06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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nicht mal drei Monaten. Viele der Angestellten, die ständig hier arbeiten, haben gefragt,

wo denn die Hügel wären. Als wir sie ihnen gezeigt haben, waren sie erstaunt. Sie meinten,

die Hügel hätten schon immer dort gestanden. Sie arbeiten gegen den Gedanken von

100 Tagen an. Sie sehen aus, als wären sie immer da gewesen und würden immer dort

bleiben.

Habt Ihr die Medien, die das Leitsystem betrifft, bestimmt? Ich denke da an die Jacken der Aufseher.

// VIER5 Weitgehend. Bei den Jacken gab es aber lange Diskussionen. Wir hatten zuerst

ein System aus dicken goldenen Ketten vorgeschlagen, was von der Geschäftsleitung

abgelehnt wurde. Wir hingegen haben die Form von Kitteln abgelehnt, die bei der letzten

documenta verwendet wurden und die für uns aussahen wie diese Bleikittel, die einem

der Radiologe umhängt. Daraufhin hatten wir mehrere dieser Treffen, die man Krisengespräch

nennt und in denen versucht wird, die Gegenseite mit Argumenten zu überzeugen.

Kurz vor Schluss brachte jemand schließlich das Argument, die Ketten seien in der Ausstellung

zu laut. Das hat uns überzeugt, und wir haben uns dann dem Vorschlag mit den

„Leibchen“ angeschlossen.

Daraufhin haben wir uns angesehen, welche Formen die Geschäftsleitung vorschlägt,

eine davon ausgesucht, überarbeitet, das heißt, Naturfaser genommen, den Schnitt

überarbeitet, den Kragen, ein Motiv ausgewählt, die Farben fixiert usw. Danach wurden

verschiedene Varianten ausgearbeitet und Muster gefertigt. Als wir zufrieden waren,

wurden sie dann als unser Entwurf freigegeben.

Did you define the media for the way finding system? I’m thinking of the jackets the custodians wear.

// VIER5 Yes, we defined most of it. There were long discussions about the jackets. First

we suggested a system of long thick gold chains, but the management rejected that idea.

We in turn rejected the coat-like vests that had been used for the last documenta. To us

they looked like the lead aprons a radiologist drapes over people. What followed were a of

series discussions one could call crisis meetings in which each side tried to persuade the

other with arguments. Right before the end someone argued that the chains would be

too loud in the exhibition. That convinced us and at last we agreed with the “t-shirts” that

were suggested.

We looked at the shapes the management suggested, chose one, worked it over, that is to

say we chose a natural fiber cloth, changed the cut and collar and selected a motif before

having samples made. We cleared them for production once we were satisfied.

How much influence did you have on the “living guiding system” aside for the uniforms?

What can the guides do that a static way finding system can’t?

// VIER5 The “living way finding system” is a principle that we think is sensible, especially

for large-scale events such as the documenta. There should always be a group that can

intervene in acute situations, when something happens that has to (be) spread quickly.

When, for example, an outside sculpture tips over during an event in a storm, as was the

case with a sculpture by Ai Weiwei, it is an event not included in the folder.

A few unplanned things can happen in three months. A living way finding system is there

right away, gives the visitors the information they need and guides them around the

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