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für umweltbewusste Verbraucher und Erzeuger in der Region Isar – Isen – Vils – Inn<br />

● Geflügelverpestung<br />

● Portrait: Biohof Müller, Stadlhub<br />

● Warenkorb: TAGWERK-Waschmittel<br />

Sommer 2/2006<br />

ZEITUNG<br />

Acchhttungg!! Einladung zur<br />

Generalversammlung<br />

auf Seite 3


EDITORIAL<br />

Freiheit, die ich meine<br />

Der Großvater von Percy Schmeiser wanderte aus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

verließ er seine Rosenheimer Heimat und ging in die Neue Welt. Nach<br />

Kanada. Arbeitete fleißig, kaufte ein Stück Land, wurde ein freier Bauer, vergrößerte<br />

seinen Grundbesitz allmählich, alles lief gut.<br />

Percy Schmeiser, der Enkel, ist jetzt 75 Jahre alt. Ein Farmer, der wahrscheinlich<br />

längst gemütlich im Austrag leben würde, wenn er nicht seit acht Jahren mit aller Kraft<br />

gegen die Saatgutfirma Monsanto vorgehen würde. Vielleicht sind es<br />

seine bayerischen Gene, die da zum Tragen kommen? Jedenfalls wurde<br />

Percy Schmeiser durch seinen konsequenten Widerstand zum<br />

bekanntesten Kämpfer gegen die Agro-Gentechnik in ganz Nordamerika.<br />

Nun bereist er das Land seiner Vorfahren, um zu schildern, was passiert,<br />

wenn man die Saatgutkonzerne schalten und walten lässt. Nichts<br />

geringeres als die persönliche Freiheit steht da auf dem Spiel. Das Recht,<br />

eigenes Saatgut nachzubauen, ist bedroht. Die Wahlfreiheit zwischen<br />

gentechnikfreiem und genverändertem Saatgut ist bedroht und bei Raps<br />

und Soja in Nordamerika sogar endgültig vorbei. Die Redefreiheit ist<br />

bedroht. Denn wer einen Vertrag mit dem Konzern unterschreibt, darf sich<br />

nicht mehr frei über auftretende Probleme äußern oder rechtliche Schritte<br />

unternehmen. Die Souveränität über den eigenen Besitz ist bedroht, denn<br />

Monsanto schickt eine Gen-Polizei über die Felder. Der soziale Friede ist<br />

bedroht, denn Monsanto fördert die Denunziation unter den Nachbarn.<br />

Und die Wahlfreiheit der Verbraucher? Die ist als erstes baden gegangen.<br />

„Mein Großvater hat seine Heimat verlassen, um vor Unterdrückung und<br />

Leibeigenschaft zu fliehen“, sagt Percy Schmeiser. 100 Jahre später sieht sich der Enkel<br />

im ‚Kontinent der Freiheit’ wieder in totale Abhängigkeiten geraten. „Doch diesmal wird<br />

die Herrschaft nicht von Fürsten oder Grafen ausgeübt, sondern von Firmen, die da<br />

heißen Monsanto, Syngenta, Pioneer, BASF und Bayer.“<br />

Um nordamerikanische Verhältnisse hier bei uns zu verhindern, braucht es Leute mit<br />

Engagement und Courage. So einer ist z.B. Josef Feilmeier. Lesen Sie dazu die Seite<br />

21.<br />

Hanna Ermann<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

TAGWERK Förderverein: Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen,Tel. 08081/9379-50,<br />

Fax 08081/9379-55<br />

Redaktion:<br />

Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.),<br />

Reinhard Gromotka, Franz Leutner, Ilka<br />

Mutschelknaus, Michael Rittershofer<br />

Grafik/Layout/Satz: LIMOgrafikLECHNER<br />

Druck: Offset Dersch, Hörlkofen<br />

Anzeigen: TW-Förderverein, Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen, Tel. 08081/9379-50,<br />

Fax 08081/9379-55<br />

Nächster Erscheinungstermin: Sept.2006<br />

Anzeigenschluss: 07.08.2006


Einladung zur Generalversammlung<br />

der TAGWERK Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft e.G.<br />

am Donnerstag, 29.Juni 2006 um 20 Uhr<br />

in Erding, Gasthof Mayrwirt, Haager Straße<br />

Tagesordnung<br />

1 Begrüßung<br />

2 Aktuelles aus dem TAGWERK-Leben<br />

Berichte des Aufsichtsrats und des Vorstands mit Bilanz 2005<br />

3 Bio wird knapp – „dank“ Aldi, Lidl, Plus & Co.<br />

Vorteil für die Bauern – Nachteil für die Verbraucher?<br />

TAGWERK-Vorstand Manfred Schüchter informiert über die <strong>Preis</strong>- und<br />

Vermarktungsentwicklung in der TAGWERK-Region<br />

4 Entlastung<br />

Entlastung des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

5 Wahlen<br />

Neuwahl des Vorstands und Wahlen zum Aufsichtsrat<br />

6 Anfragen, Verschiedenes<br />

gez. Dieter Pichl<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Damit satzungsgemäß eingeladen ist, bekommen alle Genossenschaftsmitglieder diese Zeitung per<br />

Post. Auch die, die in der Nähe der TAGWERK-Läden wohnen<br />

INHALT<br />

Thema: Geflügel unterwegs 4<br />

Portrait: Biohof Müller, Stadlhub 7<br />

Kino-Tipp: “We Feed the World” – Global Essen 10<br />

Rezept vom anderen Ende der Welt 12<br />

TAGWERK-Wasch- und Putzmittel 15<br />

Der Widerstand gegen die Agro-Gentechnik wächst 21<br />

Verkehrspolitik auf bayerisch 23<br />

Rückblick 24<br />

Termine 30<br />

Geflügel<br />

ganz global<br />

Generalversammlung<br />

3


Was ist eigentlich vom BSE-Skandal<br />

im Gedächtnis geblieben? Dass Rinder<br />

mit Tiermehlen gefüttert werden und<br />

riesige Industrie-Schlachthöfe grausam<br />

sind. Von der anfangs so gefürchteten<br />

Creutzfeldt-Jakob-Krankheit spricht<br />

keiner mehr. Bei der Vogelgrippe ist<br />

das ganz ähnlich. Aufmerksamkeit<br />

erhält sie zunächst durch ihr<br />

Bedrohungspotential. Aber je mehr<br />

man sich mit den Details beschäftigt,<br />

desto spannender entwickelt sich eine<br />

Geschichte, die uns ganz woanders<br />

hinführt, letztlich um den ganzen<br />

Erdball.<br />

Angst vor der Vogelgrippe?<br />

Um es gleich klar zu stellen, Vogelgrippe<br />

bedroht Vögel und nicht den Menschen. Tote<br />

gab es dort, wo Menschen mehr oder weniger<br />

mit dem Geflügel im gleichen Haus lebten.<br />

An diversen anderen Grippeviren, die<br />

den Menschen bedrohen, sind 2005 wie<br />

jedes Jahr weltweit über eine Million Menschen<br />

gestorben, an der Vogelgrippe 100<br />

Menschen seit 2003.<br />

Sehen wir uns also an, was unsere Wildvögel,<br />

vor allem aber auch unsere Haustiere,<br />

unsere Eierleger, gefährdet. Die Vogelpest<br />

ist nichts Neues. Wie alle Viruskrankheiten<br />

wechselt sie stets ihre Gestalt. Im Jahr 2000<br />

trat eine H6N2 Influenza in Südkalifornien<br />

auf, Schätzungen liegen bei infizierten Tieren<br />

in zweistelliger Millionenhöhe. Verbreitung<br />

fand das Virus durch LKW-Transporte<br />

zum größten Verarbeiterzentrum.<br />

2003 in Holland: das Virus heißt H7N7. 30<br />

Mio. Hühner wurden vorsorglich getötet, um<br />

die Pest aufzuhalten. 2004, Kanada, British<br />

4 Thema<br />

THEMA:<br />

Geflügel unterwegs<br />

Sind weltweite Tiertransporte die Ursache für die Ausbreitung von Tierseuchen?<br />

Columbia: 19 Mio. Hühner werden vergast<br />

und verbrannt. 2005 kommt es im Mai erstmals<br />

zu einem Massensterben von Wildvögeln<br />

in Nordwest-China durch H5N1. Über<br />

8000 Wasservögel, davon alleine rd. 5500<br />

Streifengänse, starben am Lake Qinghai.<br />

Chinesische Forscher tippten auf eine Verbreitung<br />

entlang der Vogelzugwege. Mitte<br />

2005 brach die Krankheit dann, sich westwärts<br />

bewegend, in der Mongolei, Russland<br />

und Kasachstan aus.<br />

Zugvögel – Pest verbreitende<br />

Gefahrenquellen?<br />

Wissenschaftler sagten bereits im Herbst<br />

2005, dass die Wege der Ausbreitung „weder<br />

zeitlich … noch räumlich mit Vogelzugwegen<br />

in Asien zusammenpassen. Auch hier ziehen<br />

die Vögel vornehmlich entlang von Nord-<br />

Süd-Achsen. Auffällig ist allerdings, dass die<br />

Westwärtsbewegung sehr eindeutig mit den<br />

� Millionen von Küken exportiert Deutschland<br />

jährlich ins Ausland - z.T. bis nach Asien ...


