Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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Devon 30 bedeutsam ist in Rheinland-Pfalz auch das Rotliegende (Perm), das mit 10 Plots im bze-Kollektiv vertreten ist. Karbon, zechstein, tertiär und Muschelkalk kommen jeweils nur an einigen wenigen Rasterpunkten vor. 5.2.1.3 substratreihen und substrattypen die substratreihe ist ein wesentliches element der rheinland-pfälzischen standortserkundung (a.sta. 96). in substratreihen werden böden aus ähnlichen ausgangssubstraten (bodenformen) mit vergleichbarer schichtung, Genese und Karte 2 Verteilung des BZE II-Kollektivs nach der Stratigraphie Muschelkalk Quartär Buntsandstein Zechstein Karbon Tertiär Rotliegendes dynamik zusammengefasst, um einerseits die natürliche Variabilität auf ein überschaubares Maß zu reduzieren und andererseits einheiten mit ähnlichen biologischen, physikalischen und chemischen eigenschaften zu bilden. sie sollen mit ihren eigenschaften als Wurzelräume für die aufstockenden Waldbaumarten gemeinsame züge aufweisen (arbeitskreis standortskartierung 2003). dies erfolgt pragmatisch, da bestehende Klassifikationssysteme wie die in der bodenkundlichen Kartieranleitung (Ka 5) vorrangig genetisch aufgebaut sind und daher auf der ebene der
substratsubtypen für standortskundliche zwecke zu fein differenzieren, andererseits auf den hierarchisch übergeordneten ebenen aber nicht die erwünschten ökologisch bedeutsamen einheiten vereinigen. die Gliederung der substratreihen erfolgt innerhalb der großen stratigraphischen einheiten des landes, wobei quartäre Überlagerungen in der Regel dem untergrund zugeordnet werden. Mit den substratreihen soll sowohl eine im Wurzelraum vergleichbare bodenphysikalische struktur, besonders hinsichtlich bodenart, schichtung und durchlüftung, wie auch ein ähnliches bodenchemisches Milieu erfasst werden. bei der bodenchemie steht die basenausstattung – speziell deren tiefenverlauf - im Vordergrund (ohne einfluss der bodenschutzkalkung). zur auswertung für die bze ii mit insgesamt 165 Punkten sind auch diese substratreihen als auswertungs- und Verdichtungsebene zu detailliert und wurden deshalb zu substrat-haupttypen zusammengefasst. bei diesen substrat-haupttypen erfolgte keine weitere unterteilung in terrestrische und grund- oder staunasse Varianten. um die chemische Varianz innerhalb der haupttypen einzuengen, wurden die tiefenverläufe der basensättigung – basentypen (siehe tab. 3) – als Varianten zur untergliederung eingeführt. eine Tabelle 3 beispielhafte Gliederung von substratreihen im Rheinischen schiefergebirge und eine Charakterisierung der substrat-haupttypen enthält anhang 5. das Kollektiv der bze ii umfasst 95 verschiedene substratreihen und 36 substrat-haupttypen (vgl. tab. 4). Mit 31 aufnahmepunkten sind weniger als ein fünftel des Kollektivs substrattypen zuzuordnen, die im Gesamtboden basenreich sind. hierzu gehören unter anderem lehme aus basenreichen Magmatiten, bims(misch)lehme (beispiel: abb. 8) und tonschiefer des devons. 24 bze-Rasterpunkte sind im Mittelboden basenreich. dieser Gruppe waren beispielsweise lössdecklehme zuzuordnen (beispiel: abb. 9). 28 aufnahmepunkte sind im unterboden basenhaltig. zu dieser Gruppe gehören insbesondere decklehme über tonschiefer- und sandstein-saprolith des devons (beispiel: abb. 10). 19 bze-Punkte sind als nur im untergrund basenhaltig eingewertet worden. ein beispiel für diese Gruppe sind die quarzreichen sande des Quartärs (beispiel: abb. 11). die größte Gruppe im bze ii-Kollektiv bilden mit 62 Plots die tief basenarmen substrattypen. in dieser Gruppe war insbesondere der häufige substrattyp „quarzreiche sande des buntsandsteins“ einzuordnen (beispiel: abb. 12). Typisierung des Tiefenverlaufs der Basensättigung (nach Kölling 1999, verändert) Basentyp Tiefenverlauf ökologische Einwertung Typ 1 Gesamtboden basenreich Typ 2 Mittelboden basenreich Typ 3 Unterboden basenhaltig Typ 4 Untergrund basenhaltig Typ 5 tief basenarm Der ganze Wurzelraum ist hoch basengesättigt. Die Pflanzennährstoffe Calcium und Magnesium sind in reichlichem Ausmaß vorhanden und wurzelerreichbar. Im obersten Wurzelraum ist die Basensättigung reduziert. Flachwurzelnde krautige Pflanzen und Keimlinge von Waldbäumen wurzeln somit in einem relativ nährstoffarmen Wurzelmilieu. Die nährstoffarme Zone ist wesentlich mächtiger als bei Typ 2. Nur tiefwurzelnde Pflanzen der Krautschicht und mehrjährige Bäume können die Nährstoffe im Unterboden nutzen. Hier steigt die Basensättigung erst an der Untergrenze des Hauptwurzelraums an. Nur tiefwurzelnde Altbäume sind in der Lage, die Nährstoffe aufzunehmen. Die Böden sind tiefreichend verarmt und im ganzen Wurzelraum herrscht Mangel an Calcium und Magnesium, den nur angepasste Pflanzenarten ertragen können. 31
