Vorwort zum Jahrespressebericht 2002 - beim Landkreis Vechta
Vorwort zum Jahrespressebericht 2002 - beim Landkreis Vechta Vorwort zum Jahrespressebericht 2002 - beim Landkreis Vechta
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- Seite 50 und 51: wieder in Zusammenarbeit mit Dr. Kl
<strong>Vorwort</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jahrespressebericht</strong> <strong>2002</strong><br />
Zum zwölften Mal bietet der <strong>Jahrespressebericht</strong> einen Rückblick auf die Arbeit des<br />
Kreistages und der Kreisverwaltung. Wie immer werden neben den reinen statistischen<br />
Daten auch noch weitere Informationen angeboten. Durch diese Erläuterungen ist die eine<br />
oder andere Zahl bzw. sind die verschiedensten Entwicklungen innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Vechta</strong> hoffentlich etwas verständlicher.<br />
Der Bericht gibt außerdem einen kleinen Überblick darüber, auf wie viele verschiedene<br />
Lebensbereiche der Bürgerinnen und Bürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> die Arbeit der<br />
Kreisverwaltung Auswirkungen hat. Das Spektrum reicht dabei von der Kfz-Zulassung<br />
bis zur Wirtschaftsförderung und von der sozialen Sicherung bis zur Baugenehmigung.<br />
All diese Aufgaben nimmt die Kreisverwaltung aufgrund gesetzlicher Vorschriften wahr<br />
oder, weil der Kreistag dieses so beschlossen hat. Wichtig ist dabei aber immer, in<br />
welcher Art und Weise die Aufgaben erfüllt werden. Deshalb danke ich den Bediensteten<br />
der Kreisverwaltung, denn sie haben die Anliegen und Wünsche der Bürgerinnen und<br />
Bürger sehr gut betreut und bearbeitet.<br />
Die insgesamt positive Entwicklung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> ist im Jahre <strong>2002</strong><br />
insbesondere auch durch die vielfältigsten Entscheidungen und Überlegungen des<br />
Kreistages gefördert und begleitet worden. Allerdings wird es in diesem Jahr nötig sein,<br />
mit den zur Verfügung stehenden Mitteln noch sparsamer zu haushalten als bisher.<br />
Aufgrund der niedriger ausgefallenen Schlüsselzuweisungen sind die finanziellen<br />
Spielräume bei der Aufstellung des Haushaltes noch enger geworden. Politik und<br />
Verwaltung werden in den kommenden Wochen Einsparungen vornehmen müssen, die<br />
sich bei den verschiedensten Einrichtungen und Institutionen und damit mittelbar für die<br />
Bürger auswirken werden. Diese sicherlich unangenehmen Schritte werden uns dabei<br />
helfen, dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hoffentlich auch in Zukunft seine wirtschaftliche<br />
Spitzenstellung in Norddeutschland behalten kann. Deshalb dürfen sich weder die<br />
politischen Gremien noch die Kreisverwaltung bei der Umsetzung der erforderlichen<br />
Sparmaßnahmen beirren lassen.<br />
Albert Focke<br />
Landrat
Inhaltsverzeichnis<br />
Kreistag.................................................................................................................................. 6<br />
Sitzungen......................................................................................................................................... 6<br />
Kreistagsinformationsfahrt nach Brüssel........................................................................................... 7<br />
Kreisverwaltung .................................................................................................................... 8<br />
Allgemeines ..................................................................................................................................... 8<br />
Internet-Auftritt ........................................................................................................................... 8<br />
Bürgerdaten <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gut gesichert........................................................................ 9<br />
Änderung der Verwaltungs- und Aufgabengliederung................................................................... 9<br />
Verwaltungsgliederungsplan .......................................................................................................10<br />
Finanzen .........................................................................................................................................11<br />
Haushalt 2003.............................................................................................................................11<br />
Grunderwerb...............................................................................................................................12<br />
Personalangelegenheiten .................................................................................................................13<br />
Personalstruktur..........................................................................................................................13<br />
Rechtsangelegenheiten ....................................................................................................................14<br />
Allgemeine Rechtsangelegenheiten .............................................................................................14<br />
Besondere Problembereiche........................................................................................................14<br />
Landwirtschaftlicher Grundstücks- und Pachtverkehr ..................................................................15<br />
Zentrale Bußgeldverwaltung .......................................................................................................16<br />
Einführung eines bundeseinheitlichen Tatbestandskataloges ...................................................16<br />
Anzeigen................................................................................................................................17<br />
Sicherheit und Ordnung...................................................................................................................19<br />
Ausländerwesen..........................................................................................................................19<br />
Einbürgerungen ..........................................................................................................................19<br />
Namensänderungen.....................................................................................................................19<br />
Jagdwesen ..................................................................................................................................20<br />
Gaststätten / Gewerberecht .........................................................................................................20<br />
Gefahrtier-Verordnung................................................................................................................20<br />
Feuerwehr...................................................................................................................................21<br />
Kreissicherheitsbeauftragter ...................................................................................................21<br />
Kreisfeuerwehrbereitschaft .....................................................................................................21<br />
Einsatzleitstelle ......................................................................................................................22<br />
Aus- und Fortbildungen im Bereich des Feuerschutzes............................................................23<br />
Feuerwehrtechnische Zentrale – Beschaffungen......................................................................23<br />
Rettungsdienst ............................................................................................................................23<br />
Aufgaben nach dem PsychKG .....................................................................................................23<br />
Straßenverkehr................................................................................................................................24<br />
1
Nachschulungen und Verwarnungen............................................................................................24<br />
Verkehrssicherung / Verkehrslenkung .........................................................................................24<br />
Führerscheinstelle.......................................................................................................................24<br />
Führerscheinumtausch.................................................................................................................25<br />
Zulassungsstelle..........................................................................................................................25<br />
Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung................................................................................26<br />
Tierseuchenbekämpfung .............................................................................................................26<br />
Aujeszky ................................................................................................................................26<br />
BSE........................................................................................................................................26<br />
Tbc ........................................................................................................................................26<br />
Tollwut ..................................................................................................................................27<br />
Schweinepest..........................................................................................................................27<br />
Überprüfung von Tierhaltungen ..................................................................................................27<br />
Lebensmittelüberwachung...........................................................................................................29<br />
Rückstandsüberwachung .............................................................................................................29<br />
Chloramphenicol ....................................................................................................................29<br />
Nitrofen..................................................................................................................................30<br />
Medroxyprogesteronazetat MPA.............................................................................................30<br />
Nitrofuran ..............................................................................................................................31<br />
Tierhandel und Tierverkehr.........................................................................................................31<br />
Schlachtzahlen............................................................................................................................32<br />
Geflügel-Lebenduntersuchungen.............................................................................................33<br />
Schlachtzahlen Rinder und Kälber ..........................................................................................34<br />
Schlachtzahlen Schweine........................................................................................................35<br />
Schlachtzahlen Jungmasthühner..............................................................................................36<br />
Schlachtzahlen Puten..............................................................................................................37<br />
Schlachtzahlen Enten..............................................................................................................38<br />
Schlachtzahlen Gänse .............................................................................................................39<br />
Schlachtzahlen insgesamt .......................................................................................................40<br />
Bildung und Kultur .........................................................................................................................41<br />
Zuschüsse für das Bildungswesen................................................................................................41<br />
Schülerbeförderung.....................................................................................................................41<br />
Kosten der kreiseigenen Schulen.................................................................................................41<br />
Kostenbeteiligung an den Schulen der Städte und Gemeinden .....................................................42<br />
Erziehungsgeld ...........................................................................................................................42<br />
Ausbildungsförderung.................................................................................................................42<br />
Kreismedienzentrum ...................................................................................................................42<br />
Kulturelle Veranstaltungen im Kreishaus <strong>Vechta</strong>.........................................................................43<br />
Ausstellung „Bio- und Gentechnologie – Chancen und Risiken“..................................................45<br />
Romberg-Konzert im Kreishaus und Neu-Edition........................................................................46<br />
Soziales ..........................................................................................................................................49<br />
2
„Hilfe zur Arbeit“ .......................................................................................................................49<br />
Statistik zur Vermittlungsdatei................................................................................................50<br />
Statistik über die Vermittlungsarbeit im Bereich “Hilfe zur Arbeit” ........................................51<br />
Jugendbüro .................................................................................................................................52<br />
Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> ........................................................................................................52<br />
Ausblick .....................................................................................................................................52<br />
Grundsicherungsgesetz ...........................................................................................................52<br />
Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe........................................................53<br />
Konzeption von Einrichtungen................................................................................................53<br />
Jugend ............................................................................................................................................54<br />
Arbeit des Jugendhilfeausschusses ..............................................................................................54<br />
Unterhaltsbeistandschaften, Beurkundungen ...............................................................................54<br />
Kindergartenplätze und Elternbeiträge ........................................................................................55<br />
Jugendgerichtshilfe.....................................................................................................................56<br />
Kurze Notizen - Jugendamt.........................................................................................................57<br />
Fallentwicklung der erzieherischen Hilfen...................................................................................58<br />
Zuschussbedarf für Jugendhilfeleistungen seit 1996 ....................................................................59<br />
Jugendbildungsmaßnahmen an Wochenenden..............................................................................60<br />
Jugendbildungsmaßnahmen in den Ferien....................................................................................61<br />
Jugendbildung insgesamt ............................................................................................................61<br />
Internationale Jugendbegegnungen..............................................................................................61<br />
Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeitern ....................................................................................62<br />
Jugendschutz ..............................................................................................................................62<br />
Förderung von Jugendgruppen ....................................................................................................62<br />
Jugend- und Freizeitzentrum am Dümmer ...................................................................................63<br />
Betreuungsstelle .........................................................................................................................64<br />
Allgemeines ...........................................................................................................................64<br />
Altersstruktur .........................................................................................................................64<br />
Beteiligung im Verfahren .......................................................................................................64<br />
Krankheitsbilder.....................................................................................................................64<br />
Wohnformen ..........................................................................................................................65<br />
Gesundheit......................................................................................................................................66<br />
Amtsärztlicher Dienst .................................................................................................................66<br />
Tuberkulose-Beratung.................................................................................................................66<br />
Gesundheitsaufsicht ....................................................................................................................66<br />
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst..........................................................................................67<br />
Sprachberatung...........................................................................................................................67<br />
Jugendzahnpflege .......................................................................................................................67<br />
AIDS-Beratung...........................................................................................................................67<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst .......................................................................................................68<br />
Verwaltung.................................................................................................................................68<br />
3
Natur- und Umweltschutz................................................................................................................69<br />
Naturschutzprojekte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ...................................................................................69<br />
Wespen- und Hornissenschutz.....................................................................................................70<br />
Amphibienschutz ........................................................................................................................70<br />
Fledermausschutz .......................................................................................................................70<br />
Heckenschutz und Heckenpflege.................................................................................................71<br />
Neuanlage von Obstwiesen .........................................................................................................71<br />
Neuanlage von naturnahen Kleingewässern.................................................................................71<br />
Naturdenkmale ...........................................................................................................................72<br />
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E + E) „Osterfeiner Moor“, Damme ............................72<br />
Naturschutzfachlicher Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF) ...........................................................72<br />
Landschaftsrahmenplan...............................................................................................................73<br />
Bodenabbau................................................................................................................................75<br />
Torfabbau und Renaturierung am Beispiel des Goldenstedter Moores .........................................76<br />
Förderung von Kalkungsmaßnahmen im Privatwald des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> ...............................79<br />
Stellungnahmen zu Verfahren .....................................................................................................79<br />
Unser Dorf soll schöner werden ..................................................................................................79<br />
Bauangelegenheiten ........................................................................................................................80<br />
Entwicklung................................................................................................................................80<br />
Bauantragsentwicklung in den letzten zehn Jahren ......................................................................81<br />
Gesetzesänderungen....................................................................................................................82<br />
Denkmalschutz ...........................................................................................................................82<br />
Straßenbau......................................................................................................................................83<br />
Radwegebau <strong>2002</strong>.......................................................................................................................83<br />
Zusammenführung der Kreisstraßenmeistereien Lohne und <strong>Vechta</strong>..............................................84<br />
Abfallwirtschaft ..............................................................................................................................85<br />
Abfallentsorgungssatzung ...........................................................................................................85<br />
Ausschreibung der Restabfallentsorgung.....................................................................................85<br />
Sicherung und Rekultivierung der Deponie Tonnenmoor.............................................................85<br />
Wasserwirtschaft.............................................................................................................................87<br />
Gebäudewirtschaft ..........................................................................................................................88<br />
Wirtschaftsförderung.......................................................................................................................90<br />
Kreis-Förderprogramm ...............................................................................................................90<br />
Leader+ ......................................................................................................................................90<br />
Existenzgründungsberatungen und allgemeine Finanzierungsberatungen .....................................90<br />
Informations-Systeme UNS und GewIS.......................................................................................90<br />
Steinbeis.....................................................................................................................................91<br />
