neue energie - Wirtschaftszeitung
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SEITE 12 | FREITAG, 19. AUGUST 2011 NEUE ENERGIE WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
Aufwindgehört<br />
jetztBayWar.e<br />
GründerF.Schmackgeht<br />
REGENSBURG. Die Aufwind Neue<br />
EnergienGmbHhatdieÜbernahme<br />
von 100 Prozent ihrer Geschäftsanteile<br />
durch die BayWa r.e GmbH,<br />
unter deren Dach alle Aktivitäten<br />
der BayWa AG im Bereich der er<strong>neue</strong>rbaren<br />
Energien gebündelt<br />
werden, bekannt. Zusätzlich findet<br />
eineOrganisations-undNamensänderung<br />
statt: Um einen stärkeren<br />
Fokus auf die Marke „r.e“ zu legen<br />
und auch im Namen die Geschäftsausrichtung<br />
der Firma adäquat zu<br />
beschreiben, wird die Aufwind<br />
Neue Energien GmbH in r.e Bio<strong>energie</strong>GmbHumbenannt.DasGeschäftsfeldderr.eBio<strong>energie</strong><br />
GmbH bleibt weiterhin die Projektentwicklung,<br />
die Errichtung<br />
und der Betrieb von Biogasanlagen<br />
inklusive aller dazugehörigen<br />
Dienstleistungen. Mit der Namensänderung<br />
einhergehend findet ein<br />
Wechsel in der Geschäftsführung<br />
statt: Der Gründer Ferdinand<br />
Schmack tritt von seiner Position<br />
als Geschäftsführer zurück, Marcus<br />
PöllingeralsVertreterderMuttergesellschaft<br />
BayWa r.e GmbH bleibt<br />
Geschäftsführer und übernimmt<br />
den Vorsitz. Aus den eigenen Reihen<br />
wurden als zusätzliche Geschäftsführer<br />
Torsten Warmbold<br />
(Projektentwicklung Deutschland,<br />
Abwicklung und Betriebsführung)<br />
sowie Ludwig Dinkloh (Vertrieb,<br />
Marketing und Internationalisierung)ernannt.<br />
„Mit herausragenden Projekten<br />
im Heimatmarkt Deutschland und<br />
Osteuropa ist die r.e Bio<strong>energie</strong><br />
GmbH auf dem richtigen Wege,ein<br />
führender Projektentwickler im<br />
europäischen Biogasmarkt zu werden“,<br />
erklärt Pöllinger „Dafür sind<br />
jetztdieWeicheninBezugaufOrganisation<br />
und Marketing gestellt.“<br />
Ferdinand Schmack gebühre die<br />
Anerkennung und „der Respekt für<br />
das, was er mit dieser Firma in den<br />
15Jahrenerschaffenhat.“(wz)<br />
REGENSBURG/WEIDEN. Mehr als 13000<br />
zufriedene Kunden – und zwar vom<br />
BesitzereinesPrivathausesbiszumInvestor<br />
einer Megawatt-Anlage, ein<br />
TÜV-Zertifikat, das weltweit nur acht<br />
Unternehmenvorweisenkönnen,und<br />
eineBilanz,diesichimSinneeinerzukunftsorientierten<br />
Energie- und Umweltpolitiksehenlassenkann:DieJahresleistung<br />
der von der Iliotec Solar<br />
GmbHbisherinstalliertenPhotovoltaik-Anlagen<br />
entspricht einer Energiemenge<br />
von 7,8 Millionen Liter Heizöl,<br />
wodurch außerdem eine Reduktion<br />
von Kohlendioxid in der Größenordnung<br />
von über 50 Millionen Kilogrammerreichtwordenist!<br />
Stefan Dobler, der Gründer und<br />
heutigeGeschäftsführerderIliotecSolar<br />
GmbH, hat in den zwei JahrzehntenseitseinemStarteinenbemerkenswertenWegzurückgelegt–vomhandwerklich<br />
ausgerichteten Solar-Pionier<br />
zum Marktführer bei der Planung,<br />
Projektierung und Errichtung solarer<br />
Energiesysteme. Heute ist Dobler mit<br />
seinen 300 Mitarbeitern an sechs<br />
Standorten in Bayern mit Niederlassungen<br />
vertreten, wobei Iliotec durchaus<br />
auch international gut aufgestellt<br />
ist. Speziell der Markt in Italien habe<br />
sich, so Stefan Dobler, für die Iliotec<br />
Solar GmbH ausgezeichnet entwickelt,<br />
aber auch Ungarn, Tschechien,<br />
die Türkeiund Großbritannen spielen<br />
