06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Patienten, sie sollen sich ihr Zimmer merken. Manchmal wird in Kliniken mit einfachen

Grundformen und Farben gearbeitet, aber das ist nicht immer differenzierbar, schwer zu

merken und auch kein ausbaubares System. Es geht um Identifikation und um Wiedererkennung

für die Patienten. Wir haben etwas gesucht, das sie erkennen und sich gleichzeitig

merken können, also eine ikonische Form, die als Silhouette dargestellt wird. Im

Klinikum Tulln ist es ganz einfach: Der Patient geht in sein Pferdezimmer, er geht in sein

Himbeerzimmer … auch hier ist der alltägliche Sprachgebrauch wieder ganz wichtig.

Es gibt einen anderen Fall, wo einfache Formen die Orientierung unterstützen können:

Patienten, die aus dem OP in den Aufwachbereich kommen und die beim Wiedererwachen

eine eingeschränkte Wahrnehmung haben, wissen meist nicht, wo sie sind. Sie schauen

an die Decke und versuchen, etwas zu erkennen, die räumliche Dimension zu erfassen,

um sich zu selbst zu verorten, um sich orientieren zu können. Hier helfen einfache Grundformen

wie Kreis, Dreieck und Quadrat, die an die Decke gemalt werden.

Was war die sichtbarste oder deutlichste Veränderung durch das Orientierungssystem?

// Wolfgang Lengauer Das Auffälligste war aus meiner Sicht die Farbgebung. Früher haben

bunte Wände nichts zu sagen gehabt, sie waren einfach nur bunt. Jetzt haben wir ganz

klare, kräftige Farbbereiche definiert, die entweder eine Aussage zur Funktionalität der

Räumlichkeiten tragen oder zu der Örtlichkeit, in der ich mich befinde.

// Erwin K. Bauer Architektur ist hier von visueller Gestaltung nicht mehr zu trennen, beide

bilden eine Einheit. Meistens wird Architektur geplant, und danach werden Orientierungshilfen

appliziert. Bei uns wird beides zeitgleich entwickelt und zeitgleich umgesetzt. Das

führt zur Vereinfachung, weil diese zusätzlichen, normalerweise außen draufgesetzten

regain consciousness. Many don’t know where they are. They look at the ceiling and try

to recognize something, grasp the dimensions of the room to find their place and orient

themselves. Simple shapes, like circles, a triangle or squares painted on the roof are

helpful here.

What was the most visible or clearest change the orientation system brought about?

// Wolfgang Lengauer The most conspicuous thing was the coloring from my point of view.

Colorful walls had no meaning before, they were just colorful. Now we have very clear and

vibrantly colored areas that make a statement about the functionality of a room or about

my current location.

// Erwin K. Bauer Architecture can no longer be separate from visual design, both create a

unit. Architecture is often planned and the orientation aids are just applied later. We

develop both at the same time. This makes things simpler because the additional carriers

that are normally used become superfluous. The architecture itself becomes the information

carrier. That is real progress for me as a designer, and you can see it in the results.

Everything is clearer and simpler.

Common sign systems often suffers from their technical appearance. Our orientation

system makes it possible to fill the room with positive emotional energy by using colorful,

large-surface applications. This is an ideal complement to the open, humane identity of

the new clinics that can be felt in the architecture of every new building with its generous,

bright rooms.

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