Promotion Weser-Ems ................................................................................................................91<br />
SESAMES..................................................................................................................................92<br />
Tourismus...................................................................................................................................92<br />
Radwanderpass.......................................................................................................................93<br />
4
Inline-Skater...........................................................................................................................93<br />
Route der Gartenkultur ...........................................................................................................94<br />
Reiten.....................................................................................................................................94<br />
„Sehenswertes mit Bus- und Bahn erFAHREN“......................................................................95<br />
Koordinierungsstelle zur beruflichen und betrieblichen Förderung von Frauen im Oldenburger<br />
Münsterland....................................................................................................................................96<br />
Aufgaben....................................................................................................................................96<br />
Beratungsarbeit...........................................................................................................................96<br />
Berufliche Weiterbildung............................................................................................................96<br />
Überbetrieblicher Verbund Oldenburger Münsterland e.V...........................................................97<br />
Gründerinnen- und Unternehmerinnen Treff (GUT) ....................................................................98<br />
Veranstaltungsausblick....................................................................................................................99<br />
5
Kreistag<br />
Sitzungen<br />
Im vergangenen Jahr haben vier Kreistagssitzungen und mehrere Ausschussitzungen<br />
stattgefunden. Die zweite Sitzung des Kreistages im Jahre <strong>2002</strong> hatte zwei Neuerungen<br />
zu bieten. Zum einen leitete mit der stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden Agnes<br />
Siemer erstmals eine Frau eine Kreistagssitzung in <strong>Vechta</strong>. Zum anderen fand <strong>zum</strong> ersten<br />
Mal eine Einwohnerfragestunde statt, die allerdings von den Einwohnern nicht genutzt<br />
wurde. Es war zudem die letzte Sitzung, an der Hermann Baro als Hauptamtsleiter<br />
teilnahm.<br />
In der letzten Sitzung des Jahres <strong>2002</strong> wurden Willibald Meyer und Fritz Enneking für 30<br />
bzw. 25-jährige Mitgliedschaft im Kreistag geehrt. Beide kämpften in ihrer ersten<br />
Wahlperiode um den Erhalt des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>.<br />
v.l.n.r. Kreistagsvorsitzender Josef Schlarmann, Fritz Enneking, Landrat Albert Focke, Willibald Meyer<br />
(Foto: Kathe)<br />
6
Kreistagsinformationsfahrt nach Brüssel<br />
Vom 18. bis <strong>zum</strong> 20. April fand eine Kreistagsinformationsfahrt nach Brüssel statt. Dabei<br />
machten sich die Mitglieder des Kreistages ein Bild von der Arbeit der Abgeordneten des<br />
Europäischen Parlaments. Außerdem erfuhren sie vom heimischen MdEP Hans-Peter<br />
Mayer welche Bedeutung die in Brüssel erlassenen Gesetze und Verodnungen für die<br />
Bürgerinnen und Bürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> haben. Am zweiten Tag wurde die<br />
Niedersächsische Landesvertretung in der „Europäischen Hauptstadt“ besucht.<br />
Selbstverständlich diente die vom ehemaligen Hauptamtsleiter Hermann Baro organisierte<br />
Fahrt gerade auch den neuen Kreistagsabgeordneten <strong>zum</strong> parteiübergreifenden<br />
gegenseitigen Kennenlernen.<br />
Obwohl eigentlich verboten, drangen die Kreistagsabgeordneten<br />
in den Plenarsaal des Europäischen Parlamentes ein<br />
7
Kreisverwaltung<br />
Die folgenden Seiten enthalten einen kurzen und mit Sicherheit nicht vollständigen<br />
Überblick über die verschiedensten Aufgaben und Tätigkeiten der Kreisverwaltung im<br />
vergangenen Jahr.<br />
Allgemeines<br />
Internet-Auftritt<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat seinen Internet-Auftritt vor allem im Bereich Bürgerservice<br />
weiter ausgebaut. Die Reservierung von Wunschkennzeichen für die Kfz-Anmeldung<br />
wurde voll automatisiert. Daneben werden mittlerweile über 110 Formulare für die<br />
gängigsten Dienstleistungen <strong>zum</strong> Download angeboten. Unter anderem diese Leistungen<br />
brachten den Internet-Auftritt der Kreisverwaltung in einer Studie des Landes<br />
Niedersachsen zur E-Government-Tauglichkeit der niedersächsischen Kommunen auf<br />
einen sehr guten 29. Rang bei 467 untersuchten Kommunen.<br />
Um diesen Service nicht nur zu halten, sondern das Internet-Angebot weiter auszubauen,<br />
wird seit kurzem ein sogenanntes Redaktions-System eingesetzt. Dies ermöglicht eine<br />
beschleunigte Pflege der Inhalte auch ohne Programmierkenntnisse.<br />
Eingabemaske <strong>zum</strong> Bestellen von Wunschkennzeichen<br />
8
Bürgerdaten <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gut gesichert<br />
Seitdem es Datenschutzgesetze gibt, sind insbesondere auch die Verwaltungen gefordert,<br />
technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen, um eine datenschutzkonforme<br />
Verarbeitung personenbezogener Daten sicherzustellen. Dabei ist es unerheblich, ob<br />
Daten in Akten oder mit Hilfe der Elektronischen Datenverarbeitung verarbeitet werden.<br />
Der Bürger muss sich darauf verlassen können, dass die über ihn bekannten Daten vor<br />
unberechtigtem Zugriff geschützt sind.<br />
Ob und inwieweit dieses sichergestellt ist, überprüfen der Datenschutzkoordinator des<br />
<strong>Landkreis</strong>es und der gemeinsame Datenschutzbeauftragte der Kommunalen<br />
Datenverarbeitung Oldenburg (KDO) in regelmäßigen Abständen. Die umfangreichen<br />
Überprüfungen im Bereich Aktenaufbewahrung, Zugriffsberechtigungen, Virenschutz,<br />
Vernichtung von Akten usw., hatten folgendes sehr gutes Ergebnis:<br />
„Wenn es darum geht, welche Verwaltung die Datenschutz-Anforderungen am<br />
effizientesten umsetzt, dann sollte man die Samtgemeinde Dobrock und den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> in einem Atemzug nennen“ (Zitat KDO-Info Nr. 12/<strong>2002</strong>).<br />
Änderung der Verwaltungs- und Aufgabengliederung<br />
In Fortführung des Umstrukturierungsprozesses wurden ab 01.10.<strong>2002</strong> die Ämter 10 und<br />
20 aufgelöst und deren Aufgaben (mit Ausnahme der Öffentlichkeitsarbeit) in einem<br />
neuen Amt 10 mit der Bezeichnung „Amt für zentrale Aufgaben und Haushalt“<br />
zusammengefasst. Die Leitung dieses Amtes sowie die Funktion des Leitenden<br />
Bürobeamten übernahm Kreisoberamtsrat Horst Hinrichs.<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit wurde zusätzlich zur Pressearbeit dem Referenten des Landrates<br />
übertragen. Er ist jetzt auch für den Inhalt des Internets verantwortlich.<br />
9
Verwaltungsgliederungsplan<br />
Stand: 01.10.<strong>2002</strong><br />
Referent des Landrates<br />
Gert Kühling<br />
Tel.: 04441-898-1122<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Hans Bernholt<br />
Tel.: 04441-898-2600<br />
Frauenbeauftragte<br />
Monika Scherbring<br />
Tel.: 04441-898-1025<br />
Personalrat<br />
Marlies Witte<br />
Tel.: 04441-898-1020<br />
10<br />
Amt f. zentrale<br />
Aufgaben und Haushalt<br />
Horst Hinrichs<br />
Tel.: 04441-898-1100<br />
11<br />
Personalamt<br />
Heinz Hartmann<br />
Tel.: 04441-898-1200<br />
14<br />
Rechnungsprüfungsamt<br />
Heinz-Dieter Nording<br />
Tel.: 04441-898-1300<br />
Landrat<br />
Albert Focke<br />
Tel.: 04441-898-1000<br />
Allgemeiner Vertreter<br />
EKR Herbert Winkel<br />
Tel.: 04441-898-1005<br />
32<br />
Rechts- und<br />
Ordnungsamt<br />
Frau Jutta Wagner<br />
Tel.: 04441-898-1500<br />
36<br />
Straßenverkehrsamt<br />
Heinz Lammers<br />
Tel.: 04441-898-1700<br />
39<br />
Amt f. Veterinärwesen<br />
u. Lebensmittelüberwachung<br />
Dr. Fritz Dunger<br />
Tel.: 04441-898-1800<br />
40<br />
Amt für Schulen und<br />
Kultur<br />
Werner Tauchert<br />
Tel.: 04441-898-1900<br />
Referentin für<br />
besondere Aufgaben<br />
Katrin Eger<br />
Tel.: 04441-898-1009<br />
50<br />
Sozialamt<br />
Bernd Thomann<br />
Tel.: 04441-898-2000<br />
51<br />
Jugendamt<br />
Heinz Wehebrink<br />
Tel.: 04441-898-2100<br />
Jugend- und<br />
Freizeitzentrum<br />
Geschäftsführer<br />
Rudolf Bröer<br />
Tel.: 04441-898-2120<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Ravensberger Str. 20<br />
49377 <strong>Vechta</strong><br />
Telefon (04441) 898-0<br />
Telefax (04441)898-1037<br />
Internet: www.landkreis-vechta.de<br />
eMail: info@landkreis-vechta.de<br />
eMail (direkt):<br />
(jeweiliger Hausanschluss)@landkreis-vechta.de<br />
53<br />
Gesundheitsamt<br />
Dr. Hanns-Rüdiger<br />
Röttgers<br />
Tel.: 04441-898-2200<br />
61<br />
Amt für Natur- und<br />
Umweltschutz<br />
Rudolf Stukenborg<br />
Tel.: 04441-898-2300<br />
66<br />
Amt für Wasserwirtschaft,<br />
Hoch- und<br />
Tiefbau<br />
Otto Langeland<br />
Tel.: 04441-898-2500<br />
63<br />
Amt für Planung und<br />
Bauordnung<br />
Bernard Schomaker<br />
Tel.: 04441-898-2400<br />
10
Finanzen<br />
Haushalt 2003<br />
Die Verabschiedung des Haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 durch den Kreistag<br />
war für den 19. Dezember <strong>2002</strong> vorgesehen. Im Entwurf war der Haushaltsplan im<br />
Verwaltungshaushalt bei einer Erhöhung der Kreisumlage auf 44 Punkte (bisher 42<br />
Punkte) ausgeglichen. Zur Finanzierung der Investitionen waren Kreditaufnahmen in<br />
Höhe von 5,1 Mio. € geplant. Nach der Steuerschätzung im November <strong>2002</strong> hat das Land<br />
aktuelle Zahlen für den kommunalen Finanzausgleich 2003 veröffentlicht. Danach<br />
entstand gegenüber dem bisherigen Entwurf im Verwaltungshaushalt 2003 ein Fehlbedarf<br />
in Höhe von rd. 5,5 Mio. €. Der Kreistag hat daraufhin die Verabschiedung des Haushalts<br />
2003 verschoben und den Landrat gebeten, einen überarbeiteten Planentwurf vorzulegen.<br />
Im neu zu erstellenden Planentwurf soll der Verwaltungshaushalt in Einnahme und<br />
Ausgabe wiederum ausgeglichen sein. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen zurzeit alle<br />
Aufgabenbereiche erneut auf dem Prüfstand. Dabei sind auch noch aktuelle<br />
Ausgabenerhöhungen wie der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst und die Erhöhung<br />
der Gaspreise ab 01.01.2003 mit zu berücksichtigen. Inwieweit im Ergebnis der<br />
Haushaltsausgleich erreicht werden kann, bleibt abzuwarten.<br />
Zum Ende des Haushaltsjahres <strong>2002</strong> betrug die Verschuldung des <strong>Landkreis</strong>es rd. 28,2<br />
Mio. €. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 219 € (durchschnittliche Pro-<br />
Kopf-Verschuldung der Nieders. <strong>Landkreis</strong>e am 31.12.2001 = 334 €, <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
seinerzeit 207 €).<br />
Zur Erledigung des Barzahlungsverkehrs im Kreishaus wurde im August <strong>2002</strong> ein<br />
Kassenautomat in räumlicher Nähe <strong>zum</strong> Straßenverkehrsamt und <strong>zum</strong> Ordnungsamt<br />
aufgestellt. Durch den Kassenautomaten werden grundsätzlich alle Bareinzahlungen<br />
abgewickelt, wobei die Einzahlungen durch die Bürger auch durch EC-Karten<br />
vorgenommen werden können. Damit sind jetzt Einzahlungen außerhalb der regulären<br />
Öffnungszeiten, unabhängig von der personellen Besetzung einer Zahlstelle, möglich.<br />
Nennenswerte Probleme gab es bei der Bedienung des Kassenautomaten bisher nicht, da<br />
die notwendigen Arbeitsschritte leicht verständlich dargestellt sind.<br />
11
Grunderwerb<br />
Der Grunderwerb für den Ausbau von Straßen und Radwegen konnte <strong>2002</strong> im geplanten<br />
Umfang durchgeführt werden. Lediglich in der Stadt Dinklage waren verschiedene<br />
Grundstückseigentümer nach wie vor nicht bereit, die benötigten Grundstücksstreifen für<br />
Radwege abzugeben. Das förmliche Planfeststellungsverfahren konnte für diese<br />
Maßnahmen noch nicht abgeschlossen werden. Dagegen waren bei anderen Kreisstraßen<br />
sämtliche Anlieger bereit, die benötigten Grundstücksstreifen abzugeben, so dass mit den<br />
Straßenbaumaßnahmen begonnen werden konnte. Es handelt sich dabei im einzelnen um<br />
den Radweg an der K 247 von Rechterfeld bis zur Kreisgrenze <strong>Landkreis</strong> Oldenburg, um<br />
den Radweg an der K 270 von der B 214 Steinfeld-Bahnhof bis <strong>zum</strong> Kreisverkehr Düpe<br />
und um den Fahrbahnausbau und Radweg an der Kreisstraße 253 von Bonrechtern nach<br />
Wöstendöllen.<br />
Weiterhin wurden im Jahre <strong>2002</strong> Grundstücke von rd. 158.000 m² für den "Naturschutz-<br />
fachlichen Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF)" von fünf Eigentümern für<br />
Ausgleichsmaßnahmen gekauft.<br />
12
Personalangelegenheiten<br />
Personalstruktur<br />
Zum Jahreswechsel waren 552 (Vorjahr 543) Personen <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
beschäftigt. Damit stieg die Anzahl der Beschäftigten leicht an. Allerdings ist die Anzahl<br />
der Beschäftigten insofern nur bedingt aussagekräftig, da sie nicht darüber informiert<br />
wieviele Personen sich in Mutterschutz oder in Teilzeit (255 statt 248) befanden.<br />
Außerdem ist es aufgrund von Gesetzesänderungen und damit einhergehenden neuen<br />
Aufgaben zu dem Anstieg gekommen.<br />
Die Beschäftigtenstruktur sah im letzten Jahr wie folgt aus: 91 (91) Beamte , 374 (365)<br />
Angestellte, 66 (67) Arbeiter,<br />
Am 01.08.<strong>2002</strong> wurden zwei Kreisinspektor-Anwärter/innen, drei Kreissekretär-<br />
Anwärterin/innen, zwei Auszubildende für den Beruf der/des Verwaltungsfach-<br />
angestellten und eine Praktikantin im Rahmen des Schulbesuchs an der Fachoberschule<br />
Verwaltung und Rechtspflege eingestellt. Weiterhin konnte ein Auszubildender für den<br />
Beruf des Straßenwärters gewonnen werden. Neun Personen sind im Rahmen des<br />
Programms „Hilfe zur Arbeit“ befristet eingestellt worden.<br />
Die neuen Anwärter/innen und Auszubildenden des Jahres <strong>2002</strong> mit Landrat Albert Focke<br />
13
Rechtsangelegenheiten<br />
Allgemeine Rechtsangelegenheiten<br />
Der Rechtsbereich des Rechts- und Ordnungsamtes ist die zentrale juristische<br />
Verwaltungsstelle des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> für alle Rechtsbereiche. Darüber hinausgehend<br />
ist ein wesentlicher Bestandteil des Aufgabenbereichs des Rechtsamtes die<br />
vorprozessuale Rechtsberatung der Fachämter und die Mitwirkung bei Satzungen und<br />
Verträgen. Außerdem kommt die Beratung der Kommunen und ihrer Gesellschaften in<br />
vielfältigen Rechtsbereichen im Rahmen des gesetzlich zulässigen Umfangs hinzu.<br />
<strong>2002</strong> wurden aus den Vorjahren 33 Klageverfahren (31 Verfahren in der I. Instanz und 1<br />
Verfahren in der II. Instanz, 1 Verfahren in der III. Instanz) sowie 5 Antragsverfahren (I.<br />
Instanz) rechtskräftig entschieden.<br />
Im ersten Rechtszug waren an Neueingängen 128 (103) Klage- und Antragsverfahren zu<br />
verbuchen. Schwerpunkt waren in diesem Jahr die Verwaltungsstreitsachen. Hier sind<br />
insbesondere die Bereiche Asylrechtsverfahren und Ausländerrecht ( 40 [32] Verfahren),<br />
Bauordnungsrecht (25 [19] Verfahren) und Straßenverkehrsrecht ( 31 [17] Verfahren)<br />
hervorzuheben.<br />
Im zweiten Rechtszug waren insgesamt 26 Neueingänge zu verzeichnen, wovon 17 Verfahren<br />
als Beschwerdeverfahren und 9 als Berufungszulassungsverfahren geführt wurden. Ein<br />
Verfahren wurde in der III. Instanz abgewiesen.<br />
Der Bereich der Zivilklageverfahren hatte zwei Neueingänge zu verbuchen. Ein Verfahren<br />
wurde erstinstanzlich abgelehnt und befindet sich zur Zeit in Berufung. Die Entscheidung<br />
des zweiten Verfahrens steht noch aus.<br />
An Prozess- und Verfahrenskosten sind 21.358,01 € (12.587,70 €) entstanden. Die Differenz<br />
<strong>zum</strong> Vorjahr ergibt sich aus einem Klageverfahren im Personalbereich.<br />
Besondere Problembereiche<br />
Wie im Vorjahr waren auch <strong>2002</strong> das Baurecht, das Ausländerrecht und insbesondere das<br />
Straßenverkehrsrecht Verfahrensschwerpunkt der öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten.<br />
Fahrtenbuchanordnungen und das Fahren unter Drogen war dabei die Ursache für eine<br />
Vielzahl der Verfahren.<br />
Als weitere Besonderheit ist hervorzuheben, dass im Bereich der<br />
Verwaltungsrechtsstreitigkeiten in diesem Jahr 2 Neueingänge an Klageverfahren gegen<br />
14
Planfeststellungsverfahren wegen Radwegeneubau zu verbuchen sind. Diese Verfahren sind<br />
deshalb von besonderer Bedeutung, da der Radwegeneubau im Interesse der Allgemeinheit<br />
geschieht und auch häufig Fördermittel mit dem Radwegeneubau verbunden sind.<br />
Im Bereich der verwaltungsrechtlichen Klageverfahren ist weiterhin die hohe Zunahme an<br />
Verfahren in der zweiten Instanz auffällig. Diese resultiert daraus, dass die<br />
Verwaltungsgerichtsordnung wieder einmal geändert worden ist. Die zuvor eingeführten<br />
Zulassungsverfahren im Beschwerdebereich wurden abgeschafft. Außerdem wird in der<br />
Berufungsinstanz nahezu jedes Verfahren zugelassen. Dies war in der Vergangenheit<br />
nicht so, denn das Zulassungsverfahren sollte gerade verhindern, dass es zu einer<br />
verstärkten Zunahme von Klageverfahren in der zweiten Instanz kommt<br />
Landwirtschaftlicher Grundstücks- und Pachtverkehr<br />
Dem Wachstumszwang der Städte/Gemeinden bei der Schaffung und Sicherung von<br />
Arbeitsplätzen und der Wohnraumbeschaffung stehen Ansprüche der Landwirtschaft auf<br />
Erhalt, Sicherung und Verbesserung der Agrarstruktur entgegen.<br />
Der tägliche Flächenverbrauch für die vielfältigen kommunalen Aufgabenfelder findet<br />
zwangsläufig zu Lasten der Landwirtschaft statt. Ein wichtiges Regelungsinstrument für<br />
diesen Konfliktraum ist das Grundstücksverkehrsgesetz aus dem Jahre 1961, das<br />
bundeseinheitlich die Ansprüche auf eine Verbesserung der Agrarstruktur festgeschrieben hat:<br />
„Bauernland in Bauernhand“ – unter diesem vereinfachten Schlagwort findet die Kontrolle<br />
des landwirtschaftlichen Grundstücksverkehrs durch den dafür zuständigen Grundstücks-<br />
verkehrsausschuss statt.<br />
Die Aufgaben nach dem Grundstücksverkehrsgesetz/Pachtverkehrsgesetz nimmt der 5-<br />
köpfige Grundstücksverkehrsausschuss unter Vorsitz von Kreislandwirt Norbert Meyer wahr.<br />
Die Geschäftsführung des Ausschusses ist dem Rechtsamt zugeordnet. Der Ausschuss tagt in<br />
der Regel einmal im Monat.<br />
Dem Interessenausgleich zwischen den kommunalen Zukunftsaufgaben und den Ansprüchen<br />
der Landwirtschaft auf Verbesserung der Agrarstruktur kommt in der jüngsten Zeit eine<br />
immer stärker werdende Bedeutung zu. Einerseits sind die Zukunftsplanungen der Städte und<br />
Gemeinden zu ermöglichen, andererseits ist aber auch das rechtliche Instrument des<br />
Grundstücksverkehrsgesetzes zu benutzen, um die gesetzliche Aufgabe des<br />
Grundstücksverkehrsgesetzes zu erfüllen.<br />
15
Insbesondere die Lösung von Konfliktlagen <strong>beim</strong> Erwerb von landwirtschaftlichen<br />
Grundstücken für die Entwicklungsplanung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden<br />
nimmt in den Ausschussberatungen an Bedeutung zu.<br />
Der Grundstücksverkehrsausschuss beriet im Jahre <strong>2002</strong> in 11 (11) Sitzungen über 375<br />
(340) Anträge. Dem Ausschuss wurden 26 (16) Pachtverträge angezeigt. Im Rahmen der<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Mitwirkungspflicht bei Hofübergabesachen war der<br />
Grundstücksverkehrs-ausschuss bei 25 (20) landwirtschaftsgerichtlichen Verfahren<br />
beteiligt.<br />
Zentrale Bußgeldverwaltung<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gehört zu den wenigen Kommunen, die sich der Einrichtung einer<br />
zentralen Bußgeldstelle bedienen. Diese Tatsache ist den meisten Bürgerinnen und<br />
Bürgern leider nicht bekannt, weil fast jeder die „Bußgeldstelle“ mit Geschwindig-<br />
keitsüberschreitungen in Verbindung bringt. Die meisten Anzeigen beziehen sich zwar<br />
auf den Bereich der StVO und der StVZO, aber es werden von der zentralen<br />
Bußgeldstelle auch andere Ordnungswidrigkeiten verfolgt, die in den<br />
Zuständigkeitsbereich des LK <strong>Vechta</strong> fallen.<br />
Einführung eines bundeseinheitlichen Tatbestandskataloges<br />
Zum 01.11.<strong>2002</strong> konnte der bundeseinheitliche Tatbestandskatalog eingeführt werden.<br />
Dieser neue Katalog gilt für alle Bundesländer und sorgt für identische<br />
Tatbestandsnummern, die nun 6-stellig sind. Der bisherige Katalog war länderintern mit<br />
4-stelligen Tatbestandsnummern versehen.<br />
Der bundeseinheitliche Tatbestandskatalog befasst sich ausschließlich mit Verstößen<br />
gegen die Straßenverkehrsordnung, die Straßenverkehrszulassungsordnung, die<br />
Fahrerlaubnis-verordnung, das Straßenverkehrsgesetz, die Ferienreiseverordnung und die<br />
Verordnung über internationalen Kraftfahrzeugverkehr. Die Kurzfassung im DIN A 6<br />
Format umfasst 264 Seiten. Die Originalversion im DIN A 4 Format mit ca. 440 Seiten ist<br />
unter www.KBA.de im Internet abrufbar.<br />
16
Anzeigen<br />
Im abgelaufenen Jahr ist ein leichter Rückgang der Anzeigen zu verzeichnen. Die Ursache<br />
dafür könnte, neben den vielen technischen Umstellungen, in der Reduzierung der<br />
Geschwindigkeitskontrollen im Autobahnbereich (A 1) des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> liegen.<br />
Die Autobahn ist in diesem Bereich im Wesentlichen wieder hergestellt, so dass nur<br />
wenige Baustellenbereiche ausgewiesen waren, in denen eine Kontrolle stattfinden<br />
musste. Das Anzeigenaufkommen aus dem Bereich der Polizeiinspektion <strong>Vechta</strong> ist in<br />
etwa gleich geblieben.<br />
17
18<br />
Verkehrs-<br />
ordnungs-<br />
widrigkeiten<br />
Asylrecht Gefahrgut-<br />
vorschriften<br />
Abfallbe-<br />
seitigung<br />
Gaststätte<br />
Jugend-<br />
Schutz<br />
Verstöße<br />
gegen die<br />
Schulpflicht<br />
Verschie-<br />
denes<br />
Güterkraft-<br />
verkehr und<br />
Taxen<br />
Schwarzar-<br />
beit, HWO,<br />
GewO<br />
Lebens-<br />
mittelüber-<br />
wachung<br />
Bau-<br />
recht<br />
Pflegever-<br />
sicherung gesamt<br />
Bußgeldver-<br />
fahren<br />
13.799<br />
(19.179)<br />
29<br />
(25)<br />
24<br />
(23)<br />
117<br />
(75)<br />
33<br />
(13)<br />
104<br />
(74)<br />
140<br />
(94)<br />
122<br />
(136)<br />
48<br />
(15)<br />
82<br />
(84)<br />
120<br />
(102)<br />
38<br />
(29) (19.957<br />
Verwar-<br />
nungen<br />
15.327<br />
(17.575)<br />
0<br />
(0)<br />
0<br />
(1)<br />
0<br />
(0)<br />
1<br />
(0)<br />
0<br />
(0)<br />
12<br />
(2)<br />
34<br />
(53)<br />
0<br />
(1)<br />
0<br />
(1)<br />
0<br />
(0)<br />
1<br />
(0)<br />
(17.633)<br />
Isteinnahmen<br />
in EUR<br />
1.499.653<br />
(1.704.805)<br />
1.164<br />
(1.399)<br />
1.570<br />
(2.724)<br />
7.542<br />
(6.020)<br />
4.994<br />
(1.634)<br />
8.921<br />
(6.649)<br />
10,123<br />
(11.843)<br />
17.895<br />
(8.086)<br />
3.375<br />
(9.699)<br />
15.046<br />
(28.584)<br />
40.473<br />
(41.487)<br />
2.808<br />
(2.933)<br />
1.613.56<br />
4<br />
(1.825.869)<br />
Zahlungser-<br />
leichterungen<br />
451<br />
(248)<br />
16<br />
(13)<br />
0<br />
(0)<br />
6<br />
(5)<br />
2<br />
(1)<br />
6<br />
(12)<br />
13<br />
(3)<br />
0<br />
(0)<br />
4<br />
(5)<br />
1<br />
(0)<br />
2<br />
(4)<br />
1<br />
(0)<br />
502<br />
(291)<br />
Erzwingungs-<br />
haftanträge<br />
482<br />
(397)<br />
3<br />
(3)<br />
1<br />
(0)<br />
5<br />
(5)<br />
5<br />
(3)<br />
12<br />
(15)<br />
11<br />
(13)<br />
1<br />
(1)<br />
5<br />
(2)<br />
0<br />
(1)<br />
3<br />
(1)<br />
3<br />
(6)<br />
531<br />
(447)<br />
Einsprüche 1821<br />
(2.217)<br />
0<br />
(1)<br />
9<br />
(1)<br />
10<br />
(9)<br />
7<br />
(4)<br />
10<br />
(4)<br />
19<br />
(15)<br />
28<br />
(35)<br />
10<br />
(28)<br />
31<br />
(22)<br />
16<br />
(24)<br />
2<br />
(4)<br />
1.963<br />
(2.364)<br />
Einspruchs-<br />
rücknahmen<br />
811<br />
(719)<br />
0<br />
