06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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auf Materialfarben beschränkt. Unsere Messearchitektur versteht sich als Hintergrund

für andere Architekturen, Farben und Inszenierungen. Wir haben gemeinsam Flächen für

das Leitsystem identifiziert, die alleine durch ihre Position und Größen klar machen, was

hier stattfindet, oder wo es hier hingeht. So etwas kann nur in Zusammenarbeit entstehen,

und nicht, wenn der Leitsystemplaner nach mehrjähriger Architekturplanung erst

spät dazukommt und seine Schilder irgendwo appliziert. Deshalb haben wir gemeinsam

und in ständiger Interaktion festgelegt, wo die großen Flächen sein müssen und wo wir

uns in unserem Auftritt der Materialien und Farben entsprechend zurückhalten.

Es gibt sehr häufig die Angst der Architekten, dass der visuelle Gestalter kommt, die Architektur nicht

adäquat behandelt und sie mit Grafik „entweiht“. War es bei Euch das Gegenteil?

// Kai Bierich Ja. Wir sind mit hohem Respekt miteinander umgegangen, weil jeder weiß, was

der andere kann.

// Andreas Uebele Es kommt natürlich auch sehr selten vor, dass ein Architekt die Größe hat

zu sagen: „Okay, euer Entwurf ist farbig, dann nehmen wir die Farben raus.“ Der Architekt

erwartet normalerweise vom Grafikdesigner, der das schwächere Glied in der Kette ist:

„Du ordnest dich unter.“ Wir Grafiker versuchen natürlich immer, auf die Architektur zu

reagieren. Unser Entwurf mit den starken Farben entstand aber zu einer Zeit, wo Farbe

auch Bestandteil der Architektur war. Zu diesem Zeitpunkt zu sagen „Gut, wir nehmen die

Farbe raus“ ist äußerst souverän und ungewöhnlich. Durch dieses sehr gute symbiotische

Zusammenspiel zwischen Grafik und Architektur ist diese Lösung für die Messe erst

möglich geworden.

elements. We also defined special surfaces for the orientation system that clearly explain

what is going on or what you are being led to with their placement and their impressive

size alone. These things are only possible through cooperation. They aren’t possible if an

orientation system planner is only brought in after years of architectural planning to put

his signs somewhere. That is why we defined the placement of large surfaces together,

in continuous interaction. This also explains why our choice of materials and colors was

restrained accordingly.

Architects often fear that a visual designer who won’t handle the architecture adequately will come along and

“desecrate” it with his graphics. Was the opposite the case in your work?

// Kai Bierich Yes. We treated each other with great respect because we know about each

other’s abilities.

// Andreas Uebele Of course it is rarely the case that an architect has the largesse to say:

“your design is colorful, so we’ll take our colors out.” The architect normally expects the

graphic designer, who is the weaker link in the chain, to “be subordinate.” We graphic

designers naturally try to react to the architecture. Our design with the strong colors was

created at a time in which colors were also a component of architecture. To say, “okay,

we’ll take the colors out,” at that time showed a great deal of poise and was very unusual.

This very good and symbiotic interplay between graphics and architecture is what made

this solution for the fairgrounds possible in the first place.

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