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substratsubtypen für standortskundliche zwecke<br />
zu fein differenzieren, an<strong>der</strong>erseits auf den hierarchisch<br />
übergeordneten ebenen aber nicht die<br />
erwünschten ökologisch bedeutsamen einheiten<br />
vereinigen. die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> substratreihen<br />
erfolgt innerhalb <strong>der</strong> großen stratigraphischen<br />
einheiten des landes, wobei quartäre Überlagerungen<br />
in <strong>der</strong> Regel dem untergrund zugeordnet<br />
werden.<br />
Mit den substratreihen soll sowohl eine im<br />
Wurzelraum vergleichbare bodenphysikalische<br />
struktur, beson<strong>der</strong>s hinsichtlich bodenart, schichtung<br />
und durchlüftung, wie auch ein ähnliches<br />
bodenchemisches Milieu erfasst werden. bei <strong>der</strong><br />
bodenchemie steht die basenausstattung – speziell<br />
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einfluss <strong>der</strong> bodenschutzkalkung).<br />
zur auswertung für die bze ii mit insgesamt<br />
165 Punkten sind auch diese substratreihen als<br />
auswertungs- und Verdichtungsebene zu detailliert<br />
und wurden deshalb zu substrat-haupttypen<br />
zusammengefasst. bei diesen substrat-haupttypen<br />
erfolgte keine weitere unterteilung in terrestrische<br />
und grund- o<strong>der</strong> staunasse Varianten.<br />
um die chemische Varianz innerhalb <strong>der</strong> haupttypen<br />
einzuengen, wurden die tiefenverläufe <strong>der</strong><br />
basensättigung – basentypen (siehe tab. 3) – als<br />
Varianten zur unterglie<strong>der</strong>ung eingeführt. eine<br />
Tabelle 3<br />
beispielhafte Glie<strong>der</strong>ung von substratreihen im<br />
Rheinischen schiefergebirge und eine Charakterisierung<br />
<strong>der</strong> substrat-haupttypen enthält anhang<br />
5.<br />
das Kollektiv <strong>der</strong> bze ii umfasst 95 verschiedene<br />
substratreihen und 36 substrat-haupttypen (vgl.<br />
tab. 4). Mit 31 aufnahmepunkten sind weniger als<br />
ein fünftel des Kollektivs substrattypen zuzuordnen,<br />
die im Gesamtboden basenreich sind. hierzu<br />
gehören unter an<strong>der</strong>em lehme aus basenreichen<br />
Magmatiten, bims(misch)lehme (beispiel: abb.<br />
8) und tonschiefer des devons. 24 bze-Rasterpunkte<br />
sind im Mittelboden basenreich. dieser<br />
Gruppe waren beispielsweise lössdecklehme<br />
zuzuordnen (beispiel: abb. 9). 28 aufnahmepunkte<br />
sind im unterboden basenhaltig. zu dieser<br />
Gruppe gehören insbeson<strong>der</strong>e decklehme über<br />
tonschiefer- und sandstein-saprolith des devons<br />
(beispiel: abb. 10). 19 bze-Punkte sind als nur im<br />
untergrund basenhaltig eingewertet worden. ein<br />
beispiel für diese Gruppe sind die quarzreichen<br />
sande des Quartärs (beispiel: abb. 11). die größte<br />
Gruppe im bze ii-Kollektiv bilden mit 62 Plots die<br />
tief basenarmen substrattypen. in dieser Gruppe<br />
war insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> häufige substrattyp „quarzreiche<br />
sande des buntsandsteins“ einzuordnen<br />
(beispiel: abb. 12).<br />
Typisierung des Tiefenverlaufs <strong>der</strong> Basensättigung (nach Kölling 1999, verän<strong>der</strong>t)<br />
Basentyp Tiefenverlauf ökologische Einwertung<br />
Typ 1<br />
Gesamtboden<br />
basenreich<br />
Typ 2<br />
Mittelboden<br />
basenreich<br />
Typ 3<br />
Unterboden<br />
basenhaltig<br />
Typ 4<br />
Untergrund<br />
basenhaltig<br />
Typ 5<br />
tief basenarm<br />
Der ganze Wurzelraum ist hoch basengesättigt. Die Pflanzennährstoffe<br />
Calcium und Magnesium sind in reichlichem Ausmaß<br />
vorhanden und wurzelerreichbar.<br />
Im obersten Wurzelraum ist die Basensättigung reduziert. Flachwurzelnde<br />
krautige Pflanzen und Keimlinge von Waldbäumen<br />
wurzeln somit in einem relativ nährstoffarmen Wurzelmilieu.<br />
Die nährstoffarme Zone ist wesentlich mächtiger als bei Typ 2.<br />
Nur tiefwurzelnde Pflanzen <strong>der</strong> Krautschicht und mehrjährige<br />
Bäume können die Nährstoffe im Unterboden nutzen.<br />
Hier steigt die Basensättigung erst an <strong>der</strong> Untergrenze des<br />
Hauptwurzelraums an. Nur tiefwurzelnde Altbäume sind in <strong>der</strong><br />
Lage, die Nährstoffe aufzunehmen.<br />
Die Böden sind tiefreichend verarmt und im ganzen Wurzelraum<br />
herrscht Mangel an Calcium und Magnesium, den nur angepasste<br />
Pflanzenarten ertragen können.<br />
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