06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Sozialen verankert, in der Kultur, … bei der öffentlichen Hand fühlt sich keiner so recht

zuständig, weil wir schwer einzuordnen sind.

Werdet Ihr öffentlich unterstützt?

// Klara Kletzka Nein. Wir finanzieren uns aus eigenen Einnahmen und über Fördermittel, die

jedes andere Unternehmen auch bekommt, wenn es behinderte Menschen beschäftigt.

Gibt es so etwas wie einen gemeinsamen Nenner aller Wahrnehmungen?

// Isabel Naegele Uns ging es darum, neben dem Erscheinungsbild ein Orientierungs- und

Leitsystem nicht nur für den „Dialog im Dunkeln“, sondern für das ganze Museum zu entwickeln.

Unsere Zielgruppen sind neben der großen Gruppe der Sehbehinderten Kinder

und ausländische Gäste. Das Leitsystem muss also jenseits der Schrift funktionieren,

so etwa mit taktilen Karten, Mustern, Silhuetten, Leitstreifen etc. Damit können sich alle

orientieren, aber auch das gesamte Themenfeld der Wahrnehmung reflektieren.

// Matthias Schäfer Das Interessante an diesem Leitsystem ist, dass es für die Guides in der

Ausstellung überhaupt kein Leitsystem gibt. Sie brauchen das Leitsystem draußen, in

der sehenden Welt. Sobald man in diese dunkle Welt eintritt, braucht der blinde Mensch

über haupt kein Leitsystem mehr, weil er dann Herr im Haus ist.

Einerseits kennt Ihr also den Raum, weil Ihr ihn gelernt habt, und andererseits erfahrt ihr den Raum über

akustische Reize?

// Matthias Schäfer Richtig, und dann ist es umgekehrt für die Besucher, plötzlich chaotisch,

sie stolpern dann durcheinander, und der Blinde ist der Sehende. Wir unterscheiden in

sehend, sehbehindert, hochgradig sehbehindert und blind. Die meisten Menschen –

Do you receive public support?

// Klara Kletzka That’s the point, we don’t. Our financing comes from our earnings and from

subsidies that are available to any other company which employs disabled people.

Is there something that could be called a common denominator between all perceptions?

// Isabel Naegele We wanted to develop the orientation and way finding system as well as

the visual presentation for the entire museum, not just “Dialog im Dunklen.” We also have

other groups we cater to aside for the large target group of the visually impaired such as

children and foreign visitors. So the way finding system has to work with more than its

lettering, it has to offer tactile maps, patterns, silhouettes, directional aids, etc.

Everyone can find their way with these things, and they also reflect the entire range of

perception themes.

// Matthias Schäfer What is interesting about the way finding system is that there is no way

finding system for the exhibition guides. They need a way finding system in the world that

stands outside. A blind person doesn’t need a way finding system when he / she enters

this dark world because he/she is the master of the house.

On one level you know the space because you learned it, so to speak, and on another level you experience the

space through acoustic stimuli?

// Matthias Schäfer Right, and then it is reversed for the visitor, it is suddenly very chaotic for

those who behave chaotically outside. They stumble around and the blind person can see.

We differentiate seeing, visually impaired, highly visually impaired and blind. Most of the

people – two thirds of all blind people – only go blind after turning 60. It is difficult to learn

[61]

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