Handelswegen in Südsibirien korrespondiert“<br />

(Dr. Matthias Werner von der Staatlichen<br />

Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz<br />

und das Saarland). „So sind von<br />

Ost nach West … Städte bzw. Provinzen betroffen<br />

worden, die sämtlich z.B. auch Stationen<br />

der transsibirischen Eisenbahn sind. …<br />

Das Verbreitungsmuster lässt somit nach<br />

unserer Auffassung mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

den Schluss zu, dass eine Verbreitung<br />

der Vogelgrippe durch legalen oder illegalen<br />

Tiertransport erfolgte und Zugvögel –<br />

wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle<br />

spielten.“<br />

� ... und im Gegenzug wird dann wieder<br />

importiert<br />

Vieles spricht gegen die Theorie, dass<br />

Zugvögel den Virus verbreiten. So ist es<br />

etwa unwahrscheinlich, dass ein infizierter<br />

Vogel noch weite Strecken fliegt. Er wird<br />

eher an Ort und Stelle sterben. Auffällig ist<br />

auch, dass in Ländern mit strikten Einfuhrkontrollen<br />

wie Japan, Südkorea, Malaysia<br />

oder Australien, obwohl hunderttausende<br />

von Zugvögeln aus Seuchengebieten<br />

dorthin ziehen, bisher keine Geflügelpest<br />

auftrat. Länder mit schlechten Einfuhrkontrollen<br />

sind jedoch von vielen Krankheitsausbrüchen<br />

betroffen.<br />

Auch im Falle Rügen oder Bodensee liegen<br />

keine klaren Erkenntnisse vor, welche Vogelfluglinien<br />

das Virus eingeschleppt haben<br />

sollen.<br />

Virus Import-Export<br />

Schauen wir uns also gespannt die Vogelzüge<br />

auf Schienen, auf Straßen und in der<br />

Luft an. Zum Beispiel die Route Asien - Afrika:<br />

Nigeria ist Chinas zweitgrößter Geflügel-Exportmarkt.<br />

Nigerias Geflügelfarmen bekommen<br />

ihre Küken aus China. 40.000 Tiere starben<br />

in einer Geflügelfarm am hoch pathogenen<br />

Vogelgrippevirus. Vermutlich durch<br />

die Einfuhr von infizierten Küken aus China.<br />

Massentierhaltungen gibt es heute rund<br />

um die Welt. Aber es handelt sich keineswegs<br />

um überschaubare, in sich geschlossene<br />

Systeme. Die Züchtung von Küken und<br />

die Aufzucht von Masttieren und Eierlegern<br />

finden in der Regel in getrennten Großbetrieben<br />

statt. Egal wie groß, es scheint immer<br />

profitabler zu sein, einen Betrieb zu spezialisieren,<br />

Synergieeffekte rechnen sich offensichtlich<br />

nicht.<br />

Deutschland exportiert z.B. jährlich 6,9<br />

Mio. Eintagsmastküken und 4,3 Mio. Legehennenküken<br />

in benachbarte EU-Länder.<br />

Aber auch bis nach Saudi-Arabien oder<br />

Syrien werden deutsche Küken ausgeführt.<br />

Im Gegenzug wird dann wieder importiert.<br />

So etwa im Jahr 800.000 Mastküken aus<br />

Holland. 250.000t Geflügelfleisch haben wir<br />

2004 exportiert, 25% davon nach Russland,<br />

2% bis nach Hongkong. Insgesamt 400.000t<br />

Geflügelfleisch werden dafür jährlich wieder<br />

eingeführt, vornehmlich aus EU-Staaten,<br />

aber 15% allein bis aus Brasilien, Thailand<br />

und Argentinien.<br />

Die Folgen von Massentierhaltung sind<br />

bekannt: Futterzukauf meist aus Billiglohnländern<br />

in der dritten Welt, riesige Mengen<br />

an Fäkalien, die es zu entsorgen gilt. Und<br />

auch hier blüht der Tourismus, auch dieser<br />

Scheiß wird durch die Gegend gefahren. In<br />

China wird das Entsorgungsproblem dadurch<br />

gelöst, dass sie den Kot als Dünger<br />

verkaufen, vornehmlich an die Fischereiwirtschaft.<br />

Schließt sich hier der Kreis?<br />

Thema<br />

5


� Glückliche Hühner sehen anders aus<br />

Die Konsequenzen<br />

Jetzt sind Taten gefragt. Wer immer noch<br />

meint, die Zukunft läge darin, wirklich alle<br />

Lebensbereiche zu globalisieren, dem sei<br />

gesagt, dass unsere Erde schon seit geraumer<br />

Zeit rund ist und die Globalisierer aufpassen<br />

müssen, dass sie sie nicht einmal<br />

platt machen. Massentierhaltung und Tiertransporte<br />

durch die ganze Welt sind ökologischer<br />

Nonsens. Gerade damit wird die<br />

Gefahr weltweiter Seuchenausbrüche erst<br />

heraufbeschworen. Die allermeisten Influenza-Ausbrüche<br />

traten in geschlossenen<br />

Ställen auf. In Kanada konnte in einem Fall<br />

unzweifelhaft nachgewiesen werden, dass<br />

ein niedrigpathogenes Virus in einem geschlossenen<br />

Stall zu einem hochpathogenen<br />

Virus mutierte. Statt die Tiere abzuschlachten<br />

oder einzusperren ist es jetzt angesagt,<br />

Haltungsformen durchzusetzen, die die Widerstandskraft<br />

der Tiere stärken.<br />

Reinhard Gromotka<br />

Quellen:<br />

– unabhängige Bauernstimme 3-2006<br />

Götz Schmidt, Martin Hofstetter<br />

– unabhängige Bauernstimme 4-2006<br />

Dr. Anita Idel<br />

– Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz und das Saarland<br />

– Internationale Gesellschaft für<br />

Nutztierhaltung: Informationsblatt 1-2006<br />

– RoBerts Bio-Geflügel<br />

6 Thema<br />

Was tut die Biolandwirtschaft<br />

Die Bedingungen in der intensiven Nutztierhaltung<br />

verursachen Hochleistungsstress,<br />

der zusammen mit der Gabe von<br />

Antibiotika das Immunsystem schwächt.<br />

Nur ein gesundes Immunsystem kann<br />

mit einer niedrigpathogenen Form des<br />

Virus fertig werden. Haltungssysteme, die<br />

keinen Stress bei den Tieren verursachen,<br />

senken das Risiko einer Infektion mit H5N1<br />

Viren deutlich.<br />

Stress und damit das Erkrankungsrisiko<br />

für Hühner lässt sich durch folgende Maßnahmen<br />

minimieren:<br />

● Selektion auf ein gutes Immunsystem<br />

(langsam wachsende, dafür aber robuste<br />

Rassen)<br />

● Kleine Haltungseinheiten (konventionell<br />

üblich ca. 30 000 Tiere in der Mast, im<br />

TAGWERK-Betrieb Grosser haben wir<br />

zwischen 700 und 1500 Tiere)<br />

● eine artgerechte Haltung der Tiere mit<br />

ausreichend Platz im Stall, Tageslicht<br />

und Auslauf ins Freie. Durch eine<br />

artgerechte Beschäftigung der Tiere<br />

mittels Gras, Körnern in der Einstreu,<br />

Sitzstangen und Sandböden werden zusätzlich<br />

Stressfaktoren minimiert. Unsere<br />

Betriebe verzichten komplett auf<br />

Antibiotikaprophylaxe, stattdessen wird<br />

das Immunsystem mittels Naturheilverfahren<br />

gestärkt.


Es ist ein schöner Fleck. Der<br />

nordöstlichste Zipfel Oberbayerns, die<br />

Gegend zwischen Ranoldsberg und<br />

dem niederbayrischen Velden, ist voller<br />

Buckel und Hügel. In rascher Folge<br />

geht’s rauf und runter, und wenn man<br />

wieder oben ist, dann schweift der Blick<br />

an schönen Tagen über Getreidefelder,<br />

Maisäcker und Wälder bis zu den Alpen.<br />

Hin und wieder tuckern Traktoren.<br />

Kaum Autolärm. Die vereinzelt in der<br />

Landschaft verstreuten Weiler und Höfe haben<br />

Namen alten Ursprungs: Öd, Harham,<br />

Besenbuchbach, Stadlhub.<br />

Noch schöner wäre es, wenn die Bauern<br />

nicht ganz soviel Mais anbauen und nicht<br />

immer bis zum Straßenrand ackern würden.<br />

Oder hin wieder einen Baum oder eine Hecke<br />

pflanzen würden.<br />

Umso mehr freut es einen, wenn man von<br />

Besenbuchbach kommend nach Stadlhub<br />

abbiegt. Am Hang einer Talsenke mit Fisch-<br />

Biohof Müller,<br />

Stadlhub b. Buchbach<br />

�� Eine Eine ideale ideale Hofnachfolge: Hofnachfolge: Thomas Thomas Müller Müller junior junior wird wird den den<br />

