06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Gerade der Kontrast zwischen Kommerz, dem Flughafen als Erlebniswelt und dem reinen

Transport von A nach B macht die Orientierung wirklich notwendig. Der Airport ist zum

Tummelplatz geworden, hier kommen die Leute nicht nur zum Fliegen, sondern auch zum

Spazieren und Shoppen am Wochenende hin.

Wenn wir ebenfalls mit den Mitteln der Unterhaltung arbeiten würden, mit kurzlebigen,

modischen, trendorientierten Designelementen, dann würden wir uns nicht mehr unterscheiden.

Dann wäre der Weg nicht mehr zu finden.

// Ruedi Stoller Es gibt ein Beispiel auf dem Flughafen Zürich, wo wir den Pfad der Tugend

ein bisschen verlassen haben, nicht in Bezug auf den Schrifttypus, der ist nach wie vor

derselbe. In einigen Bauteilen finden Sie nicht die normale, auf dem Flughafen Zürich

verbreitete Signalisation mit weißer Schrift auf dunklem Hinter grund in Leuchtträgern,

sondern direkt auf rote Betonwände gemalte weiße Schriften. Auslöser waren die hohen

Räume, wo man die Informationsträger nicht abhängen oder auf Pylone geben wollte,

sondern direkt auf die Architektur applizierte, nicht ohne Widerstand der IWS-Gruppe,

aber das Architektenteam des Neubaus setzte sich durch.

Das System im Terminal E weicht vom ursprünglichen System ab. Warum wurde es trotzdem umgesetzt?

// Rudi Stoller Ein Grund war, dass das neue System in einem völlig freistehenden Baukörper

liegt, der nur mit der unterirdischen Flughafenbahn zu erreichen ist. Wenn heute Ergänzungen

gemacht werden müssen, ist das nur mit sehr eingeschränkten Mitteln möglich.

Allerdings kann man nicht bei einem Sichtbetongebäude, wie es da draußen ist, hängende

Träger montieren, die offen liegende, störende Installationen haben. Da arbeitet unser

architektonisches Gewissen dagegen.

The contrast between commerce, between the airport as a theme world and pure transport

from point A to B is what makes orientation important to begin with. The airport has

become a fairground, people don’t only come here to fly, they come here to stroll around

and shop on weekends. If we were to work with the means of entertainment, with shortlived,

fashionable, trendy design elements, there wouldn’t be any differences anymore.

You wouldn’t be able to find your way.

// Ruedi Stoller We have one example at Zurich Airport where we left the path of virtue a bit,

not in terms of the font, that is still the same. You don’t see the normal Zurich Airport

signs with white lettering on light boxes with a dark background in some parts of the airport.

Instead you see white lettering painted directly on red concrete walls. High walls

that didn’t allow us to suspend light boxes or use pylons caused this. We had to apply the

lettering directly to the architecture, not without resistance from the IWS group, but the

architects of the new building won out.

The system in the new E terminal contradicts the original system. Why was it nonetheless implemented?

// Ruedi Stoller One reason. The new system was used was because the new building is a

freestanding structure that can only be reached via underground airport shuttle train.

Resources are very limited for annexes. You can’t mount suspended supports in a building

made of architectural concrete due to interfering open electrical installations.

Our architectural conscience was against that.

// Ruedi Ruegg The red walls appeal to people, they are very pretty. The white lettering on

them also works, but as a system details are a bit problematic in terms of flexibility and

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