Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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48<br />
Abbildung 23<br />
Verteilung <strong>der</strong> Nachbarschaftswirkungen im BZE II-Kollektiv<br />
Verkehr (Bahn)<br />
3%<br />
Steinbrüche<br />
2%<br />
Acker/Grünland<br />
45%<br />
Wassergewinnung<br />
2%<br />
Gewässerregulierung<br />
1%<br />
auf den bodenzustand durch erhöhte einträge an<br />
ammoniak/ammonium, düngemittelstäube o<strong>der</strong><br />
bei <strong>der</strong> bodenbearbeitung abwehende stäube<br />
möglich erscheinen. ein fünftel <strong>der</strong> Rasterpunkte<br />
befindet sich in <strong>der</strong> nähe von straßen mit <strong>der</strong><br />
Möglichkeit verstärkter einträge an streusalz und<br />
schwermetallen (insbeson<strong>der</strong>e blei) sowie an<strong>der</strong>e<br />
vom straßenverkehr emittierter stoffe.<br />
5.3 Status und Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bodenversauerung<br />
<strong>der</strong> säure-base-zustand des bodens ist für<br />
nahezu alle Waldfunktionen von herausragen<strong>der</strong><br />
bedeutung. Än<strong>der</strong>ungen im säure-base-zustand<br />
zum beispiel durch bodenversauerung sind in<br />
<strong>der</strong> Regel mit gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen im<br />
ökosystemaren stoffkreislauf und in <strong>der</strong> zusammensetzung<br />
und leistungsfähigkeit <strong>der</strong> gesamten<br />
Waldlebensgemeinschaft verbunden (Überblick in<br />
Veerhoff et al. 1996).<br />
im gemäßigt humiden Klimabereich unterliegen<br />
böden von natur aus einer langsamen bodenchemischen<br />
drift. diese ist im Wesentlichen an den<br />
basenexport über Kohlensäure z.b. aus dem abbau<br />
von biomasse gekoppelt. außerdem werden<br />
als folge periodischer, kurzzeitiger entkopplungen<br />
des stickstoffkreislaufes auch in nicht anthropogen<br />
beeinflussten Ökosystemen basen zusam-<br />
keine<br />
23%<br />
Verkehr (Straße)<br />
20%<br />
sonstige<br />
3%<br />
Industrie<br />
1%<br />
- men mit no ausgetragen. in historischer zeit<br />
3<br />
haben anthropogen bedingte Waldverwüstungen<br />
und Übernutzung z.b. durch streunutzung, Waldweide<br />
und holzkohlegewinnung und dem damit<br />
gekoppelten basenexport erheblich zur Versauerung<br />
beigetragen. seit <strong>der</strong> industrialisierung und<br />
<strong>der</strong> intensivierung <strong>der</strong> landwirtschaft gelangen<br />
in erheblichem umfang versauernd wirkende<br />
luftverunreinigungen in unsere Waldökosysteme.<br />
Vor allem die damit verbundene Überflutung <strong>der</strong><br />
böden mit den starken säureanionen sulfat und<br />
nitrat haben die bodenchemische drift erheblich<br />
beschleunigt (augustin et al. 1996, bredemeier<br />
1987, ulrich et al. 1979, Veerhoff et al. 1996).<br />
irslinger (1997) schätzt den anteil <strong>der</strong> Versauerung<br />
(Protonenproduktion) durch historische<br />
Waldnutzungsformen im Verhältnis zum anteil<br />
<strong>der</strong> Versauerung durch luftschadstoffe (saure<br />
deposition) auf ein drittel zu zwei drittel.<br />
die Waldbodenzustandserhebung liefert eine<br />
Reihe von Kennwerten, die zur beschreibung des<br />
aktuellen säure-base-zustandes <strong>der</strong> Waldböden<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und über den Vergleich <strong>der</strong><br />
befunde zwischen bze i (1989) und bze ii (2006)<br />
auch zur darstellung von Verän<strong>der</strong>ungen im Versauerungszustand<br />
herangezogen werden können.