06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Aber nimmt nicht das Bewusstsein dafür zu?

// Andreas Uebele Das wäre schön, stimmt aber nicht. Wir tragen immer kleine Schritte dazu

bei, indem wir konservative Bauherren von der Wichtigkeit der Sache überzeugen. Wenn

wir die Chance haben, etwas zu erklären, dann stimmen sie meistens zu. Trotzdem muss

man die Realisierung auch wirklich wollen und bezahlen. Da stoßen wir oft an Grenzen, es

wird oft gespart, unsere Leistung fällt unter Luxus. Es kommt das Argument, einfach ein

billiges Standardsystem einzusetzen, denn das funktioniert ja auch.

// Kai Bierich Wenn man z. B. nach China fährt, kann man kann sich dort immer weniger orientieren,

da die Städte immer ähnlicher werden und immer mehr gleichförmige Gebäude

errichtet werden. Das war früher anders, da hatten Gebäude eine stärkere Identität, man

konnte sich an auffälligen Fixpunkten orientieren.

Ist das ein Plädoyer für mehr Gebäude mit starker Identität?

// Kai Bierich Das ist es, wir müssen aufpassen, dass die zunehmende Verstädterung nicht

auf Kosten der Gesichtslosigkeit unserer Umwelt geht. Erst diese Einförmigkeit führt auf

der anderen Seite zu einer Notwendigkeit von Orientierungssystemen.

// Andreas Uebele Das Bewusstsein ist bei vielen da. Aber es gibt leider keine Akzeptanz des

Wertes, nicht weil zu wenig Geld da ist, sondern weil es als unverhältnismäßig viel Geld

für „diese paar Schildchen“ gesehen wird. Gute Architektur ist besser für die Stadt, ist

nachhaltiger. Ein gut geplantes Gebäude kann ich in 10 oder 20 Jahren besser verkaufen,

das ist erwiesen. Gute Grafik in der Stadt ist ein kleiner Baustein für eine gute Politik, die

sich im Städtebau so auswirkt, dass sich bessere Fachkräfte ansiedeln können, Familien,

junge, hippe Leute, die die Stadt interessant und attraktiv finden. Eine gesichtslose Stadt,

But isn’t awareness increasing?

// Andreas Uebele That would be nice, but it isn’t true. We make small contributions by convincing

clients of the importance of an orientation system. Whenever we have had the

chance to explain something they generally agree. But you really have to want and pay for

the realization. That is where we reach certain limits, savings are often required; our

services are considered a luxury. The case is made to just use a cheap standard system

that works too.

// Kai Bierich If you go to China for example you can see what orientation means in the cityscape.

There is an increasing sense of disorientation there since the cities are becoming

ever more similar and more and more buildings are raised in the same shapes. That used

to be different. Buildings had stronger identities. You could use fixed points for orientation.

Is that a plea for more buildings with strong identities?

// Kai Bierich That’s it, we have to be careful to avoid increasing urbanization at the expense

of creating faceless surroundings. It’s this uniformity that leads to the need for orientation

systems.

// Andreas Uebele The awareness is there in many cases. But there isn’t acceptance for the

value of such a system: not because there isn’t enough money, but because it is considered

a disproportionate amount of money “for a couple of little signs.” You can say that

good architecture is better for the city. It is more sustainable. It has been proven that it is

easier to sell a well-designed building in 10 or 20 years. Good graphics in the city are a

small building block for good politics. The effect of this is that more specialized workforce

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