehmensbefragung, die im Anschluss an das EU-Pilotptojekt SESAMES<br />

durchgeführt wurde. Seinerzeit hatten sich die befragten Unternehmen mit einer<br />

überwältigenden Mehrheit für eine Fortsetzung ausgesprochen, wobei die Konzentration<br />

auf die o. g. Schwerpunkte und die Unterstützung regionaler Kooperationen ausdrücklich<br />

gewünscht wurden.<br />

Aktuell sind im SESAMES-Firmenpool fast 300 Unternehmen erfasst, die ihre Umsätze<br />

ganz oder teilweise in der Automobilzulieferindustrie erwirtschaften. Insgesamt stellen<br />

diese Betriebe über 30.000 Arbeitsplätze und erwirtschaften einen Jahresumsatz von mehr<br />

als 4 Milliarden Euro.<br />

Aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind rd. 30 Unternehmen an dieser Initiative beteiligt.<br />

Tourismus<br />

Das Tourismusmanagement im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist so strukturiert, dass zwei Tourist-<br />

Informationen, die TI Nordkreis <strong>Vechta</strong> und die TI Dammer Berge, die „Arbeit vor Ort“<br />

erledigen. „Arbeit vor Ort“ bedeutet hierbei die Betreuung der Gäste, das Initiieren von<br />

Veranstaltungen und das Hervorheben der Besonderheiten der Region.<br />

Daneben wird der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> – gemeinsam mit dem <strong>Landkreis</strong> Cloppenburg –<br />

außerhalb der <strong>Landkreis</strong>e durch den Verbund Oldenburger Münsterland beworben. Dieses<br />

92


edeutet z.B. die Präsenz auf Messen und die Bewerbung in der überörtlichen Presse. Der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gibt die mittel- und langfristig einzuschlagende touristische Richtung<br />

vor und unterstützt die Tourist-Informationen und den Verbund, bringt sich aber auch mit<br />

eigenen Themen und Veranstaltungen ein.<br />

Ein Großteil der touristischen Arbeit des <strong>Landkreis</strong>es ist auf die Sensibilisierung bei<br />

bestimmten Themen gerichtet. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei bei den Einwohnern des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> (Binnenmarketing).<br />

Ziel der touristischen Arbeit ist die Verbesserung der sogenannten „sanften Faktoren“.<br />

Diese sind u.a. eine lebenswerte und attraktive Umgebung, erlebens- und sehenswerte<br />

Naherholungsgebiete sowie schöne und freundliche Dörfer und Städte. Bewohner des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> sollen erkennen, in welcher attraktiven Gegend sie wohnen und<br />

leben.<br />

Nur durch eine hohe Qualität ist auch ein Besucher bereit, einen bestimmten Ort<br />

aufzusuchen und bei hoher Qualität öfter zu kommen.<br />

Radwanderpass<br />

Für die große Zahl der einheimischen und den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> besuchenden Radfahrer<br />

wurde auch im Jahr <strong>2002</strong> der erstmals 2001 erschienene Radwanderpass aufgelegt. Der<br />

Radwanderpass baut auf das gute Radwegeleitsystem im Kreisgebiet auf.<br />

Gemeinsam mit den beiden Tourist-Informationen wurde die Zahl und der Umfang der<br />

Vergünstigungen im Radwanderpass erhöht. Daneben wurde eine Übersichtskarte erstellt,<br />

die die Standorte der beteiligten Unternehmen erkennen lässt, aber auch auf mögliche<br />

Radrundtouren hinweist.<br />

Inline-Skater<br />

Inline-Skater gehören <strong>zum</strong> festen Bild auf Wegen und Straßen. Aus einer ehemaligen<br />

Trendsportart ist inzwischen ein echter Breitensport geworden. Die Bevölkerung wurde<br />

aufgerufen, den Tourist-Informationen und dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Routen vorzuschlagen.<br />

Dieser Aufruf stieß auf ein enormes Interesse. Die eingereichten Routenvorschläge<br />

wurden anschließend mit Hilfe der Bevölkerung getestet. Mitte Juni konnte dann eine<br />

