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AUGUST 2011 THEMA DES MONATS: ROBOTIK WIRTSCHAFTSZEITUNG | SEITE 5 DerHerrderRoboter GerdHirzingeristeinweltweitführenderSpezialist/FühlendeMaschinenundDrachen VON BERNHARD FLEISCHMANN OBERPFAFFENHOFEN. Seine Ideen sind hochfliegend – aber nicht abgehoben. VieleswurdeWirklichkeit.SeineKreationenflogenindasWeltall,revolutioniertendenUmgangzwischenMenschundMaschineundnehmenalsPioniere einen festen Platz in der Geschichte der technischen Evolution ein. Heute geht es um Missionen zum Mars, um künstliche Herzen, feinfühlige Chirurgie-RoboterundeinsichselbststeuerndesAuto. Professor Gerd Hirzinger, 65, ist der führende deutsche Kopf in der Roboter-Forschung und -Entwicklung. Er leitet das Institut für Robotik und Mechatronik am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München. Nicht mehr lange,derRuhestandrücktnäher. Der Mensch wird der Maschine noch lange überlegen bleiben Hirzinger blickte zeit seines Lebens in die Zukunft. Er erforschte und erprobte Technologien, die über die Vorstellungskraft der meisten Menschen hinaus reichten. Und doch hat er den Blick für die Realität gewonnen. Die Roboter-Enthusiasten träumtenin den 70er Jahren davon, bald Maschinen zu schaffen, die schneller und besser als der Mensch agieren können. „Aber da waren wir immer zu optimistisch“, blickt Hirzinger zurück. Ehe die Roboter dieses Niveau erreichen, „bis dahin sinddieZeiträumeimmernochlang“. Diese Aussage gewinnt Gewicht bei einem Mann, der seit mehr als 40 Jahren beim DLR Wissenschaft betreibt, die meiste Zeit davon in führender Position. Er hatte sich das Auto vom Vater geliehen, um sich in Oberpfaffenhofen zu bewerben, fuhr die Allee entlang, sah die nahen Seen – von da an hatte die Mutter keine Chance mehr mit ihrem Wunsch, der Sohn möge bei ihrem Arbeitgeber, dem Siemens-Gerätewerk in Amberg, anfangen oder wenigstens in der Nähe bleiben. Gefallen hätte es Gerd Hirzinger in Ettmannsdorf, das zu Schwandorf gehört. In dieser ländlichen Idylle war er zunächst aufgewachsen. Doch er wollte forschen – und dafür gab es in dieserGegendweitundbreitkeineGelegenheit. Beim DLR wurde er mit 31 Abteilungsleiter. Schon damals kreiste die IdeedesTeamsdarum,wiemandieseinerzeit neuen Sensoren nutzen könnte, um die plumpen, blinden und gefühllosen Roboter feinfühlig zu machen. Es gab Kontakte zu BMW. Hirzinger unterhielt sich mit einem gewissen Wolfgang Reitzle, der später fast an die Spitze des Autobauers gelangtwäreundheuteLinde-Vorstands- chef ist. Reitzle interessierte sich für Hirzingers Forschung. Der wiederum hatteeinengutenPlan,aberkeinenIndustrieroboter – zu teuer. Es kam zu einem Deal: Reitzle schenkte dem Institut einen Roboter und gab den Auftrag, das Gerät solle binnen weniger MonateÖlpumpenmontierenkönnen –eineAufgabe,dieGeschickundFeingefühl erfordert. Hirzingers Team schaffte es tatsächlich. Aber Ölpumpen werden noch heute von Hand zusammengebaut.Warum?„DerRoboter war viel langsamer als die Arbeiter.“ Unddasistimmernochso. Bei aller Faszination des Systems Maschine–dasSystemMenschistihm in vielerlei Hinsicht weit überlegen und wird es wohl bleiben. Diese Erkenntnis setzt Hirzinger in seiner Philosophie über Roboter um. Die Intelligenz der Maschine definiert er über ihre Fähigkeit, dem bedienenden oder ihn nutzenden Menschen ein Werkzeug zu sein, das ihm eine verständliche und fühlbare Rückmeldung in seiner Sinneswelt gibt. In der Praxis: Der Roboter-Arm Rokviss auf der AußenhautderRaumstationISS.Erwirdüber Stereobild und Kraftrückkopplung gesteuert und vermittelt dem Menschen an der Fernsteuerung