06.04.2020 Aufrufe

Orientation & Identity

Portäts internationaler Leitsysteme. 17 internationale Projekte zeigen, wie ein Weg zum Erlebnis wird und nicht zur anonymen Distanzüberwindung verkommt.

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angehen. Er arbeitet die Liste ab und macht die Beschriftung. Das sind ja Dinge, die Architekten

vielleicht auch selber machen könnten. Es gibt am Markt bereits fertige Systeme.

Der Nachteil ist aber, dass man sie überall findet und das alles irgendwie gleich aussieht.

Beschriftung sollte mehr kommunizieren als nur den Hinweis, dass man hier die Klasse

4c findet.

Immobilien tragen immer öfter Namen. Seid Ihr bei der Namensgebung auch beteiligt?

// Dieter Henke Ja, immer wieder. Bei dem Bürogebäude K 47 der Zürich Versicherung am

Franz-Josefs-Kai 47 in Wien waren wir eigentlich Namensgeber für das Objekt. Man kennt

das Gebäude jetzt nicht unter der Adresse, sondern benutzt den Namen, der gleichzeitig

einen Hinweis auf die Adresse gibt.

Es gibt auch einen ganz starken internationalen Trend der Zeichensetzung über Architektur. Ist er auch für

Eure Arbeit relevant?

// Dieter Henke In den letzten Jahren wurde Architektur als Markenwert erkannt. Deshalb

wird diese Zeichenhaftigkeit vielfach eingefordert, was ich aber nicht unbedingt unterstützen

will. Ich sehe das eher problematisch. Wenn es nur mehr signifikante Zeichen

gibt, heben sie sich gegenseitig auf. Teilweise sind wir auch gefordert, zu beruhigen und

mehr Hintergrund zu sein. Auch durch die Architektur. Die Überfrachtung mit Information

und Zeichen ist ein Dilemma, deshalb versuchen wir, mit unserer Architektur einfach

Raum zu schaffen und diesen Raum frei zu halten, damit Platz zum Atmen da ist. Es ist

wichtig, dass Flächen nicht total besetzt wer den. Viele Grafikdesigner haben die Tendenz,

diese Wände wieder zu bespielen. Da entstehen schon hin und wieder Konflikte. Es gibt

Real estate is often given names lately. Are you also involved in choosing the names?

// Dieter Henke Yes, again and again. We actually chose the name for the K47 office building

we built in Vienna for the Zurich insurance company on Franz-Josefs-Kai 47. People now

know the building by its name, not by the address, which indicates the address at the

same time.

There is a very strong international trend towards “making a mark” with architecture. Is that relevant for your

work as well?

// Dieter Henke Architecture’s branding value has been recognized over the last years. This

symbolic quality is often requested because of that, but I don’t necessarily want to support

that. I think it can be rather problematic. If all buildings are significant symbols they

will neutralize each other. Sometimes we are also asked to calm things down and build

our unobtrusive architecture in the background. The overload of information and symbols

is a dilemma, which is why we simply try to create space and keep it free so there is room

to breathe in. It is important that surfaces are not filled completely. Many graphic designers

tend to fill and re-fill these spaces. And this leads to conflicts in some cases. But of

course there are also designers who understand and place their information on these free

surfaces with subtlety. Reduction is a good way of avoiding these information and symbol

overloads in all disciplines.

But aren’t there cases in which strong architecture symbols make sense?

// Dieter Henke Yes, but basically it isn’t about “making a mark” for us. Sometimes it is actually

needed, especially when it is part of a program, as in the case of the new “Viertel 2”

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