(2)<br />
2<br />
(1)<br />
1<br />
(0)<br />
2<br />
(0)<br />
1<br />
(0)<br />
3<br />
(7)<br />
11<br />
(8)<br />
1<br />
(1)<br />
8<br />
(3)<br />
9<br />
(4)<br />
2<br />
(0)<br />
851<br />
(745)<br />
Anhörungen 35.117*<br />
(47.462)<br />
29<br />
(15)<br />
15<br />
(10)<br />
52<br />
(31)<br />
27<br />
(7)<br />
108<br />
(73)<br />
138<br />
(71)<br />
157<br />
(144)<br />
39<br />
(129)<br />
61<br />
(38)<br />
129<br />
(98)<br />
39<br />
(28)<br />
35.911<br />
(48.106<br />
Kosten-<br />
Bescheide<br />
Sicherheitsleistungen<br />
Fälle Einnahme<br />
Fahrver-<br />
bote<br />
gesamt<br />
davon wegen<br />
Alkohol<br />
davon<br />
wegen<br />
Drogen<br />
*einschließlich Verwarnungen und erneuter Anhörungen<br />
Nur Verkehrs-<br />
ordnungs-<br />
widrigkeiten<br />
1.574<br />
(1.722)<br />
453<br />
(408)<br />
68.403<br />
(61.773)<br />
1.644<br />
(2.623)<br />
86<br />
(68)<br />
52<br />
(14)<br />
* Zahl in der Klammer = Wert vom Vorjahr
Sicherheit und Ordnung<br />
Ausländerwesen<br />
Im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr ist die Zahl der im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> lebenden Ausländer<br />
erneut geringfügig angestiegen. Während am 31.12.2001 im Kreisgebiet 8.406 Ausländer<br />
gemeldet waren, lebten Ende <strong>2002</strong> ca. 8475 Ausländer bei uns. Die Zahl der dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> vom Nds. Innenministerium zugewiesenen Asylbewerber hat sich im<br />
Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr kaum verändert.<br />
Im Bereich des Ausländerrechts hat es im Jahr <strong>2002</strong> wegen des geplanten<br />
Zuwanderungsgesetzes Schlagzeilen gegeben. Zum 01.01.2003 sollte ursprünglich das<br />
Zuwanderungsgesetz in Kraft treten. Jedoch ist dagegen Verfassungsklage erhoben<br />
worden und das Bundesverfassungsgericht hat am 18.12.<strong>2002</strong> entschieden, dass das<br />
Zuwanderungsgesetz nichtig ist. Damit trat das Gesetz nicht <strong>zum</strong> 01.01.2003 in Kraft.<br />
Für die Ausländerbehörden war diese Entscheidung von Vorteil, da aufgrund fehlender<br />
Verordnungen, die im Zusammenhang mit dem Zuwanderungsgesetz erforderlich<br />
gewesen wären, eine Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes in der Praxis nur schlecht<br />
möglich gewesen wäre. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob nicht in Kürze erneut über das<br />
Gesetz entschieden werden wird.<br />
Einbürgerungen<br />
173 Antragsteller wurden eingebürgert, 8 Anträge mussten abgelehnt und 69 Anträge<br />
mussten überwiegend aufgrund noch mangelhafter Kenntnisse der deutschen Sprache<br />
zurückgestellt werden.<br />
Jahr 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Anträge 297 345 566 286 302<br />
Einbürgerungen L 0 0 53 120 173<br />
Namensänderungen<br />
Das deutsche Namensrecht sieht eine Vielzahl von Möglichkeiten vor, einen Namen zu<br />
ändern.<br />
Sofern eine Änderung des bisherigen Vor- oder Familiennamens nicht nach den<br />
Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches ermöglicht werden kann, bleibt dem<br />
Antragsteller häufig nur die Möglichkeit der öffentlich-rechtlichen Namensänderung nach<br />
den Bestimmungen des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen.<br />
19
Eine Namensänderung kann jedoch nur erfolgen, wenn diese durch einen wichtigen<br />
Grund gerechtfertigt ist und das persönliche Interesse des Antragstellers an der<br />
Namensänderung dem öffentlichen Interesse an der Beibehaltung des überkommenen<br />
Namens überwiegt. Dieses ist in der Regel nur für anstößig bzw. lächerlich klingende<br />
Namen oder Sammelnamen, die zu Verwechslungen oder anderweitigen Problemen<br />
führen können, anzunehmen.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> hat sich die Zahl der Anträge wieder dem Niveau der Jahre 1999 und 2000<br />
angenähert.<br />
Namensänderungen 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Anträge 41 47 26 27 15 25<br />
Jagdwesen<br />
Es wurden für das Jagdjahr <strong>2002</strong>/03 insgesamt 1692 Jagdscheine (Stand 31.12.<strong>2002</strong>) neu<br />
erstellt oder verlängert. 932 Personen ( das entspricht 55,08 %) machten dabei von der in<br />
Niedersachsen erstmalig ab dem 01.04.<strong>2002</strong> bestehenden Möglichkeit Gebrauch, den<br />
Jagdschein gleich für 3 Jahre zu lösen.<br />
Hierdurch sind, da die Gebühr für den 3–Jahres–Jagdschein höher ist als die normale<br />
Jagdscheingebühr, im Haushaltsjahr <strong>2002</strong> höhere Gebühreneinnahmen als ursprünglich<br />
erwartet zu verzeichnen; jedoch hat dies für die nächsten Jahre auch einen<br />
Gebührenrückgang in gleichem Umfang zur Folge.<br />
Von den insgesamt 70 angemeldeten Teilnehmern an der Jägerprüfung haben 64 Personen<br />
die Prüfung bestanden.<br />
Gaststätten / Gewerberecht<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 112 Gaststättenerlaubnisse erteilt (einschließlich<br />
vorläufiger Erlaubnisse).<br />
Es wurden 36 Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet.<br />
Außerdem wurden 45 gewerberechtliche Erlaubnisse erteilt.<br />
Gefahrtier-Verordnung<br />
Nach der im Juli 2001 verabschiedeten Gefahrtier-Verordnung (GefTVO) war das Halten<br />
bestimmter Hunderassen grundsätzlich verboten, für weitere Hunderassen galt ein<br />
Maulkorb- und Leinenzwang. Ausnahmegenehmigungen waren jeweils möglich.<br />
20
Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 03.07.<strong>2002</strong> wurden wesentliche<br />
Teile der GefTVO für nichtig erklärt, was de facto zur Hinfälligkeit sämtlicher<br />
Regelungen der GefTVO, die sich auf das Halten und Führen von Hunden bezogen,<br />
führte.<br />
Mittlerweile liegt ein Entwurf der Landesregierung für ein Niedersächsisches<br />
Hundegesetz vor, das zwar weiterhin für vier Rassen eine Haltungsgenehmigungs- und<br />
Leinenpflicht, jedoch keine Maulkorbpflicht nach bestandenem Wesenstest sowie<br />
Erteilung einer Haltungsgenehmigung vorsieht. Für alle weiteren Hunde ist für den Fall,<br />
dass Anhaltspunkte für eine Gefährlichkeit vorliegen, eine Einzelfallprüfung hinsichtlich<br />
der Pflicht zur Ablegung eines Wesenstestes bzw. einer Leinen- und/oder<br />
Maulkorbpflicht vorgesehen.<br />
<strong>2002</strong> ausgestellte Genehmigungen nach der GefTVO:<br />
Haltungsgenehmigungen (§ 1) 1<br />
Maulkorbbefreiungen (§ 2) 2<br />
Feuerwehr<br />
Kreissicherheitsbeauftragter<br />
Neuer Kreissicherheitsbeauftragter für die Freiwilligen Feuerwehren des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Vechta</strong> ist der Kamerad Heinrich Südkamp, Freiwillige Feuerwehr Damme. Er löst den<br />
Kameraden Hubert Pille, Freiwillige Feuerwehr Langförden, ab, der dieses Amt 11 Jahre<br />
lang innehatte und es aus Altersgründen aufgeben musste.<br />
Kreisfeuerwehrbereitschaft<br />
Die Kreisfeuerwehrbereitschaft des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> war vom 24.08. bis 26.08.<strong>2002</strong><br />
im Rahmen des Einsatzes Elbehochwasser <strong>2002</strong> im <strong>Landkreis</strong> Lüchow Dannenberg im<br />
Einsatz.<br />
Insgesamt waren 119 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
mit 21 Fahrzeugen vor Ort in Pisselberg. Sie sicherten einen 1,5 km langen Bahndamm,<br />
der gleichzeitig als Damm für den Elbenebenfluss Jeelze fungiert, mittels Planen und<br />
Sandsäcken gegen einen drohenden Durchbruch.<br />
Am 07./08. September <strong>2002</strong> fand darüber hinaus die Übung „Cevus J“ der<br />
Kreisfeuerwehrbereitschaft <strong>Vechta</strong> in Brake im <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch statt. Hier galt es<br />
21
u.a. Menschen unter Atemschutz aus einem brennenden Schiff zu retten, eine<br />
Wasserversorgung über größere Entfernung aufzubauen sowie die Brandbekämpfung<br />
unter schwierigen Bedingungen zu üben.<br />
Einsatzleitstelle<br />
Im Rahmen eines Tages der offenen Tür stand allen interessierten Bürgerinnen und<br />
Bürgern am 12.10.<strong>2002</strong> die sanierte und modernisierte Einsatzleitstelle für eine<br />
Besichtigung unter fachkundiger Führung offen. Die rasante Entwicklung auf dem Gebiet<br />
der Datenverarbeitung und Telekommunikation und die damit verbundenen Vorteile<br />
(Schnelligkeit, bessere Bedienbarkeit und größerer Umfang an Möglichkeiten) führten<br />
dazu, dass die digitale Technik in der Einsatzleitstelle Einzug gehalten hat. Eine schnelle<br />
und effektive Alarmierung der Rettungskräfte <strong>zum</strong> Wohle aller ist damit gewährleistet.<br />
Die politischen Gremien des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> haben im Jahre <strong>2002</strong> beschlossen, die<br />
Funkversorgung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> durch Einrichtung einer Gleichwellen-<br />
funkversorgung zu erneuern. Die Umsetzung wird im Jahre 2003 erfolgen.<br />
Der langjährige Leiter der Einsatzleitstelle Hans Helms ist in den Ruhestand<br />
verabschiedet worden. Nachfolger ist seit dem 01.10.<strong>2002</strong> Alfred Dinkelmann.<br />
Einweihung der Einsatzleitstelle<br />
22
Aus- und Fortbildungen im Bereich des Feuerschutzes<br />
Auch im Jahre <strong>2002</strong> fanden wieder je 2 Grundausbildungs-, Maschinisten-, Sprechfunker-<br />
und Atemschutzgeräteträgerlehrgänge statt. Hieran nahmen Feuerwehrmänner und –<br />
frauen der freiwilligen Feuerwehren sowie Vertreter verschiedener Hilfsorganisationen<br />
teil. Darüber hinaus fanden für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren<br />
Weiterbildungsveranstaltungen <strong>zum</strong> Thema Retten und Bergen aus Pkws sowie dem<br />
Arbeiten mit dem Rauchhaus und der Schaumbox statt.<br />
Feuerwehrtechnische Zentrale – Beschaffungen<br />
Den Freiwilligen Feuerwehren steht nunmehr in der Feuerwehrtechnischen Zentrale u. a.<br />
eine Wärmebildkamera zu Verfügung. Diese knapp 20.000,00 € teure Anschaffung<br />
erleichtert den Feuerwehrleuten das Auffinden von Personen bei schwierigen<br />
Sichtverhältnissen wie Dunkelheit, Rauch oder Nebel.<br />
Rettungsdienst<br />
Der Rettungsdienst sowie der Krankentransport werden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> vom<br />
beauftragten Malteser – Hilfsdienst durchgeführt.<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> wurde erstmals ein landesweiter Vergleich des Rettungsdienstes<br />
vorgenommen. Aus diesem Kennzahlenvergleich ist ersichtlich, dass der Rettungsdienst<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> schnell, aber gleichzeitig auch kostengünstig betrieben wird. Die<br />
Entgelte für den Einsatz der Rettungsmittel wurden bereits seit Jahren nicht mehr<br />
verändert und konnten im Vergleich mit benachbarten Rettungsdiensten auf einem<br />
niedrigen Stand gehalten werden.<br />
Auch die Eintreffzeiten der Rettungsmittel, ob nun Rettungswagen, Notarzteinsatzwagen<br />
oder Babynotarztwagen, bewegen sich im Landesvergleich auf einem sehr guten Wert.<br />
Aufgaben nach dem PsychKG<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> sind 69 Personen nach den Regelungen des NpsychKG in die<br />
Landeskrankenhäuser Wehnen und Osnabrück auf Antrag des Ordnungsamtes mit<br />
Gerichtsbeschluss eingewiesen worden. Weitere 59 Personen sind vom Ordnungsamt des<br />
<strong>Landkreis</strong>es aufgesucht worden, um ein Einweisungsgespräch zu führen.<br />
Jeder Einweisung geht eine ärztliche Untersuchung voraus. Diese Untersuchungen<br />
werden überwiegend von niedergelassenen Ärzten aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
durchgeführt. Es wird ein Gutachten erstellt, welches Grundlage der vom Ordnungsamt<br />
23
eim Amtsgericht <strong>Vechta</strong> beantragten Gerichtsverhandlung zwecks Erlass eines<br />
Einweisungsbeschlusses ist.<br />
Straßenverkehr<br />
Nachschulungen und Verwarnungen<br />
Es wurden im Jahre <strong>2002</strong> insgesamt 184 Nachschulungen für Fahranfänger angeordnet.<br />
Hiermit wurde die im Vergleich zu den Vorjahren bereits erhöhte Anzahl aus den Jahren<br />
2000 mit 174 Anordnungen und 2001 mit 176 noch leicht übertroffen. Von diesen<br />
Anordnungen erfolgten fünf wegen begangener Alkoholdelikte.<br />
Die meisten Nachschulungen wurden wegen Überschreitung der zulässigen<br />
Höchstgeschwindigkeit, Vorfahrtsmissachtung und teilweise damit verbundener Unfälle<br />
angeordnet.<br />
Für insgesamt 79 Fahrerlaubnisinhaber wurde eine Teilnahme am Aufbauseminar für<br />
verkehrsauffällige Kraftfahrer angeordnet. Im Jahre 2001 waren es nur 63 Anordnungen.<br />
Gegen 349 Personen wurde wegen Erreichens von 8 oder mehr Punkten im<br />
Verkehrszentralregister (VZR) Verwarnungen ausgesprochen. Damit ging die Anzahl der<br />
Verwarnungen im Vergleich <strong>zum</strong> Jahre 2001 um 9 zurück.<br />
29 Personen musste wegen Nichtteilnahme am angeordneten Seminar bzw. Erreichens<br />
von 18 oder mehr Punkten im VZR die Fahrerlaubnis entzogen werden.<br />
Verkehrssicherung / Verkehrslenkung<br />
Die Anzahl der im Jahre <strong>2002</strong> zur Verkehrssicherung und Verkehrslenkung ergangenen<br />
Anordnungen ist auf 295 angestiegen (2001245 und 2000333).<br />
Führerscheinstelle<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> sind 191 (277) Personen als Drogenkonsumenten in Erscheinung getreten.<br />
Die Zahl derer, die nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis sind, wird immer höher. Von<br />
diesen Personen wird ein ärztliches Gutachten in Form einer Haaranalyse oder in Form<br />
von Drogenscreenings gefordert, wenn Sie die Erteilung einer Fahrerlaubnis beantragen.<br />
Ca. 90 Inhaber bzw. Bewerber um eine Fahrerlaubnis wurden aufgefordert, ein Gutachten<br />
auf der Grundlage einer Haaranalyse, Drogenscreenings oder ein medizinisch-<br />
psychologisches Gutachten beizubringen.<br />
24
10 Personen wurde aufgrund von Drogenkonsum die Fahrerlaubnis entzogen. Weitere 5<br />
Personen haben auf Ihre Fahrerlaubnis verzichtet, um eine kostenpflichtige Entziehung<br />
der Fahrerlaubnis zu vermeiden.<br />
Das Führen eines Pkw unter dem Einfluss von Cannabis (Marihuana und Haschisch)<br />
begründet Zweifel an der Kraftfahreignung des Fahrers. Werden andere Drogen<br />
nachgewiesen wie z.B. Amphetamine oder Kokain, wird die Fahrerlaubnis sofort<br />
entzogen.<br />
Führerscheinumtausch<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> wurden 1.885 Führerscheine in den neuen EU-Führerschein umgetauscht.<br />
Im Dezember erschien in der OV ein Artikel mit dem Hinweis, dass die Führerscheine der<br />
Klasse 3 bis <strong>zum</strong> Jahresende umgetauscht werden müssten. Diese Meldung war falsch,<br />
führte aber dazu, dass ca. 250 Personen ihren alten Führerschein umtauschten.<br />
Zulassungsstelle<br />
Nach dem Stande vom 01.01.<strong>2002</strong> waren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> insgesamt 99.163 (96.672)<br />
Kraftfahrzeuge einschließlich Anhänger zugelassen, davon waren 68.741 (67.264) Pkw.<br />
Es wurden 4.744 Neufahrzeuge (20015.714, 20005.878) zugelassen und 7.153<br />
Fahrzeuge aus fremden Zulassungsbezirken umgeschrieben (20018.651, 20008.446).<br />
6.285 Fahrzeuge wechselten im <strong>Landkreis</strong> den Besitzer (20018.153, 20008.246).<br />
25
Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung<br />
Tierseuchenbekämpfung<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> hat es in den Rinder-, Schweine-, Geflügel- und sonstigen Tierbeständen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> keine Ausbrüche von bedeutungsvollen, sich schnell ausbreitenden<br />
Tierseuchen (z.B. ESP, MKS, AK, Geflügelpest usw.) gegeben. Jedoch ist es auf Grund<br />
der hohen Tierbestände auch weiterhin unbedingt erforderlich, auf den Ausbruch von<br />
Tierseuchen personell, organisatorisch und technisch gut vorbereitet zu sein.<br />
Zur besseren Vorbereitung und Planung von Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung<br />
(sogenanntes Krisenmanagement zur Tierseuchenbekämpfung) wird in Niedersachsen in<br />
einer zentralen Arbeitsgruppe mit Vertretern der verschiedenen Veterinärbehörden ein<br />
„Tierseuchenbekämpfungshandbuch“ erarbeitet. Mitarbeiter des Veterinäramtes sind<br />
daran beteiligt.<br />
Aujeszky<br />
Nachdem im Jahre 2001 die AK-Impfungen eingestellt wurden, sind seit dem Jahr <strong>2002</strong><br />
keine vorbeugenden Impfungen gegen die Aujeszkysche Krankheit (AK) bei Schweinen<br />
mehr durchgeführt worden. In den Beständen wurden lediglich regelmäßige Unter-<br />
suchungen von Blutproben auf AK vorgenommen. Ein Ausbruch von AK konnte dabei<br />
nicht festgestellt werden.<br />
BSE<br />
Die Bekämpfung der Bovinen Spongiformen Encephalopathie (BSE) bei Rindern ist in<br />
Deutschland seit der ersten Feststellung im Jahre 2000 von herausragender, öffentlicher<br />
Bedeutung.<br />
Auch im Jahre <strong>2002</strong> wurden deshalb umfangreiche BSE-Untersuchungen bei allen<br />
Schlachtrindern mit einem Alter von über zwei Jahren und bei allen verendeten älteren<br />
Rindern durchgeführt. Ende des Jahres ist dann der erste Fall einer BSE-Feststellung bei<br />
einer älteren Kuh im <strong>Landkreis</strong> festgestellt worden; das Tier und einige weitere Tiere des<br />
Bestandes (Kohorte) wurden unverzüglich getötet und unschädlich beseitigt.<br />
Tbc<br />
Infolge der amtlichen Feststellung von Tuberkulose (Tbc; Mycobacteriumbovis-Infektion)<br />
in zwei Rinderbeständen im <strong>Landkreis</strong> Gifhorn (Niedersachsen) sind in einigen<br />
26
Kälbermastbetrieben im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, die Kälber aus diesen beiden betroffenen Be-<br />
trieben eingestallt hatten, entsprechende Untersuchungen vorgenommen worden. Eine<br />
Tbc-Erkrankung konnte hier bei keinem Kalb ermittelt werden.<br />
Tollwut<br />
Insgesamt wurden 14 im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> erlegte oder gefangene Füchse im Jahre <strong>2002</strong><br />
auf Tollwut untersucht. Da keine Erkrankung festgestellt wurde, ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Tollwut frei.<br />
Schweinepest<br />
In einigen östlichen und nördlichen Gebieten des Landes Niedersachsen ist in den letzten<br />
Jahren bei Wildschweinen Klassische Schweinepest (KSP; auch als Europäische<br />
Schweinepest [ESP] bezeichnet) festgestellt worden. Da in den letzten 5 Jahren im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> das Vorkommen von Wildschweinen zugenommen hat, ist die Gefahr<br />
einer Übertragung dieser Tierseuche auf die Hausschweinebestände weiter gewachsen. Im<br />
Jahre <strong>2002</strong> wurde deshalb eine Vielzahl von erlegten oder gefallenen Wildschweinen auf<br />
Schweinepest untersucht. Bis auf einen Fall waren alle untersuchten Wildschweine frei<br />
von KSP. In einer Untersuchung ist ein Verdacht auf Schweinepest geäußert worden, der<br />
jedoch auf Grund der Nichteignung der Probe für weitergehende Untersuchungen nicht<br />
widerlegt werden konnte.<br />
Mit der Kreisjägerschaft <strong>Vechta</strong> und allen Hegeringsleitern wurde dies besprochen und es<br />
sind sofort wirksame Maßnahmen eingeleitet worden. Zusätzlich wird durch den Kreis-<br />
landvolkverband <strong>Vechta</strong> e.V. und die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-<br />
Westdeutschland e.V. (ISN) seit November <strong>2002</strong> für jedes im <strong>Landkreis</strong> erlegte und auf<br />
KSP untersuchte Wildschwein eine Prämie von 50 € an den Erleger ausgezahlt.<br />
Überprüfung von Tierhaltungen<br />
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ca. 200 schweinehaltende Betriebe aufgrund der<br />
Schweinehaltungshygieneverordnung überprüft. Die dabei festgestellten Mängel wurden<br />
mit den Tierhaltern besprochen und deren Beseitigung gefordert.<br />
Eine mit der Schweinehaltungshygieneverordnung vorgegebene Anforderung zur<br />
Vermeidung einer Seucheneinschleppung und Seuchenverbreitung ist die Pflicht zur<br />
Einfriedung (Einzäunung) von Betrieben mit mehr als 700 Mastplätzen oder mit einer<br />
entsprechenden Sauenzahl. In diesen Betrieben waren bis <strong>zum</strong> 11. Juni <strong>2002</strong> (Ablauf der<br />
27
Übergangsfrist gemäß SchHaltHygV) die Stallanlagen einzäunen. Obwohl dies bereits<br />
seit Anfang des Jahres intensiv mit Landwirten, Verbänden, Tierärzten usw. besprochen<br />
worden ist und auch im Veterinäramt eine Vielzahl von Beratungsgesprächen (ca. 300<br />
Gespräch) mit Tierhaltern geführt wurden, konnten nicht alle betreffenden Betriebe die<br />
Einzäunung fertigstellen. Diesen Betrieben sind befristete Ausnahmegenehmigungen bis<br />
zur Fertigstellung der Einfriedung erteilt worden.<br />
Im Oktober <strong>2002</strong> kam es in einem kleineren Kälberstall und einem größeren Schweine-<br />
mastbestand zu einer Stallbesetzung durch die Tierschutzorganisation „Arche 2000“. In<br />
beiden Betrieben wurden teilweise erhebliche Mängel bei der Haltung von Tieren festge-<br />
stellt. Die anlässlich der Besetzungen angefertigten Videoaufzeichnungen wurden über<br />
einen privaten Fernsehsender ausgestrahlt.<br />
Im Dezember <strong>2002</strong> hat es nochmals ein Gespräch mit Vertretern dieser Organisation <strong>zum</strong><br />
Stand der Mängelbeseitigung in beiden Betrieben gegeben.<br />
Bei der Überprüfung des Tierarzneimitteleinsatzes in landwirtschaftlichen Betrieben im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist zunehmend eine bessere Dokumentation, d.h. eine detaillierte Auf-<br />
zeichnung der Anwendung von Arzneimitteln bei Tieren in das sogenannte „Bestands-<br />
buch“, festzustellen. Diese Aufzeichnungen und auch die tierärztlichen Abgabebelege<br />
sind wichtige Unterlagen für die Einführung des „Qualität + Sicherheit-Systems (Q+S)“<br />
in Betrieben mit Nutztierhaltung. Ziel dieser Bemühungen der Landwirtschaft sind eine<br />
Stärkung des Vertrauens der Verbraucher und eine Erhöhung der Sicherheit der tierischen<br />
Lebensmittel.<br />
Auch in Zukunft werden seitens des Amtes für Veterinärwesen und Lebensmittelüber-<br />
wachung die Überprüfungen in Nutztierhaltungen zur Einhaltung der tierseuchenrecht-<br />
lichen, tierschutzrechtlichen und arzneimittelrechtlichen Vorschriften durchgeführt.<br />
Nationaler Rückstandskontrollplan<br />
Seit 1989 wird in der EU ein Rückstandskontrollplan nach einheitlichen Kriterien<br />
durchgeführt. Die Umsetzung erfolgt in Deutschland durch den nationalen<br />
Rückstandskontrollplan. Rückstandskontrollen beinhalten die Untersuchung von Stoffen,<br />
die tierische Produkte für den menschlichen Verkehr <strong>zum</strong>indest bedenklich erscheinen<br />
lassen.<br />
Hier soll die illegale Anwendung von verbotenen oder nicht zugelassenen Stoffen bei den<br />
Tieren aufgedeckt werden, die nach der Schlachtung als Lebensmittel in den Verkehr<br />
gebracht werden.<br />
28
Die Probenahme erfolgt in den Erzeugerbetrieben und in den Schlachtbetrieben. Auch der<br />
Einsatz von zugelassenen Tierarzneimitteln wird hier kontrolliert. Es wurden 6.743<br />
Schweine, 707 Rinder und 129 Kälber untersucht. Eine Grenzwertüberschreitung wurde<br />
dabei nicht festgestellt.<br />
Lebensmittelüberwachung<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> haben die Mitarbeiter des Amtes für Veterinärwesen und Lebens-<br />
mittelüberwachung weiterhin regelmäßig Überprüfungen und Kontrollen sowie<br />
Beratungen in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben durchgeführt.<br />
Besonders zu erwähnen ist, dass im Rahmen der Konzentration der<br />
Lebensmittelüberwachung bei den <strong>Landkreis</strong>en die Zuständigkeit für die<br />
Lebensmittelüberwachung in Betrieben der Stadt <strong>Vechta</strong> auf den <strong>Landkreis</strong> übergegangen<br />
ist. Dadurch vergrößerte sich die Zahl kontrollpflichtiger Lebensmittelbetriebe um 320<br />
auf nunmehr 1260 Betriebe.<br />
Rückstandsüberwachung<br />
Neben den o.a. „Routineaufgaben“ waren im Jahre <strong>2002</strong> schwerpunktmäßig Aufgaben der<br />
Rückstandsüberwachung zu bearbeiten. Es handelte sich dabei um Probleme, die im<br />
Zusammenhang mit der Feststellung von Rückständen folgender, nicht erlaubter Stoffe in<br />
Lebensmitteln auftauchten:<br />
Chloramphenicol<br />
Chloramphenicol (CAP) ist ein Antibiotikum, das wegen seiner unerwünschten<br />
Nebenwirkungen seit 1994 in der Tiermedizin EU-weit verboten ist. Aus dem Jahr <strong>2002</strong><br />
sind 2 Fälle besonders erwähnenswert:<br />
Bei einem in den Niederlanden geschlachteten Kalb aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden<br />
durch ein privates Labor CAP-Spuren festgestellt.. Die Ermittlungen im Bestand sowie<br />