das Gefühl, er würde vor Ort arbeiten. Rokviss ist quasi ein verlängerter Arm eines Menschen im Weltraum. Der Fachmann sprichtvonTelepräsenz. Berühmte Videoübertragung: Der Griff nach dem Würfel Ein erster Durchbruch: Bei einer Mission der Raumfähre „Columbia“ schickte das DLR den Roboter Rotex mit,dereinenWürfeleinfangensollte. Das Schwierige daran: Rotex wurde von der Erde aus ferngesteuert – das Signal war aber fünf bis sieben Sekunden unterwegs, wenn die Fähre nicht geradedirektüberMünchenflog.Man löste das Problem durch „Autonomie- Sharing“.Dasgehtso:EinMenschoder Programm gibt Befehle. Der Roboter vor Ort misst sensorisch und kreiert daraus eine verfeinerte Planung oder Ausführung.DerComputeraufderErde berechnet dann voraus, wann der Roboter zugreifen soll. Die Videoübertragung wurde berühmt, Rotex packte denWürfelsicher,wasHirzingerselbst kaum für möglich gehalten hatte. DaraufhinwurdederProfessormitweiterenPreisenbedacht,daruntermitdem Leibniz-Preis, der höchsten deutschen AuszeichnungfürWissenschaftler. Es gab weitere bahnbrechende ExperimenteimAll.UndfertigeEntwicklungen,diemanmöglichstschnelleinsetzensollte,findetHirzinger.EtwaeinSystem,mitdemaußerKontrollegeratene Satelliten eingefangen werden können.„MankannnichtimmerMen- schen dorthin fliegen“, sagt der Wissenschaftler. Zu teuer, zu gefährlich. Denn es fliegt jede Menge Schrott in den Umlaufbahnen herum. KollidierenweitereSatellitenimniedrigenOrbit, dann „ist es bald nicht mehr möglich,indenWeltraumzufliegen“.DeshalbdrängtHirzingerdarauf,dassmithilfe des DLR, quasi als „Gelber Engel“ des Weltraums, die Bahnen freigeräumt werden. Wartet man, könnten balddieChinesensoweitsein. Falls die europäische Raumfahrtagentur ESA die Finanzierung hinbekommt, könnte das DLR im Jahr 2018 denMars-RoverExoMarsaufdenroten Planeten schicken, an dem längst gearbeitetwird. Wichtig ist für Hirzinger immer, dassEntwicklungenfürdieRaumfahrt auch auf dieser Welt einen Nutzen haben. Mithilfe des Autonomie-Sharing etwa wurde das Auto Robomobil auf dieRädergestellt,das„sichweigert, einen Unfall zu begehen. Sie können damit, wenn Sie lebensmüde sind, keinem anderenmitTempo150reinfahren.“ Das Robomobil kann selbstständig fahren, ferngesteuert oder vom Fahrer dirigiertwerden.Der wiederum kann sich als Pilot einer gewissenLässigkeithingeben und nur grobe Befehle per Sidestick erteilen. Die Feinplanung übernimmt das Auto. Übertragbar ist dieses Wissen auch auf die Luftfahrt mit automatisch startenden und landendenFlugzeugen. Die Roboter sollen helfen, bei der Herstellung eines Autos zum Beispiel. Da ist viel Potenzial vorhanden, meint Hirzinger, eben wenn es um feinfühlige Tätigkeiten geht. Er stellt sich die Maschine als „Assistent des Werkers“ vor,dermitdemMenschenkooperiert. Ehrfurchtvor den Leistungen der Evolution bleibt Das tut er mit seinen Händen. Hirzingers Roboter ähneln Menschen sehr. SeitJahrzehntenbemühtsichdasInstitut, Roboter-Arme und -Hände zu perfektionieren. Sie sind weit gekommen – haben aber das biologische Pendant immer noch nicht erreicht. „Die Hand isteinwundervollesGebilde.Wasfällt einem da schon Besseres ein?