Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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trennung von humusauflage und Mineralboden<br />
beruhen, die Probleme bei <strong>der</strong> Reproduzierbarkeit<br />
dieser trennung im Gelände berücksichtigt<br />
werden (vgl. Kap. 6.1).<br />
Mit den im zuge <strong>der</strong> bze ii ergänzend zu den bodendaten<br />
erhobenen daten zur bodenvegetation<br />
(Krautschicht, strauchschicht, Waldverjüngung),<br />
zum Waldbestand und zum totholzvorkommen<br />
an allen bze ii-Plots wurden biomassen und<br />
nährstoffvorräte in den jeweiligen Kompartimenten<br />
für alle bze ii-Rasterpunkte kalkuliert<br />
(Wellbrock et al. 2011). zur berechnung <strong>der</strong><br />
Vorräte in <strong>der</strong> bodenvegetation wurde das Modell<br />
PhytoCalc (bolte 1999) und zur berechnung <strong>der</strong><br />
Vorräte in <strong>der</strong> biomasse <strong>der</strong> Waldbestände <strong>der</strong><br />
Wachstumssimulator silVa (seifert et al. 2006)<br />
eingesetzt.<br />
abbildung 47 zeigt die aufteilung <strong>der</strong> stickstoffvorräte<br />
auf die verschiedenen Kompartimente <strong>der</strong><br />
Waldökosysteme im bze ii-Kollektiv.<br />
die stickstoffvorräte im gesamten Ökosystem<br />
variieren an den 165 Rasterpunkten zwischen 1,7<br />
und 21,0 t n/ha (Median 7,0 t/ha). <strong>der</strong> bedeutsamste<br />
stickstoffspeicher ist <strong>der</strong> Mineralboden<br />
mit 1,2 bis 20,5 t n/ha (Median 5,5 t n/ha), gefolgt<br />
von <strong>der</strong> humusauflage (feinhumus + Grobhumus<br />
bis 2 cm durchmesser) mit 0 bis 5,4 t n/<br />
ha (Median 0,67 t n/ha) und vom aufstockenden<br />
Waldbestand (oberirdische und unterirdische<br />
biomasse) mit 0-1,1 t n/ha (Median 0,5 t n/ha).<br />
in <strong>der</strong> bodenvegetation (einschließlich baumverjüngung<br />
bis 50 cm höhe) variieren die stickstoffvorräte<br />
zwischen 0 und 0,12 t n/ha (Median<br />
0,007 t C/ha) und im totholz (stehendes totholz<br />
+ liegendes totholz + baumstöcke) zwischen 0<br />
und 0,24 t n/ha (Median 0,02 t n/ha).<br />
in <strong>der</strong> Regel befinden sich etwa neun zehntel <strong>der</strong><br />
ökosystemaren stickstoffvorräte im boden (humusauflage<br />
und Mineralboden). <strong>der</strong> anteil <strong>der</strong><br />
n-Vorräte im aufwachsenden Waldbestand am<br />
gesamten ökosystemaren n-Vorrat beträgt meist<br />
weniger als ein zehntel, <strong>der</strong> anteil <strong>der</strong> bodenvegetation<br />
und des totholzes in <strong>der</strong> Regel weniger<br />
als 1 Prozent.<br />
5.5.2 Humusform und C/N-Verhältnis<br />
zwischen den chemischen eigenschaften <strong>der</strong><br />
humusauflage und <strong>der</strong> humusmorphologie<br />
bestehen meist charakteristische zusammenhänge<br />
(aK standortskartierung 2003, Kap. b.3.2.7,<br />
v. zezschwitz 1980). so konnten <strong>der</strong> jeweiligen<br />
humusform feste spannen an C/n- und C/P-Verhältnissen<br />
zugeordnet werden. allerdings können<br />
erhöhte stickstoffeinträge diese zusammenhänge<br />
erheblich „stören“. so fanden Wolff und Riek<br />
(1997) bei <strong>der</strong> auswertung <strong>der</strong> bundesweiten<br />
bze i-befunde relativ enge C/n-Verhältnisse bei<br />
gleichzeitig starker oberbodenversauerung und<br />
interpretierten dies als indiz für eine Überlagerung<br />
bodenökologischer transformationsprozesse<br />
durch atmogene einträge sowohl von säure als<br />
auch von stickstoff.<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ist <strong>der</strong> anteil <strong>der</strong> auf erhebliche<br />
zersetzungsstörungen hinweisenden humusformen<br />
rohhumusartiger Mo<strong>der</strong> und Rohhumus<br />
von <strong>der</strong> bze i zur bze ii merklich zurückgegangen<br />
(vgl. abb. 36 in Kap. 5.4.1). Parallel hierzu ist auch<br />
<strong>der</strong> anteil an Rasterpunkten mit weiten C/n-Verhältnissen<br />
(> 25) gesunken (vgl. abb. 35 in Kap.<br />
5.4.1) und die ph-Werte in den humusauflagen<br />
sind infolge von bodenschutzkalkungen an <strong>der</strong><br />
Mehrzahl <strong>der</strong> Rasterpunkte deutlich angestiegen<br />
(vgl. abb. 24 in Kap. 5.3.1). allerdings fügen<br />
sich die C/n-Verhältnisse noch recht gut in den<br />
bereich <strong>der</strong> für „natürliche“ Verhältnisse für die<br />
jeweilige humusform angegebenen spannen ein<br />
(abb. 48). auch muss bei <strong>der</strong> interpretation <strong>der</strong><br />
befunde berücksichtigt werden, dass sich an <strong>der</strong><br />
Mehrzahl <strong>der</strong> standorte die effekte von n-eintrag,<br />
Kalkung, Waldumbau und Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />
waldbaulichen behandlung so weit überlagern,<br />
dass sichere aussagen zur Wirkung einzelner einflüsse<br />
nicht möglich sind.<br />
5.5.3 Nitratkonzentration und Stickstoffaustrag<br />
da stickstoff für natürliche Waldökosysteme<br />
ein limitieren<strong>der</strong> nährstoff ist, sind die systeme<br />
evolutionär darauf ausgerichtet, die stickstoffverluste<br />
so gering wie möglich zu halten. in unbelasteten<br />
Waldökosystemen sind die nitratkonzentrationen<br />
unterhalb des Wurzelraums <strong>der</strong> bäume