Beprobung von Kälbern führten zu keinem Nachweis von CAP. Vermutlich war eine aus<br />
Polen gelieferte Milchpulvercharge die Ursache.<br />
In Cuxhaven wurden mit CAP kontaminierte Garnelen aus den Niederlanden zu<br />
Fischmehl verarbeitet und Schweinefutter zugesetzt. Ein Schweinemastbetrieb im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurde mit dem angeblich kontaminierten Futter beliefert. Sowohl<br />
Futterproben wie Gewebeproben geschlachteter Schweine ergaben keinen Nachweis von<br />
CAP.<br />
29
Nitrofen<br />
Bei Nitrofen handelt es sich um ein nicht zugelassenes Pflanzenschutzmittel. Mit<br />
kontaminiertem Öko–Futterweizen und daraus hergestellten Futtermischungen wurden<br />
insgesamt 9 alternative Betriebe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> beliefert. Diese Betriebe wurden<br />
unmittelbar nach Bekanntwerden der Lieferungen vom <strong>Landkreis</strong> gesperrt.<br />
Im Einzelnen waren nachstehende Tierhaltungen betroffen:<br />
- Ein Junghennenaufzuchtbetrieb mit Bodenhaltung und eine Legehennenfarm mit<br />
Freilandhaltung mit insgesamt 27699 Tieren hatten möglicherweise kontaminiertes<br />
Futter erhalten. Die betroffene Tiere waren aber bereits in andere <strong>Landkreis</strong>e<br />
verbracht worden. Vorhandenes Futter war aufgebraucht.<br />
- 1 Betrieb mit Schweinehaltung: Die amtl. Futtermittelprobe wies 0,010 mg/Kg auf;<br />
bei vier geschlachteten Schweinen konnte kein Nitrofen nachgewiesen werden.<br />
- 2 Betriebe mit Putenmast in Auslaufhaltung (1500 Tiere): Futter-, Leber-, Fett- und<br />
Muskelproben wiesen keine Nitrofen–Rückstände auf.<br />
- 2 Betriebe mit Masthähnchen mit Auslauf (13.944 Tiere)<br />
In einem Betrieb waren Futtermittel- und Gewebeproben ohne Nachweis von<br />
Nitrofen.<br />
Im zweiten Betrieb wurde durch ein privates Labor Nitrofen nachgewiesen. Die<br />
Tötung des Bestandes folgte auf Antrag des Besitzers.<br />
- 1 Legehennenbetrieb in Freilandhaltung (800 Tiere):<br />
Die Beprobung von Fett-, Leber- und Muskelgewebe war negativ;. die kontaminierten<br />
Eier wurden über den <strong>Landkreis</strong> Diepholz entsorgt.<br />
Medroxyprogesteronazetat MPA<br />
MPA wird <strong>beim</strong> Menschen zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt und ist in der<br />
Tiermedizin bei Hunden und Schafen zugelassen.<br />
Anfang Juli <strong>2002</strong> informierte ein niederländischer Mäster das Veterinäramt über die<br />
Lieferung von Weizenquellwasser mit möglicher MPA Kontamination in seinen<br />
Schweinebestand.<br />
Sofort eingeleitete Untersuchungen des Weizenquellwassers ergaben Werte von 0,195<br />
und 0,239 mg/Kg. Nach negativen Befunden bei 21 probegeschlachteten Schweinen<br />
wurde der Bestand wieder freigegeben. Ein zweiter gesperrter Betrieb konnte nach<br />
entsprechenden Untersuchungen ebenfalls freigegeben werden.<br />
30
Nitrofuran<br />
Es handelt sich um ein Antibiotikum, das ähnlich wie bei dem Wirkstoff<br />
Chloramphenicol aufgrund seiner unerwünschten Nebenwirkungen EU-weit nicht mehr<br />
zur Behandlung von Lebensmittel liefernden Tieren zugelassen ist. Dieser Wirkstoff<br />
wurde im Jahre <strong>2002</strong> vereinzelt bei Grenzkontrollen in Geflügelfleischsendungen aus<br />
Drittländern nachgewiesen. Als Folge daraus wurde die allgemeine Untersuchungspflicht<br />
für Ware aus besagten Ländern in allen Grenzeinfuhrstellen der EU eingeführt.<br />
Belieferte Betriebe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden im Verlaufe des Geschehens vom Amt<br />
für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung dahingehend überprüft, dass sie nur<br />
unbedenkliche Produkte in den Verkehr brachten.<br />
Bei kritischen Erzeugnissen oder Anlieferungen wurden gezielte Untersuchungen<br />
veranlasst, erst nach Vorliegen negativer Befunde erfolgte eine Freigabe der Ware <strong>zum</strong><br />
Verkauf.<br />
Landwirtschaftlicher Betrieb mit Milchkuhhaltung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Tierhandel und Tierverkehr<br />
Der Handel mit landwirtschaftlichen Tieren aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in andere EU-Mit-<br />
gliedstaaten und aus diesen Ländern in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> war im Jahre <strong>2002</strong><br />
weiterhin sehr intensiv.<br />
31
Aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind im Jahre <strong>2002</strong> folgende Tiertransporte in andere EU-<br />
Staaten bzw. Drittländer amtstierärztlich untersucht und bescheinigt worden:<br />
176 Transporte mit Schweinen (gesamt: 28.791 Zucht-, Nutz- und Schlachtschweine)<br />
174 Transporte mit Rindern (gesamt: 7.609 Zucht-, Nutz- und Schlachtrinder)<br />
242 Transporte mit Geflügel (gesamt: 3.132.014 Stück Geflügel verschiedenster Art,<br />
insbesondere Schlachtgeflügel, Eintagsküken und Zuchtgeflügel)<br />
117 Pferdetransporte (gesamt: 543 Pferde, insbesondere Sport- und Zuchtpferde)<br />
14 Bruteiertransporte (gesamt: 692.640 Stück Bruteier).<br />
Im gleichen Zeitraum sind aus EU-Staaten bzw. Drittländern in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
nachfolgende Tiertransporte gelangt:<br />
1.102 Transporte mit Schweinen (gesamt: 487.717 Zucht-, Nutz- und Schlacht-<br />
schweine)<br />
8 Transporte mit Rindern (gesamt: 393 Kälber und andere Rinder)<br />
154 Transporte mit Geflügel (gesamt: 8.000 Stück Schlachtgeflügel, 4.555.385 Stück<br />
Eintagsküken und 33.498 Stück Nutzgeflügel)<br />
70 Pferdetransporte (gesamt: 136 Pferde, insbesondere Sport- und Zuchtpferde)<br />
30 Bruteiertransporte (gesamt: 658.560 Stück Bruteier)<br />
37 Transporte mit Tiersamen (gesamt: 1.855 Portionen Samen für Pferde, Rinder u.<br />
Schweine).<br />
Schlachtzahlen<br />
Die Schlachtzahlen in den drei EU-zugelassenen Schlachtbetrieben für Großtiere waren bei<br />
Rindern und Schweinen wie schon im Vorjahr leicht rückläufig.<br />
In den fünf EU-zugelassenen Geflügelschlachtbetrieben wurden bei den Schlachtzahlen für<br />
Jungmasthühner, Puten und Gänsen Zuwächse erzielt, die Zahlen bei den Enten waren leicht<br />
rückläufig.<br />
Detaillierte Übersichten über die Schlachtungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind auf den<br />
folgenden Seiten zusammengestellt.<br />
32
Geflügel-Lebenduntersuchungen im <strong>Landkreis</strong><br />
für Schlachtbetriebe<br />
außerhalb des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />
für das<br />
innergemeinschaft-<br />
liche Verbringen und<br />
den Export<br />
für Geflügelschlacht-<br />
betriebe im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> 1<br />
<strong>Vechta</strong><br />
Stück<br />
Jungmast-<br />
hühner<br />
Legehennen Puten Enten Gänse Summe<br />
7.737.164 3.085.364 841.680 257.564 11.921.771<br />
770.618 1.618.036 2.388.655<br />
13.095.832 280.136 177.760 21.561 13.575.289<br />
insgesamt: 21.603.614 4.703.400 1.121.816 435.324 21.561 27.885.715<br />
1 einschließlich Lebenduntersuchungen in den Schlachtbetrieben<br />
33
Anzahl<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
75.568<br />
28.147<br />
123.575<br />
26.156<br />
120.163<br />
Schlachtzahlen Rinder und Kälber<br />
20.821<br />
88.242<br />
18.576<br />
96.266<br />
128.364<br />
119.723<br />
12.172 10.754 10.774<br />
110.120<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Rinder 75.568 123.575 120.163 88.242 96.266 128.364 119.723 110.120<br />
Kälber 28.147 26.156 20.821 18.576 12.172 10.754 10.774 5.376<br />
Jahr<br />
5.376<br />
34
Anzahl<br />
1.400.000<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
200.000<br />
0<br />
1.184.544<br />
959.702<br />
931.812<br />
Schlachtzahlen Schweine<br />
1.099.014<br />
Jahr<br />
1.252.676<br />
1.261.442<br />
1.178.357 1.172.570<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Schweine 1.184.544 959.702 931.812 1.099.014 1.252.676 1.261.442 1.178.357 1.172.570<br />
35
Schlachtzahlen und -gewichte Jungmasthühner<br />
Hinweis: Im Jahre <strong>2002</strong> erhöhte sich das durchschnittliche Schlachtgewicht zu 2001 um ca. 50 gr. pro Jungmasthuhn<br />
Anzahl<br />
120.000.000<br />
60.000.000<br />
40.000.000<br />
20.000.000<br />
0<br />
105.460.411<br />
100.000.000<br />
85.887.637<br />
99.420.796<br />
96.606.762<br />
93.406.095<br />
91.074.186<br />
88.212.857<br />
85.765.527<br />
79.767.385<br />
81.538.049<br />
81.137.998<br />
80.000.000<br />
73.114.469<br />
76.291.315<br />
68.709.794<br />
Jahr<br />
110.523.061<br />
97.120.688<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Jungmasthühner Stück 68.709.794 73.114.469 76.291.315 81.137.998 85.765.527 91.074.186 96.606.762 97.120.688<br />
Jungmasthühner kg 79.767.385 81.538.049 85.887.637 88.212.857 93.406.095 99.420.796 105.460.411 110.523.061<br />
36
Anzahl<br />
25.000.000<br />
20.000.000<br />
15.000.000<br />
10.000.000<br />
5.000.000<br />
0<br />
17.317.166<br />
17.595.320<br />
Schlachtzahlen und -gewichte Puten<br />
16.857.192<br />
17.289.432<br />
17.881.314<br />
16.952.363<br />
18.037.831<br />
1.476.704 1.439.386 1.395.384 1.418.214 1.467.425 1.426.230 1.517.059 1.799.318<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Jahr<br />
19.880.139<br />
Puten Stück 1.476.704 1.439.386 1.395.384 1.418.214 1.467.425 1.426.230 1.517.059 1.799.318<br />
Puten kg 17.317.166 17.595.320 16.857.192 17.289.432 17.881.314 16.952.363 18.037.831 19.880.139<br />
37
Anzahl<br />
800.000<br />
700.000<br />
600.000<br />
500.000<br />
400.000<br />
300.000<br />
200.000<br />
100.000<br />
0<br />
113.778<br />
508.052<br />
290.038<br />
554.628<br />
Schlachtzahlen und -gewichte Enten<br />
569.585 561.513<br />
270.823 266.614 269.119<br />
548.821<br />
343.777<br />
661.184<br />
367.356<br />
706.533<br />
324.573<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Enten Stück 113.778 290.038 270.823 266.614 269.119 343.777 367.356 324.573<br />
Enten kg 508.052 554.628 569.585 561.513 548.821 661.184 706.533 639.696<br />
Jahr<br />
639.696<br />
38
Anzahl<br />
180.000<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
136.579<br />
111.695<br />
31.458 32.887 32.998<br />
Schlachtzahlen und -gewichte Gänse<br />
114.617 112.805<br />
24.108<br />
29.061<br />
130.306<br />
30.950<br />
134.688<br />
35.521<br />
154.580<br />
39.827<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Gänse Stück 31.458 32.887 32.998 24.108 29.061 30.950 35.521 39.827<br />
Gänse kg 136.579 111.695 114.617 112.805 130.306 134.688 154.580 156.942<br />
Jahr<br />
156.942<br />
39
Schlachtzahlen insgesamt<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> geschlachtet:<br />
Rotfleisch<br />
Stück<br />
Schweine 1.172.570<br />
Rinder 110.120<br />
Kälber 5.376<br />
Schafe 103<br />
Ziegen 11<br />
Pferde 0<br />
Weißfleisch<br />
Stück<br />
Hähnchen 97.120.688<br />
Puten 1.799.318<br />
Enten 324.573<br />
Gänse 39.827<br />
40
Bildung und Kultur<br />
Zuschüsse für das Bildungswesen<br />
Für die Musikschule des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> e. V. trägt der <strong>Landkreis</strong> 50 % der nicht<br />
durch Einnahmen gedeckten Kosten. Dies waren im abgelaufenen Haushaltsjahr<br />
322.000,00 €. Außerdem ist der Musikschule Lohne e. V. vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ein<br />
Zuschuss in Höhe von 62.000,00 € gewährt worden. Die Musikschule Romberg e. V.<br />
Dinklage erhielt einen Zuschuss in Höhe von 15.000,00 €, die Musikschule<br />
Neuenkirchen-Vörden e. V. bekam einen Zuschuss in Höhe von 4.500,00 €. Die<br />
Erwachsenenbildung-seinrichtungen im Kreisgebiet sind auch <strong>2002</strong> durch den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> gefördert worden und zwar mit einem Zuschuss von insgesamt 100.000,00 €.<br />
Die Schulen in freier Trägerschaft wurden vom <strong>Landkreis</strong> wie folgt unterstützt:<br />
a) Die Liebfrauenschule <strong>Vechta</strong> erhielt einen Zuschuss von 511.000,00 €.<br />
b) Das Kolleg St. Thomas in Füchtel erhielt einen Zuschuss von 320.000,00 €.<br />
c) Das Offizialat erhielt für die Ludgerus-Schule <strong>Vechta</strong> einen Zuschuss von 143.000,-<br />
€.<br />
d) An die Berufsbildenden Schulen der Schwestern Unserer Lieben Frau in <strong>Vechta</strong>-<br />
Marienhain ist <strong>2002</strong> ein laufender Zuschuss von 51.000,00 € gezahlt worden, ebenso<br />
ein einmaliger Zuschuss für die EDV-Beschaffungen von 15.000,00 €.<br />
e) Die Heimvolkshochschule in Stapelfeld erhielt wiederum einen Zuschuss von<br />
30.000,00 €.<br />
f) Die Fachhochschule und Berufsakademie „Oldenburger Münsterland“ mit Sitz in<br />
<strong>Vechta</strong> ist <strong>2002</strong> vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mit ca. 420.000,00 € unterstützt worden.<br />
Schülerbeförderung<br />
Für die Schülerbeförderung wurden im Jahr <strong>2002</strong> insgesamt 3 Mio. Euro ausgegeben. Es<br />
werden täglich ca. 6.000 Schülerinnen und Schüler zu den Schulen befördert.<br />
Kosten der kreiseigenen Schulen<br />
Für Bau- und Einrichtungsmaßnahmen bei den kreiseigenen Schulgebäuden hat der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> <strong>2002</strong> insgesamt 1,9 Mio. Euro investiert. Für die laufende Unterhaltung<br />
der kreiseigenen Schulen wurden rd. 2,5 Mio. Euro ausgegeben.<br />
Für das Gymnasium Damme wurden für neue naturwissenschaftliche Unterrichtsräume<br />
und die Erweiterung des Lehrerzimmers 560.000,-- € investiert. Bei den Berufsbildenden<br />
41
Schulen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> wurden für neue EDV, Maschinen und Geräte für den<br />
Unterricht insgesamt 177.000,-- € ausgegeben.<br />
Kostenbeteiligung an den Schulen der Städte und Gemeinden<br />
An den Bau- und Unterhaltungskosten der Schulen der Städte und Gemeinden hat sich der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mit 3,9 Mio. Euro beteiligt.<br />
Erziehungsgeld<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in 2.800 Fällen insgesamt 7,3 Mio. Euro Erzie-<br />
hungsgeld an die Eltern und Erziehungsberechtigten ausgezahlt.<br />
Ausbildungsförderung<br />
Nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> <strong>2002</strong><br />
für 270 Schülerinnen und Schüler etwa 1,1 Mio. Euro ausgezahlt.<br />
Kreismedienzentrum<br />
Der Medienverleih im Kreismedienzentrum wird von Schulen, Fachhochschulen, der<br />
Hochschule, der Erwachsenenbildung, Vereinen und Gruppen in Anspruch genommen. Es<br />
sind über 12.000 Medien aus allen Unterrichts- und Wissensgebieten vorhanden. Im<br />
abgelaufenen Jahr wurden 9.000 Leihvorgänge registriert, 5.500 Kunden besuchten das<br />
Kreismedienzentrum. Dabei wurde auch der Verleih von Mediengeräten sowie die<br />
entsprechende Technikberatung in Anspruch genommen. Auch <strong>2002</strong> wurden eigene<br />
Medien hergestellt, u. a. für die kulturellen Veranstaltungen im Kreishaus. Zu den<br />
besonders nachgefragten eigenen Produktionen gehörte der in Zusammenarbeit mit der<br />
Feuerwehrtechnischen Zentrale und der Liebfrauenschule <strong>Vechta</strong> hergestellte Lehrfilm<br />
„Die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz“, der sogar von der Londoner Feuerwehr<br />
angefordert wurde. Die Synchronisation erfolgte durch Lehrer und Schülerinnen der<br />
Liebfrauenschule.<br />
42
Kulturelle Veranstaltungen im Kreishaus <strong>Vechta</strong><br />
Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen fanden <strong>2002</strong> im Kreishaus <strong>Vechta</strong> statt. Viele<br />
Bürgerinnen und Bürger nutzten die Angebote der Kreisverwaltung.<br />
Ein Jazzkonzert mit dem Quartett „The East-West-Circle“ sorgte am 1. Februar dafür,<br />
dass „hochkarätige“ Musiker im Kreishaus aufspielten: Am Schlagzeug Billy Bontas,<br />
einer der Mitgründer des Quartetts und Musikschullehrer in <strong>Vechta</strong>, am Saxophon Adam<br />
Pieronczik, 1999 Künstler des Jahres in Polen, Mircea Tiberian, Professor für das Fach<br />
Jazz in Bukarest am Klavier und Jean-Louis Racinfosse, Kontrabass, der in der<br />
Musikszene zu den bekanntesten Bassisten Europas zählt. Der Besetzung entsprechend<br />
gingen die Zuhörer im Großen Sitzungssaal bei den jazzmusikalischen Darbietungen<br />
begeistert mit.<br />
Kompositionen, die speziell für Mandolinenorchester arrangiert worden sind, bot das<br />
Konzert mit dem Oldenburger Mandolinen-Orchester e. V. Unter der Leitung von Gertrud<br />
Gunkel, Musikschullehrerin der Kreismusikschule <strong>Vechta</strong>, gab das Orchester am 24.<br />
Februar ein stimmungsvolles Konzert. Die rund zwei Dutzend Mitwirkenden stellten ein<br />
ausgefeiltes Programm vor, mit dem das Können des Mandolinenorchesters nuancenreich<br />
unterstrichen worden ist.<br />
Arien und Lieder der heiteren Art brachte der Konzertabend mit Peter Uhlig, Bass, und<br />
Leta Henderson, Klavier. Die beiden Interpreten gastierten am 16. März <strong>zum</strong> ersten Mal<br />
im Kreishaus <strong>Vechta</strong>. „Gewürzt“ wurde der Konzertabend mit Lyrik und Prosa, die Peter<br />
Uhlig stimmungsvoll zwischen den Liedbeiträgen vorzutragen wusste. Kompositionen<br />
von Wolfgang Amadeus Mozart, Albert Lortzing und anderen wechselten ab mit Lyrik<br />
und Prosa von Wilhelm Busch bis Ignatz Ringelnatz. Viel Beifall belohnte die beiden<br />
Künstler im vollbesetzten Großen Sitzungssaal des Kreishauses.<br />
Das Konzert mit dem Duo „Wind & Strings“ - Marco Ehrhardt, Querflöte und Andreas<br />
Lieberg, Gitarre - erfreute ebenfalls zahlreiche interessierte Zuhörer. Die beiden<br />
studierten Musiker stellten ihr virtuoses Spiel bei Solis und gemeinsam vorgetragenen<br />
Musikstücken vor. Die eher selten zu hörende Instrumentenkombination Querflöte/Gitarre<br />
bot einen besonderen musikalischen Reiz, der vom Publikum im Großen Sitzungssaal<br />
begeistert angenommen wurde. Das Repertoire des Duos umfasst unter anderem<br />
43
earbeitete Musikstücke von alten Meistern wie Bach, Händel und Debussy, Volkstänze<br />
und auch moderne Kompositionen unter anderem von Astor Piazolla.<br />
Die Akkordeon-Ensembles „d´Accord“ und „Intrada“ gaben eine Kostprobe ihres<br />
Könnens bei einem Konzert am 26. Oktober im Kreishaus. „D`Accord“ gruppierte sich<br />
vor rund zwei Jahren und hat Ensemble-Mitglieder aus <strong>Vechta</strong> und Westertede. „Intrada“<br />
ist ein seit etwa zehn Jahren bestehendes Ensemble. Die fünf Mitglieder sind in der<br />
schleswig-holsteinisch/dänischen Grenzregion beheimatet. Beide Ensembles wurden<br />
bereits mit Auszeichnungen und Preisen für ihr hervorragendes Akkordeonspiel bedacht.<br />
Zu dem eigens für <strong>Vechta</strong> zusammengestellten Programm wurden schwungvolle neuere<br />
Musikstücke und klassische Kompositionen in Bearbeitung für Akkordeon einfühlsam<br />
gespielt. Durch das Programm führte Peter Zanetti. Er ist an der Kreismusikschule <strong>Vechta</strong><br />
tätig und Mitbegründer des hiesigen Akkordeon-Ensembles.<br />
Das erste Operetten- und Musicalkonzert fand am 23. November im Kreishaus <strong>Vechta</strong><br />
statt. Mit Anja-Katharina Wigger, Sopran, Franz Beering, Tenor, und Werner Lamm,<br />
Klavier, gastierten drei renommierte Interpreten im Großen Sitzungssaal. Unter dem<br />
Motto „Die lustige Witwe trifft Das Phantom der Oper“ wurden bekannte Arien und<br />
Lieder aus berühmten Operetten von Benatzky, Kalman, Lehar und Strauß vorgestellt.<br />
Weltbekannte Songs aus Musicals von Bernstein bis Webber brachten die Drei im<br />
zweiten Teil des abwechslungsreichen Programms. Etwa 300 Zuhörer erlebten an diesem<br />
Konzertabend einfühlsam, stimmungsvoll und schwungvoll gegebene Soli und Duette.<br />
Die Aussstellung „Kunst-Stücke“ entstand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe<br />
Kunsthandwerk Oldenburg e. V., zwei Künstlern aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Vom 17.<br />
November bis 1. Dezember wurden kunsthandwerkliche und künstlerische Arbeiten im<br />
Kreishaus <strong>Vechta</strong> vorgestellt. Rund 20 Aussteller – Meisterinnen, Meister,<br />
Designerinnen, Designer, Schmuckgestalter und die beiden Künstler Albert Bocklage und<br />
Ulrich Fox - beteiligten sich.<br />
Mit Martin Weitzmann gastierte <strong>zum</strong> dritten Mal in jährlicher Folge ein Märchenerzähler<br />
im Kreishaus. Fabeln, Sagen und märchenhafte vorweihnachtliche Geschichten brachte<br />
der Buchhändler aus Neuenkirchen seinen jungen Zuhörern bei der Veranstaltung am 7.<br />
Dezember nahe.<br />
44
Ausstellung „Bio- und Gentechnologie – Chancen und Risiken“<br />
Vom 6. August bis <strong>zum</strong> 27. September <strong>2002</strong> fand die große Jahresausstellung „Bio- und<br />
Gentechnologie – Chancen und Risiken“ im Kreishaus <strong>Vechta</strong> statt. Mit dieser<br />
Ausstellung hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in vielfältiger Weise auf Bio- und Gentechnologie<br />
aufmerksam gemacht und darüber hinaus ein breit gefächertes Informationsangebot<br />
unterbreitet. Den Kern der Ausstellung bildeten die Satellitenausstellung „Gen-Welten<br />
Ernährung“ der Nestle Fondation Alimentarium, Schweiz, und die Wanderausstellung<br />
„Gentechnik und Umweltschutz“ des Deutschen Museums, München. Von den<br />
heimischen Einrichtungen wurden Biotechnologische Methoden in der Kriminalistik, In-<br />
Vitro-Vermehrung bei Pflanzen, die Funktionsweise von Biogasanlagen, biologische<br />
Abwasserreinigung in Kläranlagen, Mischnebelverfahren zur Abluftbehandlung,<br />
biologisch abbaubare Kunststoffe, biotechnologische Verfahren der Lebensmittelanalye,<br />
Biotechnologie in der Rinderzucht, Futtermittel und Biotechnologie,<br />
Studienmöglichkeiten und Berufe in der Bio- und Gentechnologie vorgestellt<br />
Bio- und Gentechnologie im Foyer des Kreishauses<br />
45
Zur Bio- und Gentechnologie-Ausstellung ist eine Begleitbroschüre erschienen, die sich<br />
insbesondere an Schülerinnen und Schüler wendet. Studiendirektor Wolfgang<br />
Schulenberg verfasste maßgeblich die Texte der rund 70 Seiten umfassenden Broschüre.<br />
In ihr ist das enorme Spektrum der Bio- und Gentechnologie, ihre Ursprünge, ihre<br />
Anwendungsbereiche und Zukunftspotentiale informativ und allgemeinverständlich<br />
erläutert. Die Teilnehmer der Ausstellung „Bio- und Gentechnologie – Chancen und<br />
Risiken“ sind außerdem mit Fachbeiträgen in der Schrift berücksichtigt. Die<br />
Begleitbroschüre ist als Klassensatz den weiterführenden Schulen im Kreisgebiet<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt worden.<br />
Begleitend sind im Ausstellungszeitraum zahlreiche Veranstaltungen angeboten worden.<br />
An über 20 Terminen nutzten Interessierte die Möglichkeit, sich allgemein oder zu<br />
speziellen Themen über Bio- und Gentechnologie in Wort und Bild zu informieren.<br />
Insbesondere Schulklassen der Gymnasien und der Realschulen im Kreis <strong>Vechta</strong><br />
besuchten die Ausstellung. Interesse fand die Ausstellung ebenfalls bei hiesigen<br />
Berufsbildenden Schulen. Selbst von auswärts reisten Schulklassen an, um sich im<br />
Kreishaus die Ausstellung anzuschauen. Insgesamt wurden über 1500 Besucher aus nah<br />
und fern gezählt, rund 35 Schulkassen strömten in die Ausstellung. Das Thema Bio- und<br />
Gentechnologie wird aber wohl weitaus mehr Personen näher gebracht worden sein, da<br />
von den beteiligten Ausstellern intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben worden ist.<br />
Außerdem machten die örtlichen und überörtlichen Zeitungen sowie Berichte in weiteren<br />
Medien auf die Präsentation im Kreishaus <strong>Vechta</strong> aufmerksam.<br />
Romberg-Konzert im Kreishaus und Neu-Edition<br />
Ein durchgängig positives Echo fand auch in diesem Jahr das Romberg-Konzert im<br />
Kreishaus <strong>Vechta</strong>. Das Oratorium „Der Messias“ nach der Dichtung „Messias“ von<br />
Friedrich Gottlieb Klopstock und die „Messe B-Dur“ erklangen erstmals nach wohl über<br />
zwei Jahrhunderten wieder. Rund 400 Zuhörer kamen am 9. November in das Kreishaus,<br />
um fast in Vergessenheit geratene Romberg-Werke bei einer Uraufführung zu hören.<br />
Mit diesem Konzert konnten erneut Werke des in <strong>Vechta</strong> geborenen Komponisten<br />
Andreas Jakob Romberg (1767 – 1821) der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht<br />
werden, die zuvor von Prof. Dr. Karlheinz Höfer musikwissenschaftlich aufgearbeitet<br />
worden waren. Das Romberg-Werk „Der Messias“ ist etwa 200 Jahre alt (Hamburg<br />
1802), die „Messe B-Dur“ datiert aus dem Jahre 1787. Nach der Romberg-Forschung<br />
zählt die Messe somit zu den relativ frühen klassischen Kompositionen des zu seinen<br />
46
