06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Wie sinnvoll ist es da, noch etwas hinzuzufügen?

// Kriso Leinfellner Leitsysteme fügen weitere Elemente hinzu, was die Ausgangsposition

paradoxerweise erst einmal weiter verschlechtert, weil quasi das Gesamtgeräusch weiter

verstärkt wird. Im Grunde entsteht das beste Leitsystem dadurch, solange Dinge wegzuräumen,

bis das, was man sucht, offensichtlich wird. Im Übrigen leiten Städtebau und

Architektur besser als jedes noch so gute Grafik-Design – wenn eine Raumfolge nicht klar

führen kann, können es später angebrachte Schilder auch nicht.

In diesem Verständnis entstand der Vorschlag, direkt auf Flächen zu gehen, die schon

vorhanden sind. Ursprünglich dachten wir mehr in Richtung Mauern, an Sockel von Denkmälern

oder an Spielgeräte. All diese Dinge sind bereits vorhanden und es muss keine

aufwändige Konstruktion gebaut werden, um sie beschriften zu können.

// Stefanie Lichtwitz Da hätten wir dann aber statt fünf Magistratsabteilungen wesentlich

mehr gebraucht, um alle Genehmigungen zu bekommen, dieser Weg war unrealistisch.

Außerdem wäre das auch als eine Art Verschmutzung eingeschätzt worden, wenn man in

so heterogener Art Information auf öffentlichen Einrichtungen platziert.

Zusätzlich zur flachen Bespielung des Platzes haben Sie mit einem Kran vor dem Museum ein klassisches

Landmark errichtet. Was war die Idee dahinter?

// Wolfgang Kos Erstens ging es darum, den Platz, der ja das Hauptexponat der Ausstellung

ist, auch von oben sehen zu können. Fährt man mit dem Kran im Korb 35 Meter nach

oben, kann man den ganzen Karlsplatz überblicken und sich ein Bild seiner Dimension

und seiner widersprüchlichen Nutzungen machen. Zudem sind einige gelbe Klebepunkte

von oben ganz gut zu sehen. Zweitens ging es darum, ein Zeichen zu setzen, also unser

finding system clears things up to the point at what you are looking for becomes clear.

Having said that, urban construction and architecture show the way better than graphic

design can, no matter how good. If a spatial sequence can’t offer clear guidance then

no signs added later will either.

After having understood that we decided to go straight to the surfaces that were already

there. We originally thought more in the direction of the walls or memorial bases, or playground

devices. All these things were already there, there was no need for complex

constructions to mount lettering on.

// Stefanie Lichtwitz We would have needed permits from five more offices to do that, it was

unrealistic. Besides, it would have been considered a form of pollution to place information

in public facilities so heterogeneously.

You also built a crane that acts as a classical landmark in front of the museum, along with the stickers on the

square. What was the idea behind it?

// Wolfgang Kos Firstly, we wanted the square – the main exhibit so to speak – to be visible

from above. If you go up 35 meters in the carriage you have a view of the entire square.

This view gives you a sense of its overall dimensions and its contradictory uses. You also

have a good view of some of the yellow stickers from above. Secondly, we wanted to make

our mark, to raise our logo into the heavens. It says “Wien Museum” in large letters on the

carriage. This was an attempt to stand a small museum in a low and hard-to-spot location

on its toes. We wanted to be the size of a basketball player for a short time. Our building

would be more visible if it had five floors instead of two.

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