“, drückt HirzingerseineEhrfurchtvordenLeis- Er zeigtdenWegzumhumanoidenRobonauten:„JUSTIN“ mitseinemSchöpferProfessorGerd Hirzinger. Foto:fl tungen der Evolution aus. Erst jetzt kommeman ganznahandasmenschliche Vorbild heran. „Wir können erstmalig Arme und Hände bauen, die kaum schwerer und gleich kräftig wie die des Menschen sind“, gibt Hirzinger eine Entwicklung preis, diezumJahresendehingezeigtwerden könnte. Dabei geht es aber immerum „sanfte“Roboter, „vor denen man keine Angst haben muss“. In die man vielmehr große Hoffnungen setzen könne. In den Chirurgieroboter etwa, der minimalinvasive Eingriffe per Fernsteuerung ermögliche. Der Operateur kann dabei sehen und bekommt von der Fernsteuerung ein Gefühl mitgeteilt, als würde er selbst die Hand an dieser Stelle haben. Eine US-Firma hat ein sol- ches System auf dem Markt (Da-Vinci), teuer und laut Hirzinger klobig. Die DLR- Entwicklung sei dem weit überlegen. Ob es Da-Vinci Konkurrenz machen wird? „Das wirdschwierig,Parolizubieten.Denn dieUS-FirmaistMonopolist“,gibtsich derProfessorvorsichtig. Bei medizinischen Fortschritten freut sich Hirzinger besonders. Er hofft,dassdasKunstherz,wennesmal gebaut wird, vielen Menschen das Leben retten wird. Und er war tief bewegt, als vor kurzem eine querschnittgelähmte Patientin in den USA dank ins Gehirn eingesetzter Elektroden erstmals einen Leichtbauroboter steuern und mit seiner Hilfe selbstständig einGlasWassertrinkenkonnte. In der kurzen Zeit, die ihm noch beim DLR bleibt, will Hirzinger noch einige Projekte anschieben: Unbemannte Flugobjekte, die bei der Bergrettung helfen können, solargetriebene Flugzeugdrohnen, die Satelliten idealergänzenkönnten. Auch der Further Drachen läuftmit Know-How aus Oberpfaffenhofen Angeschoben hat er so nebenbei beim Further Drachen. Gemeinsam mit Ex- MinisterOttoWiesheuhatteHirzinger vor Jahren den Drachenstich besucht. Dort sinnierte man über Ersatzfür das altersschwache Ungeheuer. Wiesheu witzelte sinngemäß: „Das DLR baut euch einen Drachen, der herfliegt.“ Den Professor überfiel eine vorübergehende Gesichtsblässe, er fühlte sich aber verpflichtet. Das DLR spendierte eine vorhandene Laufmustersimulation. Die konnte der Entwickler Zollner nutzen, um einen schreitfähigen Drachen zu bauen. „Die meiste Arbeit hat Zollner gemacht“, sagt Hirzinger respektvoll. Der Drache ist ein Riesenroboter und wird noch Fortschritte machen. Sein arg langsames Geh-Temposollsichbeschleunigen.Zollnerund das DLR arbeiten darüber hinaus an einer virtuellen Darstellung der Stadt Furth,beidermandenDrachendurch dasStadtbildlaufenlassenkann.Noch einnettesGimmickfälltdemProfessor ein: Wenn Touristen den Star des Volksschauspiels besichtigen, könnte man das furchteinflößende Untier einzelne Personen mit den Augen verfolgen lassen – auch solche Ideen schießeneineminderWeltführendenWissenschaftlerdurchdenKopf. AbhebenindieWeltvonKönigLudwigII. WiederRobotik-ExperteHirzingerdieVisionendesMonarchenentdeckte/NichtnurPhantast,sondernVisionär HERRENCHIEMSEE.DieWeltvonKönig Ludwig II. wird erlebbar – virtuell zwar,aberrealistischeralsjezuvor.Zu sehen bei der Ludwig-Schau auf Herrenchiemsee, zu der Professor Gerd Hirzinger modernste Technik beigesteuert hat. So kann man am Bildschirm den Thronsaal von Schloss Neuschwanstein besichtigen oder die Grotte von Linderhof. Noch interessanter: Hirzinger bildet zerstörte Gebäude und Räume im Rechner nach undmachtsievisuellbegehbar.Sogar nie realisierte Projekte wie Schloss Falkenstein, ein chinesisches Schloss oderdieSeilbahnüberdenAlpseehat Hirzinger gemeinsam mit weiteren Spezialisten „gebaut“. Dabei war der Professor zuvor keineswegs ein glühender Ludwig-Verehrer; der Anlass, sich mit dem König zu befassen, eher einnüchterner.EigentlichgingesHirzingerdarum,beiderdreidimensionalenAbbildungderErdeweiterzukommen, die wiederum Erkenntnisse für künftige Roboter-Generationen im All liefern sollte. Auf der Suche nach passenden Objekten stieß Hirzinger auf die Schlösser. Die eigneten sich gut für die Modellierungen, die mittels zwei Kamerabildern und einem vom DLR entwickelten