elterlichen elterlichen Hof Hof im im Vollerwerb Vollerwerb weiterführen<br />

weiterführen<br />

DAS PORTRAIT<br />

weihern und alten Baumbeständen liegt ein<br />

schlichter Bauernhof ohne Golfrasen und<br />

den heute üblichen Schnickschnack. Dafür<br />

stehen rund um den Hof an die 500 Obstbäume,<br />

davon über 300 Hochstammbäume,<br />

die gut und gerne 10 Jahre brauchen, bis sie<br />

nennenswerte Erträge bringen.<br />

Der 100jährige Großvater<br />

„Mein Vater hat jeden Tag Äpfel gegessen.<br />

Auch wenn sie schon ganz alt waren und gar<br />

nicht mehr geschmeckt haben. Jeden Tag!<br />

Mit 98 Jahren hat er noch täglich gearbeitet.<br />

Der war kerngesund. An seinem 100. Geburtstag<br />

hat er dem Pfarrer noch sein Lieblingslied<br />

vorgesungen: Am Brunnen vor dem<br />

Tore. Drei Tage später ist er gestorben. Ganz<br />

friedlich eingeschlafen.“<br />

Ein schöneres Leben und einen schöneren<br />

Tod kann man sich nicht wünschen. Der<br />

Bauer von Stadlhub, Thomas Müller senior,<br />

erzählt diese Geschichte aus Überzeugung.<br />

Er ist ein gescheiter und humorvoller<br />

Portrait<br />

7


�Die Spezialisierung auf Austernpilze sichert<br />

dem Betrieb eine Zukunft<br />

Mensch, der schon in jungen Jahren erkannt<br />

hat, wie alles zusammenhängt: die Kreisläufe<br />

der Natur mit den Methoden der<br />

Landwirtschaft und der Politik und Gesellschaft.<br />

Angepflanzt hat er die Bäume in den achtziger<br />

und neunziger Jahren. Im Jahr der<br />

Tschernobyl-Katastrophe hat er zusammen<br />

mit seiner Frau Anna den Hof umgestellt, in<br />

einer Zeit, wo andere darüber nachdachten,<br />

aufzuhören. Unverbesserliche Optimisten<br />

sind beide, denn schnell wurde klar, dass<br />

auch im Ökolandbau ein Überleben als<br />

bäuerlicher Betrieb nur möglich ist, wenn<br />

man sich was einfallen lässt und den Mut<br />

besitzt, neue Wege zu gehen. So bauen die<br />

Müllers nicht nur Getreide, sondern backen<br />

im Holzofen selber Brot, fahren auf Märkte<br />

und verkaufen ihre eigenen Erzeugnisse:<br />

Getreide, Flocken, Brot und Brezen, Müsli,<br />

Wurst, Kartoffeln, Obst und Schwammerl.<br />

Austernpilze statt Milchkühe<br />

Bei den Schwammerln handelt es sich um<br />

Austernpilze. Sie haben im Betrieb Müller<br />

jetzt die Milchkühe abgelöst und sind in-<br />

8 Portrait<br />

zwischen der wichtigste Bestandteil im Betriebseinkommen.<br />

Zwar entspricht die Umstellung<br />

von der Milchwirtschaft auf Austernpilze<br />

nicht unbedingt dem Ideal eines<br />

ökologischen Betriebs, aber im betrieblichen<br />

Interesse war es eine gescheite Innovation.<br />

„Der Hof ist zu klein, um als Milchviehbetrieb<br />

überleben zu können“, sagt der gelernte<br />

Landwirt Thomas Müller junior. Der Hofnachfolger<br />

ist 25 Jahre alt und hat den festen<br />

Willen, als Vollerwerbsbauer künftig den<br />

Betrieb zu führen. Seine Ausbildung hat er<br />

bei Biobauern gemacht, und – klar, den<br />

Betrieb will er nur biologisch weiterführen.<br />

Aber das mit dem Milchvieh, sagt er, hätte<br />

keine Zukunft. Erstens würde ein Stallneubau<br />

anstehen, und zweitens würde der <strong>Preis</strong><br />

für Biomilch immer weiter sinken und er<br />

sähe keine Chance, wie er so die Schulden<br />

zurückzahlen könnte. Drittens wäre es<br />

schwierig, der Partnerin, die als Versicherungskauffrau<br />

arbeitet, zu verklickern, dass<br />

sie trotz dieser schlechten Aussichten<br />

künftig mit ihm in den Stall gehen soll.<br />

Absatz auf kurzen Wegen<br />

Von einem befreundeten Biobetrieb haben<br />

sie das Know-how für die Schwammerlproduktion,<br />

die Lieferanten- und Kundenkontakte<br />

abgelöst. Der Kuhstall wurde geräumt,<br />

Kühlräume und ein Packraum mit<br />

Büro gebaut. Dann ging es ans Klinkenputzen.<br />

Innerhalb kurzer Zeit schaffte es der<br />

junge Unternehmer, durch Qualität und<br />

überzeugendes Auftreten einen Kundenkreis<br />

aufzubauen, der es ihm heute ermöglicht,<br />

eine Wochenproduktion von bis zu 400kg<br />

Pilzen regelmäßig abzusetzen. „Alles auf<br />

kurzen Wegen und an kleine Betriebe“,<br />

betont er. Sein Vorteil ist die Frische. Bevor<br />

nämlich die über weite Strecken transportierten<br />

Pilze des Großhandels die Kunden<br />

erreichen, sind seine längst gegessen.<br />

Die kleinen Betriebe müssen zusammenarbeiten,<br />

denn auch wenn der Biohandel<br />

boomt, profitieren in der Regel nur die<br />

großen. Die Biogroßhändler und Biosupermarktketten<br />

hätten nicht das geringste Interesse<br />

an Kleinproduzenten, bemerkt der


Vater und berichtet von einer Veranstaltung,<br />

die er kürzlich besucht hat. Dort hätte ein<br />

Manager einer Biosupermarktkette darüber<br />

informiert, wie durch die Nachfrage der<br />

Supermärkte die Landwirtschaft unterstützt<br />

würde. Als er anschließend den Referenten<br />

gefragt hätte, ob er Schwammerl liefern<br />

könnte, bekam er zur Antwort, dass sie mit<br />

kleinen Produzenten logistisch nichts anfangen<br />

könnten.<br />

Maschinen wandern nach draußen<br />

Die Produktion der Pilze ist eine Wissenschaft<br />

für sich, und Thomas Müller junior ist<br />

inzwischen Spezialist. Die Temperaturführung<br />

muss stimmen, die Luftfeuchte mit<br />

Berieselungsanlagen gesteuert werden. Riesig<br />

ist der Platzbedarf. Eine Halle nach der<br />

anderen wurde geräumt und immer mehr<br />

Ackergerät wanderte ins Freie. Arbeitsaufwändig<br />

ist die Ernte, das Abpacken in Kleingebinde<br />

(z.B. 200grammweise für Abokisten).<br />

Die Reste der in Trauben wachsenden<br />

Pilze sind fasrige Strünke, und die fressen<br />

mit großem Appetit die Kälber und<br />

Jungrinder.<br />

� Nach allen Seiten sprießen die Schwammerl aus den Substrat-<br />

Ballen<br />

Die Mast und Kälberaufzucht ist ein<br />

weiteres Standbein dieses Betriebs. Es ist<br />

von der Milchwirtschaft übrig geblieben und<br />

durch die Verwertung von Klee und Gras ein<br />

wichtiges Glied im ökologischen Betriebkreislauf.<br />

Die Tiere sind im Winter im Stall<br />

mit Auslauf, die Kälber ab dem Frühjahr auf<br />

der Obstwiese und die Jungrinder auf einer<br />

biologischen Gemeinschaftsweide der<br />

Weidegenossenschaft im benachbarten<br />

Petzenham.<br />

Die Wiederkehr des<br />

Barometervogels<br />

Wir sitzen an einem Biertisch und schauen<br />

über den gepflasterten Hof in das von der<br />

Abendsonne ausgeleuchtete Tal mit den<br />

Fischweihern. Ob alles so passt, frage ich sie.<br />

Mit der Zukunft, mit der Hofnachfolge? Und<br />

im großen Einverständnis sagen Vater und<br />

Sohn klipp und klar „Ja.“ Dann sagt der<br />

Vater: „Bald regnet es, weil der Grünspecht<br />

schreit. Den hat es vorher hier nicht mehr<br />

gegeben. Aber seitdem so viele Obstbäume<br />

da sind, ist er wiedergekommen. Der Grünspecht<br />

ist unser Barometer. Wir brauchen<br />

keinen andern.“ Dann<br />

lacht er.<br />

Mit den Pilzen, den<br />

Wochenmärkten, dem<br />

Getreide und den Kartoffeln<br />

sehen sie ihre<br />

Chance. Rundum machen<br />

Höfe dicht, weil es<br />

keine Perspektiven und<br />

oft auch keine Nachfolger<br />

gibt, denke ich, und<br />

hier sitzt eine Familie,<br />

die trotz aller Arbeit und<br />

Strukturprobleme zusammenhält<br />

und weiß,<br />

was sie will. Ein Betrieb<br />

mit Zukunft.<br />

Franz Leutner<br />

Portrait<br />

9


Dieser Film geht<br />

unter die Haut.<br />

Nicht, weil er mit Polemik<br />

und skandalösen<br />

Bildern daherkommt,<br />

sondern weil<br />

er Zustände darstellt<br />

und die Zusammenhänge<br />

offenlegt. Es<br />

geht um Ernährung<br />

und Globalisierung,<br />

Fischer und Bauern,<br />

Fernfahrer und Konzernlenker,Warenströme<br />

und Geldflüsse<br />

und – über den Mangel im Überfluss.<br />

In eindrucksvollen und fragmentarischen<br />

Bildern wird die Frage beantwortet, was der<br />

Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat.<br />

Der österreichische Regisseur Erwin<br />

Wagenhofer hat die Industrialisierung<br />

unserer Lebensmittel untersucht. Seine Reise<br />

führte ihn nach Frankreich zu Fischhändlern,<br />

auf die Treibhausplantagen in Spanien,<br />

er lässt den Produktionsdirektor auf den<br />

Feldern in Rumänien zu Wort kommen sowie<br />

die verarmte Bevölkerung in Brasilien und<br />

fängt Bilder aus Geflügelzuchtanstalten in<br />

seiner Heimat Österreich ein.<br />

„Die Weltlandwirtschaft könnte ohne<br />

Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren.<br />

Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger<br />

stirbt, wird ermordet.”<br />

Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für<br />

das Recht auf Nahrung, sagt dies unbeeindruckt<br />

der Kamera, die auf ihn gerichtet ist.<br />

Seine aufrichtige Überzeugung und die feste<br />

Stimme eines Mannes, der viel gesehen hat,<br />

lassen die Worte noch lange nachklingen.<br />

Brot prasselt über Förderbänder, verlockender<br />

Duft macht sich breit. Und wird sogleich<br />

erstickt beim Anblick der Halde, auf<br />

die das Brot tonnenweise befördert wird.<br />

Tag für Tag wird in Wien genauso viel Brot<br />

entsorgt wie in ganz Graz über den Ladentisch<br />

geht. Das bleibt hängen und wirft Fragen<br />

auf.<br />

10 Verbraucher<br />

WE<br />

FEED<br />

THE<br />

WORLD!<br />

Ein Dokumentarfilm über<br />

die Auswirkungen der<br />

internationalen<br />

Nahrungsmittelindustrie<br />

Die Agrarpolitik der<br />

EU hat in den vergangenen<br />

50 Jahren aus<br />

einer gesunden Agrarstruktur<br />

vieler bäuerlicher<br />

Betriebe ein<br />

krankes Verdrängungssystem<br />

der Agrarindustrie<br />

gemacht. Das<br />

Agrarbudget macht<br />

rund die Hälfte des EU-<br />

Haushaltes aus – ca. 47<br />

Milliarden Euro pro<br />

Jahr. Anfangs war die<br />

Förderung noch an den<br />

Ertrag gekoppelt, also je mehr ein Bauer<br />

produzierte, desto mehr Unterstützung<br />

erhielt er aus EU-Geldern. Dies änderte sich<br />

in den letzten Jahren: Je mehr Fläche ein<br />

Bauer bewirtschaftete, desto mehr Geld<br />

verdiente er.<br />

„We fucked up the west some time ago<br />

and now that we are coming to Romania, we<br />

will fuck up all the agriculture here...”<br />

Der Österreicher Karl Otrok, Produktionsdirektor<br />

der rumänischen Niederlassung von<br />

Pioneer, einem der größten Hybridsaatguthersteller<br />

weltweit, bringt es schonungslos<br />

auf den Punkt. Währenddessen zeigt die<br />

Kamera die heile Welt der Erntehelfer auf<br />

den Feldern in Rumänien. Doch die Krakenfühler<br />

der Industriellen sind schon längst<br />

ausgestreckt. Otrok persönlich ist hingegen<br />

überzeugt von der guten Geschmacksqualität<br />

der Auberginen der Bauern, die noch<br />

mit traditionellem Saatgut wirtschaften. Er<br />

selbst würde niemals eine hybride Hochglanzaubergine<br />

zubereiten.<br />

Auch Philippe Cleuziou, französischer<br />

Fischhändler, weiß um den qualitativen<br />

Unterschied zwischen dem auf kleinen Kuttern<br />

gefangenen, frischen Fisch und der<br />

Ware, die die großen Fangflotten anliefern.<br />

Er streift durch die riesigen Kühlhallen der<br />

Fischgroßmarkthalle und faltet die Kiemen<br />

der toten Fische auf.


