06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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darüber beschwert. Da die Gemeinden aber selbstständig entscheiden können, wie und

von wem das gemacht wird, kann das nur sehr minimal vom ANWB gesteuert werden.

Das Straßen- und Wegeleitsystem der Niederlande ist in Zonen bzw. Kategorien aufgeteilt. Wer hat das

entwickelt, und welcher Logik folgt das?

// Gerard Unger Es ist ein über Jahrzehnte gewachsenes System, das auf empirischen Daten

beruht. Der ANWB hat schon über 70 Jahre Erfahrung und weiß, wo ein Schild stehen

muss und was drauf stehen soll. Im Prinzip ist das die alte Zonierung, die sich schon vor

unserem Redesign bewährt hat. Nach diesem System wird jetzt auch Stück für Stück

nachgerüstet und umgestelllt.

Wird temporäre Wegeführung wie im Fall der Baustellenleitsysteme auch berücksichtigt?

// Gerard Unger Noch viel zu wenig. Wenn auf Hollands Autobahnen gebaut wird, wird immer

eine Baustellenbeschilderung errichtet. Baustellen sind Abschnitte des Straßennetzes,

wo besondere Unfallgefahr herrscht. Deshalb sollte es so sein, dass die Beschilderung

besser und sorgfältiger als die normale ausgeführt ist. Leider sehen Notbeschilderungen

immer schlecht aus: Wahnsinnig stark verschmälerte Schriften, schlechte Proportionen

und üble Aufteilung. Das ist verantwortungslos.

// Wolfram Peters Das Problem beginnt damit, dass der Bauunternehmer mit der Durchführung

beauftragt wird. Damit wird er zum Designer.

// Gerard Unger Ja, der Bauunternehmer macht das großteils. Man sieht zum Beispiel, dass

aus einem umgedrehten „a“ ein „g“ gebastelt wird, große und kleine Buchstaben fliegen

wild durcheinander, verschiedene Schriftgrößen werden durcheinander gewürfelt.

The street and way finding system in the Netherlands is divided into zones or categories. Who developed it

and what logic does it follow?

// Gerard Unger The system has grown over decades based on empirical data. The ANWB

has over 70 years of experience and knows where to put a sign and what should be put

on it. The old zoning that had proven itself before our redesign was preserved in the new

system. Refitting and sign changes are being completed according to this system.

Are temporary way finding systems, way finding systems for construction sites also taken into account?

// Gerard Unger In far too few cases. A construction site signpost system is always built if

construction is underway on Dutch highways. Construction sites are parts of the road

network in which the danger of accidents is especially high. Therefore signposts should

be put up with particular care in this case. Unfortunately emergency signposts always

look bad: extremely small lettering, bad proportions and poor distribution. That is really

irresponsible.

// Wolfram Peters The problem is that the construction contractor is hired to build the signposts.

That makes him the designer.

// Gerard Unger Yes, the construction contractor is largely responsible. You sometimes see

an “a” flipped upside down and turned into a “g”, Large and small letters are jumbled together

wildly as well as different font sizes. All signs in all of Belgium look like emergency

signs. This certainly also has to do with how the design contracts are awarded. There

still are great differences in awareness, no matter whether among national or European

authorities or private clients.

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