Stereo-Algorithmus erstellt wurden. Erst wegen dieser Arbeit befasste sich der Professor mit Büchern über Ludwigs Faible für Technik und entdeckte einen Geist, der seinem ähnlich war. „Ich bin überzeugt, dass Ludwig technische Visionen hatte. Er war nicht nur ein Träumer und Phantast“, lautet Hirzingers Erkenntnis. Ludwig ließ das weltweit erste E-Werk in Linderhof bauen. Heute wirbt Siemens damit,dasUnternehmenundderKönig seien die Pioniere der Elektrizität gewesen. Auch Ludwigs Idee vom Fliegen, damals abgetan als Spinnerei, wurde wenig später Realität. „Das alleshatmichschonangerührtundfasziniert“,bekenntHirzinger.(fl) Ludwigs Idee vom Fliegen über den Alpsee, im Pfauenwagen geführt von Seilenundunterstütztvoneinem Ballon. Computergrafik:DLR WettstreitderRoboter HochschuleveranstaltetFIRSTLEGOLeague-Wettbewerb REGENSBURG. Die Hochschule Regensburg (HS.R) beteiligt sich 2011 erstmalig an der „FIRSTLEGOLeague“ (FLL). Der am 12. November ausgetragene RoboterwettbewerbisteinFörderprogramm,das Kinder und Jugendliche in einer sportlichen Atmosphäre an Wissenschaft und Technik heranführen möchte. Zum Einsatz kommen dabei LEGO NXT Mindstorm-Roboter, die bereits an vielen SchulendenUnterrichtpraxisnaherund attraktiver gestalten. Auch die HochschuleRegensburgsetztdiekleinenMulti-TalenteinvielenunterschiedlichenBereichen ein, etwa in der Simulation, der anwendungsorientierten ProgrammierungoderinderSensorik. „Mit diesem technisch-naturwissenschaftlichen Teamprojekt für Mädchen und Jungs im Alter von zehn bis 16 Jahren schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe“, freut sich Armin Gardeia, Projektreferent der HS.R. „Zum einen wecken wir das Interesse an technischen Studiengängen bei den Schülern, zum anderen können wir die ZusammenarbeitmitdenSchulenweiterintensivieren.“ Bei den Projektseminaren zur Studien- und Berufsorientierung der bayerischenGymnasienseinachAngabenGardeiasimmerwiederdieFragenachLEGO Mindstorm aufgetaucht. Die „P-Seminare“ sind eine Kooperationsform, bei der die Schüler während eines Semesters zu fünf bis zehn Sitzungen an die HochschulekommenundbeiihrenProjekten von Studenten-Coaches betreut werden. Bislang hätten sich die ostbayerischen Schulen für die Teilnahme am europaweiten FLL-Wettbewerb immer nach Nürnberg oder München orientieren müssen,da„unsereRegiondiesbezüglich ein weißer Fleck war“, berichtet Armin Gardeia, der im vergangenen Jahr selbstals begeisterter Gast beiden bundesdeutschen Semi Finals dabei war. „Es ist beeindruckend, wie fit die Schülerinder Programmierungder Roboter sind. Die stecken teilweise sogar die Studenten in die Tasche“, sagt der Initiator des FLL-WettbewerbsinRegensburg. Das Teamprojekt besitzt aber nicht nur eine technische Seite, gleichzeitig werden Soft Skills, Zusammenarbeit und die Präsentationsfähigkeit vermittelt. Der Wettbewerb ist in vier Bausteine gegliedert, die alle in die Bewertung der Fachjuryeinfließen. Zunächst bekommen die Teilnehmeram1.September„dasSpielfeld“, diezulösendeAufgabe,genannt.Der WettbewerbstehtjedesJahruntereinem neuen Thema. Acht Wochen lang beschäftigensich dann dieFLL- TeamsmitihrenCoachesmitderLösung der FLL-Robot-Gamesund der Erstellung des FLL-Forschungsauftrags. Zu Letzterem wird dann eine Präsentationerstellt,diederJuryvorgetragen wird. Ebenfalls am WettkampftagtretendannalleTeamsmit identischen Roboter-Baukästen in Duellen, in denen sieauf dem FLL- Spieltisch eine spezielle Aufgabe absolvierenmüssen,gegeneinanderan. Die Resultate aus Robot-Game, Forschungsauftrag, Präsentation und Wettkampf werden addiert. Die bestenbeiden Teamsqualifizieren sich dannfürdienächsteEbene. Weitere Informationen auf www.hands-on-technology.de oder auf www.hs-regensburg.de unter „JungeHochschule“.(to)
