06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Was war der Schwerpunkt dieser inhaltlichen Auseinandersetzung?

// Béatrice Josse Wir haben uns mit der Geografie, der Positionierung in der Stadt, dem Ort

als realem Gebäude auseinander gesetzt und auch die Beziehung zum Unsichtbaren, zum

Vergänglichen reflektiert. Daraus haben sich die Gestaltungslösungen mit den Koordinaten

am Turm, den verblassenden Künstlernamen und dem Innenleitsystem entwickelt.

Gab es Reaktionen der Passanten und des Museumspublikums?

// Béatrice Josse Weniger zur Beschriftung innen als zu den Künstlernamen außen auf der

Wand. Viele meinten, das seien ganz berühmte Persönlichkeiten, andere meinten, dass

das Ganze für gar nichts gut wäre. Für mich ist es ein reflexives Statement zur Sammlung

eines Museums an sich. Wenn ich einen Künstler ausstelle und seine Arbeit ankaufe, wird

sein Name als Zeichen dafür an die Außenwand geschrieben, wie alle Namen aus der

Sammlung. Sobald er aber in dieser öffentlichen Sammlung eines Museums gelandet ist,

ist er tot. Das Museum ist die Endstation für einen Künstler.

Die Namen bleichen stetig mehr aus – in welchen Abständen kommen neue dazu?

// Béatrice Josse Alle zwei Jahre wird die Liste mit etwas 20 neuen Künstlern nach oben

erweitert. Irgendwann werden wir dann die Namen in den Himmel schreiben, während sie

unten schon vollständig verschwunden sind.

Gab es einen kritischen Punkt in der Zusammenarbeit mit den Designern?

// Béatrice Josse Am Anfang wollte Nik Grün als Hausfarbe haben. Grün ist doch eher eine

Farbe für eine Apotheke, das konnten wir nicht akzeptieren.

What did you focus on in your discussions of the possible contents?

// Béatrice Josse We looked at the geography, our positioning within the city, meaning the

actual real building as a place. We also took the relationship of the building to invisible

aspects, to what is transient into account. This helped us develop the design solutions,

the coordinates on the tower, the fading artists’ names and the interior way finding

system.

Were there any reactions from passersby and the museum audience?

// Béatrice Josse There were less reactions to the writing on the inside than to the artists’

names on the outside wall. Many thought they were very famous personages, others

thought no good would come of it all. For me, it is a reflection of a museum’s collection.

If I acquire the work of an artist, then I want his name on the outside, with all the other

names in our collection. However, he is dead the moment his work becomes part of a

public museum collection. A museum is the last stop for an artist.

The names gradually fade away – how often do you add new names?

// Béatrice Josse We add around 20 new names to the top of the list every two years. We

are going to start writing the names in the sky at some point. The names at the bottom

might have vanished entirely by then.

Was there a critical point in your cooperation with the designers?

// Béatrice Josse Nik wanted green as the main color for the building. Green is more of a

pharmacy color, we couldn’t accept that.

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