06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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schauen und das eigene Umfeld, das nähere und breitere, weiter miteinzubeziehen und

auch zu gestalten.

Der öffentliche Raum der Stadt wird immer mehr als Zeichenträger genutzt, von großen Marken besetzt.

Könnt Ihr den Freiraum des individuellen, privaten Nutzers auch in der Architektur ein bisschen kultivieren?

// Dieter Henke Wir versuchen es. Die Überfrachtung mit Zeichen ist groß. Da stellt sich die

Frage, wem der öffentliche Raum eigentlich gehört. Man braucht sich nur die Kreuzung

bei uns an der Mariahilfer Straße anzusehen. Es ist unglaublich, was da herumsteht: an

jeder Ecke Gratiszeitungsständer: Jeder schnappt sich eine Zeitung und lässt sie bei der

nächsten Ampel wieder fallen. Dazu kommt ein Schilderwald an Ver- und Geboten. Sind

wir alle Idioten, dass wir für jede Überquerung ein eigenes Taferl brauchen?

Zu all dem kommt noch die omnipräsente Werbung. Da wäre die Stadt gefordert, sich zurückzunehmen

und die Räume wieder zu entmüllen. Letztlich steht dem aber wieder der

Profitgedanke entgegen – an vielen dieser Dinge verdient die Stadt auch mit.

Wenn wir in der Stadt bauen, ist uns der städtische Kontext sehr wichtig. Wir stellen der

Öffentlichkeit immer einen kleinen Freiraum oder Platz zur Verfügung. Bei einem neuen

Projekt in der Mariahilfer Straße hier in Wien versuchen wir z. B., den städtischen Raum

mit dem Gebäude zu verbinden, indem wir es zur Straße hin öffnen und ein Teilbereich

öffentlich nutzbar machen. Es ist die bewusste Urbanisierung eines privaten Büro- und

Geschäftshauses. Wir haben großes Interesse, uns mit der Stadtöffentlichkeit zu verbinden,

weil das sehr stark zur Identitätsstiftung eines Gebäudes beiträgt, so wie es auch

bei der Fachhochschule Kufstein bestens funktioniert.

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