06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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Der Flughafen ist ja mittlerweile zu einem Unternehmen geworden, das sehr stark wirtschaftlich ausgerichtet

ist. Wie stark prägt ein Leitsystem die Identität des Flughafens als Ort und Unternehmen?

// Ruedi Stoller Grundsätzlich hat das Leitsystem speziell an einem Flughafen eine bedeutende

Rolle. Es ist so etwas wie eine Visitenkarte. Am Flughafen Zürich gibt es einige

Benchmarks zur Qualität, die in Umfragen immer wieder überprüft werden. Ein Punkt ist

die Signalisation, die Wegeführung, da spüren Sie relativ schnell, wie auf Veränderungen

von Fluggästen und anderen Personen reagiert wird.

// Ruedi Ruegg Zürich ist ein gutes Beispiel für Kontinuität. Seit über 35 Jahren werden die

gleichen Gestaltungselemente zur Wegeführung konsequent angewendet. Wir haben uns

in der Technik natürlich den neuen Errungenschaften angepasst. Früher gab es 30 cm

tiefe Leuchtkästen, heute sind diese nur noch 4 cm. Die Technik hat sich gewandelt, aber

die visuelle Oberfläche unseres Systems ist gleich geblieben.

Das System hat eine sehr klassische Anmutung, ich würde sagen, Neue Schweizer Grafik der 1970er und 80er

Jahre im besten Sinne. Glauben Sie an zeitlose Grafik?

// Ruedi Ruegg Ja. Wenn ein neuer Manager käme und meinte: „Wir machen das jetzt rot

oder gelb oder grün“ oder „Wechseln wir die Schrift“, wäre das vielleicht für den Moment

eine Anpassung an das Zeitgefühl. Wir haben aber mit der Hilfe der Architekten und des

Auftraggebers durchsetzen können, dass über die Jahre hin nichts an den Gestaltungsgrundlagen

geändert wurde. Die Akzidenz Grotesk ist immer noch die bestlesbare Schrift,

ganz einfach. Die mag etwa 120 Jahre alt sein, aber unser Typ wurde Anfang der 1970er

Jahre von Karl Gerstner überarbeitet, vorbereitet für die Filmsatztechnik und dann später

für den Computer. Dies ist die Version, die wir jetzt verwenden.

The airport has become a company with a strong focus on business in the meantime, as opposed to the early

days of airports. How strongly does a way finding system define the identity of an airport as a place and

company?

// Ruedi Stoller Basically, the way finding system plays an important role, especially at an

airport. It serves as a business card. There are a number of quality benchmarks at Zurich

Airport that we assess with regular surveys. The signs and way finding are always one of

the points we assess, this gives you a sense of how passengers and other people react to

changes quickly.

// Ruedi Ruegg Zurich is a good example for continuity. The same design elements have been

used for way finding purposes for over 35 years. Of course we have adjusted our technology

to new developments. The lighting boxes used to be 30 cm deep now they are only

4 cm deep. The technology has changed, but the surface of our system has remained the

same.

The system has a very classical appeal, I would say it is new Swiss graphics of the 1970s and 80s in the best

sense. Do you believe in timeless graphics?

// Ruedi Ruegg Yes. It might be a momentary adjustment to suit the times if a new managing

director comes and says: “we’re going to use red or yellow or green,” or, “let’s change the

font.” But with the help of the architects and clients we have managed to keep the design

standards for years. Akzidenz Grotesk is still the most readable font, it’s that simple. It

might be around 120 years old, it is beginning to show its age, but Karl Gerstner re-worked

our type at the beginning of the 1970s. He prepared it for film typesetting and then for

computer typesetting. That is the version we are using now.

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