zunehmendeinewichtigeRolle.<br />
Geradezu eine „Herzensangelegenheit“<br />
war es dem Iliotec-Team, als es<br />
im Herbst 2010 darum ging, „die Photovoltaik<br />
auf die Spitze zu treiben“,<br />
undzwarzuHause.Dennesgingda-<br />
„DieWindkraftistEnergiefürsLeben“<br />
DieRegensburgerOstwind-GruppestößtjetztbeiBeratzhausenineine<strong>neue</strong>Leistungsklassevor<br />
VON GERD OTTO<br />
REGENSBURG. Das mittelständische Familienunternehmen<br />
Ostwind gilt als<br />
Pionier der Windkraft und ist inzwischen<br />
zu einem internationalen AkteurderWachstumsbranche„Er<strong>neue</strong>rbare<br />
Energien“ gereift. Gisela Wendling-Lenz<br />
und Ulrich Lenz setzen heute<br />
mit Büros in Deutschland, FrankreichundderTschechischenRepublik<br />
europaweit höchste Standards in Sachen<br />
Windkraft. Die in Regensburg,<br />
Straßburg und Prag ansässige Ostwind-Gruppe<br />
entwickelt, projektiert<br />
underrichtetWindparkszurNutzung<br />
dezentraler und er<strong>neue</strong>rbarer Energiequellen.<br />
Bisher hat Ostwind über 60<br />
geplant,gebautundansNetzgebracht,<br />
wobei der französische Markt schon<br />
früh eine bedeutende Rolle gespielt<br />
hatte.<br />
Nun aber ist offenbar, und dies<br />
nicht erst seit der nach Fukushima<br />
ausgerufenen Energiewende, Deutschland<br />
an der Reihe, insbesondere Bayern,<br />
genauer gesagt Ostbayern. Größtes<br />
Kapital vermag die Ostwind-GruppeausdemErfahrungsschatzvonweit<br />
über 15 Jahren erfolgreicher Entwicklungstätigkeit<br />
zu schöpfen. „Gefragt<br />
ist unser Know-how deshalb heute im<br />
gesamten Spektrum der regenerativen<br />
Energien“,betontUlrichLenz.<br />
Also müssten auch deren Potenziale<br />
optimal ausgeschöpft werden. Voraussetzung<br />
für ein Investment mit<br />
Gewinn und zentraler Erfolgsfaktor<br />
der Ostwind-Projekte sei deshalb, nur<br />
geeignete Standorte auszuwählen und<br />
nur die besten vertraglich zu sichern.<br />
Dem schließen sich eine fundierte<br />
Standortentwicklung und eine optimaleKonfigurationderWindparksan<br />
– ausgehend von eigenen Windmessungen,<br />
über das gesamte Genehmigungsverfahren<br />
bis hin zur AnbindungandasStromnetz.DieProjekte–daraufverweistGisela<br />
Wendling-Lenz besonders – werden<br />
von Beginn an in enger Abstimmung<br />
mals um nicht mehr und nicht weniger<br />
als auf dem höchsten Berg<br />
Deutschlands, der Zugspitze über Garmisch-Partenkirchen,eineSolaranlage<br />
zu installieren. Und die Herausforderungen<br />
waren beträchtlich, erinnert<br />
sich Stefan Dobler: Die Windgeschwindigkeiten<br />
erreichten bis zu 335<br />
Kilometer in der Stunde, Temperaturenwurdenmitminus35Gradgemessen,<br />
und auch die Schneehöhen, das<br />
heißt die Schneelasten sind beträchtlich–biszuachtMeter!<br />
Doch das Iliotec-Team ließ sich davonnichtbeeindrucken.SiebenMannarbeitetenTagundNachtan21Bautagen<br />
mit mehr als 500 Arbeitsstunden,<br />
ehe nach handwerklicher Maßarbeit<br />
undhoher Professionalität dieAnlage<br />
Vor dem Turm einer Windkraftanlage im Windpark Brenntenberg von<br />
links: Jörg Zinner, Leiter OSTWIND-Projektmanagement, Dr. Andreas<br />
Thiel-Böhm, Geschäftsführer TWS, Dr. Rolf Bungart, Leiter OSTWIND-<br />
Projektentwicklung, und Helmut Hertle, Technischer Geschäftsführer<br />
TWS. Foto:Ostwind<br />
mit allen Beteiligten vor Ort realisiert.<br />
Ostwind beauftragt bevorzugt Firmen<br />
aus der Region mit der Bauausführung.<br />
Auf diese Weise bringen Ostwind-Projekte<br />
„frischen Wind“ in die<br />
