06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Wann und warum wolltet Ihr ein Orienierungssystem für euer Haus?

// Béatrice Josse Wir wollten den Leuten ursprünglich helfen, ihren Weg durch das unübersichtliche

mittelalterliche Haus zu finden. Aber dann ist es kein normales Orientierungssystem

für Besucher geworden. Wir haben gleich zu Projektbeginn 2002 damit begonnen,

daran zu arbeiten, 2004 haben wir unser Haus dann eröffnet.

Habt Ihr manchmal gezweifelt, ob Ihr überhaupt ein Orientierungssystem braucht?

// Béatrice Josse Nein, wir wussten, dass wir es brauchen. Man muss zwischen innen und

außen unterscheiden. Das Orientierungssystem im Gebäude des ehemaligen Hotels Saint

Livier sollte zwei Faktoren erfüllen: Einerseits liegt es in einem historischen Stadtviertel,

wo es viele Museen gibt. Hier ging es um Sichtbarkeit, um die Schaffung eines Zeichens in

der Stadt, das für das FRAC steht. Andererseits ging es uns darum, klar zu machen, dass

es sich um einen Ort der Darstellung und Produktion zeitgenössischer Kunst handelt.

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Designer, Nik Thoenen, beschreiben?

// Béatrice Josse Ich würde Nik nicht als Designer, sondern vielmehr als Künstler bezeichnen.

Die Basis zur Zusammenarbeit war und ist die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer

Kunst. Wie kann man Reaktionen provozieren und auslösen, wie kann man den Betrachter

involvieren, wie agiert Kunst in sozialer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht? Diese

Fragen beschäftigen uns beide und bilden sowohl die Basis für meine Museumsarbeit als

auch die Basis für Niks künstlerische Interventionen. Diese Verwandtschaft im Denken

hat die Zusammenarbeit sehr einfach gemacht, denn wir mussten uns gegenseitig nichts

erklären, sondern haben vielmehr über mögliche Lösungen diskutiert.

When and why did you want an orientation system for your museum?

// Béatrice Josse We originally wanted to help people find their way through our confusing

medieval building, but then it went beyond a normal orientation system for visitors. We

started working on it right at the beginning of the project, in 2002. We opened our museum

in 2004.

Did you ever have doubts, wonder if you even needed an orientation system?

// Béatrice Josse No, we knew we needed it. You have to differentiate between the outside

and the inside. The orientation system for the FRAC in the former Hotel Saint Livier had to

fulfill two functions: it is in a historical part of town in which there are a lot of museums,

so we had to create a symbol for the city that stood for the FRAC. Then we had to make it

clear that the FRAC is a place that presents and produces contemporary art.

How would you describe your cooperation with Nik Thoenen, your designer?

// Béatrice Josse I don’t consider Nik a designer, I think he is more of an artist. The basis for

our cooperation was and is the discussion and examination of contemporary art. How can

one provoke and trigger reactions? How can one involve the beholder, how does art act in

social, political and economic respects? All of these issues preoccupied us both and form

the basis for my museum work and Nik’s artistic interventions. This closeness in our

thinking made our cooperation very easy, we didn’t have to explain things to each other,

we were able to start discussing solutions right away.

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