Lebzeiten hochgeachteten Musikers und Komponisten. Beide aufgeführten Werke sind für<br />
Soli, Chor und Orchester komponiert.<br />
Romberg-Konzert im Foyer des Kreishauses<br />
Die Leitung des Konzertes hatte der Musikwissenschaftler Karlheinz Höfer. Mitwirkende<br />
waren: Beate Stanko, Sopran, Christine Lichtenberg, Mezzosopran, Günter Thiele, Tenor,<br />
Knut Schoch, Tenor, Klaus G. Werner. Bariton, Martin Schneider, Bass, das junge<br />
Romberg-Orchester und das Collegium vocale <strong>Vechta</strong>.<br />
Die Veranstaltung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunst,<br />
Musik und Literatur der Hochschule <strong>Vechta</strong> und der Andreas-Romberg-Gesellschaft<br />
<strong>Vechta</strong> e.V. wurde von der Landessparkasse zu Oldenburg und durch den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> gefördert.<br />
Kurz vor dem Kreishaus-Konzert konnte von der Romberg-Forschung eine Neuedition<br />
vorgestellt werden. Erschienen ist im Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven, der zweite<br />
Romberg-Denkmalband einer Reihe, die im Laufe der Jahre insgesamt 16 Editionen<br />
(Orchesterwerke, Chorwerke, Kammermusik) umfassen soll. Prof. Karlheinz Höfer, der<br />
47
wieder in Zusammenarbeit mit Dr. Klaus G. Werner die diesjährige Edition vorbereitete,<br />
legte die Partitur zur „Messe B-Dur“ vor.<br />
Die Romberg-Neuedition des Jahres <strong>2002</strong> wurde vom Hochschulrat der Hochschule<br />
<strong>Vechta</strong>, von der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und vom<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gefördert.<br />
48
Soziales<br />
Im Sozialamt des <strong>Landkreis</strong>es blickt man auf ein gutes Jahr zurück. Die veranschlagten<br />
Haushaltsmittel reichten nicht nur aus, um die Aufgaben zu erfüllen, sondern es waren<br />
sogar Einsparungen möglich. Dieses ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die<br />
Anzahl der Sozialhilfeempfänger im <strong>Landkreis</strong>, die Hilfe <strong>zum</strong> Lebensunterhalt beziehen,<br />
zurückgegangen ist. Waren am 31.12.2001 noch 3.112 Personen im Sozialhilfebezug, so<br />
waren es am 30.09.<strong>2002</strong> nur noch 2.855 Personen. Die Grenze von 3.000 Sozialhilfe-<br />
empfängern ist somit seit Jahren erstmalig wieder unterschritten worden.<br />
Gründe hierfür sind <strong>zum</strong> einen die vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote, aber auch<br />
die erfolgreiche Arbeit des „Sachgebiets Hilfe zur Arbeit“ sowie die Einrichtung des<br />
Jugendbüros am 01.08.<strong>2002</strong>.<br />
„Hilfe zur Arbeit“<br />
Im Vordergrund der „Hilfe zur Arbeit“ steht die Forderung an die Sozialhilfeempfänger,<br />
durch eigene Arbeitsaufnahme den Lebensunterhalt sicherzustellen.<br />
Zunächst wurde ab dem 01.10.1998 eine Vermittlungsdatei aufgebaut, in der derzeit<br />
3.069 Personen registriert sind. Aufgrund der eingeholten Informationen über die<br />
Hilfeempfänger war dann eine zielgerichtete Vermittlung besser möglich. Durch den<br />
engen Kontakt zu den Hilfeempfängern konnte auch vermieden werden, dass sie sich in<br />
der Sozialhilfe „einrichten“.<br />
Folgende Zahlen verdeutlichen die Erfolge des Projektes:<br />
694 neu geschaffene Beschäftigungsverhältnisse<br />
123 Vermittlungen zur beruflichen Eingliederung junger Menschen<br />
650 Heranziehungen im Jahresdurchschnitt zu gemeinnütziger Arbeit durch die<br />
Gemeinden<br />
90 % der vermittelten Personen wurden nach bisherigen Erhebungen nicht wieder als<br />
Sozialhilfeempfänger registriert<br />
Den Nebeneffekt dieser Vermittlungstätigkeit machen folgende Zahlen deutlich:<br />
448 Sozialhilfekürzungen wegen fehlender Mitwirkung<br />
220 Leistungskürzungen wegen Arbeitsverweigerung<br />
90 Leistungseinstellungen wegen Arbeitsverweigerung<br />
70 Personen haben den Sozialhilfeantrag zurückgenommen<br />
49
Tabelle 1<br />
Statistik zur Vermittlungsdatei<br />
(Stand 31.12.<strong>2002</strong>)<br />
Insgesamt erfasste Personen 3.069<br />
Davon:<br />
- Frauen 1.750<br />
- Männer 1.319<br />
- ledig 854<br />
- verheiratet 1.159<br />
- eheähnliche Gemeinschaft 197<br />
- getrennt lebend 390<br />
- geschieden 423<br />
- verwitwet 46<br />
Personen mit Kindern 1.883<br />
Davon:<br />
- 3 Kinder und mehr 611<br />
- alleinerziehend 809<br />
Tabelle 2<br />
Erfasst, aber momentan nicht aktuell im Sozialhilfebezug 1.845<br />
Somit verbleibende grundsätzlich vermittelbare Personen 1.224<br />
Davon: **<br />
- mit Vermittlungshemmnissen (gesundheitliche Einschränkung) 457<br />
- ohne Führerschein (mangelnde Mobilität) 677<br />
- Ausländer / Aussiedler mit Sprachproblemen 311<br />
- alleinerziehend (Problematik Kinderbetreuung) 467<br />
- ohne Schulabschluss 247<br />
- ohne Berufsabschluss 296<br />
**Bei den in Tabelle 2 aufgeführten Merkmalen handelt es sich um Kriterien, die eine Vermittlung<br />
erschweren, aber nicht automatisch unmöglich machen. Grundsätzlich ist zunächst von einer<br />
Arbeitsfähigkeit dieser Hilfeempfänger auszugehen. Zu berücksichtigen ist, dass eine Vermittlung<br />
selbstverständlich höheren Aufwand erfordert, wenn vermittlungshemmende Merkmale zu beseitigen sind.<br />
50
Vorbereitungen<br />
Statistik über die Vermittlungsarbeit im Bereich “Hilfe zur Arbeit”<br />
(01.01.<strong>2002</strong> – 31.12.<strong>2002</strong>)<br />
Berichtszeitraum Projektzeitraum*<br />
1. angeschriebene Personen Ca. 550 ca. 3.700<br />
2. EDV – erfasste Personen 470 3.069<br />
3. Sozialhilfe-Kürzung bei fehlender Rückantwort 51 473<br />
4. Durchgeführte Klientengespräche 500 ca. 3.100<br />
*Projektzeitraum: 01.10.1998 –30.11.2001<br />
Vermittlungen<br />
Neu geschaffene Beschäftigungsverhältnisse 132 694<br />
Davon:<br />
a) Einzelmaßnahmen 91 501<br />
b) Projektmaßnahmen 36 193<br />
c) Männer 43 331<br />
d) Frauen 89 363<br />
e) bei gemeinnützigen Arbeitgebern** 57 246<br />
f) bei privaten Arbeitgebern** 34 205<br />
g) abgebrochene Maßnahmen 7 48<br />
h) Abbruch wegen eines anderen Arbeitsplatzes 1 12<br />
** Projektteilnehmer sind in diesen Angaben nicht enthalten. Sie werden aus der Maßnahme in Praktika<br />
vermittelt, wobei ca. 80 % der Praktika bei privaten Arbeitgebern stattfinden.<br />
Jugendbüro (seit 01.08.<strong>2002</strong>) 59 59<br />
Besondere Vermittlungstätigkeiten<br />
Vermittlung zur RAN – Stelle*** 14 123<br />
*** Regionale Arbeitsstelle zur beruflichen Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen<br />
Berufliche Perspektive durch Hilfe zur Arbeit<br />
Vermittlung HzA, RAN-Stelle, Jugendbüro 205 876<br />
51
Jugendbüro<br />
Seit dem 01.08.<strong>2002</strong> ist ein sogenanntes Jugendbüro mit finanzieller Unterstützung des<br />
Landes und des Arbeitsamtes <strong>Vechta</strong> im <strong>Landkreis</strong> eingerichtet worden. Personen<br />
zwischen 18 und 27 Jahren, die erstmalig einen Sozialhilfeantrag stellen, werden direkt<br />
an das Jugendbüro vermittelt. Hier wird sofort ein Arbeitsangebot gemacht. Damit entfällt<br />
eine Sozialhilfegewährung. In den ersten 3 Monaten der Tätigkeit wurde von 51<br />
Jugendlichen 41 Personen ein Arbeitsangebot gemacht. 7 Personen waren nicht<br />
erschienen und 3 Personen waren nicht vermittelbar.<br />
Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong><br />
Die Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> (Pflege-, Behinderteneinrichtungen, ambulante Dienste)<br />
waren ebenfalls nicht untätig. Es sind verschiedene Modernisierungsmaßnahmen oder<br />
Neubauten durchgeführt worden. Die Einrichtungen stellen sich auch den neuen<br />
Herausforderungen in der Betreuung besonderer Personengruppen. Zu nennen ist hier<br />
insbesondere die Inbetriebnahme des „Haus Arche“ <strong>beim</strong> Hedwigstift <strong>Vechta</strong> für<br />
Demenzerkrankte. Dabei handelt es sich um die erste Einrichtung dieser Art im<br />
<strong>Landkreis</strong>, obwohl sich die übrigen Pflegeeinrichtungen auch um Demenzerkrankte<br />
kümmern.<br />
Ausblick<br />
Mit einiger Sorge muss aber auf das Jahr 2003 geblickt werden. Hier kommen neue<br />
Aufgaben und Probleme auf die Sozialämter zu, deren Auswirkungen noch nicht absehbar<br />
sind. Zu nennen sind u. a.:<br />
Grundsicherungsgesetz<br />
Das neue Gesetz gilt für Personen über 65 Jahre und erwerbsunfähige Personen ab 18<br />
Jahre. Es wird einen erheblichen Verwaltungsaufwand erzeugen, während der Nutzen für<br />
die Antragsberechtigten nicht absehbar ist. Zumindest die in Einrichtungen<br />
untergebrachten Personen erhalten eventuell Leistungen nach dem<br />
Grundsicherungsgesetz, welche voll bei der Heimunterbringung als Einkommen<br />
einzusetzen sind. Daneben stellt sich die Frage, ob Bund und Land auch tatsächlich die<br />
zusätzlichen Kosten für die Umsetzung des Gesetzes erstatten oder die <strong>Landkreis</strong>e wieder<br />
erheblich mitfinanzieren müssen.<br />
52
Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe<br />
Hier gibt es noch keine klaren Aussagen des Bundes. Es liegen offensichtlich<br />
Überlegungen oder bereits Gesetzesentwürfe vor, diese Aufgabe den Arbeitsämtern zu<br />
übertragen. Die erfolgreiche Praxis der <strong>Landkreis</strong>e („Hilfe zur Arbeit“) wird damit<br />
beeinträchtigt oder sogar abgeschafft. Nach der entzogenen kommunalen Zuständigkeit<br />
werden die kommunalen Mittel wohl für die „Aufgabenübertragung“ an den Bund (die<br />
Arbeitsverwaltung) transferiert werden müssen.<br />
Konzeption von Einrichtungen<br />
Die Platzkapazitäten der Einrichtungen, insbesondere der Behinderteneinrichtungen, sind<br />
ausgelastet. Neue Einrichtungen sind zu planen und zu schaffen, z.B. eineWerkstatt für<br />
Behinderte, Wohnheime für Behinderte. Erhebliche Anstrengungen sind erforderlich, um<br />
die Finanzierung sicherzustellen. Das gilt insbesondere für die laufenden Kosten für die<br />
Benutzer der Einrichtungen.<br />
53
Jugend<br />
Arbeit des Jugendhilfeausschusses<br />
Im Februar <strong>2002</strong> fand die 1. Sitzung des Jugendhilfeausschusses nach den Neuwahlen<br />
statt. Die 2. Sitzung erfolgte nach der Sommerpause im Jugend- und Freizeitzentrum am<br />
Dümmer. Themen waren u. a. die Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplanes und die<br />
institutionellen Betreuungsmöglichkeiten von Kindern sowie die Förderung freier Träger<br />
der Jugendhilfe.<br />
Beherrschendes Thema bei allen Entscheidungen und Debatten der Ausschussmitglieder<br />
waren die steigenden Jugendhilfeleistungen (siehe Grafik über Zuschussbedarf und<br />
Fallentwicklungen seit 1996).<br />
Fragen zur Förderung von Maßnahmen, die Eltern bei der Erziehung unterstützen sollen<br />
und Benachteiligungen von jungen Menschen abbauen sollen, wurden ausführlich<br />
beraten, so die Einrichtung eines Jugendbüros, Zuschüsse zu Jugendwerkstätten und<br />
Zuschüsse für eine Beratungsstelle für Ehe, Familie und Lebensfragen. Außerdem<br />
entschied der Ausschuss in 13 Widerspruchsachen des Jugendamtes.<br />
Unterhaltsbeistandschaften, Beurkundungen<br />
Auch das Jahr <strong>2002</strong> brachte neue Gesetze für die Reform des Kindschaftsrechtes. Durch<br />
das "Gesetz zur weiteren Verbesserungen von Kinderrechten (Kinderrechtsverbes-<br />
serungsgesetz)" vom 05.04.<strong>2002</strong> besteht nunmehr auch die Möglichkeiten, die<br />
Beistandschaft des Jugendamtes zu beantragen, wenn die elterliche Sorge für das Kind<br />
beiden Eltern gemeinsam zusteht. Der Antrag ist von dem Elternteil zu stellen, in dessen<br />
Obhut sich das Kind befindet. Bedingt durch diese Gesetzesänderung werden nun auch<br />
verstärkt Beistandschaften für sogenannte "Scheidungskinder" beantragt. Da die<br />
finanziellen Verhältnisse in den Scheidungsfällen oft sehr stark belastet sind, bereitet eine<br />
Beistandschaft den Sachbearbeitern viel Arbeit. Die Beistände haben Kindsunterhalt zu<br />
berechnen und rechtlich durchzusetzen mit allen notwendigen Rechtsverfahren vor den<br />
Zivilgerichten.<br />
Die Unterhaltsbeistände des Jugendamtes sind in <strong>2002</strong> insgesamt in 997 Beistandsfällen<br />
freiwillig in Anspruch genommen worden. Die beigetriebenen Unterhaltsleistungen der<br />
Mündel stiegen gegenüber dem Jahr 2001 um 75.621,00 € auf nunmehr 1.057.607,00 €.<br />
54
Beurkundungen hatten die Beistände, die auch gleichzeitig Urkundsbeamte sind, in<br />
insgesamt 315 Fällen durchzuführen. 266 mal waren Vaterschaften und Unterhalts-<br />
verpflichtungen zu beurkunden und 49 mal beantragten die Kindeseltern die Beurkundung<br />
der gemeinsamen elterlichen Sorge für das Kind.<br />
In 175 Fällen (2001 nur 11 Fälle) wurden Personen gemäß § 18 KJHG bei der Trennung<br />
<strong>zum</strong> Unterhalt der Kinder beraten und unterstützt. 13 mal traten Beistände bei<br />
minderjährigen Müttern mit der Personen- und Vermögenssorge für Kinder als<br />
gesetzlicher Vormund bei.<br />
In Fällen, in denen von den unterhaltspflichtigen Kindesvätern kein Unterhalt zu<br />
bekommen war, konnte Unterhaltsvorschuss beantragt werden. In 599 laufenden<br />
Zahlfällen waren Unterhaltsvorschüsse zu leisten. Insgesamt sind im Berichtsjahr 393<br />
Neuanträge auf Zahlungen aus der Unterhaltsvorschusskasse gestellt worden. Die Anzahl<br />
der eingestellten Fälle stieg von 278 auf 290. Bei einem Bestand von 1.496 Zahl- und<br />
Rückforderungsfällen (Vorjahr 1.422) wurden über 890.000 € an Bundes- und<br />
Landesmitteln ausgegeben und 241.000 € wieder vereinnahmt.<br />
Seit dem 01.01.<strong>2002</strong> wird der <strong>Landkreis</strong> aufgrund einer Gesetzesänderung mit 20 % an<br />
den einzusetzenden Geldern aus seinem Haushalt belastet. Gleichzeitig verbleiben 30 %<br />
der wieder vereinnahmten Rückflüsse <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong>. Dies bedeutet eine zusätzliche<br />
Ausgabe in Höhe von ca. 22.500 € für den <strong>Landkreis</strong>.<br />
Kindergartenplätze und Elternbeiträge<br />
Nach der Kindergartenbedarfsplanung des <strong>Landkreis</strong>es nahmen in <strong>2002</strong> in 47<br />
Kindergärten insgesamt 4.747 von 5.379 Kindern einen Platz in Anspruch. Dies<br />
entspricht 88,25 %. In 4.423 Plätzen wurde der Rechtsanspruch erfüllt, die 324 übrigen<br />
Kinder nahmen freiwillig kürzere Betreuungszeiten in Anspruch.<br />
In allen Städten und Gemeinden bestand die Möglichkeit zur integrativen Erziehung<br />
behinderter und nicht behinderter Kinder. In vier Sonderkindergärten - in <strong>Vechta</strong>, Bakum<br />
Dinklage und Steinfeld - bestand die Möglichkeit zur heilpädagogischen Betreuung in<br />
Kindergärten. Dem Platzangebot standen aus drei Jahrgängen 5.371 Geburten gegenüber.<br />
Zurzeit entwickeln sich weitere integrative Erziehungsgruppen in den Kindergärten.<br />
Finanz- und sozial schwache Familien und Alleinerziehende beantragten auch im Jahr<br />
<strong>2002</strong> die Übernahme der Elternbeiträge <strong>zum</strong> Besuch der Kindergärten. 496 Anträge<br />
55
wurden gestellt. Während 2001 für diese Elternbeiträge noch 620.000 DM (317.000,96.<br />
€) aufzuwenden waren, sind für das Jahr <strong>2002</strong> noch 317.100 € veranschlagt worden.<br />
Jugendgerichtshilfe<br />
Die Jugendgerichtshilfe wirkt an Straf- und Ermittlungsverfahren mit. Die Tätigkeit ist<br />
gerichtsbezogen. Sie erfolgt aber gleichwohl nach sozialpädagogischen Hand-<br />
lungsprinzipien.<br />
Die Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe waren in 475 Verfahren beteiligt (2001 = 355). In<br />
101 Fällen wurde die Jugendgerichtshilfe an den sogenannten Diversionsverfahren<br />
beteiligt. In 2001 erfolgte eine Beteiligung in 147 Fällen. Dabei handelt sich um<br />
Ermittlungsverfahren, die ohne Hauptverhandlung nach Erfüllung von Auflagen und<br />
Weisungen, Täter-Opfer-Ausgleich und Schadenswiedergutmachung eingestellt werden.<br />
Auffällig ist im Jahr <strong>2002</strong> wiederum, dass sehr viele Straftaten unter dem Einfluss von<br />
Alkohol bzw. Drogen geschahen.<br />
Im Sommer <strong>2002</strong> konnten 22 Jugendliche und Heranwachsende den Sozialen<br />
Trainingskurs beenden. Bis zu 20 Jugendliche bzw. Heranwachsende können in die<br />
begonnenen Kurse in <strong>Vechta</strong> und Damme aufgenommen werden. 10 Jugendliche erhielten<br />
im Jahr <strong>2002</strong> eine Einzelbetreuung. Das Nachbetreuungsangebot in einer Sport- und<br />
Freizeitgruppe wurde regelmäßig von 10 bis 15 Jugendlichen wahrgenommen. In den<br />
Wintermonaten nahmen bis zu 25 Jugendliche daran teil. Die Durchführung der<br />
ambulanten Maßnahmen erfolgt auch mit einem freien Träger.<br />
198 Jugendliche/Heranwachsende hatten gemeinnützige Arbeit in Bußgeld-, Ermittlungs-<br />
und Strafverfahren zu verrichten. Hierbei wurden 5800 Stunden geleistet. Die Zuweisung<br />
dieser Arbeit war nur möglich durch die Bereitschaft vieler Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong>, daran mitzuwirken.<br />
In 9 Verfahren wurde versucht dieses durch einen Vergleich zwischen Täter und Opfer<br />
unter Beteiligung der Jugendgerichtshilfe zu Ende zu bringen. In Zusammenarbeit mit der<br />
Kreisverkehrswacht wurden für 69 Teilnehmer Verkehrserziehungskurse durchgeführt. In<br />
2001 lag die Teilnehmerzahl noch bei 25. Es handelt sich überwiegend um jugendliche<br />
Teilnehmer, die sich des Fahrens ohne Fahrerlaubnis mit Kleinkrafträdern im<br />
Straßenverkehr schuldig gemacht haben. Die Polizei scheint derartige Vergehen verstärkt<br />
zu verfolgen.<br />
Für noch nicht strafmündige aber bereits durch Straftaten aufgefallene Kinder der<br />
Altersgruppe von 12 bis 14 Jahren bestand wiederum die Möglichkeit an einem<br />
Sozialisierungskurs teilzunehmen. In Absprache mit den erziehungsberechtigten Eltern<br />
56
konnten 18 Jungen an einem derartigen Kurs teilnehmen. Die Kurse wurden in Lohne und<br />
für den Südkreis in Damme angeboten. Erstmalig wurde ein Sozialisierungskurs für 9<br />
Mädchen angeboten.<br />
Kurze Notizen - Jugendamt<br />
In der wirtschaftlichen Jugendhilfe mussten in <strong>2002</strong> vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Heimkosten<br />
für 81 Kinder und Jugendliche in Heimen der Erziehungshilfe sowie für 35 Kinder,<br />
Jugendliche und junge Volljährige in Internaten und Behinderteneinrichtungen gezahlt<br />
werden. Die Kosten des täglichen Heimplatzes betragen ca. 125,00 €. Für junge<br />
Volljährige waren insbesondere fortgesetzte Hilfen zur Erreichung eines<br />
Ausbildungszieles zu zahlen. Insgesamt sind hierfür 4.561.000 € zur Verfügung gestellt<br />
worden.<br />
An Familienpflegekosten außerhalb des Elternhauses waren 724.090,00 € für insgesamt<br />
90 Kinder im Berichtsjahr zu leisten, für Tagesmütter bei 44 Kindern waren es insgesamt<br />
94.389,00 €.<br />
Für ambulante Erziehungshilfen (häusliche Betreuung, heilpädagogische Hilfen für<br />
seelisch behinderte Kinder u.a.) wurden im Berichtsjahr 1.373.077,00 € (Vorjahr:<br />
1.877,051,00 DM = 959.720,94 €) ausgegeben.<br />
Für teilstationäre Tagesgruppenbetreuung wurden <strong>2002</strong> bei 30 Unterbringungen<br />
749.570,00 € aufgewendet.<br />
Im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe und der Betreuungshilfen haben<br />
hauptamtliche Sozialpädagogen und Honorarkräfte 58 Familien und 105 Kinder (Vorjahr<br />
insgesamt 149) im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ambulant betreut. Die in den Familien geleistete<br />
Hilfe hat sich auch <strong>2002</strong> als besonders effektiv erwiesen, da die gesamte Familie in den<br />
Hilfeprozess einbezogen werden konnte. Die intensive sozialpädagogische Einzelbe-<br />
treuung befasst sich mit allen in der Familie vorkommenden Problemkreisen, vom<br />
Erziehungsverhalten des Erwachsenen über Hausaufgabenhilfe bis zur Anleitung zu einer<br />
wirtschaftlichen und geordneten Haushaltsführung.<br />
57
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Fallentwicklung der erzieherischen Hilfen<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong> 2003<br />
Plan<br />
Stand: 29.10.<strong>2002</strong><br />
Kindergarten<br />
Tagespflege<br />
Heime<br />
Pflegefamilien<br />
ambulant<br />
teilstationär<br />
58
12.000.000 €<br />
10.000.000 €<br />
8.000.000 €<br />
6.000.000 €<br />
4.000.000 €<br />
2.000.000 €<br />
Zuschussbedarf für Jugendhilfeleistungen seit 1996<br />
0 €<br />
10.923.500 € 10.558.320 € 9.909.685 €<br />
8.049.276 €<br />
5.476.147 € 5.152.023 € 4.770.118 €<br />
<strong>2002</strong> 2001 2000 1999 1998 1997 1996<br />
59
Jugendbildungsmaßnahmen an Wochenenden<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> sind an 6 Wochenenden insgesamt 44 Wochenendveranstaltungen<br />
durchgeführt worden. Die Schwerpunkte dieser Seminare lagen im Bereich der<br />
Motivationsbildung bei Jugendlichen im Hinblick auf ihre Mitarbeit in Jugendgruppen.<br />
Aber auch Ausbildungsangebote für Mitarbeiter in der Jugendarbeit sind weiter vermehrt<br />
angeboten und angenommen worden. Die Nachfrage nach einigen dieser Veranstaltungen<br />
ist immer noch größer als das Angebot. Bei manchen Veranstaltungen ist der Bedarf zur<br />
Zeit gedeckt.<br />
Die Interessen- und Bedürfnislage der Kinder und Jugendlichen hat sich in den letzten<br />
Jahren verändert. Den neuen Bedürfnissen wurde Rechnung getragen. Im Vordergrund<br />
steht der Wunsch nach Gemeinschaftserlebnissen in der Gruppe und der Wunsch nach<br />
Kontakt zu unseren Mitarbeitern. Das Interesse an Technik ist zurückgegangen. Der<br />
Bereich des klassischen Werkens gewinnt an Bedeutung.<br />
Die Ausbildung der Jugendgruppenleiter wurde von Jugendamt weiter verbessert. Neben<br />
den Standartausbildungen wurden im letzten Jahr eingeführte Praktika als „Fortbildungs-<br />
schnelldienst“ angeboten. Hier wurden auf Anfrage für aktuelle Probleme in kurzer Zeit<br />
individuelle Forbildungen geschaffen.<br />
Die Themen der angebotenen Seminare waren:<br />
01. "Äktschen" Spiele<br />
02. Auf der Suche nach Excalibur (Fantasy-Spiele)<br />
03. Digitale - Fotografie<br />
04. Boomerang Workshop<br />
05. Dümmerheim Gladiators (Themenspiel)<br />
06. Computeralarm (Einführung am PC für Kinder)<br />
07. Maxi-Haik<br />
08. Würfel dich ins Glück (Abenteuerspiel)<br />
09. Tanzen, Dance Weekend<br />
10. Daniel Düsentrieb & Co ( Werken für Jungen)<br />
11. Das Leben als Vampier (Fantasy-Spiele)<br />
12. Der Maulwurf (Kriminalspiel)<br />
13. Dümmerheim-Lan-Party (Computer-Netzwerk)<br />
14. Kanuwochenenden<br />
15. Games for Fun (Spiele)<br />
16. Video – „Äktschen“<br />
17. Kreawochenende<br />
18. Games inc (Computerspiele)<br />
19. Stunt Academy (Video)<br />
20. Unterwegs mit Zelt und Kanu (Outdoorseminar)<br />
21. Vampire (Fantasy-Spiel)<br />
22. Öffentlichkeitsarbeit für Gruppenleiter<br />
23. Internet for Girls<br />
24. Musikszene<br />
25. Moderation für Gruppenleiter<br />
26. Spielewerkstatt für Leiter<br />
27. Theorie für Gruppenleiter<br />
60
An den Wochenendmaßnahmen nahmen insgesamt 651 junge Leute teil. Viele Eltern<br />
wünschen, dass ihre Kinder in solchen Maßnahmen soziale Kontakte üben und<br />
Perspektiven für ihre Freizeitgestaltung finden.<br />
Jugendbildungsmaßnahmen in den Ferien<br />
In den Osterferien und Herbstferien wurden insgesamt 15 fünftägige Bildungsmaß-<br />
nahmen durchgeführt. Insgesamt haben an den Maßnahmen 203 junge Leute zu folgenden<br />
Themen teilgenommen:<br />
01. Computeralarm<br />
02. The story goes on... (Video)<br />
03. Opposite – Gegensätze ziehen sich an<br />
04. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft (Kreativwoche für Jugendliche)<br />
05. Siedler vom Dümmerheim (Abenteuerwoche)<br />
06. Movie Maker (Video für Anfänger)<br />
07. Desinger Wrkstatt Motor-Kart (Go-Car-Bau)<br />
08. Die Suche nach dem Abenteuer (Themenspiel)<br />
09. The Sentinal – (Fantasykurs )<br />
10. Girls only (Abenteuer, Selbsterfahrung für Mädchen)<br />
11. Dümmerheim Outbreak<br />
12. Männersache (Abenteuer, Selbsterfahrung für Jungen)<br />
Jugendbildung insgesamt<br />
130 Jugendliche konnten nicht ihren Wünschen gemäß berücksichtigt werden. Obwohl<br />
sich viele Jugendliche nicht registrieren lassen, wenn die von Ihnen gewünschten<br />
Seminare schon voll sind, liegt die tatsächliche Zahl der nicht berücksichtigten<br />
Interessenten wohl noch höher.<br />
Die Anzahl der Teilnehmer ist wie geplant etwas gesunken, um die Mitarbeiterfortbildung<br />
verbessern zu können. Die Gesamtteilnehmertage belaufen sich auf 2.509 Tage.<br />
Die Zahl und die Qualifikation der ehrenamtlichen Mitarbeiter soll im nächsten Jahr<br />
weiter verbessert werden. Dies wird durch ein erprobtes praxisnahes Aus- und<br />
Fortbildungskonzept unterstützt.<br />