Broschüre mit Routenvorschlägen für Inline-Skate-Strecken im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt werden.<br />

Am 29.6. fand in Lohne die erste Inline-Skate-Nacht im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> statt. Trotz<br />

schlechten Wetters nutzten zahlreiche Inline-Anhänger die Gunst, sich bei verschiedenen<br />

93


Aktionen rund um das Inline-Skaten (z.B. Parcours fahren und Hochsprung) zu betätigen.<br />

Untermalt von Live-Musik und begleitet von der Gastronomie entstand eine einmalige<br />

Atmosphäre. Höhepunkt war eine Fahrt mit Fackeln durch das nächtliche Lohne. Bei der<br />

Inline-Skater-Nacht handelte es sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Tourist-<br />

Informationen der Stadt Lohne und dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>.<br />

Route der Gartenkultur<br />

Im Spätsommer fand eine Bereisung der Kommission der „Route der Gartenkultur“ statt.<br />

Die „Route der Gartenkultur“ stellt im Nordwesten besuchenswerte Gärten vor und rückt<br />

das Thema der Gartenkultur in den Blickpunkt. Die Route wird bereits sehr gut<br />

angenommen. Zahlreiche Parks, Gärten und Kleinode öffnen ihre Anlagen der<br />

Öffentlichkeit, besonders den Pflanzen- und Garteninteressierten. Nachdem im Sommer<br />

durch eine Gruppe aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Gärten gesichtet wurden, entschied die<br />

Kommission, dass im nächsten Jahr auch vier Gärten aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> die<br />

„Route der Gartenkultur“ bereichern werden. Bei den Bereisungen wurde überdeutlich,<br />

welches enorme kulturelle Potenzial der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> auch im Bereich der Gärten<br />

besitzt. Selbst die Kommission – die bereits mehrere hundert Gärten und Anlagen besucht<br />

hat – zeigte sich vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> und seinem Potenzial im Bereich Natur und<br />

Umwelt beeindruckt.<br />

Reiten<br />

Immer mehr in den Vordergrund rückt das Thema „Reiten“. In Zusammenarbeit mit den<br />

beiden Tourist-Informationen und mit Unterstützung des Amtes für Natur- und<br />

Umweltschutz hat eine Versammlung mit zahlreichen Vertretern von Reitvereinen des<br />

<strong>Landkreis</strong>es stattgefunden. Darüber hinaus wurden zahlreiche Gespräche mit Reitern,<br />

Vereins- und Verbandsverantwortlichen geführt. Erster Erfolg der eingeleiteten<br />

Zusammenarbeit war die Zusammenstellung von möglichen bereitbaren Wegen durch die<br />

Reitvereine und die Meldung an den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, der wiederum eng mit dem<br />

Pferdesportverband Weser-Ems in <strong>Vechta</strong> zusammenarbeitet.<br />

94


„Sehenswertes mit Bus- und Bahn erFAHREN“<br />

Eine absolut einmalige Idee wurde durch die Broschüre „Sehenswertes mit Bus und Bahn<br />

erFAHREN“ vom Amt für Natur- und Umweltschutz, der Kreisverkehrsgesellschaft und<br />

der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Rahmen der Agenda 21 umgesetzt. In der<br />

Broschüre werden Routen vorgeschlagen, die es ermöglichen, an einem Tag mit Bus und<br />

Bahn Sehenswertes in den Bereichen Kultur, Natur, Erholung und Informationen zu<br />

erfahren. Gerade Ortsfremden wird durch die Broschüre ein umständliches Suchen von<br />

Sehenswürdigkeiten und Anreisewegen erspart und ein Einblick in die Möglichkeiten der<br />

Tagesplanung gegeben. Für Radtouristen stellen diese Routen eine interessante<br />

Alternative bei schlechtem Wetter dar. Für Besucher, die per ÖPNV (Öffentlicher<br />