„Also so was würde ich nicht essen. Wir<br />

sagen, es ist nicht zum Essen, es ist nur zum<br />

Verkaufen.“<br />

Doch wo kommt die Ware her, die also<br />

nicht mehr zum Essen geeignet ist und die<br />

wir trotzdem massenhaft kaufen und letztlich<br />

doch verzehren? Zum Beispiel aus Alméria<br />

in Südspanien. Hier, wo es 3000 Sonnenstunden<br />

im Jahr gibt, verdingen sich Afrikaner<br />

Tag für Tag unter 26000 Hektar Plastikplanen<br />

für das Nötigste, was sie zum Überleben<br />

brauchen. Die Arbeiterdörfer, in denen<br />

sie hausen, haben so wohlklingende Namen<br />

wie „Cortijo de la Loma“, was soviel wie<br />

„Gutshofwohnung auf der Hügelkette“ heißt<br />

und doch nur verfallene Ruinen aus Karton<br />

und Plastik sind. Es gibt nur zwei Dinge auf<br />

der Erde, die man vom Weltraum aus mit<br />

bloßem Auge erkennen kann: die chinesische<br />

Mauer und die invernados von Alméria.<br />

Erwin Wagenhofer interessieren<br />

nicht die ökologischen und ökonomischen<br />

Folgen dieses Agrobusiness.<br />

Vielmehr stellt er die Frage: Was haben<br />

die spanischen Tomaten mit uns zu<br />

tun, was haben die Afrikaner, die dort<br />

die Tomaten pflücken und ernten, mit<br />

uns zu tun?<br />

„Diese LKWs sind alle voll mit Soja.<br />

Sie werden im Norden von Mato<br />

Grosso beladen. Von dort wird das<br />

Soja 2500 Kilometer zum Hafen transportiert.<br />

Und von dort geht das Soja in<br />

den Export.”<br />

Denn nicht nur, was wir selber essen,<br />

kommt aus aller Welt. Auch die<br />

Futtermittel für unser Vieh stammen<br />

längst nicht mehr nur von heimischen<br />

Feldern, Wiesen und Almen: auf rund<br />

350.000 Hektar vor allem in Mittel- und<br />

Südamerika werden Sojabohnen für<br />

europäisches Mastvieh angebaut. Zum<br />

Beispiel in Mato Grosso, Amazonien.<br />

Dort fressen sich die Anbaugebiete<br />

immer weiter in den Amazonas-Urwald<br />

hinein, damit wir ein abgepacktes<br />

Rinderhackfleisch aus dem Supermarkt<br />

möglichst billig auf unseren Teller bringen.<br />

Und gleichzeitig hungert ein Viertel der<br />

einheimischen Bevölkerung in Brasilien und<br />

ernährt sich von verdrecktem Wasser aus<br />

den Tümpeln.<br />

Doch Nestlé-Konzernchef Peter Brabeck<br />

kann sich unter „sozialer Verantwortung“<br />

nichts anderes vorstellen, als die profitable<br />

Zukunft seines Unternehmens sicherzustellen.<br />

Seine Macht dokumentiert der Kopf<br />

des größten Wasserabfüller- und Lebensmittelkonzerns<br />

der Welt mit den Worten:<br />

„Wasser ist ein Lebensmittel, und so wie<br />

jedes andere Lebensmittel auch sollte das<br />

einen Marktwert haben.“<br />

Ilka Mutschelknaus<br />

im Kinocafé Taufkirchen (Vils) läuft<br />

der Film vom 1. bis 15.Juni<br />

Verbraucher<br />

11


Schnelles Rezept<br />

vom „anderen Ende der Welt“<br />

Antje Helmholz ist Landwirtin in der Lebensgemeinschaft<br />

Höhenberg und kommt aus Sachsen. Mit einer<br />

Gruppe von Mitarbeitern mit Behinderungen managte<br />

sie bis vor einem halben Jahr das Milchvieh der Gemeinschaft.<br />

Jetzt ist sie in der Erziehungszeit und hat<br />

wieder Zeit zum Kochen und Rezeptesammeln.<br />

Während ihrer Studienjahre kam die Diplom-<br />

Landwirtin viel in der Welt herum. Sie arbeitete auf<br />

Betrieben in Norwegen, Schweden, Neuseeland und als<br />

Sennerin auf einer Schweizer Alm.<br />

Das folgende Rezept hat sie während ihres Aufenthalts auf zwei<br />

neuseeländischen Farmen und auf der Reise durch das Land kennen<br />

gelernt.<br />

Rote-Linsen-Suppe<br />

von Anna Bergman auf Mahoe Farm, Kerikeri<br />

Zutaten:<br />

Olivenöl ● 2 große Zwiebeln ● 2 Knoblauchzehen ● 2 Tassen rote Linsen<br />

● 2 Teelöffel Kreuzkümmel ● ½ Teelöffel Curry ● Salz ● Tomaten oder<br />

Tomatenmark ● eventuell Paprika<br />

Die kleingehackten Zwiebeln und<br />

der Knoblauch werden im Olivenöl<br />

angebraten. Dann wird Wasser<br />

aufgefüllt und die roten Linsen,<br />

Tomaten bzw. das Tomatenmark<br />

und Salz werden zugegeben. Das<br />

Ganze wird gekocht, bis die Linsen<br />

gar sind, und mit Kreuzkümmel<br />

und Curry abgeschmeckt. Die<br />

kleingeschnittenen Paprikastücke<br />

können kurz vor Kochende<br />

zugegeben werden.<br />

12 Rezept<br />

� Antje Helmholz mit Tochter Sarah<br />

PPrraaxxiisssscchhwweerrppuunnkkttee:: � traditionelle chinesische Medizin<br />

� Biologische Krebstherapie � Ozontherapie<br />

� Anti-Aging-Prävention


Kaviar aus<br />

Oberbayern<br />

Schwarze Linsen Beluga vom<br />

Demeter-Hof Obermeyer, Tengling (Nähe<br />

Waginger See – gerade noch TAGWERK-<br />

Region)<br />

Wie die Familie Lex aus Emling bei Erding,<br />

die unsere Borlottibohnen und die Sojabohnen<br />

für den Höhenberger Tofu anbaut,<br />

ist auch Franz Obermeyer ein engagierter<br />

Vertreter für Vielfalt im ökologischen Landbau.<br />

Auch er baut mit Begeisterung alte<br />

vergessene Sorten an. Wie z.B. die schwarzen<br />

feinen “Beluga”-Linsen. Allerdings ist<br />

der Anbau von Linsen und anderen Hülsenfrüchten<br />

in unserem Klima nicht so einfach.<br />

Zum Abreifen ist ein warmer, trockener<br />

Herbst nötig – und den gibt es ja nicht<br />

immer.<br />

Die schwarzen Linsen “Beluga” sind sehr<br />

aromatisch und sehen schön aus: zu Reis,<br />

Nudeln, kalt als Antipasti, z.B. zusammen<br />

mit roten (!) Tomaten und (grünem!) Rucola.<br />

Sie brauchen nur eine relativ kurze Kochzeit:<br />

in 20 Minuten sind sie gar (ohne vorheriges<br />

Einweichen). Sie bleiben auch nach dem<br />

Kochen schwarz.<br />

Grundrezept:<br />

Linsen waschen, mit 2,5facher Menge<br />

Wasser zum Kochen bringen, ca. 20<br />

Minuten bei geringer Hitze garen.<br />

Erst nach dem Kochen salzen.<br />

„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier“<br />

Mahatma Gandhi<br />

ffaaiirr ffuuttuurree – ein Report des Wuppertal Instituts zu<br />

globaler Gerechtigkeit<br />

Autor Wolfgang Sachs kommt nach Weihenstephan<br />

Ölkrise, Wasserkonflikte, schwindende Ernährungssicherheit – die<br />

Botschaften von knappen Ressourcen häufen sich. Gleichzeitig<br />

wächst die Weltbevölkerung weiter, und immer mehr Nationen<br />

(wie etwa Indien oder China) fordern ihr unbestreitbares Recht auf<br />

Entwicklung ein. Angesichts einer schon jetzt überforderten<br />

Biosphäre wird der Kampf um die knappe Natur die Krisen des<br />

21.Jahrhunderts mitbestimmen.<br />

Das Buch fair future liefert eine Analyse der Konfliktlagen,<br />

entwirft Perspektiven einer Politik der Ressourcengerechtigkeit<br />

und umreißt die wichtigsten Elemente einer globalen Umwelt- und Wirtschaftspolitik,<br />

die gleichermaßen der Natur wie den Menschen verpflichtet ist.<br />

Am 10.Juli ist Wolfgang Sachs zu Gast in der TU München-Weihenstephan und hält<br />

einen Vortrag. Um 19.30 Uhr im Hörsaal 12, Nähe Mensa, der Eintritt ist frei.<br />

