06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Oft werden wichtige Richtungsentscheidungen ohne die Leitsystemgestalter getroffen. Da wünscht man sich

doch sicher, früh in ein Projekt involviert zu sein.

// Sascha Lobe Im Prinzip gibt es zwei Gründe, warum man sich wünscht, früh dabei zu sein:

Der eine ist das Benennungs- und Codierungsthema. Der Architekt fängt an, seinen Plan

zu bezeichnen, um damit arbeiten zu können, er denkt dabei noch nicht an ein Leitsystem.

Wird der für den Besucher erste Bauteil dann etwa mit „D“ benannt, beginnt die Sache

schwierig zu werden. Das Eingangsgebäude mit „A“ zu bezeichnen wäre für den Besucher

natürlich nahe liegender. Einen solchen Fall haben wir gerade in einem anderen Projekt.

Man hat dort noch versucht umzucodieren, was aber es hat nicht geklappt hat. In der

Folge musste man die ganze Leitsystemlogik anders aufbauen. Wir haben auch dafür eine

gute Lösung gefunden, allerdings mit vermeidbarem Mehraufwand. Andererseits ist es

natürlich gut, wenn man sich in der architektonischen Planungsphase konkret einbringen

und dort unter Umständen Einfluss nehmen kann.

Gibt es in der Zusammenarbeit räumlicher und visueller Gestalter auch Fälle, bei denen visuelle Gestalter in

einer frühen Phase wesentlichen Input bringen, sodass es starke Auswirkungen auf die Architektur hat?

// Christof Teige Das wäre wünschenswert, allerdings ist es fast schon die Regel, dass der

visuelle Gestalter sehr spät in ein Projekt einsteigt. Das hängt oft mit dem Zeitpunkt und

Modus der Auftragsvergabe zusammen.

// Sascha Lobe Es hat dem Projekt nicht geschadet, dass wir so spät dazugekommen sind.

Unsere Gestaltungslösung ist rein applikativ. Wir arbeiten nicht baulich, sondern nutzen

das Haus, wie es ist. Die pure Architektur mit Sichtbetonflächen und viel Glas bietet ein

ästhetisches Grundmaterial, mit dem man gut gestalten kann. Die klassische Aufgabe

Important decisions concerning the direction of a project are often made without the way finding system

designer. You certainly want to be involved in a project at an early stage.

// Sascha Lobe In principle there are two reasons for wanting to be involved at an early stage.

One of them is the designation and coding scheme. The architect begins to use designations

in his plans to be able to work and isn’t thinking of a way finding system at that point.

Things start getting complicated for visitors if the first building unit is called “D.” Of course

it would be more cogent for the visitor for the entrance structure to be called “A.” We have

this case in a different project at the moment. They tried to re-code things there, but it

didn’t work. The logic of the entire way finding system had to be restructured. We found a

good solution for this problem. But the extra effort could have been avoided, which is why

it is sensible to involve the way finding system designer in the project as early as possible.

And naturally it is also good to perhaps be able to make concrete suggestions during the

architectural planning phase.

Are there cases in which visual designers offer input that has a strong influence on the architecture when

spatial and visual designers cooperate?

// Christof Teige That would be desirable, but it is almost the rule that visual designers only

join projects at a very late stage. That is often related to time and way the contract is

awarded.

// Sascha Lobe It didn’t hurt the project that we joined in so late. Our design solutions were

purely applicable. We didn’t work structurally, we used the building the way it is, pure

architecture with architectural concrete surfaces and a lot of glass offer aesthetic basic

materials that one can design very well with. The classical task of a way finding system,

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