Personennahverkehr = Bus und Bahn) angereist sind, finden sich interessante Vorschläge<br />

und lohnenswerte Ziele, die auch mit dem ÖPNV erreicht werden können.<br />

95


Koordinierungsstelle zur beruflichen und betrieblichen Förderung von<br />

Frauen im Oldenburger Münsterland<br />

Aufgaben<br />

Die Koordinierungsstelle steht für aktive Arbeitsmarktpolitik und sinnvolle<br />

Wirtschaftsförderung und ist ein effektives Mittel, um die Gleichstellung von Frauen<br />

voranzutreiben. Um Frauen beruflich am Ball zu halten, berät und informiert sie Frauen<br />

in allen beruflichen Fragen.<br />

Beratungsarbeit<br />

Im vergangenen Jahr wurden über 141 Frauen durch die Koordinierungsstelle beraten. Die<br />

Frauen erhielten Unterstützung bei der Neuorientierung und Entscheidungsfindung im<br />

beruflichen Bereich. Um die berufliche Qualifikation an die Erfordernisse des<br />

Arbeitsalltages anzupassen, wurde im gemeinsamen Gespräch der optimale<br />

Weiterbildungsweg herauskristallisiert. Außerdem wurden die Bewerbungsmappen<br />

„aufgefrischt“ und der regionale Arbeitsmarkt unter die Lupe genommen. Zum Thema<br />

Existenzgründung ließen sich elf Frauen von der Koordinierungsstelle beraten.<br />

Berufliche Weiterbildung<br />

Zweimal jährlich gibt die Koordinierungsstelle ein Weiterbildungsprogramm heraus,<br />

welches sich an dem Qualifizierungsbedarf der Frauen aus der Region orientiert.<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 1.434 Unterrichtsstunden abgehalten. Von 50 Kursen wurden 35 mit<br />

Kinderbetreuung durchgeführt. Insgesamt nahmen 581 Frauen an den beruflichen<br />

Weiterbildungen teil. Davon wurden 428 Frauen durch die Koordinierungsstelle<br />

gefördert. Diese Förderung erhalten Teilnehmerinnen, die seit mindestens einem Jahr<br />

nicht mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Frauen, die sich in der Elternzeit<br />

befinden, werden sofort gefördert.<br />

Mehrheitlich wurden EDV Kurse belegt. An der Spitze standen Grundlagenkurse, dann<br />

Textverarbeitung und Internet.Speziellere Kurse wie Powerpoint, Excel und Access<br />

wurden deutlich weniger nachgefragt.<br />

Die Vorteile der beruflichen Weiterbildung durch die Koordinierungsstelle sind:<br />

Kurszeiten vorwiegend an Vor- und Nachmittagen, kostenlose Kinderbetreuung,<br />

Seminarangebote möglichst „vor Ort“ und ermäßigte Gebühren für förderfähige Personen.<br />

96


Die Koordinierungsstelle arbeitet mittlerweile mit 17 Bildungsträgern an 13<br />

verschiedenen Standorten in den <strong>Landkreis</strong>en <strong>Vechta</strong> und Cloppenburg zusammen.<br />

Weiterbildungsjahr <strong>2002</strong> der Koordinierungsstelle<br />

I. Halbjahr 02 II. Halbjahr 02 Insgesamt<br />

angebotene Kurse 27 49 76<br />

durchgeführte Kurse 16 34 50<br />

davon mit Kibe 14 21 35<br />

TN insgesamt 192 389 581<br />

geförderte TN 134 294 428<br />

Berufstätige TN 57 89 146<br />

TN aus Verbundbetrieben 1 6 7<br />

TN = Teilnehmer<br />

Kibe = Kinderbetreuung<br />

Ust = Unterrichtsstunden<br />

Ust 376 1058 1.434<br />

Überbetrieblicher Verbund Oldenburger Münsterland e.V.<br />

Eine weitere Aufgabe ist die Geschäftsstellenarbeit des Überbetrieblichen Verbundes<br />