GEWERBEGEBIETE IMRAUMREGENSBURG ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● SEITE 6 | FREITAG, 19. AUGUST 2011 DasAngebot istattraktiv NeuesterStandim„Portal“ REGENSBURG. Von kleineren gewerblichen Immobilienflächen, die meist den ortsansässigen Betrieben als mögliche Standorte dienen, bis hin zu über 100000 qm großen Gewerbegebieten, die insbesondere auch die Möglichkeit der Ansiedlung von Industriebetrieben oder Logistikunternehmen bieten, ist im Regensburger Land alles vorhanden.WieMariaPolitzkavonderWirtschaftsförderung des Landkreises betont, sei auf www.landkreis-regensburg.de/gib derzeit die aktuelle Situation bei den Gemeinden und Städten veröffentlicht; Stand Ende Juli 2011. Danach verfügen einige Gemeinden über keine freien Gewerbeflächen, wie z. B. Nittendorf, Zeitlarn oder Thalmassing. Andere GemeindenhabenzwarimFlächennutzungsplan Gewerbeflächen ausgewiesen, aber noch keinen gültigen Bebauungsplan (vgl. Gemeinde Brunn, MUNA-Gelände Schierling). Bei einigen Gemeinden herrscht regeNachfragenachFlächen. Größere erschlossene Gewerbeflächenangebote, die sofort für eine Bebauung zur Verfügung stehen, gibt es u. a. in: Barbing (3 Hektar) Bernhardswald (7 ha) Neutraubling (40ha),Laaber(3ha),Obertraubling (5 ha), Pentling ( 5 ha), Regenstauf (ca. 10 ha und weitere 17 ha) und Wörth-Wiesent (ca. 12 ha). Entlang der Autobahnachsen A93 und A3 haben bereits zahlreiche Unternehmen einen idealen Standort gefunden. Auf einer Länge von über zwei Kilometern entlang der A3 RichtungPassauhabensichsowohlregional/national bekannte (wie z. B. Scherbauer, Scheck) als auch weltweit agierende Logistikunternehmen (Dachser und Schenker) mit großenTerminalsangesiedelt. Durch die Freigabe des TeilabschnittesderB15neubeiSchierling wirdsichauchderGewerbestandort Schierling mit seinem neuen Gewerbegebiet Esper Au zügig weiterentwickeln und die geplante Entwicklungsmaßnahme auf dem ehemaligen MUNA-Standort als attraktiver Gewerbestandort ansiedlungsinteressierte Unternehmen finden. Darüber hinaus bestehen Gewerbeansiedlungsmöglichkeiten an der A3 in Fahrtrichtung Nürnberg bei LaaberoderkünftigauchbeiBrunn zurVerfügung.WeitereGewerbegebiete mit direkter Anbindung an dasBundesstraßennetz(B8,B15und B16) runden das attraktive Angebot ab.(wz) DerAnschlussandasAutobahn-undBundesstraßennetzisteinwichtigesKriteriumfürGewerbegebietewiehierrundum Neutraubling. Fotos:Landratsamt BetriebsansiedlungüberdieGrenzen LandratHerbertMirbethsiehtgemeinsamesGewerbegebietvonWörthundWiesentalswichtigesSignal VON GERD OTTO REGENSBURG. „Zwei Kommunen, ein Gewerbegebiet“oderinterkommunale Zusammenarbeit im Bereich Wirtschaftsförderung – dies ist für Landrat Herbert Mirbeth das entscheidende Kriterium,daszukunftweisendeStichwort für die Entwicklung einer Wirtschaftsregion. Und mit dem ersten gemeinsamen Gewerbegebiet im Landkreis Regensburg haben die Stadt Wörth/DonauunddieGemeindeWiesent erst kürzlich hoffnungsvolle Zeichengesetzt. Um das gemeindeübergreifende ArealinunmittelbarerNähezurAutobahn A3 effizient für die Ansiedlung von Betrieben nutzen zu können, gründetendiebeidenKommunenden „Zweckverband Gewerbegebiet Wörth-Wiesent“. Nach Auffassung von Mirbeth, der die „Überwindung von Eifersüchteleien und Eigensüchtigkeit“ als eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten betrachtet, sei dieses Gewerbegebiet mit seiner Fläche von 12 Hektar ideal geeignet. In der ersten Ausbaustufe, die den Investioren bereitsfüreine