06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Wie äußert sich das Feld der Motional Graphics in der Signaletik heute?

// Ruedi Baur Es kann sich negativ äußern, wenn man einfach überall Screens hinsetzt und

denkt, dass die ganze Orientierung sich in diesen Elementen entwickeln kann. Es kann

auch sehr spannend werden, weil man die Informationsträger sehr flexibel bespielen kann.

Das ist ein Versuch, den wir bei einem anderen Projekt, der Cinemathek, gemacht haben.

Hier ist die Architektur der Informationsträger, und wir projizieren die Information an die

Wand, wo man sie lesen soll und braucht. Das ist Orientierung in Bewegung, ganz im Sinne

des Mediums. Da gibt es noch ganz viel Potenzial, wie etwa den Rhythmus des Raumes.

Daraus ergibt sich noch eine vierte Kompetenz: die Szenografie. Die Koordina tion der

Elemente zueinander und in Bezug auf den Betrachter ist noch eine wesentliche gestalterische

Komponente für den Signaletiker. Die reine Informationsebene reicht nicht aus,

wir müssen Orte inszenieren, müssen narrativ werden, statt nur Worte zu schreiben.

Glaubst Du, dass man dafür aus anderen Bereichen wie z.B. dem Film lernen kann?

// Ruedi Baur Wir können aus extrem vielen Bereichen lernen, aus der kognitiven Wissenschaft,

der audio-visuellen Kultur, der Soziologie und Neurologie. Wir stehen in der Mitte

vieler Bereiche, die sich alle mit der Problematik der Desorientierung beschäftigen.

Signaletiker arbeiten in einer Interdisziplinarität zwischen Corporate Design, Szenografie,

Typografie und Architektur.

Wenn die Architektur aber dafür keine Offenheit bietet, weder von den Signaletikern noch von Besuchern

berührt werden soll – wie reagierst Du darauf?

// Ruedi Baur Die kontextuelle Haltung, also die Information an den Ort anzupassen, über

Do you think we can learn from other fields, film, for example?

// Ruedi Baur We can learn from very many fields in cognitive science, audio-visual culture,

sociology, and neurology. We stand in the middle of many fields that all have to do with

the problem of disorientation. Signage designers are in an interdisciplinary area between

corporate design, scenography, typography and architecture.

But what if architecture isn’t open to this, should not be touched by either the signage designer or the visitor,

how do you react to that?

// Ruedi Baur The contextual approach – adjusting information to suit the place via natural

and artificial orientation – is means of breaking up such situations. It isn’t about establishing

a new language. Signage is supposed to accompany the architecture and maybe

emphasize it – we have to be very restrained in some cases, almost not present. Or we

have to be present via light and similar aspects that make it possible to find your way. Of

course there are situations in which signage cannot solve the problem without intervening

in the architecture.

Do you have an example?

// Ruedi Baur An escalator isn’t properly placed in the Musee d´Orsay. The designer Jean

Widmer fought to have it re-located so the way finding system in the room worked. There

are situations which cannot be solved with signage alone. It is almost impossible to tell

someone to back up with a sign. Therefore it is very important for a signage designer to be

involved in a project at an early stage and present as often as possible.

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