06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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natürliche und artifizielle Orientierungen nachzudenken, ist ein Mittel, solche Situationen

aufzubrechen. Es geht ja nicht darum, eine neue Sprache zu setzen. Die Signaletik soll ja

die Architektur begleiten und vielleicht verstärken – dafür müssen wir manchmal sehr zurückhaltend

sein, fast nicht präsent, oder eben durch Licht und ähnliche Aspekte auftreten,

die es ermöglichen, dass man sich zurechtfindet. Natürlich gibt es auch Situationen,

wo die Signaletik das Problem nicht ohne Intervention in die Architektur lösen kann.

Hast Du ein Beispiel?

// Ruedi Baur Im Musée d’Orsay war eine Rolltreppe falsch platziert. Der Designer Jean

Widmer hat darum gekämpft, sie zu versetzen, sodass die Wegeführung im Raum wieder

funktionierte. Es gibt Situationen, die sind mit Signaletik alleine nicht zu lösen. Jemanden

auf einem Schild zu sagen, dass er nach hinten gehen soll, ist nahezu unmöglich. Es ist

daher wichtig, dass der Signaletiker sehr früh und oft im Projekt präsent ist.

Die Informationsarchitektur, die Signaletiker schaffen, stellt Orte oder auch Unternehmen oft neu dar.

Wie schaffst Du es, den Leuten klar zu machen, dass sie sich selbst auch anders sehen könnten?

// Ruedi Baur Da kommen wir zur Kunst des Erscheinungsbildes. Wie kann man einer Person

oder Firma die eigene Identität und die Potenziale bewusst machen? Dazu gibt es Präsentationsstrategien,

besser: Präsentationslogiken, die als Spiegel funktionieren, damit

nicht eine neue Identität erfunden, sondern die vorhandene herausgearbeitet wird.

Und einen Schritt weiter: Heute bist du so, vielleicht möchtest du morgen so sein. Bist du

bereit, diesen Weg zu gehen? Wenn ja, können wir das Bild für morgen setzen, aber das

hat mit dem Heute zu tun.

The information architecture that signage designers create often presents places and companies in a new

way. How do you manage to make it clear to people that they can also see themselves differently?

// Ruedi Baur We are talking about the art of appearance now. How can you make a person

or company aware of their own identity or potential? There are presentation strategies for

that, or : presentation logics that work as mirrors. They don’t invent a new identity, they

just work out what exists. And a step further: You are this way today, maybe you want to

be that way tomorrow. Are you ready to tread the path? If so, then we can set an image of

tomorrow, but it has to do with today.

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