06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Verfahren, in das verschiedenste Stellen involviert waren. Die allgemeine Unsicherheit

angesichts eines großen Sportereignisses, zu dem es noch keine Erfahrung gab, hat die

Sache vielleicht noch komplizierter gemacht.

// Wolfgang Kos Zudem ist es unglaublich, wie viele Möglichkeiten es gibt, dass Bodentexte

verschmutzen oder unansehnlich werden – z. B. durch Bremsspuren von Fahrrädern.

Steht ein Museum wie das Wien Museum heute schon in direktem Konkurrenzkampf mit Marken, die auch den

Platz im öffentlichen Raum beanspruchen?

// Kriso Leinfellner Ja. Alle wollen dasselbe, nämlich Aufmerksamkeit. Die Zielgruppen sind

zwar zum Teil verschieden, aber im Grunde muss ich es genauso schaffen, Passanten

oder Stadtbesucher in Sekundenbruchteilen zu fesseln. Das ist bei komplexeren Inhalten

im kulturellen oder Architekturkontext natürlich schwieriger, weil die Botschaft nicht

beliebig verkürzt werden kann. Insofern ist eine intelligente Form der Wiederholung angebracht.

Wenn man dafür Medien belegt, die für die Werbung unbedeutend sind, wie z. B.

die Oberfläche eines Platzes – der noch dazu durch die räumliche Nähe für das Wien Museum

interessant ist – dann ist das ein passender Kommunikationsansatz.

Ist Euch der Karlsplatz als werbefreier Bereich entgegengekommen?

// Kriso Leinfellner Klar, wo weniger ist, kann man mehr machen. Gleichzeitig ist jede Gestaltung

im öffentlichen Raum bereits ein Overkill an Information. Allein die verschiedenen

Parkbänke, Bodenbeläge oder Pflanzen erzeugen so eine Verwirrung, dass eigentlich kein

Platz mehr bleibt, den man noch bespielen kann, außer man drängt andere Dinge zur Seite.

And the general sense of insecurity that came with a sporting event that nobody had any

experience with made things a lot more complicated.

// Wolfgang Kos And it is incredible to see how many things can make the text on the ground

dirty or unsightly, bicycle skid marks, for example.

Is the Wien Museum in direct competition with brands that are also laying claim to public spaces?

// Kriso Leinfellner Yes, all of them want the same – they all want attention. Of course the

target groups are different in part, but I basically have to capture the passerby’s or city

visitor’s attention in a matter of seconds as well. That is more difficult with complex

cultural or architectural contents because the message can’t be abbreviated at will. It

calls for an intelligent form of repetition. We used media that were uninteresting for

advertising purposes, like the surface of the square and we were also close to the Wien

Museum. This proved to be a suitable communication approach.

Was it convenient that Karlsplatz is an advertising-free zone?

// Kriso Leinfellner Of course, the less there is, the more you can do, although every design

in a public space is bound to lead to information overkill. All the different park benches,

ground surfaces and plants cause so much confusion that there isn’t any space left to fill,

unless you move all the other things to the sides.

How sensible is it to add things then?

// Kriso Leinfellner Paradoxically, way finding systems add elements, which makes matters

worse, because these elements increase the overall noise level, so to speak. The best way

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