Kommunen,belebendielokalenWirtschaftskreisläufe,schaffenArbeitsplätze<br />
und ermöglichen regionale Wertschöpfung.<br />
Windkraft sei aber auch<br />
eine <strong>neue</strong> Energiequelle des Waldes.<br />
Dabei legt Ostwind Wert darauf, dass<br />
derenNutzungwald-,wild-undnaturverträglich<br />
sei. Wichtig sei es der Familie<br />
Lenz, mit starken Partnern zusammenzuarbeiten,<br />
darunter allen<br />
namhaften Herstellern von Windkraftanlagen.<br />
Am Ende stehe schließlich die<br />
schlüsselfertige Übergabe eines unter<br />
Berücksichtigung sämtlicher ökonomischen<br />
und ökologischen Anforderungenentwickelten,rechtlichumfassend<br />
abgesicherten und technisch optimal<br />
konfigurierten Windparks. Ost-<br />
installiert war. Schließlich entsprang<br />
dieses Projekt ja einer Iliotec-Iddee.<br />
Motto: Zug um Zug an die Spitze! Angesichts<br />
der extremen Sonneneinstrahlung<br />
in 3000 Metern Höhe und<br />
derReflexiondurchdieSchneeoberfläche<br />
war man sich bei den Oberpfälzer<br />
Solar-Experten sehr schnell einig:<br />
„Wer da nix drauf baut, ist selber<br />
schuld.“<br />
Die „Gipfelstürmer“ von Iliotec bedienten<br />
sich freilich nicht nur bei diesem<br />
Projekt offenbar der richtigen<br />
Seilschaft. Ganz generell spielen für<br />
das Photovoltaik-Unternehmen die<br />
Partner eine ganz wichtige Rolle. Die<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Fischer<br />
Licht & Metall GmbH & Co. KG<br />
ausMühlhausenimLandkreis Neu-<br />
wind realisiert Windparks durchaus<br />
aus Überzeugung. „Denn Windkraft<br />
istEnergiefürsLeben–ausderRegion<br />
undfürdieRegion,unddiesüberallin<br />
derWelt“,betontUlrichLenz.<br />
Exaktsindesbisher64Projektemit<br />
insgesamt427AnlagenundeinerLeistung<br />
von 603 MW, die von der Ostwind-Gruppe<br />
geplant, gebaut und ans<br />
Netzgebracht worden sind, außerdem<br />
12 Solarprojekte. Zum <strong>neue</strong>sten VorhabengehörtderWindparkBrenntenberg<br />
bei Beratzhausen (Landkreis Regensburg),<br />
der eine Premiere für ganz<br />
Bayern aufweist: Erstmals kommen<br />
hier drei Anlagen der <strong>neue</strong>n 3-Megawatt-Leistungsklasse<br />
zum Einsatz, die<br />
nicht weniger als 6000 Haushalte mit<br />
Stromversorgenkönnen!<br />
WiederLeiterderOstwind-Projektleitung,<br />
Dr. Rolf Bungart, sowie seine<br />
Partner von den Technischen Werken<br />
Schussental (TWS), einem regionalen<br />
Energieversorger aus Baden-Württem-<br />
markt zum Beispiel versetzte die IliotecSolarGmbHindieLage,einmodulares<br />
Aufbausystem für Solaranlagen<br />
auf flachen Dächern zu entwickeln.<br />
Gemeinsam wurde mit dem PV-System<br />
„Flachdachgestell“ (FDG) ein Produkt<br />
zur Marktreife geführt, deren<br />
Eigenschaften nicht nur im Windkanal<br />
bestätigt und von der LGA positiv<br />
beurteiltwurden.<br />
Vielmehr erkannten auch die Kunden<br />
die Vorzüge von FDG, etwa die<br />
aufgrund des 20 Grad NeigungswinkelserreichbarehoheEnergieeffizienz<br />
und Wirtschaftlichkeit, schon sehr<br />
bald. Die hier verwendete Flachdach-<br />
Konstruktion besteht übrigens aus<br />
Aluminium und Edelstahl, wie bei<br />
Iliotec überhaupt Materialien mit<br />
berg, erläutern, stehe dank dieser <strong>neue</strong>nTechnik„einezusätzlicheregenerative<br />
Ressource im Wald“ zur Verfügung,<br />
sei künftig doch auch die Nutzung<br />
sehr dauerhafter WindströmungeningrößerenHöhenlagenundoberhalb<br />
rauer Oberflächen möglich. Dies<br />
eröffne gerade für Bayerns Waldregionen<br />
große Chancen und nehme nur<br />