Oldenburger Münsterland e.V. 101 Betriebe der Region haben sich in diesem Verbund<br />

zusammengeschlossen. Die Koordinierungsstelle, als Geschäftsstelle des Verbundes,<br />

registriert die Beschäftigten, die sich in der Elternzeit befinden und begleitet deren<br />

Berufsrückkehr durch Urlaubs- und Krankheitsvertretungen, Weiterbildungsmaßnahmen<br />

und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Der Überbetriebliche Verbund feierte in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Um die<br />

Interessen der am Verbund Beteiligten (Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen,<br />

Berufsrückkehrerinnen, Elternzeitlerinnen) zusammenzuführen, wurde auch in diesem<br />

Jahr eine große Veranstaltung mit finanzieller Unterstützung der Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken angeboten. Mit ca. 190 Besuchern und Besucherinnen wurde in diesem<br />

Jahr ein Teilnehmerrekord erzielt.<br />

97


Veranstaltung <strong>zum</strong> Thema Motivation und Management am 22. April <strong>2002</strong> in <strong>Vechta</strong><br />

Gründerinnen- und Unternehmerinnen Treff (GUT)<br />

Außerdem bietet die Koordinierungsstelle seit Oktober dieses Jahres einen Gründerinnen<br />

– und Unternehmerinnen – Treff an. Einmal im Monat treffen sich ca. 24 Frauen in der<br />

Gaststätte Elmendorffsburg, um sich über Themen zu informieren und auszutauschen die<br />

für die Gründung einer Firma von Bedeutung sind. Bislang wurden die Themen<br />

Marketing und Internet angeboten. Dieser Treff wird zusammen mit der Personaltrainerin<br />

Frau Rita Kuske, <strong>Vechta</strong>, durchgeführt.<br />

98


Veranstaltungsausblick<br />

Für das Jahr <strong>2002</strong> sind wieder viele Veranstaltungen im Kreishaus geplant. Dabei handelt<br />

es sich überwiegend um Ausstellungen und Konzerte. Einige dieser Veranstaltungen sind<br />

mittlerweile schon zu festen Einrichtungen geworden und können daher als Selbstläufer<br />

bezeichnet werden. Im Einzelnen gibt es – vorbehaltlich der Gewährung von Haushalts-<br />

mitteln – schon detailliertere Planungen für folgende Veranstaltungen:<br />

08. Februar 19.30 Uhr KMS, Musik für Jazz und Brass<br />

Ensemble „More Than Brass“<br />

23. Februar 17.00 Uhr KMS, „Jugend musiziert“, Teilnehmerkonzert<br />

14. März 19.30 Uhr KMS, Jazzkonzert mit Gruppe „Schlechte Karten“<br />

14. März – 12. April Ausstellung der Senioren-Arbeitsgemeinschaft<br />

„Flucht und Vertreibung“,<br />

Eröffnung, 14. März, 11 Uhr<br />

März Mandolinenkonzert<br />

April Konzert mit Peter Uhlig, Bass<br />

18. Mai 16.00 Uhr KMS, Holzbläser-Quintett<br />

Juni: Liederabend mit Christine Lichtenberg, Mezzosopran<br />

Juni/Juli: Romberg-Konzert<br />

28. Aug. – 10. Okt. Jahresausstellung „Zukunftsmobilität“<br />

29. August 19.30 Uhr KMS, Konzert mit dem Ensemble „Akzente“.<br />

Sept./Oktober: Konzert mit Franz Beering, Tenor, Anja-Katharina<br />

Wigger, Sopran, Werner Lamm, Klavier,<br />

26. Sept. 19.30 Uhr KMS, Jazzkonzert, Dirk Piezunka-Quintett<br />

November: Kunsthandwerk-Ausstellung<br />

09. November 16.00 Uhr: KMS, Kammermusik,<br />

Abschlußkonzert nach Freizeit<br />

Eckerförde<br />

16. November 16.00 Uhr: KMS, Klassenvorspiel<br />

Dezember: Märchenerzähler<br />

13. Dezember 16.00 Uhr KMS, Weihnachtliches Vorspiel<br />

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