Verbraucher<br />

13


14<br />

Biowirtshaus Sepp und Hilde Eisgruber<br />

Uriges Wirtshaus in Huttenstätt bei Gars am Inn. Ideal<br />

zum gesunden Schlemmen von hausgemachten<br />

Spezialitäten und Brotzeiten. Jeden Sonntag von 11<br />

bis 14 Uhr reichhaltiges Mittagsbuffet mit Ökoprodukten.<br />

In unserem Zirbelstüberl können Sie Feiern<br />

jeder Art abhalten. Unsere Speisen bestehen aus<br />

eigenen ökologischen Erzeugnissen, die fachgerecht<br />

für Sie zubereitet werden. Zudem bieten wir Ihnen<br />

unsere Ferienwohnungen an, die sich auch ideal für<br />

Kurzurlaube eignen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

in Huttenstätt. Tel. 08073/452


Wasch- Waschund<br />

und Putzmittel Putzmittel<br />

Macht man etwas<br />

sauber, wird etwas<br />

anderes schmutzig.<br />

Diese lapidare<br />

Erkenntnis beschreibt<br />

recht gut das Dilemma<br />

des gesamten<br />

Reinigungswesens: ich<br />

wasche meine Wäsche<br />

und produziere dabei<br />

schmutziges, mit<br />

diversen Chemikalien<br />

versetztes Waschwasser. Ich<br />

spüle mein Geschirr und lasse<br />

eine dreckig-schäumende Brühe<br />

in den Abfluss gurgeln,<br />

in den Kanal, in die<br />

Kläranlage, in den<br />

Fluss.<br />

Na und? sagt sich Otto<br />

Normalverbraucher.<br />

Hauptsache, das Hemd ist<br />

wieder blütenweiß und die<br />

Gläser glänzen streifenfrei im<br />

Küchenschrank.<br />

TAGWERK aber hat immer schon an beide<br />

Seiten der Medaille gedacht. Die Beschaffenheit<br />

der Gewässer, Lebensraum für<br />

Fische, Krebse, Muscheln und Insekten, war<br />

uns nie egal. Als TAGWERK in den 80er-<br />

Jahren entstand, waren die Schaumkronen<br />

auf Bächen und Flüssen nicht zu übersehen<br />

– Folge der durch die Waschmittel hervorgerufenen<br />

Phosphatbelastung, die das<br />

Algenwachstum beschleunigte und den<br />

Gewässern den Sauerstoff entzog.<br />

So war es nur konsequent, dass die frisch<br />

gegründete Genossenschaft bereits auf<br />

ihrer allerersten Bestellliste 1984<br />

auch ein alternatives Waschmittel<br />

(von der Firma ‚Conlei’) anbot.<br />

Brigitta Schmidt aus St.Wolfgang,<br />

die damals unermüdlich<br />

Vorträge über „Umweltschutz<br />

im Haushalt“ hielt,<br />

brachte dann eines Tages die<br />

Seifenflocken der Fa. Diemer<br />

aus Siegsdorf ins TAGWERK-<br />

Programm ein. Und so war<br />

der Kontakt zu dieser chemischen<br />

Fabrik hergestellt.<br />

Warenkorb<br />

AUS UNSEREM<br />

WARENKORB<br />

15


In den Folgejahren wurde viel geforscht<br />

und experimentiert. TAGWERK-Mitarbeiterin<br />

Senta Mayer-Bloch entwickelte sich zur<br />

leidenschaftlichen Waschmittel-Expertin –<br />

und fand in Tonio Pedros von der Fa. Diemer<br />

einen Partner, der ebenso engagiert an den<br />

Rezepturen umweltverträglicher Reinigungsmittel<br />

feilte. Fachleute des Ökoinstituts<br />

Freiburg wurden zu Rate gezogen, um<br />

die Umweltwirkungen der verschiedenen<br />

Rohstoffe zu beurteilen. So wurde Schritt für<br />

Schritt ein komplettes TAGWERK-Waschund<br />

Putzmittelprogramm entwickelt und<br />

1990 offiziell in das TAGWERK-Sortiment<br />

aufgenommen. Die Anstrengung wurde bald<br />

belohnt: Die Zeitschrift „Ökotest“ beurteilte<br />

sämtliche TAGWERK-Produkte durchweg als<br />

„gut“.<br />

Es ist TAGWERK also gelungen, eine<br />

Wasch- und Putzmittelpalette auf den Markt<br />

zu bringen, die sowohl die Ansprüche der<br />

AnwenderInnen erfüllt – die Wäsche und das<br />

Geschirr werden sauber, die Mittel sind gut<br />

hautverträglich – als auch die Gewässer so<br />

wenig wie möglich strapaziert.<br />

1, 2, 3 – keine Zauberei<br />

Waschen im Baukastensystem<br />

Böse Zungen behaupten, man brauche ein<br />

Öko-Abitur, um mit dem Baukastensystem<br />

zurechtzukommen. Das ist natürlich barer<br />

Unsinn. Man muss nur bis drei zählen können.<br />

Baustein 1 ist das Waschmittel, Baustein<br />

2 der Enthärter und Baustein 3 das Bleichmittel.<br />

Das Baukastenprinzip ermöglicht<br />

16<br />

Warenkorb<br />

sparsames Dosieren, individuell abgestimmt<br />

auf den Härtegrad des Wassers und<br />

die Art der Wäsche. So kann man die Umweltbelastung<br />

minimieren und die Haut, die<br />

Wäsche und den Geldbeutel schonen. Ein<br />

konventionelles Vollwaschmittel dagegen<br />

enthält stets alle drei Komponenten (und<br />

dazu noch viele andere überflüssige und<br />

problematische Substanzen), man verwendet<br />

damit also regelmäßig Bestandteile, die<br />

im Einzelfall entbehrlich wären.<br />

Dosierungsbeispiele:<br />

Für eine Ladung weiße 60°-Wäsche<br />

nimmt man:<br />

● 1 Messbecher TAGWERK-<br />

Basiswaschmittel<br />

● 1½ EL TAGWERK-Enthärter (erst ab<br />

Wasserhärtegrad 3 notwendig)<br />

● 1 EL TAGWERK-Fleckensalz<br />

Für bunte 40°-Wäsche:<br />

● 50ml TAGWERK-Flüssigwaschmittel<br />

(keinen Enthärter – den braucht man<br />

erst ab 60° Temperatur, und<br />

Fleckensalz auch nur dann, wenn die<br />

Wäsche grobe Flecken hat)<br />

für 30°-Wollwäsche:<br />

● 2 EL TAGWERK-Universalseife<br />

oder 50ml TAGWERK-<br />

Flüssigwaschmittel


Spülen mit gutem Gefühl<br />

Das TAGWERK-Geschirrspülmittel ist der<br />

Renner im Programm. Ein kleiner Spritzer<br />

genügt für den ganzen Abwasch, denn es ist<br />

hochkonzentriert. Mit der Dosierpumpe erhält<br />

man ca. 800 Dosierungen aus einer 1-<br />

Liter-Flasche. Es ist sehr gut hautverträglich,<br />

und besonders angenehm ist der unaufdringliche<br />

Geruch. Kein beißender Parfümduft<br />

irritiert die Nase.<br />

Das ist überhaupt ein Qualitätsmerkmal<br />

der TAGWERK-Produkte: sie riechen neutral,<br />

Wäsche und Geschirr werden nicht zwangsparfümiert.<br />

Duftstoffe in konventionellen<br />

Reinigungsmitteln sind dagegen mit Vorsicht<br />

zu genießen. Es handelt sich oft um<br />

synthetische Moschusverbindungen, und<br />

die reichern sich im Fettgewebe und in der<br />

Muttermilch an und stehen in Verdacht,<br />

krebserregend und allergieauslösend zu<br />

wirken.<br />

Mit dem TAGWERK-Spülmittel lässt sich<br />

übrigens nicht nur Geschirr reinigen. Man<br />

kann es für so ziemlich alle Gegenstände im<br />

Haushalt verwenden. Und mit etwas Spiritus<br />

gemischt ist es hervorragend zum Fensterputzen<br />

geeignet.<br />

Selbstverständlich gibt es auch für die<br />

Spülmaschine die geeigneten TAGWERK-<br />

Mittel. Doch während man beim händischen<br />

Spülen vieles mechanisch beseitigt, muss in<br />

der Maschine das Spülmittel die Reinigungsleistung<br />

voll übernehmen. Deshalb kommen<br />

hier – ausnahmsweise – Enzyme zum<br />

Tipps rund ums Waschen<br />

● Oft werden Kleidungsstücke schon durch<br />

„Luftwäsche“ wieder frisch! Einfach ein<br />

paar Stunden ins Freie hängen. Am besten<br />

über Nacht, denn die feuchte Luft erfrischt<br />

die Fasern besonders. Vor allem<br />

bei Wolle wird die Selbstreinigungskraft<br />

auf diese Weise perfekt aktiviert!<br />

● Waschmaschine ordentlich voll machen!<br />

● 40° und 60° genügen, Kochwäsche ist nur<br />

im Ausnahmefall nötig, z.B. bei anstekkenden<br />

Krankheiten<br />

● Waschmittel sparsam dosieren!<br />

● Vorwäsche ist i.d.R. entbehrlich<br />

● Flecken vorbehandeln, z.B. mit Gallseife<br />

● Wäsche einweichen, z.B. durch Unterbrechung<br />

des Waschprogramms<br />

● Strom sparen! Den meisten Strom verbraucht<br />

die Waschmaschine zur Erwärmung<br />

des kalten Wassers. Mit einem Vorschaltgerät<br />

lässt sich die Maschine so<br />

umrüsten, dass direkt Wasser aus der<br />

Warmwasserleitung zugeführt wird. Das<br />

spart eine Menge Energie, vor allem,<br />

wenn das häusliche Brauchwasser solar<br />

erwärmt wird! Beim Kauf einer Waschmaschine<br />

nach eingebauter Warmwasserzufuhr<br />

fragen!<br />

Wäsche möglichst auf der Leine trocknen!<br />

Wäschetrockner sind Energiefresser!<br />

Einsatz. Aber natürlich nur solche, die ohne<br />

Gentechnik produziert sind. Sie werden mit<br />

Hilfe von Bakterienstämmen gezüchtet.<br />

Warenkorb<br />

17


Effektiv putzen ohne chemische<br />

Hämmer<br />

Unter den Putzmitteln ist besonders die<br />

TAGWERK-Goldschmierseife bemerkenswert.<br />

Mit ihr kann man alle Fußböden behandeln,<br />

seien sie aus Holz, Kork, Stein oder<br />

Kunststoff. Die Goldschmierseife reinigt und<br />

pflegt zugleich, denn sie bildet einen Schutzfilm<br />

auf den behandelten Oberflächen, der<br />

durch Auspolieren einen matten Glanz erhält.<br />

Auch für Möbel, Türen und Treppen aus<br />

Holz ist diese goldschimmernde Seife<br />

geeignet.<br />

Beim TAGWERK-Sanitärreiniger zeigt sich<br />

die Qualität, was die Umweltverträglichkeit<br />

betrifft, wohl am deutlichsten. Konventionelle<br />

Mittel enthalten oft chemische Keulen<br />

wie Chlor oder Salzsäure, die stark ätzen und<br />

giftige Gase entwickeln. Der TAGWERK-<br />

Sanitärreiniger dagegen ist ein mildes<br />

Produkt auf Zitronensäurebasis, ungefährlich<br />

in der Handhabung und dennoch<br />

wirkungsvoll.<br />

Das Kraftpaket für alle Fälle<br />

Wenn gar nichts anderes mehr hilft, greift<br />

man zu den TAGWERK-Kraftreinigern. Sie<br />

sind gleichzeitig Lösungsmittel, Fleckenentferner<br />

und Allzweckreiniger. Der Zitronenkraftreiniger<br />

enthält auch noch eine Entkalkungskomponente,<br />

ist also fürs Bad gedacht,<br />

während der Orangenkraftreiniger<br />

universell<br />

im gesamten Haushalt verwendet<br />

werden kann. So<br />

manche verkrustete Fahrradkette<br />

wurde durch ihn wieder<br />

wie neu!<br />

Wenn die Chemie stimmt<br />

Auf den Etiketten der TAG-<br />

WERK-Wasch- und Reinigungsmittel<br />

sind sämtliche<br />

Inhaltsstoffe mit ihren jeweiligen<br />

Mengenanteilen genau<br />

deklariert! Sie kaufen also<br />

keine Katze im Sack. Eine klar<br />

durchschaubare Sache –-<br />

18 Warenkorb<br />

Hygiene im Melkstand<br />

Nicht nur Privathaushalte, sondern auch<br />

landwirtschaftliche Milchviehbetriebe und<br />

Hofkäsereien können bei TAGWERK ihren<br />

Bedarf an Reinigungsmitteln voll decken.<br />

Mit der Entwicklung des bundesweit<br />

ersten chlorfreien Melkanlagenreinigers<br />

erbrachte TAGWERK eine Pionierleistung.<br />

Das war vor 15 Jahren. Inzwischen gibt es<br />