Internationale Jugendbegegnungen<br />
Der Kontakt <strong>zum</strong> Jugendbüro der Grafschaft Essex in England wurde aufrecht erhalten.<br />
Wegen des Überangebotes an Jugendreisen nach England nahm in diesem Jahr keine<br />
Gruppe am dortigen Jugendlager teil.<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> konnte der Kontakt mit Jugendlichen aus Olomouc intensiviert werden.<br />
Eine internationale Jugendbegegnung als Bootswanderung fand im Jugend- und<br />
61
Freizeitzentrum am Dümmer statt, zwei weitere im tschechischen Atlasgebirge. Für das<br />
nächste Jahr ist im Sommer ein Gegenbesuch bei uns geplant.<br />
Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
Die Arbeit in der Jugendpflege des Jugendamtes steht und fällt mit den ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern, die viele Stunden ihrer Freizeit dafür einsetzen. Im diesem Jahr waren 54<br />
Mitarbeiter in 161 Einsätzen aktiv. Das waren insgesamt 9.099 Arbeitsstunden. Nicht<br />
berücksichtigt sind maßnahmenübergreifende Arbeiten und Planungen. Im nächsten Jahr<br />
sollen zur Stabilisierung des Mitarbeiterstabes neue Ehrenamtliche geworben und<br />
ausgebildet werden.<br />
Jugendschutz<br />
Neben dem vorbeugenden Jugendschutz mit vielen Bildungsseminaren wurde erhebliche<br />
Aufklärungsarbeit im Bereich des kontrollierenden Jugendschutzes geleistet. Zusätzlich<br />
zu vielen Beratungsgesprächen, in denen Gastwirte und Veranstalter mit den<br />
Bestimmungen des Jugendschutzes und deren Handhabung vertraut gemacht wurden,<br />
fanden im Jahr <strong>2002</strong> neun Jugendschutzkontrollen an Wochenenden in den Gaststätten im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> statt. Die Verstöße gegen das Gesetz <strong>zum</strong> Schutz der Jugendlichen in<br />
der Öffentlichkeit sind dadurch deutlich zurückgegangen.<br />
Im Bereich der Gewaltprävention wurden verschiedene Veranstalter beraten und<br />
unterstützt. Grundlagen dafür waren Erkenntnisse und Erfahrungen aus der<br />
Jugendbildungsarbeit.<br />
Förderung von Jugendgruppen<br />
Im finanziellen Bereich ist eine nennenswerte Veränderung eingetreten, Der<br />
Zuschussbetrag für Lager und Fahrten wurde von 3,00 DM auf 2,00 € angehoben. Die<br />
Nachfrage nach Beratung und Sach- wie Kenntnisunterstützung durch Gruppenleiter<br />
(Know How) blieb weiterhin bestehen. In diesem Bereich war auch der Kreisjugendring<br />
mit tätig, insbesondere durch den Verleih von Gerätschaften für die Jugendarbeit.<br />
Für den Bereich "Fahrten und Lager" wurden Zuschüsse i. H. v. 147.859,62 € gezahlt,<br />
davon 54.414,00 € an Schulen. Für internationale Jugendbegegnungen wurden Zuschüsse<br />
i. H. v. 47.995,88 € ausgezahlt, wovon 32.826,00 € an Schulen gingen.<br />
Die Jugendgruppenleiterausbildung der Verbände wurde mit 8.039,70 €, die<br />
Jugendbildung mit 1.501,50 €, Jugendkulturveranstaltungen wurden mit 1.453,40 € und<br />
62
Einrichtung und Renovierung von Jugendheimen und Gruppenräumen einschließlich<br />
Beschaffung von Zelten und Zubehör mit 22.826,10 € bezuschusst.<br />
Jugend- und Freizeitzentrum am Dümmer<br />
Mit voraussichtlich deutlich über 30.000 Übernachtungen wird es für das Jugend- und<br />
Freizeitzentrum wieder ein absolutes Rekordjahr werden. Die bisher höchste Belegung<br />
von 2001 wird noch übertroffen werden. Zum Vorjahr sind dies über 2.000<br />
Übernachtungen mehr.<br />
Weiterhin sind etwa ein Drittel der Gäste Bürgerinnen und Bürger aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong>. Die erhebliche Steigerung der Belegung konnte vor allem durch eine sehr gute<br />
Auslastung in den Sommerferien erreicht werden. Die stärkere Werbung und der<br />
verbesserte individuelle Service, insbesondere für Familien, hat hier Wirkung gezeigt.<br />
Die Räumlichkeiten wurden weiter verschönert. Ein Wintergarten mit Kamin ist<br />
angebaut, ein Computerlabor mit Internetnutzung eingerichtet worden. Das Büfettsystem<br />
wurde vervollständigt, so dass alle Mahlzeiten professionell in Büfettform angeboten<br />
werden.<br />
Die Präsens im Internet unter www.jfz-duemmer.de gab den Gästen die Gelegenheit,<br />
schnell an aktuelle Informationen über Ausstattung, Preise und freie Zeiten zu kommen.<br />
Ein automatisiertes Anfragesystem wurde eingerichtet.<br />
Für das Jahr 2003 werden auf Gäste, die mindestens 4 Nächte bleiben, keine Preiserhöhungen<br />
zukommen. Für Kurzzeitgäste wird es teils günstiger, teils etwas teurer werden.<br />
Das Preissystem wurde vereinfacht, um einen besseren Preis – Leistungsvergleich zu<br />
ermöglichen. Das Jugend- und Freizeitzentrum bleibt einer der günstigsten Anbieter in der<br />
Region.<br />
63
Betreuungsstelle<br />
Allgemeines<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 312 Betreuungsverfahren durchgeführt. In 257 Fällen wurden<br />
Betreuungen eingerichtet. Zu 70 % wurden nahe Angehörige zu Betreuern bestellt. In<br />
12% der Fälle wurden andere ehrenamtliche Personen gefunden, die die Betreuung<br />
ausüben. Bei sehr schwierigen Fällen wird die Betreuung berufsmäßig geführt. Das ist bei<br />
18 % der Betreuungen der Fall. Die Anzahl der ehrenamtlichen Betreuungen konnte von 8<br />
% auf 12 % gesteigert werden.<br />
Altersstruktur<br />
Etwa die Hälfte der <strong>2002</strong> eingerichteten Betreuungen betraf ältere Menschen über 65<br />
Jahre (49,6%). Zu 13% wurden Betreuungen für junge Menschen unter 27 Jahren<br />
eingerichtet und zu 36,4% für Menschen zwischen 28 und 65 Jahren. Das zeigt, dass das<br />
Risiko mit höherem Lebensalter wächst. Aus diesem Grunde wird regelmäßig über<br />
Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen informiert, um die Einrichtung einer<br />
Betreuung zu vermeiden und auf die erforderlichen Fälle zu beschränken.<br />
Beteiligung im Verfahren<br />
Die Betreuungsstelle war an 90 Verfahren beteiligt. Es liegt im Ermessen des Gerichtes,<br />
ob die Betreuungsbehörde beteiligt wird. Bei einer Beteiligung der Betreuungsbehörde im<br />
Verfahren werden seltener Betreuungen eingerichtet. Das liegt daran, dass die<br />
Betreuungsstelle andere Hilfen ermittelt, durch die eine Betreuung entbehrlich wird. In<br />
der Betreuungsstelle sind eine Sozialarbeiterin und ein Dipl. Gerontologe beschäftigt, die<br />
im Rahmen der Betreuungsverfahren die Betroffenen und ihre Angehörigen beraten und<br />
auch auf andere Hilfen hinweisen.<br />
Krankheitsbilder<br />
Voraussetzung für die Einrichtung einer Betreuung ist eine Erkrankung. In Betracht<br />
kommen Abhängigkeitserkrankungen, geistige Behinderung, dementielle Erkrankungen,<br />
hirnorganische Erkrankungen – hier im Wesentlichen die Folgen von Schlaganfällen –<br />
und körperliche Erkrankungen. Im Fortgeschrittenen Stadium der Alkoholkrankheit<br />
kommt es <strong>zum</strong> hirnorganischen Psychosyndrom. Personen in einem frühen Stadium der<br />
64
Abhängigkeitserkrankung werden eher nicht unter Betreuung gestellt, sondern an die<br />
Suchtberatung oder an Fachärzte verwiesen.<br />
Mit dem Begriff der dementiellen Erkrankungen wird der altersbedingte Abbau geistiger<br />
und körperlicher Fähigkeiten bezeichnet. Diese Erkrankungen treten vorwiegend im<br />
höheren Lebensalter auf, mit Schwerpunkt im sehr hohen Lebensalter ab 85 Jahren. Durch<br />
die demographische Entwicklung erreichen immer mehr Menschen dieses Lebensalter,<br />
sodass damit die dementiellen Erkrankungen zunehmen. Zur Zeit sind 14,2 % der<strong>2002</strong><br />
unter Betreuung gestellten Personen über 85 Jahre alt. (absolut: 43 Personen)<br />
Wohnformen<br />
Fasst 60 % der von Betreuungsverfahren Betroffenen leben in der eigenen Wohnung,<br />
etwa 30 % in Altenpflegeheimen, die Übrigen in Behindertenwohnheimen, in der<br />
Geronto-psychiatrie, in der Justizvollzugsanstalt, in der Psychiatrie, in Jugendhilfe<br />
Einrichtungen oder sind obdachlos.<br />
65
Gesundheit<br />
Im Oktober <strong>2002</strong> wurde dem Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen Herrn Dr.<br />
Roland Staudt die stellvertretende Amtsleitung übertragen.<br />
Neben dieser Facharztanerkennung führt er die Bereichsbezeichnungen Betriebsmedizin<br />
sowie Umweltmedizin. Dies führt erfreulicher Weise zu einer personellen Entlastung und<br />
Arbeitsteilung, insbesondere bei der Vielfalt der Begutachtungsaufgaben im<br />
amtsärztlichen Bereich.<br />
Amtsärztlicher Dienst<br />
Überraschend musste eine hohe Zahl an Einstellungsuntersuchungen für Lehrer<br />
kurzfristig bewältigt werden, die im Oktober annonciert und bereits <strong>zum</strong> 01.11.<strong>2002</strong><br />
beamtet werden sollten. Des Weiteren wurde eine Vielzahl von Begutachtungen bezüglich<br />
der Reaktivierung von im einstweiligen Ruhestand befindlichen Lehrpersonal<br />
durchgeführt.<br />
Tuberkulose-Beratung<br />
Die Anzahl der überwachungsbedürftigen Tuberkulosefälle und -verdachtsfälle ist<br />
erfreulicher Weise unter Vorjahresniveau, ohne dass sich jedoch hieraus bereits eine<br />
Prognose für kommende Jahre abschätzen lässt.<br />
Der Anteil der im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen vorgestellten Personen aus<br />
den JVAen betrug mehr als ein Viertel (27 von 98 Untersuchten).<br />
Gesundheitsaufsicht<br />
Mit Inkrafttreten der neuen Trinkwasserverordnung am 01.01.2003 müssen die<br />
regelmäßigen Überprüfungen auf Hausinstallationen ausgeweitet werden, aus denen<br />
Wasser für die Allgemeinheit abgegeben wird (z. B. Gaststätten, Gemeinschafts-<br />
einrichtungen, usw.). Die hierzu erforderlichen Probennahmen müssen bei<br />
gleichbleibender Personalsituation durchgeführt werden. Deshalb wurden vorab<br />
Lösungsansätze für die absehbaren Mehrbelastungen erarbeitet, ohne dabei gerade<br />
etablierte Service- und Beratungsangebote (z. B. umweltmedizinische Beratung und<br />
Reisegesundheitsberatung) einschneidend reduzieren zu müssen.<br />
Die durchzuführenden Hygienekontrollen/-begehungen konnten in diesem Jahr auf Arzt-<br />
und Zahnarztpraxen ausgedehnt werden.<br />
66
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst<br />
Trotz der Impfungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durch die niedergelassenen<br />
Kinderärzte stellt die Impfsprechstunde des Gesundheitsamtes eine wichtige Ergänzung<br />
im Impfangebot dar.<br />
Impfaktionen in Schulen (z. B. Masern-Mumps-Röteln im September <strong>2002</strong> sowie<br />
Poliomyelitis im November <strong>2002</strong>) leisten einen wesentlichen Beitrag <strong>zum</strong> Schließen von<br />
Impflücken. Hervorzuheben ist, dass im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen nahezu<br />
eine Totalerhebung des Impfstatus dieser Altersgruppe erreicht wird.<br />
Kopflausbefall stellt nach wie vor ein Problem dar. So mussten in diesem Jahr 32 Klassen<br />
in 8 Schulen sowie 3 Gruppen in 2 Kindergärten untersucht werden. Von insgesamt 666<br />
untersuchten Kindern wiesen 47 einen Befall auf (Neubefall = 6 Kinder, alte Fälle = 41<br />
Kinder).<br />
Sprachberatung<br />
Die Zahl der durchgeführten Sprachberatungen konnte im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr leicht<br />
erhöht werden. Bei ca. 20 % der wegen Hör- und Sprachstörungen dem Fachberater<br />
vorgestellten Kinder (46 von 239) waren keine Sprachheilmaßnahmen bzw. andere<br />
Maßnahmen erforderlich.<br />
Die Sprachberatung hat somit einen hohen Stellenwert im Rahmen einer behinderungs-<br />
adäquaten Frühförderung betroffener Kinder.<br />
Jugendzahnpflege<br />
Auch in diesem Jahr führte der Jugendzahnärztliche Dienst (JZÄD) gemäß der<br />
Vereinbarung mit den Krankenkassen und Zahnärzten Maßnahmen der Gruppen-<br />
prophylaxe und die „Doppelkartenaktion“ in Kindergärten, Grund- und Sonderschulen<br />
sowie Orientierungsstufen durch.<br />
Insbesondere das Angebot der Fluoridierung von Backenzähnen wurde von 94 % der<br />
Grundschulen (33 von 35 Schulen) wahrgenommen. Darüber hinaus konnte das<br />
Prophylaxeteam durch die Reihenuntersuchungen 90% dieser Kinder erreichen.<br />
AIDS-Beratung<br />
Seit Herbst <strong>2002</strong> besteht die AIDS-Beratung nunmehr 15 Jahre und hat sich als<br />
Beratungs-, Hilfs- und Präventionsangebot im <strong>Landkreis</strong> fest etabliert. Die Palette der<br />
67
Aktionen reicht von der Einzelberatung über Fortbildungsveranstaltungen bis hin zu<br />
Aktionen <strong>zum</strong> Welt-AIDS-Tag <strong>2002</strong>.<br />
Durch Theaterveranstaltungen, die Sommeraktion „Urlaub – aber sicher!“ usw. konnte<br />
aufgrund der Öffentlichkeitswirkung eine große Personenzahl erreicht werden.<br />
Solidaritäts- und Spendenaktionen, wie der Verkauf der „AIDS-Teddys“ oder eine<br />
Kollekte im Rahmen einer Jugendmesse der Pfarrgemeinde St. Georg in <strong>Vechta</strong> kommen<br />
Erkrankten und HIV-Infizierten direkt zugute.<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Am 20. November jährte sich das Bestehen der Angehörigengruppe, einem Angebot für<br />
Angehörige psychisch Kranker des Sozialpsychiatrischen Dienstes <strong>zum</strong> zehnten Mal. Herr<br />
Manfred Engelmann, der seit zehn Jahren die Angehörigengruppe als Angebot des<br />
Sozialpsychiatrischen Dienst leitet, lud ins Kreishaus <strong>Vechta</strong> ein. Der Leiter des<br />
Sozialpsychiatrischen Dienstes Dr. Röttgers arbeitete die Bedeutsamkeit von<br />
Angehörigenarbeit bei psychisch Kranken heraus und als Gastvortrag stellte Frau Dr.<br />
Schide Nedjat, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Mitarbeiterin<br />
der Christoph-Dornier-Klinik in Münster die „Gesichter der Angst“ heraus. Über 100<br />
Teilnehmer dieser Veranstaltung begingen das 10-jährige Jubiläum gemeinsam.<br />
Am 12. Dezember bot der Sozialpsychiatrische Dienst mit der Hochschule <strong>Vechta</strong><br />
gemeinsam ein erstes Psychoseseminar an. Dieses Psychoseseminar ist als Trialog, also<br />
als Veranstaltung für Angehörige, Betroffene und Fachleute zu verstehen.<br />
Verwaltung<br />
Zum Jahresanfang trat eine neue Gebührenordnung in Kraft. Die alte Gebührenordnung<br />
für Gesundheitsämter wurde in die AllGO (Allgemeine Gebührenordnung) integriert.<br />
Damit einher gingen drastische Gebührenerhöhungen, da die alten Tarife seit 7 Jahren<br />
bestanden und dringend aktualisiert werden mussten. Diese Gebührenerhöhung mit der<br />
Euro-Einführung war allerdings schwer zu vermitteln und stieß oftmals auf<br />
Unverständnis.<br />
Zum 01.11.<strong>2002</strong> mussten neue Verträge mit dem Sozialdienst kath. Männer sowie mit<br />
den Südkreisgemeinden für die Drogenberatung im Südkreis geschlossen werden. Das<br />
ursprünglich auf 3 Jahre angelegte Modellprojekt wurde damit um weitere 5 Jahre<br />
verlängert.<br />
68
Natur- und Umweltschutz<br />
Naturschutzprojekte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> verfügt zur Zeit über rd. 400 ha Biotopflächen (mit Ausnahme der<br />
im Rahmen des E u. E. - Vorhabens und Ziel-5b-Projektes Osterfeiner Moor erworbenen<br />
Flächen = 260 ha), die für den Natur- und Artenschutz gepflegt und entwickelt werden.<br />
Die Flächenpflege erfolgt im Zusammenwirken mit Landwirten. Spezielle Pflege- und<br />
Entwicklungsmaßnahmen, die nicht mit landwirtschaftlichen Maschinen durchgeführt<br />
werden können, führen drei Mitarbeiter der kreiseigenen Pflegekolonne durch, die hierfür<br />
schwerpunktmäßig eingesetzt sind. Darüber hinaus wird der Natur- und Umwelthof der<br />
Caritas mit Biotoppflege- und Entwicklungsmaßnahmen beauftragt. Die Organisation<br />
beschäftigt Langzeitarbeitslose und schwer vermittelbare Arbeitnehmer und Jugendliche.<br />
Die rund 660 Hektar, die insgesamt für Ziele des Natur- und Artenschutzes erworben<br />
wurden, sind über das gesamte Kreisgebiet verteilt. Zu diesen Naturschutzprojekten<br />
gehört das Schlatt-Programm des <strong>Landkreis</strong>es mit Schwerpunkt in den Gemeinden<br />
Goldenstedt und Visbek, die Renaturierung der Huntetalaue und des Goldenstedter<br />
Mühlenbaches, das Tal der Strutbäke, die Talwiesen Nienhausen und das Bexaddetal in<br />
den Dammer Bergen sowie die Grünlandprojekte im Osterfeiner Moor. Ziel dieser<br />
Projekte ist, den Tier- und Pflanzenarten der Talauen, der Moorniederungen, der Fließ-<br />
und Stillgewässer wieder Lebensraum zu schaffen, oder diesen zu optimieren.<br />
Schwerpunkt dieser Maßnahmen ist, auf Grenzertragsstandorten Ackerflächen oder<br />
intensiv genutztes Grünland in extensiv genutztes Grünland zu überführen<br />
Im Zusammenwirken mit der Fischereivereinigung <strong>Vechta</strong> wurden auch in diesem Jahr<br />
am Polder Lüsche die Entkusselungsarbeiten fortgeführt. Desweiteren wird dort die<br />
Extensivbeweidung zur Offenhaltung des Gebietes organisiert. Die am Dammer Bergsee<br />
neben der Entkusselung und der Mahd durchgeführte Beweidung mit Heidschnucken, um<br />
den Gehölzaufwuchs zurückzudrängen, hat sich positiv auf die Orchideenvorkommen<br />
ausgewirkt.<br />
In Tange am Goldenstedter Mühlenbach wurde der große “Tanger Teich” entschlammt.<br />
Der Teich ist Lebensstätte zahlreicher Amphibienarten, Libellen, der Großen<br />
Teichmuschel und anderer seltener an Gewässer gebundener Arten. Nach der<br />
Entschlammung und der in einem zweiten Bauabschnitt durchgeführten Ufersanierung<br />
kann der Teich seine Funktion als Artenschutzgewässer wieder erfüllen.<br />
In Goldenstedt-Heide, am Rande des Herrenholzes, wurde auf einer kreiseigenen<br />
Grünlandfläche eine neue Schlattsenke angelegt. Mit etwa 90 m Durchmesser verfügt das<br />
69
Stillgewässer über ausgedehnte Flachwasserzonen und einen Tiefwasserbereich im<br />
zentralen Teil. Die Besiedlung mit Pflanzen und Tieren erfogt über natürliche Sukzession.<br />
Der bei der Anlage angefallene Bodenaushub fand z.T. Verwendung bei der<br />
Ufersanierung des Tanger Teiches (s.o.).<br />
Wespen- und Hornissenschutz<br />
In diesem Jahr wurde mit dem Aufbau eines Beraternetzes <strong>zum</strong> Schutz von Wespen und<br />
Hornissen begonnen. Handlungsbedarf besteht hier aufgrund der Tatsache, dass sich in<br />
den letzten Jahren vermehrt hilfesuchende Bürger an den <strong>Landkreis</strong> gewandt haben, weil<br />
sie ein Hornissen- oder Wespennest auf ihrem Grundstück entdeckt hatten. Da diese<br />
Arten aufgrund gesetzlicher Bestimmungen einem allgemeinen und <strong>zum</strong> Teil auch einem<br />
besonderen Schutz unterliegen, darf der Bürger auch bei vermeintlicher Gefährdung nicht<br />
selber tätig werden. Deshalb sollen geeignete Personen hilfesuchende Bürger beraten und<br />
ggf. Nestumsiedlungen vornehmen. Hierzu werden spezielle Schulungen stattfinden. Ein<br />
erstes Informationstreffen mit reger Beteiligung fand bereits im Sommer letzten Jahres<br />
statt.<br />
Amphibienschutz<br />
Im Rahmen des Amphibienschutzes wurden in Zusammenarbeit mit dem Natur- und<br />
Umwelthof rund 10 km Amphibienfangzäune aufgestellt. Die Kontrollen, die sich über<br />
mehrere Wochen erstreckten, übernahmen wieder ehrenamtliche Helfer aus Kreisen des<br />
Naturschutzes, Schulen und interessierten Anliegern. Auf diese Weise werden jedes Jahr<br />
mehrere Tausend Kröten, Frösche und Molche bei ihrer alljährlichen Wanderung <strong>zum</strong><br />
Laichgewässer vor dem Straßentod bewahrt.<br />
Fledermausschutz<br />
Im Zusammenwirken mit der Stadt Damme errichtet der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> als<br />
Projektträger auf dem Gelände der ehemaligen „Gerda“ in der Dammer Mark ein<br />
Fledermauswinterquartier. Hierbei handelt es sich um ein T-förmiges Bauwerk, das in das<br />
Erdreich eingesenkt und mit Erdboden abgedeckt wird, so dass es optisch kaum in<br />
Erscheinung tritt. Hierzu hat das Land Niedersachsen einen 80 %igen Zuschuss gewährt.<br />
Der Standort des Fledermauswinterquartiers liegt in der Nähe der Naturschutzstation<br />
Dammer Berge, von wo aus die Betreuung erfolgen soll.<br />
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Heckenschutz und Heckenpflege<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden wiederum an mehreren Wallhecken im Kreisgebiet Schädigungen<br />
festgestellt. Insgesamt wurden 3 Verstöße gegen die Schutzbestimmungen des § 33 (1)<br />
NNatG aufgenommen und entsprechend verfolgt. Die betroffenen Heckenabschnitte<br />
haben sich zwischenzeitlich wieder relativ gut entwickelt, so dass voraussichtlich keine<br />
lang-fristigen Schädigungen bleiben werden. Die Zahl der aufgenommenen Verstöße ist,<br />
wie auch schon in den vergangenen Jahren, relativ gering.<br />
Die Neuanlage und Instandsetzung von Wall- und Feldhecken wurde auch im<br />
abgelaufenen Jahr nach dem 1990 verabschiedeten ”Heckenschutz-Programm des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>” finanziell gefördert.<br />
Für das Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 10 Anträge <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gestellt. Hierbei<br />
wurden insgesamt Mittel in Höhe von 8.289,19 € in Aussicht gestellt.<br />
Neuanlage von Obstwiesen<br />
Wie auch im vergangenen Jahr wurden <strong>2002</strong> für die Neuanlage und Ergänzung von<br />
bestehenden Obstwiesen vom <strong>Landkreis</strong> Fördermittel bereitgestellt.<br />
Ziel dieser Förderung ist, diese ehemals für den südoldenburgischen Raum typischen<br />
Biotope langfristig zu erhalten und insbesondere die Verwendung alter und lokaler<br />
Obstsorten zu stärken.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 10 Anträge zur Neuanlage und Erweiterung von<br />
Streuobstwiesen gestellt. Insgesamt wurden Zuschussmittel in Höhe von 2.327,26 € in<br />
Aussicht gestellt.<br />
Des Weiteren wurde für die Unterhaltung von zwei Obstwiesen ein Pflegekostenzuschuss<br />
in Höhe von 400 DM ausgezahlt.<br />
Neuanlage von naturnahen Kleingewässern<br />
Naturnahe Kleingewässer sind für den Natur- und Artenschutz von besonderer<br />
Bedeutung. Aufgrund ihres biotopspezifischen Artenspektrums stellen sie Biotope von<br />
hohem ökologischen Wert dar. In diesem Jahr wurden 6 Anträge zur Neuanlage von<br />
naturnahen Kleingewässern gestellt. Insgesamt wurden rund 4.024,00 € an Fördermitteln<br />
bereitgestellt.<br />
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Naturdenkmale<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden wiederum an 14 Naturdenkmalen und naturdenkmalwürdigen<br />
Einzelbäumen Standsicherheitsgutachten für insgesamt 3.011,94 DM durchgeführt.<br />
Nachfolgend wurden bislang an einem Objekt baumpflegerische Maßnahmen zur<br />
Schadensabwehr mit 2.022,79 DM vorgenommen. 2 Bäume mussten aufgrund erheblicher<br />
Standsicherheitsmängel aus der Liste der Naturdenkmale gestrichen und zur Fällung<br />
freigegeben werden. An 10 Bäumen sind noch baumpflegerische Massnahmen<br />
durchzuführen.<br />
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E + E) „Osterfeiner Moor“, Damme<br />
Der <strong>Landkreis</strong> führt im Bereich des Osterfeiner Moores, nördlich des Dümmers, auf einer<br />
Niedermoorfläche von 180 ha ein E+E-Vorhaben durch.<br />
Gefördert wird dieses Vorhaben mit Mitteln des Bundes (80 %) und des Landes<br />
(30 %). Der <strong>Landkreis</strong> als Projektträger beteiligt sich mit 10 % an den Gesamtkosten in<br />
Höhe von ca. 4,6 Mio. €.<br />
Mit dem E + E-Vorhaben ist Ende 1996 begonnen worden und war zunächst bis Ende<br />
2001 befristet. Eine Verlängerung der wissenschaftlichen Begleitung bis Ende 2006 ist<br />
beantragt und hat Aussicht auf Erfolg.<br />
An dem Vorhaben nehmen 13 örtliche Landwirte sowie das Nds. Landesamt für<br />
Bodenforschung in Bremen, das Forschungs- und Studienzentrum für Veredelungs-<br />
wirtschaft Weser-Ems in <strong>Vechta</strong> und ein Fachbüro (IBL Umweltplanung, Oldenburg) teil.<br />
Das E + E-Vorhaben „Osterfeiner Moor“ soll überzeugend demonstrieren, dass<br />
großflächig praktizierter Naturschutz durch eine ökologisch angepasste Gebiets-<br />
bewirtschaftung engagierter Landwirte eine Existenzgrundlage bieten kann.<br />
Dies wurde bisher in dieser Größe noch nicht durchgeführt.<br />
Naturschutzfachlicher Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF)<br />
Nach den Vorschriften der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung sind die Verursacher<br />
eines Eingriffes verpflichtet, die mit ihrem Vorhaben verbundenen erheblichen<br />
Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft soweit wie möglich zu vermeiden und<br />
nicht vermeidbare Beeinträchtigungen auszugleichen bzw. zu ersetzen. Ebenso sind die<br />
Städte und Gemeinden als Träger der Bauleitplanung auf der Grundlage des<br />
Baugesetzbuches verpflichtet, bei der Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung<br />
