06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Ihr kommt vom Industriedesign. Wie unterscheidet sich Eure Arbeitsweise von jener der Architekten, die

ein Leitsystem als kleinen Teilbereich in ihrem architektonischen Gesamtprojekt mitplanen, oder von Grafikdesignern,

die es tendenziell über die Ordnung auf der Fläche wahrnehmen?

// Peter Eckart Ich finde, unsere Voraussetzungen sind ideal. Produktdesigner sind in ihrer

Ausbildung Schnittstellen-Leute, wissen über Produktion, auch von massenhaft hergestellten

Dingen, Bescheid. Einerseits kümmern wir uns um die Entwicklung, andererseits

sind wir Vermittler. Jeder Entwurf ist letztlich eine Kommunikationsaufgabe. Uns hilft

das extrem, einerseits ein dreidimensionales Vorstellungsvermögen zu haben – immer zu

wissen, wenn wir über Schilder, Wandbedruckung oder Ähnliches sprechen –, andererseits

auch von möglichen Materialien eine genaue Vorstellung zu haben. Natürlich denken

wir auch in Serien oder Mengen, wenn wir z. B. um die 2.000 oder 3.000 Schilder produzieren

lassen.

// Bernd Hilpert Ein Leitsystem kann man wie eine Bedienungsanleitung für ein Gebäudes

sehen. Die Nähe zu dem Produkt ist da deutlich abzulesen. Natürlich hilft da auch das

räumliche Vorstellungsvermögen. Es geht ja darum, Räume und Wege zu analysieren und

Personenströme zu visualisieren. Bei Grafikdesignern ist das räumliche Denken nicht so

ausgeprägt. Die Architekten haben dann noch ein anderes Problem, die sind zu nah dran

an ihren Gebäuden. Sie können es zwar räumlich erfassen, aber sie haben einen ganz

anderen Blick auf ihr Gebäude. Sie denken planerisch und in ihrem Grundriss, in ihren

Kubaturen, aber nicht in der Wegeführung. Wir sind weit genug davon weg, kommen aus

dem Dreidimensionalen, haben also die Affinität zum Bauen und Räumlichen.

// Peter Eckart Zur Argumentation des Mehrwerts verrate ich Ihnen jetzt ein echtes Berufsgeheimnis.

Die Wege in einem Gebäude sind etwas völlig anderes als das Gebäude selbst.

information that is manifested at a physical-spatial level. Those information carriers

stand out in their surroundings. 3-D lettering offers a completely different sense of trustworthiness

than a digital display. Screen information doesn’t seem as trustworthy.

You come from industrial design. How are your work methods different to an architect’s who plans a way finding

system as a small part of their overall architectural project and how does it differ from a graphic designer’s

who tend to perceive order on the surface?

// Peter Eckart I find our qualifications ideal. Our product designer’s training make us intersection

types. We know about production, and we also know about mass production. We

worry about development but we also know about negotiation. Ultimately every design is

a communication design. This helps us very much. This three-dimensional imagination

helps - always knowing when we talk about signs, wall prints or other similar things – and

having an exact idea of the materials. Of course we always think in series or quantities, if

we have to produce 2000 or 3000 signs.

// Bernd Hilpert A way finding system is like an instruction manual to a building. The similarity

to a building can be seen clearly here. Of course spatial imagination is helpful in that

case. It is about analyzing spaces and paths as well as visualizing the flow of people.

Spatial thought isn’t that widespread among graphic designers. Architects have another

problem, they are too close to their buildings. They can see it spatially, but they look at

their building in a completely different way. They think like planners, they think of their

ground plans and in their cubage, but they don’t think about way finding. We are removed

enough, we come from three-dimensional design, and we also have an affinity for construction

and spatial situations.

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