06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Habt Ihr genug Zeit für das Projekt gehabt?

// Kristin Irion Wir hatten ein paar Monate Zeit, das war für dieses Gebäude ausreichend.

Es ist bei kleinen Gebäuden nicht immer nötig, dass man von Projektbeginn an dabei ist.

Es gibt lange Planungszeiten in der Architektur, wo an der Signaletik nicht gearbeitet

werden kann. Außerdem ist es für uns Grafiker nicht immer so einfach, sich die räumliche

Situation aufgrund der Pläne präzise vorstellen zu können. Oft verändert sich das Raumerlebnis

auf der Baustelle und im gebauten Gebäude noch einmal sehr.

Was ist die Grundlage eurer Gestaltungsideen?

// Kristin Irion Es ist wichtig, dass wir die Architektur genau studieren, wie das Gebäude

organisiert ist, die räumliche Situation. Ebenso wichtig sind Materialien und Oberflächen,

weil Schrift ja meistens auf diesen Oberflächen direkt appliziert ist.

Welche Aufgaben erfüllt die Beschriftung des Gebäudes konkret?

// Kristin Irion Einerseits muss das Gebäude ein Zeichen setzen nach außen, damit wird Sinn

und Zweck bezeichnet. In diesem Sinn wird die Schrift außen aus der Entfernung wahrgenommen.

Andererseits wollten wir die Schrift in einem Ornament an der Fassade auflösen.

Wenn ich nahe dranstehe, nehme ich die Buchstaben nicht mehr wahr. Den Eingangsbereich

haben wir überhaupt nicht beschriftet. Die Treppe selbst sagt bereits: Hier geht’s

rauf. Außerdem wollten wir die Idee der Architekten, die Schichten von Archivmaterial

über die linear strukturierte Innenwand symbolisch darzustellen, für sich stehen lassen.

Wir haben diese Grundidee in der Schriftgestaltung wieder aufgenommen. Der Schriftentwurf

hat sich aus gefaltetem Papier entwickelt, mit den Linien erhält die Schrift eine

There are long architectural planning phases in which you can’t work on signage. And it

isn’t always easy for graphic designers to understand the spatial situation precisely based

on plans. The spatial experience often changes sharply at the construction site and again

in the completed building.

What are your design ideas based on?

// Kristin Irion It is important to study the architecture thoroughly , to understand the

spatial situation and how the building is organized. The materials and surfaces are just

as important, since lettering is often applied directly on these surfaces.

What is the actual duty of signage in the building?

// Kristin Irion The building has to make its mark on the outside. Its purpose has to be clear.

The writing can be perceived at a distance. But we also wanted to set the lettering in a

facade ornament. I don’t recognize the letters up close. We didn’t put any lettering on the

entrance area. The staircase itself says, “up this way.”

We also wanted to leave the architects’ idea of reflecting the layers of archive materials

with the linear structure of the inside walls untouched. We cited this basic idea time and

again in our font design. The folded-paper font design achieves a great spatial effect

with the wall lines. The font looks hard and angular on glass. The effect suits the surface

it was applied on with mirror foil. But the implementation is completely different to the

organic architectural interpretation of the layer theme – although it follows the same

theme.

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