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von Bauleitplänen im Rahmen der Abwägung abschließend über die Durchführung von<br />
Vermeidungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu entscheiden.<br />
Die Umsetzung dieser rechtlichen Vorgaben gestaltet sich für die Vorhaben- und<br />
Planungsträger oftmals problematisch. Insbesondere die Durchführung geeigneter<br />
Naturschutzmaßnahmen bereitet vermehrt Schwierigkeiten und führt häufig zu<br />
unbefriedigenden Einzellösungen.<br />
Um den Vorhaben- und Planungsträgern bei der Umsetzung der erforderlichen<br />
Kompensationsmaßnahmen behilflich zu sein, hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> den<br />
Naturschutzfachlichen Ausgleichs- und Ersatzfond (NEF) eingerichtet.<br />
Die Vorhaben- bzw. Planungsträger zahlen zur Ablösung ihrer Kompensations-<br />
verpflichtungen auf der Grundlage einer einheitlichen Berechnung für die Bereitstellung<br />
und Herrichtung der Kompensationsflächen im Rahmen des NEF einen Geldbetrag an den<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Die Dienstleistung des <strong>Landkreis</strong>es liegt in der Abwicklung der<br />
Kompensationsverpflichtung. Die durchschnittlichen Kosten für die Herrichtung und<br />
Bereitstellung der Flächen im Rahmen des NEF betragen nach derzeitiger<br />
Kostenermittlung 4,10 € je m² herzustellender Kompensationsfläche.<br />
Bis <strong>zum</strong> 10.12.<strong>2002</strong> wurden insgesamt 43 Verträge mit einem Gesamtvolumen von<br />
592.625,26 und einer Gesamtgröße der bereit zu stellenden Fläche von 144.011,35 m²<br />
über den NEF abgewickelt. Drei weitere Anfragen über insgesamt 11,53 ha liegen noch<br />
vor. Mit den Mitteln des NEF wurden im Gegenzug rund 28 ha Flächen erworben und<br />
<strong>zum</strong> Teil bereits für Kompensationszwecke hergerichtet.<br />
Landschaftsrahmenplan<br />
Gemäß § 5 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes haben die Naturschutzbehörden<br />
für ihr Gebiet einen Landschaftsrahmenplan auszuarbeiten und fortzuschreiben. Der<br />
Landschaftsrahmenplan ist ein Fachgutachten des Naturschutzes und der<br />
Landschaftspflege. Er stellt für das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> rahmenhaft den<br />
gegenwärtigen Zustand von Natur und Landschaft, die voraussichtlichen Änderungen, die<br />
anzustrebenden Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie die<br />
Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele gutachtlich dar.<br />
Der Landschaftsrahmenplan für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, der von der Firma Hansa Luftbild<br />
Münster erstellt worden ist, liegt als Vorentwurf vor. Das Beteiligungsverfahren ist<br />
abgeschlossen. Die dem <strong>Landkreis</strong> mitgeteilten Sachfehler werden zur Zeit in den<br />
73
Vorentwurf eingearbeitet. Anschließend ist vorgesehen, den Entwurf des Landschafts-<br />
rahmenplanes im Kreisausschuss und Kreistag vorzustellen.<br />
Der Landschaftsrahmenplan hat nicht die Aufgabe, die fachlichen Erfordernisse und<br />
Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege mit anderen Fachbereichen<br />
abzustimmen. Dies ist dem jeweiligen Verfahren vorbehalten, das die Verbindlichkeit eines<br />
Vorhabens begründet, insbesondere der Aufstellung des Regionalen<br />
Raumordnungsprogramms und der Bauleitpläne, den Planfeststellungs- und<br />
Genehmigungsverfahren nach den Fachgesetzen.<br />
Bodenabbau<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wird zur Zeit auf einer Fläche von 1.600 ha Sand, Kies, Ton und Torf<br />
abgebaut.<br />
Gegenwärtig wird auf zahlreichen Standorten in einer Größenordnung von etwa 210 ha Sand<br />
und Kies abgebaut. Nach Beendigung der Abbauvorhaben werden die betroffenen Flächen<br />
soweit wie möglich wieder dem Landschaftsbild angeglichen. Je nach Umfang des Eingriffs<br />
in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild erfährt die betroffene Fläche in der<br />
Folgenutzung vielfach eine Aufwertung. So wird z. B. auf ehemaligen Ackerflächen nach<br />
erfolgtem Abbau keine landwirtschaftliche Folgenutzung mehr zugelassen, sondern es<br />
werden unterschiedlichste Biotopstrukturen vom Feuchtbiotop bis hin zu Trockenrasenbiotop<br />
hergestellt.<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> wurden ca. 9,1 ha Abbaufläche (Sand und Kies) mit einem Abbauvolumen<br />
von ca. 325.000 qm genehmigt.<br />
Auf zwei Abbaustellen wird auf einer Fläche von ca. 15 ha Ton gewonnen.<br />
Torfabbau ist auf Moorflächen von insgesamt 1.775 ha im Goldenstedter Moor,<br />
Dreiecksmoor, <strong>Vechta</strong>er Moor, Südlohner Moor, Steinfelder Moor sowie im Campemoor in<br />
den letzten zwei Jahrzehnten genehmigt worden. Davon sind bereits ca. 400 ha renaturiert<br />
bzw. wiedervernässt worden.<br />
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Torfabbau und Renaturierung am Beispiel des Goldenstedter Moores<br />
Allein im Goldenstedter Moor und dem direkt angrenzenden Dreiecksmoor sind von den<br />
insgesamt ca. 360 ha genehmigten Abtorfungsflächen derzeit bereits ca. 214 ha<br />
renaturiert. Dieses hat eine Bestandsaufnahme im Jahr <strong>2002</strong> ergeben. Da das<br />
Goldenstedter Moor einschließlich des Dreiecksmoores im Vergleich zu allen anderen<br />
Mooren am weitesten renaturiert bzw. wiedervernässt ist, soll hiermit exemplarisch der<br />
Entwicklungsprozess in unseren Hochmooren dargestellt werden.<br />
Nach Jahrhunderten der Brenntorfgewinnung mittels Handstich hat das technische<br />
Zeitalter in den „sechziger Jahren“ des letzten Jahrhunderts mit dem Einsatz von<br />
Stechmaschinen begonnen. Gemäß den gesetzlichen Regelungen aus den Jahren 1972<br />
(Bodenabbaugesetz), 1981 (Nds. Naturschutzgesetz) und ebenso 1981<br />
(Moorschutzprogramm) hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Anfang der „achtziger Jahre“ mit der<br />
Regelung des Torfabbaues begonnen. Entsprechend der Zielrichtung der Gesetze sowie<br />
des Moorschutzprogramms sollen die Moore nach erfolgter Abtorfung nicht mehr in<br />
landwirtschaftliche Nutzung genommen bzw. kultiviert, sondern renaturiert, also in den<br />
natürlichen Zustand zurückgeführt werden. Da das Wasser bei natürlichen Mooren eine<br />
wesentliche Voraussetzung ist, sollen sie soweit wie möglich , wiedervernässt werden.<br />
Während des umfangreichen Genehmigungsverfahrens in den Jahren 1984/85 galt es, die<br />
unterschiedlichen Interessen und Belange mit den Gegebenheiten im Moor zu<br />
koordinieren. Hierfür wurde ein Generalplan erstellt.<br />
Die besondere Problematik lag in der Zersplitterung von mehr als 300 Einzelparzellen mit<br />
unterschiedlichen Abbauniveaus und Nutzungen, die auf seinerzeit vier Torfwerke verteilt<br />
waren (heute nur noch zwei).<br />
Es wurde ein Stufenplan für das Goldenstedter Moor entwickelt, der privatrechtliche,<br />
betriebswirtschaftliche und abbautechnische mit naturschutzfachlichen Interessen<br />
verband. Der Stufenplan umfasst drei Abbaustufen.<br />
Das Ziel des Naturschutzes war, einerseits so schnell wie möglich Flächen aus der<br />
Abtorfung herauszubekommen, um sie endgültig beruhigen und renaturieren zu können<br />
(Abbaustufe 1); diese Flächen lagen überwiegend im Randbereich und waren schon<br />
weitestgehend abgetorft.<br />
Andererseits sollten innerhalb des Abtorfungsgebietes einige Ruhezonen (Abbaustufe 3)<br />
verbleiben, die erst abgetorft werden durften, wenn die letzten Flächen der Abbaustufe 1<br />
für die Renaturierung hergerichtet waren. Diese teilabgetorften Flächen liegen verstreut<br />
im Kerngebiet des Moores und weisen noch stärkere Moorauflagen auf.<br />
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Alle weiteren Abbauflächen wurden mit der Gesamtlaufzeit des Torfabbaues versehen<br />
und in der Abbaustufe 2 zusammengefasst. Diese Flächen haben stärkere Moorauflagen<br />
und liegen auch überwiegend im Kerngebiet des Moores.<br />
Die Fristen für die Abtorfung in der dritten Abtorfungsstufe sind laut der<br />
Genehmigungsbescheide auf Ende 2015 begrenzt. Der Beginn der Abtorfung der dritten<br />
Stufe war mit dem Abschluss der Renaturierungsarbeiten der Abtorfungsflächen in der<br />
ersten Stufe gekoppelt. Da in der ersten Stufe bereits Verzögerungen eingetreten sind und<br />
der Zeitraum für die Abtorfung innerhalb der dritten Stufe zudem sehr begrenzt war, ist<br />
nach heutigen Erfahrungen von einer Laufzeit bis ca. 2020 auszugehen. Aufgrund der<br />
Komplexität der Zusammenhänge ist der Stufenplan nicht statisch, sondern unterliegt<br />
ständigen Veränderungen.<br />
Bei der praktischen Umsetzung des Renaturierungsplanes bereitet die Zersplitterung des<br />
Gebietes, verstärkt durch das dichte Netz von Entwässerungsgräben und Vorflutern,<br />
damals wie heute große Schwierigkeiten.<br />
Im Mittelpunkt stand damals die bange Frage, ob einzelne Flächen überhaupt<br />
wiederzuvernässen sind, wenn sie von einem tiefen Vorfluter tangiert werden. Die<br />
bisherigen Erfahrungen zeigen, dass mit entsprechenden Dammbauten bei dem<br />
überwiegenden Teil der Flächen eine Wiedervernässung durchaus möglich ist. Doch<br />
letztendlich ist die großflächige Wiedervernässung des Moores nur möglich, wenn alle<br />
Gräben und Vorfluter (bis auf eine Restvorflut) aufgehoben sind.<br />
So steht für die Zukunft noch ein großes wasserwirtschaftliches Projekt an, nämlich die<br />
Schaffung eines Ringgrabens entlang der westlichen Seite des Goldenstedter Moores, um<br />
die von außen in das Moor hineinführenden Gräben aufheben zu können und gleichzeitig<br />
den landwirtschaftlichen Oberliegern eine sichere Vorflut zu gewährleisten.<br />
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Wiedervernässung im Goldenstedter Moor<br />
Vernässungspolder nach der Herstellung im September 1997<br />
Vernässungspolder im ersten Jahr der Wiedervernässung<br />
Vernässungspolder im fünften Jahr der Wiedervernässung<br />
77
Im Jahre <strong>2002</strong> sind folgende Verwaltungsentscheidungen ergangen:<br />
4 Ungenehmigte Waldumwandlungen sind festgestellt worden 1,3036 ha<br />
1 Neuantrag auf Waldumwandlung ist eingegangen 0,65 ha<br />
3 Vorgänge, die von selbst wiederaufgeforstet haben 0,8572 ha<br />
3 Genehmigungsbescheide<br />
mit Ersatzaufforstungsanordnungen<br />
0,83 ha<br />
1,20 ha<br />
19 Erstaufforstungsanträge 5,43 ha<br />
16 Vorgänge, die <strong>zum</strong> Abschluss gebracht werden konnten<br />
Förderung von Kalkungsmaßnahmen im Privatwald des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gewährt seit 1985 Zuschüsse für Waldkalkungsmaßnahmen.<br />
Im Haushaltsjahr <strong>2002</strong> wurden für diese Zuschüsse von 30.000,00 EUR veranschlagt. Das<br />
Forstamt Oldenburg hat einen Zuwendungsbescheid über 30.000,00 EUR erhalten und<br />
den Betrag bereits abgerufen.<br />
Stellungnahmen zu Verfahren<br />
Für die Erteilung immissionsschutzrechtlicher und baurechtlicher Stellungnahmen wurde<br />
das Amt 61 in 318 Fällen beteiligt.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden vom Amt 61 naturschutzfachliche und -rechtliche Stellungnahmen<br />
zu 63 Bebauungsplänen und 38 Flächennutzungsplänen abgegeben.<br />
Unser Dorf soll schöner werden<br />
Im Jahre <strong>2002</strong> fand erneut der Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser<br />
Dorf hat Zukunft“ statt. Insgesamt nahmen 10 Dörfer des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> am<br />
Kreiswettbewerb teil. Dies waren für die Gemeinde Bakum Lüsche und Schledehausen,<br />
für die Stadt Dinklage Langwege, für die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden Ahe-<br />
Hinnenkamp, Astrup, Bieste und Nellinghof und für die Gemeinde Visbek Halter,<br />
Hogenbögen und Norddöllen. Die Bereisung der Dörfer durch die Bewertungskommission<br />
unter Vorsitz von Landrat Albert Focke fand vom 27.05. bis 31.05.<strong>2002</strong> statt.<br />
Die Abschlussveranstaltung mit der Ehrung der Dörfer wurde am 02. August <strong>2002</strong> im<br />
Siegerdorf Lüsche gefeiert.<br />
78
Bauangelegenheiten<br />
Entwicklung<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> war, trotz rückläufiger Baukonjunktur, geprägt durch einen Anstieg der<br />
Bauanträge und Baumitteilungen.<br />
Die Gesamtzahl der Baumaßnahmen erhöhte sich gegenüber dem Jahr 2001 um ca. 15 %.<br />
Dieser Anstieg ist insbesondere auf die letzten Wochen des Jahres <strong>2002</strong> zurückzuführen.<br />
Aufgrund der Diskussionen um die Änderung der Eigenheimzulage haben viele<br />
Bauwillige ihren Bauantrag bzw. ihre Baumitteilung noch in <strong>2002</strong> eingereicht. Allein im<br />
Dezember wurden 26 % aller Bauanträge des Jahres gestellt. Teilweise gingen täglich bis<br />
zu 50 neue Bauanträge/Baumitteilungen ein.<br />
Die Anzahl der genehmigungsfreien Wohnhausvorhaben (Baumitteilungen gemäß § 69 a<br />
NBauO) ist in diesem Jahr auf 665 (2001: 366) Bauvorhaben stark angestiegen. Dies<br />
entspricht ca. 25 % der gesamten Bauvorhaben im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Von der<br />
Möglichkeit der Baumitteilung wird, insbesondere auch aufgrund der geringeren<br />
Gebühren sowie dem sofortigen Baubeginn bei Vorlage der Unterlagen, Gebrauch<br />
gemacht.<br />
Anfang Dezember <strong>2002</strong> fand im großen Sitzungssaal des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> eine<br />
Besprechung mit Planern und Entwurfsverfassern statt. An der Veranstaltung, an der ca.<br />
80 Entwurfsverfasser teilnahmen, wurden u. a. die bevorstehenden Änderungen der<br />
Niedersächsischen Bauordnung, die Anforderungen an notwendige Bauvorlagen sowie<br />
das Ergebnis einer Kundenbefragung vorgestellt. Insgesamt sind die Entwurfsverfasser<br />
mit den Leistungen des Amtes für Planung und Bauordnung sehr zufrieden. Anregungen<br />
zu häufigeren Informationen und Besprechungen sowie ein verbessertes Internetangebot,<br />
wurden aufgenommen. Deren Umsetzung ist für das Jahr 2003 geplant.<br />
Neben Anträgen für Bauvorhaben sind im Jahre <strong>2002</strong> auch 104 Bauleitplanverfahren der<br />
Städte und Gemeinden durch das Amt für Planung und Bauordnung bearbeitet worden.<br />
Das Planfeststellungsverfahren für die Nordspange der Umgehungsstraße <strong>Vechta</strong> wurde<br />
eingeleitet.<br />
79 Anträgen auf Förderung im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus, 265<br />
Wohnungsberechtigungsscheine sowie 25 Ausnahmegenehmigungen von der<br />
Belegungsbindung sind in <strong>2002</strong> bearbeitet bzw. erteilt worden.<br />
79
In <strong>2002</strong> fand ebenfalls eine umfangreiche Bauberatung mit Bauherren, Planern und<br />
Bauhandwerkern statt.<br />
Nachfolgende Übersicht gibt die wesentlichen Produktgruppen/Dienstleistungen wieder:<br />
Antragsart Anzahl (<strong>2002</strong>)<br />
Bauvoranfragen 141<br />
Bauanträge 1.756<br />
Mitteilungsverfahren 665<br />
Befreiungen/Ausnahmen 333<br />
Teilungsgenehmigungen 770<br />
Widerspruchsverfahren 124<br />
Baulasten 262<br />
Gesamtverfahren 5.602<br />
Die Gesamtzahl der Vorgänge im Jahre <strong>2002</strong> hat sich bei annähernd unveränderter<br />
Personalausstattung um ca. 5 % erhöht. Wesentlich haben hierzu höhere Antragszahlen<br />
bei Baumitteilungen (+ 81 %), Grundstücksteilungen (+ 8 %) und Archivanfragen ( + 12<br />
% ) beigetragen.<br />
Das Amt für Planung und Bauordnung hat sich auch im Jahre <strong>2002</strong> an zahlreichen<br />
Kennzahlen- und Leistungsvergleichen im Bereich Bauaufsicht, Denkmalschutz sowie<br />
Wohnungsbauförderung beteiligt. In allen Kennzahlvergleichen weist der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> gegenüber anderen Kreisverwaltungen geringe Personalkosten und große<br />
wirtschaftliche Effektivität bei hoher Kundenzufriedenheit aus.<br />
Erwähnenswert für das Jahr <strong>2002</strong> bleibt neben den o. g. Zahlen und Fakten auch der in<br />
den Medien häufig erwähnte Schadensfall an einem Windrad in Ellenstedt. Diese<br />
Windenergieanlage eines ursprünglich aus insgesamt 4 Windrädern bestehenden<br />
Windparks kippte bei starken Sturmböen im Oktober <strong>2002</strong> um. Die Ursache hierfür ist<br />
abschließend noch nicht geklärt. Ein entsprechendes Gutachten wird in den nächsten<br />
Wochen erwartet.<br />
80
Anzahl<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Bauantragsentwicklung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
Bauanträge 1661 1797 2004 2125 1907 1857 2004 1727 1780 1537 1522 1756<br />
Mitteilungen 116 355 392 408 558 464 371 665<br />
Gesamt 1661 1797 2004 2125 2023 2212 2396 2135 2338 2001 1893 2421<br />
81
Gesetzesänderungen<br />
Im November <strong>2002</strong> wurde die Novelle der Niedersächsischen Bauordnung durch den<br />
Landtag beschlossen und trat <strong>zum</strong> 31.12.<strong>2002</strong> in Kraft. Mit der Novelle der<br />
Niedersächsischen Bauordnung sind auch Änderungen hinsichtlich der Zuständigkeit, der<br />
Aufgabenübertragung und dem Verfahrensgang bei Antragsverfahren verbunden.<br />
Wesentliche Änderungen ergeben sich daraus, dass zukünftig, d. h. ab 31.12.<strong>2002</strong>, die<br />
Gemeinden und Städte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> entgegennehmende Behörde für<br />
Baumitteilungen sind und zukünftig bereits bei Abgabe der Baumitteilung der gesamte<br />
Entwurf, d. h. sämtliche Bauvorlagen, vorzulegen sind.<br />
Eine weitere Änderung ergibt sich daraus, dass zukünftig die Gemeinden und Städte des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> Teilaufgaben der unteren Bauaufsichtsbehörde auf Antrag übertragen<br />
bekommen können. Die Aufgaben sind objekt- und gebietsbezogen und umfassen alle<br />
Aufgaben im Zusammenhang mit Wohngebäuden geringer Höhe in rechtskräftigen<br />
Bebauungsplangebieten, die eine Wohngebietsausweisung enthalten.<br />
Inwieweit Städte und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> hiervon Gebrauch machen und<br />
entsprechende Anträge stellen, lässt sich derzeit noch nicht abschließend einschätzen.<br />
Wesentliche Änderung für landwirtschaftliche Genehmigungsverfahren ergeben sich<br />
zukünftig durch die <strong>zum</strong> 01.10.<strong>2002</strong> neu in Kraft getretene Technische Anleitung Luft<br />
(TALuft).<br />
Denkmalschutz<br />
Für Investitionsvorhaben an Baudenkmalen wurde ein Zuschussvolumen von 50.000,00 €<br />
bewilligt und ausgezahlt. Insgesamt 66 denkmalschutzrechtliche Genehmigungen und<br />
Steuerbescheinigungen wurden beantragt und erteilt.<br />
Auch der Tag des offenen Denkmals wurde in diesem Jahr wieder aktiv begleitet. Der<br />
Schwerpunkt befand sich dabei im Südkreis. In Wulfenau, Stadt Dinklage, konnte die im<br />
Jahre 1852 erbaute Ev.-Luth. Kirche besichtigt werden. Eine 1611 erbaute Hofanlage die<br />
von 1997 bis 1999 saniert wurde stand den Besuchern in Nienhausen, Stadt Damme,<br />
offen. Vier weitere Denkmale konnten in Neunkirchen-Vörden angeschaut werden. In<br />
Campemoor gab es Einblicke in die archäologische Ausgrabung von Pfahlwegen ( 4.000<br />
– 4.700 v. Chr.). Außerdem waren die Ev. Apostelkirche und die Kath. Kirche St.<br />
Bonifatius in Neuenkirchen sowie das 1843 erbaute Ackerbürgerhaus (Heimathaus) in<br />
Vörden für Besucher geöffnet.<br />
82
Straßenbau<br />
Radwegebau <strong>2002</strong><br />
Wie in den vergangenen Jahren hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> auch im Jahr <strong>2002</strong> das<br />
Kreisstraßennetz weiter ausgebaut. Besonders erfreulich ist dabei der weitere Ausbau von<br />
Radwegen. Der <strong>Landkreis</strong> hat damit nicht nur in die Erhöhung der Sicherheit besonders<br />
der schwächeren Verkehrsteilnehmer investiert, sondern auch zur Stabilisierung der<br />
Baukonjunktur beigetragen.<br />
An den Kreisstraßen 247 (Rechterfeld bis Kreisgrenze), 253 (Bonrechtern bis<br />
Wöstendöllen) und 270 (Kreisel K268/K270 bis Steinfeld) werden derzeit 7,143 km<br />
Radweg gebaut. Auf der Strecke von Bonrechtern nach Wöstendöllen wird zusätzlich die<br />
Fahrbahn saniert und verbreitert. Diese Baumaßnahmen verursachen Gesamtkosten in<br />
Höhe von ca. 2 Mio. Euro.<br />
An der K 269 (Bokern) ist ebenfalls der Bau eines Radweges geplant. Der Beginn<br />
verzögert sich jedoch aufgrund eines anhängigen Klageverfahrens.<br />
Im Rahmen der Kreisbereisung des Bauausschusses wurden die Arbeiten<br />
am Radweg von Bonrechtern nach Wöstendöllen begutachtet.<br />
83
Im Rahmen des Gemeinschaftsradwegebaus, früher als Modelradwegbau bezeichnet,<br />
werden mit finanzieller Beteiligung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> und der jeweiligen Gemeinde<br />
Radwege an Landesstraßen gebaut. Der <strong>Landkreis</strong> beteiligt sich mit 25% an den<br />
Gesamtkosten, jedoch höchstens mit 25.565 € (50.000 DM) pro Kilometer.<br />
In diesem Jahr wurde der Radweg an der Landesstraße 845 von Dinklage Richtung<br />
Quakenbrück fertiggestellt. Weiterhin wurde als Alternativmaßnahme zu einem geplanten<br />
aber nicht realisierten Radwegebau an einer Landesstraße in Holdorf der Ausbau der alten<br />
Bahnstrecke Holdorf-Damme <strong>zum</strong> Rad- und Wanderweg vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
bezuschusst. Durch beide Maßnahmen entstanden weitere 6,433 km Radwege im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, an denen sich der <strong>Landkreis</strong> mit 141.000 € beteiligt hat.<br />
Zusammenführung der Kreisstraßenmeistereien Lohne und <strong>Vechta</strong><br />
Zum Ende des Jahres <strong>2002</strong> sind die Kreisstraßenmeistereien (KSM) Lohne und <strong>Vechta</strong><br />
zusammengelegt worden. Die Straßenwärter und die Gerätschaften der KSM Lohne<br />
wurden der KSM <strong>Vechta</strong> zugeteilt. Hierzu war der Bau einer weiteren Fahrzeughalle und<br />
der Kauf einer Salzmischstation für die KSM <strong>Vechta</strong> notwendig geworden. Die<br />
Fahrzeughalle der KSM Lohne wurde gegen Gebot <strong>zum</strong> Selbstabbau verkauft.<br />
84
Abfallwirtschaft<br />
Abfallentsorgungssatzung<br />
Wegen des Inkrafttretens der Gewerbeabfallverordnung <strong>zum</strong> 01.01.2003 sowie des<br />
Vollzuges der Bioabfallverordnung sind verschiedene Änderungen der<br />
Abfallentsorgungssatzung erforderlich geworden. Außerdem wurden im Zuge dieser<br />
Anpassungen auch einige redaktionelle Änderungen durchgeführt.<br />
In der Gewerbeabfallverordnung wurde in § 7 Abs. 3 die Pflichtrestabfalltonne für alle<br />
Gewerbebetriebe eingeführt. In diesem Zusammenhang erfolgt insbesondere eine<br />
Konkretisierung der Begriffe „Abfälle aus privaten Haushaltungen“ und „gewerbliche<br />
Siedlungsabfälle“.<br />
Außerdem wurde die Satzung dahingehend ergänzt, dass eine Regelung eingeführt wurde,<br />
wonach Grundstückseigentümer, die vom Benutzungszwang befreit sind, weil ihr<br />
Grundstück zu weit vom nächsten Sammelplatz entfernt ist, der von einem<br />
Sammelfahrzeug angefahren wird, die Abfallsäcke am Jahresanfang von der AWV<br />
zugesandt und in Rechnung gestellt bekommen. Diese Änderung erfolgt, damit<br />
sichergestellt ist, dass die Abfälle auch zur ordnungsgemäßen Entsorgung auf die<br />
Zentraldeponie Tonnenmoor gelangen.<br />
Ferner wurde im Zuge der weiteren Umsetzung der Bioabfallverordnung in § 6 Abs. 1<br />
darauf hingewiesen, welche Abfälle nicht zu den kompostierbaren Abfällen gehören und<br />
demnach auch nicht über die Biotonne zu entsorgen sind.<br />
Ausschreibung der Restabfallentsorgung<br />
Ab 01.06.2005 dürfen auf der Zentraldeponie Tonnenmoor keine unbehandelten Abfälle<br />
mehr abgelagert werden. Die Abfallwirtschaftsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mbH hat<br />
daher die Restabfallentsorgung für die Zeit danach im Herst <strong>2002</strong> ausgeschrieben. Die<br />
Angebote liegen inzwischen vor und werden ausgewertet.<br />
Sicherung und Rekultivierung der Deponie Tonnenmoor<br />
Die Sicherung und Rekultivierung der Deponie Tonnenmoor I (Altdeponie) ist im Jahre<br />
<strong>2002</strong> abgeschlossen worden. Die Plangenehmigung der Bezirksregierung Weser-Ems für<br />
diese Maßnahme wurde mit Bescheiden vom 02.06.1999 und 14.02.2000 erteilt.<br />
Im Zuge der Bauarbeiten wurde der eingebaute Abfall ab Herbst 1999 zunächst <strong>zum</strong> Teil<br />
profiliert und der Form des umgebenden Geländes angepasst. Auf die profilierte<br />
Abfallschicht wurde eine Ausgleichs- und Gasdränschicht aufgebracht. Darauf folgte der<br />
85
Einbau der eigentlichen Dichtung, die aus zwei Komponenten besteht. Die erste ist eine<br />
50 cm dicke mineralische Dichtung aus Tonboden, die zweite eine 2,5 mm dicke<br />