die komplette Produktpalette für alles, was<br />

in der Melkkammer und in der Hofkäserei<br />

sauberzumachen ist. Vom Euterdippmittel<br />

bis zum Schaumreiniger.<br />

Die Käserei Höhenberg arbeitet ausschließlich<br />

mit den TAGWERK-Reinigungsmitteln.<br />

Sie hat vor kurzem den EG-Molkereistatus<br />

erworben und damit höchsten<br />

Hygiene-Anforderungen entsprochen.<br />

Somit wurde die gute Reinigungsleistung<br />

unserer Mittel quasi behördlich anerkannt.<br />

vorausgesetzt, Sie haben im Chemieunterricht<br />

gut aufgepasst. Im übrigen gilt die Empfehlung,<br />

der Kompetenz und der Firmenphilosophie<br />

von TAGWERK zu vertrauen.<br />

Wir arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie.<br />

Hanna Ermann


Das ideale Ziel für Radler:<br />

www.fidelio-radlerpark.de<br />

191919


ERZEUGER<br />

ERZEUGER<br />

2-jähriges Kleegras –<br />

ein Trumpf für viehlose<br />

Biobetriebe?<br />

Bericht vom TAGWERK-Erzeugertreffen<br />

Der <strong>Preis</strong>verfall für ökologisch erzeugte<br />

Marktfrüchte führt in vielen Betrieben dazu,<br />

dass ackerbauliche Maßnahmen viel stärker<br />

nach ihrer wirtschaftlichen Konsequenz hinterfragt<br />

werden müssen. Daher informierte<br />

Bioland-Ackerbauberater Markus Wiggert<br />

die TAG WERK-Erzeuger über die Bedeutung<br />

von mehrjährigem Kleegras für die Wirtschaftlichkeit<br />

im viehlosen bzw. vieharmen<br />

Ackerbaubetrieb. Optimale Deckungsbeiträge<br />

sollten möglichst bei allen angebauten<br />

Kulturarten erzielt werden. Neben dem<br />

reinen Marktpreis ist dabei aber auch ein<br />

Grundverständnis für die Auswirkungen von<br />

verschiedenen Fruchtfolgegliedern nötig.<br />

Aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen<br />

haben viele Ackerbauern das Kleegras in der<br />

Fruchtfolge auf ein Minimum reduziert und<br />

dafür als zweite Stickstoffquelle den Anbau<br />

von Körnerleguminosen ausgebaut. Dies<br />

führt häufig aber zu Problemen wie Wachstumsmüdigkeit<br />

der Leguminosen und Verunkrautung.<br />

Auch die Erträge und Qualitäten<br />

der Folgefrucht werden dadurch<br />

negativ beeinflusst. Die Aufweitung<br />

der Fruchtfolge durch den Anbau von<br />

mehrjährigem Kleegras wirkt dagegen<br />

positiv auf die Fruchtfolge, da hierdurch<br />

das Unkrautpotenzial reduziert,<br />

zusätzlicher Stickstoff bereitgestellt<br />

und die Bodenstruktur verbessert<br />

wird.<br />

Wenn man eine 5-gliedrige Frucht-<br />

folge mit einer 6-gliedrigen mit mehrjährigem<br />

Kleegras vergleicht, ergibt<br />

20 Erzeuger<br />

sich für die Fruchtfolge mit<br />

einjährigem Kleegras ein rechnerischer<br />

Vorteil von etwa 40<br />

Euro pro Hektar und Jahr (bei höheren <strong>Preis</strong>en<br />

von etwa 60 Euro). In dieser Rechnung<br />

sind der Ertrags- und Qualitätsvorteil durch<br />

das mehrjährige Kleegras allerdings noch<br />

nicht einbezogen. Berücksichtigt man die<br />

positiven Effekte von mehrjährigem Kleegras,<br />

so ist es durchaus realistisch, dass die<br />

„Mehrleistungen“ diese Differenz von 40<br />

(60) ¤/ ha/ Jahr (über-) kompensieren.<br />

Markus Wiggert machte an diesem Abend<br />

deutlich, dass für eine nachhaltige wirtschaftliche<br />

Betriebsentwicklung oft nicht die<br />

kurzfristig vorteilhaften Fruchtfolgen die<br />

rentabelsten sind.<br />

Stefan Kimmelmann<br />

Mehrleistungen von mehrjährigem<br />

Kleegras:<br />

● Erhöhung von Erträgen (höhere Stickstofffixierung)<br />

● Erhöhung von Qualitäten (z.B. Weizen:<br />

1 Euro je weiteres Prozent an Feuchtkleber)<br />

● geringerer Unkrautdruck (geringere Kosten<br />

für die Unkrautbekämpfung, keine<br />

Ertragsausfälle)<br />

● sicheres Wachsen und hohe Erträge der<br />

Körnerleguminosen<br />

● Bessere Integration von anderen stickstoffzehrenden<br />

Kulturarten (z.B. Mais),<br />

ohne den Qualitäts-Weizenanbau einzuschränken.<br />

� Die Deckungsbeiträge verschiedener Fruchtfolgen<br />

wurden beim TAGWERK-Erzeugertreffen durchgerechnet


Der Widerstand<br />

wächst<br />

Josef Feilmeier<br />

sprach zur Agro-<br />

Gentechnik im<br />

Lengdorfer Festzelt<br />

Was gentechnisch veränderte<br />

Futtermittel und<br />

Saatgut anbelangt, so ist<br />

bei den Biobauern alles<br />

klar: Der Einsatz der<br />

Agro-Gentechnik ist weder gewünscht noch<br />

nach den Richtlinien erlaubt. Wie aber sieht<br />

es bei den konventionell wirtschaftenden<br />

Kollegen aus? Während der Anbau von Gen-<br />

Mais, der seit diesem Jahr auch kommerziell<br />

stattfinden darf, auf große Zurückhaltung<br />

stößt, landet Gen-Soja schon länger in<br />

großen Mengen in den Futtertrögen deutscher<br />

Ställe. Wer aber glaubt, dass Monsanto<br />

& Co. die Schlacht ums Futter bereits<br />

gewonnen haben, der irrt. Bei den Bauern<br />

regt sich zunehmend der Widerstand.<br />

Sie werden dabei kräftig unterstützt von<br />

Josef Feilmeier, einem konventionellen<br />

Landwirt und Agrarhändler aus dem Bayerischen<br />

Wald. "Die Industrie bietet uns eine<br />

Lösung an, aber wir haben gar kein Problem<br />

dazu", beschreibt Feilmeier treffend den<br />

Versuch der Chemie-Konzerne, den Bauern<br />

etwas anzudrehen, was sie gar nicht brauchen,<br />

sondern was ihnen im Gegenteil sogar<br />

schadet. "Natürlich lügt die Industrie nicht,<br />

wenn sie sagt, die Gentechnik bringt mehr<br />

Ertrag. Die Frage ist nur: für wen?" Für die<br />

Bauern jedenfalls nicht, da ist sich Feilmeier<br />

sicher. Er kennt weltweit keinen einzigen<br />

Fall, wo gentechnisch verändertes Saatgut<br />

zu einer reicheren Ernte geführt hätte. Dagegen<br />

ist das wirtschaftliche Risiko für die<br />

Bauern enorm: unbeabsichtigte Verunreinigungen<br />

können dazu führen, dass das<br />

gesamte Erntegut eines Betriebs oder sogar<br />

einer ganzen Region nicht mehr vermarktet<br />

werden kann. Und bei Pollenflug-Reichweiten<br />

von bis zu 26km (Raps) oder 600m<br />

(Mais) kann sich niemand wirksam vor einer<br />

Kontamination schützen. Für Feilmeier ist<br />

daher die sogenannte "Koexistenz", das<br />

Nebeneinander von gentechnikfreier und<br />

Gentechnik anwendender Landwirtschaft,<br />

eine Illusion. "Koexistenz", so nennt er es<br />

plakativ, "ist die Abkürzung von 'kostet<br />

Existenz'".<br />

"In keinem Bereich der Wirtschaft wird so<br />

vieles falsch berichtet: ‚Gentechnikfreies<br />

Soja gibt es nicht mehr', ‚der Zug ist doch<br />

schon längst abgefahren', ‚durch die Gentechnik<br />

braucht man weniger Spritzmittel'".<br />

Als Experte in Sachen konventioneller Anbau<br />

und Fütterung enttarnt Josef Feilmeier<br />

all diese falschen Aussagen gnadenlos. Er<br />

warnt sowohl Bauern als auch Verbrauchern<br />

vor der totalen Abhängigkeit gegenüber ein<br />

paar wenigen, aber dafür riesigen transnationalen<br />

Konzernen. Und zitiert dabei Henry<br />

Kissinger, der einmal gesagt hat: "Beherrsche<br />

die Nahrung und du beherrschst die<br />

Welt".<br />

Aber Feilmeier zeigt auch Auswege. In<br />

seinem Landhandel bietet er ausschließlich<br />

gentechnikfreie Ware an und erklärt den<br />

Bauern, wie sie auf eine gentechnikfreie<br />

Fütterung umstellen können, ganz ohne<br />

Mehrkosten. "Beim Futter geht es immer nur<br />

um billig, billig, billig. Wichtig ist aber eine<br />

gesunde, gentechnikfreie Fütterung, durch<br />

die wir eine höhere Leistung und gesündere<br />

Tiere erreichen können."<br />

So wichtig politische Entscheidungen für<br />

Weichenstellungen der Agro-Gentechnik<br />

auch sein mögen, am Ende entscheiden die<br />

Bauern und die Verbraucher. Und der<br />

Widerstand gegenüber der Gentechnik<br />

wächst. "Wir sind schon oft genug auf die<br />

Versprechungen der Industrie hereingefallen"<br />

sagt Feilmeier. "Diesmal fallen wir<br />

nicht mehr drauf rein."<br />

Michael Rittershofer<br />

Ausführliche Informationen von Josef<br />

Feilmeier zur Agro-Gentechnik und zu<br />

gentechnikfreier Fütterung unter:<br />

www.zivilcourage.ro<br />

Erzeuger<br />

21


TAGWERK-BioMarkt<br />

Erding ausgezeichnet<br />

Bei bundesweiter Wahl<br />

„Die besten Naturkostläden“<br />

gewonnen<br />

Der TAGWERK BioMarkt Erding zählt zu „den<br />

besten Naturkostgeschäften“ in Deutschland:<br />

Der BioMarkt wurde von Schrot&Korn,<br />

dem auflagenstärksten Kundenmagazin der<br />

Branche, ausgezeichnet.<br />

Bei einer bundesweiten, anonymisierten<br />

Umfrage hatten knapp 42.000 Schrot&Korn<br />

Leser die besten Naturkostgeschäfte Deutschlands<br />

gewählt. Sie bewerteten dabei den<br />

Gesamteindruck, die Sortiments-Vielfalt, die<br />

fachliche Beratung, die Freundlichkeit des<br />

Personals, die Sauberkeit, das Frische-<br />

Angebot und das <strong>Preis</strong>-Leistungsverhältnis<br />

ihrer Naturkost-Fachhändler.<br />

Der TAGWERK BioMarkt Erding erhielt in<br />

der Kategorie der Bio-Supermärkte (ab<br />

251qm) die Auszeichnungen Silber für<br />

die Freundlichkeit des Personals, Br<br />

Bronze onze<br />

für fachliche Beratung.<br />

Senta Mayer-Bloch und Reinhard Bloch<br />

nahmen die Ehrung auf der „Biofach“, der<br />

größten Messe der Branche entgegen. Das<br />

TAGWERK BioMarkt-Team in Erding dankt<br />

allen Kunden ganz herzlich für ihre gute<br />

Bewertung und ihr Vertrauen.<br />

22 Intern<br />

<strong>Tagwerk</strong> intern<br />

� Martin Fütterer von ‘Schrot&Korn’ (li.) überreicht<br />

die Urkunden an Senta und Reinhard Bloch<br />

...... uunndd nnoocchh eeiinn PPrreeiiss::<br />

DER AUFSCHWUNG<br />

KOMMT!<br />

Tassilo-<strong>Preis</strong> für<br />

Kabarett Rotstift<br />

Dass Josefine Gartner (auf dem Foto ganz<br />

links) eine pfiffige und engagierte Person ist,<br />

das wissen wir schon seit fast 20 Jahren.<br />

Denn sie hat maßgeblich am Aufbau des<br />

TAGWERK-Ladens in Markt Schwaben mitgewirkt<br />

und arbeitet dort noch heute jeden<br />

Donnerstag.<br />

Dass aber außerdem ein derart großes<br />

Schauspielertalent in ihr steckt, das wissen<br />

wir erst seit neuerer Zeit. Seit sie mit ihrer<br />

Frauen-Kabarett-Gruppe in unserer Region<br />

auftritt.<br />

Nun hat die Gruppe den Kulturpreis der<br />

SZ-Regionalausgaben gewonnen, den Tassilopreis.<br />

Wir gratulieren von ganzem Herzen<br />

und freuen uns mit!


