06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Warum habt Ihr dann mit variablen Dingen gearbeitet? Das ist ja auch ein Zeichen für sich.

// Nik Thoenen Man muss noch erwähnen, dass die Codierungen am Boden mit Nachtleuchtfarbe

angebracht sind, d. h. eigentlich sind sie unsichtbar. Du kannst durch das Museum

gehen, und du siehst überhaupt nichts, d. h. die Beschriftung ist da und gleichzeitig nicht

da. Anfangs war auch nur die Außenbeschriftung mit den Koordinaten am Turm und den

Künstlernamen an der Außenwand in Diskussion.

An öffentlichen Gebäuden, also auch an Museen erwartet man etwas Hochoffizielles,

etwas Solides und keine Interventionen, die anecken. Und dann kommen wir mit so einer

Kalkfarbe, wie sie schon im Mittelalter verwendet wurde, und schmieren Künstlernamen

direkt an die Wand. Mit dieser Technik haben wir auch dem Denkmalschutz den Wind aus

den Segeln genommen.

Welches Verhältnis hatten die Museumsleiter zu ihrem neuen Haus?

// Nik Thoenen Sie mochten das Gebäude zuerst nicht. Die Räume dieses Hauses aus dem

Mittelalter sind für zeitgenössische Kunst schwer zu bespielen, sehr verwinkelt miteinander

verbunden, und manche von ihnen sind klein. Wir haben bei der Verortung in der Stadt

begonnen, hoch oben, nahe am Himmel. Wir haben uns den Turm zuerst vorgenommen.

Wie seid Ihr auf die Idee der Beschriftung des Turmes mit Koordinaten gekommen?

// Maia Gusberti Die Geografie, die Verortung in der Stadt Metz war allen immer sehr wichtig.

// Nik Thoenen Der Turm war lange Zeit als Taubenschlag für Brieftauben in Verwendung

und immer ein Signal nach außen. Er war also immer schon ein Kommunikationssystem.

Statt eine Fahne zu hissen, wollten wir den Turm selbst wieder als ein Zeichen nach außen

Why did you work with variable things? That is a sign in itself.

// Nik Thoenen It should be mentioned that the codes on the ground were applied with glowin-the-dark

colors, so they are actually invisible. You can walk through the museum and

see nothing at all. The lettering on the tower outside with the coordinates and the names

of the artists on the outside wall were the only things initially discussed. We didn’t strive

to use conventional lettering on the building. People expect something highly official,

something like solid eyebrows on public buildings, including museums, not interventions

that raise eyebrows. And then we show up and smear artist names directly on the walls

using lime wash colors that were used in the Middle Ages. This technique also helped us

handle the landmark protection office.

What kind of relation did those responsible for the museum have to their new building?

// Nik Thoenen They didn’t like the building at first. The rooms in this medieval building are

not suitable for contemporary art. They are connected to each other at sharp angles and

some of them are very small. So we started our placement process in town, pretty high

up, close to the sky. We started our work with the tower.

How did you come up with the idea of writing coordinates on the tower?

// Maia Gusberti The geography and placement of the City of Metz was important to all.

// Nik Thoenen The tower was used as a messenger pigeon loft for a long time. It was

always a signal to the outside. Hence it was always a communication system as well.

// Maia Gusberti Pigeons and flight also have a lot to do with orientation.

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