geringeFlächeninAnspruch.Jededieser<br />
hier eingesetzten Wind<strong>energie</strong>anlagen<br />
desTypsEnercon E101 hateine<br />
Nabenhöhevon135Metern,derRotor<br />
misst101MeterimDurchmesser.<br />
Nur wenige Wochenzuvorwarder<br />
Spatenstich für ein anderes Musterprojekt<br />
in Ostbayern erfolgt: Das<br />
„Bürgerwind“-Projekt Edelsfeld (LandkreisAmberg-Sulzbach)wirdmitzwei<br />
Wind<strong>energie</strong>anlagen 3000 Haushalte<br />
mit Strom versorgen. Geplant und gebaut<br />
von Ostwind, gehören diese beiden<br />
Anlagen der Gemeinde Edelsfeld<br />
selbstsowiedenBürgerinnenundBürgern<br />
von Edelsfeld und darüber hinaus.<br />
Der Wald-Windpark „Zieger“ auf<br />
demGebietderStadtVelburgimLandkreisNeumarktwirdvonder„Energie-<br />
AllianzBayern“getragen,wobeischon<br />
zwei der insgesamt fünf Anlagen vom<br />
Typ Enercon E82 mehr Strom erzeugenalsalleHaushaltevonVelburgverbrauchen.<br />
Schließlich sei der Wald-Windpark<br />
„Fasanerie“imLandkreisHoferwähnt,<br />
wo die Ostwind-Gruppe Bayerns ersten<br />
Wald-Windpark errichtet hatte,<br />
dervondemRegensburgerEnergieversorgungsunternehmen<br />
REWAG betrieben<br />
wird und von der Sparkasse<br />
Regensburg finanziert worden war.<br />
Dass Wind<strong>energie</strong> und nachhaltige<br />
Waldwirtschaft jedenfalls keinen Widerspruch<br />
darstellen, darauf verwies<br />
bei der Einweihung des Windparks<br />
auchBayernsLandwirtschaftsminister<br />
Helmut Brunner. Mit Blick auf die<br />
mittelständischen Partner aus der Region<br />
meinte er vielmehr: „Dies stärkt<br />
dieregionaleWertschöpfung.“<br />
DieIliotecSolarGmbHwill„ZugumZugandieSpitze“<br />
OberpfälzerUnternehmeninzweiJahrzehntenvomSolar-PionierzumMarktführer/StefanDoblerlegtgroßenWertaufgutePartnerschaft<br />
EinAbenteuerganzbesondererArt:SolartechnikausderOberpfalzaufdemhöchstenBergDeutschlands Foto:Iliotec<br />
höchster Korrosionsbeständigkeit benutztwerden.EinweitererPartnerfür<br />
Iliotec ist die aleo solar AG, die im<br />
brandenburgischen Prenzlau eine der<br />
größtenundmodernstenProduktionsstätten<br />
für Solarmodule in Europa<br />
unterhält. Zu den Kooperationspartnern<br />
von Iliotec zählt auch der weltweitzweitgrößteHerstellervonPhotovoltaik-Wechselrichtern,<br />
nämlich Power-One.AufdemGebietderVerbesserung<br />
der Wirkungsgrade bieten derzeitinsbesonderedieSunPower-Module<br />
die besten Ergebnisse. Neben der<br />
hervorragenden Effizienz der Module<br />
hebt sich SunPower auch durch seine<br />
hohen Garantien von der Konkurrenz<br />
ab – Kriterien, auf die die Iliotec Solar<br />
GmbHebenfallsgroßenWertlegt.<br />
Wie sehr dieses Konzept vom<br />
Markt honoriert wird, zeigt sichunter<br />
anderem daran, dass Iliotec regelmäßigzudenSiegernvonWettbewerben<br />
wie „Bayerns Best 50“ gehört. Inzwischen<br />
konnten Stefan Dobler und seine<br />
Mitarbeiter diese Ehrung schon<br />
zum fünften Mal einheimsen. Zuversicht<br />
strahlt der Iliotec-Gründer aber<br />
auch deshalb aus, weil er davon überzeugt<br />
ist, dass die Photovoltaik den<br />
wichtigsten Baustein für die angepeilte<br />
Energiewende darstellt. Angesichts<br />
des erfreulichen Preisverfalls der SolarmodulerechnetStefanDoblernoch<br />
früheralsvon ihm selbst erwartet mit<br />
dem Erreichen der sogenannten Netzparität,„alsodemZeitpunkt,wennder<br />
Strom vom Dach günstigerist alsder<br />
Strom aus der Steckdose“. Dobler geht<br />
davon aus, dass dieses Ziel schon im<br />
Jahre2013geschafftwerdenkann.(go)
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