aus der region<br />

Verkehrspolitik auf bayerisch<br />

Wissen Sie eigentlich, warum Hof – in Bayern<br />

ganz oben – die höchste Arbeitslosigkeit hat?<br />

Obwohl es dort drei Autobahnen gibt, die A 9,<br />

die A 72 und die A 93. Ganz einfach, Hof mit<br />

seinen 50.000 Einwohnern hat einen zu kleinen<br />

Flughafen. Hätten Sie ja auch wirklich selber<br />

draufkommen können. Sie zahlen schließlich<br />

mit für den Ausbau. 32 Millionen Euro aus<br />

Steuergeldern. Eine zweifellos sinnvolle Investition,<br />

denn bisher fliegt kaum einer hin nach<br />

Hof. Und deswegen brauchen sie einen größeren.<br />

Freilich wird dies auch bei uns ein paar<br />

Folgen haben. Denn was nutzt der schönste<br />

Flughafen in Hof, wenn aus dem Raum<br />

München kaum jemand hinfliegen kann.<br />

Warum? Ist doch bekannt – der FJS-Airport im<br />

Erdinger Moos ist lediglich durch eine<br />

lächerliche Autobahn, eine läppische Flughafentangente<br />

sowie zwei lächerlich-läppische S-<br />

Bahnen erschlossen. Aber aufgemerkt, Ihr<br />

Flugreisenden! Für nicht einmal zwei Milliarden<br />

Euro wird bald der Transrapid vom Hauptbahnhof<br />

zum Flughafen schweben. Endlich ist<br />

er dann erreichbar, und der Aufschwung kann<br />

hinfliegen nach Hof und sich von dort aus sogar<br />

ausbreiten ins benachbarte Gefrees und<br />

Oberkotzau. Weshalb das ewige oberfränkische<br />

Nachwuchstalent Werner Schnappauf im Jahr<br />

2018 (spätestens 2023) zum Nachfolger von<br />

Edmund Stoiber gewählt werden kann.<br />

Dessen Wahl allerdings werden die Altbayern<br />

nur zustimmen, wenn München als<br />

Startpunkt des Transrapid überhaupt auf dem<br />

Landweg erreichbar ist. Denn nehmen wir nur<br />

einmal den Mühldorfer. Auf einer vierspurig<br />

ausgebauten B12 könnte der nämlich München<br />

nicht erreichen. Warum, fragen Sie schon<br />

wieder? Weil das nicht geht, auf so einer Straße<br />

kann man nicht fahren. Deshalb muss er eine<br />

vierspurige A 94 durchs Isental für eine runde<br />

Milliarde Euro bekommen. Weil darauf kann<br />

man fahren.<br />

Allerdings<br />

werden dann so<br />

viele Mühldorfer<br />

und Altöttinger,Töginger<br />

und Tüßlinger<br />

auf dieser<br />

A 94 nach<br />

München zum<br />

Transrapid fahren,<br />

dass der Flughafen<br />

nicht mehr ausreicht,<br />

weshalb es dort dringend einer dritten<br />

Startbahn bedarf. Die deshalb abzusiedelnden<br />

Bewohner aus Schwaigermoos, Eittingermoos<br />

und Attaching wiederum können am Bau<br />

mitwirken, wobei sie in den baustellenbegleitenden<br />

Containern zumindest vorübergehend<br />

ein neues Zuhause finden können.<br />

Langer Rede kurzer Sinn: Die bayerische<br />

Verkehrspolitik ist aus einem Guss. Für rund 4<br />

Milliarden Euro werden mehrere Minuten im<br />

Kampf gegen die Zeit gewonnen. Und das ist<br />

volkswirtschaftlich von großem Nutzen. Denn<br />

die Zeit ist unser eigentlicher Feind. Deshalb<br />

kämpft der wahre Ökonom gegen den Sekundenzeiger.<br />

Mit der Isentalautobahn, dem<br />

Transrapid und einer dritten Startbahn rückt<br />

Mühldorf um einen zweistelligen Minutenbetrag<br />

näher an den künftigen Großflughafen<br />

Hof heran. Oberkotzau, wir kommen! Wir<br />

haben zwar keine Arbeitsplätze im Gepäck,<br />

aber Mobilität. Und das ist ja wohl wichtiger als<br />

lächerliche 4 Milliarden Euro.<br />

Um Zins und Tilgung für diese 4 Milliarden<br />

aufzubringen, müssen wir übrigens nichts<br />

weiter machen als jährlich beispielsweise auf<br />

3000 Lehrerplanstellen zu verzichten. Dazu auf<br />

2000 Altenpfleger und 1000 Energieberaterinnen.<br />

Noch vernünftiger kann man eine Volkswirtschaft<br />

wohl kaum organisieren.<br />

Heiner Müller-Ermann<br />

Das Planfeststellungsverfahren für den<br />

Transrapid läuft! Bis zum 9.Juni können<br />

Sie Einwendungen schreiben.<br />

Info: www.contratransrapid.de<br />

Aus der Region<br />

23


ÜCKBLICKRÜCKBLICK<br />

Umweltmesse Landshut<br />

Auf der ersten Landshuter Umweltmesse im Frühjahr war natürlich auch TAGWERK<br />

vertreten. Mit engagierter Beteiligung von Förderverein, Genossenschaft und etlichen<br />

TAGWERK-Bauern präsentierte der Biomarkt Frisch & Fein vier Tage lang die regionalen<br />

TAGWERK-Spezialitäten. Besonders am Samstag und Sonntag kamen die Besucher in<br />

Strömen. Mehrere Tausend probierten Käse und Wurst aus der TAGWERK-Region, konnten<br />

unsere Leindotterölmühle im Einsatz erleben und mit den Erzeugern über Eier-, Milch-,<br />

Honig-, Ziegenkäse-, Ölproduktion oder die Gefahren der Gentechnik diskutieren.<br />

TAGWERK weckte reges Interesse,<br />

nicht nur bei Umweltminister<br />

Werner Schnappauf, der bei<br />

der Eröffnung vorbeischaute.<br />

Die Messe in der neuen Landshuter<br />

„Sparkassen-Arena“ und<br />

einem großen Ernährungszelt<br />

war insgesamt ein großer Erfolg<br />

und soll zukünftig als Umweltschaufenster<br />

Niederbayerns<br />

regelmäßig stattfinden.<br />

� unwiderstehlich:<br />

der<br />

heiße Ziegenkäse<br />

aus der<br />

Pfanne, pikant<br />

gewürzt, auf<br />

einer Scheibe<br />

Ciabatta-Brot,<br />

überreicht vom<br />

Käser persönlich,<br />

TAGWERK-<br />

Bauer Hans<br />

Kellner vom<br />

Hallertauer<br />

Ziegenhof<br />

24<br />

� Eifrige Geschäftigkeit, bevor die<br />

Messebesucher kommen: Dieter<br />

Pichl schneidet Käsewürfel, Elvira<br />

Bölter stapelt Salamis und Martin<br />

Giglberger dekoriert den Stand mit<br />

Luftballons


RÜCKBLICKÜCKBLICK<br />

� eine dekoratorische<br />

Meisterleistung: die<br />

Waren-Pyramiden<br />

� da mmuussss man hingucken: eine Fotogalerie an der<br />

Rückwand des Messestands bringt die Produkte groß<br />

heraus<br />

� Ob ihm unser<br />

Sportlermüsli<br />

geschmeckt hat?<br />

Bayerns Umweltminister<br />

Werner<br />

Schnappauf wird von<br />

TAGWERK-Akteuren in<br />

die Zange genommen:<br />

Michael Rittershofer<br />

(li.) und Reinhard<br />

Gromotka (re.)<br />

Rückblick<br />

25


ÜCKBLICKRÜCKBLICK<br />

Geiz?<br />

Wir sind doch nicht blöd!<br />

Großer Zulauf bei Lesung aus<br />

discounterkritischem Buch<br />

70 Stühle hatten wir im Dorfener<br />

Sparkassensaal aufgestellt. Doch<br />

dann drängten die Zuhörer in<br />

Scharen herein, so dass laufend<br />

nachmöbliert werden musste. Am<br />

Ende waren es rd.150 BesucherInnen, die<br />

Franz Kotteders Lesung aus seinem Buch<br />

„Die Billiglüge“ hören wollten.<br />

„Ich habe dieses Buch nicht für Hartz-IV-<br />

Empfänger geschrieben“ stellte Kotteder<br />

gleich zu Anfang fest und beugte damit der<br />

Kritik vor, dass manche Leute eben jeden<br />

Cent umdrehen müssten und deswegen<br />

geradezu gezwungen seien, beim Discounter<br />

einzukaufen. Diese Gruppe mache<br />

aber laut einer Studie nur rd.16% aller Discounter-Kunden<br />

aus, die große Mehrheit<br />

verfüge also durchaus über ein Einkommen,<br />

das ihnen ermögliche, auch in Fachgeschäften<br />

oder Bioläden einzukaufen.<br />

„Stellen Sie sich vor, Sie würden jeden Tag<br />

6% Ihres Gewichts zunehmen, nur eine<br />

Woche lang zum Beispiel. Wenn Sie am<br />

Montag mit 60kg Körpergewicht beginnen,<br />

� Ein Anti-Discounter-Kochbuch: Hanna<br />

Ermann, Initiatorin der Veranstaltung, überreicht<br />

Franz Kotteder “einfach fairspeisen” von Franz<br />

Leutner<br />

26 Rückblick<br />

dann haben Sie am Sonntag<br />

darauf schon etwas mehr als 90kg<br />

auf den Rippen. Absurd, finden<br />

Sie? – Für das deutsche Masthähnchen<br />

ist so etwas normal. Bis<br />

zu 6% ihres Eigengewichts<br />

müssen sie jeden Tag zunehmen,<br />

um in nur 5 Wochen ihr Schlachtgewicht<br />

zu erreichen und<br />

schließlich im Supermarkt zum<br />

Niedrigpreis zu landen...“ Dass dies keine<br />

artgerechte Tierhaltung ist, dass überhaupt<br />

kein Produkt aus einer vernünftigen Landwirtschaftsform<br />

dem <strong>Preis</strong>diktat der mächtigen<br />

Billigkonzerne standhalten kann, das<br />

machte Kotteder anschaulich klar.<br />

In der anschließenden Diskussion zog der<br />

Dorfener Geschäftsmann Thomas Thalmeier<br />

den Vergleich zur Möbelbranche. Auch dort<br />

jagten Discountergiganten den kleineren<br />

Fachgeschäften die Kunden ab, „wenn aber<br />

jemand eine Lehrstelle sucht, dann kommt<br />

er zu uns Kleinbetrieben“. Sein Kollege Max<br />

Schmid ergänzte, dass die örtlichen Vereine<br />

bei den Geschäftsleuten immer wieder um<br />

Sponsoring werben würden, aber im<br />

Gegensatz zu den eingesessenen Einzelhändlern<br />

engagierten sich die Discounter<br />

kein bisschen für das soziale Leben am Ort.<br />

Der außerordentlich gute Besuch der<br />

Veranstaltung ist wohl dem breiten Veranstalterbündnis<br />

zu verdanken: gemeinsam<br />

mit TAGWERK hatten der Förderkreis<br />

Dorfen, die Agenda 21 und die Dorfener<br />

Buchhandlung eingeladen. Gleichzeitig<br />

sehen wir darin ein hoffnungsvolles Zeichen<br />

dafür, dass sich bei vielen Menschen die<br />

Bereitschaft zu einer Konsumwende regt.<br />

Auch der erfolgreiche Film „We Feed the<br />

World“ (s.S.10) trägt dazu bei, dass die VerbraucherInnen<br />

Zusammenhänge besser<br />

erkennen und ihr Einkaufsverhalten entsprechend<br />

anpassen können.<br />

he


RÜCKBLICKRÜCKBLICK<br />

Zu Besuch bei TAGWERK:<br />

eine Delegation der<br />

südindischen Landentwicklungsgesellschaft<br />

BIRD<br />

Auf dem Heimweg vom Weltwasserforum<br />

in Mexiko machte die Delegation<br />

einen mehrtägigen Stopp in<br />

Wasserburg. Finanziert von der<br />

FAO, der Welternährungsorganisation<br />

der UN, und betreut vom<br />

Wasserburger Weltladen wurden<br />

mehrere landwirtschaftliche Projekte,<br />

u.a. TAGWERK, besucht.<br />

Schwerpunkt der Arbeit von BIRDS<br />

ist die Stärkung der Landlosen, der Rechtlosen, Unberührbaren, Frauen und Kinder. Dies<br />

geschieht u.a. durch Aufklärung über die Bildung von Kleinunternehmen, die Möglichkeiten<br />

der Mikro-Finanz-Systeme sowie der Selbstverwaltung der knappen Wasserressourcen.<br />