Bebauung zur Verfügungsteht,geht esum 56000 Quadratmeter. Das Areal ist sehr gut geeignet für Existenzgründer wie auch als Standort von Zulieferbetrieben für die diversen Weltmarktführer in der RegionRegensburg. Ganz besonders günstig erscheint den beiden Bürgermeistern Elisabeth THEMENSPEZIAL Kerscher und Anton Rothfischer die Lage des neuen Gewerbegebiets. Liegt dieseFlächedochdirektzwischenden beiden Orten, „sodass kurze Wege garantiertsind“.DiebeidenKommunen, so lobt Mirbeth, treten im übrigen nicht als Konkurrenten auf, sondern als Kollegen: „Gespart werden Zeit, Geld, Energie und Flächen – geteilt wird nicht nur die künftige Gewerbesteuer, sondern auch das Risiko und die Freude, an einem positiven Beispiel interkommunaler Zusammenarbeitbeteiligtzusein“ Entscheidendfreilichkommtesauf möglichst erfolgreiche Unternehmen an. Und davon gibt es gerade auf dem Terrain des Landkreises Regensburg eineganzeMenge.SpeziellderMaschinenbau und der Logistik-Sektor ste- SpatenstichfürdasersteinterkommunaleGewerbegebiet. chen als zukunftsträchtige Wachstumsbranchen besonders hervor. Der Landrat erwähnt Namen wie Krones, Dachser, Schenker oder Webasto, aber auch traditionsreiche Handwerksbetriebe. Insbesondere bezeichnet Mirbeth die „tüchtigen Menschen“ als wichtigstesKapitaldieserWirtschaftsregion. Immerhin liegt die Kaufkraft je Einwohner im Landkreis Regensburg mit 21 000 Euro über dem Bundesdurchschnitt.Ganzgenerell,aberauchimZusammenhang mit der Bereitstellung von Gewerbeflächentragendie41kreisangehörigen Städte und Gemeinden zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region maßgeblich bei. Derzeit stehen hiermehrals200HektaranfreienGewerbeflächen für die Ansiedlung von RegensburgerLand–WillkommenimTeam Wiebieten: • 200 Hektar freie Gewerbeflächen • eine ausgezeichnete Infrastruktur • schnelle Wege nach München, Berlin, Prag und Wien • moderate Gewerbesteuersätze • eine solide Unternehmensstruktur • gute Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen • eine hohe Lebens-, Freizeit- und Wohnqualität …abervorallem: • motivierteundgutausgebildeteMitarbeiter Gewerbeimmobilien: www.landkreis-regensburg.de/gib ANZEIGE Logistik-, Handels-, Dienstleistungs-, Handwerks- und Industriebetrieben zur Verfügung. Eine Sonderstellung nimmt natürlich die Stadt Neutraubling ein mit 11000 Beschäftigten, davon über 7000 im produzierenden Gewerbe. Bei der Gewerbesteuer erhebt NeutraublingeinenHebesatzvon 300, der Durchschnitt im Landkreis liegt bei 325. Ein Blick in die Statistik macht deutlich, wo die stärksten Gewerbegebiete angesiedelt sind: Wer hohe Einpendler-Zahlen aufweist – wie Barbing, Neutraubling und Obertraubling, aber auch Regenstauf, Schierling und Wörth/Donau – verfügt zumeist auch über ideale Gewerbeflächen. Mitüber183000Einwohnernzählt das Regensburger Land zu den bevölkerungsreichsten Landkreisen in Bayern,undauchderdemografischeWandel vermag diese Entwicklung offenbar nicht zu stoppen. Mit einer Arbeitslosenquote von zwei Prozent kann hier von Vollbeschäftigung gesprochen werden. Vor diesem Hintergrundundeinerschontraditionellhohen Lebensqualität bescheinigen die meisten Zukunftsstudien wie die „Prognos2011“demLandkreisRegensburg sehr gute Chancen. Bundesweit nimmt diese Region unter den 412 Landkreisen und kreisfreien Städten den 49. Platz ein. Beim Chancenindex desInstitutsderDeutschenWirtschaft war der Landkreis kürzlich sogar auf Platz2gelandet. Kontakt: WirtschaftsförderungdesLandkreisesRegensburg Telefon0941/4009-373·E-Mail:wirtschaft@landratsamt-regensburg.de
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