Kunststoffdichtungsbahn. Zuletzt wurde noch eine 1,0 m mächtige Oberbodenschicht<br />
aufgebracht, die dann entsprechend den Vorgaben der Unteren Naturschutzbehörde<br />
begrünt worden ist. Durch die Dichtung wird zukünftig verhindert, dass<br />
Niederschlagswasser in den Deponiekörper eindringt.<br />
Die eingebaute Gasdränschicht stellt sicher, dass Deponiegas nicht unkontrolliert<br />
entweichen kann. Über ein Rohrleitungssystem wird das Gas aus der Deponie abgesaugt<br />
und <strong>zum</strong> Ziegelwerk der Fa. Olfry gefördert. Dort wird es im Ziegelbrennprozess genutzt.<br />
86
Wasserwirtschaft<br />
Wegen einer Anpassung der DIN 4261 ist es zu gravierenden Änderungen <strong>beim</strong> Bau und<br />
Betrieb von Kleinkläranlagen gekommen.<br />
Kleinkläranlagen werden nicht mehr als Behelf angesehen, sondern können als<br />
Dauerlösung für die Schmutzwasserbeseitigung dienen.<br />
Untergrundverrieselungen sind als biologische Nachbehandlung nicht mehr zulässig. Für<br />
bereits bestehende Anlagen werden Übergangsfristen für die Anpassung eingeräumt.<br />
Beim Bau von neuen Kleinkläranlagen und für die Erweiterung oder Sanierung von<br />
bereits bestehenden Anlagen sind nur noch Anlagen mit einer bauaufsichtlichen<br />
Zulassung oder Pflanzenbeete als Nachreinigung zugelassen.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind 3866 Grundstücke nicht an die öffentlichen<br />
Schmutzwasserbeseitigung angeschlossen. 3454 Kleinkläranlagen sind zwischenzeitlich<br />
an die allgemein anerkannten Regeln der Technik angepasst worden. Auf 97<br />
Grundstücken werden die Abwässer wegen besonderer Verhältnisse in abflusslosen<br />
Sammelgruben eingeleitet und zu den kommunalen Kläranlagen entsorgt.<br />
Bei den im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> betriebenen Kleinkläranlagen werden als häufigste<br />
Nachbehandlungsarten Sandfiltergräben (37%), Untergrundverrieselungen (23%),<br />
technisierte Anlagen (16%) und Pflanzenbeete (11%) betrieben.<br />
Antragsunterlagen für den Bau oder die Erweiterung von Kleinkläranlagen können <strong>beim</strong><br />
Amt für Wasserwirtschaft, Hoch- und Tiefbau angefordert oder im Internet unter<br />
www.landkreis-vechta.de abgerufen werden.<br />
Das Programm zur Erfassung aller Heizöltanks wurde auch in <strong>2002</strong> fortgesetzt.<br />
Zwischenzeitlich sind ca. 60 % aller Besitzer von Heizöltanks angeschrieben worden. In<br />
diesem Zusammenhang wird noch einmal darauf hingewiesen, dass es das<br />
Anmeldeformular auch im Internet unter www.landkreis-vechta.de gibt.<br />
87
Gebäudewirtschaft<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> stellt für die Bewirtschaftung seiner kommunalen Liegenschaften<br />
jährlich rund 2,55 Mio € an Sachkosten für Gebäudeunterhaltung, Energiekosten,<br />
Fremdreinigung, Versicherung, Mieten, etc. bereit.<br />
Erweiterungsbau und Sternwarte des Gymnasiums Antonianum in <strong>Vechta</strong><br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden folgende Baumaßnahmen durchgeführt:<br />
Erweiterung des Gymnasiums Antonianum um vier Klasssenräume und einen neuen<br />
Toilettentrakt zwischen Europa- und Niedersachsenhaus<br />
Einbau eines behindertengerechten Aufzuges <strong>beim</strong> Gymnasium Lohne<br />
Erweiterung des Lehrerzimmers und Umbau des Verwaltungstraktes <strong>beim</strong> Gymnasium<br />
Damme<br />
Umbau von drei Fachunterrichtsräumen (Biologie/Physik/Chemie) <strong>beim</strong> Gymnasium<br />
Damme<br />
88
Brandschutzmaßnahmen:<br />
- 3. Bauabschnitt <strong>beim</strong> Gymnasium Damme<br />
- Fortführung der Brandschutzmaßnahmen bei der Elisabethschule und der Ludgerus-<br />
schule in <strong>Vechta</strong><br />
- abschließende Brandschutzmaßnahmen <strong>beim</strong> Gymnasium Antonianum <strong>Vechta</strong>,<br />
<strong>beim</strong> Gymnaisum Lohne, bei der Adolf-Kolping-Schule in Lohne und <strong>beim</strong> Jugend-<br />
und Freizeitzentrum in Damme<br />
Erweiterung und Umbau der Kreisstraßenmeisterei in <strong>Vechta</strong> (bedingt durch die<br />
Auflösung der KSM in Lohne und Umzug nach <strong>Vechta</strong>)<br />
Das Investitionsvolumen für diese Maßnahmen betrug 3,33 Mio €.<br />
In Vorbereitung befinden sich die Erweiterung der Elisabetschule in <strong>Vechta</strong> um vier<br />
Klassenräume incl. Gruppenräume, die Erweiterung der Adolf-Kolping-Schule und der<br />
Handelslehranstalten in Lohne sowie der Umbau bei der Marienschule in Damme zur<br />
Schaffung von drei zusätzlichen Klassenräumen.<br />
89
Wirtschaftsförderung<br />
Kreis-Förderprogramm<br />
Seit 1997 unterstützt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> durch ein spezielles Förderprogramm die<br />
Schaffung neuer und die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze im Kreisgebiet mit großem<br />
Erfolg. Der Kreistag hat beschlossen, dieses Förderprogramm für die Dauer der Laufzeit<br />
des Ziel-2-Programmes (2005) vorzuführen, sofern die EU weiterhin Mittel in gleicher<br />
Höhe zur Verfügung stellt. Die Mittelzusage über die EU-Zuschüsse liegt vor. Seitens der<br />
EU wurden über das Ziel-2-Programm bisher 405.646,- Euro zur Verfügung gestellt. Seit<br />
Beginn der zweiten Tranche im Juli 2001 wurden 70 Anträge gestellt, davon sind bisher<br />
60 Anträge mit einer Bewilligungssumme von 550.000,- Euro bewilligt worden; die<br />
restlichen Anträge befinden sich noch im Verfahren. Mit den bisher bewilligten Anträgen<br />
sind 255 Arbeitsplätze geschaffen und 35 gesichert worden.<br />
Leader+<br />
Nach langwierigen und intensiven Vorarbeiten in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) und<br />
in dazu gebildeten Arbeitskreisen wurde im August 2001 das Regionale<br />
Entwicklungskonzept für die Region <strong>Vechta</strong> verabschiedet. Dieses Regionale<br />
Entwicklungskonzept beinhaltet neuartige Ansätze und Strategien zur ländlichen<br />
Entwicklung und war Voraussetzung für eine Auswahl zu einer Leader+-Förderregion. 27<br />
Regionen haben sich in Niedersachsen dafür beworben, nur 17 davon wurden Anfang<br />
<strong>2002</strong> ausgewählt, darunter der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Ob das Leader+-Programm letztlich<br />
umgesetzt werden kann, wird zurzeit besonders unter finanziellen Aspekten (erhebliche<br />
Kürzung der allgemeinen Finanzzuweisungen des Landes) geprüft.<br />
Existenzgründungsberatungen und allgemeine Finanzierungsberatungen<br />
Vom Leiter der SWF und seinem Stellvertreter sind über 120 sehr intensive und<br />
zeitaufwendige Beratungsgespräche geführt worden, davon 47 Existenzgründungs-<br />
beratungen. Hier hat sich der Existenzgründer-Leitfaden als sehr hilfreich erwiesen.<br />
Dieser Leitfaden wird auch künftig von anderen öffentlichen Institutionen angefordert<br />
und an Interessierte verteilt.<br />
Informations-Systeme UNS und GewIS<br />
Mit der Internet-Datenbank UNS stehen dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> und allen Unternehmen<br />
und sonstigen Interessierten eine leistungsstarke Datenbank zur Verfügung, die<br />
90
Informationen z. B. über Größe, Know-how, Exportländer, Messebeteiligungen usw. von<br />
Unternehmen im Nordwesten vorhält. Aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden bisher 399<br />
Unternehmen erfasst. Die Datenbank UNS präsentiert mittlerweile rund 6.400<br />
Unternehmensprofile aus dem produzierenden Bereich, Handwerk, Handel und dem<br />
Dienstleistungssektor.<br />
Das Gewerbeflächeninformationssystem beinhaltet sämtliche zur Verfügung stehenden<br />
Gewerbeflächen der einzelnen Kommunen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Zurzeit sind es 37. Sie<br />
sind sowohl im Text als auch kartografisch im Internet dargestellt. Die Internet-Adresse<br />
lautet www.regis-online.de.<br />
Zusätzlich wird zurzeit das Kommunale Standort-Informations-System für ganz<br />
Niedersachsen aufgebaut (KomSIS). Dieses System präsentiert ebenfalls aussagefähige<br />
Informationen zu den wichtigsten Gewerbeflächen und Standorten der <strong>Landkreis</strong>e, Städte<br />
und Gemeinden im Internet. Die Präsentation umfasst sowohl Sachdaten wie auch<br />
Kartendarstellungen. Das System stellt eine hochwertige Informationsquelle für Standort<br />
suchende Unternehmen dar, die aussagefähige Erstinformationen suchen. Das KomSIS ist<br />
das erste System in Deutschland unter Beteiligung von insgesamt 44 öffentlichen Trägern.<br />
Steinbeis<br />
Die Aktivitäten von Steinbeis bewegen sich auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Es<br />
fanden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> 54 allgemeine und 16 Spezialberatungen bei den kleineren<br />
und mittleren Unternehmen (KMU) statt. Weiter wurden Steinbeis 3 Projektaufträge<br />
erteilt.<br />
Die Beratungsleistungen erstreckten sich über die verschiedensten Branchenfelder mit<br />
Schwerpunkten im Bereich Handwerk, Handel, Dienstleistung sowie Maschinen-,<br />
Formen- und Anlagenbau.<br />
Promotion Weser-Ems<br />
Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung hat sich <strong>2002</strong> der Initiative „promotion Weser-Ems“<br />
angeschlossen, die am 04.12.<strong>2002</strong> <strong>zum</strong> ersten Mal mit einem sog. Coaching-Abend ins<br />
Kreishaus <strong>Vechta</strong> eingeladen hatte.<br />
Promotion Weser-Ems ist eine Initiative von Volkswagen und dem Land Niedersachsen.<br />
Ziel ist es, mit Unterstützung der Wirtschaft in Weser-Ems Unternehmensgründern auf<br />
dem Weg in die Selbständigkeit zu helfen und das Gründungsklima in der Region zu<br />
verbessern.<br />
91
An dem ersten Coaching-Abend im Kreishaus am 04.12.<strong>2002</strong> nahmen insgesamt rd. 50<br />
Personen teil.<br />
SESAMES<br />
Die 1999 als transregionales Innovationsprojekt der EU begonnene Initiative SESAMES<br />
wird auf regionaler Ebene fortgesetzt. SESAMES Weser-Ems will den in der<br />
Automobilzulieferindustrie tätigen Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle bieten, die<br />
sich speziell um die Belange dieser Betriebe kümmert. Das Land Niedersachsen<br />
unterstützt das auf 2 Jahre angelegte Projekt mit insgesamt 92.500,00 €. Die gleiche<br />
Summe wird von den beteiligten <strong>Landkreis</strong>en, u. a. vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> (5.500,00 € in<br />
2 Jahren), aufgebracht, weitere 51.000,00 € von den beteiligten Unternehmen.<br />
Im Mittelpunkt des Projektes wird die Förderung der regionalen Zusammenarbeit stehen.<br />
Die Errichtung einer Informationsplattform, gemeinsame Maßnahmen zur<br />
Mitarbeiterqualifikation und die Präsentation der Region nach außen als attraktiver<br />
Wirtschaftsstandort werden weitere inhaltliche Schwerpunkte sein. Das Konzept basiert<br />
auf einer Unternehmensbefragung, die im Anschluss an das EU-Pilotptojekt SESAMES<br />
durchgeführt wurde. Seinerzeit hatten sich die befragten Unternehmen mit einer<br />
überwältigenden Mehrheit für eine Fortsetzung ausgesprochen, wobei die Konzentration<br />
auf die o. g. Schwerpunkte und die Unterstützung regionaler Kooperationen ausdrücklich<br />
gewünscht wurden.<br />
Aktuell sind im SESAMES-Firmenpool fast 300 Unternehmen erfasst, die ihre Umsätze<br />
ganz oder teilweise in der Automobilzulieferindustrie erwirtschaften. Insgesamt stellen<br />
diese Betriebe über 30.000 Arbeitsplätze und erwirtschaften einen Jahresumsatz von mehr<br />
als 4 Milliarden Euro.<br />
Aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind rd. 30 Unternehmen an dieser Initiative beteiligt.<br />
Tourismus<br />
Das Tourismusmanagement im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist so strukturiert, dass zwei Tourist-<br />
Informationen, die TI Nordkreis <strong>Vechta</strong> und die TI Dammer Berge, die „Arbeit vor Ort“<br />
erledigen. „Arbeit vor Ort“ bedeutet hierbei die Betreuung der Gäste, das Initiieren von<br />
Veranstaltungen und das Hervorheben der Besonderheiten der Region.<br />
Daneben wird der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> – gemeinsam mit dem <strong>Landkreis</strong> Cloppenburg –<br />
außerhalb der <strong>Landkreis</strong>e durch den Verbund Oldenburger Münsterland beworben. Dieses<br />
92
edeutet z.B. die Präsenz auf Messen und die Bewerbung in der überörtlichen Presse. Der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gibt die mittel- und langfristig einzuschlagende touristische Richtung<br />
vor und unterstützt die Tourist-Informationen und den Verbund, bringt sich aber auch mit<br />
eigenen Themen und Veranstaltungen ein.<br />
Ein Großteil der touristischen Arbeit des <strong>Landkreis</strong>es ist auf die Sensibilisierung bei<br />
bestimmten Themen gerichtet. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei bei den Einwohnern des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> (Binnenmarketing).<br />
Ziel der touristischen Arbeit ist die Verbesserung der sogenannten „sanften Faktoren“.<br />
Diese sind u.a. eine lebenswerte und attraktive Umgebung, erlebens- und sehenswerte<br />
Naherholungsgebiete sowie schöne und freundliche Dörfer und Städte. Bewohner des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> sollen erkennen, in welcher attraktiven Gegend sie wohnen und<br />
leben.<br />
Nur durch eine hohe Qualität ist auch ein Besucher bereit, einen bestimmten Ort<br />
aufzusuchen und bei hoher Qualität öfter zu kommen.<br />
Radwanderpass<br />
Für die große Zahl der einheimischen und den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> besuchenden Radfahrer<br />
wurde auch im Jahr <strong>2002</strong> der erstmals 2001 erschienene Radwanderpass aufgelegt. Der<br />
Radwanderpass baut auf das gute Radwegeleitsystem im Kreisgebiet auf.<br />
Gemeinsam mit den beiden Tourist-Informationen wurde die Zahl und der Umfang der<br />
Vergünstigungen im Radwanderpass erhöht. Daneben wurde eine Übersichtskarte erstellt,<br />
die die Standorte der beteiligten Unternehmen erkennen lässt, aber auch auf mögliche<br />
Radrundtouren hinweist.<br />
Inline-Skater<br />
Inline-Skater gehören <strong>zum</strong> festen Bild auf Wegen und Straßen. Aus einer ehemaligen<br />
Trendsportart ist inzwischen ein echter Breitensport geworden. Die Bevölkerung wurde<br />
aufgerufen, den Tourist-Informationen und dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Routen vorzuschlagen.<br />
Dieser Aufruf stieß auf ein enormes Interesse. Die eingereichten Routenvorschläge<br />
wurden anschließend mit Hilfe der Bevölkerung getestet. Mitte Juni konnte dann eine<br />
Broschüre mit Routenvorschlägen für Inline-Skate-Strecken im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt werden.<br />
Am 29.6. fand in Lohne die erste Inline-Skate-Nacht im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> statt. Trotz<br />
schlechten Wetters nutzten zahlreiche Inline-Anhänger die Gunst, sich bei verschiedenen<br />
93
Aktionen rund um das Inline-Skaten (z.B. Parcours fahren und Hochsprung) zu betätigen.<br />
Untermalt von Live-Musik und begleitet von der Gastronomie entstand eine einmalige<br />
Atmosphäre. Höhepunkt war eine Fahrt mit Fackeln durch das nächtliche Lohne. Bei der<br />
Inline-Skater-Nacht handelte es sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Tourist-<br />
Informationen der Stadt Lohne und dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>.<br />
Route der Gartenkultur<br />
Im Spätsommer fand eine Bereisung der Kommission der „Route der Gartenkultur“ statt.<br />
Die „Route der Gartenkultur“ stellt im Nordwesten besuchenswerte Gärten vor und rückt<br />
das Thema der Gartenkultur in den Blickpunkt. Die Route wird bereits sehr gut<br />
angenommen. Zahlreiche Parks, Gärten und Kleinode öffnen ihre Anlagen der<br />
Öffentlichkeit, besonders den Pflanzen- und Garteninteressierten. Nachdem im Sommer<br />
durch eine Gruppe aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Gärten gesichtet wurden, entschied die<br />
Kommission, dass im nächsten Jahr auch vier Gärten aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> die<br />
„Route der Gartenkultur“ bereichern werden. Bei den Bereisungen wurde überdeutlich,<br />
welches enorme kulturelle Potenzial der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> auch im Bereich der Gärten<br />
besitzt. Selbst die Kommission – die bereits mehrere hundert Gärten und Anlagen besucht<br />
hat – zeigte sich vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> und seinem Potenzial im Bereich Natur und<br />
Umwelt beeindruckt.<br />
Reiten<br />
Immer mehr in den Vordergrund rückt das Thema „Reiten“. In Zusammenarbeit mit den<br />
beiden Tourist-Informationen und mit Unterstützung des Amtes für Natur- und<br />
Umweltschutz hat eine Versammlung mit zahlreichen Vertretern von Reitvereinen des<br />
<strong>Landkreis</strong>es stattgefunden. Darüber hinaus wurden zahlreiche Gespräche mit Reitern,<br />
Vereins- und Verbandsverantwortlichen geführt. Erster Erfolg der eingeleiteten<br />
Zusammenarbeit war die Zusammenstellung von möglichen bereitbaren Wegen durch die<br />
Reitvereine und die Meldung an den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, der wiederum eng mit dem<br />
Pferdesportverband Weser-Ems in <strong>Vechta</strong> zusammenarbeitet.<br />
94
„Sehenswertes mit Bus- und Bahn erFAHREN“<br />
Eine absolut einmalige Idee wurde durch die Broschüre „Sehenswertes mit Bus und Bahn<br />
erFAHREN“ vom Amt für Natur- und Umweltschutz, der Kreisverkehrsgesellschaft und<br />
der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Rahmen der Agenda 21 umgesetzt. In der<br />
Broschüre werden Routen vorgeschlagen, die es ermöglichen, an einem Tag mit Bus und<br />
Bahn Sehenswertes in den Bereichen Kultur, Natur, Erholung und Informationen zu<br />
erfahren. Gerade Ortsfremden wird durch die Broschüre ein umständliches Suchen von<br />
Sehenswürdigkeiten und Anreisewegen erspart und ein Einblick in die Möglichkeiten der<br />
Tagesplanung gegeben. Für Radtouristen stellen diese Routen eine interessante<br />
Alternative bei schlechtem Wetter dar. Für Besucher, die per ÖPNV (Öffentlicher<br />
Personennahverkehr = Bus und Bahn) angereist sind, finden sich interessante Vorschläge<br />
und lohnenswerte Ziele, die auch mit dem ÖPNV erreicht werden können.<br />
95
Koordinierungsstelle zur beruflichen und betrieblichen Förderung von<br />
Frauen im Oldenburger Münsterland<br />
Aufgaben<br />
Die Koordinierungsstelle steht für aktive Arbeitsmarktpolitik und sinnvolle<br />
Wirtschaftsförderung und ist ein effektives Mittel, um die Gleichstellung von Frauen<br />
voranzutreiben. Um Frauen beruflich am Ball zu halten, berät und informiert sie Frauen<br />
in allen beruflichen Fragen.<br />
Beratungsarbeit<br />
Im vergangenen Jahr wurden über 141 Frauen durch die Koordinierungsstelle beraten. Die<br />
Frauen erhielten Unterstützung bei der Neuorientierung und Entscheidungsfindung im<br />
beruflichen Bereich. Um die berufliche Qualifikation an die Erfordernisse des<br />
Arbeitsalltages anzupassen, wurde im gemeinsamen Gespräch der optimale<br />
Weiterbildungsweg herauskristallisiert. Außerdem wurden die Bewerbungsmappen<br />
„aufgefrischt“ und der regionale Arbeitsmarkt unter die Lupe genommen. Zum Thema<br />
Existenzgründung ließen sich elf Frauen von der Koordinierungsstelle beraten.<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
Zweimal jährlich gibt die Koordinierungsstelle ein Weiterbildungsprogramm heraus,<br />
welches sich an dem Qualifizierungsbedarf der Frauen aus der Region orientiert.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 1.434 Unterrichtsstunden abgehalten. Von 50 Kursen wurden 35 mit<br />
Kinderbetreuung durchgeführt. Insgesamt nahmen 581 Frauen an den beruflichen<br />
Weiterbildungen teil. Davon wurden 428 Frauen durch die Koordinierungsstelle<br />
gefördert. Diese Förderung erhalten Teilnehmerinnen, die seit mindestens einem Jahr<br />
nicht mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Frauen, die sich in der Elternzeit<br />
befinden, werden sofort gefördert.<br />
Mehrheitlich wurden EDV Kurse belegt. An der Spitze standen Grundlagenkurse, dann<br />
Textverarbeitung und Internet.Speziellere Kurse wie Powerpoint, Excel und Access<br />
wurden deutlich weniger nachgefragt.<br />
Die Vorteile der beruflichen Weiterbildung durch die Koordinierungsstelle sind:<br />
Kurszeiten vorwiegend an Vor- und Nachmittagen, kostenlose Kinderbetreuung,<br />
Seminarangebote möglichst „vor Ort“ und ermäßigte Gebühren für förderfähige Personen.<br />
96
Die Koordinierungsstelle arbeitet mittlerweile mit 17 Bildungsträgern an 13<br />
verschiedenen Standorten in den <strong>Landkreis</strong>en <strong>Vechta</strong> und Cloppenburg zusammen.<br />
Weiterbildungsjahr <strong>2002</strong> der Koordinierungsstelle<br />
I. Halbjahr 02 II. Halbjahr 02 Insgesamt<br />
angebotene Kurse 27 49 76<br />
durchgeführte Kurse 16 34 50<br />
davon mit Kibe 14 21 35<br />
TN insgesamt 192 389 581<br />
geförderte TN 134 294 428<br />
Berufstätige TN 57 89 146<br />
TN aus Verbundbetrieben 1 6 7<br />
TN = Teilnehmer<br />
Kibe = Kinderbetreuung<br />
Ust = Unterrichtsstunden<br />
Ust 376 1058 1.434<br />
Überbetrieblicher Verbund Oldenburger Münsterland e.V.<br />
Eine weitere Aufgabe ist die Geschäftsstellenarbeit des Überbetrieblichen Verbundes<br />
Oldenburger Münsterland e.V. 101 Betriebe der Region haben sich in diesem Verbund<br />
zusammengeschlossen. Die Koordinierungsstelle, als Geschäftsstelle des Verbundes,<br />
registriert die Beschäftigten, die sich in der Elternzeit befinden und begleitet deren<br />
Berufsrückkehr durch Urlaubs- und Krankheitsvertretungen, Weiterbildungsmaßnahmen<br />
und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Der Überbetriebliche Verbund feierte in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Um die<br />
Interessen der am Verbund Beteiligten (Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen,<br />
Berufsrückkehrerinnen, Elternzeitlerinnen) zusammenzuführen, wurde auch in diesem<br />
Jahr eine große Veranstaltung mit finanzieller Unterstützung der Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken angeboten. Mit ca. 190 Besuchern und Besucherinnen wurde in diesem<br />
Jahr ein Teilnehmerrekord erzielt.<br />
97
Veranstaltung <strong>zum</strong> Thema Motivation und Management am 22. April <strong>2002</strong> in <strong>Vechta</strong><br />
Gründerinnen- und Unternehmerinnen Treff (GUT)<br />
Außerdem bietet die Koordinierungsstelle seit Oktober dieses Jahres einen Gründerinnen<br />
– und Unternehmerinnen – Treff an. Einmal im Monat treffen sich ca. 24 Frauen in der<br />
Gaststätte Elmendorffsburg, um sich über Themen zu informieren und auszutauschen die<br />
für die Gründung einer Firma von Bedeutung sind. Bislang wurden die Themen<br />
Marketing und Internet angeboten. Dieser Treff wird zusammen mit der Personaltrainerin<br />
Frau Rita Kuske, <strong>Vechta</strong>, durchgeführt.<br />
98
Veranstaltungsausblick<br />
Für das Jahr <strong>2002</strong> sind wieder viele Veranstaltungen im Kreishaus geplant. Dabei handelt<br />
es sich überwiegend um Ausstellungen und Konzerte. Einige dieser Veranstaltungen sind<br />
mittlerweile schon zu festen Einrichtungen geworden und können daher als Selbstläufer<br />
bezeichnet werden. Im Einzelnen gibt es – vorbehaltlich der Gewährung von Haushalts-<br />
mitteln – schon detailliertere Planungen für folgende Veranstaltungen:<br />
08. Februar 19.30 Uhr KMS, Musik für Jazz und Brass<br />
Ensemble „More Than Brass“<br />
23. Februar 17.00 Uhr KMS, „Jugend musiziert“, Teilnehmerkonzert<br />
14. März 19.30 Uhr KMS, Jazzkonzert mit Gruppe „Schlechte Karten“<br />
14. März – 12. April Ausstellung der Senioren-Arbeitsgemeinschaft<br />
„Flucht und Vertreibung“,<br />
Eröffnung, 14. März, 11 Uhr<br />
März Mandolinenkonzert<br />
April Konzert mit Peter Uhlig, Bass<br />
18. Mai 16.00 Uhr KMS, Holzbläser-Quintett<br />
Juni: Liederabend mit Christine Lichtenberg, Mezzosopran<br />
Juni/Juli: Romberg-Konzert<br />
28. Aug. – 10. Okt. Jahresausstellung „Zukunftsmobilität“<br />
29. August 19.30 Uhr KMS, Konzert mit dem Ensemble „Akzente“.<br />
Sept./Oktober: Konzert mit Franz Beering, Tenor, Anja-Katharina<br />
Wigger, Sopran, Werner Lamm, Klavier,<br />
26. Sept. 19.30 Uhr KMS, Jazzkonzert, Dirk Piezunka-Quintett<br />
November: Kunsthandwerk-Ausstellung<br />
09. November 16.00 Uhr: KMS, Kammermusik,<br />
Abschlußkonzert nach Freizeit<br />
Eckerförde<br />
16. November 16.00 Uhr: KMS, Klassenvorspiel<br />
Dezember: Märchenerzähler<br />
13. Dezember 16.00 Uhr KMS, Weihnachtliches Vorspiel<br />
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