Außerdem wird eine Ausbildung in ökologischem Landbau angeboten.<br />

Beim TAGWERK-Besuch bestand großes Interesse an der genossenschaftlichen<br />

Organisation und den Vermarktungswegen der Produkte.<br />

Mit TAGWERK-Reisen unterwegs<br />

im Sommer und Herbst 2006<br />

24.08.-10.09. Wandern und Tanzen im Pilion<br />

Radtouren:<br />

09.-17.06. Traumtour durch die Alpen: Tour de Mur<br />

23.06.-02.07. Meer, Wind, Muscheln und Wein: Aquitanien<br />

01.-08.07. Ökobier und Franken pur - vom TAGWERK-Zentrum zum<br />

Ökomarkt Werratal<br />

05./06.08. Vilstal- und Bockerlbahn-Radweg<br />

07.-15.10. Burgund Teil 1: Beaujolais - Chablis<br />

14.-22.10. Burgund Teil 2: Auxerre - Nevers<br />

Info und Anmeldung bei TAGWERK-Ökoservice GmbH, Tel.08081/9379-56,<br />

mail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

Rückblick/Reisen<br />

27


SCHREINEREI ROLF LINKE<br />

Tel.08161/22751<br />

www.naturholz-linke.de<br />

Wir haben sie – die passenden Bücher<br />

für Frühtaugeher, Sandalenträger, Klärteichfreaks,<br />

Griechenlandwanderer, Solarduscher,<br />

Internetuser, Ökobewusste, Autofahrer, Regionaldenkende,<br />

Literaturliebhaber, Männlein &<br />

Weiblein, Rotznasen, Weintrinker und für die<br />

Anderen auch. Was wir nicht haben, besorgen<br />

wir über Nacht<br />

täglich von 8.30-18.30, Do-19.00, Sa-13.00<br />

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Was ist TAGWERK? TAGWERK gibt es zweimal.<br />

l. TAGWERK Verbraucher- und Erzeuger-<br />

Genossenschaft e.G.<br />

Verbrauchergruppen aus verschiedenen<br />

Umweltinitiativen haben im Herbst 1984<br />

zusammen mit Bio-Erzeugern eine Genossschaft<br />

zur regionalen Vermarktung von Bio-<br />

Lebensmitteln gegründet.<br />

Unsere Ziele:<br />

● Konsequenter Umweltschutz<br />

● gesunde Lebensmittel<br />

● kurze Wege<br />

● überschaubare Strukturen<br />

Wir wollen im Alltag zerstörerische Kreisläufe<br />

durchbrechen:<br />

● unsere Erzeuger verzichten auf umwelt<br />

schädliche Herstellungsverfahren<br />

● unser Handel meidet lange Transportwege<br />

und bringt im engen Kontakt mit<br />

Erzeugern und Verbrauchern wieder persönliche<br />

Verantwortung in die Wirtschaftsbeziehungen<br />

● TAGWERK-Verbraucher unterstützen diese<br />

Ziele durch ihren Einkauf<br />

Mit dem Kauf eines Geschäftsanteils von<br />

200 ¤ können auch Sie Mitglied der Genossenschaft<br />

werden und so den Ausbau<br />

unseres gemeinsamen Unternehmens für<br />

Verbraucher und Erzeuger fördern. Eine<br />

Postkarte „Ich will Mitglied werden“ an<br />

TAGWERK e.G., Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen, senden, unter 08081/9379-20<br />

anrufen oder an info@tagwerk.net mailen,<br />

und Sie bekommen alle Unterlagen<br />

zugesandt.<br />

II. TAGWERK Förderverein für ökologischen<br />

Landbau und Landschaftspflege e.V.<br />

Neben der Genossenschaft als Vermarktungsunternehmen<br />

wurde 1987 der TAG-<br />

WERK-Verein gegründet, der sich um die<br />

Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Erzeugerbetreuung<br />

und Landschaftspflege kümmert.<br />

● Öffentlichkeitsarbeit<br />

Über Betriebsbesichtigungen und Hoffeste,<br />

über Vorträge und Ausstellungen schafft<br />

der TAGWERK-Verein Kontakte zwischen<br />

Bauern und Verbrauchern, versucht, Stadt<br />

und Land wieder zu verbinden. Für Kinder<br />

und Jugendliche, insbesondere Schulklassen,<br />

bieten wir Erlebnistage auf<br />

Biobetrieben an.<br />

● Ökologischer Landbau<br />

Der Verein unterstützt die TAGWERK-<br />

Erzeugerbetriebe und organisiert die regionale<br />

Verbandsarbeit im Zusammenwirken<br />

mit dem Kooperationspartner BIOLAND.<br />

● Landschaftspflege<br />

TAGWERK-Betriebe unterliegen eigenen<br />

landschaftspflegerischen Richtlinien zu<br />

Erhalt und Wiederaufbau einer vielfältigen<br />

und artenreichen Landschaft. Zusammen<br />

mit dem Zivildienstleistenden und<br />

interessierten Vereinsmitgliedern werden<br />

Hecken gepflanzt und Biotope angelegt.<br />

Mit 5 ¤ im Monat können auch Sie Mitglied<br />

im Verein werden. Einfach eine Postkarte<br />

an TAGWERK e.V., Siemensstr. 2, 84405<br />

Dorfen senden, unter 08081/937950 anrufen<br />

oder an tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

mailen, und Sie bekommen die Unterlagen<br />

zugeschickt.<br />

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Wer mit der Natur schonend umgeht,<br />

bekommt von ihr das Beste zurück:<br />

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Rufen Sie uns an:<br />

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Kirchplatz 8 · 83128 Halfing<br />

Telefon:08055/772<br />

Telefax:0 80 55 / 80 76<br />

Was ist TAGWERK?<br />

29


TERMINE<br />

nach Absprache: Treff der Münchner TAGWERK-Gruppe<br />

Info: Ulrike Krakau-Brandl, Tel. 089/670 56 47<br />

Juni<br />

Di 06.06. 19.30 Uhr TAGWERK-Zentrum Dorfen<br />

Permakultur<br />

Referentin: Sonja Hörster, Permakulturdesignerin und<br />

Landschaftsplanerin<br />

Veranstalter: Lebenskräfte e.V.<br />

Do 08.06. Exkursion zu Biogemüsebauern (Betriebe Laurer und Waas)<br />

in Niederbayern<br />

Veranstalter: Arbeitskreis Ökologischer Land- und<br />

Gartenbau der TU München und FH Weihenstephan<br />

siehe www.oeko-ak.de<br />

Di 13.06. Exkursion zum TAGWERK-Biohof Braun, Dürneck b.Freising<br />

Veranstalter: Arbeitskreis Ökologischer Land- und<br />

Gartenbau der TU München und FH Weihenstephan<br />

siehe www.oeko-ak.de<br />

Interessenten bitte bis 10.06. bei peterzenker@hotmail.com<br />

melden<br />

Di 20.06. 19 Uhr TU München-Weihenstephan, Hörsaal 12 (in Mensanähe)<br />

Energieeffizienz und Klimarelevanz des ökologischen<br />

Landbaus<br />

Vortrag von Prof. Dr. Kurt Jürgen Hülsbergen<br />

Vergleich von konventionellen und ökologischen Betrieben<br />

bezüglich Energieeinsatz und Optimierungsmöglichkeiten<br />

Veranstalter: Arbeitskreis Ökologischer Land- und<br />

Gartenbau der TU München und FH Weihenstephan<br />

Do 29.06. 15-18 Uhr ÖBZ München-Bogenhausen<br />

Bürgerberatung zu Umweltthemen: Sonnenenergie und<br />

Abfallvermeidung<br />

mit Heinz Brachvogel<br />

Do 29.06. 20 Uhr Erding, Gasthof Mayrwirt (Haager Str.)<br />

Generalversammlung der TAGWERK-Genossenschaft<br />

(s. S.3)<br />

30 Termine


Sa 01.07. 8.30 Uhr München, Treffpunkt Alter Botanischer Garten<br />

Exkursion zu einem Demeter-Gartenbaubetrieb und zu<br />

einem Biobauern im Chiemgau<br />

Veranstalter: Bund Naturschutz, Kreisgruppe München,<br />

Ulrike Windsperger<br />

Anmeldung bis 23.06. unter Tel.089/8114826<br />

Sa 01.07. 9 Uhr München, Treffpunkt Eingang Ostpark<br />

Radltour zu Biobauern südlich von München<br />

Veranstalter: Umweltnetz München-Ost<br />

Heinz Brachvogel<br />

Anmeldung Tel.089/939489-71; Ersatztermin 08.07.<br />

Juli<br />

Do 06.07. 19.30 Uhr TU München-Weihenstephan, Hörsaal 12 (in Mensanähe)<br />

Erneuerbare Energien als Chance für die Zukunft<br />

Vortrag von MdB Dr. Hermann Scheer, Träger des<br />

Alternativen Nobelpreises und Präsident von EUROSOLAR<br />

Sa 08.07. ab 15 Uhr Dorfen, beim Lindumer Kircherl<br />

Anti-A 94-Sommerfest<br />

Ausweichtermin im Fall schlechten Wetters: Sa, 15.07.<br />

Mo 10.07. 19.30 Uhr TU München-Weihenstephan, Hörsaal 12 (in Mensanähe)<br />

Fair Future – begrenzte Ressourcen und globale<br />

Gerechtigkeit (s.S.13)<br />

Vortrag von Dr.Wolfgang Sachs, Wuppertal Institut<br />

Veranstalter: Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber<br />

Sa/So 15./16.07. 11-20 Uhr München, zwischen Odeonsplatz und Münchner Freiheit<br />

Streetlife-Festival mit Bio-Erlebnistagen<br />

Odeonsplatz: Arena der Sinne im Zeichen des ökologischen<br />

Landbaus – Sinnliche Erfahrungen rund um den ökologischen<br />

Landbau mit zahlreichen Verpflegungs- und Informationsständen,<br />

Bauernmarkt und großem Zelt des Bündnisses<br />

für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Bayern<br />

Fr 21.-So 23.07. ÖBZ München-Bogenhausen<br />

Fünf Jahre Ökologisches Bildungszentrum ÖBZ!<br />

Dreitägige Jubiläumsfeier mit offizieller Eröffnung (Freitag),<br />

Workshop-Tag (Samstag) und großem Aktionstag(Sonntag).<br />

Genauere Infos unter Tel. 089/939489-81 bzw. www.oebz.de<br />

September<br />

So 17.09 11-18 Uhr Städtisches Gut München-Riem<br />

Hoffest – zum Tag der Regionen<br />

Veranstalter: TAGWERK-Ökokiste, Bund Naturschutz und<br />

Stadt München<br />

Termine<br />

31


Zentrale:<br />

Siemensstr. 2 � 84405 Dorfen<br />

Tel: 08081/9379-50 � Fax -55<br />

eMail:tagwerkzentrum@tagwerk.net<br />

www.tagwerk.net<br />

TAGWERK � Siemensstr. 2 � 84405 Dorfen<br />

Postvertriebsstück Nr. B 14 367<br />

Deutsche Post AG � Entgelt bezahlt<br />

TAGWERK<br />

Läden und -Lizenzpartner<br />

Dorfen TAGWERK-Laden Johannisplatz 7 Tel. 08081/544<br />

Freising TAGWERK-BioMarkt Erdinger Str. 31b Tel. 08161/887319<br />

Erding TAGWERK-BioMarkt Dr.-Henkel-Str.2 Tel. 08122/3411<br />

Mkt Schwaben TAGWERK Naturkost Marktplatz 30 Tel. 08121/46783<br />

Moosburg ‘Kleeblatt’ Stadtgraben 55 Tel. 08761/61166<br />

Landshut TW-BioMarkt ‘Frisch&Fein’ Innere Münchner Str.30 Tel. 0871/273930<br />

Nandlstadt / Naturgarten Schönegge Meilendorf 20 Tel. 08168/96080<br />

Kraiburg / Öko-Korb Marktplatz 20 Tel. 08638/982577<br />

Dorfen / <strong>Tagwerk</strong> Obst+Gemüse GmbHSiemensstr. 2 Tel. 08081/937940<br />

Dorfen / <strong>Tagwerk</strong> Partyservice Lehrer-Michel-Str.3 Tel. 08081/954450<br />

München-Riem / <strong>Tagwerk</strong> Ökokiste Isarlandstr.1 Tel. 089/94528744<br />

TAGWERK-Märkte<br />

München-Au Samstag 8.00-13.00 Maria-Hilf-Platz<br />

München-Neuhausen Donnerstag 13.00-18.00 Rotkreuzplatz<br />

München-Neuperlach Freitag 13.00-18.00 Hanns-Seidel-Platz<br />

Neubiberg Donnerstag 14.30-18.00 Im Umweltgarten<br />

32

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